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Thema: Leichte Fußbefiederung ohne Einkreuzung

  1. #1
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Leichte Fußbefiederung ohne Einkreuzung

    Hallo,
    mir ist in den letzten Jahren aufgefallen das vereinzelt bei ein paar Küken verschiedener Rassen leichte Fußbefiederung auftritt.

    Das geht von ein paar einzelnen Federn, teils unten zwischen den Zehen, bis schon leichter Fußbefiederung.

    Beobachtet habe ich es bei Zwerg Bielefeldern, bei Augsburgern und bei Augsburgermixen. Außerdem habe ich hier im Forum oft gelesen das Tiere mit "Fußbefiederung" (also ein paar Federn) schlüpfen, die werden dann direkt als Mixe gehändelt, was ich für Blödsinn halte.

    Die Tiere bei denen bei mir es aufgetreten ist sind ganz sicher reinrassig bzw. da wurde ganz sicher nichts mit Federfüßen eingekreuzt.

    Wie ist also diese leichte Fußbefiederung zu erklären? Mutation? Melachi weißt du da noch was? In meinem schlauen Buch steht nichts weiter.

    LG Thorben
    Ein schwieriges Problem hat keine einfache Lösung.

  2. #2
    Avatar von elja
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    ich habe Ende 2014 drei Zworpihennen von einem Züchter gekauft. Die Nachzucht aus diesen Hennen brachte mit meinem Hahn leichte Fusselfüße. Ein Anruf bei dem Züchter ergab, dass er das letzte Mal vor rund 10 Jahren zugekauft hatte - was ich ihm glaube. Da kam und kommt das Z-Cochin Erbe zum Vorschein.
    Es muss also nicht unbedingt eine Mutation sein.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
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  3. #3

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    Moin Freundchen, den Text kennst sicher schon (noch?)

    Nach Angaben von SOMES ( 1990) können grundsätzlich drei Gene (pti-1 ; Pti-2, pti-3) beim Haushuhn eine Befiederung von Läufen und Zehen hervorrufen Eine Kombination der beiden dominanten Gene Pti-1 und Pti-2 führt zur Ausbildung einer ausgeprägten Federfüßigkeit (z. B bei Cochin, Sultanshühnern, Federfüßigen Zwerghühnern), beim Vorliegen nur eines der beiden Gene tritt nur eine schwache Lauf- und Zehenbefiederung auf (z B bei Deutschen Lachshühnern und Breda) Das rezessive Gen pti-3 ruft eine mittelstarke Befiederung der Läufe sowie der Zehen hervor. (?)

    Offenbar können auch noch weitere Gene die Ausprägung der Lauf- und Zehenbefiederung modifizieren
    , da Größe und Form der Fußbefiederung bei den verschiedenen Rassen beträchtlich variieren können KOCH et al (1957) unterscheiden für das Haushuhn sieben Grundformen, zwischen denen vielfältige Übergänge und Kombinationen möglich sind. Hinzu kommt ein Befiederungstyp, bei dem im Bereich der Tibia armschwingenähnliche, kaudal abstehende Federbüschel, die so genannten "Geierfersen" oder "Stulpen" ausgebildet werden.
    http://www.gzv-wildenfels.de/formulare/tierschutz.pdf
    Diese ominösen Modifikatoren sind sicherlich auch in der Lage, ohne diese Laufbefiederungsgene ein paar Flusen hervorzubringen. Ich gehe einfach davon aus, dass sich hier Anlagen von Urahnen zeigen. (Ursprungsrassen oder Einkreuzungen)

  4. #4
    Avatar von melachi
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    jo das sehe ich auch so. Da schlagen einfach rezessive Gene durch, die irgendwann mal mit irgendeiner Rasse eingekreuzt wurden, um bestimmte Eigenschaften wie Größe, Brustfleischansatz oder ähnliches zu verbessern. Das kann Jahrzehnte her sein. Eine der Ursprungsrassen der Bielefelder sind z.B. die Mechelner gewesen, und die hatten wohl wiederum Brahma ihn ihrer Ahnengeschichte. Ich hatte dieses Jahr einen Mechelner mit original Brahma Fußbefiederung, inclusive Stulpen/Geierfersen, und einen anderen Hahn, der hatte genau ein Federchen an jedem Bein, beide an exakt derselben Stelle.

    Bei den Augsburgern weiß ich nicht, welche Rassen da mal zur Erzüchtung eingesetzt wurden. Gibts da Aufzeichnungen oder Geschichten?

    Letztendlich ist die Fußbefiederung und die Geierfersen ein Erbe aus Dinosaurierzeiten, als die allerersten Federn entwickelt wurden. D.h. die alten Gene sind noch vorhanden, aber abgeschaltet. Da muß also nur eine Kleinigkeit dazu, um den Schalter umzulegen, und voila: da sind sie wieder.

    Lesestoff: http://www.chickencolours.com/legs%20with%20wings.pdf
    Geändert von melachi (13.08.2017 um 15:52 Uhr)

  5. #5

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    Bei den Augsburgern weiß ich nicht, welche Rassen da mal zur Erzüchtung eingesetzt wurden. Gibts da Aufzeichnungen oder Geschichten?
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  6. #6
    Avatar von ptrludwig
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    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Hallo,
    mir ist in den letzten Jahren aufgefallen das vereinzelt bei ein paar Küken verschiedener Rassen leichte Fußbefiederung auftritt.

    Das geht von ein paar einzelnen Federn, teils unten zwischen den Zehen, bis schon leichter Fußbefiederung.

    Beobachtet habe ich es bei Zwerg Bielefeldern, bei Augsburgern und bei Augsburgermixen. Außerdem habe ich hier im Forum oft gelesen das Tiere mit "Fußbefiederung" (also ein paar Federn) schlüpfen, die werden dann direkt als Mixe gehändelt, was ich für Blödsinn halte.

    Die Tiere bei denen bei mir es aufgetreten ist sind ganz sicher reinrassig bzw. da wurde ganz sicher nichts mit Federfüßen eingekreuzt.

    Wie ist also diese leichte Fußbefiederung zu erklären? Mutation? Melachi weißt du da noch was? In meinem schlauen Buch steht nichts weiter.

    LG Thorben
    Alle Rassen wurden mal erzüchtet und das aus verschiedenen Rassen, da kann es immer mal vorkommen das ein Merkmal hervortritt das man schon weg gezüchtet hatte. Garantiert reinrassig ist auch so ein Wort, was meinst du wie oft Tiere in eine Rasse eingekreuzt werden um irgend welche Merkmale zu verbessern.

  7. #7
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    Da hat der Peter recht!
    Die heutige "Rassezucht" besteht vor allem bei den farbschlagreichen Rassen vorwiegend aus optisch zurecht gebastelten Mixen- anders würde man in eine Rasse nicht bis zu 26 Farbschläge hinein kriegen... Dazu können sich Merkmale wie Federfüße locker 50 Jahre unsichtbar weiter vererben, bis plötzlich mal wieder zB Federfüße auftreten. So zB bei den Buschhühnern, wo sich in den frühen bis mittleren 60ern EINmal eine Federfüßige Zwerghenne einkreuzte. Die auch gleich ihr "asiatisch rebhuhnfarbig" einbrachte, und somit auch das Gen für goldfarbig. Was quasi porzellanfarbig ohne Porzellanfarbe ist (also ohne weißes und/ oder dunkles Federnende). Und wo jedenfalls auch nach 50 Jahren noch urplötzlich wieder federfüßige Tiere fallen können!
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  8. #8
    Aussteigerin Avatar von Heidi63
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Da hat der Peter recht!
    Die heutige "Rassezucht" besteht vor allem bei den farbschlagreichen Rassen vorwiegend aus optisch zurecht gebastelten Mixen- anders würde man in eine Rasse nicht bis zu 26 Farbschläge hinein kriegen... Dazu können sich Merkmale wie Federfüße locker 50 Jahre unsichtbar weiter vererben, bis plötzlich mal wieder zB Federfüße auftreten. So zB bei den Buschhühnern, wo sich in den frühen bis mittleren 60ern EINmal eine Federfüßige Zwerghenne einkreuzte. Die auch gleich ihr "asiatisch rebhuhnfarbig" einbrachte, und somit auch das Gen für goldfarbig. Was quasi porzellanfarbig ohne Porzellanfarbe ist (also ohne weißes und/ oder dunkles Federnende). Und wo jedenfalls auch nach 50 Jahren noch urplötzlich wieder federfüßige Tiere fallen können!
    Jawohl....so ist es!
    Hier ein kleines weisses Buschhuhnküken ( mit Federfuß) dass das Erbe dieser ferderfüssigen Zwerghenne trägt.

    Geändert von Heidi63 (13.08.2017 um 18:47 Uhr)
    Gruß Heidi
    Ausstellungszucht: Javanesisches Zwerghuhn und Zwergseidi weiß.Und dann gibts da noch meine bunte Showgirl-Seidi Truppe.

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