Hallo liebe Mitforis,

hier hat vier Jahre lang ein absolut unzertrennliches Paar Zwergwyandotten gelebt. Schwestern, sehr zahm und neugierig und selten mehr als zehn Zentimeter voneinander entfernt. Nachts auf der Stange haben sie nicht nur immer auf Tuchfühlung gesessen, sondern sich oft auch noch gegenseitig gehudert. Sogar gegluckt haben sie gemeinsam in einem Nest, und oft sahen sie von der Seite aus wie ein einziges Huhn:




Bis Murphy's Law zuschlug: Von allen elf Hühnern erkrankten ausgerechnet die beiden an Trichomonaden. Eine wurde unter der Behandlung wieder fit, die andere mußte Montag eingeschläfert werden. Und seitdem benimmt sich die übriggebliebene Schwester ganz anders als sonst: sondert sich von der Herde ab und hockt entweder allein mit eingezogenem Kopf an den Plätzen, an denen sonst die beiden saßen, oder läuft kreuz und quer durchs Revier und scheint etwas zu suchen. Schläft plötzlich abseits, ist unruhig und scheu geworden, kurz: das Hühnchen ist kaum wiederzuerkennen.

Ich bin jetzt etwas ratlos, und insofern wäre ich dankbar für eure Erfahrungen: Logisch, dass der Henne die gewohnte, enge Sozialpartnerin plötzlich fehlt, aber: trauern Hühner wirklich? Und dann gleich so deutlich?