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Thema: Fragen zur Hühnerhaltung in der Stadt

  1. #1

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    Fragen zur Hühnerhaltung in der Stadt

    Hallo,
    ich besuche die zwölfte Klasse eines Gymnasiums. Im Zuge des Deutschunterrichts nehme ich am FAZ- Projekt "Jugend schreibt“ teil.
    Da wir selber vier Hühner in der Stadt freilaufend in einem kleinen Reihenhausgarten halten, habe ich mich für das Thema „Urban Farming“ entschieden und recherchiere nun zu diesem Thema, wobei ich mich auf die Geflügel- und Bienenhaltung in der Stadt beschränke.
    Da ich bereits häufiger dieses Forum als Gast besucht habe, möchte ich auch Euch für meine Reportage einmal zu Euren persönlichen Bewegründen für die Hühnerhaltung in der Stadt und zu Euren Erfahrungen befragen.
    - Was waren Eure persönlichen Gründe mit der Hühnerhaltung in der Stadt anzufangen?
    - Hat die Hühnerhaltung Eure Einstellungen zu Hühnern verändert?
    - Gab es positive/ negative Reaktionen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis?
    Luna H.

  2. #2
    Avatar von Huhnihunde
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    Hallo Luna,

    damit du für dein Referat weiter kommst hier eine Antwort aus der großen Stadt.

    - Was waren eure persönlichen Gründe mit der Hühnerhaltung in der Stadt anzufangen.

    Unabhängigkeit von Wiesenhof & Co und auch wo Bio draufsteht ist nicht immer Bio drin. Mehr Einfluss/Kontrolle über Lebensmittel die von uns verzehrt werden.
    Und selbstverständlich war es auch schön, ein kleines Stück "heile Welt" mit freilaufenden Hühnern im eigenen Garten zu schaffen.

    - Hat die Hühnerhaltung Eure Einstellungen zu Hühnern verändert?

    Ja, Hühner sind schlauer als mancher denkt, liebenswert und grundverschieden
    Leider sch....... sie auch mehr als gedacht, aber im Garten kann man Dünger immer gebrauchen (auf der Terrasse nicht)

    - Gab es positive/negative Reaktionen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis?

    Bis jetzt nur positive Erfahrungen, wobei wir aus Rücksicht auf die Nachbarn (noch) keinen Hahn halten. Die Hennen tröten ihre Erfolgserlebnisse (EiEiEi) auch so schon sehr laut durch die Gegend .
    Die Leute freuen sich über die Eier. Die Bereitschaft mehr Geld für ein wirkliches Bio-Ei auszugeben ist vorhanden. Wir nehmen 40 Cent für ein Ei und liegen damit noch unter den Bioladen Preisen. Manche kaufen jede Woche. So kommt wenigstens ein wenig Geld in der Futterkasse (GVO freies Futter).
    In Gesprächen mit Nachbarn/Freunden etc. ist es erstaunlich zu erfahren, wie gering doch der Wissensstand über Hühner ist. Wo doch fast jeder Ei oder Huhn isst. Aber so wird es wohl auch bei anderen "Nutz"-Tieren sein.

    So, ich hoffe das hilft dir weiter. Vielleicht findet sich noch der eine oder andere hier im Forum, der deine Fragen beantworten mag.
    Viel Erfolg!
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  3. #3
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Nicht wirklich Stadt, aber :

    -Wissen woher Eier und Fleisch stammen. Auch romantische Kindheitserinnerungen
    - definitiv ja. Generell eine kritischere Betrachtung unseres essverhaltens, sowie deutlich geminderter flsischkonsum.
    Ausserdem eine nicht erwartete Liebe zum Federvieh, generell gegenüber Vögeln und Geflügel.
    -90% positiv. Wie schon geschrieben auch Interesse "legen die denn ohne Hahn?" und "was es nicht alles für Eier gibt!" Farbe, Form etc
    Auch, dass Hühner eben nicht nur braun und weiß sind.
    -10% negativ. Neider, die sich daran störten, sowohl an Hühnern, als auch am Eier Verkauf und mich anzeigen wollten. (ist nie was gekommen)

    PS : tolles Thema hast dir ausgesucht
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  4. #4

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    Hallo Huhnihunde,

    danke für deine Antwort, bei uns sieht es ähnlich aus, nur dass wir keine Eier verkaufen weil wir nur vier Hühner haben. Mein Vater geht täglich Minen räumen auf der Terasse und auf dem Rasen. Ein Huhn besucht uns bei jeder Gelegenheit im Haus, es wandert vom Wohnzimmer gleich unter den Küchentisch, pickt dort Krümel, falls vorhanden und geht dann wieder raus - dank Fliesen kann kann es auch mal was verlieren...!

  5. #5

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    Hallo Vinny,

    danke auch für deine Antwort. Eigentlich ist es wohl auch egal ob Hühnerhalter in der Stadt oder auf dem Land. Nur bei dem Thema negative Reaktionen dachte ich, dass diese wegen der oft engeren Bebauung in der Stadt und der auf dem Land verbreiteteren Tierhaltung, in der Stadt eher zu erwarten wären.
    Morgen will ich beginnen die Reportage zu schreiben.

  6. #6
    Avatar von Huhnihunde
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    Hallo Luna,

    Ich denke es gibt noch mehr städtische Hühnerhalter im Forum. Vielleicht hat dein Thema am WE mehr Chancen auf Antworten.
    Werde morgen nochmal mit meiner (indirekten) Nachbarin quasseln. Vielleicht hat sie auch noch etwas zu deinen Fragen beizutragen. Bis dahin mußt du dich mit diesem Filmchen trösten.
    https://youtu.be/muA4wKlZAL4
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  7. #7
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Ich wohne zwar nicht in der Stadt, aber mitten im Dorf mit drumherum dichter Bebauung.

    - Was waren Eure persönlichen Gründe mit der Hühnerhaltung in der Stadt anzufangen?
    Ich mochte Hühner schon als Kind, wir hatten damals immer ca. 10. Ich wollte weg von den Industrieeiern und den sonstigen Erzeugnissen der Massentierhaltung und ich wollte keine Tierquälerei mehr unterstützen. Ich wollte gute Eier und glückliche gesunde Hühner, die ein wirkliches Hühnerleben haben dürfen.

    - Hat die Hühnerhaltung Eure Einstellungen zu Hühnern verändert?

    Teils ja - da ich ja Hühner schon immer kenne, wußte ich vorher schon viel über diese Tiere. Ich wusste auch, dass sie nicht so doof sind, wie man ihnen immer nachsagt. Durch meine Beobachtungen als Erwachsene, habe ich trotzdem noch viel über die Individualität, die Intelligenz und das spannende Sozialverhalten von Hühnern gelernt.

    - Gab es positive/ negative Reaktionen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis?

    Wirklich negative Reaktionen gab es nicht. Eine Nachbarin hat sich öfter beschwert, dass unser Hahn morgens zu früh kräht. Der war da allerdings immer noch im Stall und nicht soooo laut und sie wohnt auch ein gutes Stück weg. Mittlerweile hat ihr Sohn zwei ständig schreiende Zwergseidi-Hähnchen und die krähen auch mal gerne nachts um 2:00 Uhr

    Alle anderen Nachbarn haben sich gefreut, dass wieder Hühner da sind. Unsere Hühner bekommen von den Nachbarn auch immer Leckerchen (gekochte Nudeln, Kartoffeln usw) und obwohl ich das nicht sooooo toll finde, lasse ich sie machen. Lieber füttern als meckern.
    Ich hab manchmal viele Junghähne laufen und die sind schon echt laut. Die Nachbarn kaufen alle Eier bei mir und sind tot traurig, wenn ich mal nicht liefern kann.

    Die Angestellten vom angrenzenden Supermarkt sind ganz vernarrt in die Hühner und versorgen sie immer vom Parkplatz aus mit dem übriggebliebenen Obst und Gemüse. Manchmal bin ich echt neidisch, was die Huhns da alles abstauben. Sie haben mich vorher gefragt und ich hab ihnen eine Liste gegeben, was Hühner nicht fressen können/sollen - daran halten sie sich und so haben alle was davon.

    Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt.

    Liebe Grüße Lisa

  8. #8
    Moderator Avatar von zfranky
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    Ich wohne definitiv mitten in der Stadt

    - Was waren Eure persönlichen Gründe mit der Hühnerhaltung in der Stadt anzufangen?

    Die Zustände in der industriellen Hühnerhaltung sind für mich unerträglich. Ich wollte mich zumindest bei den Eiern aus Tierschutzgründen davon unabhängig machen. Und deshalb 4-6 Hennen mit einem Hahn halten, damit diese ein artgerechtes Leben führen.
    Und wie bei den meisten hier ist es natürlich genau bei dieser Planung geblieben (siehe Signatur )

    - Hat die Hühnerhaltung Eure Einstellungen zu Hühnern verändert?

    Ich habe ehrlich gesagt nicht gewußt, was das für hochintelligente, soziale und einfühlsame Wesen sind. Meine Wut über die industrielle Hühnerproduktion ist dadurch noch größer geworden.
    Ich habe sehr viel gelernt über diese tollen Tiere.
    Und noch schlimmer: ein Leben ohne Hühner ist jetzt gar nicht mehr vorstellbar für mich!

    - Gab es positive/ negative Reaktionen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis?

    Negative gab es nicht, nur eine Nachbarn hatten vorsichtig ängstlich nachgefragt, wieviel Hähne ich halten wollte.
    Aber es gab keine Probleme in all den Jahren. Allerdings nächtigen sie in einem gut schallisolierten Stall und kommen erst ab 9 raus.
    Alle anderen findes es gut, dass etwas Landeben in der Straße ist.
    Und Nachbarskinder kommen gerne und schauen sich die Tiere live an und ich kann dann einiges an Hühnerwissen vermitteln.
    Im Freundeskreis sieht man Hühner nun auch mit anderen Augen, man hat mehr Respekt vor ihnen als Wesen.
    Es gab nicht wenige, die noch nie ein Huhn live gesehen hatten, geschweige denn angefasst.
    Einige essen jetzt weniger Hühnerfleisch bzw. achten auf Bio und kaufen bewußt Freilandeier.


    Liebe Grüße

  9. #9

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    Hallo,

    danke Euch allen für die Antworten und für den Link zum Film. Die dort für 2016 genannte Anzahl der in Berlin gehaltenen Hühner habe ich in die Reportage eingebaut, wie auch einen Teil Eurer Antworten. Huhnihundes Aussage " Hühner sind schlauer als mancher denkt, liebenswert und grundverschieden" kann ich voll zustimmen. Auch unsere Vier haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Die Reportage habe ich abgegeben und eine sehr gute Bewertung der Lehrerin bekommen. Mal sehn ob die FAZ den Artikel annimmt.
    Mein Vater hat die Hühner angeschafft um uns Kindern etwas Landleben zu bieten und eigene Eier ohne Qualhaltung zu bekommen. Inzwischen gehören die Hühner zur Familie, haben lebenslanges Wohnrecht, bewohnen den ganzen Garten, mit Terasse und unternehmen auch Ausflüge in unser Haus. Ich bin Vegetarier und der Rest der Familie isst weniger Fleisch.

  10. #10
    Avatar von Huhnihunde
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    Hallo Luna,
    wie schön, dass du so eine gute Bewertung für deine Reportage bekommen hast!
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

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