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Thema: Septemberbrut

  1. #91
    Bio- Nerd
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    Hy!

    Die fünfte Zehe vererbt sich recht dominant. Will in der Praxis heißen, dass nur ca. 20 % der Küken WIRKLICH perfekte Fünfzehigkeit haben, was ein Grund ist, warum ich mich nicht mit denen zur Rassezucht entschieden habe. Man überlege mal, ansonsten absolut perfekte und gesunde Tiere in die Tonne kloppen, nur weil so ein noch dazu anatomisch völlig überflüssiges und vollkommen nutzloses Merkmal nicht 100%ig perfekt ausgebildet ist- geht gar nicht...
    Abseits der perfekten Fünfzehigkeit kann alles vorkommen von nur vier Zehen, dafür der hintere aber besonders lang, kurze fünfte, verwachsene fünfte, eine vierte Zehe mit doppelter Spitze, eine komplett verdoppelte vierte Zehe. Patentrezept gibt es da keines, außer dass das Merkmal sich irgendwie ausprägt.

    Ich hab schon Schiss, sie einfach laufen zu lassen... Sie sind heute 5 Tage alt und wirken allesamt sehr fit. Soll ich versuchen sie umzusiedeln? In den separaten Gluckenstall?

    Kannst Du machen, da die Glucke mit den Kleinen sowieso die ersten Wochen separat schläft. Ich würde ihnen aber den Zugang zum Auslauf ermöglichen!

    Verteidigt die Glucke sie gegen die anderen Hühner? Ich denke ja, oder?
    Ja, wenn die Glucke nicht gerade die rangniederste Henne von allen ist...

    Verlaufen sich die Küken nicht im Grünzeug?
    Wenn alle fit sind und die Glucke keine Ignorantin ist, dann nein!

    Was, wenn sie irgendwie auf die anderen Zaunseite gelangen, da laufen die großen Hühner des Nachbarn rum!
    Halben Meter hohen Karnickeldraht um den gesamten Auslauf ziehen.

    Ich könnte aus Volierendraht einen kleineren Auslauf für sie abteilen, so dass sie die anderen Hühner durchs Gitter kennenlernen und sich ans Gras und den offenen Himmel gewöhnen können.
    Da muss sich nichts lange gewöhnen.

    Ich lasse meine sämtlichen Küken von Anfang an mit im Freilauf laufen. Ab dem fünften Tag sind sie mobil genug. Meist bleiben die Glucken dann noch zwei/ drei Tage in Stall und Scheunenvorraum, und dann geht es raus in die weite Welt.
    Meine Truppe ist "Kinder" gewöhnt, die Kleinen wuseln mitten zwischen den anderen rum, wenn es nachmittags Körner gibt, und da meine Küken (seit diesem Sommer) nichts anderes kriegen als die Großen (und dennoch bestens gedeihen), kann ich mir sogar das extra Kükenportiönchen sparen, weil sie da ab der zweiten Woche nur noch alibihaft dran picken und dann nix wie raus.
    Den Tag über hält sich die Glucke separat von den anderen, nur morgens und nachmittags kommen sie mal enger zusammen. Einem Feuchtwerden der Kükis durch Tau kannst Du vorbeugen, indem Du sie erst gegen Mittag raulässt.
    Was sowieso besser ist, weil Sperber und Habicht dann meistens ihr Frühstück schon hatten.

    Zudem hast Du da eine Javanesische Zwerghenne, und was besseres kann Dir als Glucke kaum passieren. Mit einer solchen im Freilauf aufgewachsene Kükis werden später ungemein lebenstüchtige Hühnies, egal welche Rasse sie sein mögen. Und werden selber so gute Glucken. Sicher kann es mal bei Küken und Jungtieren im Freilauf zu Verlusten kommen, auch bei mir, aber meistens erwischt es sowieso die Trödelanten und Träumer, was für die Fitness einer frei laufenden Truppe auch unerlässlich ist. Verluste an erwachsenen Tieren hatte ich bislang null, die ich selber verschuldet hätte, nicht mal ein Fuchs konnte letztes Jahr im Juli eines erwischen, obwohl meine Hühnies vorher sicher noch nie einen Fuchs gesehen hatten.
    Habicht hatte bislang bei mir nur zweimal ein Huhn am Wickel, das war einmal 'ne braune Hybride (nicht hier aufgewachsen und die schabbeligste von meiner Truppe) sowie eine Bredahenne (hier aufgewachsen, aber schwarz (Krähen-, also Beutefarbe) und zu dem Zeitpunkt eh nicht so fit).

    Die meisten Probleme machen mir bei meinen Tieren keine wilden Raubfeinde, sondern Katzen und Ratten. Beide dies Jahr zum Glück noch nicht, aber wenn, dann so. Lasse die Familie vllt. noch bis zum 7./ 8. Tag separat, aber dann sollten sie mit frei laufen, vertraue da mal ganz der Glucke, nicht umsonst sind diese Tiere im Freiland vollkommen auf sich gestellt überlebensfähig.
    Ich hatte Nachkommen von Javaneserhennen, die zwei Jahre allein in der Peripherie eines Dorfes überlebten, eine meiner javablütigen Hennen hatte wild gebrütet und stand nach zweieinhalb Monaten Sommerfrische irgendwo in der dorfnahen Pampa wieder auf der Matte, und nicht zuletzt stammen Javanesische Zwerge von Pariahühnern ab, also halbzahmen/ verwilderten Hühnern mit Kämpfer- und Wildblut, die sich über viele Jahre völlig wildlebend separat entwickelten.

    Du hast da die besten Voraussetzungen und solltest sie ruhig nutzen. Sowie die Kükis einwandfrei hinterher kommen, können die in den Freilauf. Separat schlafen natürlich, und damit die Glucke das auch annimmt, erstmal zwei/ drei Tage da halten, aber dann tagsüber raus mit ihnen. Nur so lernen sie von kleinauf alles kennen, auch potentielle Feinde, und werden später die geistig fittesten Hühnchen, die man sich wünschen kann.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #92
    Avatar von Angora-Angy
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    Danke für diese ausführliche Antwort! ^^ Ja, die fünfte Zehe ist wirklich ein recht überflüssiges Merkmal, zu dem ich eher zufällig gekommen bin. Hab die Hennen gekauft, weil sie als Blauleger inseriert worden sind und ich ein gewisses Faible für Blau habe - außerdem sind bunte Eier lustig. Dass die eine 5. Zehe haben, ist mir erst aufgefallen, als ich tiefer gegraben und mehr gelesen habe. Solange sie gesund sind, ist mir wurscht wie ihre Füße aussehen.
    Ich habs jetzt gewagt und die Familie übersiedelt.

    Die Gitter habe ich vorher getestet, eins zwischen Mama und Kinder gehalten und der Glucke ein paar Mehlwürmer vor die Füße gestreut. Die Küken haben sich alle Mühe gegeben, konnten aber nicht durchs Gitter, egal wie laut Mama gerufen hat. Daraufhin hab ich diesen kleinen Auslauf an das Ställchen geschraubt, die Rampe mit einem alten Handtuch belegt und das Stroh unten rausgenommen (hatte den Stall vorher kurz für ein Kaninchen zurechtgemacht, das ich aber dann doch woanders untergebracht habe). Für heute bleiben sie erstmal im Ställchen, morgen dürfen sie den kleinen Auslauf erkunden. Ich werde dafür noch ein paar Zweige zu einer Deckung zusammenbauen. Die Küken können die behandtuchte Rampe gut erklimmen und rennen wie die Irren hinter Mama her, die völlig außer sich ist vor Erdescharren. Da sind haufenweise Krabbelviecher unterwegs, weil die Stalltür lange zu war und keiner die Population dezimieren konnte. Die Glucke ist so fanatisch dabei, dass sie einmal sogar ein Küken mit weggescharrt hat... Die wuseln ihr aber auch extrem um die Beine... Ich hab dennoch Herzklopfen und werde wohl schlecht schlafen die Nacht...
    Liebe Grüße, Angela

  3. #93
    Avatar von leotrulla
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    Zitat Zitat von Angora-Angy Beitrag anzeigen
    Im anstehenden Neubau eines richtigen Hühnerstalles werde ich die deep litter Methode auf jeden Fall mal ausprobieren. Ob ich dieses Jahr noch dazu komme, kann ich allerdings nicht vorhersagen.
    ...wichtig ist, dass die Zutaten der Tiefeneinstreu abtrocknen können, bevor die kalte Jahreszeit kommt. Also wenn Du kannst, dann besorge Dir schon mal Rindenmulch und lagere diesen trocken. Rindenmulch macht 70 % der Einstreu aus.

    Gruß

    Thomas
    VG, Thomas
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    ....ach bitte, könnten wir nicht jetzt schon zu dem Kapitel übergehen, in welchem sich der Diktator in seinem Bunker erschießt?

  4. #94
    Avatar von melachi
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    4....
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    steht das Häuschen in einer von allen Seiten gesicherten Voliere oder können dort Raubtiere dran? Ansonsten ist dieses Gehege nämlich eine Lockstation mit Lebendfutter für alle Rabenvögel, Raubvögel und was sonst so rumläuft. Also wenn es nicht in einem geschützen Bereich steht, unbedingt komplett und stabil übernetzten, denn deine Küken haben sonst keine Überlebenschance. Die Seitengitter würde ich zumindestens auf zwei oder drei Seiten mit einem Sichtsschutz versehen. Krähen und Elstern agieren gerne in Gruppen, verteilen sich rund um das Gehege und scheuchen sich die Küken gegenseitig zu. Auch wenn die Küken nicht durch das Gitter passen, packen die Krähen/Elstern sie durch die Stäbe, versuchen sie durchzuziehen und töten sie dabei.

    Bei Küken mit Glucke gilt: entweder 100 % geschützt oder freie Fluchtmöglichkeiten und sehr viel gute Deckung.

    Mussten meine Javaneser Halbwüchsigen leider auf die harte Tour lernen. Die haben freie Flucht und sehr viel Deckung auf dem Grundstück, hatten sich aber angewöhnt, in mein 60 cm hoch umzäuntes Gemüsebeet zu fliegen und dort nach Leckereien zu suchen. Ich hab sie immer wieder rausgescheucht, aber sie waren halt stur. Bis dann eines Tages ein Hähnchen fehlte und ausser einem Kreis Federn zwischen den Zucchinis keine wetere Spur hinterließ. Seitdem meidet der Rest der Tiere den eingezäunten Bereich wie der Teufel das Weihwasser. Denn bei einem Greifvogelangriff versuchen die Hühner instinktiv, unter eine bodennahe Deckung zu schlüpfen, und sitzen dann in der Falle, wenn es keinen Notausgang gibt. Wenn sie dann am Draht auffliegen wollen, ist es längst zu spät.

  5. #95
    Avatar von Angora-Angy
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    Das Häuschen steht im Hühnerauslauf, der allseits ziemlich lückenlos eingezäunt ist. Die Erzählung über die Krähen klingt gruselig. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke - hier hats gar keine Krähen...? Sowas fällt einem erst auf, wenn man explizit drauf achtet... Ich habe sowieso vor, das Gitter wegzunehmen, sobald ich genug Zutrauen in die anderen Hühner, die Glucke und die Küken habe. Sie sollen das Ställchen als Zuhause annehmen und abends dorthin zurückgehen. Aber noch traue ich mich nicht... Heute abend ist Mutti allerdings mit allen Küken hoch in die Box gegangen, nachdem die Küken gestern Hilfestellung brauchten. Da ist die Glucke einfach hochgesprungen und hat gerufen, aber die Küken haben den Anfang der Rampe nicht gefunden. Ich hab sie teils hingescheucht, teils ans untere Ende der Rampe gesetzt. Heute ging es dann offenbar ohne Hilfe.
    Und ich hab mit meinem Vater über den Stallneubau gesprochen, er hat mir auch seine Hilfe zugesagt. Also auf zum Gartenhütte shoppen ^^
    Liebe Grüße, Angela

  6. #96
    Avatar von Angora-Angy
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    Gertrud hat heute Vormittag beschlossen das Gehege zu verlassen. Sie saß draußen und rief, aber die Küken konnten ihr natürlich nicht folgen. Da hab ich die Gitter abgebaut... eine andere Henne kam gucken - und bezog sofort Prügel. Die übrigen Hühner nebst Hahn halten vorsichtshalber Abstand.

  7. #97
    Avatar von Angora-Angy
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    ... Und zum Abend ist sie in den normalen Stall und nächtigt mit dem Sechser im Legenest... Ich musste ein heute gelegtes Ei unter ihr vorholen, fand sie irgendwie doof

  8. #98
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Prima, dann ist alles in Ordnung und die Küken müssen später auch nicht an den Stall gewöhnt und abends immer wieder umgesetzt werden.

    Du musst nur aufpassen, dass die Kleinen genug Futter abbekommen. Manchmal (wenn die Glucke nicht so erfahren ist) fressen die anderen Geier den Küken alle Leckerchen vor der Nase weg.

  9. #99
    Avatar von leotrulla
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    Zitat Zitat von Lisa R. Beitrag anzeigen
    Du musst nur aufpassen, dass die Kleinen genug Futter abbekommen. Manchmal (wenn die Glucke nicht so erfahren ist) fressen die anderen Geier den Küken alle Leckerchen vor der Nase weg.
    ...dem kannst Du am besten vorbeugen, indem Du eine (Holz-) Platte auf vier Backsteine stellst und das Kükenfutter mittig darunter gibst. Einzig die Küken passen unter die Platte, alle Großen gehen leer aus.

    Gruß

    Thomas
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    ....ach bitte, könnten wir nicht jetzt schon zu dem Kapitel übergehen, in welchem sich der Diktator in seinem Bunker erschießt?

  10. #100
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Ich baue immer einen "Kükenschlupf" aus einer Estrichmatte die ich rund biege. Die Küken passen durch, die Großen nicht.
    Das funxt aber erst, wenn die Küken etwas größer sind und sich auch mal von der Glucke absetzen.

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