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Thema: Glucke lässt sich nicht umsetzen

  1. #1
    Selbermachenmüsser
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    Glucke lässt sich nicht umsetzen

    Hallo zusammen,

    mein letzter Beitrag ist berufsbedingt schon etwas her.
    Doch nur bräuchte ich mal euren fachkundigen Rat.
    Ich habe eine Glucke, die schon dreimal erfolgreich gebrütet hat. Sie hat sich nie umsetzen lassen, egal was auch immer ich probiert hatte. Von daher hat sie im Legenest gebrütet und dass auch immer erfolgreich.
    Doch dieses Jahr ist alles anders. Schon in der Vorbrut kam es 4 mal zu beschädigten Eiern, da zwei der Junghennen immer auf der Glucke rumgestiegen sind und versucht haben Ihre Eier dazu zu legen. Das waren noch kleine Probleme.
    Am 17. Bruttag (ausgerechnet da war ich nicht da) konnte die Henne nach Ihrem Rundgang nicht zurück ins Nest, da eine andere drin saß und dehalb ist sie kurzerhand ins Nachbarnest und hat 4-5 Stunden die frischen Eier dort "bebrütet". Die komplette Brut (11 Küken) sind an diesem Tag gestorben. Ich habe heute am 24. Tag die Eier geöffnet, nachdem es gerochen hat und man sieht fertig entwickelte Küken, die offenbar an diesem 17. Tag abgestorben sind.

    Leider ein langer Text.
    Nun zu meinen Fragen:

    1. Soll ich die Glucke nochmal brüten lassen (sie würde dann ja mehr als 40 Tage am Stück sitzen)?
    Sie ist jeden Tag bis Tag 18 einmal rausgegangen und hat gefressen, getrunken und ihren Gluckenschiss gemacht. Zur Info es ist eine Maranshenne.

    2. Nachdem die Glucke sich nicht umsetzen lässt stellt sich mir die Frage ob ich sie nochmal im Legenest brüten lassen soll. Ich habe überlegt, dass ich das Legenest verschließe und die Glucke jeden Abend manuell rauslasse, wenn die anderen Hennen schon auf der Stange hocken.
    Dann hätte sie die Möglichkeit in Ruhe zu fressen und zu trinken und ich könnte dann das Nest wieder verschließen. Ist das denkbar?

    3. Gibt es noch Tricks um die Glucke umzusetzen. Ich habe es im Dunkeln probiert und habe sie mit dem gesamten Nest und den Gipseiern umgesetzt, doch sobald sie im "neuen" Stall ist, randaliert sie rum und interessiert sich nicht mehr für die Eier. Ich denke, dass ein Umsetzen einfach nicht möglich ist.

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

    Grüße
    Chris
    Grüße Chris

    "Wu de Hasen Hoosen hessn unn de Hosen Huusen hessn, do si me derhämm!"

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  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Hast Du eventuell mal versucht, irgendwas übers Nest zu stülpen, so dass die Glucke darin sozusagen festsitzt, und es dann mitsamt Abdeckung, Huhn und Eiern drin da hinzustellen, wo du die Glucke zum Brüten lassen willst? Die Abdeckung sollte mindestens 12 Stunden, besser länger, drauf bleiben sie kann ruhig so niedrig sein, dass die Glucke gar nicht erst aufstehen kann und auch noch fest sitzen, wenn die Glucke versucht, trotzdem aufzustehen. Mit Glück wird sich eder durchs Transportieren erhöhte Stresspegel wieder runterfahren und die Glucke sich soweit beruhigen, dass sie die neue Umgebung schließlich toleriert. Eventuell mußt du sie nach maximal 24 Std einmal rauslassen, dann wieder zurücksetzen und nochmal zudecken.
    Möglich wären auch kleine Katzentransportboxen, die funktionieren bei mir recht gut. Also Eier in Heunest in die Transportbox, im Finstern dann Glucke dazu, Klappe zu, Tuch drüberhängen dass es dunkel bleibt drin, alles in den Gluckenstall und mindestens 12 Stunden in Ruhe lassen. Das klappt, zur Not mit einem weiteren Tag in Dunkelheit und Ruhe praktisch immer, auch bei eher anstrengenden Glucken. Spätestens nach drei Tagen kann ich das Türchen der Box dann entfernen. Bisher hat es bei drei Hennen nicht funktioniert (von über den Daumen gepeilt etwa 30 bis 40 in 30 Jahren Hühnerhaltung), die waren nach den paar Tagen dann aber wenigstens entgluckt.
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  3. #3
    Selbermachenmüsser
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    Vielen Dank für deine Tipps.
    Leider habe ich es genau so probiert.
    Meine Legenester sind im Prinzip einzelne Holzkästen, die man mit einer Klappe schließen kann und somit auch einzeln aus dem Legenesterregal herausnehmen kann.
    Ich habe die Glucke im Dunkeln mitsamst dem Kasten in das Gluckenheim umgesettz, doch sie fängt sofort zu randalieren an, wenn ich sie mit dem Kasten bewege. Sie schimpft und scharrt die Eier durcheinander. Wären das echte Eier würden die sicherlich zu Bruch gehen.
    Ich habe allerdings auch nicht länger als ein paar Stunden gewartet. Ich werde es nochmal probieren und dann lass ich sie bis zum nächsten Abend eingesperrt. Sie geht ja eh nur maximal einmal täglich raus, somit ist das wohl kein Problem.
    Offenbar hast du viel Erfahrung mit Glucken. Ich hatte erst 4 Naturbruten. Würdest du sie nochmal brüten lassen oder eher entglucken?
    Ich würde am Sonntag frische Bruteier bekommen und könnte dann nochmal starten.
    Im Moment sitzt sie auf Gipseiern im Legenest.

    Grüße
    Chris
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  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Anscheinend ist sie ja abgesehen von dem Problem mit dem sich nicht umsetzen lassen, eine brauchbare Glucke. Wenn Du ansonsten sowieso Überschuß an Bruthennen hast, wäre zu überlegen, ob man sich das Theater nochmal antut oder den Verlust einer kompletten Brut riskieren will, ansonsten ist ja vielleicht eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind. Wenn Du die Nester an sich zumachen kannst, warum machst Du das dann nicht einfach?
    Einmal am Tag, wenn du Zeit hast, mach die Klappe auf, schmeiß die Glucke raus, gib ihr 15 bis 20 Minuten, sorg dann dafür, dass sie wieder auf dem richtigen Nest sitzt, dann die Klappe wieder zu bis zum nächsten Tag, Das dürfte vielleicht sowohl für das Huhn als auch für dich der stressbefreiteste Weg sein. Ansonsten das Umsetzen ruhig mal etwas länger "üben", eine Glucke steht ja wie du gesagt hat eh nur einmal am Tag auf, zum runterkommen bei Aufregung ist Ruhe und Dunkelheit über mehr als nur ein paar Stunden jedenfalls hilfreich.
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  5. #5

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    Wenn die Henne gesundheitlich und gewichtsmässig gut im Lack ist, dann kannst Du sie ruhig nochmal brüten lassen. Umsetzen würde ich diese Henne nicht mehr. Es gibt tatsächlich Glucken, da gefriert eher der Rhein, bevor die sich umsetzen lassen. Deine im Eingangspost angedachte Lösung hört sich gut an (Legenest verschliessen und Glucke abends manuell rauslassen). Wenn Dir das nicht zuviel Arbeit ist, dann kann bei der Variante eigentlich nichts schief gehen.

  6. #6
    Avatar von thusnelda1
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    Wenn ich eine Glucke nicht umsetzen kann, dann sieht das so oder ähnlich aus:

    2013.06.10.jpg

    Die Glucke lasse ich täglich aus dem "Verlies" und wache in der Zeit vor dem Nest, dass sich keine andere auf die Eier setzt.
    Nachdem ich einmal dieses vorfand

    2013.06.09.1.jpg

    und richtig Angst um die guten Bruteier hatte, sperre ich das Nest lieber ab.
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  7. #7
    Avatar von birgit23
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    Ja, genau so in der Art haben wir es auch schon gemacht. Man muss sie nur einmal am Tag unter Aufsicht heraussetzen. Das klappt ganz gut.

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  8. #8
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    Vielen Dank für eure Einschätzungen/Antworten.
    Die Glucke ist fit und macht auch keine Anstalten mit dem Brüten aufzuhören.
    Da ich für den Fall der Fälle noch einen Brüter bereit stehen habe habe ich der guten am Samstag nochmal Eier untergelegt.
    Ich hatte lediglich bedenken, dass das Einsperren der Glucke nicht so tolle ist, doch nach einiger Überlegung habe ich mir schließlich gedacht, dass die Glucke ja von selbst auch nur maximal einmal am Tag das Nest verlässt.
    Ich habe die gute jetzt im Legenest "eingeschlossen" und lasse sie jeden Abend kurz vor der Dämmerung raus.
    Dann kann sie ohne Konkurrenz fressen und geht zügig wieder rein. Außerdem bin ich da zuhause und kann dann sicherstellen, dass sie auf den Eiern hockt.
    @thusnelda: musste sehr schmunzeln bei dem zweiten Bild, doch das kann ich nocht toppen. Zwei Hennen und der Hahn in einem Nest (zum Glück ohne Eier darunter!).

    Ein was gutes hat die mißglückte Brut. Um zu ermitteln, warum das ganze schief ging und ob die Glucke ansonsten zuverlässig ist habe ich mir das gesamte Videomaterial der Überwachungskamera im Stall angesehen und dabei festgestellt, dass die beschädigten Eier aus der Vorbrut nicht von der Glucke verursacht wurden sondern von anderen Hennen.
    Die Glucke ist, mal abgesehen, dass sie sich nicht umsetzen lässt, eine sehr zuverlässige Glucke, die bei ihren bisherigen Bruten immer eine Schlupfrate von 100% hatte. Gluckenüberschuss habe ich nicht gerade. Ich habe noch zwei andere Kandidatinnen, doch die sind mir beim letzten Mal beide während der Brut aufgestanden.

    Drückt mir die Daumen, ich werde in knapp drei Wochen berichten!
    Grüße Chris

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  9. #9
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von birgit23 Beitrag anzeigen
    Ja, genau so in der Art haben wir es auch schon gemacht. Man muss sie nur einmal am Tag unter Aufsicht heraussetzen. Das klappt ganz gut.
    Und wenn man das dann spät Nachmittags oder Abends macht, denn kann man auch sicher sein, das keine andere Henne sich da nieder lässt. Denn die Legehennen haben dann, in der Regel, ihre Eier schon gelegt und somit auch kein Interesse Legenester zu besetzen
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  10. #10
    Selbermachenmüsser
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    Ich möchte mich hier an dieser Stelle nochmal zurück melden. Da mittlerweile die dritte Henne im Legenest brütet, kann ich ein positives Fazit ziehen.
    Alle, die Bedenken haben, kann ich beruhigen. Ich habe das Legenest mit einer Klappe verschlossen und spät abends (ca. 1 Stunde vor Einbruch der Dunkelheit) die Glucke täglich rausgelassen. Sie hat dann brav ihren Haufen gemacht und gefressen und getrunken. Am Schlupftag habe ich sie nicht mehr rausgesetzt. Da der Schlupf bei Naturbrut bei mir bisher immer innerhalb eines Tages abgeschlossen war, habe ich sie, nachdem alle Küken geschlüpft waren, zusammen mit ihren Küken in das Gluckenheim umgesetzt. Bisher hat es zweimal erfolgreich geklappt und die dritte Dame sitzt auch schon wieder.

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