Eier verkaufen:
Was kostet ein Ei?
Nina
Ist es realistisch für normale Hühnereier von glücklichen
Hühnern mit 12a Auslauf wenigstens 30Pf zu verlangen?
Mario
ich würde mindestens 50 Pfennig nehmen, vielleicht 40 für kleine.
Wenn Du Bio-Futter nimmst würde ich unter 60 Pfennig keins hergeben.
Ich füttere nur Bio-Futter, von klein auf, und das muss man nehmen,
und das kriegt man auch. Wers nicht zahlen will soll zu Aldi gehen :-))
Nun nicht zu billig sein, daß haben die Hühnchen und Ihre Halter
nicht verdient.
Siehe auch Bio-Eier
Hubertus
Die Hühner sind ein Hobby von mir und meiner Frau. Ich bin zufrieden,
wenn sie sich finanziell selber tragen.
Für ein normales Hühnerei nehmen wir 30 Pfennige, also 10er
Pack für 3,-DM. Manchmal ist ein grünes Ei bei, manchmal nicht.
Wenn natürlich mancher Städter unbedingt eine Schachtel grüne
Eier möchte, 6er oder 10er Pack, dann kostet ein grünes Ei 50
Pfennige. Dieser Erlös wird bei uns das "Eiergeld" genannt
und dient nur zum Futterkauf und dem Erwerb neuer Tiere.
Stefan
Eier der Größe medium (53 - 63g) der Güteklasse A aus
Freilandhaltung sind bei uns nicht unter 40 Pfennig zu haben. Wenn sie
auch noch ein glaubwürdiges BIO-Zeichen haben nicht unter 50 Pfennig.
Um die üblichen Rückfragen zu vermeiden, hab ich von Schillingen
gleich in Germanenwährung umgerechnet, was tut man nicht alles für
den Fremdenverkehr! Aber nicht mehr lange, und der EURO schlägt zu,
dann können wir alle 0,25 verlangen.
Aber Achtung: Freilandhaltung! Das muss man den meisten Leuten erst erklären.
Da wird Boden-, extensive Auslauf- und Auslaufhaltung oft mit Freilandhaltung
durcheinandergebracht. (Hab ich früher auch!) Bäuerliche Freilandhaltung
ist das Hühnerparadies: Tagsüber unbegrenzter Auslauf!
All diese Weisheiten findet ihr in "Bäuerliche Geflügelhaltung"
ISBN 3-7040-1225-4 Verlags Union Agrar.
Bei meinen paar Eiern bleibe ich beim rückständigen aber sehr
effektiven Tauschhandel: "Servas Nochbarin, brauchst a poa Eia? Guat,
i geb da glei mea, wei dei Guglhupf is so guat! Mochst mia wieda aan?"
Volker
Öko-Eier von " Füllhorn " aus kontrolliert ökologischer
Landwirtschaft kosten je Kilo 9,99 DM. Das bedeutet für den 6er Pack
zwischen 3,70 DM und 4,50 DM.
Das wären für 10 Stück ca. 6,20 DM. Ich denke, ein Preis
zwischen 4,50 DM bis 5,- DM ( je nach Bekanntheitsgrad des Käufers
oder Sympathie ) sind gerechtfertigt. Wem das zuviel ist kann ja auf dem
Wochenmarkt " angebliche " Freilaufeier kaufen. Jüngste
Untersuchungen haben den Betrug am Kunden erst wieder aufgedeckt.
Hubertus
Nun ja, Preise selbst verkörpern ja nicht den Wert einer Ware sondern
sind eher der Versuch, Kosten und Mehrerlös zu erzielen.Wenn Eierhandel
zum Broterwerb gehört, spielt diese Betrachtung sicher eine größere
Rolle als beim Gelegenheitsverkauf. Und natürlich ist auch die Marktlage
entscheidend.
Wenn ich so an unser etwas katastrophales Umfeld denke, mit einer örtlichen
Arbeitslosigkeit weit über 30 %, dann ist das sicher alles schwerer
zu realisieren als in Berlin auf dem Wochenmarkt. Aber da hat sicher jeder
von uns seine eigenen Erfahrungen. Und gut wäre es natürlich,
jeder ökologisch interessierte Hühnerhalter würde Unterstützung
bekommen, damit diese Form einer gesunden Narhungsmitterzeugung eine Chance
auf Verbreitung hat. Dazu gehören auch niedrige preise für Ökoprodukte.
Viele von uns hier geben sogar Eier kostenlos ab. Zu manchen Zeiten haben
wir recht viele Eier. Handel treiben wir nicht und so wird gewissermaßen
der Überhang oft einem Kindergarten geschenkt, welcher sogar ein
Ökokindergarten ist. Mittlerweile gibt es viele Kinder, bei denen
Lebensmittelallergien recht deutlich ausgeprägt sind und die Eltern
erst dadurch den Wert sauberer Lebensmittel schätzen lernen.
Im Herbst und Winter läßt bei uns der Eierertrag sehr nach.
Manchen Wintertag legten die Hühner (immer so zwischen 10 bis 20
Stück) nur drei Eier. Na und, wir haben keine Heizung im Hühnerstall.
So machen die Tierchen eben mal eine Winterpause. Vielleicht ist das auch
der Grund, daß sie auch mit drei Jahren noch ordentlich legen.
Volker
Ich teile deine Ansicht vollkommen, wieso ist hier jetzt alles fett ?,
habe selbst auch noch nie Eier verkauft, aber ein Kollege drängt
mich mit ihm eine regelmäßige Geschäftsbeziehung aufzubauen.
Er bekommt sonst keine "glücklichen" Eier, es ist ihm peinlich
sie geschenkt zu bekommen. Von ihm habe ich auch die Eierpappen mit den
genannten Preisen, die er sonst gerne bezahlt. Wirtschaftlich ist das
alles sicher nicht, aber wer will den Spaß mit den Hühnchen
in Geld aufwiegen ?
Monika
mit den Eierpreisen muss ich Hubertus recht geben, auch unsere Region
(bestimmt auch so um die 20% Arbeitslosigkeit) hat ganz andere Preise.
Hier wär der 10er Pack mit 4-5 DM nicht zu verkaufen.Seit wir hier
1998 wohnen bezahle ich 2.50 DM für 10 Stück bei natürlich
paradiesischer Freilandhaltung. Und ganz recht, in Berlin, wo ich ja immer
noch arbeite zahlen die Kollegen
gerne die 4,50 pro 10 er Karton.
Manfred
Meine Damen würden sicherlich hoch empört sein, wenn ich ihre
hochwertigen Produkte unter Wert verschleudern würde. Nicht umsonst
machen sie doch ihre Umwelt durch anhaltendes lautes Gegackere darauf
aufmerksam, daß sie es wieder einmal geschafft haben, einem leckeren
Frühstücksei auf die Welt zu helfen.
Und wenn in unserer großen Stadt schon bei Karstadt sogenannte
Bio-Eier 0,50 DM kosten, dann kann ich doch wohl das Gleiche verlangen.
Allerdings ist hier die Konkurrenz duch andere private Hühnerhalter
eher gering. Man könnte fast sagen, in unserem Bekannten- und Kollegenkreise
besitzen meine Mädels das Frühstückseimonopol. Könnte
also noch höher rangehen. Bis 0.60 DM würde ich mit Sicherheit
keinen Abnehmer verlieren. Vielleicht koppele ich die Eierpreise an den
Benzinpreis?? Inkl. Ökosteuer? Na, ich glaube, ich nutze die Euro-Umstellung
zum 01.01.2002 wie alle anderen Händler auch.....schmunzel.
Eckard
Was den Preis betrifft, so habe ich bereits geschrieben, das wir 4 DM,
also 2 Euro oder auch 28 Schilling dafür nehmen. Das ist kein Problem.
Ab nächstes Jahr werden wir 2,50 Euro für 10 Eier nehmen. Und
das werden wir auch bekommen. Die Nachfrage ist da. Das dies nicht in
allen Regionen Europas möglich ist, ist mir völlig klar. Es
liegt aber auch an dem Marketing, das man selber betreibt. Wenn mir jemand
mal sagt, das meine Eier zu teuer wären, dann bekommt er als Antwort
von mir Papier in die Hand gedrückt. Darin kann er dann nachlesen,
wie es in den Legebatterien zugeht und was dort verfüttert wird und
welche Medikamente eingestzt werden. Am Ende lade ich sie dann ein, sich
meinen Stall und Auslauf und Hühner anzusehen. Anschließend
kaufen 90% (!) derjenigen die Eier bei mir und für meinen Preis.
Eva
also zu den Eiern muß ich doch auch noch meinen Senf dazu geben.
Da ich die letzte Zeit sehr viele Eier von Lieben bekomme, habe ich einen
Teil an Freunde verschenkt. Die Rückmeldungen waren immer: So gute
Eier haben wir noch nie gegessen. Die Dotter haben eine tolle Farbe und
der Kuchen sieht aus, als ob Safran drin wäre.
Gerade eine Freundin, die mir erzählte, daß sie keine Eier
mehr kaufen würde, weil sie einfach nicht mehr schmecken würden,
war sehr begeistert. Außerdem stinken unsere Eier nicht beim kochen,
wie viele aus dem Supermarkt. Ich denke, wenn die Verbraucher, zumindest
die, die noch einen Geschmackssinn haben, die Möglichkeit haben andere
Eier zu probieren, zahlen sie jeden halbwegs vernünftigen Preis.
Die letzte Zeit werde ich häufiger gefragt, ob ich nicht Eier verkaufen
möchte.
Siehe auch
Eier verkaufen
Eier verkaufen: Preis pro Kilo
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