Hilfe! Glucke pickt Küken Federn raus

[Saskia999910]

Meine Araucanahenne hat zum ersten mal gebrütet, am Montag sind drei gesunde Küken geschlüpft. Bis jetzt hat sie sich gut um sie gekümmert, doch vorhin machte ich einen Kontrollgang und hörte es schon ziemlich laut piepsen. Die Glucke hat einem der Kleinen, dem einzigen braun/orangenen - die anderen sind schwarz - auf die Flügel eingepickt und die Federn rausgerissen. Die Flügelchen waren schon blutig. Ich habe die drei natürlich sofort weggenommen und separiert. Das verletzte sitzt momentan ganz allein auf einer Wärmeflasche, weil die anderen Küken durch das Blut auch schon an ihm herumgepickt haben.

Die drei piepsen jetzt ganz durchdringend nach ihrer Mutter, es ist zum Heulen! Und die Glucke sucht natürlich auch..
Was soll ich jetzt tun? Sie hat die schwarzen in Ruhe gelassen und war total auf das hellere Küken fixiert, aber die anderen kann ich doch trotzdem nicht wieder zu ihr setzten?!

Ich habe noch eine zweite Glucke, die momentan 8 etwas mehr als zweiwöchige Küken führt. Sie hat bereits zum dritten mal gebrütet und macht ihre Sache sehr gut. Sie ist auch ganz nervös im Fang herumgerannt, als das Kleine so geschrien hat. Aber der Altersunterschied ist vermutlich zu hoch, um die drei zu ihren dazu zu setzen, oder?

Und vor allem: Wie soll ich das verletzte Küken behandeln? Eine Salbe auf die Flügelchen?

Ich bitte um schnelle Hilfe.. Danke!

[Saskia999910]

[Blindenhuhn]

Das ist ja ein Schmarrn!
Du solltest das Kleine mit antibiotischem Blauspray oder Silberspray ansprühen, dann kannst du es wieder zu den anderen beiden setzen. Sie picken an dem Verletzten rum, weil sie das Blut sehen.
Zur allgemeinen Situation kann ich leider nix beitragen!

[Saskia999910]

Danke, ja, es ist wirklich bescheiden. Hatte bisher immer nur Naturbruten und dort nie Probleme..
Ich hab jetzt Chloramphenicol-Spray drauf gemacht, das ist orange. Die Küken sind jetzt zusammen und lassen das Verletzte in Ruhe.
Hab provisorisch eine Katzenbox genommen, mit Hanfstreu den Boden bedeckt und eine kleine Wärmeflasche rein. Zusätzlich eine Rotlampe (nicht speziell für Küken/Tiere), die von oben her Wärme spendet. Die Kleinen sind alle munter und haben jetzt erstmal was gefuttert.
Auf Dauer sollte aber schon eine andere Lösung her. Kann keiner was dazu sagen?

[Lisa R.]

Wenn das Küken soweit fit ist, würde ich unter Aufsicht nochmal versuchen, die Küken zur Henne zurück zu geben.

Die ist völlig unerfahren und hat das Kleine womöglich als Gefahr für die anderen beiden angesehen oder als krank/sonderbar.
Das kann jetzt wieder ganz anders sein.

Ich würde evtl. versuchen ihr zuerst das helle Küken dazuzusetzen. Dann hat sie keine Vergleichsmöglichkeiten. Nach ein paar Stunden dann die anderen beiden wieder dazu. Und gut beobachten dabei.

Wenn sie das Küken wieder attackiert, dann musst Du sie halt rausnehmen.

[Saskia999910]

Klappt leider nicht. Keine fünf Sekunden und sie hat wieder am Flügel rumgepickt..

[ChiBo]

Also Ersatzmama für ein einzelnes Küken zu sein ist schon ganz schön anstrengend @Nati.
Vor x Jahren hatte ich das mal.
Von nichts 'ne Ahnung aber eben ein Küken, dessen Mama vom Habicht oder so erwischt wurde.
Habe aus Fell einen Brustbeutel genäht und überall hin mitgeschleppt. Echt überall hin .
Hatte da noch ein Pferd und "Tamagotchi" half beim Misten, scharrte und fing Fliegen.
Beim Reiten kam es in seinen Beutel und den hing ich an einen Pfosten in der Zeit.
Arbeitete damals zuhause und da durfte es auf dem Schreibtisch rumflitzen.
Aber wehe ich verließ das Zimmer ...
Herzzerreißendes Gepiepe.
In der Nacht kam es wieder in sein Fellchen und wurde damit an die Decke gehangen, damit die Katze nicht dran kam.
Zum Glück hatte eine Freundin eine Glucke, die es auch tatsächlich annahm. Ich war nämlich nach zwei Wochen fertig mit der Welt .

Erinnere mich aber dennoch noch gerne daran. Und es gedieh gut bei mir .
Und hätte es nicht irgendwann der Nachbarshund meiner Freundin erwischt wäre es vielleicht sogar groß geworden.

Dir Saskia wünsche ich natürlich auch viel Glück mit deinem "Brownie".
Echt doof, dass die Glucke es nicht als das Ihre anerkennt.
Mit sowas würde ich auch nicht rechnen.
Mit drei Küken und Wärmelampe solltest du es aber hoffentlich relativ nervenschonend groß kriegen.
Wünsche es dir.

[Dorintia]

An irgendwie einfärben hatte ich auch schon gedacht, kannte aber Viehmarkierungsfarbe nicht um das vorzuschlagen. Wie haltbar und ungiftig ist die?

[Okina75]

Mal 'ne Frage: Haben die Freilauf?
Es kann nämlich sein, dass die Glucke einfach 'nen Hüttenkoller hat und sich am auffälligsten Küki abreagiert. Ich hatte auch mal 'ne Sebrightglucke mit drei Küken und die wegen miesen Wetters und der Zartheit der Kleinen erstmal zwei Wochen ganz drin gelassen. Am Ende kriegte die Glucke auch 'nen Budenkoller und fing an, den ebenfalls protestierenden Kükis die frisch wachsenden Federkiele vor allem vom Kropf auszureißen...
Es waren ihre eigenen, reinrassigen Küken, von daher sahen sie alle gleich aus, aber die schwarzen Kielspitzen in den hellen Daunen waren doch ein auffälliger Kontrast und daher das Ziel. Ebenso wie Dein braunes Küki mang den schwarzen...

Also wagte ich es jedenfalls und quartierte die Familie raus in die Voliere. Und auf der Stelle hörte sie mit dem Blödsinn auf, weil sie andere Sorgen hatte. Futter suchen, die anderen Hennen verkloppen, ihre Familie zusammen halten...

Wie ist Deine Situation diesbezüglich?

[Saskia999910]

Schöne Geschichte, ChiBo Bis auf das Ende..

@Andreas
Montag und Dienstag waren Glucke und Küken im Nest, wollten auch noch gar nicht raus. Gestern wurden sie dann "lauffreudiger", weshalb ich die Truppe bei Sonnenschein raus in einen abgetrennten Fang auf die Wiese gelassen habe. Abends durften sie dann noch kurz unter Aufsicht ganz frei ne Runde mit "Mama" drehen, bevors wieder in den Stall ging.
Heute habe ich sie auch so gegen 11 Uhr wieder raus in den Fang gesetzt, ja, und später dann das Drama..