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Erfahrungen mit einer gewerblichen Brüterei

Andreas
Habe etliche Maranseier einem Kleintierzuchtverein in meiner Nähe zu Brüten gegeben (Kunstbrut). Von 6 Eiern wurden 4 nach dem ersten schieren entfernt . die zwei anderen habe ich heute mit nach Hause genommen. Ich höre das Piepsen der kleinen ganz laut und deutlich . Die Schale ist aber noch nicht angepickt. Was soll ich jetzt tun? Ei befeuchten ? Warten? ( Gestern war schon eigentlicher Schlupftermin)

Armand
und wo liegen die Eier jetzt? Das hab ich noch nicht gehört, dass man Eier kurz vor dem Schlupf transportiert

Andrea
WARUM sind die Eier nicht bis zum Schlupf in der Brutmaschine geblieben? Ich habe ja nicht viel Ahnung,aber das habe ich noch nicht gehört, das die Eier da vorher rausgenommen werden.

Franz
ich verstehe nicht, warum die Eier nicht in der Brutmaschine geblieben sind, bis die Küken geschlüpft sind. Ich mache den Brutkasten in den letzten 2 Tagen vor dem Schlüpfen gar nicht mehr auf, damit hohe Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt. Um das "Küken aus dem Ei helfen" kann man ja streiten, aber wenn es nicht mal schafft die Schale aufzupicken habe ich bedenken, das es überleben wird. Aber schreib doch mal, warum der Transport sein musste!

Georg
Dieses Vorgehen ist meines Wissens nicht sehr weit verbreitet. Nach landläufige Meinung wird die Schlupfrate dadurch auch signifikant gesenkt. Deine Anfrage ist jetzt schon ein paar Stunden alt. Wenn du die Eier nicht warmgehalten hast (so 38°), dürfte sich das mit den Küken erledigt haben. Wenn sie noch nicht abgestorben sind, dürften die Küken ein so langes Abkühlen nicht ohne Schaden überstehen. Sicherheitshalber solltest du dann die Eier kräftig an die Wand klatschen, un die Küken nicht elend zugrunde gehen zu lassen. Wenn du sie warm gehalten hast (was ich ziemlich stark hoffe), halt sie weiterhin warm. Du musst sie nicht wenden. Die Eier - wenn sie noch nicht angepickt sind - kurz in warmes Wasser (auch etwa 38°) legen oder ab und an befeuchten, kann nicht schaden.

Katrin
Bring die Eier mal ganz schnell wieder in die Wärme, mindestens 37, besser 37,5 0C. Sonst hast Du sowieso keine Chance. Die Küken piepsen übrigens immer kurz vor dem Schlupf, um schon mal Kontakt zur Glucke aufzunehmen. Das sie einen Tag länger brauchen, hat nichts zu sagen. Da Marans wegen der dicken Schale immer Schwierigkeiten haben, rauszukommen, kannst Du dem Wasser zum Anfeuchten der Eier etwas Essig zugeben. Die Säure löst dann den Kalk ein wenig an. Ich bin ansonsten zwar gar nicht für Helfen, aber bei den Marans ist das wirklich ein Problem, also könntest Du den Kleinen - aber erst, wenn die Eier angepickt sind und es über Stunden nicht voran geht - vorsichtig ein kleines bischen nachhelfen...

Andreas
Zuerst mal, die Eier wären Sonntags aussortiert worden, was ich auch nicht verstehen kann. Die Züchter haben auf meine Frage, ob die Eier nicht auch den 23.Tag im Brutkasten bleiben können nur damit geantwortet, dass die Küken, die heute (22.Tag) nicht schlüpfen, es nicht schaffen und dass meine Maranseier eh so eine dicke Schale haben,die Maransküken bekannterweise einen schlecht entwickelten Eidorn hätten usw. .Ich bin wohl ein Grünschnabel was Hühnerhaltung angeht , aber ich habe mich viel belesen und Dank Euch konnte ich hier bei mir alles ziemlich perfekt aufbauen. Auf mich haben die Verantwortlichen am Brutkasten den Eindruck gemacht, als ob es Sie nicht interresiert, dass manche Kücken vielleicht zwei Tage länger brauchen um zu schlüpfen, aus welchen Gründen auch immer.

Also, was sollte ich machen? Die Eier wären in weniger als 4-5 Stunden in den "Ausschuss-Eimer" gelegt worden ! Zudem habe ich noch mitgekriegt ,wie eine Frau, die Ihre Orloff-Küken holen wollte (22 Eier hat Sie abgegeben) enttäuscht ohne Küken nach Hause ging . Vor Ihren Augen wurden 8 Eier in den Eimer geworfen , weil es eben der 22.Tag war und die Schale nicht angepickt war. Also legten meine Freundin und ich die 2 Eier in eine Schachtel mit einer Wärmeflasche und Handtuch darüber(Thermometer zeigte 38 Grad an) und fuhren nach Hause . Wir sagten uns , wir müssen es auf jedenfall versuchen den Kücken eine Chance zu geben .Zuhause war schon ein Kückenheim aufgebaut mit Einstreu und einer Infrarotlampe darüber , die mit 37 - 38 Grad am Boden eingestellt wurde . Die Eier haben wir angesprüht mit warmen Wasser und haben dann den ganzen Tag gewartet, Wasser gesprüht,gewartet usw. . Als am Abend das Gepiepse schwächer wurde , öffneten wir vorsichtig ein kleines Stück der Schalen und die Kücken schlüpften dann mit ein wenig Hilfe von uns . 2 Kücken . Wir sahen sofort , dass eins davon deutlich schwächer war als das andere . Das schwache ist nach wenigen Stunden verendet. Das andere macht zuweilen einen putzmunteren Eindruck und piepst und trinkt und wandert in seinem Kükenheim umher . Da in den Büchern steht , dass Küken in den ersten 24 Stunden nichts futtern , machen wir uns gerade daran aus Kückenfutter einen Brei zu zaubern der ihm hoffentlich bekommt . Vielleicht habt Ihr zur Kückenernährung noch ein paar Tips. Alles weitere schreibe ich Euch dann später.

Fazit: Ich weiß natürlich , dass Kücken aus eigener Kraft schlüpfen sollten. In dieser Situation das richtige zu tun ist für einen Anfänger sicherlich nicht leicht. Doch sollte dieses eine Kücken überleben, hat es seine einzige Chance zu leben genutzt ! Ich werde auch nie wieder Eier zu diesem speziellen Verein bringen, zumal ich gestern mit dem Züchter gesprochen habe , der mir unsere 3 Hühner + 1 Hahn verkauft hat .Dieser sagte mir . dass er seinen Maranseiern immer 2-3 Tage mehr Zeit im Brutkasten gibt.

Bertrand
Ist wohl ein Sch..... verein! Was machst jetzt mit dem Einzelgängerküken? Hast Du wenigstens auch noch anderes Federvieh als Gesellschaft?

Michael
Ist in gewerblichen Brütereien gängige Praxis. Am Ende des 21. Tages wird der Schlupfbrüter ausgeräumt. Ohne Gnade. War auch in der Brüterei, bei der ich meine VWs und Bresse habe brüten lassen, auch so der Fall. Effekt: ich habe bis jetzt 0 Ausfälle. Lauter vitale und kerngesunde kleine Flattermänner. Es klingt zwar hart, aber je länger ein Küken zum Schlupf braucht, um so geringer sind seine Überlebenschancen. Ansonsten war es mein letzter gewerblicher Bruteinsatz, zwischenzeitlich habe ich mir einen Flächenbrüter zugelegt und ein geräumiger Motorbrüter befindet sich im Bau.

Siehe auch im Forum:
Brutdauer
Auswirkungen des Eialters auf die Brutdauer

Erfahrungen mit einer gewerblichen Brüterei

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