Sträucher im Auslauf
Barbara
Ich möchte "meinen" Auslauf zum Frühjahr mit Sträuchern
bepflanzen. Auf unserem ganzen Grundstück steht nicht ein vernünftiger
Forsythienstrauch. Möchte daher einen solchen pflanzen und denke
mir eben, warum nicht in den Auslauf. Spricht was dagegen (wenn ich ihn
anfangs etwas einzäune)?
Manfred
Du kannst davon ausgehen, daß die Huhnies alles was in Schnabelreichweite
ist, gnadenlos abknabbern. Man glaub gar nicht, was für Luftsprünge
die Viecher machen können, um an das Objekt ihrer Begierde heranzukommen.
Also wenn schon Pflanzen, dann gleich entsprechend große. Man könnte
natürlich auch Rhododendren nehmen, aber dann schimpft Brigitta wieder!!!
Meinen Buchsbaum lassen sie auch einigermaßen in Ruhe....Also alles
das, was harte Blätter hat, ist nicht so begehrt...aber selbst die
stacheligen Brombeeren werden abgefressen. Also, alles ist möglich,
nur groß genug muß es sein!
Katrin
Eigentlich finde ich Pflanzen geeigneter, an denen auch was Eßbares
wächst Beerensträucher zB als Hochstämmchen, da fressen
sie die Blätter nicht so leicht weg. Oder Obst als Halbstamm, da
haben sie noch so ein "kann ich bei Gefahr drunter" - Gefühl.
In meinem Auslauf steht ein Pflaumen- und ein Apfel-Halbstamm, die haben
sie nicht kahlgefressen. Dazu ein uralter Haselnußbusch, der wächst
durch die gute Düngung riesenhoch, ist aber bis auf ca 1m kahl. Ein
junger (ohne Schutzzaun drumrum) hatte erst Startschwierigkeiten, kommt
jetzt, im 3. Jahr aber auch gut in Gang.
Wenn Du es aber schnell dicht haben möchtst, dann steck Weidenzweige
in die Erde. Da können sie noch so viele Blätter fressen, die
wachsen immer wieder nach ;o). Müssen allerdings auch häufig
geschnitten werden, sonst wachsen sie in den Himmel. Schön ist auch
eine Zwergweide mit hängenden Zweigen. Da können sie bei Regen
schön druntersitzen, sandbaden etc.
Brigitta
Ich bin da auch eher Katrins Meinung - Forsythien sind ja auch "Einwanderer",
und Apfel, Birne, oder Eberesche (ist auch hübsch!) gehören
eher hierher. Ansonsten würde ich eher darauf achten, welchen Boden
Du da hast, und was in eure Gegend paßt - meistens überleben
diese Pflanzen dann auch besser als "ausgesuchte" aus einem
anderen Biotop. Nur Pflanzen, die mageren Boden brauchen, solltest Du
weglassen - die können den Hühnerkot nicht ab. Was "traditionell"
oft in einen Hühnerauslauf (oder neben ein Plumpsklo :) gehörte,
war ein Quittenbaum. Die sind schön, haben große Blätter
und Blüten, und das Gelee schmeckt einfach klasse!
Manfred
Und den Holunder nicht vergessen!!! Der gehörte früher an jedes
Bauernhaus, weil da Frau Holda ihren Wohnsitz hatte. Deren Aufgabe war
es als Schutzgöttin für Haus und Hof zu fungieren. Ist dann
irgendwann die Frau Holle draus geworden...... Meines Wissens kann der
nährstoffreichen Boden auch sehr gut ab!!
Brigitta
Jaaaa, auf jeden Fall!! Nützlich, gesund, Saft, Tee, Holunderblütenessig,
Gelee - und in jedem Busch eine kleine Fee - gaaaaaaaaaaanz klasse. Den
hab ich "übersehen" weil er hier überall steht. Neigt
allerdings dazu, sich zu vermehren ;-)
Und nicht zu dicht am Haus stehen lassen. Es soll - nachgewiesenermassen
- Leute geben, die etwas weniger im Garten herumsägen, und dann von
einem Winter zum nächsten die Fensterläden nicht mehr schliessen
können *duck*
Andrea
gegen Forsythien spricht in der Tat, daß diese Sträucher nicht
ungiftig sind.
Hühner sind die neugierigsten Geschöpfe, die es gibt, insofern
würden sie die schönen interessanten gelbe Blüten liebend
gerne alle abpflücken. Die müßten schon sehr gut eingefriedigt
werden.
Ebenfalls ungeeignet, weil sehr giftig sind Seidelbast, Pfaffenhütchen,
Eiben und ähnliches. Möglich und sehr hübsch hingegen einheimische
Sträucher wie Traubenkirsche, Felsenbirne, Heckenrosen div., Fruchtsträucher,
usw.. Die werden zwar auch neugierig angefressen, aber sind unbedenklich.
In der ersten Zeit könnten die Eier dann das jeweilige Aroma annehmen,
also nicht wundern!
Bertrand
Unsere Hühner und Enten sitzen liebend gerne unter den 2 Forsythiensträuchern
im Auslauf! Bisher haben sie keine Probleme damit gehabt!
Hanna
kannst du durch eine Kornelkirsche (Cornus mas) "ersetzen",
die blühen auch gelb (März - Mai) sind aber einheimisch, viel
dezenter und die Beeren sind essbar.
Elke
Ich würde niemals Sträucher mit Dornen oder Stacheln in den
Auslauf pflanzen. Die Hühner picken auch diese und können dann
jämmerlich daran ersticken.
Stefan
Mag ja sein, dass manche Hühnchen irgendwelche Sträucher anknabbern.
Jetzt muss ich aber meinen Senf auch dazugeben:
Meine Hühner haben das noch nie getan. Zumindest hat es weder den
Hühnern noch den Sträuchern geschadet. Ich habe alle möglichen
Sträucher mit und ohne Dornen inkl. Hollunder, Forsythien, Eibe,
Schwarzdorn, Hasel, Felsdenbirne, Rosen, Budleja (?), Kornelkirsche (übrigens
auch Dirndl genannt), Quitte etc.
Bei Stachelbeeren und Ribisel (Johannesbeeren) warten sie immer genau
den Zeitpunkt ab, wo die schon fast reif sind aber bevor ich sie pflücke.
Spart mir eine Menge Arbeit!
Vielleicht liegt das Problem in der Größe des Auslaufes. Wenn
der zu klein ist, wird halt alles probiert, schon aus Langeweile.
Brigitta
So etwa sehe ich das auch - meine Damen sortieren hier (Wildwuchs - alles
mögliche) SO genau, was sie interessiert oder nicht, daß ich
eher denke, die haben da noch Rest-Instinkt.
An Dornen vergreifen sie sich nicht (SO dusslig sind nicht mal meine Hybriden
- das muß ja schon fast ein angelerntes Fehlverhalten sein) und
an "giftige" oder unzuträgliche Pflanzen gehen sie auch
nicht.
Aber das kann man halt wirklich nie vorhersagen, wieviel die Damen noch
von selber Können - ist zu unterschiedlich und zu sehr vom "erlernten"
Teil des Verhaltens abhängig. Das die Größe (und die Vielfalt!)
in einem Auslauf eine große Rolle spielen, denke ich auch, das Problem
hatten wir doch auch schon mal mit den Gras-Fressern....
Elke
Vor Dornen und Stacheln habe ich aus leidiger Erfahrung gewarnt, denn
meine Mutter und ich haben vor Jahren, als sie noch Hühner hatte,
nicht nur einem Küken und Junghuhn die Brombeerdornen mit einer Pinzette
aus dem Rachen gepult. Ich werde deshalb niemals sowas in den Auslauf
pflanzen.
Brigitta
Nee, wollte ich auch nicht anzweifeln - mich wundert immer nur, wie extrem(st)
unterschiedlich das ist, eher im Hinblick auf die immer wieder gern dahingesagten
"Die wissen das schon"-Zeilen , wo den Hühnern der Instinkt
nur deshalb unterstellt wird, weil der Halter sie auf den Rasen stellt
oder es eine angeblich instinktreiche Rasse ist. - Vielleicht ist das
so besser erklärt. Meine hatten halt keine Ahnung von "Lebendem"
- aber Pflanzen "kennen" sie offensichtlich.
Renate
kannst du mir bitte sagen, welcher giftige Stoff in Forsythien ist und
welche Wirkung er auf die Hühnchen hat? Ich hatte jetzt drei Jahre
Giergeier in meinen Forsythien (stehen bei uns in Massen herum) mit dem
Ergebnis, dass bis zu einem dreiviertel Meter Höhe kein Blütlein
mehr an keiner Forsythie war. Die abgeschnittenen Zweige habe ich ihnen
auch stets gefüttert, ohne dass üble Nebenwirkungen festzustellen
gewesen wären ( nur bei den Sträuchern, nicht bei den Hühnern).
Nicht mal Durchfall, schon gar kein
Todesfall. Das wundert mich auch insofern, als meine Hühner ansonsten
alles meiden, was bekannt unverträglich ist. Eiben z.B. haben wir
auch jede Menge, da machen sie einen Bogen drum (auch um die schönen
roten Früchte) und Efeu schauen sie nur scheel an. Was soll ich nun
tun ???
Andrea
Saponine und Glykoside sind nicht tödlich giftig und wenn die Hühner
bereits daran gewöhnt sind, werden sie wohl auch in Zukunft keinen
Schaden nehmen, insofern muß nichts verändert werden.
Zur Neuanpflanzung eignen sich die Sträucher aber auf keinen Fall,
da die Tiere dann ihre ganze Neugier nutzen, um alles zu probieren, was
sie noch nicht kennen und dann weiß ich nicht, ob sie das vertragen
können. Beim Menschen können diese Stoffe Herzprobleme auslösen.
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/forsythie.html
Roland
hab mal irgendwo gelesen, dass Hühner bestimmte Sträucher
und Büsche nicht als Futterquelle abfressen. Da ich ein neues
Gehege anlegen will, würde mich interessieren um welche Sträucher,
Büsche usw. es sich dabei handelt.
Hubertus
Flieder!Und im Mai duftet es betörend...
Manfred
Mit den hartblättrigen Pflanzen haben sie so ihre Probleme. Bei mir
wird Buchsbaum kaum und Rhododendron gar nicht angerührt. Alles andere
ist bis zu möglichen Reichweite (hochhüpfen eingeschlossen)
abgeknabbert. Aber das finde ich auch nicht problematisch, da sie so in
sicherer Deckung prima unter den Sträuchern rumlaufen können.
Also lieber was größeres reinpflanzen, damit die Pflanzen den
Kahlfraß auf den unteren 60-70 cm vertragen. Oder gleich Hochstämme
reinsetzen. Bei mir stehen z.B. Hochstammjohannisbeeren, Aprikosen und
Pfirsiche drin....alles kein Problem!
Dann mal fröhliches pflanzen!
Jochen
Lorbeer, Flieder und eine seltsame Pflanze mit dicken grünen Blättern
lassen sie in Ruhe. Was auch sehr gut wächst ist Bambus und die Hühner
schaden ihm wenig. Ich schütze Neuanpflanzungen in den ersten beiden
Jahren mit einer Hülle aus Kükenzaun.
Heidrun
wir haben Rhododenren und hartblättrige, stachlige Büsche mit
blauen Beeren dran (weiß leider nicht, wie die heißen). Unsere
Hühner lassen diese Pflanzen in Ruhe. Aber ob unsere Hühner
normal sind, weiß ich nicht: die fressen auch keine Salatblätter
oder sonstiges Grünfutter (sind allerdings auch den ganzen Tag im
Freilauf auf der Wiese).
Katrin
Für den Auslauf hab ich mal wieder Weiden geplant und Obsthochstämmchen.
Jochen
Hochstämme sind sicher gut, ich würde alte Sorten nehmen Weiden
haben in meinen Augen einen Riesennachteil - sie wachsen so unkontrolliert,
die Zweige sind aber ein hervorragendes Ziegenfutter.
Stefan
Ich habe viele verschiedene Sträucher im Garten, keiner wurde bis
jetzt von den Hühnern angeknabbert. Vielleicht machen die das nur,
wenn der Auslauf zu klein ist?
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