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Thema: Schnell mal ein Antibiotikum geben. Und alles wird gut?

  1. #21
    Avatar von Sterni2
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    Zitat Zitat von Siebenhirten Beitrag anzeigen
    Welcher Art waren diese Kropfprobleme? Warum bist Du so sicher, dass Antibiotika den Tod verhindert hätten?
    Ich weiß nicht ob sie mit Antibiotikum überlebt hätte. Aber es wäre möglich.
    Zweimal hatte sie akute Kropfverstopfung, dann entwickelte sich wohl eine chronische Entzündung draus.

  2. #22
    Avatar von Susanne
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    Bei uns wird ja nicht geschlachtet, deswegen werden die kranken Tiere behandelt oder eingeschläfert, wenn eine Behandlung keinen Sinn macht. AB geben wir, oft nach Abstrich und Keimbestimmung, teilweise aber auch ohne. Das ist immer dann sinnvoll, wenn das Tier sehr schwach ist und man nicht abwarten kann, bis ein Ergebnis eines Abstriches da ist. In manchen Fällen hofft man dann einfach, dass man das richtige AB erwischt.
    Als Beispiel möchte ich hier Bauchwasser aufführen. Hat man da eine Hybridhenne mit Bauchwasser, ist fast immer eine Legeproblematik Ursprung (ich weiß es kann auch das Herz sein, aber da gehe ich nach Wahrscheinlichkeiten). Wir gehen dann zum TA, die Henne bekommt sofort Baytril, einen Abstrich lassen wir dennoch machen, meist hat Baytril schon geholfen, bevor überhaupt ein Ergebnis da ist. Falls nicht, ist Henne entweder tot oder wir haben nun ein passendes AB. Bei solchen Sachen spielt Zeit eine große Rolle.
    Anderes Beispiel: Stinkende Hühnernäschen, sehr schlechtes Allgemeinbefinden. Da tippe ich auf Hühnerschnupfen (bakterieller), hier bekommt Huhn dann vom TA Tetracyclin, Abstrich wird zur Sicherheit auch gemacht, wirkt das Tetracyclin ist auch hier schon geholfen, bevor ich überhaupt sicher weiß, dass es Schnupfen ist. Früher habe ich immer abgewartet, da sind dann manche Hühner gestorben.
    Wenn ein Huhn von mir operiert wird, selbst bei einem Kropfschnitt, bekommt es immer ein Breitband AB hinterher. Auch bei größeren Wunden. Hier wäre mir die Gefahr einer Entzündung viel zu groß.
    Kennt man die Probleme im Bestand bzw. die Probleme einer bestimmten Rasse, dann weiß man bald, wann der Einsatz eines AB sinnvoll ist und man weiß auch, welches das richtige wäre. Mein TA und ich hatten uns einmal geirrt, da hatte die Henne das Bauchwasser von Tumoren. Da hat dann natürlich das AB nicht angeschlagen, der Abstrich brauchte kein Ergebnis, die Henne wurde eingeschläfert und obduziert (danach verbrannt, wie fast alle meine toten Hühner). Hier wurde das Tier natürlich umsonst behandelt und hätte man das gleich gewusst, hätte man ihr das ersparen können. Da ich alle kranken Tiere auch immer mit Schmerzmittel versorge, denke ich, dass diese Wartezeit dennoch okay war, sie hat eine Chance gehabt.
    Zum Thema Heilung und Hilfe durch den TA möchte ich auch noch was sagen: Wenn man relativ schnell merkt, dass Huhn nicht in Ordnung ist, sofort Abstriche, Blutproben etc. nimmt und untersuchen lässt, kann man viel häufiger helfen als man denkt. Allerdings gibt es auch Probleme, wo man fast machtlos ist bzw. wo eine OP notwendig ist mit ungewissem Ausgang (Schichteier zum Beispiel). Ich lasse solche Hennen zwar immer operieren, bin dann aber nicht geschockt, wenn sie die OP nicht überleben oder der TA sie während der OP einschläfert, weil noch andere Probleme auftreten. Hier ist es auch ein Versuch, der meiner Meinung nach aber nicht auf Kosten des Tieres geht. Denn entweder gelingt es oder das Tier ist tot.
    Ich glaube schon, dass man auch alternativ behandeln kann, oft ist dies aber sehr langwierig und zeitaufwändig für den Halter. Da halte ich es bei meinen Tieren so wie bei mir selbst: Ich kann mir eine lange Krankheit nicht leisten, darf eigentlich nie ausfallen. Deswegen nehme ich dann schon mal gerne ein AB, das mich schnell auf die Beine bringt (bzw. mir schnell die Krankheit nimmt), allerdings macht mein Arzt eigentlich immer einen Resistenztest, beim Menschen sind die da einfach fixer als bei Tieren. Wenn ich das AB dann nehme, wirkt es normalerweise schnell (bis auf wenige Ausnahmen).

  3. #23
    Avatar von Huhnihunde
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    Zitat Zitat von SalomeM Beitrag anzeigen
    Da hast Du was in den falschen Hals bekommen bzw. ich mich blöd ausgedrückt. Mit Besserwisserei war kein spezieller Beitrag oder User hier gemeint. Ich wollte nur vorbeugen, dass dieses Thema (wie leider oft, wenn es um AB geht), ausartet und die sachliche Diskussionen auf der Strecke bleibt. Nur dann profitieren wir alle (ich natürlich auch) davon und das soll ja Sinn und Zweck sein.
    Lieben Dank für die Klarstellung.
    Sorry, bin halt etwas pissig was die Verabreichung von Medikamenten und die z.T. wirklich lockeren Empfehlungen dazu angeht.
    * Lach* Keiner kann aus seiner Haut...

    OT:
    Wobei, und das wissen viele hier aus eigener Erfahrung: Geflügel-Tierärzte in dieser Republik kann man wohl an zwei Händen abzählen.
    Bitter, aber auch sie unterliegen einer Fortbildungspflicht....allein das Huhn/Geflügel bringt kein Geld... außer du hast einen großen Gewerblichen Patienten.... Ethik und Monetik....Nun gut, das bleibt vielerorts auf der Strecke... (falls ein mitlesender TA-Kollege diese Zeilen liest: Fluchen und Beschimpfungen gerne per PN. Die Erde ist keine Scheibe: und so sieht sie von der Seite aus: | )


    Vor dem Hintergrund der Aviären Influenza, der zunehmenden Ablehnung der Massentierhaltung und der größer werdenden Zahl privater Hühner/Geflügelhaltungen für mich ein No Go.

    Ich kann daher wirklich verstehen, wenn Halter - allein gelassen/in Ermangelung eines kundigen TA - zum Strohhalm der "unverordneten" Medikamentengabe greifen. Was tut man nicht alles für ein geliebtes Wesen.

    Trotzdem bleibe ich dabei: geht mit Medikamenten und insbesondere Antibiotika verantwortungsvoll und besonnen um! Lasst euch bei Fragen nicht von eurem Arzt/Tierarzt abwimmeln. Besonders beim TA gilt: das Tier ist ein "Privatpatient", es gibt auch für TAs Hotlines und helfende Kollegen die man fragen kann.

    Bleibt gesund!
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  4. #24
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Huhnihunde Beitrag anzeigen
    Besonders beim TA gilt: das Tier ist ein "Privatpatient", es gibt auch für TAs Hotlines und helfende Kollegen die man fragen kann.
    Und genau da hakt es:
    Das Huhn kann nicht umgewidmet werden. Es bleibt ein lebensmittellieferndes Tier!
    Anders als Pferd, Schaf, Ziege, Schwein oder Kaninchen... die kann man alle umwidmen zu Hobbytieren und schon ist man ziemlich frei in der Wahl der Medikamente..

    Mit folgender Konsequenz:
    Jedes mal Abgabebeleg ausfüllen, keine Umwidmung von nicht ausdrücklich für Hühner zugelassenen Medikamenten und bei der Hausapothekenprüfung wird es teurer und es wird aufwändiger und intensiver geprüft. Daran hat kein normaler Kleintierpraktilker Interesse. Und die Großtierpraktiker haben schon genug mit der Bürokratie für die Stammpatienten zu tun..

  5. #25
    Avatar von Bohus-Dal
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    Ich hatte auch schon öfter das Gefühl, daß der Tierarzt ein Antibiotikum verschreibt, obwohl es vielleicht eigentlich nicht nötig wäre, mehr so zum Frauchenberuhigen. Aber ich gebe im Notfall auch Antibiotika (und wenn das kranke Huhn drinnen wohnt, entsorge ich die verseuchte Kacke über den Restmüll), so selten wie möglich.
    Was anderes, ich finde diesen Hokuspokus sehr schade. Wenn man alles andere versucht hat und meint, unbedingt was Homöopathisches geben zu müssen, naja, es wird nicht schaden. Es soll ja bei Tieren auch einen nachgewiesenen Placebo by Proxy-Effekt geben. Aber manchmal gibt es Fälle, in denen ein Antibiotikum vielleicht noch hätte helfen können, aber der Besitzer so lange mit unwirksamen Mittelchen rumdoktert, bis es zu spät ist. Dann kann man auch gleich schlachten. Und um die Verwirrung perfekt zu machen, nennen sich manche Naturheilmittel homöopathisch, obwohl sie Wirkstoffe enthalten. So habe ich z.B. Propolistropfen, auf denen homöopathisch steht! Das ist schlicht falsch und führt doch nur dazu, daß manche glauben, Homöopathie funktioniere, und andere pflanzliche Präparate ablehnen, weil sie denken, nur Chemie wirkt.

    Zitat Zitat von Stefanie Beitrag anzeigen
    Danke... für die korrekte Anwendung von Singular und Plural bei einem Antibiotikum oder mehreren Antibiotika ..........
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #26
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Gerne

    Übrigens: Die Abkürzung AB bedeutet von Anrufbeantworter bis Arbeitsblatt VIELES, jedoch NIE Antibiotikum, oder Antibiotika.
    War ein Versuch Unwissenheit zu überspielen, aber leider mit untauglichen Mitteln.
    Leider wissen nicht mal mehr diplomierte Krankenschwestern um den Unterschied. "Ich gebe ihnen jetzt ein Antibiotika"
    Selbstredend, dass ich als mündiger versicherter Bürger, jeden weiteren Umgang mit dieser "Fachkraft" verweigerte.

    Klar stand im Entlassungsbericht des Krankenhauses, dass ich nicht kooperativ gewesen wäre.
    Wie kann ein Patient kooperativ sein? Durch Duckmäusern, bei eindeutigen Fehlern?

    Genau so verhalte ich mich auch bei Tierärzten.
    Wenn du meinst, mir mit lateinischen Begriffen kommen zu müssen, statt deutsch mit mir zu sprechen, lebe mit den Konsequenzen. Speziell, wenn dein Latein schlechter als meins ist.

    lg
    Willi

  7. #27
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Meinst nicht dass es etwas übertrieben ist von einem simplen Grammatikfehler auf völliges Fehlen jeder Kompetenz zu schliessen? Glaube nicht dass diplomierte Krankenschwestern ein Latinum haben müssen, da zählt eher was anderes... und obwohl ich Zahnschmerzen bei diesem leider allzu üblichen Fehler bekomme ist es mir wurscht wenn die *eigentlichen* Kenntnisse passen!

  8. #28
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Betrifft zwar Menschen, dennoch passt es:

    http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/...oerper-heilung
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  9. #29
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Zitat Zitat von Hobbyhuhn2013 Beitrag anzeigen
    Betrifft zwar Menschen, dennoch passt es:

    http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/...oerper-heilung
    Für solche Fälle hatte unsere Kinderärztin immer Homöopathisches parat.
    Futter macht Freunde.

  10. #30
    Avatar von Stefanie
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    Zitat Zitat von Hobbyhuhn2013 Beitrag anzeigen
    Betrifft zwar Menschen, dennoch passt es:

    http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/...oerper-heilung
    Danke für den link! Das Buch, welches die beiden geschrieben haben, werde ich mir mal in der Stadtbücherei ausleihen.
    Herzlichst, Stefanie
    1,11: Barne-Bärte, Welsumer, Welsumer-Mix, Araucana-Mix, Bielefelder, Maran+, Vorwerk, Araucana, Z-Welsumer
    Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern. Astrid Lindgren

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