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Thema: Henne pickt andere während des Tretakts

  1. #1
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Henne pickt andere während des Tretakts

    Moin,
    ich habe seit knapp zwei Wochen meine erste kleine Hühnertruppe (1 Bielefelder Gockel, 1 ebensolche Henne, 3 "Sussex" und 3 "Blausperber") die fleissig den Garten umgräbt und mich mit Eiern versorgt. Nun konnte ich gestern beobachten dass der Hahn grad Anstalten macht eine der Damen zu beglücken, da kommt eine andere angerannt und fängt an wie wild an deren bereits für den Hahn ausgestreckter Kloake rumzupicken, lässt aber ab sobald der Hahn wieder runter ist. Beide verhalten sich anschliessend normal. Sobald der Hahn aber wieder eine besteigen will, rennt die Pickerin sofort hin... augenscheinlich ist nur eins der Hühnchen blutig am Arsch, nämlich die die ich als erstes Opfer gesehen hatte, aber ich hab die Pickerin nun separiert. Alle anderen verhalten sich unauffällig und die blutige wird auch nicht anderweitig belästigt.

    Preisfrage: Warum tickt eine Henne so aus? Rangmässig dürfte sie etwa in der Mitte der Herde (unter den Sperbern) stehen und von den Sussex die Dominante sein (Opfer war auch eine Sussex, nehme an die Rangniedrigste). Der Hahn ist nicht sooo angetan von den Sussex, der nimmt sich lieber die Sperber und die Bielefelderin ran, beglückt aber schon alle.
    Oder könnte es an der Fütterung liegen? Ich hab ein Legekorn vom Landhandel und mische das wie empfohlen etwa 2:1 mit Weizenkörnern und -schrot sowie etwas Muschelgrit, ausserdem haben sie den ganzen Tag Auslauf im Garten. Den Weizen picken sie weg wie nix, Legekorn bleibt immer über.

    Was also nun tun? Schnabelkürzen oder Kochtopf wurde mir von den Seniors angeraten, vielleicht habt ihr noch andere Ideen und Ansätze... ? Besten Dank!

  2. #2

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    Tagchen und willkommen. Das schaut für mich nach Dominanzverhalten aus, evtl. wegen einer Fehldeutung des Tretaktes. Wer weiß schon, was in so einem Hühnerschädelchen vorgeht. Schnäbel kürzen wir nur, wenn medizinisch nötig. Das Fehlverhalten wird sich dadurch auch nicht ändern und die empfindliche Stelle, die bearbeitet wird, kann auch mit gekürztem Schnabel verletzt werden. Ich würde sie auf eine gute Suppe einladen ...

  3. #3
    Eulalia Avatar von Pfandfrei
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    Leider kann ich bei dem Problem auch nichts schlaues beitragen. Bei uns ist es eher andersrum...nach dem Tretakt pickt die getretene Henne immer die nächst beste die in Reichweite ist. So nach dem Motto, warum guckst Du uns beim hühnern zu ??
    LG Heike und der Fightclub
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  4. #4
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    Ich würde das für 'ne Eierfresserin oder verkappte Kannibalin halten, denn wenn welche wirklich jieperig auf Eier sind, drehen die sich in derselben Sekunde um, wie das Ei rausgeblüpscht ist und wollen es sich reinhauen- hat schon ziemlich krankhafte Züge, dieses sofortige geifernd- gierige Herumschießen und auf das noch brandfrische Ei stürzen. Wenn solche Hennen könnten, würden sie sich wahrscheinlich das Ei noch selbst aus'm Ärschli rausfressen. Und Eure will da anscheinend auch nix verpassen...
    Passt denn die Eizahl zu Euren Hennen, die ja sehr jung sein und daher konstant legen sollten? Nicht, dass eine Windeier legt, was die Versessenheit der Separierten auf popofrische Eier erklären würde? Ihr eine Unterscheidung zwischen zum Poppen oder zum Legen ausgestreckter Kloake zutrauen würde ich übrigens erstmal nicht...
    Kannibalin, weil die bepickte Stelle ja prominent ist, durch die man Kameradinnen vortrefflich ausweiden kann- man weiß nicht, welche Erfahrungen die Hennen, oder die spezielle Henne, im Aufzuchtstall gemacht hat, wo vllt. schon welche gelegt haben, eine 'nen Legedarmvorfall hatte und dann das eine zum anderen führte...
    Gerade die ausschließlich vegan aufgezogenen Junghybriden aus dem Geflügelhandel haben einen ungeheuren Bedarf an tierischem Protein, der sich dann mitunter besorgt wird, wo es sich anbietet.

    Aggressionen richten sich eher gegen den Kopf, also wenn es eine Rang- oder Eifersuchtssache wäre, denn da sitzen die aggressionsauslösenden Elemente, nicht am Hinterende.

    Ich selbst würde die inknastierte jetzt erstmal zwei/ drei Tage separat lassen, es dann nochmal probieren, und wenn sie dann immer noch so abgeht, die Gutste eventuell wirklich in die Suppe einladen.
    Und ändert eventuell das Futter.
    Um nicht gleich mit Selbstmischung des Futters anzukommen (was am besten wäre), würde ich empfehlen, Ihr holt Euch erstmal einen Sack puren Weizen dazu (Raiffeisen oder jeglicher Landhandel mit Futtermitteln).
    Den mischt Ihr dann in dem Anteil dazu, dass der Weizenanteil des Futters etwa 45- 48 % beträgt, der vom Mais hingegen nur noch 15- 20 %. In den konventionellen Futtern ist nämlich VIEL zu viel Mais drin, was die Tiere mehr fressen lässt als nötig (weil die auf ihren Bedarf kommen müssen), was sie wiederum schneller verfetten und weniger lang legen lässt.
    Zusätzlich könnt Ihr beim Raiffeisen dessen Hundefutterhausmarke "Tierfreund" holen. Davon einmal die Woche eine 800 g- Dose, und der bedarf an tierischem Protein Eurer Tiere wird wesentlich befriedigt.
    Diese Marke hat Lebensmittelqualität und hat den höchsten Fleischanteil nach purem Fleisch, um die 90 %. Hühner sind nunmal leider Allesfresser, keine Veganer wie Gänse, und dem muss man Rechnung tragen.
    Geändert von Okina75 (24.04.2017 um 16:57 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #5
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Hallo und danke für die Antworten schonmal! Auf Okina muss ich detaillierter eingehen:
    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Ich würde das für 'ne Eierfresserin oder verkappte Kannibalin halten[...]
    Passt denn die Eizahl zu Euren Hennen, die ja sehr jung sein und daher konstant legen sollten? Nicht, dass eine Windeier legt, was die Versessenheit der Separierten auf popofrische Eier erklären würde?
    Eier sollten nicht gefressen worden sein, wir haben ein Europa-Vollautomat Legenest, wo die Eier durchfallen und in die Schublade rollen. In seltenen Fällen bleiben Eier oben im Nest liegen. Bis auf die Bielefelderin sind die Hennen alle erst 20 Wochen alt und haben wohl erst hier angefangen zu legen, letzte Woche waren auf 6 Hennen 3 Eier am Tag, mittlerweile sind wir schon bei 5 (gestern und heute).
    Kannibalin, weil die bepickte Stelle ja prominent ist, durch die man Kameradinnen vortrefflich ausweiden kann- man weiß nicht, welche Erfahrungen die Hennen, oder die spezielle Henne, im Aufzuchtstall gemacht hat, wo vllt. schon welche gelegt haben, eine 'nen Legedarmvorfall hatte und dann das eine zum anderen führte...
    Gerade die ausschließlich vegan aufgezogenen Junghybriden aus dem Geflügelhandel haben einen ungeheuren Bedarf an tierischem Protein, der sich dann mitunter besorgt wird, wo es sich anbietet.
    Okay - aber hätte sie damit nicht sofort anfangen müssen? Wie gesagt, 2 Wochen sind sie schon hier und ich beobachte recht viel, weder war bisher eine Henne (sichtbar) blutig noch habe ich dieses Verhalten beobachten können, das dürfte also erst kürzlich bzw. gestern angefangen haben. Sie kommen von einem Geflügelhof, wurden dort in einem Abteil eines grösseren Stalles gehalten.
    Und ändert eventuell das Futter.
    Um nicht gleich mit Selbstmischung des Futters anzukommen (was am besten wäre), würde ich empfehlen, Ihr holt Euch erstmal einen Sack puren Weizen dazu (Raiffeisen oder jeglicher Landhandel mit Futtermitteln).
    Den mischt Ihr dann in dem Anteil dazu, dass der Weizenanteil des Futters etwa 45- 48 % beträgt, der vom Mais hingegen nur noch 15- 20 %. In den konventionellen Futtern ist nämlich VIEL zu viel Mais drin, was die Tiere mehr fressen lässt als nötig (weil die auf ihren Bedarf kommen müssen), was sie wiederum schneller verfetten und weniger lang legen lässt.
    Unser Legekorn ist vom Raiffeisen Gallugold glaube ich heisst das, ich schaue nachher mal nach. Weizen gibts aus eigenem Anbau (Bauernhof mit Milchvieh). Ich kann leider schlecht gezielt den Mais aus dem Legekorn reduzieren, wohl aber den Weizenanteil zum Legekorn erhöhen... was würdest du denn für eine Eigenmischung empfehlen? Gibts eine gute/einfache/praktikable Alternative zu Hunde-Dosenfutter zwecks tierischem Protein? Ich krieg vom Herrn des Hauses einen auf den Deckel wenn ich anfange Mehlwürmer zu züchten... aber Regenwürmer und ähnliches Getier finden die Hennen sicher im Garten, wo sie grasen und wühlen dürfen. Vermutlich nicht genug?
    Detaillierteres gern auch per PN.

    Für den Moment verbleiben wir also mit Separierung. Die arme Pickerin jammert den ganzen Tag schon vor sich hin weil sie nicht mit raus darf, hat aber brav ein Ei gelegt. Ich würde sie wirklich ungerne in die Suppe schicken...

  6. #6
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    Ok, dann bliebe nur, sie erstmal vllt. bis Mittwoch schmoren zu lassen und es dann nochmal zu versuchen.

    Auch im Raiffeisenfutter ist zuviel Mais, genau dasselbe habe ich anfangs auch gegeben, bzw. schaue mal auf dem Etikett, ob da die Anteile der einzelnen Zutaten draufstehen. Mais sollte nicht mehr als 20 % sein, leider ist er indessen oft bei knapp 50 %...
    Ja, den Mais aus dem Legekorn reduzieren geht nicht, mache ich auch nicht. Indem Du aber Weizen dazu mischst, erniedrigt sich der Maisanteil automatisch, insgesamt gesehen. Bin zwar ein Mathe- Legastheniker, aber soviel ist hängen geblieben .

    Gekrabbel etc. finden sie im Auslauf, das mag anfangs auch reichen, aber da kommen dooferweise zwei/ drei Aspekte hinderlich dazu:

    a) Geht der Anteil an verzehrbaren Insekten und Co. bei täglichem Hühner- Dauerbelauf recht stetig zurück, und
    b) kann in unserer heutigen Intensivkulturlandschaft von außen quasi nichts mehr nachwandern, um die entstandene Lücke kontinuierlich wieder aufzufüllen
    c) Regenwürmer sind gar nicht so das Bilderbuch- Klischee- Lieblingsfutter der Hühner. Die meisten Arten verschmähen sie sogar im Gegenteil, weil die irgendwelche Bitterstoffe aufweisen, zu borstig sind, oder gar, und das ist das wichtigste, als Zwischenwirte für diverse Endoparasiten in Frage kommen.
    Lang war mein Gesicht, als ich das einst lernte, indem ich einst einen Strauch pflanzte, und meinen nahebei rummachenden Küken drei/ vier besonders saftige Regenwürmer raussammelte und hinwarf. Die kuckten nur mal bzw. nahmen zur Kenntnis, ließen die Würmer links liegen und machten ihr Ding weiter ...
    Viel lieber haben sie Spinnen, Käferchen, Asseln und sowas.

    "Wildfangfutter" kann man heutzutage als verlässlichen Kalkulationsfaktor leider vernachlässigen. Zu den anderen Fragen stelle ich mal etwas zusammen.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #7
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    ja das Ding mit Mathe... dachte wenn ich mehr Weizen zum Legekorn mische verschiebt sich auch der Eiweiss- und Mineralanteil, was ja eigentlich nicht in unserem Sinne sein kann? Schliesse mich mit dem Mathe-Legastheniker an. Hey, ich kann Kurvendiskussion und Algebra, zu mehr hats nicht gereicht.
    Zur Eigenmischung, hier am Hof gibts Weizen, Gerste und Sojaschrot und demnächst auch Rapsschrot (und diverse Mineralmischungen für Kühe ). Das wären also die für mich einfachsten Komponenten, für alles andere gibts Raiffeisen. Bin gespannt auf deinen Vorschlag!

    Dein a) zum Auslauf hab ich nicht direkt bedacht, macht Sinn. Wir wechseln die Fläche allerdings alle paar Wochen, es soll ja noch ein wenig Grün übrig bleiben. Was c) angeht so muss ich gestehen dass ich es noch nicht übers Herz gebracht hab den Hennen Regenwürmer vorzuwerfen, wenn ich welche finde kommen die ins Hochbeet, damit sie meine kleinen fleissigen Regenwurmgärtner werden...

  8. #8
    Avatar von Galla
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    Getrocknete Insekten kann man auch geben - mein Favorit sind Hermetialarven.

    Nicht so fettig wie Mehlwürmer und hoher Proteinanteil.

  9. #9

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    Wie schmecken die?

  10. #10
    Avatar von Galla
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    Zitat Zitat von fradyc Beitrag anzeigen
    Wie schmecken die?
    Trocken.

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