So, ich hatte ja neulich mal wegen der Fütterung der Hybriden gefragt, nun ist es endlich so weit und die Tierchen sind gestern in meinen zweiten Hühnerstall eingezogen.
Es sind 10 weiße Legehybriden aus Bodenhaltung. Ein wirklich trauriger Haufen, aber mir macht sowas ja große Freude, aus solchen jämmerlichen Kreaturen wieder richtige Hühner zu machen.
Was ich bisher beobachten konnte:
- Die Hühnchen sind erstens SEHR ruhig und zweitens SEHR schreckhaft. Eine hat sich heute schon mal rausgetraut, ist aber nach 2 Minuten lieber wieder in den Stall gegangen. Mal sehen, wie lange das dauert, bis sie auf den Geschmack kommen.
- Die fressen wirklich fast PAUSENLOS. Es wird auch mal geruht zwischendurch, und die ersten scharren schon in der Streu oder picken eine Fliege von der Wand. Aber sonst sind sie die ganze Zeit am Legemehl und an der Tränke. 2l sind heute schon mal durchgegangen, ich habe die 3-l-Tränke eben nochmal frisch aufgefüllt.
- Der körperliche Zustand ist nicht berauschend. Zwar sind sie fast voll befiedert (am Kopf fehlen Federn und einige haben am Hals oder Bauch keine, aber ich dachte, die kommen halb nackt hier an), aber die Krallen sind so lang, dass ich mich nachher mal mit einer Krallenzange und einem dicken Handtuch in den Stall begeben werde und im Licht der Taschenlampe fast allen Hühnern fast alle Krallen schneiden werde. Ich habe noch nie Krallen gesehen, die mehrere cm lang waren
Zwei oder drei haben verkotete Kloaken, da muss ich jetzt mal drauf achten, ob da jemand Durchfall hat. Ein paar Milben habe ich entdeckt, aber nichts, was eine Ladung Kieselgur oder HS Bird Protect nicht richten könnte. Knoblauch ins Tränkwasser traue ich mich noch nicht, am Ende trinken sie es nicht... Mal sehen.
- Die Kämme sind riesig und verdecken ein Auge fast vollständig. Ich kann mir vorstellen, dass das zur Unsicherheit und Unruhe der Hühner beiträgt.
- Rührei aus den eigenen Eiern mochten sie heute nicht. Mal sehen, ob sie irgendwann auf den Geschmack kommen - hat jemand eine Idee? Evtl muss ich es noch kleiner häckseln und mit dem Legemehl mischen.
- Einige sind ganz dreckig. Ich überlege, sie in der nächsten Wärmeperiode mal zu duschen, oder lasse ich Sonne, Regen und Mauser das erledigen? Die wirken so gestresst und erschöpft, dass ich ihnen nicht zu viel zumuten will.
- Die Hühner stehen viel auf einem Bein. Ob das die langen Krallen sind oder der ungewohnte Untergrund (Stallboden mit dicker Einstreu aus Sägespänen und Euro-Lin)?
Insgesamt wirken sie ziemlich k.o. Ich bin froh, dass sie bei mir sind. Es wird auch schon aufmerksam gelauscht, wenn meine anderen Hühner draußen Theater machen.
Ach so. Warum die alle Arabella heißen? Es gibt einen Song meiner Lieblingsband "Formidable Vegetable", das handelt von einem geretteten Huhn, das Arabella heißt. Also habe ich meine auch so genannt. Sie tragen unterschiedliche Beinringe, so dass ich sie auseinanderhalten kann. Arabella Schwarz war die, die heute schon mal draußen war, und Arabella Rot hat auch schon aus dem Schlupfloch geschaut
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