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Thema: Unterschied zwischen Hybriden aus der Massentierhaltung und denen vom Geflügelwagen?

  1. #81
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Roksi Beitrag anzeigen
    Muss also Nutzvieh die "Vorteile" der industriellen Haltung mit dem verkürzten Leben zahlen? ..........
    Denn lass uns einfach wieder zurück gehen in die natürliche Umgebung unserer Tiere wo z. B. auch nur jedes 10 Jungtier das erste Lebensjahr überlebt - eben so wie auch in der Tierzucht es Heute ist!

    Was ist jetzt der Vorteil? Ein Jahr in Angst und Stress leben - in der Natur mit Fuchs und co. und mit den ganzen Krankheiten und Gefahren, die die Natur so vorzeigen kann.

    Oder ein Jahr mit täglichem Futter und ohne möglichst wenig Gefahren und Krankheiten und dann auch nach 12-18 Monaten sterben.

    Ok - darüber müssen wir uns nicht streiten - in der industriellen Tierhaltung ist nicht alles ok. Nur in der freien Natur ist das Leben noch viel härter.
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  2. #82
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    - in der industriellen Tierhaltung ist nicht alles ok.
    Das ist die Untertreibung des Jahres

  3. #83

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    Wahre Worte Hein! 2 Rosen hat zwar das Recht auf seine Meinung, aber unwidersprochen darf die nicht bleiben. Es wird sich ein Feindbild zurecht gebogen, dann wird ohne Rücksicht auf Wahrheitsgehalt dagegen gehetzt, nach dem alten Bibelmotto " Herr, ich danke dir, dass ich nicht bin wie jene.

    Meist schlachte ich mein Hühner mit zweieinhalb Jahren. Dann lässt die Leistung nach und die Mauser dauert länger; bei allen Tieren, Rassetiere und Hybriden. Da dies meist im Spätherbst geschieht, wenn die Eier sowieso knapp sind konnte vor 2 Jahren eine weiße Käfighybride der Axt entkommen, weil sie noch täglich legte. Danach im Januar bei Kälte eine fast nackte Mauser... sie packte es. IM letzten November dieselbe Situation, ich braute die Eier. Jetzt wird sie 4 Jahre und bringt noch etwa 4 Eier die Woche. Jetzt wird sie nicht mehr geschlachtet sondern beobachtet.
    Gruß Werner

  4. #84
    Moderator Avatar von sil
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    Ich denke, es hilft der Diskussion überhaupt nicht weiter, wenn wir anfangen, "Naturhuhnleben" gegen "Haustierhuhnleben" aufzurechnen.
    Daß die Natur an sich kein Mitleid mit Schwächen zeigt und eine extreme Auslese betreibt, stellt wohl niemand hier in Frage.
    In dem Moment, indem ich als Mensch ein beliebiges Tier unter meine Obhut nehme und es zum Haustier mache, entferne ich es von seiner ursprünglichen Natur und bin damit in der Verantwortung dem Tier gegenüber, ich denke, auch in diesem Punkt sind wir uns hier alle einig.
    Es ist ganz egal, ob es um Löwe oder Maus oder Huhn geht, indem ich ein Tier seiner Umwelt entfremde, passe ich es meiner menschlichen Umwelt an. Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich einem Löwen über Generationen hinweg seinem Jagdvermögen entwöhne, eine Maus so hinzüchte, daß sie auf wenigen Quadratdezimetern ihr gesamtes Leben fristen kann oder in einem Huhn die Gene potenziere, die mir viele Eier oder einen ordentlichen Schlachtkörper beschere. Das eine wie das andere verändert Wesentliches.
    Aber ich allein habe es in der Hand, wie ich mit diesem veränderten Wesen umgehe.
    Diese Veränderung zu suchen und zu nutzen, ist eine Eigenschaft des Menschen, wir wären nicht am heutigen Stand unserer Entwicklung, wenn dem nicht so wäre.
    Entscheidend ist doch aber, wie ich dem Tier, das ich von mir abhängig gemacht habe, begegne.
    Für mich macht es einen Unterschied, ob das Huhn als Individuum wahrgenommen und als Lebewesen respektiert wird, oder ob es als reine Produktionseinheit gilt, dessen Bedürfnissen ich nur soweit entgegenkomme, wie nötig ist um die maximale Leistung herauszuholen.
    Es kommt nicht darauf an, wie lange ein Leben dauert, sondern wie es gelebt wird, bzw werden kann.
    Ab einer gewissen Tierzahl und unter dem Druck finanziellen Gewinn herauszuholen, ist es schlichtweg nicht mehr möglich, eine respektvolle Beziehung zum Lebewesen an sich aufzubauen. Letztendlich fallen die Bedürfnisse und Ansprüche der Tiere einer gewissen Gleichgültigkeit zum Opfer. man verliert die Fähigkeit zum Mitempfinden, anders kann ich mir einfach nicht erklären, wie man Hennen und Hähne über Monate in Einzelkäfige stecken kann, grade groß genug daß sie darin etwa soviel Platz haben wie ein paar Schuhe in der Schachtel, um den Nachschub für die Brütereien liefern zu können. Oder wie man Hallen mit zigtausenden an Tieren, in denen ein ungeheurer Lärm herrscht und der Gestank einem den Atem nimmt, sich aufhalten und behaupten kann, alles sei gut? Das ist in meinen Augen die eigentliche Krux an den Hybriden. Daß man ihnen eine Leistung angezüchtet hat, die ihren Körper so überfordert, daß er kaum noch in der Lage ist sich aus sich selbst zu regenerieren, ist ja nur ein Teilaspekt. Aber daß man ein Bewußtsein geschaffen hat in dem es ganz logisch erscheint, ein Lebewesen als Wegwerfartikel zu nutzen und eine Haltungsform zu verteidigen, die die allermeisten Bedürfnisse des Individuums an sich leugnet und mißachtet, das empfinde ich als pervers.
    Nochmal, wenn das Leben eines Huhns als Eierlieferant oder als künftiger Braten durch unsere, menschliche Entscheidung auf ein, zwei Jahre oder nur wenige Monate begrenzt ist, dann ist es eben so, aber in dieser begrenzten Zeit sollte es als Lebewesen wahrgenommen und respektiert werden.
    Daß jede Haustierhaltung ein Kompromiss sein muß zwischen den Arteigenen Bedürfnissen des betroffenen Tieres und den Möglichkeiten und dem Wollen des Tierhalters, ändert daran nichts. Aber immer, wenn in der Haltung und Nutzung von Tieren finanzieller Gewinn die Regeln vorgibt, sind die Tiere das schwächste Glied.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #85
    Avatar von 2Rosen
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    Das verstehen die zwei Spezialisten hier nicht.
    Hein, warum empfindest Du Realität als Hass?
    Da können wir "hasserfüllt" kritzeln was wir wollen.
    Ich hab´s schon recht (zu?)deutlich formuliert glaub ich, bringt aber nix.
    Wenn Bäuerchen seine Meinung hat versucht er sie durch zu bringen auch wenn´s völliger Blödsinn ist.
    Die Zeiten in denen die Menschen zu den Bauern hoch geschaut haben sind lange vorbei.
    Sie benehmen sich aber oft noch so wie die damaligen Großgrundbesitzer.
    Heute sind die meisten doch eher subventionsabhängige Billigerzeuger die sich und ihre Flächen durch Quantität statt Qualität nach und nach in den Ruin wirtschaften.

  6. #86
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Heute sind die meisten doch eher subventionsabhängige Billigerzeuger die sich und ihre Flächen durch Quantität statt Qualität nach und nach in den Ruin wirtschaften.
    Sag mal 2Rosen kennst du überhaupt die, über die du so grosszügig herziehst? Schuhe, 100 Meilen und so?

    Oder so:
    Das sind Lebensmittel, die da produziert werden. Für die Öffentlichkeit, die sie essen muss. Da hat die besagte Öffentlichkeit berechtigten Anspruch darauf, zu erfahren, was in den Ställen mit ihrem Essen passiert. Was Du so zu Hause treibst und welchen Browserverlauf Du hast - das interessiert die Konsumenten herzlichst wenig.
    Liebe Roksi, sicherlich hat die Öffentlichkeit ein Interesse an der Produktion bzw. Produktionsweise. Allerdings ist sie keineswegs zu irgendwas verpflichtet, noch erwächst aus einem Interesse ein Recht. Das Recht, meine Ställe und meine Haltung zu kontrollieren, liegt bei den Vet.Ämtern bzw. den Kontrolleuren meines Verbandes.

    Ich bin übrigens jederzeit dafür, dass "die Öffentlichkeit" verpflichtet wird, die Produkte zu konsumieren die nach ihren Wünschen produziert werden (sprich in D dürften nur noch Produkte aus D konsumiert werden). Dann hätten wir Bauern nämlich keinerlei Probleme mehr, wären den Weltmarkt los und die Öffentlichkeit wüsste vielleicht Lebensmittel mehr zu schätzen... die dann auch den Preis kosten könnten, den die Herstellung verlangt.
    Geändert von Rohana (16.03.2018 um 12:07 Uhr)

  7. #87
    Avatar von 2Rosen
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    Ja, leider

  8. #88
    Avatar von Galla
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    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    Was würdest du eigentlich davon halten wenn ständig irgendwelche Leute ohne Anmeldung und Erlaubnis auf deinen Flächen und in deinen Ställen rumwuseln und Gott weiss was machen?

    Und sag mal, sind deine Hühner etwa nicht für deine Haltungsbedingungen "entworfen" worden? Steckt da keine Zuchtarbeit hinter? ...


    Ich wäre *hocherfreut*, wenn bei mir laufend irgendwer Hausfriedensbruch begeht.


    Um mal nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen und es differenzierter zu betrachten:

    Die domestizierten Hühner sind natürlich alle ein Produkt jahrelanger Zucht und Selektion.



    Wo bei mir das Faß überläuft, ist der industrielle Anspruch an das "Naturprodukt" Huhn.
    Das Tier soll genügsam im Futterverbrauch sein, auf geringstem Platz leben, viel produzieren und in
    der Anschaffung sehr billig sein.

    So wird es ja auch von Lohmann, Tetra und Co verkauft.

    Und das ist schlicht und ergreifend ein Bockmist hoch zehn. Eine Hybride hat nicht weniger Ansprüche an ihren Lebensraum als ein Rassehuhn. Sogar meist noch höhere Ansprüche, da eine Hybride mehr leistet.

    Und da hakt's ganz gewaltig; da schafft sich der Landwirt ein paar hundert Hühner an, hält sie nach industriellen Vorgaben und dementsprechend sehen die Tiere eben aus.

    Ich weiß nicht, ob man als gewerblicher Groß-Legehuhnhalter so etwas nicht sieht oder einfach abstumpft?

    Und wenn solche Haltungsbedingungen angeprangert werden, muss man sich auch nicht wundern.

  9. #89
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von 2Rosen Beitrag anzeigen
    Das verstehen die zwei Spezialisten hier nicht.
    Hein, warum empfindest Du Realität als Hass?...........
    Weil es einfach keine Realität ist - ok schwarze Schafe gibt es überall und ob 5 oder 10 Hennen auf dem Quadratmeter - darüber lässt sich auch noch streiten.

    Nur sehr vieles wird hier einfach übertrieben dargestellt und entspricht nicht der Tatsache hier in Deutschland ggf. auch nicht in Europa - nur da kann ich mir kein Urteil bilden - kenne keine Ställe im Ausland bzw. in EU von innen. Kenne diese da auch nur aus der Medienwelt die natürlich überwiegend von den Katastrophen lebt

    Nur hier in Deutschland kenne ich sehr viele Ställe von Innen
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  10. #90
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    Weil es einfach keine Realität ist - ok schwarze Schafe gibt es überall und ob 5 oder 10 Hennen auf dem Quadratmeter - darüber lässt sich auch noch streiten.
    Nein, darüber müssen wir nicht streiten, ist beides zu viel für Legehennen.


    Realität und Normalität in der Mast ist das hier:

    https://albert-schweitzer-stiftung.d...ng/masthuehner

    Darüber lässt sich auch nicht streiten und ist auch nicht übertrieben.

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