Du hast völlig Recht damit, dass eine oder zwei Hennen für einen Hahn zu wenig sind, Hein. Und Du hast Recht damit, dass ein Hahn instinktgesteuert handelt.
Aber genau aus dem Grund darf ein Hahn meines Erachtens nicht versuchen, eine Glucke zu treten. Wenn er das versucht und sie auch noch herumjagt, missachtet er ihre Signale - und damit handelt er eben nicht "instinktsicher". Es hat einen Grund, dass die Glucke die bekannte Drohhaltung annimmt - sie signalisiert, dass sie ihn ablehnt und nicht getreten werden möchte. Wozu haben Hühner diese Körpersprache? Will die Henne getreten werden, duckt sie sich und macht die Flügel breit. Beide Signale sind eindeutig und sogar für uns Menschen erkennbar. Der Hahn muss das lesen können - und er darf es nicht ignorieren. Auch nicht, wenn er "Druck" hat.
Wie Andreas/Okina schon sagte - es ist kontraproduktiv für den Bestand einer Hühnerherde, wenn der Hahn die Glucke jagt, so dass die Küken unbeaufsichtigt sind. Er schadet damit dem Fortbestand seiner Truppe - gefährdet seine eigenen Nachkommen. In der Natur erledigt sich so eine Truppe genau darum von selbst - die Evolution schmeißt sozusagen einen solchen Hahn (und seine Nachkommen) raus.
Ich hatte auch so einen Hahn, der die Glucke treten wollte und zu vergewaltigen versucht hat. Ich konnte ihn an seine Züchterin zurückgeben - bin aber eigentlich der Meinung, dass man ihn hätte schlachten sollen.
Ich würde so einen Hahn weiterhin nicht in meiner Herde dulden. Das ist kein sauberes natürliches Verhalten.
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