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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschied zwischen Hybriden aus der Massentierhaltung und denen vom Geflügelwagen?



Roksi
06.02.2018, 20:28
Damit sich der Nachbarthread erholen kann, will ich die Frage hierher ziehen:

Gibt es nun Mal den Unterschied in der Legeleistung und Eigenschaften (Gesundheit) dieser in der Herkunft scheinbar unterschiedlichen Hybriden oder nicht? Stammen sie vom selben Industrie-Züchter (der berühmteste ist Lohmann, deswegen nenne ich ihn zur Vereinfachung) oder nicht?

Also wir haben die Hybriden in der Massentierhaltung. Diese "liefern" uns Eier zum Supermarkt. Diese Hühner zeigen eine enorme Leistung auf. Lohmann-Seite (http://www.ltz.de/de/layers/cage-housing/lohmann-silver.php) unterscheidet da die Hühner für "Käfighaltung" (das sind wohl die Hühner, die in DE für "Bodenhaltungseier" vorgesehen sind und der "Alternativhaltung" (das sind wohl die Hühner für z.B. Freiland und Bio-Anlagen).

Ich habe mich von Aussagen mancher Hüforianer hinreißen lassen, die davon sprachen, dass diese Hühner "jeden Tag ein Ei legen". Dem scheint es also nicht zu sein. Danke an Sil, sie hat mich darauf hingewiesen, dass keine Hühner 365 Eier im Jahr schaffen.;D

Jetzt taucht die Frage auf:
bekommt man sie im INet oder vom Geflügelwagen? Also all diese "Lohmann-brown", "Lohmann-LSL" usw. die man auf der obigen Seite sieht. Schaffen sie auch direkt zum Hobby-Halter?

Zuerst will ich die Frage nun Mal klären, die diese "weißen" und "braunen" Legehennen angeht. Die ganzen "Marans+", "schwarze Bovans" und "Blausperber - die haben einen passenden Namen in diesem Forum als "bunte Hybriden" gefunden.

Die Leistung auf der Lohmann-Seite bei ihren "eingetragenen Produkten" beläuft sich auf ca. 315-335 Eier.

Nehmen wir diese zwei Anzeigen: Beispiel-Anzeige 1 (http://www.gefluegelhof-tanger.de/tanger-legehennen.html) und Beispiel-Anzeige 2 (http://entenfarm-kobande.de/gefluegel/). Dort finden wir die "Lohmann braun und weiß" mit Angabenzahlen bis zu 310 Eiern. Der Unterschied ist nicht gerade groß zu den Informationen, die auf der Lohmann-Seite zu finden sind.

Was ist nun? Schaffen die Lohmann-Direktprodukte es bis zum Hobby-Halter oder kommt man an diese Hennen nur durch die RdH´s?

Ich sehe nicht gerade einen großen Sinn darin, dass jemand "bewusst" die braunen und weißen Legehennen mit unwesentlich weniger Legeleistung aus den "echten Lohmanns" erschafft. Wo wäre da der Sinn?

Die bunten Hybriden - ja. Da wäre der Sinn darin, dass man auf Kosten der Legeleistung den Hobby-Hühnerhalter mit dem Aussehen der Rassen lockt. Dann speckt man die Eieranzahl ab und bekommt irgendwelche "Blausperber" oder "Maran+".

Mein Fazit:
Ich denke Mal, Lohmann wird sich mit diesem "Kleinkram" nicht beschäftigen (da bin ich beim Hein - falls ich ihn richtig verstanden habe, was nicht immer der Fall ist ;D). Die Hobbyhühnerhalter sind eher eine kleine Nische, die einfach die Brütereien und andere Zuchtanlagen übernehmen können. Denn Lohmann könnte gar nicht ausrechnen, wie viel "Grünleger" und wie viele "schwarze Bovans" er produzieren muss, weil es keine aussagekräftige Statistik für Absatz nach Aussehen gibt.

Aber es gibt aussagekräftige Statistik nach Absatz der Eier - da kann also Lohmann & Co. eine Maschinerie aufbauen, die dauerhaft "Geld druckt", indem man BE und Küken an die Großindustrie-Anlagen verkauft.

Wieso es eigentlich wichtig ist, das zu unterscheiden? Weil ich davon ausgehe, dass wenn jemand nach Haltung von Hybriden fragt, wie in es in diesem Ausgangsthread (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/100426-Legeleistung-von-Hybriden-bei-quot-normaler-quot-Haltung) der Fall war, man sich in etwa vorstellen könnte, in welchen Bedingungen die Tiere ihre Leistung in den Großanlagen bringen und was für gesundheitliche Problematiken damit theoretisch entstehen können.

Ich habe eigentlich jetzt den Verdacht, dass die braunen Lohmann aus der "Alternativhaltung" auf der Lohmann-Seite im Endeffekt genau die Tiere sind, die man vom Geflügelwagen bekommt oder im Internet von Großanbietern kaufen kann (siehe Beispiel-Anzeigen).

Was meint ihr?

Dorintia
06.02.2018, 20:44
Ich kann ja nur für mich und meine Hybriden sprechen, habe aber leider nicht viele Infos...
Als ich zu Beginn meiner Hühnerhaltung meine Hühner hier vorgestellt habe hieß es: das sind (Hochleistungs)Hybriden... Marans, Bovans, Sussex und braune Lohmanns.
Nachzulesen in den ersten Beiträgen hier: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/95184-Doris-bunte-Hennengruppe?highlight=Hennengruppe

Wie schon gesagt... meine schaffen keine 365 Eier, haben aber auch Freilauf. Im Durchschnitt zur Zeit 3 Eier von den Fünf, also irgendeine setzt immer mal nen Tag aus.
Und schwarze Hühner hab ich in den Sendungen über Großställe auch noch nie gesehen.

Rohana
06.02.2018, 21:10
Geht es hier um handfeste Informationen? Dann müsste man Herrn Lohmann halt mal fragen - oder evtl. den Geflügelwagen deines geringsten Misstrauens. Alles andere wird wohl Spekulation bleiben...

Dorintia
06.02.2018, 21:13
Ich kann ja mal den Züchter fragen von dem ich meine her habe, ist Vorsitzender des Geflügelvereins. Kann aber etwas dauern...
Ich weiß das er auch echte Rassen hat.

Übrigens sind mir grad bei ebay/im Internet die Sorten Tetra braun und Novogen braun begegnet....

sil
06.02.2018, 22:08
Also:
in etwa funktioniert das so:
Der Chefkonzern (stellvertretend für alle nenne wir ihn Lohmann) entwickelt das Konzept einschließlich Vermarktung und Produktentwicklung.
Das tatsächliche Geschehen, Haltung, Vermehrung, etc werden vergeben, entweder an andere Firmen oder an Tochterunternehmen (wie immer sich das schimpft - ich bin kein Wirtschaftsexperte). Lohman (oder wie der Chefkonzern sich eben nennt) behält die Rechte und läßt sich auch das KnowHow bezahlen, unterstützt bzw finanziert für die Wirtschaftlichkeit notwendige Forschung und Entwicklung, kümmert sich ums Marketing etc, aber ob da tatsächlich am Firmensitz eine Hühnerzuchtanlage bzw Hybridenproduktionsanlage steht, halte ich für unwahrscheinlich. Es dürfte eher so ählich wie bei Mc Doof aufgebaut sein. Wer bereit ist, sich der Firmenphilosophie zu unterwerfen, zahlt und darf in eng gestecktem Rahmen mitverdienen. Die einen durch das Aufrechterhalten der Großelternlinien, andere durchs Brüten für die Produktion, durchs Brüten für den Verkauf, einige spezialisieren sich auf Leistungskontrollen, andere auf die Elterntierhaltung und das Sammeln von Bruteiern, dann gibts noch die Aufzucht und eben auch die Brütereien, die alle je nach Kapazität und Vernetzung zwar unter der strengen Fuchtel vom Chefkonzern, aber auch nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten agieren.
Speziell die Brütereien müssen ja teilweise eng mit den Händlern zusammenarbeiten, und aus dieser Zusammenarbeit dürfte die Entscheidung, welche Hühnersorte erbrütet wird, letztendlich auch getroffen werden. Wird hier falsch kalkuliert, ist das das Risiko der Brütereien, nicht des Chefkonzerns. Wer als Händler vorrangig den Hobbyhalter beliefert, wird eher die robusteren und bunteren Hennen in kleineren Stückzahlen bestellen, wer mit gewerblichen Haltern zusammenarbeitet, wird zusehen, daß er rechtzeitig ein paar Tausend Industrietaugliche Hennen herbringen kann.

Also langer Rede kurzer Sinn: Welche Sorte Hybriden der Händler vor Ort liefern kann, hängt nur bedingt vom Chefkonzern ab, denn der hat die Verantwortung dafür schon lange vorher abgegeben. Das Ziel des Chefkonzerns ist, den Gewinn aus der Zucht und Forschungsarbeit abzuschöpfen.

sil
06.02.2018, 22:29
Ja, ich habe es ja im anderen Faden schon geschrieben: Warum sollte eine Henne, die unter eher miesen Bedingungen (Stress durch Enge und große Herden, wenig oder gar kein Tageslicht, einseitiges Futter) eine mehr oder weniger garantierte Leistung von +/- 300 Eiern über ein Jahr bringt, unter besseren oder zumindesten der Hühnernatur entgegenkommenden Bedingungen leiden und damit diese Leistung nicht bringen?
Legehybriden bringen die ihnen nachgesagte Eierzahl im ersten Jahr beinahe immer, das Risiko ist eben, daß sie ab dem zweiten Legejahr aufgrund der enormen Leistung und möglicherweise mangelhafter Ernährung rapide abbauen.
Der gewerbliche Halter weicht diesem Risiko aus, indem er es gar nicht darauf ankommen läßt und einen radikalen Schnitt macht.
Der Hobbyhalter hofft in der Regel, daß seine Hennen ein paar Jahre noch weiterlegen, auch, weil viele nicht töten können und/oder wollen.
Sehr viele "Industriehybriden" legen tatsächlich auch noch weiter, vielleicht keine 300 Eier mehr, aber 200 oder 250 sind immer noch eine Menge an Eiern, Zudem werden sie im zweiten Jahr oft größer, also meiner Meinung nach kein wirkliche Entlastung.
Für mich ist es keine Frage, daß diese enorme Legerei für den Hühnerkörper Hochleistung ist und zum Problem werden kann. Verschärft wird das Problem meines Erachtens noch dadurch, daß Hybriden zumindest in den ersten Jahren nur selten richtig mausern, der Körper und vor allem der Legeapparat keine Pause bekommt.
Die bunten "Hobbyhybriden" sind nicht ganz so extrem auf maximale Ausbeute im ersten Jahr angelegt, weil Hobbyhalter eben andere Ansprüche haben als gewerbliche Halter, aber auch hier kann sich doch jeder vorstellen, daß 200 oder 250 Eier pro Jahr den Hennenkörper schlauchen, und auch diese Hennen werden selten alt. Ihre Leistung haben sie ja aber gebracht, und auf Langlebigkeit wird nicht selektiert.
Abgesehen davon sind 4jährige und ältere Hennen auch bei Rassehühnern oder sonstigen Mixen nicht so häufig zu finden, und wenn, dann legen die fast immer nur noch einen Bruchteil der im ersten Jahr gezählten Eiermenge.

Saatkrähe
07.02.2018, 04:08
Roksi - zwei Köppe, ein Gedanke. Hättest Du diesen Fred nicht eröffnet, hätt ich's jetzt getan :)

Eigentlich hat Sil alles gesagt. Der Unterschied zwischen Hybriden aus der Massentierhaltung und denen vom Geflügelwagen - um das hier nochmal möglichst kurz und ohne Beiwerk heraus zu stellen ist:

Lohmann und Konsorten (bzw. deren Lizenzinhaber) produzieren die absoluten Turbo-Legehennen, welche nur an Massentierhalter für die Eierproduktion verkauft werden.

Die Höfe, die auf dem Land die kleinen Halter beliefern, bekommen die Legehennen, die auf abgespeckte Legeleistung gezüchtet wurden, bzw. werden das Linien sein, die halt nicht die angestrebte Höchstmenge legen können, aber eben noch mega für die private Haltung sind.

Diese abgespeckten Hybriden werden dann mit Rasse gekreuzt, was dann die Bunt-Hybriden sind. So jedenfalls sehe ich es.


Wer also eine gute RdH hat, diese mit Rasse kreuzt, hat dann u.U. abgespeckte Turbo-Bunt-Hybriden :biggrin: :roll

Saatkrähe
07.02.2018, 04:14
Die Leistung auf der Lohmann-Seite bei ihren "eingetragenen Produkten" beläuft sich auf ca. 315-335 Eier.

Nehmen wir diese zwei Anzeigen: Beispiel-Anzeige 1 (http://www.gefluegelhof-tanger.de/tanger-legehennen.html) und Beispiel-Anzeige 2 (http://entenfarm-kobande.de/gefluegel/). Dort finden wir die "Lohmann braun und weiß" mit Angabenzahlen bis zu 310 Eiern. Der Unterschied ist nicht gerade groß zu den Informationen, die auf der Lohmann-Seite zu finden sind.
Im einzelnen nicht. Aber wenn Du das tausendfach nimmst, ist der Unterschied erheblich !!

Luci
07.02.2018, 06:09
Saatkrähe: soweit ich weiß, dürfen die RDHs nach dem Schutzvertrag von rettet-das-Huhn nicht "vermehrt" werden.

Liegt das am Tierschutzgedanken oder an besagter Lizenz von Lohmann und co.? Also wie beim Verbot die Saat des Hybridgetreides wieder zu pflanzen.

Es wird immer gesagt, dass es neben Lohmann noch zwei Unternehmen gibt, die den Weltmarkt bestimmen: wie heißen diese beiden?
Kennt jemand den Weltmarktanteil der drei?

Dorintia
07.02.2018, 06:14
Hühner können schon allein durch Freilauf, kalte Winter, weniger Licht etc. diese Leistung im Vergleich zu ihren Schwestern in Großställen u.U. nicht bringen, denn dort sind das für die Eiproduktion optimierte Bedingungen. Auch das Futter ist normalerweise noch hochwertiger, mit einseitig hat das nichts zu tun. Also kann man eben nicht sagen... bei mir hat es das Huhn ja so viel besser, dann muss es dich die Eierzahl auch legen. GsD muss es das ja auch meistens nicht.

Blindenhuhn
07.02.2018, 07:08
Saatkrähe: soweit ich weiß, dürfen die RDHs nach dem Schutzvertrag von rettet-das-Huhn nicht "vermehrt" werden.

Liegt das am Tierschutzgedanken oder an besagter Lizenz von Lohmann und co.? Also wie beim Verbot die Saat des Hybridgetreides wieder zu pflanzen.

Es wird immer gesagt, dass es neben Lohmann noch zwei Unternehmen gibt, die den Weltmarkt bestimmen: wie heißen diese beiden?
Kennt jemand den Weltmarktanteil der drei?

Hier bei uns werden gerne Hybriden der ungarischen Firma Bablona verkauft.
http://www.babolnatetra.com/termekek?langchange=de
Allerdings weiß ich nicht, welchen Marktanteil die haben bzw. welche Eigentümer.

sil
07.02.2018, 08:39
Saatkrähe, meines Wissens ist es eben nicht so, dass die "Hobbyhybriden" aus dem gezogen werden, was nicht gut genug für die gewerbliche Hennenhaltung ist, sondern es werden grundsätzlich die auf Leistung getrinmmten Ursprungslinien verwendet, die auch für die Endkreuzung "Industriehybride" zur Verfügung stehen. Nur kommt zur Erzeugung der "Hobbyhybriden" jeweils eine bestimmte Rasse dazu.
Also, Beispiel Grünleger: Eine der Leistungslinien plus eine grünlegende Rasse.
Beispiel Maran+: Eine Leistungslinie plus Marans
Beispiel Sperber: Eine Leistungslinie plus eine gesperberte Rasse.
Die Tiere dieser Leistungslinien gehören ja sowieso schon jeweils einer bestimmten Rasse an. Diese sind schon Hühnergenerationen lang auf die Festigung ganz bestimmter Eigenschaften selektiert, zum Teil auch durch Inzucht, und wie diese Eigenschaften vererbt bzw durch Kreuzung mit anderen Rassen unterdrückt oder potenziert werden, ist berechenbar. Da steckt viel Geld und Forschungsarbeit drin und das ist mit das Kapital dieser Unternehmen. Für die "industriehybriden" wird die Genetik dieser Rassenlinien so gemixt, daß am Ende eben eine weiße oder eine braune Hybride herauskommt, deren Eigenschaften und Leistung kalkulierbar, beinahe schon garantierbar sind (das beinahe ist der Tatsache geschuldet, daß es sich eben immer nich um Lebewesen handelt).
Für die "Hobbyhybriden" kommen genau die selben Rasselinien zum Einsatz, eventuell ergänzt durch Rassen die andere, noch nicht in der Genetik vorhandene Eigenschaften mitbringen, z.B. grüne oder dunkelbraune Eier, Schopf, besondere Gefiederfarbe. Um das Produkt "Hybride" abzugrenzen von den vorhandenen Rassen in Privatzüchterhand, wird auch bei den "Hobbyhybriden" Wert auf eine große Eierzahl gelegt. Da aber in diesem Bereich die Genetik nicht so auf Maximalleistung getrimmt ist (evtl durch die hinzugekommenen Rassen, evtl weil ein Kreuzungsgang fehlt - ich weiß es nicht), sind diese Tiere etwas robuster. Sie bringen aber eben nicht die garantierte und maximierte Eierleistung einer Industriehenne und sind deshalb für einen gewerblichen Eiererzeuger, der ja mit Gewinn pro Ei im Zehntelcentbereich kalkulieren muß, eher uninteressant. Ob das so gewollt ist (weil ja die Entwicklung neuer Hybridhuhnsorten auch wieder viel Geld kostet), weiß ich auch nicht.

Roksi
07.02.2018, 11:24
Ich kann ja mal den Züchter fragen von dem ich meine her habe, ist Vorsitzender des Geflügelvereins.
Auja, das wäre interessant!

Roksi
07.02.2018, 11:27
Roksi - zwei Köppe, ein Gedanke. Hättest Du diesen Fred nicht eröffnet, hätt ich's jetzt getan :)

Eigentlich hat Sil alles gesagt. Der Unterschied zwischen Hybriden aus der Massentierhaltung und denen vom Geflügelwagen - um das hier nochmal möglichst kurz und ohne Beiwerk heraus zu stellen ist:

Lohmann und Konsorten (bzw. deren Lizenzinhaber) produzieren die absoluten Turbo-Legehennen, welche nur an Massentierhalter für die Eierproduktion verkauft werden.

Die Höfe, die auf dem Land die kleinen Halter beliefern, bekommen die Legehennen, die auf abgespeckte Legeleistung gezüchtet wurden, bzw. werden das Linien sein, die halt nicht die angestrebte Höchstmenge legen können, aber eben noch mega für die private Haltung sind.

Diese abgespeckten Hybriden werden dann mit Rasse gekreuzt, was dann die Bunt-Hybriden sind. So jedenfalls sehe ich es.


Wer also eine gute RdH hat, diese mit Rasse kreuzt, hat dann u.U. abgespeckte Turbo-Bunt-Hybriden :biggrin: :roll
Das ist sehr übersichtlich erfasst.

Ich vermute Mal, diese...

Die Höfe, die auf dem Land die kleinen Halter beliefern, bekommen die Legehennen, die auf abgespeckte Legeleistung gezüchtet wurden, bzw. werden das Linien sein, die halt nicht die angestrebte Höchstmenge legen können, aber eben noch mega für die private Haltung sind.
...Hennen sind das, was man auf der obigen "Lohmann-Seite" unter Züchtung auf "Alternativhaltung" zu bekommen ist. Denn von irgendwoher müssen ja die Höfe ihre "etwas" abgespeckte Hybriden haben.

Wäre natürlich reines Spekulatius jetzt meinerseits...:pfeif

Roksi
07.02.2018, 11:29
Im einzelnen nicht. Aber wenn Du das tausendfach nimmst, ist der Unterschied erheblich !!
Ja, stimmt auch wieder... Ich verliere es immer wieder aus den Augen, dass bei solchen Überlegungen in ganz anderen Produktionsgrößen gedacht werden muss.

Roksi
07.02.2018, 11:31
Liegt das am Tierschutzgedanken oder an besagter Lizenz von Lohmann und co.? Also wie beim Verbot die Saat des Hybridgetreides wieder zu pflanzen.
Wenn Tierschutzgedanke dahinter stehen würde, dann hätte man Hybriden verboten. Also - klar, die wollen Monopol auf (Massen)Produktion haben und behalten.

Roksi
07.02.2018, 11:36
Es wird immer gesagt, dass es neben Lohmann noch zwei Unternehmen gibt, die den Weltmarkt bestimmen: wie heißen diese beiden?
Kennt jemand den Weltmarktanteil der drei?

Entnommen von hier (http://www.extraprimagood.de/2013/03/07/wo-ist-ihr-bruder-herr-lohmann/):

Nur vier Konzerne teilen sich heute bei den Legehennen den gesamten Weltmarkt untereinander auf – es sind die Kameraden

Lohmann (PHW-Gruppe),
Natexis,
Hendrix/Nutreco und
Babolna.



In der Masthähnchenzucht sind es ebenfalls vier:

Merck/Aventis,
Tyson Foods,
Hendrix/Nutreco und
Aviagen.

Babolna haben wir übrigens gerade gehabt. ( Beitrag #11, Blindenhuhn)

ptrludwig
07.02.2018, 13:04
Wenn Tierschutzgedanke dahinter stehen würde, dann hätte man Hybriden verboten. Also - klar, die wollen Monopol auf (Massen)Produktion haben und behalten.

Wenn man Hybriden weiter vermehrt sind es keine mehr.

Saatkrähe
07.02.2018, 15:44
Hühner können schon allein durch Freilauf, kalte Winter, weniger Licht etc. diese Leistung im Vergleich zu ihren Schwestern in Großställen u.U. nicht bringen, denn .....
Genau. Und wer will das schon - bis auf ein paar Unverbesserliche.


Saatkrähe: soweit ich weiß, dürfen die RDHs nach dem Schutzvertrag von rettet-das-Huhn nicht "vermehrt" werden.
Nee, das ginge ja auch gar nicht, weil man selbst ja gar nicht die nötigen Kenntnisse/Gen-Labor, oder einen Hahn dazu hätte. Mit einem Rassehahn käme ja etwas Neues dabei heraus. Außerdem war das als Hinweis zur Verdeutlichung gemeint :) Es gibt genug Rassehühner, die sehr viele Eier legen.

Saatkrähe
07.02.2018, 16:09
Saatkrähe, meines Wissens ist es eben nicht so, dass die "Hobbyhybriden" aus dem gezogen werden, was nicht gut genug für die gewerbliche Hennenhaltung ist, sondern es werden grundsätzlich die auf Leistung getrinmmten Ursprungslinien verwendet, die auch für die Endkreuzung "Industriehybride" zur Verfügung stehen. Nur kommt zur Erzeugung der "Hobbyhybriden" jeweils eine bestimmte Rasse dazu.
Also, Beispiel Grünleger: Eine der Leistungslinien plus eine grünlegende Rasse. ...... (Beitrag # 12)

Sil - ich weiß jetzt grad nicht, ob wir uns vielleicht mißverstanden haben.. ich Dich, oder Du mich.



Lohmann und Konsorten (bzw. deren Lizenzinhaber) produzieren die absoluten Turbo-Legehennen, welche nur an Massentierhalter für die Eierproduktion verkauft werden.

Die Höfe, die auf dem Land die kleinen Halter beliefern, bekommen die Legehennen, die auf abgespeckte Legeleistung gezüchtet wurden, bzw. werden das Linien sein, die halt nicht die angestrebte Höchstmenge legen können, aber eben noch mega für die private Haltung sind.

Diese abgespeckten Hybriden werden dann mit Rasse gekreuzt, was dann die Bunt-Hybriden sind. So jedenfalls sehe ich es.

Beispiel: Hier gibt es viele Leute (Ureinwohner, Landwirte) die sich jedes Jahr 10 bis 20 neue Legehenenn kaufen, von Geflügelhöfen. Da gibt es die Lohmanns und die Bunt-Hybriden. Das sind dann aber doch nicht die Lohmanns, die 335 Eier legen (?) Wenn es so wäre/ist, dann muß es sich um andere Linien handeln. Oder meinst Du, daß auch diese Lohmanns Turbo-Hennen sind, die von den Megabetrieben eingesetzt werden ? Denn dann käme ja jeder an die Turbo-Hennen, was ja eigentlich ausgeschlossen ist, oder ?

ptrludwig
07.02.2018, 16:37
Man muss doch nur mal schauen was die sogenannten Massentierhalter halten und die Linien gibt es meines Wissens auch auf dem Geflügelwagen. Warum sollte man den Aufwand betreiben und die extra noch mal für eine niedrige Leistung züchten. Ihre Höchstleistung bringen sie beim Kleintierhalter eh nicht.

Saatkrähe
07.02.2018, 16:55
Könnte so sein.

Ich meinte übrigens nicht, daß diese Legehennen extra auf weniger Legeleistung gezüchtet wurden/werden; sondern daß es Linien aus deren Züchtung sind, die halt weniger legen - die man aber so auch zu Münze machen kann.

ptrludwig
07.02.2018, 17:04
Könnte so sein.

Ich meinte übrigens nicht, daß diese Legehennen extra auf weniger Legeleistung gezüchtet wurden/werden; sondern daß es Linien aus deren Züchtung sind, die halt weniger legen - die man aber so auch zu Münze machen kann.

Das denke ich nicht, wenn sie weniger legen sollten, merkt man das ja erst wenn sie gelegt haben.

sil
07.02.2018, 17:47
Saatkrähe, ja irgendwie reden wir aneinander vorbei ;)
Aber ich glaube, ich verstehe jetzt, was Du meinst.

Man kann sich diese Linienführung bei der Hybridzucht in etwa so vorstellen: Von einer Rasse (= Linie), kommt etwa eine gute Futterverwertung, von einer andern Rasse (= Linie) die Bereitschaft zu hoher Leistung, von einer dritten Rasse (= Linie die Stressresistenz und wenn noch eine vierte Rasse (= Linie) beteiligt ist, bringt die auch eine besondere Eigenschaft mit rein.
Alle diese Linien wurden so strikt auf die erwünschten Eigenschaften hin gezogen und immer wieder überprüft, dasß es wenig Sinn macht, daneben noch Linien zu ziehen, die weniger gut durchgezüchtet sind. Die würden ja das Endergebnis weniger berechenbar machen.
Von jeder Generation "Endprodukt", sprich Hochleistungshybride, wird ein bestimmter Prozentsatz nochmal einem Leistungstest unterzogen. Da die Abstammung sich genau zurückverfolgen läßt, werden die Tiere, deren Nachkommen durch diesen Leistungstest fallen, für die Zukunft aus der Zucht genommen. Inzwischen dürfte da aber gar nicht mehr so viel "Ausschuß" anfallen. Das war zu Beginn der Hybridentwicklung sicher anders.
Ich sehe nicht, was es für einen Sinn machen sollte, bei den Hochleistungshennen zweigleisig zu fahren und einmal die Megaturboleger und zum anderen die Nurturboleger vorzuhalten.
Es ist allerdings tatsächlich so, dass im gewerblichen Sektor für die verschiedenen Haltungsysteme unterschiedliche Hybridhennen bevorzugt werden. Wieweit sich da tatsächlich etwas auseinanderdividieren läßt, kann ich nicht beurteilen, vielleicht werden auch nur die Wünsche der Halter bedient, bzw wird vielleicht auch nur suggeriert, daß der "Hersteller" auf die unterschiedlichen Haltungsformen Rücksicht nimmt?
Turbohennen fürs Freiland ("alternative Haltungsformen") sind beispielsweise angeblich etwas schwerer als die für die reine Stallhaltung. Ein mir bekannter Halter mit 3000 Hennen in Freilandhaltung schwört aber weiterhin auf die "ganz normalen" Weiß und Braun, die er schon hatte als er seine Hennen noch in Bodenhaltung hielt. Die Sterberate unterm Jahr ist nach Haltungsumstellung weder gesunken noch gestiegen, die Eierausbeute ist in etwa gleich. Früher hatte er wohl eierverluste, weil in die Streu gelegt und die Eier dann zertreten wurden, heute hat er mehr Arbeit, weil er regelmäßig den Auslauf auf versteckten Nester kontrollieren muß, ansonsten kann er keine Unterschiede festmachen.
Meiner Meinung nach kauft der Hobbyhalter mit den "weißen" und "braunen" Allerweltshennen dieselbe "Qualität" wie der gewerbliche. Die Unterschiede in der festgestellten Legeleistung lassen sich recht gut damit erklären, daß eine Haltung in klimatisierten Ställen mit aufs Otimum abgestimmtem Lichtprogramm und aufs Gramm berechneten Futterationen die genetisch vorhandene Legeleistung viel eher ausschöpfen kann als eine Haltung im unklimatisierten Stall mit viel Freilauf, Futter nach Gutdünken und Stress durch Unweltreize.
Abgesehen davon glaube ich nicht an einen üblichen Stalldurchschnitt von 330 Eiern und mehr pro Henne auch nicht bei ausgeklügelsten Bedingungen. Da dürfte auch ein bißchen PR hinter solchen Zahlen stehen.

Rohana
07.02.2018, 17:47
Nee, das ginge ja auch gar nicht, weil man selbst ja gar nicht die nötigen Kenntnisse/Gen-Labor, oder einen Hahn dazu hätte. Mit einem Rassehahn käme ja etwas Neues dabei heraus.
Wozu muss da jetzt ein Gen-Labor ins Spiel kommen? Hybridzucht ist nicht SO schwierig dass es ein Laie nicht verstehen würde, nur an die richtigen Zutaten sprich Elternlinien (Plural!) kommt keiner dran nur weil er/sie Lohmanns vom Geflügelwagen hat.


Oder meinst Du, daß auch diese Lohmanns Turbo-Hennen sind, die von den Megabetrieben eingesetzt werden ? Denn dann käme ja jeder an die Turbo-Hennen, was ja eigentlich ausgeschlossen ist, oder ?
Scho, warum nicht? RdH-Hühner bekommt ja auch jeder. Fütterung und Haltung macht den Unterschied in der Leistung des Huhns bei Hobby/Profihaltung aus. Genetik bestimmt nur das Potential, nicht die tatsächliche Leistung.

Edit: Sil war schnelle :)

Saatkrähe
07.02.2018, 18:18
Jepp - jetzt hab ichs :) Danke Euch - alles sehr schlüssig !

Roksi
07.02.2018, 19:29
Fütterung und Haltung macht den Unterschied in der Leistung des Huhns bei Hobby/Profihaltung aus. Genetik bestimmt nur das Potential, nicht die tatsächliche Leistung.
Das ist für mich nachvollziehbar. Danke für eine einfache aber präzise Erklärung. :jaaaa:

robirot
07.02.2018, 20:00
Die Hühner sind mit Sicherheit die selben, wie die Industrielegehennen.

Woher bekommen die Legebetriebe denn ihre Hennen? Die meisten stallen Legereife Tiere ein. Die Kaufen sie wiederrum von einem Mäster. Dieser verkauft die Tiere aber mit Sicherheit nicht nur zu einem niedrigen Preis an die Industriebetriebe, sondern auch an Händler die diese dann zum doppelten Preis an Kleinbetriebe/Hobbyhalter weiterverkaufen.
Für diese Menge (die mit Sicherheit im max. einstelligen % Bereich liegt) eine Extra Linie zu ziehen, lohnt sich nicht. Da verkauft man die selbe Ware, nur teurer, für die zu gebrauchen.

Giesi_mi
07.02.2018, 20:21
ich denke auch, das jeder, egal ob Hobbyhalter oder Eiererzeuger die Hochleistungstiere von z.B. Lohmann kaufen kann.
auf der Seite der Lohmann Tierzucht sind die unterschiedlichen Hybriden und ihre Eigenschaften beschrieben.
Einkaufen kann man dort auch, wie es scheint, man muss sich nur anmelden.

Luci
07.02.2018, 20:27
Roksi, Saatkrähe: ich hab mich scheinbar missverständlich ausgedrückt.
Das mit dem Tierschutzgedanken/ Monopol bezog sich auf den RdH-Vertrag.

Und mit dem "vermehren" der Hybriden meinte ich, dass im RdH-Vertrag steht "sie dürfen keine Kinder bekommen" (mal ganz simpel und hoffentlich klarer formuliert ;-) ).

Roksi
07.02.2018, 20:35
Roksi, Saatkrähe: ich hab mich scheinbar missverständlich ausgedrückt.
Das mit dem Tierschutzgedanken/ Monopol bezog sich auf den RdH-Vertrag.

Und mit dem "vermehren" der Hybriden meinte ich, dass im RdH-Vertrag steht "sie dürfen keine Kinder bekommen" (mal ganz simpel und hoffentlich klarer formuliert ;-) ).
Achso, ja, jetzt verstehe ich, das mit dem Vertrag habe ich auch schon mitbekommen - das ist wegen des Tierschutzes gedacht. Sprich: nicht noch mehr Hennen/Hähne vermehren.

hein
07.02.2018, 22:00
Die Hühner sind mit Sicherheit die selben, wie die Industrielegehennen.

Woher bekommen die Legebetriebe denn ihre Hennen? Die meisten stallen Legereife Tiere ein. Die Kaufen sie wiederrum von einem Mäster. Dieser verkauft die Tiere aber mit Sicherheit nicht nur zu einem niedrigen Preis an die Industriebetriebe, sondern auch an Händler die diese dann zum doppelten Preis an Kleinbetriebe/Hobbyhalter weiterverkaufen.
Für diese Menge (die mit Sicherheit im max. einstelligen % Bereich liegt) eine Extra Linie zu ziehen, lohnt sich nicht. Da verkauft man die selbe Ware, nur teurer, für die zu gebrauchen.
Vollkommen richtig!

Obwohl die Legereifen nicht von einem Mäster sondern von einem, der Küken bis zur Legereife aufziehen. Und wenn man nu glück hat, denn verkaufen diese Züchter auch schon mal an die Hobbyhalter.

Ggf. haben die meisten Geflügelwagen auch Lohmänner zu verkaufen - nicht alle Sorten aber so ein bis zwei Sorten haben die schon mal auf ihrem Wagen

Übrigens, die meisten Hühnchen die diese Geflügelwagen verkaufen sind diese Hybriden von Lohmann

robirot
07.02.2018, 22:11
Vollkommen richtig!

Obwohl die Legereifen nicht von einem Mäster sondern von einem, der Küken bis zur Legereife aufziehen. Und wenn man nu glück hat, denn verkaufen diese Züchter auch schon mal an die Hobbyhalter.

Ggf. haben die meisten Geflügelwagen auch Lohmänner zu verkaufen - nicht alle Sorten aber so ein bis zwei Sorten haben die schon mal auf ihrem Wagen

Übrigens, die meisten Hühnchen die diese Geflügelwagen verkaufen sind diese Hybriden von LohmannDas hätte ich jetzt als Mast mit eingestuft.

Wenn ich dran denke, meine Schwiegermutter war letztes mal ganz begeistert da der Händler wo sie bestelöt hat mit nem ganzen LKW voll Hühner vorbeigekommen ist. Naja was soll man sagen, ich wette ja drauf das er einen Legebetrieb beliefert hat und nur an ein paar Abholstationen aufm Weg halt gemacht hat.

Rohana
08.02.2018, 06:36
Aufzucht und Mast sind zwei verschiedene Dinge ;) denke aber es hat jeder verstanden was du meinst...

hein
08.02.2018, 12:13
D.........
Wenn ich dran denke, meine Schwiegermutter war letztes mal ganz begeistert da der Händler wo sie bestelöt hat mit nem ganzen LKW voll Hühner vorbeigekommen ist. Naja was soll man sagen, ich wette ja drauf das er einen Legebetrieb beliefert hat und nur an ein paar Abholstationen aufm Weg halt gemacht hat.
;) Auch das ist nicht richtig!

Das war ein typischer Geflügelhändler.

Denn die Zuliefer von den Industrie-Legebetrieben, die halten nirgends an - denn das dürfen sie überhaupt nicht (Hygiene). Und denn stell dir mal den Aufwand vor - Abrechnung der einzelnen Tiere usw. usw.

Bei den Zulieferfirmen, da werden z. B. die bestellten 20.000 Tiere "eingetütet" und in den Betrieb gefahren und dort ausgeladen. Ausnahmen sind immer, die kleinen Betriebe die werden mit den typischen Geflügelwagen beliefert werden der dann auch alles mögliche an Geflügel hat.

chrissi84
08.02.2018, 13:18
Nehmen wir diese zwei Anzeigen: Beispiel-Anzeige 1 (http://www.gefluegelhof-tanger.de/tanger-legehennen.html) und Beispiel-Anzeige 2 (http://entenfarm-kobande.de/gefluegel/). Dort finden wir die "Lohmann braun und weiß" mit Angabenzahlen bis zu 310 Eiern. Der Unterschied ist nicht gerade groß zu den Informationen, die auf der Lohmann-Seite zu finden sind.


Die beiden Anzeigen zeigen doch deutlich, daß es sich bei den Tieren, die die Händler verkaufen, um Lohmann handelt. Ich gehe davon auß, daß sie von einer anderen Lohmann-Tochtergesellschaft die Bruteier oder Küken bekommen und den Vertrieb der Jungtiere übernehmen. Ich glaube somit nicht, daß es einen Unterschied zwischen den Lohmann-Industrietieren und den Lohmann-Geflügelwagentieren gibt.

hein
08.02.2018, 17:02
D........... Ich glaube somit nicht, daß es einen Unterschied zwischen den Lohmann-Industrietieren und den Lohmann-Geflügelwagentieren gibt.
Da gibt es auch keinen Unterschied!

Lohmann bleibt Lohmann

Nur die Geflügelwagen haben in der Regel auch die ganzen Mixis und die haben nichts mit den Lohmänner zu tun

hein
08.02.2018, 17:13
Die beiden Anzeigen zeigen doch deutlich, daß es sich bei den Tieren, die die Händler verkaufen, um Lohmann handelt. Ich gehe davon auß, daß sie von einer anderen Lohmann-Tochtergesellschaft die Bruteier oder Küken bekommen und den Vertrieb der Jungtiere übernehmen. Ich glaube somit nicht, daß es einen Unterschied zwischen den Lohmann-Industrietieren und den Lohmann-Geflügelwagentieren gibt.
Vollkommen richtig - da gibt es auch keinen Unterschied

2Rosen
08.02.2018, 18:09
...Ich glaube somit nicht, daß es einen Unterschied zwischen den Lohmann-Industrietieren und den Lohmann-Geflügelwagentieren gibt.

Nicht alles durcheinander buxeln!
Das kommt auch auf die Haltungsform an.
Es gibt Unterschiede ob sie ausschließlich Indoor (Käfig/Boden) gehalten werden oder auch für den Freilauf sein sollen.
Die armen Kreaturen die nie das Sonnenlicht sehen werden und speziell für entsprechende Knäste optimiert sind, haben andere Anlagen als Tiere die für die Haltung mit partiellem Freilauf (Geflügelwagentiere) konzipiert wurden.
Da allerdings ist es dann tatsächlich ziemlich wurscht ob mehrere Tausend in eine Anlage geliefert werden oder ob Omma Tuck 6 Stück für den Eigenbedarf aufstallt.

hein
08.02.2018, 18:24
Nicht alles durcheinander buxeln!
Das kommt auch auf die Haltungsform an.
Es gibt Unterschiede ob sie ausschließlich Indoor (Käfig/Boden) gehalten werden oder auch für den Freilauf sein sollen.
Die armen Kreaturen die nie das Sonnenlicht sehen werden und speziell für entsprechende Knäste optimiert sind, haben andere Anlagen als Tiere die für die Haltung mit partiellem Freilauf (Geflügelwagentiere) konzipiert wurden.
Da allerdings ist es dann tatsächlich ziemlich wurscht ob mehrere Tausend in eine Anlage geliefert werden oder ob Omma Tuck 6 Stück für den Eigenbedarf aufstallt.
Das hat aber nichts mit den Lohmännern zu tun!

Lohmann bietet für beide Haltungsformen Hennen an und dementsprechend ist der Geflügelwagen auch mit den Lohmann-"Freilauf"-Hennen ausgestattet.

Schau mal auf die Lohmann-Internet-Seite da siehst Du die verschiedenen Lohmann-Rassen

sil
08.02.2018, 19:04
Welche Hennen (also welche Hybridsorten oder "Produkte") der Geflügelwagen zum Hobbyhalter bringt, dürfte wohl in seine eigene Entscheidung als Geschäftsmann fallen. die wenigsten Kunden aus dem Privathalterbereich sind mit den Feinheiten der diversen Hybridentwicklungen vertraut. Bei den "Gewerblichen" dürfte das etwas anders sein. Die Entscheidung, welche Eigenschaften die paar tausend Hennen haben sollen, für die Geld ausgegeben wird und von denen der Verdienst für die nächsten Monate abhängt, verlangt ein etwas tieferes Einsteigen in die Materie. Wobei bei diesen Größenordnungen wohl auch die Beratung von der Konzernseite aus etwas intensiver sein dürfte.
Was tut denn der Hobbykäufer am Geflügelwagen? Er sagt: ein weißes, ein braunes, ein schwarzes und das mit dem dunklen Kragen ist auch hübsch. Maximal läßt er sich vom Verkäufer noch versichern, daß die Hennen selbstredend viele Eier legen werden und vielleicht kauft er sich noch einen Sack Futter dazu.
Der Verkäufer, wenn er seinen Kundenstamm behalten und erweitern will, holt sich von der Brüterei bzw dem Aufzuchtbetrieb die Hybridensorten, die sich seiner Meinung nach in seinem Geschäft bewährt haben.
Daß so ein Geflügelwagen praktisch ausschließlich Hybriden bverkauft, hat ja auch einleuchtende Gründe. Zum einen kann er lange im Voraus kalkulieren und Junghennen bestellen, zum anderen muß er nicht aus zig Kleinbetrieben mühsam einen Bestand zusammensammeln und vermeidet dadurch natürlich auch das Risiko von Infektionen oder Parasiten. Außerdem kann er bei den Hybriden eine gewisse Garantie auf Gesundheit (die sind ja alle durchgeimpft) und Leistung geben. Bei Rassehennen oder Hennen unbekannter Abstammung kann er das eher nicht. Eventuell ist er sogar vertraglich an einen Konzern gebunden??

chrissi84
09.02.2018, 06:20
Mir ist das hier alles zu vage. Ich werde das nächste mal auf dem Markt einfach fragen.

Mara1
09.02.2018, 06:42
Wenn man auf die Seite von Lohmann geht sieht man, daß "Lohmann braun" eigentlich nicht korrekt ist, weil es da verschiedene gibt. Ich nehme mal an, daß die vom Geflügelwagen welche sind, die als Hühner für alternative Haltung angeboten werden. Wobei es einige gibt, die sowohl für Käfighaltung wie auch für alternative Haltung angeboten werden. Wenn es solche sind, müßten es die gleichen sein wie es sie auch in den Großbetrieben gibt. Das sollte sich eigentlich erfragen lassen am Geflügelwagen. Sofern der Verkäufer sich auskennt und nicht nur verkauft.

tiffani
09.02.2018, 07:20
Ich denke mal ganz pragmatisch, der Geflügelwagenverkäufer wird die billigste Lohmannsorte kaufen ;). Er weiß ja gar nicht, in welche zukünftige Haltung die Hühner einziehen werden. Und damit wird er vorrangig seinen Gewinn optimieren. Kennt denn jemand die Einkaufspreise der verschiedenen Lohmänner?

Rohana
09.02.2018, 08:01
So unterschiedlich dürften die nicht sein, steckt ja die selbe Arbeit drin - ob ich nun Elternlinie A und B oder C und D oder alle davon nehme, um Huhn X zu bekommen. Aufzuchtkosten etc dürften pro Henne ebenfalls kaum variieren.

chrissi84
09.02.2018, 10:15
Eben das meine ich auch.

Lohmann wird sich sicher nicht den Aufwand machen noch mehr Linien zu halten. Es gibt bereits genug Produkte für den speziellen/unterschiedlichen Bedarf/Anwendungsbereich.

Und ebenso werden sich die Händler nicht die Mühe machen noch eine Zucht zu betreiben. Wozu auch? Da müßten sie ja wieder ganz genau auf die Richtlinien von Lohmann achten, damit sie nicht gegen irgendwelchen Urheberrechte verstoßen. Es ist für die viel einfacher die Bruteier von Lohmann zu beziehen, diese auszubrüten und zu verkaufen.

Ich ziehe für mich das Fazit, ohne mit einem Experten oder Eingeweihten darüber gesprochen zu haben:
Der fahrende Hühnerhändler verkauft Lohmann- oder Konkurrenz-Produkte. Selbst herstellen wird er diese nicht (da zu komplex, rechtlich bedenklich, und unnötig kompliziert).

hein
10.02.2018, 10:55
Eben das meine ich auch.

Lohmann wird sich sicher nicht den Aufwand machen noch mehr Linien zu halten. Es gibt bereits genug Produkte für den speziellen/unterschiedlichen Bedarf/Anwendungsbereich.

Und ebenso werden sich die Händler nicht die Mühe machen noch eine Zucht zu betreiben. Wozu auch? Da müßten sie ja wieder ganz genau auf die Richtlinien von Lohmann achten, damit sie nicht gegen irgendwelchen Urheberrechte verstoßen. Es ist für die viel einfacher die Bruteier von Lohmann zu beziehen, diese auszubrüten und zu verkaufen.

Ich ziehe für mich das Fazit, ohne mit einem Experten oder Eingeweihten darüber gesprochen zu haben:
Der fahrende Hühnerhändler verkauft Lohmann- oder Konkurrenz-Produkte. Selbst herstellen wird er diese nicht (da zu komplex, rechtlich bedenklich, und unnötig kompliziert).
Vollkommen richtig!

Nur der letzte Satz mit dem selbst herstellen ist oft nicht richtig! Denn war macht sich schon die Mühe und brütet 500 Kuckuksfarbene Mixis aus und verkauft diese Jungehennen dann an die Geflügelwagen. Keiner!

Die Mixis werden in der Regel von dem "Geflügelwagen" selbst gezüchtet. Geh mal auf deren Seiten, da steht es auch sehr oft beschrieben - eben das diese eine eigene Zucht ist.

chrissi84
12.02.2018, 07:12
Mit diesem Fazit kann ich leben :)

Danke für die Ergänzung, Hein. Ich hatte bei meiner Ausführung lediglich die braunen und weißen Hybriden im Sinn, nicht die Mixis. Jetzt weiß ich auch woher die sind.

Wurli
12.02.2018, 08:15
Meinst du die Druffler, Königsberger & Co?
Soviel ich weiß bekommen die Brütereien/Geflügelwagen die BE auch nur geliefert lassen sie groß ziehen und bekommen sie legereif wieder zurück



Vollkommen richtig!

Nur der letzte Satz mit dem selbst herstellen ist oft nicht richtig! Denn war macht sich schon die Mühe und brütet 500 Kuckuksfarbene Mixis aus und verkauft diese Jungehennen dann an die Geflügelwagen. Keiner!

Die Mixis werden in der Regel von dem "Geflügelwagen" selbst gezüchtet. Geh mal auf deren Seiten, da steht es auch sehr oft beschrieben - eben das diese eine eigene Zucht ist.

chrissi84
12.02.2018, 08:34
Könntest du das bitte nochmal schreiben? Wer ist der Züchter? Wer bekommt die BE? Wer zieht sie auf? Wer verkauft sie?

Danke im Voraus!

Wurli
12.02.2018, 08:35
Sorry da müsste jeder seine Brüterei/Händler fragen, denke das machen nicht alle gleich.

PS habe keine und werde auch keine Hybriden halten; kenne nur die Brüterei...

elja
12.02.2018, 08:41
der "Geflügelwagen", der zu uns auf den Markt kommt, hat Hühner von ISA (Konkurent von Lohmann). Früher haben die selber gebrütet, inzwischen bekommen die Eintagsküken geliefert, die sie selber groß ziehen. Die Hobbyhybriden von denen bekommen sie von einem anderen Betrieb unmittelbar vor dem Verkauf.
Alle Hühner sind sehr gepflegt und in einem sehr guten Zustand. Ich kenne auch niemanden, der mit deren Hühnern nicht zufrieden ist. Mir scheint das ein Betrieb zu sein, der nicht auf maximalen Gewinn aus ist und die Hennen (man kann auch Hähne bekommen) eben das entscheidende bisschen besser aufzieht. Dafür sind sie auch 50 Cent teurer als ihre Konkurenz.

renrew
12.02.2018, 13:10
Alle Hühner sind sehr gepflegt und in einem sehr guten Zustand. Ich kenne auch niemanden, der mit deren Hühnern nicht zufrieden ist. Mir scheint das ein Betrieb zu sein, der nicht auf maximalen Gewinn aus ist und die Hennen (man kann auch Hähne bekommen) eben das entscheidende bisschen besser aufzieht. Dafür sind sie auch 50 Cent teurer als ihre Konkurenz.
Ob du da nicht einem Vorurteil aufgesessen bist. Für jemand wie mich , der aus der Landwirtschaft kommt ist klar: nur wer seine Tiere top pflegt, kann maximalen Gewinn erwarten. Wer seine Tiere vernachlässigt, kann nix verdienen; ausfälle bringen nun mal nix.

Galla
13.02.2018, 10:10
Ich habe fünf Lohmann als Eintagsküken direkt von einem Bodenhaltungsbetrieb gekauft.

Eine starb mit 19 Monaten an Schichtei/Bronchitis, und eine andere brodelt jetzt auch mit der Lunge.
Beim Hochnehmen wirkt mir der Bauchraum auch etwas zu füllig......mein Verdacht: Aszites/Schichtei.

Fazit bis jetzt: Diese Lohmann-Tiere scheinen das Glück nicht gepachtet zu haben......


Ich würde jetzt gerne den Vergleich mit den Hühnern meiner Nachbarin anstellen, die ihre Tiere vom Wagen (Sperber) bekommt, allerdings sperrt diese ihre Tiere gerne mal nachts aus.

juno
12.03.2018, 09:34
Mein Bruder hat die weißen Eierscheißer. Er unerschütterlich der Meinung es wären Leghorn. Selbst Bilder aus dem Rassestandart und von Ausstellungen konnten ihn nicht gänzlichst davon überzeugen, daß es keine Leghorn in seinem Sinne sind.

juno

Lisa R.
12.03.2018, 10:16
Ich habe 4 von den kleinen weißen Leghörnchen von RdH hier rumrennen. Die sind jetzt seit fast 2 Jahren hier und ich bin erstaunt, wie gut sie hier zurechtkommen. Sie legen immer noch gut aber nicht übermäßig, machen ihre Winterpause und mausern durch, fressen ihre Legepellets nach Bedarf mögen aber alles andere lieber, bedienen sich am Grit und sind völlig normale Hühner. Die Schalen ihrer Eier sind immer top und ganz glatt und glänzend.

Sie stecken Kälte und Nässe erstaunlich gut weg, sind immer draußen unterwegs (während einige meiner Rassehühner wegen des schlechten Wetters im Stall bleiben) und haben echt einen Mordsspaß an ihrem Leben. Ich erfreue mich jeden Tag an diesen Hennen.

Bei den Hobbyhybriden gibt es himmelweite "Qualitätsunterschiede" je nach dem wo man sie kauft. Ich hatte schon Tiere, die wurden ohne Probleme 7-8 Jahre alt und ich hatte schon Tiere, bei denen nach 1-2 Jahren alle tot waren und die zwischendrin immer mies aussahen und ständig Probleme mit Schalenqualität etc. hatten. Ich denke, das liegt an guter/schlechter Aufzucht und dem "Ausgangsmaterial".

Es gibt hier bei uns in der Nähe einen Hof, da bekommt man supertolle Tiere (sofern man Hybriden toll findet). Die sind groß mit perfektem Gefieder, nicht kupiert o.ä.. Die Altersangabe stimmt (legereif=legereif) und sie sind ruhig, zutraulich und Freiland gewöhnt. Diesen Tieren merkt man die gute Aufzucht und einen guten Umgang mit dem Tier wirklich an. Dort würde ich jederzeit wieder Hühner kaufen.
Sie sind etwas teurer als am Wagen - aber die paar Euro sollte es einem wert sein gute Tiere zu bekommen und einen anständigen Betrieb zu unterstützen.

Also Augen auf beim Hybridenkauf.

sil
12.03.2018, 11:40
Könntest du das bitte nochmal schreiben? Wer ist der Züchter? Wer bekommt die BE? Wer zieht sie auf? Wer verkauft sie?


Nochmal zur Übersicht:

Der Konzern entwickelt das "Produkt", legt die Vorgaben zur "Beschaffenheit" und den Weg der "Erzeugung" desselben fest und gibt ihm einen Namen.
Betriebe, die sich den Bedingungen des Konzerns unterwerfen, halten und vermehren die Elternlinien, andere Betriebe, ebenfalls unter der Fuchtel des Konzerns, sind für die Leistungstests zuständig, wieder andere Betriebe für die Erzeugung der Bruteier, aus denen dann das "Endprodukt" schlüpft.
Brütereien übernehmen die Brut und das sexen, geben die Küken dann weiter an die Aufzüchter. Das sind alles Betriebe, die vertraglich an den Konzern gebunden sind und sich entsprechend den vom Konzern vorgegebenen Regeln unterwerfen müssen. Wieweit diese Regeln Luft für eigenständige Planungen oder eigenständige Ideen, z.B. das Mixen "eigener" Hybridschöpfungen erlauben, weiß ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, daß da viel Luft ist.
Diese Aufzüchter letztendlich bedienen entweder direkt den "Endverbraucher", oder es schaltet sich noch ein Händler dazwischen (Geflügelwagen). Welche "Produkte" die Brüterei abgibt, liegt zumindest zum Teil in der Entscheidung des Betriebsleiters. Welche "Produkte" der Aufzüchter sich in den Stall holt, ist ebenfalls eine betriebswirtschaftliche Entscheidung des Aufzüchters. Welche Hühner der Endverbraucher bzw, der Händler vom Aufzüchter will, ist die Entscheidung des Endverbrauchers.
Also, wer Hybriden gleich welcher Coleur kauft, kauft ein vom Konzern definiertes "Endprodukt" mit berechenbaren Eigenschaften und eindeutig nachvollziehbarer Genetik. Er kann zwar unter verschiedenen "Modellen" wählen, hat aber letztendlich wenig bis gar keinen Einfluß auf die "Herstellung" und nur begrenzten auf das Angebot an sich.

Zum Vergleich:
Wer zum Hobbyhalter geht und dessen Mixe kauft, kauft ein zufällig entstandenes Konglomerat aus meist nur vage zu bestimmenden Eigenschaften und willkürlich zusammengemischter Genetik. Das ergibt zwar eine weit größere Vielfalt, aber auch eine große Spanne bei den zu erwartenden Eierzahlen.

hein
12.03.2018, 22:34
Ob du da nicht einem Vorurteil aufgesessen bist. Für jemand wie mich , der aus der Landwirtschaft kommt ist klar: nur wer seine Tiere top pflegt, kann maximalen Gewinn erwarten. Wer seine Tiere vernachlässigt, kann nix verdienen; ausfälle bringen nun mal nix.
Da können wir reden was wir wollen - aber nur so ist es!

Und selbst in den "Hühnerfabriken" müssen die Tiere gepflegt und gesund sein - sonst gibt es keine Leistung!

Nur wenn ich da die ganzen Filmchen sehe - wie die Hühnchen dort angeblich gehalten werden, denn könnte ich ko....! Denn selbst die Industrie kann sich solche Bedingungen überhaupt nicht erlauben - denn auch diese leben vom Gewinn und nicht von den toten oder verletzten Tieren

hein
12.03.2018, 22:38
Nochmal zur Übersicht:

Der Konzern entwickelt das "Produkt", legt die Vorgaben zur "Beschaffenheit" und den Weg der "Erzeugung" desselben fest und gibt ihm einen Namen.
Betriebe, die sich den Bedingungen des Konzerns unterwerfen, halten und vermehren die Elternlinien, andere Betriebe, ebenfalls unter der Fuchtel des Konzerns, sind für die Leistungstests zuständig, wieder andere Betriebe für die Erzeugung der Bruteier, aus denen dann das "Endprodukt" schlüpft.
..............
Auch der Züchter, der seine Tiere ausstellen will muss ein Produkt entwickeln, die diesen Ausstellungsbestimmungen entsprechen. Hier müssen sich auch alle Zuchtbetriebe den Bedingungen unterwerfen und unter den Fuchteln der Bestimmungen oder der Züchter unterwerfen.

sil
13.03.2018, 08:30
hein, ich wollte nicht werten!!!
Ich will auch den Begriff "Konzern" nicht negativ belegen, er soll nur die Unterscheidung zum Privathalter deutlich machen.

Es war hier zum Teil die Annahme herauszulesen, daß sich irgendwie der eine oder andere Händler "Hybrideigenkreationen" heranzieht zum Verkauf. Das sind dann aber keine "Hybriden" im Sinne von berechenbar und klar definiert nach den Konzernvorgaben.

Ich will lediglich klarstellen, daß es bei den Hybriden, egal ob sie vom Händler oder beim Aufzüchter gekauft werden, keinen großen Spielraum gibt. Sie sind, auf die jeweilige Sorte bezogen, uniform. Und so wie der Vorgang der Abstmmung geregelt und "von oben" diktiert ist, so ist auch alles andere vorgegeben: Lichtbedingungen, Platzangebot, Futter, Impfungen etc. diese einheitlichkeit macht letzten endes das fertige "Produkt" mit den berechenbaren und "garantierten" Eigenschaften aus, und das ist das Kapital des Konzerns.

Selbstverständlich muß sich auch ein Rassezüchter an das Diktat einer übergeordneten Stelle, in dem Fall einem Zuchtverband, halten, selbstverständlich unterliegt auch jede private Zuchtidee den Vorgaben eines definierten Zieles, aber es ist niemals so streng und läßt niemals so wenig Spielraum für den einzelnen Halter.
Als Ausstellungszüchter bin ich frei, auch Tiere zu behalten und zu vermehren, die nicht absolut dem Rassestandard entsprechen, als Bruteierzeuger unter Vertrag eines Geflügelskonzerns habe ich da keinerlei persönliche Entscheidungsfreiheit.

Deswegen haben wir beim "Endprodukt" Hybriden, obwohl es alle Kreuzungstiere sind, eine so große Einheitlichkeit nicht nur in der Optik, sondern auch in den Eigenschaften.
Bei den Rassetieren haben wir woh die Einheitlichkeit in der Optik, aber wie schaut es denn bei der Legeleistung aus?
Und bei den Kreuzungen aus Privathand ist nicht nur optisch alles vorhanden, was die Hühnerwelt an Varietät zu bieten hat, es ist auch Leistungsmäßig die ganze Bandbreite ausgeschöpft.
Ich sehe das nicht negativ! Es geht mir nur um die Unterscheidung.

Roksi
13.03.2018, 16:56
Da können wir reden was wir wollen - aber nur so ist es!

Und selbst in den "Hühnerfabriken" müssen die Tiere gepflegt und gesund sein - sonst gibt es keine Leistung!

Nur wenn ich da die ganzen Filmchen sehe - wie die Hühnchen dort angeblich gehalten werden, denn könnte ich ko....! Denn selbst die Industrie kann sich solche Bedingungen überhaupt nicht erlauben - denn auch diese leben vom Gewinn und nicht von den toten oder verletzten Tieren
Hein, es geht hier um reine Gewinn-Rechnung.

Wenn in Betreiben mit 10.000 Legehennen, was noch gar nicht "so viel" ist, ein bestimmter Prozentsatz tot umfällt, ist derer Verlust immer noch billiger, als bessere Haltungsbedingungen. Da wird rein kostentechnisch gerechnet. Ob ein Paar Hühner drauf gehen - das ist irrelevant.

Dabei können die Hühner wie die Teufel aussehen (keine Federn, verdreckt, krank vor Stress) - sie werden sowieso nach ein Paar Monaten ausgetauscht, wenn sie ihre Eierzahl durchgedrückt haben.

Also wirklich...

hein
13.03.2018, 17:27
Hein, es geht hier um reine Gewinn-Rechnung.

Wenn in Betreiben mit 10.000 Legehennen, was noch gar nicht "so viel" ist, ein bestimmter Prozentsatz tot umfällt, ist derer Verlust immer noch billiger, als bessere Haltungsbedingungen. Da wird rein kostentechnisch gerechnet. Ob ein Paar Hühner drauf gehen - das ist irrelevant.

Dabei können die Hühner wie die Teufel aussehen (keine Federn, verdreckt, krank vor Stress) - sie werden sowieso nach ein Paar Monaten ausgetauscht, wenn sie ihre Eierzahl durchgedrückt haben.

Also wirklich...
Klar, es geht IMMER um den Gewinn!

Nur sehr seltsam, ich habe sehr viel mit Hühner zu tun - nur ich habe fast noch nie solche Haltungsbedingungen gesehen - eben wo z. B. die Hühner nackt durch die Gegend laufen.

Und es ist auch klar, ob ein paar Hühner........... Wir reden jetzt von ein paar wenige Hühner tot umfallen oder nicht........

Aber auch da, steigt die Zahl der toten Hühner so fällt auch da der Gewinn. Und glaubt mir einfach, nur ein vitales Huhn legt auch Eier. Und wenn es verdreckt und krank vor Stress oder wenn es auch keine Federn mehr hat - dann legt es auch keine Eier mehr. Und wenn dann über 10% der Tiere diese Probleme haben, denn kann der Bauer seine Tage zählen, bis er Pleite ist! Das kann sich kein Bauer und auch keine Hühnerfabrik leisten - glaubt doch nicht immer alles, was ihr nicht persönlich gesehen habt!

Blindenhuhn
13.03.2018, 17:41
Klar, es geht IMMER um den Gewinn!

Nur sehr seltsam, ich habe sehr viel mit Hühner zu tun - nur ich habe fast noch nie solche Haltungsbedingungen gesehen - eben wo z. B. die Hühner nackt durch die Gegend laufen.



Der war gut!:-X
Ich beneide dich, wenn du nur das glaubst, was du mit eigenen Augen gesehen hast.
Ich frag mich nur, woher die geschundenen RdH-Hühner kommen.:grueb

Roksi
13.03.2018, 18:06
Und wenn dann über 10% der Tiere diese Probleme haben, denn kann der Bauer seine Tage zählen, bis er Pleite ist!
Und was ist mit den unter 10%?

hein
13.03.2018, 20:09
D............
Ich frag mich nur, woher die geschundenen RdH-Hühner kommen.:grueb
Das könnte ich dir schon sagen!

Nu überleg mal selber, warum gewisse Gruppen und Vereine diese Bilder immer parat haben. Mehr möchte ich nicht dazu sagen

hein
13.03.2018, 20:24
Und was ist mit den unter 10%?
Die brauchen auf Grund der nicht so hohen Sterberate nicht unbedingt ihre Tage zählen

Lisa R.
13.03.2018, 20:29
Das könnte ich dir schon sagen!

Nu überleg mal selber, warum gewisse Gruppen und Vereine diese Bilder immer parat haben. Mehr möchte ich nicht dazu sagen

Also das ist jetzt ja mal eine der am weitesten hergeholte Verschwörungstheorie, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe.

Da sitzen die Tierschützer irgendwo im Busch, verstümmeln Hennen den Schnabel, reißen ihnen die Federn aus und lassen ihre Krallen 5 cm lang und ihre Kämme blaß, riesig und lappig werden - nur um sie ohne eine Zahlungspflicht an Tierfreunde abzugeben.

:sorry aber echt :weglach

hein
13.03.2018, 20:52
Also das ist jetzt ja mal eine der am weitesten hergeholte Verschwörungstheorie, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe.

Da sitzen die Tierschützer irgendwo im Busch, verstümmeln Hennen den Schnabel, reißen ihnen die Federn aus und lassen ihre Krallen 5 cm lang und ihre Kämme blaß, riesig und lappig werden - nur um sie ohne eine Zahlungspflicht an Tierfreunde abzugeben. .............
Das hast Du jetzt gesagt!

Noch mal einen zu bedenkenden Punkt dazu! In der Industrie leben die Hennen ca. 12-18 Monate - nun überleg bitte mal, wie viel dann z. B. die Krallen in dieser Zeit wachsen müssen um, wie Du schreibst, 5 cm lang zu werden

sil
13.03.2018, 23:24
Auch wenn wir mittlerweile ziemlich ot sind, da muß ich jetzt doch nochmal was schreiben.
Zum einen: Hennen, die so gepimpt sind daß sie ihre ganze Energie ein ganzes Jahr lang in die Eiproduktion stecken, haben sicher keine Reserven übrig für kontinuierliches Federwachstum. Je mehr Tiere in einer Stalleinheit und je begrenzter der Platz, desto mehr Stress, was sicher auch nicht förderlich für ein gepflegtes Äußeres ist. Je weniger Abwechslungsreich das (rationierte) Futterangebot und naturferner die Haltung, desto größer das Verlangen nach tierischem Eiweiß, das im Laufe einer Legeperiode mit Sicherheit stetig zumimmt, weshalb Kannibalismus und Federfressen häufige Probleme in der gewerblichen Haltung sind.
Da Legehybriden die erste Mauser ausfallen lassen (sie legen ja ein Jahr durch ohne zu mausern), gehen sie mit zerschlissenen Federn und viel nackter Haut zur Ausstallung. Offenen Wunden, die nicht zuheilen können weil die anderen Hennen das nicht zulassen, sind ebenfalls keine Seltenheit.
Kupierte Schnäbel waren viele Jahre Usus und sind es leider immer noch. Und daß Hühnerkrallen, die zum Scharren und Laufen auf unterschiedlichstem Untergrund gemacht sind, sich in Boden oder Käfighaltung nicht abnutzen können und teilweise so lang werden, daß sie das Tier nassiv behindern, sollte auch einleuchten.
Man muß also entsprechende Bildmotive nicht lange suche, es genügt vollkommen, zum Ende einer Legeperiode mit einer Kamera einen beliebigen Betrieb zu besuchen.

Ich behaupte nicht, daß solche Bilder eine grundsätzlich tierquälerisch schlechte Haltung dokumentieren, sie zeigen aber die Realität, nichts anderes.
Es ist sicher so, daß diejenigen, die diese Hühner halten um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nicht zwangsläufig und ausschließlich emotionslose Tierquäler sind. Im Gegenteil sind sicher die meisten von ihnen bestrebt, ihre Hennen gesund zu erhalten und schon aus finanziellen Gründen die Verluste gering zu halten. Aber letztendlich sind sie Gefangene eines Systems, das Lebewesen als Produktionseinheiten und Wegwerfartikel sieht, das Bemühungen um echtes Tierwohl weder fördert noch honoriert, sondern es eher als störend empfindet, und in dem das einzelne Huhn wenig gilt, sofern es nicht um seinen Geldwert geht.

Roksi
14.03.2018, 08:36
Man muß also entsprechende Bildmotive nicht lange suche, es genügt vollkommen, zum Ende einer Legeperiode mit einer Kamera einen beliebigen Betrieb zu besuchen.
Und wenn man Bilder von einem "ordentlichen Betrieb" machen möchte, mit sauberen, voll befiederten und proppig aussehenden Hühnern, die munter in die Kamera gucken, man gehe dann am besten gleich nach der Einstallung in gerade frisch geputzte und eingestreute Hallen rein. :roll

Diese Bilder können dann in der Werbung jeglicher Art platziert werden.

Gut, dass man die Hühner häufig genug austauschen kann... :roll

2Rosen
15.03.2018, 12:28
Ob du da nicht einem Vorurteil aufgesessen bist. Für jemand wie mich , der aus der Landwirtschaft kommt ist klar: nur wer seine Tiere top pflegt, kann maximalen Gewinn erwarten. Wer seine Tiere vernachlässigt, kann nix verdienen; ausfälle bringen nun mal nix.



Da können wir reden was wir wollen - aber nur so ist es!

Und selbst in den "Hühnerfabriken" müssen die Tiere gepflegt und gesund sein - sonst gibt es keine Leistung!

Nur wenn ich da die ganzen Filmchen sehe - wie die Hühnchen dort angeblich gehalten werden, denn könnte ich ko....! Denn selbst die Industrie kann sich solche Bedingungen überhaupt nicht erlauben - denn auch diese leben vom Gewinn und nicht von den toten oder verletzten Tieren

Da solltet ihr dazu erwähnen dass die "top gepflegten Viecher" ohne ein Dutzend Impfungen nicht lange überleben würden und speziell für die jeweiligen Haltungsbedingungen "entworfen" worden sind.
Das hat mit Pflege rein gar nix zu tun, sondern dient ausschließlich dazu, aus den eingestallten Kreaturen mit möglichst wenig Aufwand (zeitlich und monetär) in kürzester Zeit tatsächlich maximale Leistung inkl. Gewinn raus zu holen.
Bilder oder Filmchen von hübschen Lege- oder Masthybriden weden in ausgesuchten Betrieben aufgenommen.
Dies natürlich auch nur nach Vorankündigung um überhaupt Zutritt zu den Fabriken zu bekommen.
Die angeschlossene Gruppe bzw. Zulieferer und/oder Abnehmer hat auch ein Wörtchen mitzureden um ja nicht mit irgendwelchen negativen Schlagzeilen in Berührung zu kommen.
Dementsprechend ist man darauf "vorbereitet" und wird sicher nicht die leidenden Viecher kurz vorm Ausstallen vorstellen.
Die Realität, aufgenommen ohne Vorankündigungen, ist tatsächlich schwer zu ertragen und wird gerne (Paradebeispiele hier) verdrängt.
Hinweisen auf Rechtsbrüche oder gar Täuschungen bzw Fälschungen sind für ertappte Viehwirte oft der letzte Ausweg um sich vor Öffentlichkeit und Verbrauchern für tierquälerische Haltungsformen irgendwie zu rechtfertigen.

Rohana
15.03.2018, 13:57
Bilder oder Filmchen von hübschen Lege- oder Masthybriden weden in ausgesuchten Betrieben aufgenommen.
Dies natürlich auch nur nach Vorankündigung um überhaupt Zutritt zu den Fabriken zu bekommen.
Was würdest du eigentlich davon halten wenn ständig irgendwelche Leute ohne Anmeldung und Erlaubnis auf deinen Flächen und in deinen Ställen rumwuseln und Gott weiss was machen?

Und sag mal, sind deine Hühner etwa nicht für deine Haltungsbedingungen "entworfen" worden? Steckt da keine Zuchtarbeit hinter? ...

2Rosen
15.03.2018, 14:23
Ständig könnte ein klitzklitzekleines Bisschen übertrieben sein?
Zum Spaß macht das niemand.
Wer nichts zu verbergen hat und sich an tierrechtliche Grundsätze hält hat nichts zu befürchten.
Ich gebe "irgendwelchen Leuten" erst gar keinen Grund bei mir derartiges zu erwarten.
Wer will kann jederzeit ohne Vorankündigung bei mir klingeln und wird prompt in den Hühnerstall gelassen.
...ich kann übrigens nicht mit einer Hand abzählen wie oft Bauern der umliegenden Felder schon unangekündigt über meine Flächen gefahren sind - Schwengelrecht hin oder her.


Und sag mal, sind deine Hühner etwa nicht für deine Haltungsbedingungen "entworfen" worden? Steckt da keine Zuchtarbeit hinter? ...

Nein, ich hab mir "meine" Rasse ausgesucht weil sie am besten die artgerechte Haltung ermöglicht und mit den etwas rauhen wetterbedingten Gegebenheiten gut klar kommt.
Die von mir gehaltene Rasse ist sicher nicht für meine Haltungsbedingungen entworfen wurden, das ist ziemlicher Unsinn.
Was verstehst Du unter Zuchtarbeit?
Tiere so zu manipulieren oder zu erzüchten dass sie für irgendwelche unsäglichen Haltungsbedingungen taugen und maximalen Gewinn abwerfen?

Rohana
15.03.2018, 14:53
Nein, ich hab mir "meine" Rasse ausgesucht weil sie am besten die artgerechte Haltung ermöglicht und mit den etwas rauhen wetterbedingten Gegebenheiten gut klar kommt.
Die von mir gehaltene Rasse ist sicher nicht für meine Haltungsbedingungen entworfen wurden, das ist ziemlicher Unsinn.
Also sind die Eigenschaften der von dir gehaltenen Rasse vom Himmel gefallen oder eventuell doch erzüchtet worden? :roll


Wer nichts zu verbergen hat und sich an tierrechtliche Grundsätze hält hat nichts zu befürchten.
Das ist absoluter Schmarrn. Glaubt vielleicht niemand der noch nicht auf der "anderen" Seite stand, aber es gibt genug Leute die einzig und allein aus dem Grund dass wir Landwirte sind, uns ans Bein pissen wollen. Abgesehen davon: Ich hab keinen Bock mich durchleuchten zu lassen nur weil ich nichts zu verbergen habe, auch ganz abgetrennt vom Kontext Tierhaltung. Gläserner Mensch? Ohne mich!


Wer will kann jederzeit ohne Vorankündigung bei mir klingeln und wird prompt in den Hühnerstall gelassen.
Na wenn du den ganzen Tag nix anderes zu tun hast... ^^ ist jetzt nicht so dass ich nicht schon oft Hof- und Stallführungen gemacht hätte für Freunde, Bekannte und Interessierte. Aber dann wenn ich grad Zeit hab und nicht weil irgendwer meint er müsste jetzt meine Haltungsbedingungen kontrollieren.

2Rosen
15.03.2018, 15:24
Also sind die Eigenschaften der von dir gehaltenen Rasse vom Himmel gefallen oder eventuell doch erzüchtet worden? :roll

Ich weiß nicht ob Du das wirklich nicht verstehst oder nur so tust...

Eine über Jahrzehnte erzüchtete Hühnerrasse die artgerecht gehalten wird, ohne zig Impfungen nicht beim kleinsten Schnupfen verreckt, es seit Mitte des letzten Jahrhunderts gibt, 180 Eier statt 320 pro Jahr legen, bis zu Zehn Jahre oder älter wird, mit normalem guten Futter auskommt,... ist etwas anderes als ein im Industrie-Labor kreiertes, patentiertes Wesen, dass für Extremausbeutung erschaffen wurde um Leistung ohne Rücksicht auf die Lebensqualität zu optimieren.
Das zu unterscheiden kriegen Fünftklässler hin!
Rassehuhn vs Hybridhuhn, da kommen wir nun aber weiter völlig aus diesem Thema und das wurde schon oft genug thematisiert.


aber es gibt genug Leute die einzig und allein aus dem Grund dass wir Landwirte sind, uns ans Bein pissen wollen

Da seit Ihr nicht ganz unschuldig, das hat mit einer "anderen Seite" nix zu tun.
Was so in den letzten Jahrzehnten in puncto Tierhaltung, Pestizide und Herbizide passiert ist und "untergepflügt" wurde schürt, berechtigterweise, bei vielen Mitbürgen und Tierschützern Mißtrauen.

Rohana
15.03.2018, 16:01
Was weisst du denn über die Hühnerhaltung der letzten 100 Jahre? War das immer das, was heutzutage als "artgerecht" bezeichnet wird? Sind 180 statt 12 Eier pro Jahr keine Ausbeutung? Werden Wildtiere 10 Jahre alt? :roll

Dein "artgerecht" ist nur hübscher verpackt als "wirtschaftlich". Der grösste Unterschied zwischen den beiden liegt im moralischen Anspruch...
Achja, das Hybridhuhn wird auch nicht im Labor gezüchtet. Das schlüpft aus Eiern wie andere Hühner auch.

2Rosen
15.03.2018, 16:20
Wie man wieder sieht legt Ihr Land- und Tierwirte es Euch zurecht, wie es Euch am besten passt.
Wundert es da, dass man Euch und Euer Treiben immer skeptischer beäugt?
Von Moral den Tieren und unserem Planeten gegenüber will ich von konventionellen Bauern nichts hören.
Ich lass es nun gut sein, da soll sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Roksi
15.03.2018, 19:34
Abgesehen davon: Ich hab keinen Bock mich durchleuchten zu lassen nur weil ich nichts zu verbergen habe, auch ganz abgetrennt vom Kontext Tierhaltung. Gläserner Mensch? Ohne mich!
Niemand will bei Dir zu Hause antanzen, es sei denn, Du hältst in einem Riesenbunker-Keller illegal 100.000 Legehennen.

Oder so:
Das sind Lebensmittel, die da produziert werden. Für die Öffentlichkeit, die sie essen muss. Da hat die besagte Öffentlichkeit berechtigten Anspruch darauf, zu erfahren, was in den Ställen mit ihrem Essen passiert. Was Du so zu Hause treibst und welchen Browserverlauf Du hast - das interessiert die Konsumenten herzlichst wenig.

Roksi
15.03.2018, 19:48
Werden Wildtiere 10 Jahre alt? :roll
Muss also Nutzvieh die "Vorteile" der industriellen Haltung mit dem verkürzten Leben zahlen? :grueb
Nein, eben umgekehrt. Genau deswegen:


Sind 180 statt 12 Eier pro Jahr keine Ausbeutung?
Das ist eine Ausbeutung, richtig. Und dafür dürfen dann die meisten Legehennen hier in der Hobbyhaltung eben steinalt werden.

Und was für "Vorteile" erhalten die Hybriden? Praktischer Weise kann ihre sinkende Rentabilität mit Gnadentötung "ausgeglichen" werden. Allen ist "gedient": das Huhn darf "nur" ein, bzw. eineinhalb Jahre gequält werden, der Konsument kommt in "Genuss" von "frischen" Eiern und der Produzent kriegt sein Geld. :roll

hein
16.03.2018, 08:01
Wie man wieder sieht legt Ihr Land- und Tierwirte es Euch zurecht, wie es Euch am besten passt.
Wundert es da, dass man Euch und Euer Treiben immer skeptischer beäugt?
Von Moral den Tieren und unserem Planeten gegenüber will ich von konventionellen Bauern nichts hören.
Ich lass es nun gut sein, da soll sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Ich weiß nicht ob Du das wirklich nicht verstehst oder nur so tust...

Eine über Jahrzehnte erzüchtete Hühnerrasse die artgerecht gehalten wird, ohne zig Impfungen nicht beim kleinsten Schnupfen verreckt, es seit Mitte des letzten Jahrhunderts gibt, 180 Eier statt 320 pro Jahr legen, bis zu Zehn Jahre oder älter wird, mit normalem guten Futter auskommt,... ist etwas anderes als ein im Industrie-Labor kreiertes, patentiertes Wesen, dass für Extremausbeutung erschaffen wurde um Leistung ohne Rücksicht auf die Lebensqualität zu optimieren.
Das zu unterscheiden kriegen Fünftklässler hin!
................

Mit wie viel Hass muss man erfüllt sein um dieses zu behaupten und zu denken!

Was sind denn deine berühmten Hühner aus dem letzten Jahrhundert mit 180 Eier pro Jahr?

Auch diese Hühner wurden jahrhunderte lang erzüchtet - leider ohne das Wissen, was wir Heute haben! Nur ein Ursprungshuhn legt nie 180 Eier im Jahr! Unser Ursprungshuhn legt - wie alle Vögel, im Frühjahr ein Gelege von 8-15 Eier brütet diese aus und wenn es ein gutes Jahr ist, denn folgt noch ein 2. Gelege. Mehr geht nicht!! Und damit haben auch wir Menschen Jahrtausende lang von leben können und auch müssen - sprich Jäger und Sammler z. B. aus der Steinzeit. Und erst als wir dann angefangen haben, Tiere als Haustiere zu halten............. - seit dem züchten wir unsere Tiere schon auf Leistung und versuchen von Jahr zu Jahr mehr Leistung zu erzielen

Alles, was wir Heute an "Haustierleistungen" haben, ist angezüchtet von uns Menschen!

Das Heute in der Tierzucht nicht alles richtig läuft, darüber müssen wir uns überhaupt nicht drüber unterhalten - das ist einfach eine Tatsache!

Aber wurden wir Menschen nicht alle auch so "erzüchtet"? Denn auch wir Menschen verhalten uns nicht Artgerecht. Auch wir leben doch total überzüchtet und nur auf Leistung getrimmt - die wir überhaupt nicht erbringen müssen um zu überleben. Nur wir gönnen uns den Stress einfach um z. B. das neuste Handy oder den neusten Flachbildschirm........ oder in unserem Fall um den Hühnchen den Luxus von Bachflöhe oder Krebse oder Futter welches wer weiss wie teuer ist zu gönnen, die ein Ursprungshuhn auch nie bekommen hätte! Nur unser Glaube bzw. unsere übertrieben Hühnchen- Artgerechte-Haltung will uns das immer so aufzwingen! Denn in dem Fall handeln wir immer nach dem Motto - je mehr bzw. je mehr es kostet, je besser muss es für unsere Hühnchen bzw. auch für uns sein!

Wenn wir wirklich eine artgerechte Hühnerhaltung wollen denn müssen wir wieder zurück nach 20-30 Eier im Jahr und im ganzen Jahr Freilauf für 24 Std. am Tag. Denn müssen wir unseren Tieren wieder das Futter geben, was hier bei uns wächst und nicht irgendwelchen künstlichen ...................

Denn müssen wir auch wieder zulassen, das Fuchs und co...........
und es wieder dulden, das, so wie es in der Natur auch ist, das nur ca. jedes 10te Jungtier das erste Jahr überlebt! usw. usw.

Sorry, nur wenn ich das immer höre von Artgerecht und und und - ich behaupte einfach mal, kein Mensch weiss Heute noch was überhaupt Artgerecht ist. Jeder legt es sich doch so zurecht, wie er es glaubt. Wir müssen einfach damit leben, es gibt keine artgerechte Haltung mehr! Es gibt nur eine Haltung, die dem Tier das Leben so schön machen kann wie das Tier es auch verdient haben sollte. Und auch da sollten wir Menschen mal wieder einen oder besser noch 2 Schritte zurück gehen und über eine artgerechte menschliche Lebensweise nachdenken.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes artgerechtes und menschliches WE

hein
16.03.2018, 08:35
Muss also Nutzvieh die "Vorteile" der industriellen Haltung mit dem verkürzten Leben zahlen? :grueb ..........
Denn lass uns einfach wieder zurück gehen in die natürliche Umgebung unserer Tiere wo z. B. auch nur jedes 10 Jungtier das erste Lebensjahr überlebt - eben so wie auch in der Tierzucht es Heute ist!

Was ist jetzt der Vorteil? Ein Jahr in Angst und Stress leben - in der Natur mit Fuchs und co. und mit den ganzen Krankheiten und Gefahren, die die Natur so vorzeigen kann.

Oder ein Jahr mit täglichem Futter und ohne möglichst wenig Gefahren und Krankheiten und dann auch nach 12-18 Monaten sterben.

Ok - darüber müssen wir uns nicht streiten - in der industriellen Tierhaltung ist nicht alles ok. Nur in der freien Natur ist das Leben noch viel härter.

Lisa R.
16.03.2018, 08:44
- in der industriellen Tierhaltung ist nicht alles ok.

Das ist die Untertreibung des Jahres :bravo

renrew
16.03.2018, 08:50
Wahre Worte Hein! 2 Rosen hat zwar das Recht auf seine Meinung, aber unwidersprochen darf die nicht bleiben. Es wird sich ein Feindbild zurecht gebogen, dann wird ohne Rücksicht auf Wahrheitsgehalt dagegen gehetzt, nach dem alten Bibelmotto " Herr, ich danke dir, dass ich nicht bin wie jene.

Meist schlachte ich mein Hühner mit zweieinhalb Jahren. Dann lässt die Leistung nach und die Mauser dauert länger; bei allen Tieren, Rassetiere und Hybriden. Da dies meist im Spätherbst geschieht, wenn die Eier sowieso knapp sind konnte vor 2 Jahren eine weiße Käfighybride der Axt entkommen, weil sie noch täglich legte. Danach im Januar bei Kälte eine fast nackte Mauser... sie packte es. IM letzten November dieselbe Situation, ich braute die Eier. Jetzt wird sie 4 Jahre und bringt noch etwa 4 Eier die Woche. Jetzt wird sie nicht mehr geschlachtet sondern beobachtet.

sil
16.03.2018, 09:58
Ich denke, es hilft der Diskussion überhaupt nicht weiter, wenn wir anfangen, "Naturhuhnleben" gegen "Haustierhuhnleben" aufzurechnen.
Daß die Natur an sich kein Mitleid mit Schwächen zeigt und eine extreme Auslese betreibt, stellt wohl niemand hier in Frage.
In dem Moment, indem ich als Mensch ein beliebiges Tier unter meine Obhut nehme und es zum Haustier mache, entferne ich es von seiner ursprünglichen Natur und bin damit in der Verantwortung dem Tier gegenüber, ich denke, auch in diesem Punkt sind wir uns hier alle einig.
Es ist ganz egal, ob es um Löwe oder Maus oder Huhn geht, indem ich ein Tier seiner Umwelt entfremde, passe ich es meiner menschlichen Umwelt an. Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich einem Löwen über Generationen hinweg seinem Jagdvermögen entwöhne, eine Maus so hinzüchte, daß sie auf wenigen Quadratdezimetern ihr gesamtes Leben fristen kann oder in einem Huhn die Gene potenziere, die mir viele Eier oder einen ordentlichen Schlachtkörper beschere. Das eine wie das andere verändert Wesentliches.
Aber ich allein habe es in der Hand, wie ich mit diesem veränderten Wesen umgehe.
Diese Veränderung zu suchen und zu nutzen, ist eine Eigenschaft des Menschen, wir wären nicht am heutigen Stand unserer Entwicklung, wenn dem nicht so wäre.
Entscheidend ist doch aber, wie ich dem Tier, das ich von mir abhängig gemacht habe, begegne.
Für mich macht es einen Unterschied, ob das Huhn als Individuum wahrgenommen und als Lebewesen respektiert wird, oder ob es als reine Produktionseinheit gilt, dessen Bedürfnissen ich nur soweit entgegenkomme, wie nötig ist um die maximale Leistung herauszuholen.
Es kommt nicht darauf an, wie lange ein Leben dauert, sondern wie es gelebt wird, bzw werden kann.
Ab einer gewissen Tierzahl und unter dem Druck finanziellen Gewinn herauszuholen, ist es schlichtweg nicht mehr möglich, eine respektvolle Beziehung zum Lebewesen an sich aufzubauen. Letztendlich fallen die Bedürfnisse und Ansprüche der Tiere einer gewissen Gleichgültigkeit zum Opfer. man verliert die Fähigkeit zum Mitempfinden, anders kann ich mir einfach nicht erklären, wie man Hennen und Hähne über Monate in Einzelkäfige stecken kann, grade groß genug daß sie darin etwa soviel Platz haben wie ein paar Schuhe in der Schachtel, um den Nachschub für die Brütereien liefern zu können. Oder wie man Hallen mit zigtausenden an Tieren, in denen ein ungeheurer Lärm herrscht und der Gestank einem den Atem nimmt, sich aufhalten und behaupten kann, alles sei gut? Das ist in meinen Augen die eigentliche Krux an den Hybriden. Daß man ihnen eine Leistung angezüchtet hat, die ihren Körper so überfordert, daß er kaum noch in der Lage ist sich aus sich selbst zu regenerieren, ist ja nur ein Teilaspekt. Aber daß man ein Bewußtsein geschaffen hat in dem es ganz logisch erscheint, ein Lebewesen als Wegwerfartikel zu nutzen und eine Haltungsform zu verteidigen, die die allermeisten Bedürfnisse des Individuums an sich leugnet und mißachtet, das empfinde ich als pervers.
Nochmal, wenn das Leben eines Huhns als Eierlieferant oder als künftiger Braten durch unsere, menschliche Entscheidung auf ein, zwei Jahre oder nur wenige Monate begrenzt ist, dann ist es eben so, aber in dieser begrenzten Zeit sollte es als Lebewesen wahrgenommen und respektiert werden.
Daß jede Haustierhaltung ein Kompromiss sein muß zwischen den Arteigenen Bedürfnissen des betroffenen Tieres und den Möglichkeiten und dem Wollen des Tierhalters, ändert daran nichts. Aber immer, wenn in der Haltung und Nutzung von Tieren finanzieller Gewinn die Regeln vorgibt, sind die Tiere das schwächste Glied.

2Rosen
16.03.2018, 10:52
Das verstehen die zwei Spezialisten hier nicht.
Hein, warum empfindest Du Realität als Hass?
Da können wir "hasserfüllt" kritzeln was wir wollen.
Ich hab´s schon recht (zu?)deutlich formuliert glaub ich, bringt aber nix.
Wenn Bäuerchen seine Meinung hat versucht er sie durch zu bringen auch wenn´s völliger Blödsinn ist.
Die Zeiten in denen die Menschen zu den Bauern hoch geschaut haben sind lange vorbei.
Sie benehmen sich aber oft noch so wie die damaligen Großgrundbesitzer.
Heute sind die meisten doch eher subventionsabhängige Billigerzeuger die sich und ihre Flächen durch Quantität statt Qualität nach und nach in den Ruin wirtschaften.

Rohana
16.03.2018, 10:58
Heute sind die meisten doch eher subventionsabhängige Billigerzeuger die sich und ihre Flächen durch Quantität statt Qualität nach und nach in den Ruin wirtschaften.
Sag mal 2Rosen kennst du überhaupt die, über die du so grosszügig herziehst? Schuhe, 100 Meilen und so?


Oder so:
Das sind Lebensmittel, die da produziert werden. Für die Öffentlichkeit, die sie essen muss. Da hat die besagte Öffentlichkeit berechtigten Anspruch darauf, zu erfahren, was in den Ställen mit ihrem Essen passiert. Was Du so zu Hause treibst und welchen Browserverlauf Du hast - das interessiert die Konsumenten herzlichst wenig.
Liebe Roksi, sicherlich hat die Öffentlichkeit ein Interesse an der Produktion bzw. Produktionsweise. Allerdings ist sie keineswegs zu irgendwas verpflichtet, noch erwächst aus einem Interesse ein Recht. Das Recht, meine Ställe und meine Haltung zu kontrollieren, liegt bei den Vet.Ämtern bzw. den Kontrolleuren meines Verbandes.

Ich bin übrigens jederzeit dafür, dass "die Öffentlichkeit" verpflichtet wird, die Produkte zu konsumieren die nach ihren Wünschen produziert werden (sprich in D dürften nur noch Produkte aus D konsumiert werden). Dann hätten wir Bauern nämlich keinerlei Probleme mehr, wären den Weltmarkt los und die Öffentlichkeit wüsste vielleicht Lebensmittel mehr zu schätzen... die dann auch den Preis kosten könnten, den die Herstellung verlangt. :jaaaa:

2Rosen
16.03.2018, 11:04
Ja, leider

Galla
16.03.2018, 11:27
Was würdest du eigentlich davon halten wenn ständig irgendwelche Leute ohne Anmeldung und Erlaubnis auf deinen Flächen und in deinen Ställen rumwuseln und Gott weiss was machen?

Und sag mal, sind deine Hühner etwa nicht für deine Haltungsbedingungen "entworfen" worden? Steckt da keine Zuchtarbeit hinter? ...



Ich wäre *hocherfreut*, wenn bei mir laufend irgendwer Hausfriedensbruch begeht.


Um mal nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen und es differenzierter zu betrachten:

Die domestizierten Hühner sind natürlich alle ein Produkt jahrelanger Zucht und Selektion.



Wo bei mir das Faß überläuft, ist der industrielle Anspruch an das "Naturprodukt" Huhn.
Das Tier soll genügsam im Futterverbrauch sein, auf geringstem Platz leben, viel produzieren und in
der Anschaffung sehr billig sein.

So wird es ja auch von Lohmann, Tetra und Co verkauft.

Und das ist schlicht und ergreifend ein Bockmist hoch zehn. Eine Hybride hat nicht weniger Ansprüche an ihren Lebensraum als ein Rassehuhn. Sogar meist noch höhere Ansprüche, da eine Hybride mehr leistet.

Und da hakt's ganz gewaltig; da schafft sich der Landwirt ein paar hundert Hühner an, hält sie nach industriellen Vorgaben und dementsprechend sehen die Tiere eben aus.

Ich weiß nicht, ob man als gewerblicher Groß-Legehuhnhalter so etwas nicht sieht oder einfach abstumpft?

Und wenn solche Haltungsbedingungen angeprangert werden, muss man sich auch nicht wundern.

hein
16.03.2018, 11:50
Das verstehen die zwei Spezialisten hier nicht.
Hein, warum empfindest Du Realität als Hass?...........
Weil es einfach keine Realität ist - ok schwarze Schafe gibt es überall und ob 5 oder 10 Hennen auf dem Quadratmeter - darüber lässt sich auch noch streiten.

Nur sehr vieles wird hier einfach übertrieben dargestellt und entspricht nicht der Tatsache hier in Deutschland ggf. auch nicht in Europa - nur da kann ich mir kein Urteil bilden - kenne keine Ställe im Ausland bzw. in EU von innen. Kenne diese da auch nur aus der Medienwelt die natürlich überwiegend von den Katastrophen lebt

Nur hier in Deutschland kenne ich sehr viele Ställe von Innen

2Rosen
16.03.2018, 12:09
Weil es einfach keine Realität ist - ok schwarze Schafe gibt es überall und ob 5 oder 10 Hennen auf dem Quadratmeter - darüber lässt sich auch noch streiten.

Nein, darüber müssen wir nicht streiten, ist beides zu viel für Legehennen.


Realität und Normalität in der Mast ist das hier:

https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/masthuehner

Darüber lässt sich auch nicht streiten und ist auch nicht übertrieben.

sil
16.03.2018, 12:12
Und da hakt's ganz gewaltig; da schafft sich der Landwirt ein paar hundert Hühner an, hält sie nach industriellen Vorgaben und dementsprechend sehen die Tiere eben aus.

Ich weiß nicht, ob man als gewerblicher Groß-Legehuhnhalter so etwas nicht sieht oder einfach abstumpft?

Und wenn solche Haltungsbedingungen angeprangert werden, muss man sich auch nicht wundern.

Wenn sich ein Landwirt Hühner anschafft, um mit ihnen sein Einkommen zu ergänzen, dann ist es mit ein paar Hundert Hybriden nicht getan.
Eben weil viele Verbraucher nicht bereit sind, ein paar Cent mehr pro Ei zu bezahlen, und weil er sich einen festen Kundenstamm aufbauen und diesen dann auch bedienen muß, ist er zum einen auf Hybriden angewiesen, weil berechenbar in Kosten und Leistung, zum anderen geht eine rentable Kalkulation erst ab einer Einheit von etwa 3000 Hennen los. Ab Planung Hühnerhaltung zwecks finanziellem Gewinn (also nicht als Hobby mit etwas Zusatznutzen durch eierverkauf) ist der Betriebsleiter bereits Gefangener des gesamten Systems der industriellen Hühnerhaltung, ob er nun kleinbäuerlich angetoucht ist oder gleich in großen Dimensionen kalkuliert.
Die Legehybriden, die für solche Haltungen gedacht sind, sehen nach einem Jahr Dauerlegerei praktisch immer mehr oder weniger gerupft aus. Selbst in Hobbyhaltungen sehen sie oft nicht besser aus, das ist also nicht zwangsläufig der gewerblichen Nutzung geschuldet, sondern der grundsätzlichen Einstellung der ganzen Industrie hinter den Hybriden.

Galla
16.03.2018, 12:29
Die etwas gerupften Hybriden kenne ich - aber Tiere mit eiternden Wunden, Brüche und angepickte Hintern......


Ich bin immer vorsichtig, den schwarzen Peter hauptsächlich an den Verbraucher zu schieben.

Im Einzelhandel wird durchaus gerne das Bio-Freilandei gekauft. Da weiß nur keiner, dass Bio nicht gleich artgerecht ist und die Freilandhaltung nicht gleich glückliches Huhn auf großer grüner Wiese.

Und mit der Realität halten sich die Erzeuger stark zurück - da wird ganz passiv die Kinderbuch-Idylle bestätigt.


Das ist eine Schweinerei.


Und das Hauptgeschäft machen die großen Erzeuger (also Wiesenhof und Konsorten) nicht mal mit dem Einzelhandel über Eier, sondern mit den verarbeitet Produkten.

Also Produkte für Gastronomie und lebensmittelproduzierende Betriebe.


Und da ist es dem Verbraucher garnicht so klar, dass er Eier aus der untersten Schublade verzehrt und für das Sonntagsei Bio-Freiland kauft.

Da macht man sich mit dem Hefezopf vom Bäcker "schuldig", dem belegten Brötchen mit Mayo, etc.......

Roksi
16.03.2018, 12:30
Ich bin übrigens jederzeit dafür, dass "die Öffentlichkeit" verpflichtet wird, die Produkte zu konsumieren die nach ihren Wünschen produziert werden (sprich in D dürften nur noch Produkte aus D konsumiert werden). Dann hätten wir Bauern nämlich keinerlei Probleme mehr, wären den Weltmarkt los und die Öffentlichkeit wüsste vielleicht Lebensmittel mehr zu schätzen... die dann auch den Preis kosten könnten, den die Herstellung verlangt. :jaaaa:
Da sind wir uns einig. (Leider nicht die Konzerne, denen damit beträchtliche Einnahmen entgehen würden).

Galla
16.03.2018, 12:35
Ich bin übrigens jederzeit dafür, dass "die Öffentlichkeit" verpflichtet wird, die Produkte zu konsumieren die nach ihren Wünschen produziert werden (sprich in D dürften nur noch Produkte aus D konsumiert werden). Dann hätten wir Bauern nämlich keinerlei Probleme mehr, wären den Weltmarkt los und die Öffentlichkeit wüsste vielleicht Lebensmittel mehr zu schätzen... die dann auch den Preis kosten könnten, den die Herstellung verlangt. :jaaaa:


Ha! Da brauchste garnicht die Öffentlichkeit; es ist ausreichend, wenn man mal die Leitenden bei den 4-5 Lebensmittelkonzernen der Welt ein Jahr lang nur ihre Produkte verzehren lässt.


(Wobei ich Mangos liebe....ich weiß, ökologischer Schwachsinn........:rotwerd
Also Rohana, wenn Du eine deutsche winterharte Mango für mich anbauen könntest.....)

Roksi
16.03.2018, 12:58
Die Diskussion hier hat mich dazu gebracht, diese Umfrage (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/101428-Welche-LEGEhenne-darf-leben?p=1669843#post1669843) erstellen zu lassen. Ich war nämlich bis jetzt überzeugt, dass absolute Mehrheit im Forum Kuschelhuhnhalter sind. Aber es scheint gar nicht so zu sein. Deswegen die Umfrage...

dome
30.03.2018, 21:55
"Der Kunde ist König"
... und im Laden entscheidet dann doch der Preis über die Wahl der Lebensmittel!

Nach irgendwelchen Lebensmittelskandalen mit entsprechender Präsenz in den Medien schaut die Sache für kurze Zeit anders aus, man denke da nur an die BSE-Krise oder Vogelgrippe und plötzlich wollten alle Verbraucher Kaninchenfleisch haben ( was zuvor "out" war). Durch den dadurch entstandenen Skandal über die Kaninchenmast in Käfigen gibt es heute oft Kaninchen aus Bodenhaltung zu kaufen.

Trotzdem kauft ein größerer Teil der Verbraucher die teureren Freilandeier als früher, weil die Medien den Kunden doch sensibilisiert haben. Auch wenn es oft ein Märchen von glücklichen Hühnern auf einer Gänseblümchenwiese ist...

hein
02.04.2018, 07:21
............
Trotzdem kauft ein größerer Teil der Verbraucher die teureren Freilandeier als früher, weil die Medien den Kunden doch sensibilisiert haben. Auch wenn es oft ein Märchen von glücklichen Hühnern auf einer Gänseblümchenwiese ist...
Bist Du dir da sicher?

Hast Du das schriftlich und kannst es vorzeigen??

Denn laut Statistik ist die Freilandhaltung von 2010 bis 2017 von 13% auf 15% gestiegen. Und so viel Eier können die Hühner in der Zeit nicht mehr legen

Und eine 2%tige Steigerung ist wohl nicht ein größer Teil der Verbraucher

202411

Und die ökologische Hühnerhaltung ist von 6% auf 10% gestiegen - also pro Jahr um ca. 0,5% - auch keine riesige Schritte

Übrigens, die Freilandhaltung ist von 2016 bis 2017 wieder Rückgängig geworden. Analog hat die Freilandhaltung rund 265 Millionen Eier (-12,1 %) weniger produziert.

Rohana
02.04.2018, 07:33
Hein, beziehst du dich mit deinen Daten auf Deutschland, Europa, Welt? :-[

hein
02.04.2018, 07:33
Hein, beziehst du dich mit deinen Daten auf Deutschland, Europa, Welt? :-[
Deutschland!

Roksi
02.04.2018, 14:01
Eher haben viele Verbraucher, wenn man Heinz´s Grafik nimmt, gleich zu Bio-Produktion gewechselt. Und das mit satten 4%Plus statt vorher 6%. Das ist eine ordentliche Steigerung! Für mich ein Zeichen, dass sich die Verbraucher doch immer mehr Gedanken darüber machen, woher ihr Essen kommt. Zwar wissen sie noch eine Menge nicht darüber Bescheid, wie bei Bio bes...trogen wird. Aber es ist eindeutig so, dass es ihnen 1. nicht egal ist. Und 2. sie bereit sind, mehr dafür zu zahlen. Wenn es diese Bereitschaft nicht gäbe, würde Bio-Markt keine stetig wachsenden Zahlen vorweisen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn es auf einen Schlag bei den Meisten ankommt. Aber auch mit so einem "kleinen Erfolg" bin ich persönlich doch zufrieden.

Rohana
03.04.2018, 07:41
Das grössere Problem am Bio-Markt ist doch dass gleich wieder zu EU-Bio bzw. zu ausländischen Produkten gegriffen wird, die weit weg von deutschen Standards produziert werden... Preis ist geil. Was bringt da das Nachdenken?

manstein
03.04.2018, 08:52
letztes jahr gabs bei uns im supermarkt 10 eier für 99 ct.

wir haben eine schachtel gekauft, da wir sie an die singerl verfüttern wollten.

nachdem sie gekocht waren, und das erste geschält war, haben diese eier dermassen gerochen... man könnte sagen, gestunken. die eier sind sofort im müll gelandet.

mich würde interessieren, was in den eiern alles drin war (antibiotikum, steroide, hormone etc)

Roksi
03.04.2018, 09:01
Das grössere Problem am Bio-Markt ist doch dass gleich wieder zu EU-Bio bzw. zu ausländischen Produkten gegriffen wird, die weit weg von deutschen Standards produziert werden... Preis ist geil. Was bringt da das Nachdenken?
Also. Ich habe gesagt: Verbraucher macht sich Gedanken, sprich es ist ihm nicht egal. Und zweitens ist er bereit, dafür zu zahlen.

Die Nachfrage ist also größer, als das Angebot. Und zwar nicht deswegen, weil es sich für die Deutschen Bauern nicht lohnt. Sondern weil nicht so viele Biohöfe auf die Schnelle entstehen (können).

Natürlich wird der Markt darauf reagieren und die Bio-Kauflust sofort ausnutzen, indem auf Import zugegriffen wird. Ist Kapitalismus - da hilft es nicht, sich zu beschweren. :cool:

Das ist doch klar: wenn die Bauern in DE schneller und flexibler auf Bio umsteigen würden, würden sie den einheimischen Markt mit saisonaler und regionaler Ware füllen. Und ihre Waren kosten nicht die Welt, sonst würde ja, wie schon wieder gesagt, gar keine Nachfrage bestehen. Stattdessen steigen nur wenige um und der Markt bedient sich im Ausland - weil dort auf die Nachfrage in DE schneller reagiert wird. Schließlich zahlen die Deutschen gut. Ich verstehe nur nicht so ganz, wieso sich die Landwirtschaft in Ausland schneller auf den wachsenden Bio-Markt in DE einstellen kann, als es die Deutschen Bauern tun. :roll Das liegt sicherlich an gescheiterten Existenzen, wenn die Deutschen Bauern auf Bio umsteigen würden. :roll *ironieoff*

Roksi
03.04.2018, 09:03
...steroide...
Genau! :laugh:laugh:laugh

tiffani
03.04.2018, 09:52
letztes jahr gabs bei uns im supermarkt 10 eier für 99 ct.

wir haben eine schachtel gekauft, ...

Dieses Beispiel zeigt doch, dass selbst im Hühnerforum, in dem das ganze Wissen zu Hühnern und deren artgerechter Haltung geballt vorhanden ist, der Verbraucher nicht in der Lage oder nicht Willens ist, zu unterscheiden.
Ich möchte hier gar nicht von oben herab argumentieren, weil ich bis vor ca. 3 Jahren dieses Wissen auch noch nicht hatte und auch dementsprechend konsumiert habe.

Jemand, der heute anfängt, sein Kaufverhalten zu überdenken, wird in Heins Statistik dann in 7 Jahren vertreten sein.
Jemand, der im normalen Supermarkt Bio-Eier kauft, wird zwar nur EU-Bio bekommen, aber man kann nicht sagen, dass er sich gar keine Gedanken gemacht hätte oder für ihn "der Preis geil ist".
Aber - jemand, der im Supermarkt Bio-Eier kauft, wird wahrscheinlich auch dort Nudeln oder Maiyonnaise, Grillsoße und Gebäck kaufen und dies wirkt sich in Heins Statistik auch wieder dementsprechend aus, weil die verarbeiteten Eier aus konventioneller Haltung stammen. Und die verarbeiteten Eier machen einen VIEL größeren Anteil aus, als das Frühstücksei.

Zur Zeit gibts bei mir aktuell keine eigenen Hühner und ich muss Eier einkaufen. Und auch wenn ich mittlerweile fast alles nur noch im Bio-Markt besorge, kann ich dort auch nur anhand von Eierstempeln und Packungsbeschriftungen unterscheiden. Ich hatte mir mal die Mühe gemacht, die genauen Produktionsstätten von deutschen Bio-Eiern zu ermitteln und konnte teilweise über google-Maps die Geflügelhöfe und deren Stallanlagen mit Ausläufen sehen. Man sah dann z.B. einen Betrieb mit 3000 Tieren, 10 stationäre Ställe mit rechnerisch ca. 300 Tieren/Stall und sah die dazugehörigen ausreichend großen Ausläufe.

Das war aber nicht immer möglich, weil der Eierstempel sagte: "Betrieb xy" und die dortige Homepage sagte: "unsere Eier werden zugekauft". Zwar müssen diese zwingenderweise wieder aus Bio-Haltung sein, aber die Rückverfolgung meinerseits war nicht bis zum eigentlichen Produktionsstall möglich.

Dorintia
03.04.2018, 11:59
...Ich verstehe nur nicht so ganz, wieso sich die Landwirtschaft in Ausland schneller auf den wachsenden Bio-Markt in DE einstellen kann, als es die Deutschen Bauern tun...

Echt nicht? Dir fallen da nicht mal ein paar Gründe ein? Traurig ist das, bei dir ist nur der deutsche Bauer schuld.

Rohana
03.04.2018, 20:01
Also. Ich habe gesagt: Verbraucher macht sich Gedanken, sprich es ist ihm nicht egal. Und zweitens ist er bereit, dafür zu zahlen. [...]
Nein, Roksi. Deutsches Bio ist durchaus vorhanden. Ist aber teurer als EU-Bio, weil mehr Auflagen und Anforderungen da sind. Abgesehen davon ist bei ausländischen Produkten teilweise zu bezweifeln, ob da wo Bio draufsteht auch wirklich Bio drin ist, aber das ist ne andere Baustelle.
Wenn der Verbraucher also bereit wäre zu zahlen für was "Gutes", warum greift er dann immernoch/wieder zum billigsten Produkt?

renrew
04.04.2018, 09:14
Auch wenn ihr mich dafür steinigt. Was bedeutet "Bio" schon? Als ich diese Frage einem Bio Milchbauern stellte, antwortete er: "Ich lasse mir freiwillig ein paar hirnrissige Schikanen gefallen, dafür werden meine Produkte besser bezahlt." Auch in der Biolandwirtschaft gibt es Massentierhaltung mit geringfügig mehr Platz, es wird nur auf gentechnisch verändertes Soja verzichtet. Und für dessen Schädlichkeit gibt es keinerlei Beweis; für die von Zucker schon und der wird tonnenweise gegessen, von mir übrigens auch. Ich weigere mich von unseren immer einseitig berichtenden Medien erklären zu lassen, was richtig und falsch ist.
Die Einstellung des Halters zu seinen Tieren ist immer das Entscheidende, aber den Luxus den wir Hobbyhalter uns erlauben, kann jemand nicht der von seinen Tieren leben muss; die spüren alle den Preisdruck, ob Bio oder nicht. Ich sorge bei meinen Tieren für Platz in den Ställen und für einen großen Auslauf, das Futter ist kein Bio, aus Prinzip nicht. Und glaubt ja nicht, dass das teurere Ei immer von einem glücklicheren Tier stammt als das billige. Genau so gut kann alles nur eine clevere Geschäftsidee sein.
Schönen Tag vom Ungläubigen.

Roksi
04.04.2018, 09:15
Nein, Roksi. Deutsches Bio ist durchaus vorhanden. Ist aber teurer als EU-Bio, weil mehr Auflagen und Anforderungen da sind. Abgesehen davon ist bei ausländischen Produkten teilweise zu bezweifeln, ob da wo Bio draufsteht auch wirklich Bio drin ist, aber das ist ne andere Baustelle.
Wenn der Verbraucher also bereit wäre zu zahlen für was "Gutes", warum greift er dann immernoch/wieder zum billigsten Produkt?
Wenn es so wäre, dass den Kunden nur Billig-Bio wichtig ist, dann würde die komplette (deutlich) teurere Bio-Deutsche-Produktion zurückgehen. Aber sie wird trotzdem gekauft, obwohl daneben auch die -billigeren Bio-Sachen aus dem Import angeboten und gekauft werden.

Ansonsten - ist es im Kapitalismus und der Industrie nicht so, dass je mehr Produzenten auf eine Art Produktion umsteigen, desto günstiger wird es? Sprich - mehr deutsche Bio-Produktion und als Folge - günstigere Preise dafür?

Ich komme aus der ehem. UdSSR - das ist für mich nicht so einfach zu überblicken (wie es mit Produktionsmitteln, know-how etc. gehandhabt wird). Aber hier habe ich doch sicherlich jemanden, der mich darüber aufklären könnte.

Danke!

Dorintia
04.04.2018, 11:40
Ansonsten - ist es im Kapitalismus und der Industrie nicht so, dass je mehr Produzenten auf eine Art Produktion umsteigen, desto günstiger wird es? Sprich - mehr deutsche Bio-Produktion und als Folge - günstigere Preise dafür?

Wieso sollte es bei dieser Sparte, außer du willst die ganz Großen unterstützen und auch bei unserem Bio nur noch Riesenställe und Riesenfelder. Jeder kleine Bauer der deiner Meinung nach ja ganz einfach auf Bio umstellen könnte, hat den ganzen Aufwand und Kosten mit Beantragung, Genehmigung, baulichen Veränderungen etc. pp.. Oder hat der kleine dann keine Berechtigung weil die großen alles billiger können?
Produkte billiger werden dann nur noch durch Preisdruck untereinander - den gibt es aber nicht, weil deiner Meinung nach ja alle Bio Produkte so toll gekauft werden, bleibt also nur noch das Preisdiktat des Handels.
Und das mit UdSSR lass mal stecken, ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen, war zur Wende schon alt genug... na und...

Roksi
04.04.2018, 13:57
Wieso sollte es bei dieser Sparte, außer du willst die ganz Großen unterstützen und auch bei unserem Bio nur noch Riesenställe und Riesenfelder. Jeder kleine Bauer der deiner Meinung nach ja ganz einfach auf Bio umstellen könnte, hat den ganzen Aufwand und Kosten mit Beantragung, Genehmigung, baulichen Veränderungen etc. pp.. Oder hat der kleine dann keine Berechtigung weil die großen alles billiger können?
Produkte billiger werden dann nur noch durch Preisdruck untereinander - den gibt es aber nicht, weil deiner Meinung nach ja alle Bio Produkte so toll gekauft werden, bleibt also nur noch das Preisdiktat des Handels.
Herkömmliches Gemüse kommt aus dem konventionellen Anbau und bis jetzt meinen einige User, dass sie lieber konventionell aber regional unterstützen, als Bio aus dem Ausland. Auch wenn es ein großer Hof ist. So weit so gut - ist ja nicht gerade falsch, wenn man regionales Anbau unterstützt.

Weiterhin gibt es allerdings in DE Biohöfe. Manche größer, manche kleiner - eigentlich nicht anders, als im konventionellen Anbau. Ich verstehe es nicht, wieso manche Höfe in groß oder klein Umstieg geschafft haben und sogar offenbar Geld damit verdienen können und hier wird behauptet, es ist scheinbar unsäglich schwer bis schier unmöglich?

Dabei meine ich keine Konzerne, die in DE von Konventionell auf Bio umsteigen (gibt es überhaupt solche?). Aber da gibt es als anderes Beispiel Demeter, welcher ein Verbund ist. Sprich da sind nicht mehrere Flächen zu zig Hektar Größe auf einem Fleck zusammengefasst und in dieser Größenordnung wird dann gearbeitet. Sondern jeder, der Bio-Prinzipien in seinem Anbau mit Erfolg anwendet, kann nach erfolgter Kontrolle unter dieser geschützten Marke verkaufen.


Und das mit UdSSR lass mal stecken, ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen, war zur Wende schon alt genug... na und...
Nanu? Sind wir heute etwas bissig unterwegs? ;D

2Rosen
04.04.2018, 14:19
Puhh, off topic, so what...


...
Weiterhin gibt es allerdings in DE Biohöfe. Manche größer, manche kleiner - eigentlich nicht anders, als im konventionellen Anbau. Ich verstehe es nicht, wieso manche Höfe in groß oder klein Umstieg geschafft haben und sogar offenbar Geld damit verdienen können und hier wird behauptet, es ist scheinbar unsäglich schwer bis schier unmöglich?...

Oftmals Schutzbehauptung der konventionellen Bauern weil sie nicht die Möglichkeiten oder den Willen haben in die Richtung zu gehen.


...Was bedeutet "Bio" schon? Als ich diese Frage einem Bio Milchbauern stellte, antwortete er: "Ich lasse mir freiwillig ein paar hirnrissige Schikanen gefallen, dafür werden meine Produkte besser bezahlt."...

Dorintia
04.04.2018, 14:20
Und die Leute kaufen nur Demeter-Eier oder -Fleisch (hier gehts ja um Hybriden)? Ich bekomm hier sowas noch nicht mal.
Jetzt sag nicht das das nur Schuld der (noch) nicht einfach umgestiegenen Bauern ist....

ptrludwig
04.04.2018, 14:24
Man muss den Gedanken an Bio allerdings auch verstehen, dazu gehört ein Mindestmaß an Intelligenz.
Wie man hier immer wieder sieht, ist das einigen Personen leider nicht vergönnt.

Gerade die Intelligenz und das nötige Fachwissen vermisse ich bei den meisten Bio-Verbrauchern.

Dorintia
04.04.2018, 14:25
Und wieder wird die Schuld nur dem - jetzt auch noch dummen - Bauern zugeschoben.
Wenn ihr es doch alle besser wisst und könnt... warum macht ihr nicht einfach?... nehmt entsprechendes Geld in die Hand, kauft Land, am besten von denen die ja eh dümmer sind und los... produziert für uns alle bezahlbare tolle Bioprodukte, ohne Glyphosat und andere Pestizide, ohne chemische Düngemittel, ohne Hybriden, ohne Massentierhaltung.

2Rosen
04.04.2018, 14:47
Wo steht dummer Bauer? Wurde da was nicht verstanden?

Muss man als Verbraucher Fachwissen haben um zu entscheiden ob es einem Tier besser geht das eher Richtung artgerecht gehalten wird als in Massen-AB-Produktion?
Muss man als Verbraucher Fachwissen haben um zu entscheiden dass immer mehr Pestizide oder Herbizide möglicherweise nicht der zukünftige Heilsbringer sind?

ptrludwig
04.04.2018, 15:42
Wo steht dummer Bauer? Wurde da was nicht verstanden?

Muss man als Verbraucher Fachwissen haben um zu entscheiden ob es einem Tier besser geht das eher Richtung artgerecht gehalten wird als in Massen-AB-Produktion?
Muss man als Verbraucher Fachwissen haben um zu entscheiden dass immer mehr Pestizide oder Herbizide möglicherweise nicht der zukünftige Heilsbringer sind?

Ja das muss man, denn die meisten die hier etwas von Massentierhaltung und Bio erzählen können beides nicht mal definieren und artgerecht schon gar nicht. Ja und wie willst du wissen wie viel Herbizide und Pestizide bei deinem Lebensmittel eingesetzt wurden und das immer mehr eingesetzt werden? Dorintia hat schon recht, selbst machen, dann weiß man wovon man spricht und man kann alles so machen wie man es gerne hätte.

2Rosen
04.04.2018, 16:08
...Ja und wie willst du wissen wie viel Herbizide und Pestizide bei deinem Lebensmittel eingesetzt wurden und das immer mehr eingesetzt werden...


http://www.taz.de/!5424356/
http://www.sueddeutsche.de/wissen/landwirtschaft-viele-pestizide-sind-ueberfluessig-1.3398299
http://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/weniger-und-mehr-weniger-pestizide-und-mehr-oekologisch-10783
https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/pflanzenschutzmittelverwendung-in-der#textpart-1

Blindenhuhn
04.04.2018, 17:14
Ha, ihr müsst mich als Testperson nehmen.:laugh Ich habe eine Unverträglichkeit und kann euch z. Bsp. bei Obst/Gemüse nach dem Verzehr genau sagen, ob Pestizide/Herbizide drinnen waren. Allerdings natürlich keine genauen Zahlen, sondern nur ob viel oder wenig verwendet wurde.
Da erschließen sich mir ja ganz neue Einkommensquellen.:roll

Roksi
04.04.2018, 17:19
Und wieder wird die Schuld nur dem - jetzt auch noch dummen - Bauern zugeschoben.
Wenn ihr es doch alle besser wisst und könnt... warum macht ihr nicht einfach?... nehmt entsprechendes Geld in die Hand, kauft Land, am besten von denen die ja eh dümmer sind und los... produziert für uns alle bezahlbare tolle Bioprodukte, ohne Glyphosat und andere Pestizide, ohne chemische Düngemittel, ohne Hybriden, ohne Massentierhaltung.
Stallknecht hat hier schon viele Beiträge (und sehr ausführlich!) darüber geschrieben, wie er seine Lebensmittel anbaut. Nur so, als Beispiel. Es gibt hier zudem noch einige User, die einen Teil der eigenen Lebensmittel via Selbstversorgung produzieren. Sie wissen es also bereits. Und dabei tun das die meisten nebenbei - nicht als Hauptgeschäft. Und es klappt für eigenen Haushalt doch mindestens zufriedenstellend.

Dieses "macht doch selbst", das schon oft genug in solchen Threads vorgekommen ist, grenzt etwas an Missachtung gegenüber Erfahrungen derer, die seit Jahren nach Öko-Prinzipien anbauen. Und derer, die es gerade anfangen, ohne darüber (viel) zu diskutieren.

Roksi
04.04.2018, 17:21
Da erschließen sich mir ja ganz neue Einkommensquellen.:roll
Zum Einstieg gehst Du zu "wettendas" (gibt es das noch??) und wirst aus 10 Eiern rausschmecken, wie viele Pestizide drin sind, ob Hühner Hybriden oder Rassenhühner sind und wo sie gelebt haben. :biggrin:

Dorintia
04.04.2018, 17:31
Bei euren bisherigen Argumentationen geht es aber nicht um die Selbstversorgung, sondern um die Erzeugung von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln für die breite Masse, in ausreichender Menge , in Bio-Qualität und ohne die Umwelt zu belasten und bezahlbar.
Mein pers. Gemüsebeet das gut mit Kompost und händischem Unkrautzupfen gedeiht, steht hier gar nicht zur Debatte. Beschreibt doch mal wie ihr es im "Großen" machen würdet, wieviel Geld ihr investieren würdet, wieviel Land bewirtschaften, Familie und Erwerbslandwirtschaft unter einen Hut bringen, wo ihr eure Zielgruppe findet etc. pp. Man sollte halt schon etwas weiter als bis zum eigenen Gartenzaun überlegen, selber nachdenken, abwägen, hinterfragen...

Übrigens sind wir hier immer noch in einem Thema über Hybriden, es gleicht sich grad sehr dem Glyphosat-Thread an...

ptrludwig
04.04.2018, 17:46
http://www.taz.de/!5424356/
http://www.sueddeutsche.de/wissen/landwirtschaft-viele-pestizide-sind-ueberfluessig-1.3398299
http://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/weniger-und-mehr-weniger-pestizide-und-mehr-oekologisch-10783
https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/pflanzenschutzmittelverwendung-in-der#textpart-1

Ich kann beim besten Willen keine Antwort finden.

Roksi
04.04.2018, 18:13
Bei euren bisherigen Argumentationen geht es aber nicht um die Selbstversorgung, sondern um die Erzeugung von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln für die breite Masse, in ausreichender Menge , in Bio-Qualität und ohne die Umwelt zu belasten und bezahlbar.
Mein pers. Gemüsebeet das gut mit Kompost und händischem Unkrautzupfen gedeiht, steht hier gar nicht zur Debatte. Beschreibt doch mal wie ihr es im "Großen" machen würdet, wieviel Geld ihr investieren würdet, wieviel Land bewirtschaften, Familie und Erwerbslandwirtschaft unter einen Hut bringen, wo ihr eure Zielgruppe findet etc. pp. Man sollte halt schon etwas weiter als bis zum eigenen Gartenzaun überlegen, selber nachdenken, abwägen, hinterfragen...

Übrigens sind wir hier immer noch in einem Thema über Hybriden, es gleicht sich grad sehr dem Glyphosat-Thread an...
Es gibt genug Biohöfe, die es im großen Stil in DE machen und es klappt. Du wolltest ja wissen, ob das hier jemand wüßte. Die Menschen haben andere Berufe/Ausbildungen und trotzdem sind sie im Stande, für sich Lebensmittel nebenbei biologisch anzubauen. Dass Bauern offenbar nur im Stande sind, in eine einzige Richtung zu sehen (und offenbar tun es in Mehrheit) liest sich für mich zumindest... erstaunlich.

Ansonsten: dass die User ihre Berufe aufgeben sollen, um Dir zu beweisen, dass es auch im größeren Stil gehen kann, das wird wohl niemand tun. ;D Verständlich auch, irgendwie... ;D

sil
04.04.2018, 18:35
Übrigens sind wir hier immer noch in einem Thema über Hybriden, es gleicht sich grad sehr dem Glyphosat-Thread an...

Genauer gesagt sind wir schon weit, weit von der Eingangsfrage entfernt. Bitte diskutiert dieses Thema doch im Glyphosatfaden weiter, weil sonst auch dieser Threat in Kontrovers geschoben werden muß, was ja eigentlich schade wäre.

Dorintia
04.04.2018, 18:37
Es gibt genug Biohöfe, die es im großen Stil in DE machen und es klappt. Du wolltest ja wissen, ob das hier jemand wüßte. ...

Nein, ich wüsste nicht das ich eine Frage gestellt habe. So wie ihr beschreibt was der Bauer zu tun und zu lassen hätte, macht es den Eindruck das ihr es besser wisst und deshalb meine Aufforderung zu beschreiben wie ihr es denn machen würdet um damit den deutschen Markt in ausreichender Menge zu bedienen.

Dorintia
04.04.2018, 18:39
@sil - ja, ich bin hier raus. Diese Schuldzuschieberei ist mir sowas von ...