Hy!
Die fünfte Zehe vererbt sich recht dominant. Will in der Praxis heißen, dass nur ca. 20 % der Küken WIRKLICH perfekte Fünfzehigkeit haben, was ein Grund ist, warum ich mich nicht mit denen zur Rassezucht entschieden habe. Man überlege mal, ansonsten absolut perfekte und gesunde Tiere in die Tonne kloppen, nur weil so ein noch dazu anatomisch völlig überflüssiges und vollkommen nutzloses Merkmal nicht 100%ig perfekt ausgebildet ist- geht gar nicht...
Abseits der perfekten Fünfzehigkeit kann alles vorkommen von nur vier Zehen, dafür der hintere aber besonders lang, kurze fünfte, verwachsene fünfte, eine vierte Zehe mit doppelter Spitze, eine komplett verdoppelte vierte Zehe. Patentrezept gibt es da keines, außer dass das Merkmal sich irgendwie ausprägt.
Ich hab schon Schiss, sie einfach laufen zu lassen... Sie sind heute 5 Tage alt und wirken allesamt sehr fit. Soll ich versuchen sie umzusiedeln? In den separaten Gluckenstall?
Kannst Du machen, da die Glucke mit den Kleinen sowieso die ersten Wochen separat schläft. Ich würde ihnen aber den Zugang zum Auslauf ermöglichen!
Ja, wenn die Glucke nicht gerade die rangniederste Henne von allen ist...Verteidigt die Glucke sie gegen die anderen Hühner? Ich denke ja, oder?
Wenn alle fit sind und die Glucke keine Ignorantin ist, dann nein!Verlaufen sich die Küken nicht im Grünzeug?
Halben Meter hohen Karnickeldraht um den gesamten Auslauf ziehen.Was, wenn sie irgendwie auf die anderen Zaunseite gelangen, da laufen die großen Hühner des Nachbarn rum!
Da muss sich nichts lange gewöhnen.Ich könnte aus Volierendraht einen kleineren Auslauf für sie abteilen, so dass sie die anderen Hühner durchs Gitter kennenlernen und sich ans Gras und den offenen Himmel gewöhnen können.
Ich lasse meine sämtlichen Küken von Anfang an mit im Freilauf laufen. Ab dem fünften Tag sind sie mobil genug. Meist bleiben die Glucken dann noch zwei/ drei Tage in Stall und Scheunenvorraum, und dann geht es raus in die weite Welt.
Meine Truppe ist "Kinder" gewöhnt, die Kleinen wuseln mitten zwischen den anderen rum, wenn es nachmittags Körner gibt, und da meine Küken (seit diesem Sommer) nichts anderes kriegen als die Großen (und dennoch bestens gedeihen), kann ich mir sogar das extra Kükenportiönchen sparen, weil sie da ab der zweiten Woche nur noch alibihaft dran picken und dann nix wie raus.
Den Tag über hält sich die Glucke separat von den anderen, nur morgens und nachmittags kommen sie mal enger zusammen. Einem Feuchtwerden der Kükis durch Tau kannst Du vorbeugen, indem Du sie erst gegen Mittag raulässt.
Was sowieso besser ist, weil Sperber und Habicht dann meistens ihr Frühstück schon hatten.
Zudem hast Du da eine Javanesische Zwerghenne, und was besseres kann Dir als Glucke kaum passieren. Mit einer solchen im Freilauf aufgewachsene Kükis werden später ungemein lebenstüchtige Hühnies, egal welche Rasse sie sein mögen. Und werden selber so gute Glucken. Sicher kann es mal bei Küken und Jungtieren im Freilauf zu Verlusten kommen, auch bei mir, aber meistens erwischt es sowieso die Trödelanten und Träumer, was für die Fitness einer frei laufenden Truppe auch unerlässlich ist. Verluste an erwachsenen Tieren hatte ich bislang null, die ich selber verschuldet hätte, nicht mal ein Fuchs konnte letztes Jahr im Juli eines erwischen, obwohl meine Hühnies vorher sicher noch nie einen Fuchs gesehen hatten.
Habicht hatte bislang bei mir nur zweimal ein Huhn am Wickel, das war einmal 'ne braune Hybride (nicht hier aufgewachsen und die schabbeligste von meiner Truppe) sowie eine Bredahenne (hier aufgewachsen, aber schwarz (Krähen-, also Beutefarbe) und zu dem Zeitpunkt eh nicht so fit).
Die meisten Probleme machen mir bei meinen Tieren keine wilden Raubfeinde, sondern Katzen und Ratten. Beide dies Jahr zum Glück noch nicht, aber wenn, dann so. Lasse die Familie vllt. noch bis zum 7./ 8. Tag separat, aber dann sollten sie mit frei laufen, vertraue da mal ganz der Glucke, nicht umsonst sind diese Tiere im Freiland vollkommen auf sich gestellt überlebensfähig.
Ich hatte Nachkommen von Javaneserhennen, die zwei Jahre allein in der Peripherie eines Dorfes überlebten, eine meiner javablütigen Hennen hatte wild gebrütet und stand nach zweieinhalb Monaten Sommerfrische irgendwo in der dorfnahen Pampa wieder auf der Matte, und nicht zuletzt stammen Javanesische Zwerge von Pariahühnern ab, also halbzahmen/ verwilderten Hühnern mit Kämpfer- und Wildblut, die sich über viele Jahre völlig wildlebend separat entwickelten.
Du hast da die besten Voraussetzungen und solltest sie ruhig nutzen. Sowie die Kükis einwandfrei hinterher kommen, können die in den Freilauf. Separat schlafen natürlich, und damit die Glucke das auch annimmt, erstmal zwei/ drei Tage da halten, aber dann tagsüber raus mit ihnen. Nur so lernen sie von kleinauf alles kennen, auch potentielle Feinde, und werden später die geistig fittesten Hühnchen, die man sich wünschen kann.
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