Aus aktuellem Anlass möchte ich dieses Thema eröffnen. Wir hatten in einem anderen Beitrag einen Hühnerhalter, dessen Huhn hinkte. Ein befreundeter Züchter "tippte" auf Gelenkentzündung, zufällig war ein Antibiotika im Schrank, das von einer Behandlung der Kinder übergeblieben war und schwuppdiwupp war das Antibiotika im Rachen des Huhns. Keine Ahnung, ob das wirklich eine Gelenkentzündung war, keine Ahnung, ob Bakterien im Spiel waren, keine Ahnung, ob dieses Antibiotika für das Huhn das Richtige sowie die richtige Menge war.
Dass man bei Menschen allzu schnell mit Antibiotika schießt und sich Resistenzen bilden, hat jeder von uns mal schon zumindest gelesen. Ich hatte unlängst eine Diskussion mit einem Hühnerzüchter, der das Hobbymäßig seit 25 Jahren macht. Er sagte, zu Anbeginn hatte er viel Geld in den Tierarzt investiert, viele Hühner starben trotzdem. Bis er einen Tierarzt traf, der selbst Hühner hatte und sagte, 90% der Hühner sterben trotz Behandlung und man soll hier nicht allzu sehr in die Natur eingreifen. Die schwachen sterben, die Starken überleben.
Wir wissen, dass Antibiotika insbesondere bei Hühnern Pilzinfektionen hervorrufen können. Einige Hühner wurden schon mit Antibiotika zu Tode behandelt. Bei stärkeren Gaben sollte man also zwingend auch gegen Pilze behandeln, was das Huhn zusätzlich schwächt. [...] Übertreiben wir nicht ein wenig bei den Tieren mit Behandlungen und Antibiotika- Gaben?
Ist es nicht auch so, dass Tierärzte in vielen Fällen Antibiotika verabreichen, ohne vorher genau die Ursache abgeklärt zu haben oder andere Möglichkeiten in Betracht gezogen zu haben? Sollten wir nicht ein wenig vorsichtiger sein, was die Verabreichung von derart nachhaltig wirksamen Medikamenten (im Positiven wie im Negativen) betrifft?
Ist es nicht so, dass wir wirklich manchmal ein wenig übertreiben in unserem Bestreben, dem Tier Gutes zu tun und es zu retten? Sollten die Tiere nicht manchmal vor uns gerettet werden?
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