Auf Wunsch zeige ich hier, wie ich eine Kotprobe auf Endoparasiten
(Flotation) durchführe.
Ich habe das gesamte Procedere nochmal sicherheitshalber mit meiner TÄ
abgestimmt, um ganz sicher zu sein, dass ich hier auch nichts Falsches
erzähle. Sie fand das aber alles richtig. Sie geht genauso vor und macht
im Übrigen auch alle Kotproben selber, nicht die Praxishelferinnen.

Benötigte Utensilien:

Als erstes muss man ein akzeptables Mikroskop haben. 100- und 400
fache Vergrößerung muss es haben. 1000 fach mit Öl Immersion ist für
eine Endoparasiten-Flotation overdosed und muss nicht sein. Wir haben
uns für ein Leitz HM Lux 3 ( gebraucht 170 Euro) entschieden, nachdem mein Mann eine ganze
Weile im Mikroskopierforum herumgelesen hat. Es muss ja nix
Außerordentliches sein, aber das hier ist für unsere Zwecke völlig
ausreichend. Man kann ja auch noch mehr damit machen, aber das müsste
ich erst mal lernen. Ein Buch habe ich schon...
Hier mal ein link zum Mikroskop.
http://drhinke.dyndns.org/drw/index.php/HM_Lux_3

Des weiteren Reagenzgläser, Objektträger, Deckgläser, Becherglas,ggfs
Bügelflasche und Pasteurpipetten, Teesieb, Wasser und Salz, um eine
gesättigte Lösung herzustellen.

Die meisten Sachen bekommt man z.B hier
http://www.mikroskopier-bedarf.de

Auf diesem Foto von links nach rechts:

Teesieb, Deckglaspinzette, Trichter, Pasteurpipette, Deckgläser,
Reagenzglas, Objektträger und darüber ein Meßzylinder.






Hier die Bügelflasche, in die ebenfalls gesättigte Salzlösung eingefüllt
wird.





Herstellung einer gesättigten Salzlösung:

Man gibt 454 gr Salz auf 1140 ml Wasser , ich gebe immer warmes Wasser
zu dem Salz in eine Schüssel und rühre immer wieder um. Zum Schluss
bleibt meist noch ein Rest am Boden. Das Wasser fülle ich ohne den Rest
Salz in eine verschließbare Flasche um. Hält sich lange.


Kot sammeln:

Dann wird Kot gesammelt. Beim Einzeltier sowie bei Bestandsammelkot
sollten immer Proben aus 3 Tagen gesammelt werden. Möglichst zu
unterschiedlichen Tageszeiten.
Wenn ich aber ein auffälliges Tier habe, nehme ich auch oft schon nur 1
Kot davon, wenn der positiv ist, weiß ich schnell Bescheid, wenn er
negativ ist, sammele ich weiter.
Von allen Kothäufchen nehme ich ein bisschen ab und vermenge diese gründlich. (bei größeren Mengen in
einer Plastiktüte , bei kleineren Mengen in einem Glas.( Ich nehme das Leberwurstglas, das ihr da oben im Bild seht)
Dann entnehme ich mit dem Spatel von allen Seiten des zusammengemischten
Kotballens ein bisschen Kot, Richtmenge gesamt so ca : größer als eine
Haselnuss, kleiner als eine Walnuss. Die genaue Menge spielt keine
Rolle, es sollte eben nur nicht zuwenig sein, da es sonst ggfs nicht
aussagekräftig ist, und auch nicht zuviel, weil die Kotprobe dann nicht
mehr gut zu bearbeiten ist ( zu konzentriert)
Sollten sehr viele Tiere im Bestand sein, macht es Sinn, aus dieser Tüte
3 Kotproben zu nehmen.

Vorbereitung des Arbeitsplatzes:

Das Reagenzglas umkippsicher aufstellen. . Der Untergrund muss völlig
plan sein, das Reagenzglas muss ganz gerade stehen. Ich habe dazu einen
Styroporblock aus einer Verpackung genommen und ein Loch hineingeflämmt.

Alle Materialien zusammenstellen.
Den Trichter ins Reagenzglas stellen



Ich gebe den Kot in den Becherbehälter und gieße ein kleines bisschen
Salzwasser dazu. Richtmenge ca 1 EL. Gut vermengen.

Nun habe ich zwei Möglichkeiten:
1. Ich stelle den Glastrichter in das Reagenzglas und gieße die
Flüssigkeit durch das Teesieb in den Trichter

2. wie im Film gezeigt, mache ich einen Zwischenschritt, indem ich die
Flüssigkeit erst in den Meßzylinder filtere und von da in das
Reagenzglas gebe. Ich verzichte also auf den Trichter.
Mir ist das so lieber; mit dem Sieb auf dem Trichter auf dem Reagenzglas
ist mir zu fummelig. Aber das kann ja jeder für sich entscheiden.

Das Reagenzglas ist jetzt noch nicht ganz voll. Ich fülle den Rest mit
Salzwasser aus der Bügelflasche auf , stoppe kurz vor der Oberkante des
Reagenzglases und nehme nun für die letzten Tropfen eine Pasteurpipette,
die ich mit Salzwasser fülle und mit der ich tropfenweise so lange
auffülle, bis die Flüssigkeit sich gaaanz leicht am Reagenzglasrand nach
oben wölbt ( konvex)





Darauf lege ich dann vorsichtig, indem ich es nur an den Rändern
anfasse, ein Deckblättchen auf. Man kann das im Film nicht gut sehen.Es
sollte halt mittig aufliegen.

Wichtig ist, dass zwischen dem Füllen des Reagenzglases und dem
Auflegen des Deckglases keine unnötige Zeit vergeht, denn die Wurmeier/
Oozysten steigen nach oben und sollen am Deckglas anhaften.
Nach Auflegen des Deckglases wartet man 20- max 25 Minuten.
Dann hebt man das Deckglas vorsichtig ab und legt es auf einen Objektträger.
Im Film zeigt mein Mann das mit der Pinzette, ich persönlich hebe das
Deckglas immer mit den Fingern von den Rändern her ab, ( umfasse das Deckglas , ohne die Flüssigkeit zu berühren) damit komme ich besser zurecht.
Aber korrekt ist es wohl mit der Pinzette, deswegen hat er diesen Part
übernommen.
; Bitte hier nicht antworten, der thread wird geschlossen, ein Kommentar/ Fragenthread entsteht hier:[/video]

Man legt den Objektträger dann aufs Mikroskop und sucht die Kotprobe
durch. Empfehlenswert ist dabei eine 100 fache Vergrößerung,( die 40 fache ist mir hier nicht genau genug) dabei kann man schon recht viel sehen.
Wenn man dann unsicher ist, was man da
gerade im Focus hat, kann man die 400 fache Vergrößerung wählen ( vorher
Objekttisch runterdrehen!)

Bis zum Abheben des Deckglases habe ich alles mal gefilmt ( bzw filmen lassen)



Es gibt gute Bücher, in denen man Bilder von den unterschiedlichen
Wurmeiern/ OOzysten sieht. Auch im Kompendium der Geflügelkrankheiten
kann man aussagekräftige Bilder sehen.


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Bilder kann man hier sehen:

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