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Thema: Erfahrungsaustausch- Neuronale Symptome, Krampfanfälle usw.

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    Avatar von Paultschi
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    Erfahrungsaustausch- Neuronale Symptome, Krampfanfälle usw.

    Hallo ihr lieben Hühnermenschen

    ich möchte euch hier mal einen Fall vorstellen, der mir sehr am Herzen liegt und der sich vor allem mit oben genannten Thema beschäftigt. Dafür möchte ich aber ganz zu Beginn der Geschichte ansetzen.

    Meine Sissi ist zum Zeitpunkt der ersten Symptome (Anfang April 2017) 6 Jahre alt und ist ein Mischling aus Z.Cochin und einer alten Mixhenne. Bereits in ihrer Brut (eigene Nachzucht) gab es einen jungen Hahn mit Anzeichen von neuronalen Ausfällen (eventuell: Marek?)... den ich trotz hochdosiertem Vit B schlussendlich im Alter von 8 Wochen erlösen musste. Kein anderes der 9 Geschwister hat jedoch damals ähnliche Symptome gezeigt.

    Nun im Alter von sechs Jahren zeigte sie im April 17 ein leichtes Hinken einseitig... dem ich zunächst keine großartige Bedeutung zugemessen habe. Nachdem das Laufen aber nicht besser wurde und zudem eine leichte Kopfschiefhaltung dazu kam, bin ich mit Ihr zu meiner Vogeltierärztin gefahren. Diese vermutete entweder Marek oder auch einen Schlaganfall und gab mir für 5 Tage hochdosiert Vitamin B mit. Es trat keine großartige Verbesserung ein und dass war für mich am schockierensten.. sie fing an zu Krampfen. Dabei riß sie den Kopf nach hinten und drehte sich blitzschnell um die eigene Achse. Nach den Anfällen war sie meist ganz normal, doch entschied ich mich trotzdem erneut für einen Tierarztbesuch, wo ich erneut Vit B (über 4 Tage) und Metacam (über 5 Tage) erhielt. Letzteres sollte für eventuelle nervliche Entzündungen dienen.

    Schließlich war aber auch dieser Behandlungsversuch eher weniger gewinnbringend, denn die Verbesserungen war kurzzeitig und nicht weltbewegend. Ich entschied mich erstmal weiter zu beobachten, da Sissi sonst einen munteren Eindruck machte. Darauf kam dann wenig später auch die Quittung. Am 17.5.2017 folgte der absolute Einbruch... sie konnte weder Laufen noch ihr Gleichgewicht halten sodass ich sie separieren musste. Weiter zeigte sich eine Versteifung der Gelenke, in dem abgespreizten Bein, was für mich einmal mehr nach Marek aussah Fressen und trinken tat sie weiterhin... sie verbrachte ihre Zeit vornehmlich in einer gut gepolsterten Kiste, die ihr den nötigen Halt gab, in dem sie sich an den Seitenwänden abstützte. Nach Rücksprache mit ein paar lieben Hühnerfreunden ( Danke nochmal an nutellabrot) fing ich auf eigene Faust an, es weiterhin mit Vitamin B (als Weichkapsel) sowie einem Johanniskraut-Präparat zu probieren. Manchmal war es echt ein Kampf die Kapsel in den kleinen Hühnerschabel zu bekommen, denn die Kleine hatte ihren eigenen Kopf und fand das mehr als doof.

    Die Verbesserungen kamen langsam aber zeigten sich deutlich, sodass ich den Plan dem ganzen ein Ende zu setzen doch erstmal nach hinten schob. Nach und nach kehrten die Lebensgeister in die Beine zurück. Nach etwa 2 Wochen konnte sie sogar wieder zurück zu ihrer Gruppe ziehen und blühte förmlich auf. Ich hatte das Gefühl, dafür hatte sie gekämpft und weiter gemacht

    Was blieb waren die Krampfanfälle vor allem zum Abend, wobei sie vor allem stark auf Lichtreize und Geräusche reagierte und daraufhin zu Krampfen begann (kenne ich so auch von der Epilepsie beim Menschen). Zu dieser Zeit schlief sie auch weiterhin im Nest und das machte es kompliziert. Denn während sie sich drehte, knallte sie förmlich im Sekundentakt gegen die harten Holzwände, auch ein Polstern des Nestes brachte nichts, denn sie räumte bei der ersten Drehung alles wieder heraus. Somit brach sie sich schließlich den Großteil ihrer Federn ab und es konnte auch nicht wirklich etwas nachwachsen. Aber dieses Huhn sprang morgens aus dem Nest als wäre nichts gewesen. Fraß und trank und hielt mit der Truppe schritt. Beim Trinken verfiel sie ab und zu beim Kopf heben wieder in eine Drehung und überschlug sich. Gleiches galt für Streitigkeiten, das war ihr zu viel Stress und sie fiel schnell um und wackelte dann einige Sekunden mit dem Kopf.

    Das Vitamin B bekam sie natürlich weiterhin, da ich mittlerweile schon von vielen Leuten positives über Langzeitgaben gehört hatte. Gleichzeitig lässt sich Vitamin B ( +C) ja sowieso nicht überdosieren und Überschüssiges kann entsprechend ausgeschieden werden (da wasserlösslich). Bei der Auseinandersetzung damit lernte ich auch die praktische Eselsbrücke EDKA ( fettlöslich, darf nicht überdosiert werden) kennen

    Auch weitere Zweitmeinungen von hühnerkundigen Tierärzten in der Zeit während dieser Entwicklungen brachten keine nennenswerten Behandlungsansätze und ich bin wirklich trotzdem froh es selbst weiter geführt zu haben.


    Nach 2-3 Monaten blieben schließlich auch die Krampfanfälle komplett aus und sind bisher auch noch nicht zurückgekehrt. Ihr Gangbild ist super und auch der Kopf ist gerade, wie es sein soll. Zur Sicherheit gibt es trotz alledem alle 2 Tage Vitamin B. Das Gefieder was nachkam sieht bisher mäßig bis fürchterlich aus... aber daran arbeiten wir gerade (mit allen mir bekannten Mauserhilfsmitteln)

    Enorm finde ich im nachhinein betrachtet, Sissis unerschütterlichen Lebenswillen. Dieser hat mich wohl auch immer wieder davon angebracht, sie zu erlösen... denn an dieser Stelle stand ich in dem vergangenen Zeitraum mehr als oft

    ( Demnächst gibt es dann mal Bilder von ihr, zu Beginn und natürlich von ihrem aktuellen Erscheinungsbild)

    Abschließend fände ich es schön, wenn sich hier ein Sammelthread für dieses doch scheinbar recht häufige Thema auftut... wo andere mit ähnlichen Anliegen Informationen finden können.
    Geändert von Paultschi (18.01.2018 um 15:30 Uhr)
    http://naturhautnah.blogspot.com/

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