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Burgfrieden

Vom Zusammenleben zwischen Hühnern und anderen Tieren

Barbara
Von der ersten Nacht an läuft über uns auf dem Dachboden ein scheinbar hauseigener Marder.
Leider ist er besonders intensiv über unserem Schlafzimmer tätig (vermutlich kommt er von der Seite durch die Scheune auf den Boden) was einen echt den Schlaf raubt. Ein auf den Dachboden aktivierter Marderschreck(so ein Pieps- gerät) bringt nicht wirklich Erfolg. Mittlerweile hat seine Aktivität zwar etwas nachgelassen, aber er ist noch da.

Eine Falle haben wir auch seit Wochen parat liegen, aber erstens tut er uns ja nichts und zweitens hält er bislang ja sogar unseren Dachboden frei von Mäusen. Aber was ist, wenn unsere Hühner endlich mal Einzug halten?

Angeblich soll er ja die Hühner auf dem Hof auf dem er lebt in Ruhe lassen (meint zumindest mein Mann)! Weiß da jemand was von? Stimmt das wirklich? Woher soll der Marder das wissen? Oder gilt hierbei: wer war zuerst da, das Huhn oder der Marder? Es ist ja nun so, daß hier früher auch Hühner gehalten wurden und der Marder auch schon vor uns hier gelebt hat. Oder sind die Hühner vielleicht "ausgezogen" als der Marder hier "einzog"?

Soll ich es drauf ankommen lassen, ob er tagsüber oder nachts meinen Hühnern heim sucht, oder sollte der Marder lieber vorher den Hof verlassen? Hat schon mal jemand von diesem angeblichen "Hofrecht" der Hühner gehört?

 

Eckard
das, von dem dein Mann bezüglich der Hühner und Marder spricht, nennt man in der Tierpsychologie "Burgfrieden". Das heißt, das Raubtiere keine Beute reißen, was in deren "Burg", Territorium, Höhle usw. lebt.

Unsere drei Katzen liegen sehr oft im Meerschweinchenauslauf und schlafen dort zwischen den Meerschweinchen und Kaninchen. Die Katzen werden diesen Tieren nichts tun, da können wir uns mittlerweile drauf verlassen. Aber wehe dem Kaninchen oder Meerschweinchen außerhalb unseres Grundstückes. Da wird alles gerissen, was ihnen vor die Nase kommt. Auf unserem Grundstück aber, da werden selbst die kleinsten Küken höchstens beschnuppert.

In der Natur findet man diesen Burgfrieden auch häufiger. So gibt es z. B. Entenfamilien, die im Eingang eines Fuchsbaus gebrütet und ihre Küken dort großziehen, aber vom Fuchs nicht gerissen werden, obwohl dieser auch gerade dort seine jungen großzieht.

Ich habe meine Tierpsychologin gefragt nach deinem konkreten Fall. Sie sagte mir, das sie so etwas in einem Zusammenhang mit Mardern noch nicht gehört oder gelesen habe.

 

Mario
also von einem Hofrecht für Hühner seitens der Marder habe ich noch nicht gehört, aber mit meiner Rattenfamilie habe ich diesbezüglich auch Frieden geschlossen. Zumindest sind sie niemals an die Küken oder Hühner an sich gegangen, obwohl sie unmittelbar daneben leben und es sehr wohl könnten.

Wenn Euer Marder schon die Nähe der Menschen so schätzt und kennt, warum es nicht versuchen? Wenn er Euch dann doch über die Hühnchen herfällt, kannst Du ihn immer noch (versuchen) zu vertreiben.

Abgesehen davon, wenn es stimmt und er im eigenen Wohnbereich nicht jagt, werden seine Riechspuren fremde Marder von Eurem Hof möglichewrweise abhalten, denn da ist ja schon einer. Insoweit schützt er dann sogar die Hühner.

Ich finde so etwas klasse, das ist Kooperation mit der Natur. Nicht immer gleich egoistisch nur ans Vertreiben und verjagen denken aus Angst um den eigenen "Besitz". Ich wünsche Euch, den Hühnern und dem Marder ein glückliches Zusammenleben.

siehe auch
Marder

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