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Thema: Bitte um Hilfe bei Planung für überdachten Auslauf (Regen/Schnee/Aufstallung)

  1. #1
    Avatar von AlexL
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    Bitte um Hilfe bei Planung für überdachten Auslauf (Regen/Schnee/Aufstallung)

    Hallo zusammen,

    wir planen für Schlechtwetterzeiten und/oder eine mögliche Aufstallpflicht einen Teil unseres Auslaufs zu überdachen. Es sollen erst einmal ca. 15 – 20 qm sein, die aber ggf. wegen Aufstallpflicht noch etwas erweiterbar sein sollten.
    Die Fläche soll direkt neben dem Stall entstehen, sodass die Huhns trockenen Fußes dorthin gelangen können. Damit würde sie direkt am Zaun entlang verlaufen.
    Hier mal zwei Fotos, damit ihr euch das Gelände vorstellen könnt. Solltet ihr weitere Fotos aus anderen Perspektiven brauchen, mache ich die, sobald es aufgehört hat zu regnen.

    P4110006.JPGP1130020.JPG

    Mein Mann würde das evtl. bauen (? Geht das überhaupt, dass nur einer das baut (s.u.)?), allerdings sind da doch noch einige Frage offen, bevor es losgehen kann.

    Erst einmal ein paar Infos zu den Gegebenheiten:

    1. Der Auslauf hat ein Gefälle.
    2. Wir liegen in einer Art „breiteren Schlucht“, also von Hügeln umgeben, so dass doch der Wind hier ziemlich bläst. Beim letzten, großen Sturm hat es z.B. unsere Mirabelle im Auslauf entwurzelt (die Krone fiel auf den Stall).
    3. Wir leben in der Schnee-Eifel. Wenn es richtig dicke kommt, könnten auch mal
    50 cm Schnee auf dem Dach liegen.

    Und hier nun die Fragen, die wir uns stellen:

    Welchen Durchmesser sollten die Pfostenschuhe und die (vertikalen) Balken haben? Reichen 7 cm?

    Zu welchen Stützweiten und Balkenstärken würdet ihr raten, um ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu erreichen?

    Welche Maße sollten die (tragenden) Querbalken haben?

    In welchem Abstand würdet ihr die Dachlatten setzen? Sind 40 cm ok?

    Zu welcher Dacheindeckung würdet ihr raten? Geht Wellpolyester bei unseren Gegebenheiten oder wäre Trapezblech vorzuziehen?

    Wegen des Schnees plant mein Mann ein geneigtes Dach. Wie groß sollte der Neigungswinkel sein? Reichen 10°?

    Mein Mann möchte das Dach gerne so neigen, dass die Neigung parallel zum Gefälle des Hanges verläuft. Meine Befürchtung: Wenn dann der Schnee ins Rutschen kommt und grade ein Huhn dort lang läuft, wird es von den Schneemassen erschlagen.
    Mein Vorschlag, das Dach in die entgegengesetzte Richtung zu neigen, so dass der Schnee außerhalb des Auslaufes herunterfallen würde, wird von meinem Mann kritisch betrachtet. Seine Argumentation: Dann müssten die Stützbalken an der höchsten Stelle viel zu lang sein, nämlich über 3 Meter, weil gegen das Gefälle gearbeitet wird. Dort ist nämlich auch der Durchgang für uns Menschen in den Auslauf, daher geht es nicht niedriger. Er fragt sich, wie man denn auf mehr als 3 Meter Höhe arbeiten soll in diesem holprigen Gelände. Müsste da echt eine Hebebühne her?

    Wir würden uns über eure Ratschläge freuen, evtl. gibt’s ja sogar einen Zimmermann
    hier im Forum.
    Internette Grüße aus der schönen Eifel
    Alex

  2. #2

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    Ich glaube ich würde das Dach des Stalles nach hinten raus verlängern (und die Seiten verbreitern), mit Neigung parallel zum Gefälle, entweder als Spitzdach weiterbauen oder mittig vom First anbauen und mit Schrägdach weitermachen. Blech hält mehr aus (Hagel), kann aber in Wohnnähe unangenehm laut werden (Nachtregen).

  3. #3
    Avatar von AlexL
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    Zitat Zitat von fradyc Beitrag anzeigen
    Ich glaube ich würde das Dach des Stalles nach hinten raus verlängern (und die Seiten verbreitern), mit Neigung parallel zum Gefälle, entweder als Spitzdach weiterbauen oder mittig vom First anbauen und mit Schrägdach weitermachen. Blech hält mehr aus (Hagel), kann aber in Wohnnähe unangenehm laut werden (Nachtregen).
    Verstehe ich dich richtig, dass du mit "nach hinten raus" eine ganz andere "Ecke" für die Überdachung meinst, nämlich hangabwärts statt an der obersten Stelle des Hangs?
    Das hatten wir auch zuallererst überlegt, uns aber dagegen entschieden, weil sonst die ganze Längsseite der Überdachung offen zur Wetterseite zeigt. Bei der Seite, die wir jetzt ausgesucht haben, wäre dann nur noch die kurze Seite in Richtung Wetterseite ausgerichtet und wir würden dort eine Schilfmatte anbringen, weil es eh das Ende des Auslaufs wäre.

    Der Stall steht ca. 25 m vom Haus weg, reicht das, um das Regengetrommele auf Blech noch zu hören? Und würde dieses Geräusch die Hühner selbst nicht stören?
    Geändert von AlexL (19.05.2017 um 12:53 Uhr)
    Internette Grüße aus der schönen Eifel
    Alex

  4. #4

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    Ja, richtig verstanden. Vor Ort kann man das besser entscheiden, die Bilder geben ja nicht viel her und schon gar nicht die Wetterseite. Zur Dachkonstruktion nur soviel, so bauen das zwei Personen darauf herumlaufen könnten, dann ist es relativ Schneelast sicher, auch bei ausreichend Gefälle, kann angetauter Schnee anfrieren und wenn´s dann da drauf schneit, sollte das Dach das aushalten können. Mit dem Blech müsst ihr probieren, die richtige Unterkonstruktion kann da schon gut Lautstärke nehmen. Ich höre manchmal ein Blechdach, dass steht so 70-80m entfernt. Und ob´s die Hühner stört? Das können die unter sich ausmachen

  5. #5

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    Hallo Alex,

    ich würde die Überdachung parallel zum Hang bauen.
    Damit habt ihr innerhalb des Voliere in etwa den gleichen Abstand vom Boden zur Überdachung.
    Wohin der Schnee rutscht ist auch geregelt (der sollte immer Weg von der Voliere, nicht dass es dir dann eine
    Seite eindrückt weil sich da der Schnee türmt). Wenn ihr das Gefälle vom Hang übernehmt ist das kein Thema.

    Die Balkenstärke die ihr verwenden wollt ist von mehreren Faktoren abhängig
    - der Abstand der Balken zueinander
    - die Spannweite die ein Balken überbrücken muss (es macht einen gewaltigen Unterschied ob du mit einer 5 x 5cm Latte nur 1m überspannen musst, oder 5m)
    - das Gewicht was schlussendlich auf dem Balken zu tragen kommt.

    Du schreibts die Überdachung soll ca. 20m² haben. Also nehme ich der Einfachheit mal 4 x 5m als Grundfläche an.
    Wenn die Längsbalken die kürzere Seite überspannen (also die 4m) dann solltest du für das Vordach auf jeden Fall noch was aufschlagen (minimum würde ich das Vordach über die Balken 20cm rundum überragen lassen). Also hat der Balken schon mal eine Länge von ca. 4,5m bei einer lichten Weite von 4m.
    Da scheinen mir 12 x 12 cm oder 14 x 8 cm angebracht - auf das Ergebnis komme ich mit folgendem Rechner

    http://www.eurocode-statik-online.de/flaeche.php

    Dabei habe ich eine Schneelast von 200kg/m², Verkehrslast von 0kg/m² und eine Fixlast von 50kg/m²angenommen.

    Auf die Schneelast komme ich wegen des Gewichts von 1m³ Schnee
    http://www.weltderphysik.de/thema/hi...ne/schneelast/

    Auf die Fixlast komme ich durch die Berechnung des Balkengewichts (unter der Annahme dass das ein Fichtenbalken ist)
    mittels http://www.greifswalder-zimmerer.de/...berechnen.html

    Diese Balkendimension sollte meiner Meinung nach ausreichend - da ich jedoch kein Statiker und auch kein Zimmermann bin, diese Werte unverbindliche und ohne jedigliche Haftungsansprüche. Ein Zimmermann kann dir sonst auch einen entsprechenden Plan zeichnen, daraus die Maße der Balken ermitteln und auch eine entsprechende Holzliste erstellen. Dann seid ihr auf der sicheren Seite. Da würde ich lieber ein, zwei Stunden Planungskosten zahlen wie zweimal die Überdachung bauen, weil Sie den ersten richtigen Schnee nicht ausgehalten hat.

    Schnee ist leider auch nicht immer gleich und es macht vom Gewicht her einen Unterscheid ob du 50cm Pulverschnee am Dach liegen hast in den es dir anschließen bei kühler Witterung zwei Tage reinregnet und gefriert. Da können sich dann die Balken plötzlich biegen. Wobei auch hier Holz den Vorteil gegenüber Metall hat, dass bei den Balken sichtbar wird, wenn sie stark belastet werden (sie biegen sich). Metall bricht unerwartet ab.

    Zu Dacheindeckung würde ich etwas nehmen wo der Schnee gerade im Frühjahr leicht Runterrutschen kann - also Blechdach wäre meine Wahl - idealerweise so lange, dass die Bleche nicht überlappen (es gibt Wellblech mit 5m Länge).

    Der Neigungswinkel von 10° (wenn die 10° von der Horizontalen gemessen sind) ist viel zu wenig. Da rutscht gar nichts runter. Unter 30° würde ich keinsfalls gehen.

    So, dass nur mal als Input ;-)

    Gruß
    Florian
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  6. #6
    Avatar von AlexL
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    Vielen Dank euch beiden für die ganzen Infos! Ich kann sie leider nur weitergeben und nicht umsetzen. Mal sehen, was draus wird.

    Schade, dass keiner meine Bedenken ausräumen konnte wegen der Möglichkeit, dass die Hühner vom herabrutschenden Schnee erschlagen werden könnten.
    Haben vielleicht andere eine ähnliche Situation und könnten mich diesbezüglich beruhigen?
    Internette Grüße aus der schönen Eifel
    Alex

  7. #7

  8. #8
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    Internette Grüße aus der schönen Eifel
    Alex

  9. #9

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    Wenn du die Hühner in der Zeit wo die Schneerutschgefahr besteht, einfach nicht in den Gefahrenbereich lässt, sollten deine Ängste unbegründet sein. Oder ihr macht das Dach so flach, dass der Schnee eher nicht zum Rutschen neigt, dann wären die 10° Grad Gefälle ausreichen - nur stelle ich mir das bei einer nichtebenen Fläche nicht so toll vor ;-)
    3,12,0 New Jersey Giants / 1,6,4 Hybrid-Mix

  10. #10
    Avatar von AlexL
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    Danke dir, Fhuchler!

    Soderle, mein Mann hat jetzt mal herumprobiert. Was ihr auf den Fotos seht, ist noch nix Fixes, das sieht man ja auch an den Klemmzwingen und Holzklötzchen.

    Das, was ihr da seht, ist quasi eine Testkonstruktion, eines von 4 "Elementen", die -nebeneinander gebaut- eine Fläche von 10,00 x 3,50 m ergeben sollen.

    Der Pfostenabstand beträgt 2,80 m, (tief wird dann alles ca. 3,50 m, je nachdem, welche Bleche wir günstig bekommen). Breit ist eins dieser Elemente 2,50 m.

    Als Pfosten hat mein Mann 7 x 7er genommen, die Längsbalken werden die Maße 8 x 16 (Randbalken evtl. 8 x 12) haben, die Querlattung haben wir im Abstand von 0,9 m angebracht, um ein Gefühl zu bekommen, ob das so passen könnte. Sie wird mit 8 x 8er Balken konstruiert werden.
    Bis auf die Pfosten haben wir diese anderen Balken halt noch zum Teil vorrätig, daher bieten sich diese Maße an.

    Mein Mann hat sich für eine Neigung von 15° entschieden. Er meinte, nach einigem Lesen, das sei ein gängiger Neigungswinkel für Vordächer, das sollte dann auch hier passen. Für mich sieht das auch ausreichend aus.

    Als Eindeckung haben wir uns für Trapezblech entschieden.

    P5230035.JPGP5230057.JPG

    An dieser Wand sieht man schön die Wetterseite. Sie ist viel grauer als der Rest des Stalles. Die Überdachung wird in Zukunft einen Großteil dieser Wand schützen können.

    P5230065.JPG
    Internette Grüße aus der schönen Eifel
    Alex

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