Da hast du natürlich Recht, die Hühner kennen den Unterschied ganz genau, aber es geht nicht darum, was die Hühner denken, sondern was die Raubtiere denken. Das Problem ist, das Raubtiere sich am liebsten die Tiere aussuchen, die für sie Schwäche zeigen. Kranke Wildtiere zeigen oft mangelnde Scheu, weil sie die Flucht zuviel Kraft kostet. Wenn ein Huhn im Schoß seines Besitzers döst, sieht ein Raubtier da unter Umständen ein krankes Tier und es wird zur Zielscheibe.
Für einen Raubvogel ist es auch ein großer Unterschied, ob sich Küken eng an die Glucke halten, die sie warnt und beschützt, oder ob die Küken die Glucke links liegen lassen und mir durchs offene Gelände entgegenrennen, wenn ich mit Futter komme. Die merken sich das und suchen sich solche Küken eher als Beute aus als Küken, die erst dann zum Futter gehen, wenn die Glucke gesichert hat und sie lockt. Von der Glucke wissen sie, das sie immer da ist und aufpasst, und von mir wissen sie, das ich mich irgendwann umdrehe und ins Haus gehe.
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