Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 16

Thema: Inzucht

  1. #1
    Avatar von Hehnabua
    Registriert seit
    23.10.2016
    PLZ
    94
    Beiträge
    1.020

    Inzucht

    Guten Abend liebe Züchter und Forumsmitglieder,
    Ich bin vor einiger Zeit durch Zufall auf die Idee gekommen ob man irgendwie heraus finden kann wie lange es bei 2 Hähnen und 12 Hennen die alle Blutsfremd sind, bis Inzucht entstehen könnte. Weil bei Kriegsgefaht sämtliche Kommunikationswege zusammen brechen und man quasi auf die eigenen BE's angewiesen ist. Bzw. sind damals in den Alpen wo abgelegenen Dörfer auch keine Seltenheit waren auch heutige Schläge und Rassen entstanden.
    Danke im voraus, ( ich weis einige werden sagen, wie kommt der auf solche Gedanken aber naja es interessiert mch einfach)
    Gruß Hehnabua

  2. #2
    Avatar von SetsukoAi
    Registriert seit
    17.02.2005
    Ort
    Siesbach
    PLZ
    55767
    Land
    Deutschland/Rheinland-Pfalz
    Beiträge
    12.607
    Ich kenne viele Züchter die schon seit Jahrzehnten Inzucht betreiben, finde ich zwar nicht gut, aber das geht sehr lange wenn es nötig ist. Wenn man das ganze etwas gezielter macht und 2 Stämme hält kann man das recht gut einige Jahre Gesund machen.

  3. #3
    Moderator Avatar von zfranky
    Registriert seit
    15.06.2014
    Ort
    Essen
    Beiträge
    15.240
    Ich häng mich mal dran....

  4. #4
    Avatar von melachi
    Registriert seit
    03.02.2016
    Ort
    Rheinland
    PLZ
    4....
    Land
    D
    Beiträge
    5.096
    man kann dazu den Inzuchtquotienten hernehmen: https://de.wikipedia.org/wiki/Inzuchtkoeffizient

    Du kannst auch bei starker Inzucht gesunde Tiere erhalten, wenn du sie genau auf dieses Merkmal selektionierst, nämlich Gesundheit. Jedes Tier, das in irgendeiner Form eine Schwäche oder Fehlentwicklungen zeigt, muß dann mit großer Konsequenz aus der Zucht ausgeschlossen werden. Du solltest also zeitig damit anfangen, denn du wirst über lange Zeit sehr viele Tiere wegselektionieren müssen, um irgendwann einen gesunden Inzuchtstamm zu haben.

    siehe Purging:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Purging

  5. #5

    Registriert seit
    14.10.2016
    Beiträge
    15.322
    Man muss ja gar nicht so "extrem" denken... ich frage mich ja auch wie lange ich einen guten Hahn mitlaufen lassen kann, der dann bei jährlich wiederkehrender Gluckenbrüterei seine Töchter und Enkeltöchter usw. begattet und die dann Küken ausbrüten...
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #6

    Registriert seit
    29.04.2014
    Beiträge
    5.510
    Inzucht selber führt nicht zu (Erb-)krankheiten. Sondern - wie Melachi schon schrieb - der enger werdende Genpol und damit die Wahrscheinlichkeit, dass bereits vorhandene Gendefekte/Erbkrankheiten in der Häufigkeit ansteigen.

    Hier ist vereinfacht sehr schön erklärt, was es mit der Inzucht auf sich hat.

    http://www.nikolai-schmidt.de/vererbung/inzucht
    Geändert von Kleinfastenrather (23.07.2017 um 12:01 Uhr)

  7. #7
    Avatar von Hehnabua
    Registriert seit
    23.10.2016
    PLZ
    94
    Beiträge
    1.020
    Themenstarter
    Danke melachi
    werd mich morgen oder später noch in die Materie einlesen. Das ist das was ich meinte wusste aber nicht wonach ich suchen soll, ich muss gestehen ich hab noch nie etwas von einem Inzuchtkoeffizenten gehört.
    Danke, danke

  8. #8
    Bio- Nerd
    Registriert seit
    28.03.2010
    PLZ
    5...
    Beiträge
    18.429
    Die Sache mit dem Purging hat nur einen ganz riesigen Haken: Hast Du den Genpool derart zusammengeschrumpft, dass alles ungünstige raus ist, sind die Tiere höchst spezialisiert auf die lokalen Begebenheiten.
    Kommt nur ein Keim oder Parasit rein, den sie so bislang nicht kannten, kann es sein, dass Dir der ganze Haufen Hops geht, weil in keinster Weise mehr fähig, darauf zu reagieren.

    So auch geschehen bei den Berliner Kanadagänsen. Stammen alle von einem Paar mit fünf Jungen ab, das 1983 in Freiheit kam und nicht wieder dingfest zu machen war. Bis 2010 wurden daraus so knappe 450, genetisch isoliert von anderen deutschen Kanadaganskolonien, wie immer wieder anlässlich der Beringung und gleichzeitigen Beprobung nachgewiesen werden konnte. Sie gediehen ausnehmend gut und waren wirklich sowas wie die personifizierte Inzucht- 450 aus sieben...
    Und 2009 kam da dann irgendein Parasit rein. Ein Wurm, irgendein Einzeller, ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall häuften sich neurologische Ausfallserscheinungen, nach der Mauser kriegten immer typisch gefärbte Tiere plötzlich weißfleckige Hälse (bei Kanadagänsen ein Hinweis auf möglichen Krankheitsbefall), etliche magerten zu einem Schatten ihrer selbst ab. Manche erholten sich, viele verschwanden.
    Die Kolonie an meinem Haussee schrumpfte innert zwei Jahren von 70 Tieren auf nur noch knappe 30, und eventuell sind es 2011 auch nochmal viel weniger geworden, da zog ich dann aber im März aus Berlin fort und war seitdem nicht mehr vor Ort (was ich im Oktober diesen Jahres aber wieder wettmache).

    Die waren solange kerngesund, gediehen prächtig und breiteten sich auch weit aus, solange ihnen nichts in die Quere kam, die Keimzelle des ganzen Bestandes war mein Haussee, der Tegeler See in Reinickendorf, vor Ort existierte die Kolonie also von Anfang an und eroberte von da aus im Laufe der Zeit das ganze Berliner Stadtgebiet.

    Absolute Inzucht kann also auch gute 30 Jahre gut gehen, es darf nur absolut nichts an fremden Keimen etc. reinkommen, dann ist in seuchenartigem Ausmaß blitzschnell Feierabend! Die Berliner Gänse haben das Glück, von überall in Berlin außerhalb des Tegeler Sees wieder besiedeln zu können. Das hat man bei seinem doch immer relativ kleinen und lokal stark beschränkten Stamm Geflügel nicht, die sitzen alle auf einem Haufen...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #9
    Putenflüsterer Avatar von Stallknecht
    Registriert seit
    24.12.2015
    Ort
    Lummerland
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    2.029
    Also ich hatte damals mit dem Verkäufer meiner Bruteier mal geschnackt, ich wollte nämlich wissen wann da zuletzt frisches Blut rein kam. Die Antwort war eher ernüchternd ! Er sagte mir, dass die Tiere vom Deutschen Meister 2015 abstammen und das der vor über 10 Jahren mit der Zucht angefangen hatte, nie ein Tier mit fremden Blut dazu nahm und dann eben 2015 damit Deutscher Meister wurde. Das sagt doch alles, so sein Kommentar !

    Wenn man da mal ernsthaft darüber nachdenkt, wer kauft nicht alles Bruteier, tausende gehen jedes Jahr durch das Land. Wenn die dann im kommenden Jahr auch wieder Eier haben, verkaufen sie ggfs. ja auch welche und woher will man nach nur wenigen Jahren wissen, ob das nicht doch nur wieder Ableger der einstigen Elterntiere sind ? Ok, es gibt da wohl noch einen Unterschied ob Kinder oder Enkelkinder zum Papahahn kommen, aber denoch müsste eigentlich doch alles gemischt sein, also so gesehen ist die Inzuchtgefahr generell recht gross.
    Geändert von Kleinfastenrather (23.07.2017 um 11:57 Uhr)
    "Das Niveau eines Landes und dessen moralische Werte
    können an der Weise, wie ihre Tiere behandelt werden,
    gemessen werden.“
    ( Mahatma Gandhi )

  10. #10
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
    Registriert seit
    06.02.2013
    Ort
    Wo die Wälder noch Rauschen
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    5.288
    Hi,
    ich habe das ganze OT mal in einen Extra-Thema gepackt, hatte ja rein garnichts mehr mit Inzucht zu tun...

    http://www.huehner-info.de/forum/sho...t-Inzucht-quot

    Was die Inzucht betrifft gibt es ja einige Negativbeispiele was bei zu starker Inzucht passiert, neben Okinas Kanadagänsen fallen mir z.B. noch Norwegische Jaerhühner ein, die stammen nur von einigen wenigen Tieren ab, im Verein haben wir eine Zuchtgemeinschaft die sich der Jaerhühner angenommen hat, die haben Probleme eine gute Anzahl an Nachkommen zu erhalten.

    Oder nehmen wir die Geparden, die stammen allesamt nur von einer kleinen Population ab, deswegen ist bei ihnen die Gefahr sehr groß das irgendein Virus oder ähnliches den gesamten Bestand auslöscht, die können sich nicht mehr so gut anpassen.

    Ich hatte ja dieses Jahr Orloff aus BE bekommen, die sind einen Tag später geschlüpft als die anderen Küken, waren irgendwie sehr tollpatschig, "blöd", einem leichten Kokzidienbefall sind 2 zum Opfer gefallen. An Hitze sind 3 gestorben, das Kümmerling lag morgends tot im Stall. Ich bin mir sehr sicher das die stark Ingezüchtet waren.

    Inzucht ist ein guten züchterisches Mittel um Eigenschaften zu festigen und negatives rauszuzüchten, solange man nicht z.B. mit einem Hahn und 3 Hennen eine Zucht aufbaut und kein Frischblut reinbringt kann man bei Hühnern auch mal Inzüchten. Ständig kränkelnde oder deformierte Tiere muss man sowieso rausselektieren..

    Der Handel mit Bruteiern ist eher positiv, die Populationen von Tieren werden dadurch nicht unbedingt immer näher verwandt. Ich sag nur Mutationen, Isolation, genetischer Drift, Selektion usw. Alles Faktoren die Populationen genetisch differenzieren, "fächern", "auseinanderhalten" und so von sich aus schon verhindern das die Tiere einer Rasse zu stark miteinander verwandt werden.

    LG Thorben
    Ein schwieriges Problem hat keine einfache Lösung.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Inzucht?
    Von Hedi im Forum Züchterecke
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 12.12.2021, 08:58
  2. Inzucht
    Von Petershof2011 im Forum Züchterecke
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 25.10.2012, 15:05
  3. Inzucht
    Von Einstein im Forum Züchterecke
    Antworten: 19
    Letzter Beitrag: 29.06.2012, 10:21
  4. Inzucht
    Von micha003 im Forum Nichtansteckende Krankheiten
    Antworten: 70
    Letzter Beitrag: 26.01.2012, 15:19
  5. Inzucht
    Von Jambo im Forum Züchterecke
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 02.05.2011, 11:57

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •