Es gibt hier einen Faden über diese Omlet Ställe und da liest man nur Gutes. Zumindest von denen, die einen haben, andere, die keinen haben, sind sehr am Zweifeln. Für mich mit meinen 46 Hühnern ist das nichts, aber falls irgendwann mein Bruder für seine Kinder wenige Zwerghühner anschaffen sollte, würde ich den empfehlen.

Zum Zeitaufwand: Ich habe ja auch nicht mit 46 Hühnern angefangen, sondern mit vier und deswegen kann ich schon ein bisschen was zu einer geringen Mengen sagen. Ich finde, es kommt ganz darauf an, was man wegen der Hühner als Zeitaufwand sieht. Bei uns ist es so, dass wir von Anfang an täglich die Häufchen im Auslauf aufgesammelt haben, das kostet schon ein bisschen Zeit, der Rasen aber dankt es einem. Dann kommt es auch darauf an, was man mit dem Hühnerkot macht. Ab in die Biotonne kostet keine Zeit, wir verwerten ihn aber. Teilweise auf dem Kompost, den man dann halt pflegen muss, teilweise verjauche ich den auch, da muss man dann täglich umrühren (dann ihn dann halt auch benutzen). Was richtig Zeit kostet, ist die Umwandlung des Gartens. Wir wollten immer einen schönen Garten auch mit Nutzeffekt, also neben Ziergarten auch Gemüse und Obstanbau. Und das hatten und haben wir von Anfang an. Allerdings ist der Garten nicht mehr so, wie er früher war, Sommerblumen sind erhöht oder im Kübel (auch diese teilweise erhöht), wir haben mehr Gemüse (wächst wunderbar wegen dem wunderbaren Dünger), auch Starkzehrer (Banane, Datura) wuchern. Manche Pflanzen gibt es nicht mehr, will man Beerenobst, muss man entweder Zäune ziehen oder mehr anbauen. Überhaupt baue ich vieles an, das wir mit den Hühnern teilen.

Dann kommt es zum Beispiel auch darauf an, wie intensiv man sich mit den Tieren beschäftigt. Einfach nur mal fünf Minuten schauen, ob alle fit sind, reicht meistens, aber manches erkennt man erst, wenn man die Tiere länger beobachtet. So versuche ich immer mindestens 15 Minuten dazusitzen und dabei allen Tieren zuzuschauen (habe ich auch bei vier schon so gemacht). Das ist für mich kein Aufwand, aber es ist halt Hühnerzeit.
Am Wochenende kommen dann meist extra Arbeiten, so zum Beispiel das auskärchen des Stalles. Das wird niemand täglich machen, viele auch nicht wöchentlich. Ich denke einmal im Monat ist ein guter Anhaltspunkt, wobei das ganz von der Stallgröße abhängt (so einen kleine Omlet Stall wohl schon wöchentlich, das ist dann aber auch schnell gemacht). Unserer wird alle sechs Wochen gründlich gekärchert mit allen Einrichtungsgegenständen, das kostet uns dann aber auch zu zweit vier Stunden (mit Versorgen der Einstreu).

Tja die Einstreu- wir nutzen sie als Mulchmaterial für Beerenbeete, die für die Hühner abgesperrt sind, aber da muss das Zeugs dann halt auch erst mal hin.

Erfahrungsgemäß baut man dann immer mal wieder was für die Hühner, auch das kostet Zeit (wir haben insgesamt drei Ställe nacheinander gebaut und wieder abgerissen- jetzt ist es gut). Oder die Sache mit dem Netz: Natürlich ist man erst mal sicher, dass bei einem selbst (wir leben auch in der Großstadt) nichts mit Greifvögeln passieren kann. Bis dann doch was passiert. So haben wir mittlerweile 1200 qm Netz verbaut. Jetzt kann da nichts mehr passieren und die Hühner haben dennoch genügend Platz. Heute früh habe ich einen toten Fuchs (nur den Kopf davon) in der Nähe der Hühner gefunden, jetzt denke ich an Strom.