Nebenverdienst für Geflügelhalter?
oder: Fliegenfischen
Bertrand
Heute hat mich ein Freund auf eine mögliche gute Zusatzverwertung
von Hähnen (die aus Gründen des Herdenfriedens geschlachtet
werden müssen) angesprochen. Angeblich kann man den Kragen der geschlachteten
Hähne, also den Teil, wo die vielen Federn am Hals drauf sind, so
präparieren, dass sie für Fischer (Angler) ein sehr brauchbares
Objekt als Köder darstellen. Angler würden für so ein Präparat
(von einem schön bunten Hahn) 200 ATS (ca. 30 DM) bezahlen. Das ganze
klingt aber fast zu unglaublich. Habt Ihr schon einmal davon gehört?
Nina
ja, ich habe schon mal davon gehört. Meine Eltern sind Fliegenfischer
und binden ihre Fliegen, welche man dafür benötigt, selbst.
(Sie binden natürlich nicht die Fliegen mit den Federn an die Haken,
sie bauen kleine Fliegen aus den Federn nach ;-) ) Die verwenden gelegentlich
die Hals oder Sattelfedern. Du musst dann den Hahn halt häuten und
die Haut irgendwie trocken bringen ?! So bekommst Du die Federn jedenfalls
im Handel und teils für viel viel Geld.... Also probier's mal.
Manfred
Bin ja auch Angler (aber nur Pannfisch-Angler!), aber von präparierten
Hahnenhälsen zur Gewinnung von Ködern zum Fliegenfischen hab
ich noch nicht gehört. Reichen die Federn nicht aus? Warum müssen
sie noch in der Haut stecken??? Oder verlieren sie sonst an Qualität?
Na, ich werde mich mal umhören.
Mario
daß ich als Angler nicht selbst darauf gekommen bin. Jetzt wo du
es schreibst wird mir klar woher die Köder fürs Fliegenfischen
(meist auf Forellen) kommen. Die Kunstköder bestehen aus Plastikfliegen
oder Federn. Es gibt auch Blinker (Metallköder der beim Angeln eben
blinkt) mit Federn dran, um dem Fisch die Sicht auf den Haken zu verdecken.
Aber selber machen, oje, wie befestige ich den Haken an den Federn ? Oder
aber mit Federkiel in der Haut belassen, diese abziehen und dann den Haken
durch die Haut ziehen. Klingt fies, aber so wirds vermutlich auch gemacht.
Naja, ich glaub ich geh lieber weiter zum Angelladen wenn ich mal was
brauche. Aber meist bade ich eh nur Würmer und lasse die Fischchen
ungeschoren. Und wenn doch mal einer anbeißt, dann wird er auch
gegessen. Sportfischerei nur zum Spaß, am Ende sogar auf Gewicht
und Zeit um die Tiere hinterher verletzt wieder ins Wasser zu werfen ist
strickt abzulehnen. Aber da ists wie bei den Jägern, es gibt halt
solche und solche.
Nina
nein die Federn bleiben nur zur besseren Aufbewahrung in der Haut. Man
braucht immer nur einen kleinen Teil der Federn zum binden der Kunstfliege.Die
Federn werden dann so mit Garn umwickelt, daß die Häärchen"
der Feder sich abspreizen und so die Fliege auf der Wasseroberfläche
bleibt, um so ein Insekt zu imitieren das trinkt. Für Mario: die
Fliegenfischerei wird übrigens ohne Widerhaken betrieben, das schützt
vor Verletzungen, wenn der Fisch zurückgesetzt wird. :-) das ist
schön !
Frank
Also ich bin sowohl Geflügelzüchter wie auch Angler und gerade
das Fliegenfischen ist mein absoluter Hochgenuss beim Angeln.
Fliegen aus Federn zu binden ist eine wahre Kunst und bedarf schon etwas
Geschick. Natürlich werden die Federn nicht auf den Haken "gezogen"
und dann auch noch mit Hautresten. Neeee.....
Man spannt den Haken in eine Vorrichtung ein (Bindestock). Dann wird mit
Garn eine Wicklung auf den Haken aufgebracht. Mit diesem Garn und ständigem
Wickeln wächst dann Feder für Feder, Chenille für Chenille,
Wolle für W..., Rehhaare, Kaninchenfell, usw. die eigentliche "Fliege".
Sie ist eine Imitation von lebenden Futtertieren halt aus Harren, Federn
und noch unendlich viel anderem Material. Solltest Du wenn Du wirklich
gerne angelst ruhig mal ausprobieren. Das angeln mit der Fliegenrute wird
nur so schwer dargestellt in Wirklichkeit kann man es schon ziemlich schnell
lernen. Und das Fliegenfischen an sich ist eine weitaus erfüllendere
Angelei als das Wurm oder Blech/Gummi geplatsche. (Was ich natürlich
auch ab und an noch mache).
Von daher habe ich zwei Hobbies miteinander verbunden, ich komme einfach
an Federn, vor allem Goldfasan und Enten(CNC)und kann so meine Fliegen
fast kostenlos binden.
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