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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Frage der Haltung/Aufzuchtsbericht



Okina75
27.03.2018, 11:11
Hallo zusammen :)!

Wie das ja so ist, bevor man was neues anfängt, beliest und bildet man sich erstmal fleißig, damit die neuen Mitbewohner es dann auch gleich recht gut haben.

Und so lese und kucke ich im Moment alles, was ich informatives zu den Gubbel- Gubbels finden kann. Und ich wäre nicht ich, wenn mir daraus nicht gleich wieder einige Fragen entsprössen :D!

Die erste, ziemlich wichtige, wie ich finde, wäre folgende: Ist das dauerhafte/ permanente Zusammenhalten von Hahn und Henne denn auch wirklich artgerecht?

Hintergrund der Frage sind Wildputen, wo ich finde, dass man immer erstmal die Wildform seiner Tiere kennen sollte, damit man seine eigenen dann auch versteht, da erstere immer komplexer sind und so alles abdecken, was beim Haustier an Verhalten auftreten kann.

Wildputen leben ja nun mitnichten ganzjährig in beidgeschlechtlichen Trupps, sondern halten es mehr oder weniger mit den Hirschen, wo die Geschlechter plusminus nur zur Paarungszeit zusammen kommen, und sich ansonsten in reinen Herren-, bzw. Damenklubs das Jahr vertreiben (letztere nat. immer mit dem noch nicht selbstständigen männlichen Nachwuchs).
So auch die Wildputen!
Da machen die Hähne einzeln oder in verschieden starken Trupps die Runde, gleichwohl die Hennen nebst heranwachsender Nachzucht, und kommen intensiv nur zur Paarungs- oder härtesten Winterzeit zusammen.

Und daraus erwächst meine Frage...
Habe mich hier ziemlich durch die Themen gewühlt, und immer, auch in irgendwelchen Videos bei YouTube, sieht man die Hähne quasi das ganze Jahr über in voller Montur umherstelzen und den dicken machen, egal ob die Hennen gerade rezeptiv sind oder nicht. Ob mit Küken oder ohne, ist dem Puter egal, er muss Eindruck schinden.
Und sehr oft liest man auch, dass die in ihrer Notgeilheit dann halt mal die brütende Henne auf dem Nest besteigen, woraufhin sich die Halter dann allerhand Kniffe ausdenken, damit das nicht passiert...

Da wäre nun meine zweite Frage:
Wäre es nicht weit artgerechter, dass man Hahn und Henne separat hält und nur zur Paarungszeit zusammen lässt? So würde man doch sehr viele Umstände vermeiden, wie etwa ein tret- sicheres Nest gestalten, verletzte Hennen, zerdrückte Eier, oder gar, den Hahn in seiner Not sowieso irgendwie behelfsmäßig abzusperren.
Oder meinetwegen auch dergestalt, dass man ein/ zwei Hähne über Winter behält und die dann nach der Paarungszeit schlachtet, so dass die Henne/n dann im folgenden Sommer und Herbst wie Wildputenhennen auch alleine sind, unbehelligt ihre Kükies großziehen, um dann Herbst und Winter in größerer Truppe zu verbringen?

Ich denke auch, so würde man über die wärmere Jahreshälfte mehr Platz für die Hennenfamilie haben, sowie doch einiges weniger Futter brauchen, weil der Hahn nicht mitfuttert. Der zur Aufzucht ja auch nicht vorgesehen ist und mehr oder weniger nur während weniger Wochen im Frühling benötigt wird.
Sicher ist an Puten ja gerade das imposante Imponiergehabe das besondere, dass nun mal auch vorwiegendst die Hähne zeigen, umso mehr und länger ins Jahr hinein, wenn sie immer mit Hennen zusammen leben. Aber von Natur aus ist das ja nicht so.

Also, auch wenn man es kann- sollte man die Geschlechter das ganze Jahr hindurch zusammen halten?

Interessierte Grüße,
Andreas

Yokojo
27.03.2018, 11:58
Man kann die Geschlechter wirklich sehr problemlos zusammen halten, sie harmonieren noch besser als Hühner weil Puter niemals vergewaltigen, nur wenn die Pute auf dem Nest sitzt und der Puter denkt sie duckt sich, aber dieses Problem ist auch leicht zu lösen indem man Nester baut die oben zu sind.
Ich kenne jemand, der artreine Östliche Wildputen ohne Probleme zusammen hält...

peggy1
27.03.2018, 12:59
Ich denke nicht, das es artgerechter ist, Hahn und Henne zu trennen und nur zur Paarungszeit zusammen zu setzen.
Hähne haben das ganze Jahr Paarungszeit.
Ich halte meine Hühner und Hähne so artgerecht wir irgend möglich. Das bedeutet, sie haben Freilauf und können selber entscheiden, wo sie sich aufhalten etc. Das typische Verhalten ist, das der Hahn die Gruppe führt, beschützt und halt tritt, wenn ihm danach ist. Er ist das ganze Jahr mit seinen Hennen zusammen und wird auch das ganze Jahr gebraucht :jaaaa:und nicht nur während weniger Wochen !!!

Yokojo
27.03.2018, 14:19
Da hast du nicht genau beobachtet peggy1, der Puter tritt nicht wenn ihm danach ist, sondern nur, wenn die Pute sich duckt. Der Puter führt auch nicht, sondern latscht immer den Hennen hinterher[emoji6]

peggy1
27.03.2018, 15:03
Ja, aber es geht doch hier um Hahn und Henne und nicht um Puter und Pute !?

Sorteng
27.03.2018, 15:15
Hahn und Henne sind nicht auf Gallus Gallus beschränkt. Es geht hier um Puten.:)

Yokojo
27.03.2018, 15:20
Es geht um Gubbel Gubbel[emoji2]

KaosEnte
27.03.2018, 15:24
da hast du zu schnell gelesen, Peggy. Okina schreibt von Putenhahn und Putenhenne.

Stallknecht
27.03.2018, 15:28
Da hast du nicht genau beobachtet peggy1, der Puter tritt nicht wenn ihm danach ist, sondern nur, wenn die Pute sich duckt. Der Puter führt auch nicht, sondern latscht immer den Hennen hinterher[emoji6]

So ist es ! Und wenn Küken da sind und man hat mehrere Puter, dann umbalzen sie ringförmig die Küken und beschützen sie so auch gegen Fressfeinde, das machen die Hennen nämlich nur bedingt. Bei nur 5 Putern die das machen, sieht man die Küken von oben also quasi kaum noch, so zugedeckt werden die dabei. Generell kümmern sich die Puter sehr stark um den Nachwuchs und sie sorgen auch dafür, dass die Küken immer schön nahe zusammen bleiben. Für mich ist die Haltung von nur einem Puter daher auch nicht artgerecht, ich habe oftmals weit über 10 aber das Mindestmass aller Dinge sind für mich 5 Puter. Tauchen Greifer oder auch mal nur Kaninchen auf, rennen die Puter zudem zu den Hennen und machen ein riesen Gejabbel, während die Truppe sehr eng beieinander hockt. Bodenfeinde kommen nicht mehr auf die Füsse, wenn 4-5 Puter im Kreis stehend sehr koordiniert auf den Feind in der Mitte eintreten oder zuschlagen ! So haben sie bei mir letztes Jahr doch glatt schon nen Feldhasen zu Brei gekeult. Nur ein oder 2 Hähne, hätten nicht diese geballte Angriffspower !

Was die Hähne angeht, da darf ja eh nur der Boss treten, der Rest schaut zu ! Aber ein älterer Hahn der weiss wie man das macht, der ist nicht so wild wie ein Jugputer, verletzt die Hennen also auch seltener, genauso wie eine Althenne gelernt hat, wie es besser oder eben richtig zu machen ist. Junghennen bekommen im ersten Jahr gerne mal den Rücken aufgerissen, bei Althennen hatte ich das bisher noch nie. Ich habe auch eine Althenne die recht zerzaust aussieht, die hat bisher leider noch nie gemausert und rennt daher mit einem nackten Rücken durch die Gegend, das schon seit Ewigkeiten. Ihr Bruttrieb ist enorm, ich denke mal es hängt damit zusammen. Aber auch sie hat nicht einen Kratzer, obwohl sie sich schon oft hat treten lassen, denn die Brutzeit beginnt ja jetzt so richtig.
Meine Befruchtungsraten waren bei der vorletzten Probebrut recht mies, die neueste Einlage aber sieht gut aus, 75 % und es geht weiter aufwärts. :)

Okina75
27.03.2018, 18:13
Ah, sehr interessant, ich danke Euch sehr :D!
Es beruhigt zu wissen, dass die Puteriche nur Opfer ihrer schlechten Augen sind, wenn sie meinen, dass eine platt dasitzende Henne automatisch was von ihnen will, ansonsten aber nie zu unfreiwilligem Sex zwingen. Und die geballte Verteidigungskraft ist auch ein Argument!
Ganz abgesehen von dem ohnehin genialen Anblick einer balzenden Bruderschaft :ahhh!

Jorg
27.03.2018, 18:22
Hej,

das kann ich nur bestätigen.
Wir hatten ein Paar Bronzeputen.
Der Puter hat zwar schon öfters mal den "Dicken" gemacht und gebalzt was das Zeug hält.
Aber wenn die Henne kein OK signalisert hat, war es für ihn halt auch gut.
Ich meine Puten 1.1 sind kein Problem, zumindest was unsere Bronzeputen betraf.
Aber große Abweichungen wird es von Rasse zu Rasse wohl nicht geben.

Gruß
Jorg

Stallknecht
27.03.2018, 22:29
Das sehe ich etwas anders, wobei ich nur zwischen meinen Wildputen und meinen Cröllis unterscheiden kann. Aber da gibt es wirklich gewaltige Unterschiede im Verhalten. Die vertragen sich zudem untereinander auch nur sehr schlecht, weshalb ich die Cröllis wohl wieder abschaffen werde. Hinzu kommt auch, dass meine Crölliputer ständig die Hühnerhähne massiv attackieren, meine Wildputen machen das nur sehr selten mal. Sie machen aber mit, wenn die Cröllis anfangen.

Die Cröllis flattern mir auch gerne mal über den Zaun und finden dann nicht mehr zurück, weil zurück flattern tun sie ja leider nicht mehr. Meine haben das noch nie gemacht. Bei Gefahr flattern die Cröllis panisch in alle Himmelsrichtungen, meine sammeln sich zur engen Herde und verstecken sich gemeinsam. Es mögen ja nur Feinheiten sein, aber ich finde Unterschiede sind eindeutig da. Die Cröllis hocken zB. auch viel eher auf dem Schlafplatz, während meine noch gemütlich im Freilauf grasen.

peggy1
27.03.2018, 22:34
oh sorry! zum Thema Puten halt ich lieber meinen Schnabel :unsicher

conny
28.03.2018, 10:19
Bei meinen Bronzeputen haben die Hähne Küken nie beschützt. Ganz im Gegenteil, kam ein Puter oder eine andere Henne den Küken zu nah, wurden sie von der führenden Henne wehemennt vertrieben. Die führende Glucke hat sich auch mit dem Nachwuchs von den anderen fern gehalten. ERst als sie befiedert waren, haben sich die Jungtiere unters Altvolk gemischt.


http://up.picr.de/32228742gy.jpg

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http://up.picr.de/32228744py.jpg

http://up.picr.de/32228745or.jpg

LG Conny

Okina75
28.03.2018, 14:05
Die führende Glucke hat sich auch mit dem Nachwuchs von den anderen fern gehalten. Erst als sie befiedert waren, haben sich die Jungtiere unters Altvolk gemischt.

Sehr wertvolle Info- ebenso würden es auch Wildputen machen. Darum auch mein Gedankengang.

Yokojo
09.04.2018, 14:19
Das sind Östliche Wildputenhttp://uploads.tapatalk-cdn.com/20180409/1d2b9e96aba4808d83d4269e82f673ca.jpghttp://uploads.tapatalk-cdn.com/20180409/5cbc7b6e066f4efe4ee768aa01b49963.jpg

Stallknecht
16.04.2018, 22:54
Für mich sehen die eher aus wie Kupferputen. :-[ Aber abgewinnen könnte ich denen absolut nichts. Ich mag da eh nicht, wenn alle Tiere immer so fad gleich aussehen. Mir gefällt ne bunte Truppe viel besser, aber Geschmäcker sind ja verschieden. :jaaaa:

army
17.04.2018, 08:07
Kupferputen sehen doch gänzlich anders aus!! Die haben ja eine komplett andere Farbe!! Oder meinst du Bronzeputen?

Yokojo
17.04.2018, 08:31
Die Östlichen Wildputen sind farblich den Bronzeputen ähnlich nur haben sie keinen Glanz auf dem Rad, die Wildputen zählen zu den schwersten flugfähigen Vögel aber man sieht es ihnen nicht an, sie fliegen bei weitem besser als Bronzeputen....

Stallknecht
17.04.2018, 14:54
Da ich unter östlicher Wildpute nix finden konnte, habe ich mir Bilder angeschaut. Optisch gingen sie ja in Richtung Broncepute. Bei der Selektion hat mich die Suchmaschine dann wohl in Bezug auf "Kupferpute" genarrt.

https://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=g04TH2ka&pccid=HHWbFEAJ&id=DB40A38E2B25A63C77924623160685B7D0F94AFC&pmid=BDBAEB03195C2708DDB0E446A6D444D8499A6B5C&thid=OIP.g04TH2kaograHbQ8cXk7XQHaFj&q=kuperputen&psimid=608016416197118396&ppageurl=http%3a%2f%2fwww.forumteneriffa.de%2ftene riffa_forum%2fsonstige-themen-rund-um-teneriffa%2f1283-erste-nutztier-arche-spanien.html&iss=VSI&selectedIndex=4&first=1&count=35&vw=53812+dd887+c67fd+aebc0+e79aa+52332+c3f83+ba906 +b08ad+a6d64+b9ff6+a6d67+c7d6c+47e44+73fc3+51587+7 4851+e1f4c+6b76b+0f3fb+53975e6b50aec9c5b93c4b42318 2067bddca369cd7c4460685daf42916298b34e087ec7c2e380 d1fbf55aa5f0fbb9a615870&simid=608016416197118396

Yokojo
17.04.2018, 15:03
Dann auf lateinisch :
meleagris gallopavo silvestris

Stallknecht
17.04.2018, 15:53
Danke ! Nun habe ich sie gefunden. ;)

Ganz schön schwere Brocken mit durchschnittlich 7,6 Kilo bei den Putern. Hast du die ? Wenn ja, was fressen die Puter in etwa pro Tag denn so ?

Yokojo
17.04.2018, 16:40
Die gehören meinem Bruder, er hält sie teils im Freilauf, sie schlucken ganze Eicheln und kleine Walnüsse am Stück[emoji2]

Okina75
17.04.2018, 17:31
Sogar Walnüsse- ui :o!
Ja Mensch, da müssten Truten doch neben Gänsen (die man einfach auf die Wiese stellt, Wasser dabei, gut ists ^^) die leichfuttrigsten Geflügel sein wo gibt, oder?
Habe mal ein bisschen rumgelesen, und natürlich sind Wildputen wie immer ein bisschen was anderes als die Nutvariante, aber denen kann man ja quasi alles an Beeren und Körnern geben, was es gibt...
So fressen sie zB im Sommer wohl gerne Kirschen, scheiden die Kerne aber wieder aus, welche sie dann wiederum im Winter fressen und dann auch verdauen. Den Trick müsste mir dann zwar erstmal einer verraten, wie die das machen, im Sommer die Kerne NICHT mit zu verdauen, aber im Winter (geht doch alles durch denselben Magen mit Reibesteinen?!?), aber gut, wird wohl irgendwie so gehen, wenn die amerikanischen Wildbiologen das so sagen...
Aber davon ab- jegliche Beeren, Kerne und und und... Wenn man da als Putenbesitzer also etwas Einsatz nicht scheut, sollte man die doch echt gut und günstig zufüttern können?

So kann ich mir vorstellen, dann endlich mal was zu haben, was auch Hagebutten frisst, die den hiesigen Wildvögeln meistens irgendwie so völlig egal sind, und die daher am Strauch vergammeln und wohl eher von Mäusen verbreitet werden als von den sagenhaften Wildvögeln.
Dann zB Mahonienbeeren, die hierzulande quasi auch keiner frisst, Wildäpfel- bin ganz hingerissen, was die so alles fressen ^^!

Walnüsse ernten hier meistens nur die Elstern, Haselnüsse (die es in rauhen Mengen überall gibt) gar keiner außer Mäuse, Eicheln kann man wie gesagt in Mastjahren sackweise sammeln, Bucheckern hier und da auch... Wow, bin schon gespannt, was ich den meinen alles anbieten kann, wenn sich das alles so gut anlässt wie ich es hoffe ^^!

Vllt. lernen die Hühner ja dann sogar noch von den Puten was zu futtern, was sie sonst nichtmal ankucken würden ^^...

Yokojo
17.04.2018, 18:36
Man kann sie in der Tat mit viel selbstgesammeltem Futter super gesund füttern wenn man sich die Mühe macht! Nicht zu vergessen sind Brennesseln in rauhen Mengen[emoji2]
Welche Puten willst du dir anschaffen Okina?

Okina75
17.04.2018, 19:32
Auch weil sie Brennnesseln futtern wie andere Leute Cesars Salad, sind sie mir hochwillkommen- es gibt kaum was, was hier bei mir leidenschaftlicher wächst als die Nesseln ^^.

Ich kriege Bruteier von den Puten, die auch Brigitte/ Floyd hat (und wohl auch Stallknecht), also quasi Wildputenmixe, die nicht so riesig werden :).

Stallknecht
18.04.2018, 01:08
Na da bin ich aber mal gespannt ! Was grosse Puten alles so schlucken, das müssen die Kleineren aber noch lange nicht futtern ! Ich habe Hennen dabei, die nehmen mit Freunde ein Maiskorn aus meiner Hand, knabbern 3 mal darauf herum und lassen ihn fallen ! Meine Altputer beachten Maiskörner gar nicht erst, die Jungen Hähne fressen sie aber ab und an schon recht gerne.

Erdnüsse aus der Hand werden ausgespuckt, Eicheln ebenfalls. Kirschen am Boden schälen sie, also die Kerne bleiben meistens liegen, die holen dann aber die Mäuse oder sie verrotten, fressen tun meine die nicht !

Brennesseln wenn ganz klein ab und an ja gerne, aber sobald die etwas grösser sind, rühren sie die nicht mehr an. Weisskohl und Wirsing, dafür tun sie aber alles.

Das grösste Problem ist der Auslauf, meine Puten können Schubkarren voller Grünzeug jede Woche weg putzen. So schnell wächst das aber gar nicht mehr nach. :(

Achja, meine sind keine Wildputenmixe:o die sind schon reinrassig ! :roll :jaaaa:

Okina75
18.04.2018, 01:57
Hm, alles eine Sache der Erziehung, hoffe ich ^^.
Meine Hühner wollten auch erst keinen ganzen Mais fressen. Dann war ich mal auf einem abgeernteten Maisacker stoppeln, habe ihnen die Körner frisch vom Kolben gegeben, die sie wegfutterten als gäbe es kein Morgen, und seitdem sind ganze Maiskörner kein Thema mehr, und durch das Beispiel der Glucken dann auch für den Nachwuchs nicht.
Nun fressen meine Hühner keine Eicheln und Kram, aber das genetische Erbe als Wirklich- Allesfresser sollte da sein und dann hoff. durchkommen. Welche Puten Du und Floyd auch immer haben, sei es drum, sind doch eh nur die Federn, die unterschiedlich aussehen, grob gesagt- und am Ende ist doch alles gleich lecker ^^.

Stallknecht
18.04.2018, 02:56
Dein grösster Denkfehler liegt aber darin, zumindest ist das meine Beobachtung bisher, dass die Puter draussen kaum was fressen, die rennen nämlich ab und an in den Stall und hauen sich da dann mit Vorliebe den Kropf so richtig voll, ansonsten wird zumindest bei meinen Wildputen ganzjähig gebalzt ohne Ende. Wenn sie balzen fressen sie aber nichts !
Und ich denke mal du weisst selbst, nur Grünzeug ist auch für Hühner nicht genug ! Nüsse und Eicheln aber machen derbe Fett, willst du also gutes Fleisch oder eher Fettkilos auslassen um Schmalz zu bekommen ? :kein

Meine Cröllis sind da etwas anders, die fressen schon eher mal Grünzeug oder suchen sich sonst was. Kommt der Abend gehen meine Hennen auf ihre Stangen, da wird kaum noch was gefressen, die Puter aber stehen Schlange und fressen sich erneut voll.

Das alles ist aber noch nicht die Krönung ! Meine sind sowas von ganzjährig brutwillig, einige kannst du quasi nicht entglucken, das wiederum bedeutet Naturbrut zulassen, also viele Küken und kaum sind die soweit, geht der Spass mit dem Brüten erneut los. :spei


Welche Puten Du und Floyd auch immer haben, sei es drum, sind doch eh nur die Federn, die unterschiedlich aussehen, grob gesagt- und am Ende ist doch alles gleich lecker

Ganz so ist das so ja nun nicht ! Zum einen gibt es schon gewaltige Unterschiede in der Fleischqualität, was nicht zuletzt auch an der Futterwahl und am Bewegungsdrang liegt. Und dann kommt ja noch dazu, dass meine als einzige laut Putenatlas resistent gegen nahezu alle Krankheiten gelten. Wenn das also alles das Selbe wäre, warum dann diese Erwähnung ? Ich höre das immer wieder mal von welchen die canadische Wildputen oder auch andere Puten halten, die verlieren bis zur Hälfte ihrer Truppe bis zur Schlachtung, das Problem habe ich noch nie gehabt, ich habe so gut wie gar keine Abgänge. Ich habe bisher nur 5 Puten verloren und 3 waren Hennen, die sich gegenseitig kaputt gemacht haben, eine wurde vom Puter extrem wie eine Banane geschält, da habe ich sie erlöst und Nummer 5 war ein ca. 3 Monate alter Jungputer, der blieb leider abends draussen, hatte also seine Truppe verloren, was ihm vermutlich zu viel Stress gebracht hat und daher ist er dann eben einfach so verendet, obwohl ansonsten kern gesund. Eine der 3 Hennen habe ich zudem noch in letzter Sekunde notschlachten können, da hatte ich also zumindest den Braten noch.

Ich glaube bei ca. 150 Puten die ich bisher gross gezogen habe, ist das Ergebnis mehr als gut ! :jaaaa:

Ich füttere aber auch Mineralien usw. ständig dazu. Meine Putenkükis schlüpfen fast alle und schaffen es auch gross zu werden ! Wenn ich da an die mal zugekauften Crölliküken denke, da blieben von 6 nur 2 übrig, das Erste schaffte nicht einmal die erste Nacht und nur wenige Tage später ging das zweite Küken usw.
Robust sieht für mich also doch etwas anders aus.

Yokojo
18.04.2018, 08:38
Wahrscheinlich schmecken die verschiedenen Putenrassen alle lecker, aber ich denke es gibt große Unterschiede im Verhalten, Wachstum, Krankheitsresistenz, lntelligenz usw. Ich züchtete bisher Standard Bronzeputen, Cröllwitzer und Landputen ähnlich den Ronquiere, aber sie waren alle gute Futtersucher neigten aber unterschiedlich zum verfetten. Die Schwarzkopfkrankheit hat nach meiner Beobachtung auch mit Klima und Haltungsform zu tun, umso kaltfeuchter das Klima umso anfälliger, umso naturnaher und somit vitaler die Vögel sind umso robuster gegen Krankheiten, sollte eigentlich klar sein.
@Stallknecht
Wenn deine kleinen Puten sich das ganze Jahr fortpflanzen und keine guten Futtersucher sind, dann hat diese Rasse mit Wildputen am wenigsten gemein....

Stallknecht
18.04.2018, 15:16
Yokoko, sie sind super Futtersucher, nur sie fressen eben nicht alles ! Die Puter wissen zudem wo sie was bekommen, ich denke ich habe sie hier einfach zu sehr verwöhnt und für ihren starken Fortpflanzungstrieb sind sie auch bekannt, ebenso dafür, dass sie viel mehr Eier legen als andere Puten. Die Puter knabbern im Gegenzug zu den Hennen nur eben nicht die kleinen Grasspitzen ab, die hauen sich lieber langes Gras oder grosse Ballen rein, die mir meistens nur im Hochsommer zur Verfügung stehen.

Und du weisst ja auch selbst, nimmst du den Hennen die Eier weg, legen sie immer weiter. Ich kann aber meine Tiere nicht alle brüten lassen, den Platz habe ich nicht. Zudem kann man auch nicht x-beliebige Mengen davon essen. ;)

Okina75
18.04.2018, 17:19
Hm, und ich werde meinen sicher keinen Putenstarter hinstellen oder sie sonstwie extra "verwöhnen". Gibt vormittags was und nachmittags/abends was, und ansonsten müssen sie suchen, wenn sie was zwischendurch wollen.

Wird sich zeigen, wie ich das dann mit den Geschlechtern etc. manage, erstmal will ich nun hoffen, dass der Sommer 1a wird und ich die gut groß kriege. Geht das nämlich in die Hose (wir leben quasi im niederschlagsreichsten Gebiet Deutschlands- Westerwald und Bergisches sind ja so die hiesigen Waschküchen- und wir mitten dazwischen), bleibt es auch bei dem Versuch und ich werde keine Zuchttiere behalten. Ist alles noch offen- erstmal ausbrüten und groß kriegen, alles weitere ergibt sich dann, je nachdem wie ich die Sache beurteile. Aber sich im Voraus schon mal Gedanken zu machen, hat ja noch nie geschadet.

Yokojo
18.04.2018, 20:13
Die Putchen sind schon anders als normale Hühner und haben durchaus Vorteile, z.B. scharren sie nicht so viel und weiden mehr was der Grünfläche zuträglich ist und man kann eine Putenherde leicht in den Stall dirigieren was bei Hühnern so ziemlich unmöglich ist.....
Ich wünsche viel Erfolg!

Okina75
18.04.2018, 20:31
Ganz lieben Dank, bin voll der Hoffnung :)!

conny
19.04.2018, 12:25
Hm, und ich werde meinen sicher keinen Putenstarter hinstellen oder sie sonstwie extra "verwöhnen". Gibt vormittags was und nachmittags/abends was, und ansonsten müssen sie suchen, wenn sie was zwischendurch wollen.

Wird sich zeigen, wie ich das dann mit den Geschlechtern etc. manage, erstmal will ich nun hoffen, dass der Sommer 1a wird und ich die gut groß kriege. Geht das nämlich in die Hose (wir leben quasi im niederschlagsreichsten Gebiet Deutschlands- Westerwald und Bergisches sind ja so die hiesigen Waschküchen- und wir mitten dazwischen), bleibt es auch bei dem Versuch und ich werde keine Zuchttiere behalten. Ist alles noch offen- erstmal ausbrüten und groß kriegen, alles weitere ergibt sich dann, je nachdem wie ich die Sache beurteile. Aber sich im Voraus schon mal Gedanken zu machen, hat ja noch nie geschadet.

Ohne Putenstarter musst du den Küken aber ordentlich Eiweiss und Mineralien zufüttern, sonst kümmern sie. Gerade in der Wachstumsphase benötigen sie bei weitem mehr eiweisshaltiges Futter, Mineralien usw. als z. B. Hühnerküken. Einfach nur auf die Wiese lassen, genügt Putenküken leider nicht. In freier Wildbahn überleben viele Küken nicht.

LG Conny

Okina75
19.04.2018, 14:55
Das soll kein Problem sein, Conny, eine steife Blutmehlmischung sollte es bringen, worin ja auch fast alle Spurenelemente, Methionin etc. pp. in fast idealer Dosierung drin sind.

Yokojo
20.04.2018, 07:35
Machst du eigentlich Naturbrut oder Kunstbrut?
Bei Kunstbrut kannst du noch Hühnerküken gleichzeitig schlüpfen lassen dann lernen die Putchen von denen schneller was eßbar ist.
Bei Naturbrut darfst du auf keinen Fall mit Hühnern mischen weil die Glucke dann die Kuckucke erkennt[emoji6]

Mara1
20.04.2018, 07:56
Könnte man Puten auch von einer Hühner-Glucke ausbrüten lassen? Und würde die dann die Putenküken führen?

@Stallknecht, welche Putenrasse hast du? Also diese besonders robusten meine ich.

LG
Mara

Yokojo
20.04.2018, 08:00
Ich hab das schon mit Erfolg praktiziert, ich würde aber darauf achten daß es eine ruhige und vorsichtige Hühnerglucke ist, weil die Putchen am Anfang etwas langsamer und empfindlicher sind als Hühnerküken....

Yokojo
20.04.2018, 08:13
.....man muß nur darauf achten daß Hühnerküken nicht mal in der Nähe sind, weil die Hühnerglucke im schlimmsten Fall die Putchen massakriert!
Es reicht wenn ich diese Erfahrung gemacht hab, ich geb sie gerne weiter....

Okina75
20.04.2018, 13:16
Hallo!

Nur Naturbrut, wie grundsätzlich bei mir.
Hm, wäre ja doof, wenn die Glucke dann die Putchen massakrieren würde. Hatte nämlich in der Tat überlegt, nach einer Woche Putenbebrütung noch nonchalant ein paar Eier von meiner Truppe dazu zu legen. Damit die großen Hennen besser ausgelastet sind (zufällig haben sich passend zwei der Altmärkerhennen hingeflanscht) und damit die Puties ein bisschen "Leitung" haben.

Hm, sollte ich dann also wohl lieber lassen, den Plan, sagst Du? Hätte natürlich den Vorteil, dass der Platz unter der Gluck länger für die Puties reicht. Und ich hätte dann doch noch Kapazität, mir ein paar Vorwerk und Exchequer Leghorn auszubrüten... Ja gut, dann werde ich es so machen- erstmal schauen, wieviele Puten- Eier dann was werden, und ggfls. kriegt dann eine alle Puteneier (ich kriege 11), und die andere kriegt eine Ladung Hühner- würde ja gleich mit Vorwerk und Exchequer passen. Gewusst wo ^^!

Ganz lieben Dank für Eure vielen guten Tipps hier. Ich finde es zwar schiete, dass das Wetter demnächst wieder um die Hälfte der aktuellen Temperatur runterkrachen soll, aber bis die Putis schlüpfen, dauert es ja einen Monat- da hoffe ich dann mal, dass es wieder anständig ist bis dahin. Habe echt 'nen Meeega- Bammel, dass die mir am hiesig eigentlich üblichen Klima verrecken =(...

Okina75
21.04.2018, 23:47
So ^^...
Heute vormittag sind wohlbehalten 11 Puten- Eier aus der schönen und beschaulichen Slowakei bei mir angekommen, und waren bis auf ein paar leicht bewegliche Luftblasen alle ok aussehend. Nachdem sie dann erstmal verschnaufen durften, habe ich sie am Abend unter beiden sitzenden Kämpfer- Schwestern aufgeteilt- die größere bekam sechs, die kleinere fünf.
Das Gewicht variiert von 87- 66 g, wobei ich, wenn alles klappt und genug Tiere groß werden (und ich welche zur Weiterzucht behalte) mehr auf das untere Ende der Skala hin selektieren werde.

Ich finde, die Eier haben eine völlig andere "Ausstrahlung" als Hühnereier, und ich bin schon soooo gespannt auf die hoffentlich nicht nur von Existenzsorgen gebeutelten Erfahrungen mit den Tieren :ahhh!

Luci
22.04.2018, 17:33
Danke für deinen Bericht, Andreas.
Ich verfolge dein Projekt mit wirklich allergrößtem Interesse!

Stallknecht
22.04.2018, 23:41
Könnte man Puten auch von einer Hühner-Glucke ausbrüten lassen? Und würde die dann die Putenküken führen?

@Stallknecht, welche Putenrasse hast du? Also diese besonders robusten meine ich.

LG
Mara

Ich habe das noch nicht versucht, denke aber mal dass es geht. Generell bevorzuge ich aber Kunstbrut bei den Puten, da es bei Kunstbrutt an sich keine Ausfälle gibt und ich meine Küken die ersten Wochen lieber trenne.

Ich habe lombardische Wildputen :love und noch 4 Cröllis 2.2 die aber wohl auch bald gehen werden, da ich mich von den Cröllis wieder trennen möchte.

Yvi
23.04.2018, 08:22
Das ist ein intressantes Thema. Ich habe ja auch vor Puten zu halten und darüber noch nie nachgedacht.
Bei meinen Hennen ist es so das wenn die kein Bedürfniss auf den Hahn haben das die Damen ihm das auch zeigen und von Puten habe ich bisher nur friedliches Zusammenleben gesehn aber mit kurzen Einblicken sieht man eben auch vieles nicht.
Ich denke das wenn der Puter wirklich die Henne nerven sollte das ich dann wohl probieren würde da Möglichkeiten zu finden und wenn es ausartet eben ein bisschen trennen so das se sich aber sehen können. Ich denke aber das so etwas nur passieren kann wenn nur eine Henne da ist,denn wenn ich mir vorstelle das mein Hahn Eddy nur eine Henne hat..... Oh Jessas,die wär arm dran.
Vielleicht ist eine Henne für manchen Puter einfach zu wenig
Ich bin gespannt wies bei mir sein wird.
Lg yvi

Yokojo
23.04.2018, 08:33
Bei Putern gibts da wiklich keine Probleme, wenn dem Puter Hennen fehlen stellt er sich einfach vor daß er eine unter sich hat [emoji23] [emoji6]

Stallknecht
23.04.2018, 14:40
GANZ GENAU und dann wird das lustig und ein Lacher ! :laugh:laugh:jaaaa:

Puter treten ja eh nicht so wie die Hühnerhähne, wenn sich keine Henne hin legt, wird auch nichts getreten, zudem tritt eh nur der Boss, egal wie viele Hähne du hast ! Auch kann ein Tretakt durchaus mal 15-20 Minuten dauern.

Okina75
22.05.2018, 23:31
Wenn alles gut läuft, bin ich ab morgen (vorläufig zumindest) Putenbesitzer ^^!
Drei von den 11 Eiern haben es in die Finalrunde geschafft, nicht so schlecht für Versandeier aus der Slowakei, von denen zwei mit etwas Verspätung am Schlüpfen sind, im dritten kratzt es, lebt also auch :D!

Gestern hätte ich den ganzen Kram fast abgeschrieben, weil die Glucke nochmal Pause machte, wir dann nach dem Wieder- Einbunkern wegfuhren, erst um 17 Uhr wieder da waren, und da war die Klucke wieder draußen, ausgebrochen, was die vorher nie gemacht hat, und die Eier weiß der Geier wie lange unbedeckt. War voll am Ende, weil ich mich so sehr auf die Puties gefreut hatte, aber letzten Endes setzte die Glucke sich wieder, stand dafür heute nicht auf, und da war es unter ihr im Gange. Was für eine vorläufige Erleichterung!

Ich sage so oft "vorläufig", weil nun die wohl schwierigsten sechs Wochen im Leben einer Pute bevorstehen, und ich die Glucke als solche noch nicht kenne, da sie zum ersten Mal sitzt.
Gebrütet hat sie 1a für eine Erstglucke, im Gegensatz zu der zuerst drauf gesetzten Kämpferhenne auch total ruhig und entspannt (weswegen die von der Pflicht nach nur einer Woche entbunden wurde).
Jedoch war die erste Nestbox etwas zu groß, bzw. die zweite Glucke zu klein, so dass die die Eier auf dem glatten Kistenboden eher unter sich herausdrückte, als stabil drauf zu sitzen. Mein Fehler, durch den die Eier eine Zeitlang wenig optimal gewärmt wurden, was mir nun 1- 2 Tage Schlupfverzögerung einbrachte, obwohl ich das zu große Nest zeitnah anpasste.

Jetzt steht als nächstes zu hoffen, dass die Kleinen dadurch keine Behinderung davongetragen haben, und die Glucke sie auch gut annimmt. Und dass sie gut aus dem Ei kommen, sowie denn auch die ersten kritischen Wochen gut überstehen. Bei Ekelwetter kann ich die Familie schon zugfrei und trocken, aber luftig wegsperren, und zum Glück sind es auch nur maximal drei Kükis, ansonsten aber sollen sie von klein auf im Freilauf aufwachsen.

Okina75
23.05.2018, 11:58
Alles für'n Arsch...
Heute morgen lag eins Vier Fünftel- tot neben dem Nest, völlig ausgekühlt, das zweite tot im etwas zerdrückten Ei und das dritte nicht angepickt- könnte im Quadrat kotzen und werde mich NIE wieder auf IRGENDETWAS freuen :heul!

Okina75
23.05.2018, 13:01
Küki wieder aufgetaut und am piepen, die dumme Klucke schaltet aber nicht auf Führen um und sagt auch nix zum Küken.
Also werde ich das Kleine jetzt über Tag separat warm halten, und heute Abend pflanze ich nochmal eine Kämpferhenne um, schiebe ihr das Küki unter, und dann schauen wir mal weiter. Die Kämpferinnen haben jetzt sogar ohne Eier vier Wochen gesessen, also schauen wir mal, ob sie was sagt/ sagen, wenn sie das Küki piepen hört/ hören (zwei Schwestern brüten absolut simultan, machen gemeinsam Pause, sitzen gemeinsam im Nest, mit etwas Glück, an das ich nicht mehr glaube, führen sie das Küki dann auch zu zweit...).

Ein Küken aus 11 Eiern, was 'ne Schei...e :(...

TenshiJanina
23.05.2018, 13:35
Oh nein, wie traurig! Das tut mir sehr leid :( Viel Glück für den kleinen Überlebenden!


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Stallknecht
23.05.2018, 15:04
So wie ich das sehe hast du dir das selbst eingebrockt ! Putenküken nehmen schon vor dem Schlupf Kontakt zur Mama auf und bei Hühnern sprechen sie nunmal nicht die selbe Sprache ! Zudem Naturbrut bei Puten, das ist so eine sehr gewagte Sache, wo ich selbst sehr wenig von halte ! Und bei Versandeiern würde ich immer den Brüter bemühen. :jaaaa:

Versandeier generell müssen nicht schlecht sein, sofern sie passend und aufwändig verpackt sind. Ich habe von meinen Puten auch Eier in einige weit entfernte Länder geschickt, bisherherige Rückmeldungen sind alle sehr gut bis super spitze. Von 15 Eiern 12 Kükis, von 20 Eiern 17 Kükis und alle sehr lebendig und agil. Aber vielleicht hast du ja Glück und das letzte Küken kommt durch, dann hast du wenigstens einen Braten zum probieren. ;)

Und wenn es eine Henne wird, so lass sie in 2019 brüten, vielleicht bekommst du dann ja noch Hähne nach.:-[

Okina75
23.05.2018, 15:38
Tjo, lieber Stallknecht- ich weiß wohl, dass Brut mit Hühnern nicht das Optimum ist, schon alleine wegen der kurzen Führungsdauer, die nur selten und mit Glück mal der Puten- Dauer nahe kommt. Bei mir gibt es aber nun mal ausschließlich Naturbrut, und schlussendlich brüten viele Extensivputen natur.
Ebenfalls ist es irgendwie 'ne klare Sache, dass es irgendwann heikel wird, wenn man nur auf Kunstbruttauglichkeit selektiert, oder? Muss man ja nicht mitmachen, den Trend, weil's davon sicher nicht besser wird mit der Naturbrut ;)!
Und dass die Glucke nicht auf Führen umschaltet, kann genau so bei Hühnerküken passieren, da geb' ich mir oder dem Putchen gar keine Schuld. Und auch im Brüter wären von den Versandeiern 7 Stück Matsch gewesen. Nur blöd, dass sich die Erstglucken als vorläufige Nüsse erwiesen haben, und so viele Eier am Ende doch Rührei waren.

Das Küki ist ein zartes kleines Dingelchen, und wenn man nach dem Zipfel auf der Nase gehen kann, ein Hennchen, weil man den quasi nicht sieht. Hoffen wir das beste.
Ein Hahn allein wäre doof, eine Henne könnte, wie Du richtig sagst, sich nächstes Jahr selber einen Mann ausbrüten. Wenn es überlebt, ist nämlich hauptsächlich am Pennen und knackt schon frisch geschlüpft beim Atmen- zumindest, als es gerade erst wieder warm war...

Okina75
25.05.2018, 16:24
Das Kleine lebt und beginnt zu fressen- die ausbrütende Glucke hat es doch angenommen und erweist sich als sehr umsichtig und ruhig ^^!

Luci
25.05.2018, 20:42
Also gute für das überlebende Küken!
Bei meinem Putenwunsch stehe ich vor ähnlichen Herausgorderungen wie du, Andreas.
Bei mir gibt es aus Überzeugung und beruflichen Gründen nur Naturbrut.
Eine Brut durch Hühner ist unter anderem aus den oben genannten Gründen(Verhalten, Sprache) nicht möglich.
So geprägte und ausgebildete Puten wie ich möchte bekomme ich nicht erwachsen.
Also bleibt es beim Huhn bis ich das Dilemma gelöst habe.

Okina75
25.05.2018, 23:50
Hy Luci!

Eigentlich reicht ja eine Henne oder ein Paar (Puten) durch Hühner erbrütet und aufgezogen. Im nächsten Jahr kann die dann selber Putenküken aufziehen, und schon hättest Du richtig geprägte Nachzucht, mit der Du arbeiten kannst.

Ich sage mal so: Mein Küki hat heute auf das Locken der Glucke reagiert, nachdem es gestern noch ziemlich unbeteiligt für sich rumlief. Auch heute war es noch für sich unterwegs, aber man kann richtig von Vormittag auf Nachmittag die Fortschritte beobachten. Die kleinen Puten müssen das wohl wirklich lernen, ebenso wie die Glucke, dass das Küken vllt. erstmal komisch/ gar nicht reagiert.
Ich habe da wohl mit meiner Glucke ein echtes Goldstück erwischt, die macht das alles trotz ihrer ersten Brut überhaupt richtig prima, geht voll auf das Kleine ein, wärmt es, wann es will, geht ganz behutsam umher, bietet mit ganz feinen Gesten Futter etc. an, da kenne und hatte ich schon ganz andere Glucken. Auf jeden Fall kriecht die kleine Pute nun selber unter, obwohl sie an der schwarzen Glucke erstmal das richtige Ende finden muss, und die geht auch ganz sensibel drauf ein, geht mehr nach dem Verhalten des Kleinen- ein ganz feines Zusammenspiel.

Naja, langer Rede kurzer Sinn, es gibt von Tag zu Tag Fortschritte, ich hoffe, das neurologische Malheurchen geht auch weg- auf jeden Fall hat die Kleine den Tag mit etwas im Kropf beendet, hat auch schon aus dem Wassernapf getrunken- wird hoffentlich :D!

Stallknecht
27.05.2018, 05:14
Wie vermutlich ja bekannt, halte ich meine Puten mit den Hühnern im selben Auslauf und im selben Stall ! Ich lasse auch immer mal einige Hennen die Eier ausbrüten, denn mein Brüter schafft in den Hochphasen eben nicht alle Eier, mehr als ca. 90 Hühnereier gegen nun mal nicht rein. Wenn es also schnell gehen muss, dann lasse ich eine der brutwilligen Dauerglucken die Arbeit machen, egal ob nun Hühner - oder Puteneier ! Nur wenn sie angepickt sind, nehme sich sie weg bzw. aus dem Nest heraus und dann können sie hier daheim schlüpfen. :jaaaa:

Wenn ich das so mache habe ich nicht das Problem, dass meine Hennen irgendwann nicht mehr brüten wollen, also das Gegenteil ist da wohl eher der Fall. ABER und hier wird es wichtig, ich lasse die Putenkükis erst gar nicht mit Erregern in Kontakt kommen, die gefährlich werden könnten. :neee:

Es mag ja Züchter geben die vom grossen Glück gesegnet sind, das sind aber seltene Ausnahmen ! Und ich kenne einige Züchter die wortwörtlich die Schnautze voll haben, weil sie jedes Jahr einen grossen Teil ihrer Küken verlieren, meistens durch die berühmte Schwarzkopfkrankheit ! Und ab und an reissen diese Küken dann sogar noch einen Teil der Alttiere mit. Selbst mein Tierarzt hat Jahr für Jahr das selbe Problem, nur im ersten Jahr ging es gut.

Meine Putis sitzen in der Regel die ersten 12 Wochen getrennt von den Alttieren, erst dann dürfen sie zur Herde und was soll ich sagen, ich hatte noch nie einen Ausfall oder eine Bekanntschaft mit der SK ! :neee: Und diesen Tipp habe ich von einem Züchter der SK ebenfalls bis zum Abwinken kennt und seitdem das so geregelt wird, ist das Problem auch dort gelöst !

Dieses Jahr habe ich erstmals einen Kükenstall zu wenig, weil bei mir die Küken wirklich wie am Fliessband kommen, jeden Tag schlüpfen da neue und deshalb musste ich wegen der Grössenunterschiede leider etwas ins Risiko gehen und ich habe einige Küken mit nur 6 Wochen schon in die Voliere zu einigen Alttieren gesperrt. Da es draussen warm genug ist, sehe ich da kein Temperaturproblem, denn bei ca. 4-5 Woche ist meine Wärmeplatte eh schon aus und die stecken das immer super gut weg und härten auch gut ab. Das Drama aber begann nun heute, ein totes Putenküken, ganz super ! :-X Ok, man kann immer mal ein Küken verlieren aber in all den Jahren ist das in dem Alter mein erster Verlust, denn bei Kunstbrut habe ich kaum welche und wenn dann in den ersten 14 Tagen und nicht mehr dann, wenn sie schon aus dem gröbsten heraus sind.

Kunstbrut bringt bei den Puten so einige Vorteile, nur man muss sie vielleicht mal erst erkennen !?!? Und wie schon geschrieben, ich habe dadurch keine Beeiflussung im Brutverhalten erkennen können, meine Damen sind so stur, die lassen sich bei so warmen Wetter auch nicht entglucken, die liegen dort bis sie ggfs. tot sind, wenn ich nicht regelmässig die Nester zerstören / entfernen und verändern würde und das klappt leider auch schon nicht mehr so richtig, denn machst du eines weg, gehen sie einfach in das nächste Nest ! Also setze ich sie in eine der Volieren um, dann hast du sie nach ein paar Tagen meistens sauber, alles ist gut, 2 Tage im Stall, liegen sie schon wieder und wollen brüten.

Ferner sind Puten sehr schlaue Tiere, die lernen auch die Laute der Hühner, davon bin ich fast überzeugt, nur die Hühner sind nicht clever genug die Puten zu verstehen. Wenn ein Hühnerhahn zB. lockt, weil er Futter gefunden hat, kommen die Puten schneller angedüst als die Hühnerhennen, was schon verdächtig auffällig ist ! ;)

Meine Putenkinder sind aber generell sehr lebendig und vital. Wenn die da sind dauert es einen Tag, dann flitzen sie oft schon wie Mäuse durch den Kükenstall. Und dass das nicht nur bei mir so ist, weiss ich aus den Mitteilungen der Leute die Bruteier (Küken) von mir haben. Die einzige Abweichung die nicht erklärbar ist, bei mir schlüpfen sie sehr oft am Tag 26, bei anderen kommen sie erst am Tag 28 bis Tag 30, also oftmals 2 Tage zu spät und das sogar bei dem gleichen Brüter.
Wer ne Ahnung hat woran das liegen kann, das interessiert mich brennend.

Da dein Putenküken nun von einer Hühnerhenne gross gezogen wird, kann es ja ggfs. gut gehen. Aber gerade Wildputen sind Herdentiere, da bleibt also noch offen wie sich die Pute mal verhalten wird, wenn sie gross ist und nix zum spielen hat. Wenn du Pech hast macht sie dir die Hühnerhähne lang. :jaaaa::o

Okina75
27.05.2018, 14:52
Es wird sich zeigen, lang sind ja beide Hühnerhähne jetzt schon, der eine in der Höhe, der andere in der Länge ^^...

Wichtig ist jetzt erstmal, dass das Mäusel ausreichend trinkt, ich werde da wohl morgen mal eine Nippeltränke besorgen gehen, da das aus dem Napf nicht so der Bringer zu sein scheint- von der Spritze mit dem Vitamin B hingegen pickt es die Tropfen sogar begeistert ab. An sich logisch, denke ich mir doch, dass Putenküken in der Natur einfach die Tautropfen vom Gras picken/ trinken würden.
Werde auch mal Vitamin E und Selen verstärkt geben (Sonnenblumenöl und Kokosfett), weil es jetzt zwar nicht mehr durch die Gegend kugelt, aber manchmal den Kopf etwas schief hält. Wäre wahrscheinlich am besten ein Fall für die Katze, und ich bin an sich nicht so der Auf Biegen und Brechen- Hochpäppeltyp, aber ich will soweit wie es geht versuchen- ich lerne an dem Kleinen ja erstmals an Puten, und somit für die Zukunft.

Was die ganze Sache mit den Krankheiten angeht, so verstehe ich das natürlich vollkommen.
Ich habe da aber den ganz anderen Ansatz, auf natürliche Widerstandskraft zu selektieren, auch wenn es teils herbste Verluste bringt. So hat mich das Katastrophenjahr 2014 runde 24 Küken an Mykos gekostet (womit beide unverhofften Wildbruten quasi wieder negiert waren). 2016 und 2017 habe ich dann je einmalig Tylosin gegeben, als Symptome auftraten (nachdem es von '14 an stetig weniger betroffene Küken waren), und dies Jahr scheint es, dass ich das erste Mal keine Myko- Verluste haben werde (schon die beiden Vorjahre nur noch je eines, durch die leider doch eher harte, aber notwendige Selektion), der Kram also wohl besiegt ist. Was ich sehr geil finden würde, weil ich dann nächstes Jahr wirklich mal Fasane (zum anschließend verwildern lassen) versuchen könnte, wenn's klappt...

Das extra Halten, separieren und dergleichen vermeidet Verluste, richtig, aber das Grundproblem behebt es nicht, und so muss man das immer weiter und immer weiter führen. Ich halte von dem Arbeitsaufwand weniger viel, und hatte meine Truppe binnen 3 Jahren frei von Schnupfen etc.- Anfälligkeit (zumindest die Alttiere), binnen vier Jahren auch die Nachzucht, und jetzt nach sieben Jahren wohl auch von Mykos, woher auch immer die gekommen waren... Das einzige, was noch mal kommen kann, ist IB, aber auch das nur noch bei Tieren aus Fremd- Bruteiern, und auch da nur selten mal länger als noch drei Tage. Alles in allem finde ich, bin ich mit meiner relativ rigorosen Selektionspolitik schon ganz gut voran gekommen, und ich hätte es auch nicht anders haben wollen, weil mir das ellenlange Separat Halten und alles wirklich schlicht zuviel Aufwand ist- für jede Gruppe extra Futtergeschirr und Tränken, separate Mülleimer und und und. Dann lieber ein paar Jahre die Zähne zusammen beißen, und dann bei Erfolg ebenfalls nicht mehr wissen, wohin mit den Tieren, übertrieben ausgedrückt.

Wie sich das mit der SK- Krankheit manifestieren wird, und ob, muss ich dann einfach abwarten. Meine Hühner hatten nie mit anderen Hühnern oder gar Puten Kontakt, neue Tiere älter als Ei sind nur mal dann und wann ein paar gebrauchte Second Hand- Hybriden vom Nachbarn, oder aber welche von ebenfalls seit langem in Stammzucht gezogenen Freundes- Tieren, die auch nur per Brutei oder ab und an mal wenige Hybriden ergänzen.

Wird sich alles finden, und falls es soweit kommt, werde ich auch SK- Verluste hinnehmen, denn mit natürlich immunen oder widerstandsfähigen Tieren lebt es sich meiner Ansicht nach wesentlich entspannter und sorgenfreier. Vor allem, wenn deren Nachzuchten dann auch ziemlich verlässlich resistent oder immun sind, so dass man die auch mal guten Gewissens abgeben kann.

Stallknecht
27.05.2018, 19:15
Hier mal was grundlegendes dazu :

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzkopfkrankheit

Das Hauptproblem sind aber nicht die Wirte wie Regenwürmer usw, weil diese unterirdisch sitzen. Meine Puten fressen auch keine Regenwürmer, die scheinen zu wissen warum ! Aber hast du nur ein infiziertes Tier, dann scheided es oberirdisch aus und dann war es das mal erst mit der Putenhaltung für mindestens 10-15 Jahre ! Daher bevorzuge ich ausschliesslich den risikoloseren Weg. Habe ich einmal den Dreck im Bestand, würde ich alle Puten sofort abschaffen, sofern überhaupt welche übrig bleiben und nicht in wenigen Tagen wie die Fliegen umkippen.

Auch Hühner können daran sterben, nur meistens tragen sie die Erreger nur in sich und verbreiten sie munter weiter.

Eine echte Resistenz kannst du hier also nur sehr schwer erzüchten. Ferner würde diese Laboruntersuchungen usw. mit sich führen, die wir als Hobbyhalter wohl nicht finanzieren könnten.

Eine einzige Alternative wäre eine häufige Entwurmung, nur davon halte ich nicht so viel. Meine Tiere wurden bisher noch nie mit einer chemischen Wurmkur behandelt ! Man kann in so ein Tier ja nicht mal eben hinein schauen und Würmer und andere Parasiten sind sogar wichtig für die Tiere, sie dürfen eben nur nicht Überhand nehmen. Einer meiner Puter hatte mal in einem Kotabgang bei leichten Durchfall 5 grosse Fadenwürmer drin, seidem nichts mehr, obwohl ich ständig kontrolliere. Ich gebe aber jeden Tag ne gute Ladung Apfelessig ins Wasser ! :jaaaa:

Okina75
27.05.2018, 23:09
Ja, Apfelessig gebe ich auch, alleine schon, damit die Tränke nicht immer binnen Tagesfrist so zualgt bei dem aktuellen Wetter/ Klima.
Wurmproblem habe ich schon seit letztem Jahr nicht mehr, wo eine Glucke mal einen, aber direkt nach Ausscheidung verendenden Spulwurm ausschied, Bandwurmlarven schon seit noch längerer Zeit nicht mehr. Wahrscheinlich, weil meine Hühner, schon die zweiwöchigen Küken, bestimmte Sorten Regenwürmer schlicht ignorieren und lieber Asseln, Spinnen und derlei Gekrabbel verputzen. Ich füttere die Tiere recht tierisch- proteinreich, so dass sie nicht drauf angewiesen sind, wirklich jedes und alles Gewürm zu kröpfen, was sie nur finden können, und ich glaube, das macht auch schon vieles aus.

Glaube mir, ich gehe HOCHsensibel an die Sache ran, vor allem weil ich auch nur das eine Küki ausbekommen habe und nun auch durch bekommen möchte, nachdem ich Jahre mit mir gehadert und mich immer wieder nicht getraut habe, mich mal an Puten zu wagen. Da bin ich jetzt, wo ich mich mit dem Bauchgefühl, dass es klimatechnisch ein passendes Jahr wird, getraut habe, natürlich schärfer drauf als jeder Schießhund, und werde jedweden Fehler vermeiden, wo immer ich kann- bleibe dabei aber meinem Weg treu, soweit möglich!
So sammle ich etwa, wenn möglich, mehrmals am Tag den Kot von der Glucke aus dem Gluckenabteil, auch kleine Krümel, wo ich sonst bei normalen Hühnerglucken mit Hühnerküken nur einmal am Tag ausharke... Ich hoffe, ich bin nicht übersensibel, aber ich weiß um das überall weidlich beschriebene Risiko, und versuche, entsprechend zu handeln.

Immerhin kann das Kleine jetzt nicht mehr nur "Fiep fiep fiep", sondern auch schon "pitt" am Ende.
Hat einer Erfahrungen, ob Hähne und Hennen als Küken die gleichen Töne von sich geben, und wenn ja, wie lange? Nach dem Studium vieler Turkey- Videos auf Youtube, wo die ganzen Videos von Jägern zum Turkey Calling plus normale Videos verschiedener Situationen und der damit verbundenen Rufe und Gesten anschaulich unterrichten, kommt es mir nämlich so vor, als würden nur die Hennen das "yaak yaak yaaaak", also den mehrsilbigen Kontaktlaut machen, oft noch mit beschriebenem "pitt" hintendran, was dann so leichte Beunruhigung oder milde Erregung signalisiert. Hingegen finde ich kein einziges Video von einem Hahn, der so sagt...

Wie ist das: Geht Unterscheidung der Putengeschlechter als Küken anhand der Rufe, oder geht das erst später?

conny
30.05.2018, 11:35
Das geht erst später. Selbst Hennen balzen sich gegenseitig wie ein Puter an, wenn sie noch klein sind.

LG Conny

Okina75
31.05.2018, 13:22
Danke Conny :)!

Puti wächst ganz gut, hat jetzt in drei Tagen 20 g zugelegt und wiegt nun 77 g.
Ausgehend von einem Schlupfgewicht von ca. 53 g (Eigewicht minus ca. 29 %), und dass es die ersten drei Tage so ein bisschen schwierig war und nur langsam zu Gange kam, und dafür, dass ich bewusst keinen Putenstarter verfüttere, sondern wie immer selber mische, macht sich das Mäusele doch ganz gut ^^.

Nur muss ich langsam wohl mal anfangen, mich mit Mehlwürmern einzuschleimen, weil 's mit der Mobilität auch ein bisschen scheu wird (hat halt eine Glucke). Gleichgewichtsprobleme sind auf jeden Fall komplett weg, es kann sich schon quasi zur Gänze senkrecht hochstrecken, und irgendwie haben manche Hühner- wie Putenküken wie auch Glucken was gegen grüne Garten- Crocs.
Hatte ich schon mal das eine oder andere Hähnchen, dass trillernd und uhu- artig in Verteidigungs- Einschüchterungshaltung aufgeplustert auf die Schuhe reagierte, so machte Putchen heute die Droh- Breitseite zum Schuh- also dieses Hals vorgestreckt und abgesenkt, dadurch 'nen Buckel und angekippte Breitseite- vom angespreizten Schwanz war mangels Federn an solchem noch nichts zu sehen.
Was mich ob der Aussage des Verhaltens dennoch erfreut, weil es zeigt, dass in Putchens Gehirn doch alles richtig zu ticken scheint ^^.

Das Problem der mir seit vorgestern ins Konterfei springenden Glucke, wenn ich das Kleine wiegen wollte und sich das beschwerte, habe ich auch gelöst.
Habe die Küchenwaage erst nur so in das Gluckenabteil gestellt, Futternapf drauf, mit dem Ziel, das Putchen selber draufsteigt. Es fand das schwarze, teils durchsichtige Ding aber komisch und pickte lieber mit langem Hals vom Boden aus.
Idee No. 2, Waage ohne Napf, den direkt daneben und Puti dann sacht drauf dirigierend ließ ich lieber ganz schnell sein, weil- Stichwort Hals- die Glucke gleich einen dicken kriegte, als ich mich ihrem Goldschätzchen auf so eindeutige wie unziemliche Art näherte.
Also Idee No. 3, Futternapf wieder auf die Waage, und aus der Streu (bei mir wie immer Baukies in der Körnung 0- 5 mm) ringsum quasi eine Rampe angeschüttet. Puti kam wieder, kuckte zwar noch immer scheel, aber tataaa, stieg dann letztendlich drauf und wog sich somit quasi selber ^^!
Mit dem netten Ergebnis von 8 g Zunahme seit gestern, was jetzt auch sicherlich jeden Tag exponentiell mehr wird, wo es nun wirklich agil und beweglich ist, und auch endlich zielgerichteter auf die Glucke reagiert :D!

LittleSwan
31.05.2018, 13:26
*lach* bei mir löst der Joghurt-Eimer, den ich zum Dosieren/Futterverteilen nutze, solche Attacken aus ...

Okina75
06.06.2018, 19:48
Danke Conny :D!

Ansonsten: Ja, geht doch ^^!

Nachdem der erste kurze Ausflug vor ein paar Tagen noch recht hektisch und unsicher geriet, habe ich Glucke und Putchen gerade nochmal rausgelassen, und diesmal ging's richtig gut :ahhh!
Richtig gut der Mama gefolgt, auch mal ein bisschen Flatterlauf gemacht, und am allerfaszinierendsten, was ich bei Hühnerküken nie so ausgeprägt beobachten konnte- die Kleine passt richtig gut auf!
Kuckt sich viel intensiver an, nach was Mama pickt, und probiert auch gleich. Mama ins Staubbad, obwohl für die Kleine in dem "Outdoor- Rahmen" was komplett neues, gleich mit dazu, und denn erstmal ein paar Minuten Ruhe unter'm Busch. Aber nicht nur, wenn die Glucke nach irgendwas leckerem pickte, passte die Kleine richtig gut auf, sondern auch auf alles andere. So haben wir zur Einfahrt hin eine Schilfmatte als Zaun, damit die Ferne nicht all zu sehr lockt (die Hühnies konnten ja früher mal ganz frei laufen), und weil's direkt nach dem letzten Grillen gewitterte, war die Kohlewanne voll geregnet. Die hatten wir dahinter ausgekippt, damit die noch recht viele gute Kohle vllt. nochmal wiederverwendet werden kann, und lag da nun als schwarzer, bröckeliger Haufen. Da kuckte die Glucke interessiert, widmete sich dann wieder dem Scharren, und was macht die Kleine? Macht 'nen laaaangen Hals und geht auch kucken- und weiß jetzt, wie ein Haufen Kohle aussieht, hat sich auch eine Hummel an der Himbeerblüte laaaange und genau angeschaut - VOLL süß, dieses intensive, ruhige Erforschen und Erfassen :-* :laugh.

Und wie gesagt richtig gut der Glucke gefolgt, was meine Hoffnungen erheblich steigen lässt, dass ich die doch schon früher für sich (also ohne Aufsicht) mal laufen lassen kann. Erstmal noch bissi üben, aber dann, mal sehen. Bin auf jeden Fall happy, scheint trotz Aufzucht mit Hühnerhenne und selbst gemischtem Futter zu werden mit der Kleinen ^^!

Mara1
07.06.2018, 08:35
Das hört sich doch gut an. Und macht Lust auf eigene Putchen.... hm grübel. Zumal wir gerade erst bei Floyd zu Besuch waren. Da kam die Putenhenne tatsächlich angerannt und hat geschaut, wer da kommt. Keine Spur von Scheu. Und erst die kleinen Nachwuchsputen, die da gerade heranwachsen
:love

Nächstes Jahr vielleicht, mal sehen. Dieses Jahr kriegen wir erst mal ziemlich viele Hühnerküken, so wie es aussieht.

Okina75
07.06.2018, 09:40
Auf jeden Fall- ich bin schon hart am Zweifeln, ob das was wird mit meinem zukünftigen Putenschmaus, und ob ich nicht einfach weiter drauf (das Fleisch) verzichte- ich befürchte nämlich, dass mir Puten fast so sympathisch werden könnten/ sind wie Gänse, die meine ziemlichen Seelentiere sind, und die ich freiwillig nicht mehr esse, seit ich sechs war... Irgendwie kommt da seelisch/ mental zuviel rüber, als dass man die schlicht als "Fleisch" sehen könnte...

Werde ich aber nächstes Jahr alles ausprobieren, wenn die Kleine, wofür aktuell und intuitiv von Schlupf an alles spricht, wirklich eine Henne ist, und groß wird. Dann brauche ich auf jeden Fall nochmal Eier von Floyd, denn was sie und die Nachbarn haben, sind wohl Slowakische Landputen, ein sehr alter Schlag (über den man leider quasi nichts findet), und somit schon von sich aus unbedingt erhaltenswert, da vermutlich auch in Storchenhausen und darüber hinaus irgendwann die butterweichen, nichts aushaltenden und teigigen Mastputen das Zepter übernehmen werden, lauf-der-Welt-mäßig...
Die Eier kann sie dann ausbrüten, hat dann auch gleich eine Kumpeline und einen Hahn, und dann schau' ich mal, ob es mir gegeben sein wird, nochmal Pute auf dem Teller zu haben ^^.

Floyd
07.06.2018, 13:54
Ohhhh, ihr lieben Putenfreunde,
ich hatte aus Zeitgründen hier schon lange nicht mehr mitgelesen, und heute erst wieder reingeschaut.

Ja lieber Andreas, das mit den BE nehmen wir uns mal fürs nächste Jahr ganz fest vor.

Meine einzelne Pute kommt alleine sehr gut zurecht, Mara1 hat das ja schon oben beschrieben, dass sie auch sehr zutraulich ist.
Obwohl wir erst dachten, dass sie sich alleine sehr einsam fühlt, und sie zu den Nachbarsputen gesetzt hatten.
2 mal, aber sie kam am nächsten Tag immer wieder zurück. Mittlerweile sind wir sehr froh darüber, wir lieben diese Putenhenne heiß und innig.

Sie schleicht auch ständig um die Voilere rum, in der die Putenkükchen tagsüber sind.
Ich denke dass sie sich später um die freilaufenden Pütchen kümmern wird.

Ich mach mal aktuelle Fotos, und stell sie hier ein.

Viel Glück noch deinem kleinen Putenzögling, lieber Andreas, ich hätte dir gerne mehr Pütchen gewünscht.

Viele Grüße von Brigitte

Okina75
07.06.2018, 14:10
Dankeschön, Brigitte :D!

Ja, zwei/ drei wären toll gewesen, auch für die Kleine, aber sie ist ja guter Dinge, und sie wird ja nicht ewig für sich bleiben.
Übrigens habe ich sie heute, mit immer neuen Tricks, mal wieder auf die Waage locken können, 131 g hat sie jetzt, 15 Tage alt :).

Wie ist denn das, liebe Mit-Put-Schisten :D...
Ich habe verschiedentlich gelesen, dass man Putenküken eher wenig (zusätzliches) Kalzium geben soll, weil die davon wohl leicht sterben?
Ist diese Angabe das, wofür ich es halte- Käse-, weil gerade die schnellwachsenden Putenküken ja sicherlich einiges Kalzium für ihre ebenso schnell mithalten- müssenden Knochen brauchen, oder ist da was dran?

Wenn ja, wie löst Ihr denn das Problem?
Ich mache es jetzt so, dass ich das Futter für die Kleine (sowieso) extra mische, aber nur alle zwei Tage etwas Mineralfutter mit rein gebe (statt täglich wie bei den Hühnern, und anteilig auch nicht so viel)...

Floyd
07.06.2018, 14:25
Soooooo, ich war gerade Fotos machen:

Zum Glück hat es heute seit Wochen richtig kräftig geregnet, darum liegt noch die Folie auf der Voilere.
Wir haben schon seit Wochen Hochsommer mit einer furchtbaren Trockenheit.

Da komm die flotte Pute angedüst

205250



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205254

Jetzt muß ich aber los, muß dringend in die Stadt.

Floyd
07.06.2018, 23:13
Dankeschön, Brigitte :D!

Wenn ja, wie löst Ihr denn das Problem?
Ich mache es jetzt so, dass ich das Futter für die Kleine (sowieso) extra mische, aber nur alle zwei Tage etwas Mineralfutter mit rein gebe (statt täglich wie bei den Hühnern, und anteilig auch nicht so viel)...

Hallo Andreas,
ich mische das Futter für meine Hühnerküken und Putenküken auch selbst.
Da wir eine Schrothmaschine haben ist das kein Problem Weizen und Mais zu zerkleinern.
Auch schrote ich Erbsen und Linsen so wegen Eiweiss und so, auch Sonnenblumenkerne.
Zerkleinerte Graupen, Hirse, Sesam, Leinsamen, und Hafer-und Roggenflocken mische ich auch noch unter, ebenfalls Futterkalk. Taubengrit streu ich in die Ausläufe.
Soja verfütter ich nicht.
Die Küken suchen sich das raus was sie mögen.

In den ersten Tagen gebe ich kein Grünzeug, aber Anfang Mai habe ich erst Kopf-und Eisbergsalatblätter verfüttert. Als dann der Oregano wuchs, Oreganoblätter und jetzt Brennnesselblätter.
Auch Spinat gebe ich den Küken, den ich mir frisch bei den Nachbarn pflücken darf.
Die Putenküken sind ganz wild auf Grünzeug.

Falls ich irgendwas falsch bei der Fütterung mache, lasst es mich wissen.


Hier sind noch ein paar Fotos von den Nachbarputen, die ab und zu die Dorfstraße entlangbummeln, und uns besuchen kommen.

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LG Brigitte

Okina75
08.06.2018, 12:29
Sehr nette Farben, die sich auch mit dem decken, was ich an wenigem über die Slowakische Landpute gefunden habe, rot, blau, ca. naragansett- plus all die Mischfarben, die zwar nicht erwähnt waren, aber logisch sind ^^.

Haben die Puten denn bei Euch einen spezifischen Namen? Was der Google- Übersetzer ausspuckt, wird wohl falsch sein- Slovenská krajina Turecko/ moriak?
Und darf man fragen, warum die so zerstoßene Federn haben- Hahn zu aktiv?

Was meine Kleine angeht: Die stand wohl gestern nicht richtig auf der Waage, heute/ eben beim Wiegen waren es nämlich 157 g- uiuiui, jetzt sind wir bei ca. 20 g Zunahme pro Tag- geil, ich kann auf Anhieb gutes Putenkükenfutter mischen ^^!

Luci
08.06.2018, 14:46
Danke für den ausführlichen Bericht! Genau sowas suche ich in der "Putenliteratur".
Insbesondere deine Verhaltensbeobachtungen finde ich sehr interessant.

Floyd: deine Putenhenne finde ich unglaublich !
Die hat eine großartige Ausstrahlung. Gut, dass sie selbst entschieden hat wo und wie sie leben möchte- macht sie noch sympathischer.

Okina75
08.06.2018, 21:06
Danke Luci, mach' ich gern :)!

Ich bin indessen fast mehr Glucke als die Glucke, und will das Kleine immer gar nicht rauslassen aus Angst, dass es sich mit irgendwas infiziert- einer der negativen Effekte, sich umfänglich über Putenaufzucht zu belesen und zu besehen, hängt denen doch die Sage an, sich noch lieber als zu fressen mit irgendwas anzustecken und Hops zu gehen- bis sie ausgewachsen sind, ab wo sie dann wohl knochenhart im Nehmen sind...

Kann einen alles schon dezent wuschig haben, vor allem wenn man keine weiteren Optionen mit zu laufen hat...
Hilft aber alles nix, Kinder und vor allem Glucken wollen, müssen und sollen in die Welt hinaus, und so habe ich heute schon am früheren Nachmittag aufgemacht und Glucke mit Puti laufen lassen, während ich mein Bohnengerüst richtete und etwas verspätet bepflanzte. Und zu meinem Haarsträuben mit bekam, wie das Puti- Piepsen immer näher kam, die Glucke es also für meine Begriffe fürchterlich weit in die Pampa führte.

Meine Sorgen sind aber unbegründet. Alle Hühner akzeptieren die Kleine, die Glucke kümmert sich wirklich gut, wenngleich wirklich spürbar anders als andere um ihre Hühnerküken.
Die normale Glucke ist ja wie der Wind hier und da und Kratz und Scharr und Pick und Schnell, aber die Puti- führende Glucke, hm... Entweder war die selbst mal eine Pute, oder die hat eine super Intuition. Sie scharrt weit nicht so viel und heftig wie normal- führende, sondern pickt viel mehr, führt, begleitet viel mehr als das meist relativ hektische Rumgemache normal- führender Glucken, rennt auch kaum so schnell rum die solche, sondern scheint sich voll an die Kleine anzupassen.
Was ich sehr faszinierend zu beobachten finde.
Die Kleine wiederum bleibt sich treu, erledigt alles viel unhektischer als kleine Hühner, kuckt sich alles gut an und macht sich wirklich prima im Freilauf. Achtet auch drauf, NICHT in irgendwelche Kackhaufen zu treten, richtig nett.

Eines hat es allerdings: Einen hart grenzwertigen Nörgel- bzw. Kontaktruf- das ist schon jetzt ein Lautstärke aus dem kleinen Krümel von 160 g knapp, dass es ab etwa 1- 1,5 m schon fast weh tut im Trommelfell. Ganz krasse, durchdringende Tonlage *urks* :laugh...

EIN Verständigungsproblem gibt es zwischen Ziehmutter und Kind: Die Gluck reagiert nicht angemessen, wenn die Kleine unterkriechen will.
Die rennt dann immer tschiepend x- mal im Kreis um die Glucke und will drunter, findet aber den Eingang nicht, bzw. kann im Halbdunkel des abendlichen Gluckenabteils an der quasi schwarzen Glucke nicht erkennen, wo vorne und hinten ist, und die Glucke wiederum wundert sich nur, warum die immer Ringelreihen läuft und nicht drunter kriecht, obwohl sie ja direkt da liegt und wartet.
Ich schätze mal, Putenhennen werden da zweckgerichteter gefärbt sein bzw. spezifischer auf die Kükensignale reagieren. Mit Licht an findet die Kleine die richtige Seite zum Unterkriechen (von vorne) schnell, ansonsten rennt die da teils zehn Minuten und länger rum, bis sie drunter findet. Vor allem hat sie jetzt ja auch schon einen erheblich anderen Blickwinkel als in den ersten Tagen, wo sie der Glucke vllt. bis zum Kropf reichte. Jetzt kann sie der liegenden Glucke ja schon auf den Rücken kucken, wenn sie sich etwas streckt...

Floyd
08.06.2018, 23:26
Schöner Bericht Andreas, einige Dinge kann ich wirklich bestätigen.

Die Vorsicht, und das genaue Beobachten mit ihren wundervollen Putenäugelchen.
Deine Sorge um das Kleine kann ich sehr gut verstehen, ich würde auch so reagieren.

Was die slowakische Landpute, und die Google-Übersetzung angeht, da muss ich mich noch drum kümmern.

Warum die Federn vom Nachbarhahn so zerfleddert aussehen, weiß ich leider auch nicht.
Evtl. ist dass das Schicksal eines sehr aktiven Wegelagererputenhahnes, der Preis der Freiheit.
Oder die Milchbauersleut haben die Flügelfedern beschnitten, aber warum auch die Radfedern, ich weiß es nicht.:kein

LG Brigitte

Floyd
08.06.2018, 23:41
Sehr nette Farben, die sich auch mit dem decken, was ich an wenigem über die Slowakische Landpute gefunden habe, rot, blau, ca. naragansett- plus all die Mischfarben, die zwar nicht erwähnt waren, aber logisch sind ^^.

Haben die Puten denn bei Euch einen spezifischen Namen? Was der Google- Übersetzer ausspuckt, wird wohl falsch sein- Slovenská krajina Turecko/ moriak?
Und darf man fragen, warum die so zerstoßene Federn haben- Hahn zu aktiv?



Schick mir mal bitte den Link über die slowakische Landpute.
Krajina ist das Land, Moriak ist der Truthhahn, Turecko ist die Türkei.

Okina75
09.06.2018, 00:31
Ok, es waren genau gesehen zwei Seiten:

Einmal hier erwähnt: http://www.karpatenwilli.com/reise006.htm

Und dann hier, recht mittig erwähnt unter "Puten- ein buntes Volk". Ansonsten eher allgemein gehalten, kann man sich aber dennoch ein paar Infos rauspicken: https://www.tierschutz-rassegefluegel-vielfalt-bewahren.de/kleine-rassekunde/puten/

Ist nicht viel, um es mal wohlwollend auszudrücken, aber immerhin ein bisschen :D!

Lau Fente
09.06.2018, 00:37
Schick mir mal bitte den Link über die slowakische Landpute.
Krajina ist das Land, Moriak ist der Truthhahn, Turecko ist die Türkei.

... und turkey heißt nicht nur auf angelsächsisch: Huthtran - oder so ähnlich.


Stets zu Diensten - der Klortwauber aus Huhngaristan.

Floyd
09.06.2018, 11:14
Ja lieber Stephan, das stimmt, auf angelsächsisch ist der Truthahn "the Turkey".
Hier heißen die Pute-Morka, der Puter-Moriak, die Puten Morky.

Aaaaber auf slowakisch ist die Türkei-Turecko, es enden die Landesbezeichnungen auf ....ko.
Wie Ungarn-Madarsko, Deutschland-Nemecko, Österreich-Rakusko usw.

Viele Grüße aus Slovensko ins Nachbarland

Okina75
11.06.2018, 01:42
Neue Bilder vom Pieps:

https://up.picr.de/32942476kf.jpg


https://up.picr.de/32942477te.jpg


https://up.picr.de/32942478vb.jpg


https://up.picr.de/32942479pt.jpg

Stanzi
11.06.2018, 05:59
Das ist ein Mädchen. Der Blick. :jaaaa:

Luci
11.06.2018, 09:01
Danke für die Fotos! Deine Glucke ist ja auch mal toll. Sieht aus wie eine Kämpferversion meiner Lola.
Gratulation zur putigen Weiblichkeit! 100% Hennen ist ja mal eine beneidenswerte Quote!

Okina75
11.06.2018, 09:22
Stanzi: Ne? Find' ich auch, so diese großen Kulleraugen- Hähnchen würden jetzt schon kucken wie so pseudo-abgebrühte Halbstarke, denen die Büx halb in den Kniekehlen hängt, Basecap auf Halb Acht und betont locker irgendwo dagegen gefläzt- geht man nach dem, was man so an eindeutigen Bildern im Netz sieht :laugh...

Luci: Ja, die Saison '17 war cool, hat mir nur schicke Hennen aus eigener Nachzucht spendiert. Sie ist dreiviertel Blumenhuhn, ein Viertel Buschhuhn und wirklich auch als Glucke ein gelungener Wurf- nicht hektisch, nicht hysterisch, sensibel für die Kleinen...
Ist eine gute Methode: Nur ein Küken und sagen "Ha, ich hatte in diesem Jahr 100 % Hennen *prahl* :laugh...

Neue Erkenntnis des gestrigen Tages:

Im Netz geistert so die altbackene Bauernerkenntnis umher, dass Putenküken keinesfalls mit Brennnesseln in Berührung kommen dürften, weil die sonst wie die Fliegen daran umkippen, und wohl angeblich auch total schnell sterben.

Ist an sich unlogisch, stimmt auch nicht, aber eins ist richtig: Umkippen tun sie mitunter, wenn sie durchlaufen.
Die Kleine ist uuuungeheuer empfindlich an den Füßen, was Brennnesseln angeht! Das ist zwar völlig nachvollziehbar, aber ich habe noch nie Hühnerküken so jammern und so einen Tanz inklusive auf den Hintern setzen gesehen wie bei ihr. Wo kleine Hühner mal das Bein anziehen und fragend ihre Füße ankucken, macht die arme kleine Pute immer 'nen regelrechten Stepptanz, am liebsten hätte sie immer beide Beine zugleich in der Luft vor "Aaaaah"- Gezappel und Juck- Getanze,und kriegt dann auch einen richtig notleidenden Ton im Tschiepen, dass dann von ohrenbetäubend zu schrill mutiert.
Ich hoffe ja echt, dass sie noch schnallt, dass Puten das Brenngedöns von Herzen lecker finden. Ich frage mich zwar, warum die einerseits so wild umherzappeln, wenn sie reintreten, sie aber andererseits mit dem meiner Ansicht nach recht empfindlichen Schnabel mit Butz und Stingel vertilgen können. Eine Idee wäre, dass sie sich dann als Erwachsene für all die in der Kükenheit erlittenen Qualen rächen wollen und sie auffressen, wo sie sie sehen. was ich für eine gerechte Strafe halten würde :laugh.

Floyd
11.06.2018, 10:34
Ohhhh, das Pieps ist total niedlich, Andreas.
Ich meine auch das ist ein Hennchen.
Die Glucke ist aber auch eine tolle Erscheinung.

Stell doch bitte mal den Link von den slowakischen Landputen ein.

LG Brigitte

Ach ja, die Brennnesseln!
Ich gebe den Kleinen grob zerkleinerte Taubnesselblätter.
Brennnesselblätter gebe ich auch, nur streife ich mehrmals kräftig über die Blattunterseiten, damit die Brenndrüsen zerstört werden.

D.h. die ganzen Stengel halte ich mit der Spitze nach unten, und streife mit einer behandschuhten Hand gegen den Strich.

Okina75
11.06.2018, 12:00
Ja, vom Verfüttern her kein Thema, ich habe Brennnesselheu gemacht, wovon ich täglich 1- 2 Stiele abstreife und die Blätter ins Futter brösele. Da trockenes Brennnessellaub ca. 21 % Protein enthält, verfüttere ich das lieber als frisches- tut auch nicht so weh :laugh.

Die Links hatte ich schon auf der Vorseite gepostet, tut mir leid, dass es nicht mehr ist. Sie betreffen zwar nicht die Slowakische Landpute direkt, spricht aber auch Landputen in der Slowakei und der ganzen südöstlichen Gegend Europas an. Mehr finde ich nicht, sorry :(!

Okina75
14.06.2018, 21:59
Heute 237 g- fast 60 g Zunahme in drei Tagen ^^!

Glucke und Küki fangen an, aufbaumen zu wollen- also werde ich da morgen mal sehen, ob ich eine Stange in das Gluckenabteil gezimmert kriege :).

Floyd
14.06.2018, 22:38
Super Andreas, das sind ja tolle Nachrichten.

Okina75
14.06.2018, 23:02
Auch wenn die armen Mastputen vom Nachbarn längst alle Geschichte sind, so haben sie doch eine ganz tolle Sache angestoßen. Ohne die dicken Weißen hätte ich mich wohl auch dies Jahr nicht getraut, es mal mit Puten zu versuchen. Habe sie aber als Zeichen genommen, das diesjährige Wetter/ Klima hier vor Ort ist auch in der Tat selten optimal für unsere Lage zwischen Westerwald, Bergischem und Sieger Land- und bin sehr glücklich, dass es alles so gut klappt mit der Kleinen, die ja immerhin schon mal drei Wochen alt ist :D!

Luci
15.06.2018, 10:09
Schön,, dass es so gut klappt. Ich freu mich mit dir wenn die Dame erwachsen ist!

Okina75
18.06.2018, 00:33
287 g- man kann sagen, zwischen 50 und 60 g Zunahme in drei Tagen, also wird sie am 20. beim nächsten Wiegen wohl um die 337 g haben, und am 23., mit 4 Wochen, dann wohl knappe 397 g, womit sie ihr Schlupfgewicht etwa versiebenfacht hätte ^^.
Inzwischen sind auch die Flügel recht groß und man erkennt einen Schwanz, so die schöne Putenform beginnt sich herauszuschälen und ich bin recht angetan- schon jetzt kann ich sagen, dass Puten doch ein recht anderes Kaliber als Hühner sind- es kommt irgendwie so viel mehr rüber. Vllt. ist es nur die unaufgeregtere Art der Puten, dieses doch ein/ zwei Spuren weniger hektische als bei Hühnern, auf jeden Fall haben die eine ganz andere Aura ^^!

Aber mal eine Verhaltensfrage:
Vorgestern lief meine älteste Henne recht unbeteiligt so an Glucke und Puti vorbei, und Puti zeigte ein neues Verhalten.
Sie spreizte die Flügel leicht runter und verfolgte die Henne mit eher trippelnden Schritten direkt über so zweieinhalb Meter (Schwanz dabei flach und kein Buckel wie beim Drohen), bis die nach wie vor völlig unbeteiligte Henne wohl weit genug weg war. Da legte Puti die Flügel wieder an und lief normal zurück zur Glucke.
Deute ich das richtig als Imponierverhalten, um sich und die Glucke quasi zu beschützen bzw. ihren Freiraum zu sichern (nicht dass das alte Hennchen daran irgendwie interessiert war ^^...)?

Okina75
18.06.2018, 20:31
Super geniales Episödchen heute- Selbstbewusstsein hat die Kleine :D!

Ich habe da so eine Henne, die immer gerne so verhalten die Glucke anmoppert, wahrscheinlich genau die rangnächste, die denkt, dass sie die Gelegenheit für 'nen Aufstieg im Rang nutzen könnte. Traut sich nicht recht ran, droht immer nur so ganz subtil aus kurzer Entfernung, und heute dasselbe Spielchen.

Glucke mit Puti hinten am Attich, und Pearl (die Mopperhenne) kommt und fängt wieder an, sich da so auffallend, aber unbestimmt in ihrer Nähe rumzudrücken, rumzupicken und überhaupt. Das ging so einige Minuten so, und als ich mal wieder kucke, was seh' ich da?
Das Puti, volle Breitseite, den der Henne zugewandten Flügel aufgefächert, und stänkert da voll die Henne an :o... Darauf folgte ein Attäckchen, Sprung zum vor die Brust treten, den die Henne natürlich eiskalt konterte und Putis Mut verpuffen ließ.

Mann, war das krass zu beobachten :ahhh!
Nicht nur, dass dieser soeben seine vierte Lebenswoche beginnende Dreikäsehoch da die Henne androhte, sondern vor allem wahnsinnskrass, dass die das Verhalten der Mopperhenne absolut richtig verstanden und entsprechend geantwortet hat. Sonst beschützt die Glucke die Küken, doch hier glaube ich wirklich, dass das Küken mal die Glucke beschützt hat. Der Hammer :ahhh!
So echt von wegen "Du stänkerst mit meiner Mama? Nimm' das!" Der Knaller, und Mann, Puten werden mir immer sympathischer :laugh!

Stallknecht
18.06.2018, 23:48
Na dann warte mal ab bis Pieps noch ein paar Wochen älter ist und die Hühner zum Teufel prügelt ! Wenn die oder der Kleine jetzt schon solche Ausfälle an den Tag legt, dann bekommst du noch richtig Spass. ;)

Um das zu umgehen rate ich ja eigentlich immer dazu Putenküken mit Hühnerküken zusammen aufzuziehen, damit sie sich von Anfang an aneinander gewöhnen können. Puten die zudem alleine aufwachsen sind immer im Verhalten gestört, das konnte ich nun schon mehrfach feststellen. Diese Tiere stehen später oft abseits und rennen auch nicht grossartig mit ihrer Herde mit und irgendwann machen sie ständigen Ärger. :(

Okina75
19.06.2018, 00:22
Ausfall würde ich das nicht nennen, eher korrekte Einschätzung der Situation plus entsprechende Reaktion, weil Puten ja doch zur sozialen Verteidigung neigen. Und gerade diese Henne moppert immer wieder die Glucke auf ihre subtile Art an, wenn sie vorbei kommt- man könnte es schon fast "auf dem Kieker haben" nennen. Von daher finde ich die Reaktion der Kleinen wegen Erst- Erlebnis zwar erstmal kurios, aber vom sozialen Standpunkt aus absolut nachvollziehbar und richtig, weil man bei Putens auf seine Lieben achtet.
Aber auch gut, dass die Kleine von der Henne Kontra gekriegt hat, so wird es nämlich gar nicht erst so vorwitzig, je früher sie lernt, dass die Hühner ihr über sind, umso besser- das wird sie sich hoffentlich auch recht lange merken. Ebenso wie mein Kämpferhahn, der noch so gar nichts davon gehört hat, dass sie eigentlich keine anderen Hähne dulden, aber seine Lektion so gelernt hat, dass der gegen meinen nicht mal halb so großen Althahn nicht aufmuckt...

Ansonsten sagst Du, Putenküken mit Hühnerküken aufziehen. Andere sagen, bloß keine Putenküken mit Hühnerküken aufziehen, weil die Hühnerglucke dann den Braten riecht und die kleinen Puten killt, weil sie schlicht die falschen/ andere Signale senden... Was soll man denn jetzt beherzigen?

Ansonsten habe ich viel in amerikanischen Foren gelesen, und wenn sich einer mit Puten auskennt, dann die da drüben- da werden nicht so selten Puten von Hühnern aufgezogen, und haben später ein ganz normales Leben. Meine soll ja auch nicht ewig allein bleiben. Kriege ich sie groß, dann kann sie nächstes Jahr Puteneier ausbrüten, daraus behalte ich noch ein/ zwei Hennen, je nachdem, wie sich das jetzt mit den Hühnern weiter entwickelt, sowie einen Hahn, und allen sollte gedient sein :).

Stallknecht
19.06.2018, 01:41
Aber auch gut, dass die Kleine von der Henne Kontra gekriegt hat, so wird es nämlich gar nicht erst so vorwitzig, je früher sie lernt, dass die Hühner ihr über sind, umso besser- das wird sie sich hoffentlich auch recht lange merken.
Du weisst doch, die Rangordnung wird jeden Tag auf´s neue angefochten !
Je öfters sie verliert, desto stärker wird ihr Drang werden zu gewinnen und wenn sie mal etwas grösser ist, hat sie kein Problem mehr damit so ne Hühnerhenne mal eben zu Brei zu verarbeiten !:neee: Meine grossen Hühnerhähne gehen flüchten wenn eine mickrige Putenhenne mal Ärger macht, weil die sind nicht davon abzubringen und wenn dann der Bossputer noch dazu kommt, dann steht es auch ganz schnell mal 53 gegen einen !


Ansonsten sagst Du, Putenküken mit Hühnerküken aufziehen. Andere sagen, bloß keine Putenküken mit Hühnerküken aufziehen, weil die Hühnerglucke dann den Braten riecht und die kleinen Puten killt, weil sie schlicht die falschen/ andere Signale senden... Was soll man denn jetzt beherzigen?

Wie das bei der Aufzucht selbst (Naturbrut) ist weiss ich nicht, aber wie es dann läuft wenn sie älter / gross genug sind, das weiss ich !
Gerade die Wildputen können da recht erbarmungslos sein und wirklich mal eben einen Hühnerhahn verwursten oder ne Hühnerhenne regelrecht zu tode hetzen ! Eine meiner alten Glucken macht das gerade, immer wenn sie das Nest verlässt rennt sie den Hühnerhähnen hinterher und geht ihnen übelst an die Gurgel. Die Tiere mit denen sie gross wurde passiert nichts, aber die welche später mit der Zeit dazu kamen, die lernen nun das ganz grosse Fürchten !


Kriege ich sie groß, dann kann sie nächstes Jahr Puteneier ausbrüten, daraus behalte ich noch ein/ zwei Hennen, je nachdem, wie sich das jetzt mit den Hühnern weiter entwickelt, sowie einen Hahn, und allen sollte gedient sein.

Na dann hoffe ich mal dein Plan geht so auch auf. Nur 2 Hennen und einen Puter von meinen, ich würde mich schwer hüten das zu wagen ! Ab 20 Tieren gibt es kaum noch grosse Probleme, sofern es genug Hähne in der Herde gibt, die sich gegenseitig anrantzen können, die töten sich wenigstens nicht, aber bei weniger Tieren gibt es Todesfälle, habe ich alles hinter mir. Die wenigsten Probleme hatte ich bei 70 und mehr Tieren in einer Herde aber so viele Pute will ich nun auch nicht ewig durchfüttern müssen. Im Moment habe ich nur noch 53 Stück. An Altputern halte ich 2, einen starken und einen schwachen Puter und das klappt super, weil so der Nachwuchs gleich lernt, dass er eh nie treten darf, es also gar nicht erst versucht, weil der Schwache es auch niemals wagen würde.

Yokojo
19.06.2018, 08:33
Also bei einem Putchen gibt es garantiert keine Kampfprobleme mit den Huhns!
Die gibt es erst wenn ein Pulk Puten über einen Hahn herfällt der nicht nachgibt!
Ein erwachsener Kampfhahn von meiner Sorte hält 1,2 Puten locker in Schach.....

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Yokojo
19.06.2018, 08:55
....und es geht sogar einen Kampfhahn und einen Truthahn zusammen zu halten, wenn der Auslauf groß genug ist und sie sich von klein auf kennen.....

Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk

Yokojo
19.06.2018, 09:21
...hab mal ein altes Bild rausgekramt, der Kampfhahn war der Ranghöhere hatte keine Aggression gegen den Puter, hat aber Habichte zerlegt....https://uploads.tapatalk-cdn.com/20180619/21cfb97bf11bdf31ebc0a7dcfbe6e6bd.jpg

Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk

Floyd
19.06.2018, 22:43
Meine Puten und Putenhähne waren den Hühnern gegenüber nie aggresiv.

Okina75
19.06.2018, 22:58
Danke Yoko und Floyd.
Wie gesagt, ich sehe es als Indiz, dass in ihrem Gehirn alles rund läuft, die Instinkte und Reaktionen stimmen, was ich bei ihren anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten für gar nicht so selbstverständlich hielt. Die Vitamin B- Gaben in den ersten Tagen sowie das Futter mit Augenmerk auf Selen und Vitamin E aber haben da wohl alles geordnet im Putenhirnchen, und letztlich war es verhaltenstechnisch gesehen nur eine normale soziale Verteidigungsreaktion, die halt puten- eigen ist.

Okina75
23.06.2018, 19:53
Vier Wochen alt, 375 g, und die erste Kükenschwinge abgeworfen ^^.
Man merkt es an der Zunahme gleich, wenn sie raus darf, dann nimmt sie immer etwas weniger zu. Sieht aber jetzt richtig hübsch aus, schon eine richtige Minipute von der Form her, und wow, einen Monat haben wir schon mal geschafft :D!

Blindenhuhn
23.06.2018, 20:23
Das kann ja jeder sagen!:laugh Du weisst es doch, lediglich Biiiilder können uns überzeugen!:jaaaa:

Okina75
24.06.2018, 00:33
Wenn es wieder warm ist und ich sie wieder rauslassen kann, kann ich auch neue Bilder machen. Momentan ist es mir zu frisch und windig, und ich will aber auch nicht das allergeringste Risiko eingehen!

Blindenhuhn
24.06.2018, 07:34
Versteh ich doch! Ich freu mich auf die Bildchen, die da kommen werden.:)

mshock
24.06.2018, 14:26
Hier mal ein paar Bilder meiner Jungputen von heuer.


https://i0.wp.com/urnhof.at/wp-content/uploads/2018/06/IMG_20180609_125400.jpg?fit=1700%2C767

https://i2.wp.com/urnhof.at/wp-content/uploads/2018/06/IMG_20180609_124656.jpg?fit=1700%2C767

https://i2.wp.com/urnhof.at/wp-content/uploads/2018/06/IMG_20180609_125915.jpg?fit=1700%2C767

https://i1.wp.com/urnhof.at/wp-content/uploads/2018/06/IMG_20180609_130913.jpg?fit=1700%2C767

Okina75
24.06.2018, 16:57
Au, da sind ja ein paar hochhübsche dabei- die Pencilled (1., 2., 3. Bild) oder die/der zweite von rechts im ersten Bild- schicko mio :love!
Was war denn da so spannend/ unbekannt am Zaun :)?

Floyd
24.06.2018, 18:13
Hallo mshock,
das sind ja herrliche Puten, die sind meinen sehr ähnlich.
Erzähl mal was das für welche sind, bin ganz gespannt.

Herr Floyd hat heute die Putenküken mit der Putenhenne zusammengeführt, und außerhalb der Voilere laufen lassen. Das hat wunderbar geklappt.


206138

LG Brigitte

Okina75
24.06.2018, 18:20
Auch ein sehr schönes Bild, Floyd :D!

Muss mich korrigieren: Ich glaube, meine Kleine mausert eher die Schwanzfedern als die Schwingen.

Luci
24.06.2018, 20:23
Andreas: nochmals danke für deine Berichte!
Ich lese gierig mit!
Wie verhält sich Fräulein Puti denn die gegenüber bzw. du gegenüber ihr?

Von Puten findet man ja leider nicht so detaillierte Infos insbesondere im Bereich Verhalten. Und dann hört man solche Berichte vom friedlichen, Menschen- und tierfreundlichen Miteinander und ab und an auch solche von großer Agression.
Da frage ich mich oft was da anders läuft bzw. die Ursachen sind.
Alte Diskussion: Gene oder Umwelt? Und dann gibt's ja noch die Epigenetik, insbesondere wenn man mehrere Jahrgänge betrachtet.

mshock
25.06.2018, 10:58
Die zweite von rechts ist eine Blue Winged Red Slate (eine blaue Schwarzflügelpute).

Das war ihr erster Ausflug im neuen Gehege. Da war noch alles interessant. :D

mshock
25.06.2018, 11:08
@ Floyd

In der Farbe von deiner hab ich auch ein Pärchen. Der Farbschlag heißt Blue Cornish Palm.

Auf meinen Bildern sind 10 verschiedene Farbschläge zu sehen.

Bild 1 (von links nach rechts):
Pencilled Lavender Sweetgrass, Pencilled Sweetgrass, Pencilled Lavender Palm, Blue Palm, Pencilled Blue Sweetgrass, Blue Winged Red Slate, Pencilled Red Palm;

Bild 3 (zweite und dritte von links): Pencilled Fall Fire, Pencilled Blue Fall Fire;

Okina75
25.06.2018, 14:52
Ganz außergewöhnlich feine Puten, mshock- danke für die Auskunft :D!

Luci: Zu mir immer etwas aufgeregt, weil ich ja das Fresschen dabei habe- das übliche also, könnte man sagen ^^.
Da aber sicher die Zeiten außerhalb des Futternapfs gemeint sind: Im allgemeinen zwar aufmerksam, aber eigentlich nicht sehr scheu. Wenn sie mal flitzt, dann wegen der flitzenden Glucke, die manchmal so 'nen leichten Knall hat, irgendwie, bzw. irgendwelche Paranoia. Meistens aber lässt die Glucke mich auf fast Tuchfühlung ran, und entsprechend ist auch Klein Puti nicht scheu und läuft mir bis vor die Füße.
Wobei sie in Stallnähe weit zutraulicher sind, in der Pampa des Grundstücks ist oft schon ab 3 m zu nah, und man macht sich geflissentlich etwas weiter.

Ich verhalte mich zu der Kleinen natürlich sehr umsichtig, weil ich die auf keinen Fall scheu haben will. Begrüße sie vormittags immer mit einem betont fröhlichen "Halloooo", was sie natürlich wenig goutiert, sondern nur sagt: "Klappe und Fressen her, Alter" :laugh!

Was das generelle Verhalten angeht, so sind Puten scheinbar doch etwas erregbarer als Hühner.
An was die Kurze alles gespannten bis leicht alarmierten Anteil nimmt, ist unglaublich. Bei kleinsten Details wird gekuckt wie die eine helle in mshocks erstem Bild, Nackenbuckel, laaanger Hals und geschielt, manchmal auch die Handschwingen dachartig abgefächert, was auf Verteidigungsbereitschaft hindeutet, diversen Youtube- Videos zufolge, aber vllt. auch Fluchtbereitschaft, von wegen schon mal "Alles klar zum Blitzstart".

Sie ist halt ein Einzelkind und imponiert/ droht von daher vllt. etwas betont viel, sicher auch, weil sie erst seit etwa zwei Wochen raus kann (was sicher noch sehr früh ist, kommen Kunstbrutputen doch meist mit mindestens sechs Wochen erstmals an die frische Luft/ raus), ist ansonsten aber wirklich mega interessiert und neugierig. Wenn ich sie groß kriege, wird sie bestimmt eine ultra- engagierte Glucke, die wahrscheinlich sogar 'nen Habicht fressen würde...

Floyd
26.06.2018, 17:54
@ Floyd

In der Farbe von deiner hab ich auch ein Pärchen. Der Farbschlag heißt Blue Cornish Palm.

Auf meinen Bildern sind 10 verschiedene Farbschläge zu sehen.

Bild 1 (von links nach rechts):
Pencilled Lavender Sweetgrass, Pencilled Sweetgrass, Pencilled Lavender Palm, Blue Palm, Pencilled Blue Sweetgrass, Blue Winged Red Slate, Pencilled Red Palm;

Bild 3 (zweite und dritte von links): Pencilled Fall Fire, Pencilled Blue Fall Fire;

Herzlichen Dank für die Erläuterungen.
Im August werde ich um Melk-St. Pölten unterwegs sein, dann komme ich mal bei dir vorbei, Puten bewundern.
Morgen werde ich auf der Heimreise zu dir rüberwinken, habe für eine längere Pause leider keine Zeit.

LG Brigitte

Floyd
26.06.2018, 17:58
Wenn ich sie groß kriege, wird sie bestimmt eine ultra- engagierte Glucke, die wahrscheinlich sogar 'nen Habicht fressen würde...

Ich drücke weiterhin alle Daumen, Andreas.
Dein Pütchen wird bestimmt so klasse wie meine.

LG Brigitte

Okina75
26.06.2018, 20:56
ich denke schon, dass es wird :)!
Einen Monat und 430 g haben wir geschafft, langsam kann man auch den Bömmel sehen, und ihre Leidenschaft für (Him)Beeren entdeckt sie auch soeben. Trotz massenweise Hühnern ringsumher ist sie fit und gedeiht so vor sich hin- bin mal ganz optimistisch :)!

Mara1
28.06.2018, 07:43
Ich lese hier sehr gerne mit, weil wir auch überlegen wegen Puten aufziehen (evtl. nächstes Jahr). Danke für die ausführlichen Berichte!

Wie lange sind die kleinen Puten eigentlich so empfindlich? Erwachsene Puten sind doch recht robust, oder? Jedenfalls diese nicht so hochgezüchteten. Führen Putenglucken länger als Hühnerglucken. Mein meinen Hühnern ist meistens nach 4 Wochen Schluß mit Küken führen, dann müssen sich die kleinen alleine durchschlagen.

LG
Mara

Yokojo
28.06.2018, 08:46
Das mit der Empfindlichkeit ist alles halb so wild, wenn man auf seine Tiere achtet.
Man sollte z.B. darauf achten daß man Putenküken die noch im Flaum sind vor Nässe schützt, also auch nicht in taunasses Gras lassen.
Ich sage umso artgerechter die Haltung umso gesünder die Tiere.
Bei Puten ist ein trockener Stall bei Regenwetter wichtig und ein möglichst großer grüner Auslauf, sie sind Weidetiere die noch mehr Grünzeug verputzen als Hühner.
Puten führen ihre Jungen länger als Hühner und picken sie auch niemals weg, wie manche Hühnerglucken, man merkt also nicht mal daß sie aufhören zu führen...

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Okina75
28.06.2018, 13:53
Hy!

Freut mich, Mara, und mache ich sehr gern :)!

Gelesen habe ich, dass die Kleinen bis etwa zur sechsten Lebenswoche recht sensibel sind und wie Yoko auch schon sagt nicht nass werden sollen. Ich möchte da meinen, dass sicher auch in der Heimat der Puten schon mal Tau fällt, wenn die Küken noch klein sind, und nur ganz leichter macht da sicher nicht viel aus, wenn es am Tag sonnig und warm wird, aber im Gegensatz zum doch eher kontinental- klimatischen Heimatbereich der Puten kann man das hier in Deutschland bis auf vielleicht die inlands gelegensten Gebiete im Osten (MeckPomm, Brandenburg, Sachsen), vielleicht auch noch ganz im Südwesten, nicht garantieren (in Ungarn wahrscheinlich schon eher, da richtig kontinental und ja auch der innerasiatische Steppengürtel anfängt). Von daher war und bin ich eher vorsichtig und habe meine Kleine dann eben erst rausgelassen, wenn man beim Über die Wiese streichen bestenfalls wenige Tröpfchen an der Hand hatte, also nicht so viel war oder schon gut abgetrocknet war. Regnet es, lasse ich sie gegenwärtig noch ganz und gar drin, was die Glucke auch ganz gut mitmacht, die wirklich ein ziemliches Putengemüt hat, wie ich sagen muss.
Relativ befiedert, kann man sagen, sind die Kleinen mit vier Wochen. Fällt erst gar nicht so auf, aber wenn meine Kleine jetzt mal was nicht geheuer findet, kann sie sich schon ordentlich aufplustern, was mit nur Daunen natürlich nicht gehen würde ^^.

Was das Führen angeht, so bleiben die weiblichen Wildputen wohl im losen Verbund mit den Müttern/ der Mutter, während die jungen Hähne eigene Verbände bilden. In der wärmeren Jahreszeit Bruderschaften, im Winter auch mal größere Ansammlungen, die sich dann im Frühjahr wieder auflösen.
Ich weiß wohl, dass das mit Hühnerglucken eine relativ heikle Sache ist, weil die eben nicht so lange führen. Hat man eine, die zum Lange- Führen neigt, sollte man wohl auf alle Fälle die für Puten nehmen. Und ich hoffe sehr, dass meine auch danach noch so tolerant ist und duldet, wenn ihr Ziehtöchterchen ihr weiterhin folgt- damit wäre ich schon völlig zufrieden, und wenn sie bis zur sechsten Woche führen würde. Dann ist die Kleine nämlich zugefiedert, und muss nicht mehr so gehudert werden. Befiedert ist die Kleine dabei jetzt schon so ziemlich, ist aber eben alles noch etwas locker.
Letztendlich bin ich darum auch froh, dass meine Kleine eine Henne ist, da muss ich mir dann um zu frühes Führende und manch anderes keine Gedanken mehr machen, wenn sie dann nächstes Jahr selber brütet/ führt ^^!

Yokojo
28.06.2018, 14:09
Du weißt schon daß die Kleine ne Henne ist?
Ich wünsch dir sehr daß du recht hast, ist aber in dem Alter schwer zu sagen, vor allem ohne Vergleichsmöglichkeit!
Das mit dem nassen Grass ist nur wegen der Mutter der Porzellankiste[emoji3]

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Okina75
28.06.2018, 14:57
Ich bin mir arg sicher ^^.
Hat bislang keinen wirklich prominenten Bömmel, während man den bei vielen (auch gleichfarbigen, ihre Farbe ist wohl Tatsache grob Bourbon Red)) Küken auf Bildern schon ganz früh sehr ausgeprägt sieht. Diese kucken dann auch nicht so treuherzig- großäugig, wenn ich das mal so sagen darf. Dann hat die Kleine noch nie das aufgeplusterte Rumstolzieren gebracht, was viele deutlich bebömmelte Küken auf Youtube- Videos teils schon ab dem dritten Tag, ganz sicher aber ab der zweiten Woche bringen. Sollen auch Hennen können, aber viel seltener als Hähnchen.
Auch gibt es da diese in den USA aufgestellte und offenbar sehr effektive "Kopf- Regel". Von oben betrachtet, läuft der Kopf der Henne mehr schlank- dreieckig zu, während er bei Hähnen eher blockig ist.

Es gibt da noch einige Methoden mehr, wie die Küken unter den Flügeln hoch zu heben, den Hinterleib baumeln zu lassen und dann zu kucken, was sie mit den Beinen machen- zieht es die Beine an, Henne, streckt es die Beine aus- Hahn, was wohl mit der allgemeinen Art und Weise zu tun hat, wie erwachsene Puten mit Stresssituationen umgehen, wo Hennen sich wohl eher ablegen, während Hähne sich hoch aufrichten. Schwören da drüben echt viele drauf, und wenn einer Puten- Ahnung hat, dann die Amerikaner. Auch die haben die Weisheit beileibe nicht mit Löffeln gefressen, aber insbesondere die generationenalten Farmer, die auch auf YouTube Videos posten, werden schon etwas erfahrungstechnischen Background haben... Ich habe diesen Test nicht explizit gemacht, als sie als ganz kleines Küken aber noch ihre leichten neurologischen Probleme hatte und auf dem Rücken liegend rumstrampelte, hielt sie immer mit angezogenen Beinen inne :kein...

Ja, die Porzellankiste kann nie gut genug gepolstert sein- vor allem wenn man nur diese eine Option zu laufen hat ;).

Yokojo
28.06.2018, 15:21
Ja die Amis haben bestimmt Ahnung, Danke!
Dann kann ich dir nächstes Jahr paar Eier von Östlichen Wildputen zukommen lassen, die paarst du mit deiner Bourbon und bekommst unglaublich glänzende Rotflügel Puten![emoji3]

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Yokojo
28.06.2018, 15:27
Die Bilder im www von Rotflügel Puten taugen alle nichts, man muß sie in natura sehen!

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Okina75
28.06.2018, 15:35
Das klingt toll, danke für's Angebot :D!

Okina75
30.06.2018, 18:34
Mittlerer Supergau- exakt auf die fünfte Woche hat die Glucke zu führen aufgehört :heul!

Jemand Ahnung, wie sie das wegstecken? Wie Hühnerküken? Besteht eine Chance, dass sie sich mit den Hühner- Teenies zu einer Bande zusammenrauft (kann ja nun keiner was für, dass aus den 11 Puteneiern nur 1 Küken wurde...)?

Floyd
30.06.2018, 23:12
Manno Andreas, was für ein Mist..........
Wir können nur hoffen, dass sich dein Pütchen alleine zurechtfindet.
Ich glaube, Putenküken lernen sehr schnell, und wissen genau was los ist.

Meine Pütis sind jetzt 7 Wochen alt, und stöbern gerne ohne Pflegemutti durch den Garten, mal alleine, mal in der Gruppe.

Heute auf der Terrasse: Bitte 8 mal Käffchen und Küchelchen!

206482
LG Brigitte

schmoetzi
02.07.2018, 13:55
Ich hab das schon mit Erfolg praktiziert, ich würde aber darauf achten daß es eine ruhige und vorsichtige Hühnerglucke ist, weil die Putchen am Anfang etwas langsamer und empfindlicher sind als Hühnerküken....Hallo

Was hast du der Glucke und den Putenküken denn gefüttert?

Putenstarter mit oder ohne Kokzidiostatikum?

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Okina75
02.07.2018, 14:48
Soweit es mich betrifft: Weder noch...

Ansonsten: Puti versucht sich an die Hühneryoungster- Gang anzuschließen. Rennt die Bande in die Pampa, rennt Puti mit, sucht auf jeden Fall eindeutig "die Herde", obschon sie dann wieder zeitweise jammernd alleine rumläuft. Sie wird nun aber nicht speziell scheu oder unsicher, sondern findet sich wohl ab.

Interessant ist, dass sie jetzt alleine viel mehr Gegend unter die Füße nimmt als mit der Glucke, die mit der Kleinen mehr oder weniger nur den ganzen Tag unter'm Busch im Sandbad oder in der Sonne gelegen hat. Und ansonsten nur mal 'nen 5 m- Radius Auslauf abdeckte.
Interessant auch, dass die Kleine sich zwar durchaus mal zur Glucke stellt, wenn die gerade da ist, aber meistenteils ebenso wenig auf sie reagiert, wie die Glucke auf's Kleine. Das wirft die interessante Frage auf, ob Puten nicht auch ab bestimmtem Alter eigene Youngster- Gangs bilden, denen die Glucken nicht mehr viel bedeuten, bzw. ob die ihre Glucke überhaupt individuell erkennen?
Des weiteren haben mich die Beobachtungen nun letztlich ganz sicher gemacht, dass Hühner nur als subsozial anzusehen sind, und alles quasi ausschließlich durch Instinkt und Triebe bedingt ist. So augenblicklich und vollständig, wie der Führtrieb und somit die "Liebe" zu den Küken erlöschen kann, ist das ausschließlich und nichts anderes als Trieb und Hormon. Und damit in vielen Fällen hier im Forum heillos überbewertet/ vermenschlicht...

Die Weiterfütterung mit ihrem Puti- Spezialmix gestaltet sich indessen erfreulich unkompliziert.
Ich muss sie nun bei den Hühnern im Stall schlafen lassen, den sie auch gleich selbsständig aufgesucht hat und aufgebaumt ist, und hatte Sorge, wie ich ihr denn nun weiter ihr Fresschen zukommen lasse- so im Gluckenabteil war das ja kein Problem.
Jedenfalls hat die Kleine immer ausreichend Hunger, und ist auch so unscheu, dass ich mich nur auf den Hof setzen und ihr ihr Fresschen in der Schale zeigen muss. Sie kommt dann ganz von selber und futtert keinen Meter von mir entfernt. Habe ich natürlich nichts dagegen, weil ich sie so schön vertraut kriege, worauf es mir ja auch ankommt. Die Hühner wahren bis auf die beiden Kükis bzw. Teenies der ersten Brut auch etwas mehr Abstand, so dass Puti in Ruhe mampfen kann, was zwar weniger anmutig vor sich geht und eher an grobklotzige Nandus erinnert (Motto "Immer rein in die Figur, egal wie es kommt!"), aber egal :D!
Man merkt auf jeden Fall, dass die Glucke schon einen großen Einfluss darauf hat, wie die Kükis von der Vertrautheit her werden...

Die Sache mit dem Wiegen, was bisher auch kein großes Problem war, werde ich nun so handhaben, dass ich die Kleine dann abends einfach mal kurz von der Stange nehme. Heute wäre wieder dran (ich wiege alle drei Tage), und es sollten so 545 g sein, wenn der Trennungsstress nicht zu sehr an ihr zehrt.

Ha, und gestern habe ich die Kleine doch Tatsache das erste Mal trinken gesehen, im Alter von fünfeinhalb Wochen :D! Einerseits ist es für die Freiland- Aufzucht ja ein Geschenk des Himmels, dass es so warm und knochentrocken ist (wird auch hier langsam kritisch für die Vegetation), andererseits...

Nun ja, soviel zum aktuellen Stand, sehen wir mal, wie es weitergeht :)!

Yokojo
02.07.2018, 15:01
@Okina
Wollte grade was schreiben, aber du hast ja alles im Griff, die Kleine wird sich zurechtfinden!
5Wochen sind schon sehr kurz, solche instinktgesteuerten Hühner hab ich nicht, meine sind vermenschlicht[emoji3]
@schmoetzi
Ich würde niemals irgendwelche Medikamente prophylaktisch verabreichen, daran können nur die Chemiekonzerne ein Interesse haben.
Ich füttere auch kein Industiefutter obwohl das das Einfachste wäre....

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schmoetzi
02.07.2018, 17:44
Danke
Mir ist geraten worden Putenstarter zu füttern und heute habe ich einen Sack gekauft. Zuhause habe ich gelesen dass da Kokzidiostatikum drinnen ist.

Was füttert ihr wenn ich fragen?

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Okina75
02.07.2018, 23:07
Hy!

Hm, wenn Du Mastputen hast, ist der Starter wahrscheinlich wirklich die beste Wahl.

Für meine Lütte mische ich selber.
Meine Hühner- Grundmischung, dazu gemahlenes Hundetrockenfutter mit 24 % Protein sowie etwas Hundedose mit 10- 12 % Protein. Des Weiteren mische ich zerriebene, getrocknete Brennnesselblätter drunter, die etwa 20 % Protein haben. Alles in allem erreiche ich so mit dem was sie draußen so aufnimmt, etwa 26- 28 % Protein, was ziemlich genau passen sollte.

Zugenommen hat die Kleine jetzt nach der Trennung von der Glucke tatsächlich ein ganzes Stück weniger, was sie aber hoffentlich bald wieder aufholt- waren nur 521 g statt der erwarteten ca. 540- 545 g...

Frage: Ab wann verlieren die Jungtiere die Federn am Hals? Ich habe heute schon rosa durchschimmern sehen...

schmoetzi
04.07.2018, 14:52
Danke für die Antwort.
Mastputen sind es keine. Es sind Gold pencilled palm Puten.

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Stanzi
04.07.2018, 15:07
Okina, mit welchem Gerät mahlst Du denn das Hundetrockenfutter?

Okina75
04.07.2018, 16:41
Mit meiner manuellen Schrotmühle- gehen durch wie Butter :D!
Das gibt ein feines Mehl, dass sich supi dosieren lässt, und der Kilobeutel hat, zum Schlupf gekauft, bis jetzt gereicht, und für so zwei Wochen ist noch da :). Habe lange gesucht, weil ich was speziell mit Vitamin E und Selen brauchte, weil sie anfangs ja leichte, dingsbums, neurologische Probleme hatte. Und genug Protein musste ja auch drin sein- ist schon ziemlich ernüchternd, mit was obligate Fleischfresser wie Katzen teils abgespeist werden- von wegen 7,5 % Protein oder solche Witze...

Okina75
05.07.2018, 01:50
Hy!

Eine Frage: Dass das Gefieder von Puten in ihrem Alter so relativ locker wirkt, ist normal?
Ich habe den Eindruck, die Kleine ist ziemlich fluffig, bzw. dass das Gefieder der Junghühner doch um einiges enger anliegt. Täuscht das, oder ist dies lockere Gefieder der Grund, dass Putenküken die erste Zeit tunlichst nicht nass werden dürfen? Morgen (Freitag) ist sie dann übrigens sechs Wochen alt und demnach wohl aus dem Kükenalter raus und aus dem Schneider. Könnt Ihr das so bestätigen?

Feststellung: Durch Puti werden auch die Hühner- Teenies vertrauter.
Inzwischen frisst die Kleine auch direkt neben mir ihr Fresschen und kommt auch schon an, wenn ich mit "Komm, Schnecki" und dem Napf in der Hand anrücke. Das erfreut mich schon ungemein, auch genial finde ich aber den Nebeneffekt, dass vor allem die zweite Hühnerbrut (vier Tiere) sich das arglose Puti als Beispiel nimmt und auch auf den halben Meter rankommt und direkt vor mir aus dem Napf futtert. Ist insbesondere deswegen cool, weil die Küken dieser zweiten Glucke doch immer eher etwas reservierter zu werden scheinen, und ich eigentlich keiner bin, der es auf explizite Zahmheit der Tiere anlegt. Was sich nun wohl ändert/ ändern lässt- weil ist ja schon nett, wenn man die Tiere auch ohne Anfassen mal von ganz nah sehen kann. So lassen sich viele Details erkennen und bewerten, und ohne Puti würden die von allein nicht so nah rangekommen sein. Schon mal der erste "Benefit" von der Kleinen, dem hoffentlich noch einige folgen werden ^^.

Gestern war die Kleine übrigens das erste Mal seit dem Absetzen sehr ruhig, bzw. jammerte nicht mehr soviel herum.
Sie hat wohl inzwischen alle Orte raus, an denen die Truppe sich aufhalten könnte, und findet sich, wenn auch lose, wohl nun auch recht gut in die Teenie- Gang ein, von denen nur ein Hähnchen und eine vermutliche Henne sie dominieren.
Ich bin beruhigt, dass das alles so gut zu klappen scheint :)!

conny
05.07.2018, 12:37
Mit 6 Wochen sind Puten weder aus dem Kükenalter raus noch aus dem Schneider ;). Aus "dem Schneider" sind sie erst mit ca. 6-12 Monaten. Und aus dem Kükenalter mit ca. 3 Monaten.

LG Conny

Okina75
05.07.2018, 13:17
Ok ^^!

Blindenhuhn
05.07.2018, 14:01
Kurzes OT!
Dumme Frage: Was bedeutet eigentlich der doppelte "accent circonflexe"? :rotwerd

Angora-Angy
05.07.2018, 14:05
Kurzes OT!
Dumme Frage: Was bedeutet eigentlich der doppelte "accent circonflexe"? :rotwerd
Kennst du Mangas? Diese japanischen Comics mit ihren sehr ausdrucksstarken Augen? Wenn die fröhlich lachen, werden die Augen zu gebogenen Linien. Und die werden in Texten gern mit diesem "Smily" ^^ ausgedrückt. Aus Bequemlichkeit ohne Mund.
https://st3.depositphotos.com/8123462/14050/v/1600/depositphotos_140507950-stock-illustration-coloring-manga-girl-face-vector.jpg

Okina75
05.07.2018, 14:29
Genau :D!

Blindenhuhn
05.07.2018, 15:14
Danke!:)

Floyd
07.07.2018, 15:25
Hy!

Eine Frage: Dass das Gefieder von Puten in ihrem Alter so relativ locker wirkt, ist normal?
Ich habe den Eindruck, die Kleine ist ziemlich fluffig, bzw. dass das Gefieder der Junghühner doch um einiges enger anliegt. Täuscht das, oder ist dies lockere Gefieder der Grund, dass Putenküken die erste Zeit tunlichst nicht nass werden dürfen? Morgen (Freitag) ist sie dann übrigens sechs Wochen alt und demnach wohl aus dem Kükenalter raus und aus dem Schneider. Könnt Ihr das so bestätigen?

!

Ja Andreas, das Gefieder ist sehr fluffig. Die Federn und Daunen sind nicht so dicht auf der Haut wie bei Hühnerküken.
Wenn man die Flügelchen anhebt, kann man relativ großflächig die Haut erkennen.
Schau mal, hab ein paar Fotos gemacht.

Wir passen auch noch sehr auf unsere Pütchen auf, dass sie nicht nass werden.

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LG Brigitte

Okina75
07.07.2018, 20:04
Prima, danke für die Info :)!
Interessant, dass Deine alle so silbrig geraten- haben die nicht dieselben Eltern wie meine?

Und hier neue Bilder von meinem Hühnerschreck :D!

https://up.picr.de/33175787nc.jpg


https://up.picr.de/33175793yi.jpg


https://up.picr.de/33175796sd.jpg

Floyd
07.07.2018, 22:27
Hallo Andreas.

Meine haben wohl einen andersfarbigen Putenvater.
Deine stammt von so einem Putenhahn ab. Meine Nachbarn, die Milchbauern, haben die roten Puten von einem anderen Putenhalter aus dem Nachbardorf.

Die Puten gehen immer wieder mal gerne durchs Dorf flanieren.

206903
Danke für die schönen Fotos.

LG Brigitte

Okina75
08.07.2018, 01:02
Gerne :)!
Die Kurze hat sich nun übrigens mit den Hühner- Teenies zusammen getan, die sie auch weitestgehend akzeptieren. War heute Abend arg niedlich, wo ich die Bande um kurz vor 22 Uhr rein geleiten musste, weil die im Holunder pennen wollten. Alle sieben so am flitzen, und Puti mit ihren noch kurzen Beinen fröhlich am Mitwetzen. Schon mega süß, und ich muss sagen, dass sie sich wirklich wacker schlägt. Auf jeden Fall funktionieren ihre Instinkte, sie sucht die Gemeinschaft, und seit sie von der Glucke weg ist, neigt sich auch weit nicht mehr so zum Rum- Imponieren und alles komisch und bebreitseitenswert finden.
Sie schlägt sich auch darum wacker, weil die Hühner- Teens jeweils sechs bzw. vier Wochen älter sind als sie, die ja erst etwas über sechs Wochen alt ist, das Leben aber schon nimmt, wie es kommt und dabei nicht verzagt. Ein ungeheuer sympathischer Charakterzug, finde ich.

Was ich mit "Hühnerschreck" meine: Einige der Althennen kriegen echt 'nen halben Kreisi und nehmen die Beine in die Hand, wenn Puti wohl putentypisch mit flach gefächertem Schwanz angeflitzt kommt. Zwei/ drei reagieren offensiv und wollen nach ihr hacken, ein paar andere schreien Zeter und Mordio und sehen, dass sie Land gewinnen ^^.
Ich weiß, nicht lustig, weil Puti sich halt so verhält wie sie muss, und die Hühner das nicht deuten können, aber dennoch interessant zu beobachten.

Auf jeden Fall frisst die Kleine schon unmittelbar neben mir, was ich prima finde, auch wenn es am Ende nur Futterzahmheit sein mag.

Was ich NOCH genial finde: Schon mal einer in die Eichen- und Buchenkronen gekuckt?
Die hängen brechend voll mit Fruchtansatz, und wenn die Trockenheit nicht noch etliche Wochen anhält, gibt das dies Jahr eine Kracher- Mast! Auch die Ebereschen dicke voll, Rosen (da habe ich endlich mal was, was die auch frisst ^^), alles fruchtet wie irre durch das geniale warme, trockene Wetter, so dass Putis Winterfutter aber mal so richtig gesichert ist. Ich freue mich schon total drauf, da zu den Reifezeiten mit Sack, Rosenschere etc. loszutingeln und für meine Süße eine feine, vielfältige Frucht- und Beerenmischung für den Winter zusammen zu sammeln.
Ich hoffe natürlich, dass sie als hennen- aufgezogenes Putentier dann auch weiß, dass so was ihre artgerechte Winternahrung ist (habe sogar die per Schwimmprobe ermittelten guten Kerne von unseren Kirschen gesammelt ^^), würde aber sagen, dass genau das grundsätzlich der ganz große Vorteil der Pute als Vogel der gemäßigten Breiten ist. Hühner kucken mehr oder weniger nur Sommerbeeren an, und dann auch nur frische.
Den Dokus und Schriftdokumenten zufolge nehmen Puten aber frisch wie trocken, ganze Beere wie auch nur Kerne, ganz wie es die Saison halt bietet. Finde ich eine super Sache, was deren Winterfütterung, entsprechendes Engagement des Halters vorausgesetzt, ungeheuer vereinfacht- und verbilligt... Bin schon gespannt, ob sich das alles so ergibt, wie es die US- Forscher und Berichter angeben ^^!

conny
09.07.2018, 12:02
Um nochmals auf die "fluffigen" Federn zurück zu kommen. Bei Puten liegt das Gefieder auch im adulten Alter nicht so fest an, wie z. B. bei Hühnern. Das hat einen Grund. Wenn Beutegreifer sich eine Pute greifen, verlieren Puten ganze Federbüschel oder auch schon mal die ganzen Schwanzfedern und Fuchs und Co. haben dann statt der Pute nur eine große Anzahl Federn im Maul ;). Da hat die Natur gut vorgebaut :).

LG Conny

Okina75
09.07.2018, 12:29
Ja, finde/ fand ich auch bei Tauben immer ganz eindrucksvoll, was da an Feder- Unmengen hernieder rieselt, wenn sich der Habicht mal knapp verstoßen hatet. Klappt teils auch bei Hühnern mit der "Schockmauser", aber ja- da hat die Natur clever konstruiert :)

Übrigens waren gestern schlagartig die Beine von Puti länger als noch am Vortag- war richtig zu sehen, dass sie auf einmal ein ganz Stück höher steht *staun*. Und ebenso plötzlich waren die ersten Jugend- Konturfedern am Flügelbug zu sehen.
Sehr feines rötlichgelb mit einem hellen Saum und unmittelbar drauf noch mal einem ganz feinen dunklen Saum- ich glaub', die wird SEHR hübsch :ahhh!

Floyd
10.07.2018, 23:21
Hallo Conny,
herzlichen Dank für deine Erklärung zu den "fluffigen" Federn. :flowers

Gestern ist mal wieder was eigenartiges passiert, manchmal komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

Eine Araucana-Glucke blockiert schon seit Wochen, es können so 8 Wochen sein, ein Nest im Holzschuppen.
Gestern habe ich sie tagsüber, wie schon so oft, vom Nest runtergeschmissen, damit sie was trinkt und ein paar Körnchen frisst.
Danach hatte ich die Tür geschlossen, damit die Glucke nicht mehr aufs Nest zurück konnte.

Sie huschte unter Protest über den Hof, und nahm sich aus lauter Verzweiflung den Putenküken an.
Die Pütchen fanden das wirklich super.

Abends im Stall gab sie sich die größte Mühe alle zu überflügeln.


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Eins hatte kein Platz unter, oder an der Glucke gefunden.

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Jetzt ist die Glucke auch tagsüber immer dabei.
Sie gibt unermüdlich alles damit es den Pütchen gut geht, locken, aufgeregt kreischen falls Gefahr droht, und Esmeralda die Paduanerhenne weghacken, falls sie zu nahe kommt.

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Okina75
10.07.2018, 23:36
Na siehste, alle glücklich- Araucanahenne, Pütchen und große Pute- perfekt :D!

Kann heute falsch gekuckt haben, aber ich glaube, meine Kleine kriegt neben Federn, die den neuen Deiner großen im Schwanz farblich sehr ähnlich sehen, auch welche mit so dunklen Spritzern, wie man sie bei der großen auch erahnen kann.

Stallknecht
11.07.2018, 00:43
Also bei einem Putchen gibt es garantiert keine Kampfprobleme mit den Huhns!
Die gibt es erst wenn ein Pulk Puten über einen Hahn herfällt der nicht nachgibt!
Ein erwachsener Kampfhahn von meiner Sorte hält 1,2 Puten locker in Schach.....

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Na da kennst du aber meine Puten schlecht ! Selbst meine Cröllihennen machen sich diesen Spass immer wieder mal.
Bei den Puten haben meine Brahmahähne zudem nichts zu melden, die verlieren immer ganz schnell und suchen lieber das Weite, was auch besser so ist ! Wenn sie dann so durch die Gegend gehetzt werden, kommen sie oft zu mir, in der Hoffnung auf Schutz, den sie dann auch bekommen und somit bekomme ich super gute total vertrauensvolle Hühnerhähne. Alles hat halt Vor - und auch Nachteile.

Stallknecht
11.07.2018, 00:51
Was ich NOCH genial finde: Schon mal einer in die Eichen- und Buchenkronen gekuckt?
Die hängen brechend voll mit Fruchtansatz, und wenn die Trockenheit nicht noch etliche Wochen anhält, gibt das dies Jahr eine Kracher- Mast! Auch die Ebereschen dicke voll, Rosen (da habe ich endlich mal was, was die auch frisst ^^), alles fruchtet wie irre durch das geniale warme, trockene Wetter, so dass Putis Winterfutter aber mal so richtig gesichert ist. Ich freue mich schon total drauf, da zu den Reifezeiten mit Sack, Rosenschere etc. loszutingeln und für meine Süße eine feine, vielfältige Frucht- und Beerenmischung für den Winter zusammen zu sammeln.
Ich hoffe natürlich, dass sie als hennen- aufgezogenes Putentier dann auch weiß, dass so was ihre artgerechte Winternahrung ist (habe sogar die per Schwimmprobe ermittelten guten Kerne von unseren Kirschen gesammelt ^^), würde aber sagen, dass genau das grundsätzlich der ganz große Vorteil der Pute als Vogel der gemäßigten Breiten ist. Hühner kucken mehr oder weniger nur Sommerbeeren an, und dann auch nur frische.
Den Dokus und Schriftdokumenten zufolge nehmen Puten aber frisch wie trocken, ganze Beere wie auch nur Kerne, ganz wie es die Saison halt bietet. Finde ich eine super Sache, was deren Winterfütterung, entsprechendes Engagement des Halters vorausgesetzt, ungeheuer vereinfacht- und verbilligt... Bin schon gespannt, ob sich das alles so ergibt, wie es die US- Forscher und Berichter angeben ^^!

Andreas, bevor du dir da die ganze Arbeit machst empfehle ich dir dringend das vorher mal zu testen, meine würden nichts davon anrühren ! Auf Kirschkernen knabben sie zwar ab und an mal drauf herum, aber schlucken, ne Fehlanzeige ! Auch Eicheln fallen bei mir ebenso in den Auslauf, die werden gar nicht beachtet !

conny
11.07.2018, 10:14
Ganze Eicheln und Co. werden nach meiner Erfahrung nicht gefressen. Wenn man sie aber zerkleinert (ich habe dies mit einem Hammer bewerkstelligt) werden sie gerne angenommen.

LG Conny

Okina75
11.07.2018, 10:16
Sicher wird erstmal probiert- bin nämlich gar nicht sicher, ob die heimischen, doch recht großen Eicheln so ankommen. Die in Amerika hauptsächlich vorkommenden Roteichen und zahlreichen kleineren Busch- oder Kleinbaum- Eichen (dort drüben gibt es 80 Eichenarten...) haben nämlich zum Großteil relativ winzige Eicheln, die sogar die heimischen Ringeltauben gerne futtern. Wird natürlich getestet, aber freuen tue ich mich trotzdem schon drauf ^^.

PS: Ja, erstmal zerkleinern dachte ich auch- bis sie gerafft hat, dass auch die ganze Eichel essbar ist. Und wenn sie nur zerbröckelt mag, auch nicht schlimm.
Und zur Not kenne ich auch noch zwei ziemlich riesige Sumpf- Eichen in relativer Nähe, deren Eicheln nur etwa 1- 1,5 cm Durchmesser haben- DIE frisst sie bestimmt ganz :)!

Stallknecht
12.07.2018, 02:58
Meine fressen auch keine zerkleinerten Eicheln, die sind wohl zu wählerisch. Nur bei Haferflocken drehen sie ab, da sind sie sofort alle da und machen piepsend einen ganz langen Hals.

Im Normalfall lieben sie auch Erbsenschoten, diese müssen aber schön knackig frisch sein. Dann sind sie da ganz wild hinterher. Wegen der langen Trockenheit waren die dieses Jahr aber nicht so knackig, dann wird ausgespuckt und das Interesse ist weg. Heute nun nach 2 Tagen Regenwetter gab es wieder welche, die waren knackig, lecker sagten sie, gib mal mehr. Also meine Puten sind absolute Feinschmecker und vieles was gut sein könnte, rühren sie dennoch nicht an. Im Gegenzug fressen sie aber total vertrocknete Graswurzeln die brauner als braun sind, weil grün ist hier schon lange nichts mehr. Mein Gelände hat übelst gelitten, ca. 50 % der Grünfläche ist von den Puten wegen dieser Wurzelmarotte leider zerstört worden. :(

Okina75
15.07.2018, 15:07
Tja, Game over... Es kam, was wohl kommen musste :(...

Nun gilt es für mich rauszufinden, welche Henne die Histomonaden hat. Die Glucke kann es auf jeden Fall NICHT gewesen sein, sonst hätte die Kleine schon viel früher das wohl quasi unvermeidliche bei Putenhaltung bekommen...

Abschließende Tipps zur Behandlung, da ja harte Medikamente für lebensmittelliefernde Tiere nicht mehr zugelassen sind:

- Cayennepfeffer
Hat in den USA sehr, sehr vielen Puten das Leben gerettet, bzw. ihnen soviel Zeit gegeben, bis die Besitzer doch an Metronidazol gekommen waren- gibt es dort drüben jederzeit als Medizin für Aquarienfische. Hier in der EU/ Deutschland müsste man Hund und Katze mit aspezifischem Durchfall bzw. Giardien haben, oder selber Durchfall- oder Taubenzüchter sein... Entscheidend beim Cayennepfeffer ist das Capsaicin, was die Schaderreger abtötet und teils schon nach nur 24 Stunden wieder gesunden Kot ergibt und ziemlich platte Hähne nach drei/ vier Tagen wieder rumimponieren lässt.

- Fenbendazol
Um Blinddarmwürmer abzutöten, in deren Eiern die Histomonaden überdauern

- Kurkuma
Um die Leber als eins der beiden angegriffenen Organe zu unterstützen

- Zimt
Gegen Kokzidien

- Tylan
Um bakterielle Infektionen wie Mycos in Schach zu halten, die sich auf geschwächte Organismen sehr gerne draufsetzen und meist das Schicksal erst besiegeln

- Puten von Hühnerkacke fernhalten, vor allem dem Blinddarmkot ---> am besten gar nicht im selben Stall schlafen lassen, wenn man Blinddarmwürmer nicht ausschließen kann ---> gegen diese auf jeden Fall behandeln!

- Metronidazol, falls man seine Zuchttiere nicht essen will- das einzig wirksame Medikament gegen Histomoniasis- bei lebensmittelerzeugenden Tieren aber nicht zugelassen, weil 's kanzerogen sein soll...

Leider hatte ich gegen Cayennepfeffer Vorbehalte, so dass ich zu spät mit der Medikation angefangen habe, nämlich erst gestern.

mshock
15.07.2018, 16:25
Also, dass Cayennepfeffer gegen Histomoniasis hilft, halte ich für ein Gerücht. In der Dosierung die du einsetzen müsstest, ist dein Tier schon längst am Cayennefpeffer gestorben.
In den USA sind Nitarsone als Futterzusatzstoffe in der Geflügelhaltung erlaubt. Von daher haben sie schon einen Vorteil im Kampf gegen die Histomoniasis.
Ich persönlich hatte noch keinen Fall von SKK in all den Jahren. Leider wird auch so gut wie jeder unerklärliche Putentod auf die SKK geschoben. Ich bin weltweit in sehr vielen Foren unterwegs. Fast nie leiden die dort gezeigten Tiere an der SKK, meist sind es Geflügelpocken, Blutkrusten durch Kampfverletzungen, Kokzidien,...
Die Bezeichnung Schwarzkopfkrankheit ist sehr irreführend und deshalb verwende ich ihn auch nur ungern.
Um wirklich sicher zu gehen, ist es unerlässlich, Tiere einzuschicken um einen Erregernachweis zu bekommen.

Stallknecht
15.07.2018, 16:44
Traurige Neuheiten bringst du uns da gerade rüber ! :(

Aber vielleicht verstehst du nun warum ich meine Kükis nicht über Naturbrut hoch ziehe, diese erst ab der ca. 12 Woche zu den Alttieren lasse. Meine Wildputen gelten zwar laut Putenatlas als einzige als nahezu unempfindlich gegen alle Krankheiten aber unnötige Risiken muss man ja nun auch nicht unbedingt eingehen. Spannend wird es dann, wenn ich von meinen Cröllis irgendwann demnächst mal Eier habe und Küken gross ziehen werde. Mal sehen ob die dann ggfs. abgängig werden oder doch nicht.

Mir ist zudem auch aufgefallen, dass Einzeltiere bei weitem weniger vital sind als Küken die mit einer gewissen Herde gross werden. Einzeltiere bleiben später immer nahe beim Stall, trauen sich nicht mit der Herde heraus und suchen sehr oft menschlichen Kontakt. Ferner liegen sie oftmals lieber abseits am Boden und gehen abends nicht mit auf die Stange, sind auch gewichtsmässig viel magerer. Hat man 2 oder auch 3 Küken, die zusammen gross geworden sind, so sind diese auch später meistens immer zusammen im Auslauf unterwegs, es bilden sich also kleinere Gruppen.

Wenn du also in 2019 noch einen Versuch wagen willst, dann versuche es mal über die Kunstbrut ! ;)

Cayennepfeffer kannst du bedenkenlos nehmen, die Tiere spühren die Schärfe nicht ! Aber ehrlich gesagt bezweifele ich, dass es gross was bringen wird.

Was die Würmer angeht, mein Tierarzt meint immer, ich muss unbedingt entwurmen, eben wegen dem hohen Risiko !
Ich hatte im Frühjahr einen Puter der 5 Fadenwürmer mit ausgeschieden hatte. Als ich das sah dachte ich auch erst an das Entwurmen aber ich liess es sein und nur kurze Zeit später war der Kot wieder sauber und auch fest. Meine ganzen Tiere bekommen jeden Tag ihre Portion Apfelessig, mehr kriegen sie nicht und ich habe noch nie ein Tier wegen Würmern verloren, obwohl ich all die Jahre eben noch nie entwurmt habe. Eine gewisse Wurmbesatzung ist zudem auch immer da und wichtig für einen ausgewogenen Darmhaushalt. Häufiges entwurmen ist zudem auch Gift für die Tiere, ob das also immer sein muss, sollte man ernsthaft in Frage stellen.

Okina75
15.07.2018, 21:20
mshock:
Lies' Dir mal das folgende Thema durch: https://www.backyardchickens.com/threads/hope-this-saves-a-turkey-from-blackhead.134230/
Das klingt schon alles relativ zielführend- leider hatte ich Vorbehalte gegen Cayennepfeffer. Nicht wegen der Schärfe, die schmecken Vögel ja nicht, aber dennoch...

Die Bezeichnung Blackhead/ Schwarzkopf finde ich auch missverständlich, weil die Kreislaufprobleme, die dazu führen sollen, wohl eher nur selten sind. Simpel als das was es ist bezeichnet, Histomoniasis, halte ich für sinnvoller/ zweckdienlicher.
Ich habe meine Kleine nun nicht aufgemacht, aber sie hatte Gewichtsverlust, obwohl sie noch gefressen hat, sie hat viel getrunken, sie hatte weichen Kot mit schweflig gelb versuppten Federn am Hintern und eben auch am Kot. Sie hatte hängende Flügel, wenn auch nicht durchgehend, und an was soll eine Pute sonst binnen zwei Wochen erkranken und sterben, nachdem sie vorher 5 Wochen mit einer Hühnerhenne separat war (und fit blieb), und dann in den Hühnerstall ging, was leider mein größter Fehler war.
Eine Histomonadenschleuder muss ich dabei haben, zumal ich durchaus mal gelberen Blinddarmkot fand, den aber keiner Henne zuordnen konnte und es zudem auf andere Ursachen schob, weil dieser Kot nicht ständig präsent war. Unklare Todesfälle, egal ob jung oder alt, hatte ich bei den Hühnern zwar 2013 das letzte mal, aber tja... Da bleibt für mich nicht viel.

Stallknecht:
An der Naturbrut lag es nicht. Solange die Kleine mit der Glucke separat war, war alles tutti- die Glucke kann sie also nicht angesteckt haben. Muss recht unmittelbar passiert sein, nachdem sie mit der Glucke in den Stall ging, der Stress des Abgesetzt werdens mag das Seine dazu getan haben...

Was die Cröllwitzer angeht, so habe ich gelesen, auch in deutschen Foren, dass gerade die als sehr unempfindlich gelten, und eher Ronquieres etc. draufgehen... Würde mich auch interessieren, ob da was dran ist, obwohl ich selbst dann höchstens mal Cröllwitzer einkreuzen würde, weil mir dies weiß- schwarz einfach nicht gefällt.

Was die Gesellschaft angeht, so hatte sie sich gut mit der Hühner- Teeniegang arrangiert. Aber stimmt natürlich, Putengemeinschaft wäre viel besser gewesen- es kam aber nun mal, wie es kam...
Entwurmt habe ich ehrlich gesagt vor zwei Jahren das letzte Mal, und bis dato auch immer nur, wenn es einen Anlass gab (und seit zwei Jahren gab es eben keinen, wegen präventiv Knoblauchpulver alle dann und wann). Also niemals präventiv, sondern immer nur wenn akut, und dann kurz und knackig, damit da auch ja nichts resistent werden kann. Jetzt werde ich aber nicht umhin kommen, in gewisser Regelmäßigkeit gegen Blinddarmwürmer vorzugehen, falls ich mich entscheide, es nächstes Jahr nochmal zu versuchen. Wo ich es dann so abstimmen würde, dass meine Glucke die Eier kriegt, die auch dies Jahr wieder nahezu drei Monate lang geführt hat.

Ich habe jetzt auf jeden Fall einiges zu überdenken und zu planen, falls ich es nochmal wagen will...

Stallknecht
16.07.2018, 00:15
Stallknecht:
An der Naturbrut lag es nicht. Solange die Kleine mit der Glucke separat war, war alles tutti- die Glucke kann sie also nicht angesteckt haben. Muss recht unmittelbar passiert sein, nachdem sie mit der Glucke in den Stall ging, der Stress des Abgesetzt werdens mag das Seine dazu getan haben...

Bei der Glucke hattest du ganz einfach Glück, also dass sie nichts hatte und dass das Gelände halt sauber war !
Wenn man sich da sicher sein kann, mag dieser Weg ja ebenfalls gehen, nur du musst sie eben 12 Wochen von den Alttieren und der Herde trennen ! Das trifft zumindest auf meine Wildputen sehr erfolgreich zu, wie das bei den Cröllis ist wird sich also noch zeigen. Aber da du nun wissend ein verseuchtes Gelände hast, ist das Risiko eben sehr gross, denn die Erreger überleben 10 Jahre und länger im Boden. Ich habe 2 Jungtierställe dazu gebaut die wirklich absolut sauber sind, da waren noch nie Alttiere drin, da gibt es also nur den einen Weg, vom Küken bis zur Freigabe bleiben die Tiere da sauber drin und da hatte ich noch nie einen Verlust. Bei mir sind sie eben wirklich 1A und extrem robust
und im Herbst, wenn es dann den Nebel auf den Feldern gibt und die Luftfeuchte stark ansteigt, tropft es bei mir im Stall leider immer noch vom Dach herunter. Kurz gesagt im Stall regnet es dann nicht selten mal und das stecken sie alle weg. Ich hatte in diesen Wochen noch nie eine Verlust ! Aber ich arbeite auch daran das Problem noch besser zu lösen, was aber eben auch nicht gerade einfach ist.


Was die Cröllwitzer angeht, so habe ich gelesen, auch in deutschen Foren, dass gerade die als sehr unempfindlich gelten, und eher Ronquieres etc. draufgehen... Würde mich auch interessieren, ob da was dran ist, obwohl ich selbst dann höchstens mal Cröllwitzer einkreuzen würde, weil mir dies weiß- schwarz einfach nicht gefällt.

Ich halte das für ganz grossen Humbug ! Cröllis sind ja der hermelin Farbschlag der Ronqieres. Da hat man aber glaube ich zusätzlich damals noch Gene der Putenköpfe mit eingekreuzt, aber ansonsten tut sich das nicht grossartig.
Ronquieres sind zudem auch sehr robuste Puten, mit denen liebäugle ich ja nach wie vor noch immer.


Was die Gesellschaft angeht, so hatte sie sich gut mit der Hühner- Teeniegang arrangiert. Aber stimmt natürlich, Putengemeinschaft wäre viel besser gewesen- es kam aber nun mal, wie es kam...

Das mag optisch so aussehen, aber das ist wirklich nicht so als wenn sie mit gleichen Kükis gross werden. Die haben so ja niemanden zum reden und vorallem nicht zum spielen. Meine Jungputer aus 10/2017, die sind längst schlachtreif aber eben noch da, die spielen heute noch ständig zusammen, streiten ab und an auch mal, aber die rennen immer gemeinsam herum. Meine beiden Crölliputer machen das Selbe, ist einer bei den Cröllihennen, also hinter dem Zaun, will der andere Puter da unbedingt auch rein und will ihm folgen. Mache ich die Tür abends auf, rennt einer raus, der andere Puter wird ihm schnell folgen. Die Beiden sind also auch unzertrennliche Brüder, genauso wie meine beiden Zuchtputer.
Aktuell habe ich "nur" 5 Hähne + die 2 Crölliputer, beim Nachwuchs aber kommen ja wieder 9 dazu und ich halte es für sehr wichtig mindestens 2 Puter zu halten.
Ja und legt sich nun zum Beispiel mal ein Puter zum staubbaden hin und liegt einfach nur da, dann kommt der Andere an und zupft an ihm herum, so nach dem Motto, steh auf ! Wäre da nun ein Puter wirklich mal krank, würde der andere Puter ihm quasi wieder Beine machen, die treiben sich also gegenseitig an. Je grösser zudem die Herde ist, desto entspannter ist das Ganze, das sehe ich ja jeden Tag bei meiner Bande.

Luci
16.07.2018, 09:11
Andreas, das tut mir so leid für dich.
Vielleicht kommst du ja beim nächsten Versuch an eine Putenglucke.
Hast du die kleine einschicken lassen oder spekulierst du auf SKK?

Ich bin ja ganz bei dir mit der Überzeugung, dass bei Puten auch eine Naturbrut möglich sein muss.
Ich denke durch die Industrialisierung der Putenzucht und die lange Kunstbrut haben sich ganz viele Resistenzen verabschiedet.
Weiter immer mehr auf Kunstbrut, Impfungen und Abschirmung zu setzen ist für mein Verständnis eine langfristige Sackgasse.
Wenn es irgendwann so wäre, dass Puten wirklich nur noch in Kunstbrut groß werden können, haben wir es "gepackt".
Ich denke es ist ein Suchen und Ausprobieren von unterschiedlichen Linien und Resistenzen.
Ich wünsche dir, dass es mit der nächsten Brut ganz wunderbar klappt und du gesunde, robuste Tiere bekommst.

conny
16.07.2018, 10:37
Hallo,

das hat nichts mit Kunstbrut oder Naturbrut zu tun. Ich habe Tiere verloren, die aus Natur- und Kunstbrut stammten. Hühner können nun einmal mit ihrem Kot den Erreger der SKK ausscheiden, ohne selbst daran zu erkranken. Auch wird der Erreger durch Regenwürmer übertragen, die als Zwischenwirt dienen. Wenn ein Tier erst einmal Anzeichen dieser Krankheit zeigt, ist es für eine Medikamentengabe schon zu spät, so jedenfalls meine Erfahrung.
Metronidazol ist das einzig wirksame Medikament. Wenn du deine Tiere nicht essen möchtest und du sie einzig als Ziergeflügel hälst, bekommst du es auch über deinen TA. Aber man muss/sollte es schon als Vorbeugung einsetzen, denn wie bereits geschrieben, zeigen die Puten schon Anzeichen......

Ist das Areal erst einmal mit diesem Erreger in Berührung gekommen, kann man dort keine Puten mehr halten. Nur sehr wenig Tiere werden dort überleben. Ich hatte meine Puten auf auf einer Fläche, wo nie anderes Geflügel gelaufen ist, weit weg von Hühnern. Schuhe gewechselt, die nur für die Puten waren, nie mit irgendwelchem Gerät, was mit Hühnern in Berührung kam, gearbeitet, hat alles nichts genützt. Regenwürmer kann man ja schlecht absammeln.

Aber ich rede mir ja immer den Mund fusselig, was Hühner und Puten betrifft. Die wenigstens schenken meinen Beiträgen Glauben. Was evt. jahrelang gutgeht.......

LG Conny

conny
16.07.2018, 10:42
Tja, Game over... Es kam, was wohl kommen musste :(...

Nun gilt es für mich rauszufinden, welche Henne die Histomonaden hat. Die Glucke kann es auf jeden Fall NICHT gewesen sein, sonst hätte die Kleine schon viel früher das wohl quasi unvermeidliche bei Putenhaltung bekommen...



Das stimmt so nicht ganz. Es dauert Wochen bis sich Anzeichen zeigen. Im Kükenalter, noch nicht eingefiedert, zeigen die Puten komischerweise keine Anzeichen. Das wird auch nichts mit dem Absetzen zu tun haben. Die Hühnerglucke kann also sehr wohl auch der Überträger gewesen sein, auszuschließen ist es jedenfalls nicht.

LG Conny

Okina75
16.07.2018, 13:41
Hy!

Wie ich so den vielen Themen zur Sache entnommen habe, kann es erstmal jedes Alter zu jeder Zeit treffen. Voll erwachsene Hähne von 10 Kilo ebenso wie wenige Wochen alte Jungtiere- es gibt keinerlei Garantie, dass erwachsene, die bis dato Glück hatten, gefeit sind.
Des weiteren gibt es Leute, die ihre Puten inkl. abgesetzter Nachzuchten 3- 4 Jahre bei der Legehühnertruppe mitlaufen hatte und nie Probleme hatten. Dann lief die Nachzucht für kaum anderthalb Wochen mal kurz bei den Masthähnchen mit, und bämm, Volltreffer- nach kaum zwei Wochen fingen die Puten an, gelb zu kacken, abzubauen, und die zwei gestorbenen hatten dann auch die käsige Masse im Blinddarm und die Liäsionen auf der Leber. Die anderen, ebenfalls rumhängenden und siechenden, haben sie dann erst mit Cayennepfeffer behandelt, weil ich der Gegend kein "Fish Zole" zu kriegen war, was ein in den USA wohl ganz gängiges und im normalen Zoohandel zu habendes Medikament für Aquarienfische ist, eben Metronidazol... Mit dem Cayennepfeffer haben sie die kranken Tiere über 10 Tage am Leben erhalten und sogar wieder etwas aufgebaut bekommen, das dann über amazon georderte Metronidazol hat dann den Rest abgeheilt.

So mag der Cayennepfeffer vllt. nicht ursächlich heilen, aber er wirkt wohl sehr, sehr gut vorbeugend, weil viele danach und bei weiterer Gabe von Cayennepfeffer ins Futter niemals wieder Probleme mit Histomonaden/ den Puten hatten. Und kann die Erreger in Schach halten, bis man dann das wirksame Medikament hat.
Da die USA das Ursprungsland der Puten sind, und die da nicht nur wild leben, sondern auch viel, viel verbreiteter und mehr gehalten werden als hier, und man sich da in den entlegenen, teils 100 Meilen (150 km +-) von den nächsten größeren Siedlungen entfernten Back Countries (ist ja hierzulande unvorstellbar, wo kaum mal mehr als 10 km bis zur nächsten größeren Ortschaft sind...) auch selber behelfen muss, weil die Tierärzte da genau so und noch schlimmer drauf sind als hier (Stichwort Geflügel/ kleine Nutztiere), glaube ich mal deren in der Praxis gemachten Erfahrungen mehr, was die Medikation bzw. Selbsthilfe angeht.

In der Praxis würde die völlig unberechenbare Übertragung und Ausbreitung der Histomonaden (können auch mit Wildvögeln oder dem Wind rein kommen, in letzterem Fall dann halt in Form der Heterakiden-, also der Blinddarmwum- Eier, in denen sie sich quasi unempfindlich gegen äußere Einflüsse machen, denen sie sonst nach wenigen Tagen erliegen würden...) bedeuten, dass man sich hierzulande quasi gar keine Puten halten dürfte. Oder nur ganz abgeschottet irgendwo, wo auch ja nichts anderes dran kommt- das kann ja aber irgendwie auch nicht der wahre Jakob sein, wenn eine Nutztierart per se ein so besonderer Pflegefall ist... Konterkariert die ganze Sache irgendwie, und immer nur auf gut Glück hoffen oder die Tiere dann mit dem einzig wirksamen Medikament (das im Menschen karzinogen sein KÖNNTE- wie war das mit dem wirtschaftlich VIEL bedeutenderen Glyphosat, dass aber nach wie vor zugelassen wurde und wird?!?) quasi bzw. nach geltendem EU- Recht verzehruntauglich zu machen, kann es auch nicht sein...

Mir wäre es egal gewesen, weil ich die Kleine sowieso nicht gegessen, sondern als Bruthenne genommen hätte.
Ich meine aber: Ist es nicht MEGA blauäugig, dann mehr oder weniger einfach mal zu hoffen, dass mit bestimmten Maßnahmen nix passiert?

- So und so lange separat halten ist wie gesagt eher zweckfrei, weil es die Tiere jederzeit in jedem Alter erwischen kann
Sicher sind sie älter etwas stabiler und leben im Zweifel zwei/ drei Tage länger, ohne Behandlung sind dann aber auch sie dran...

- Völlig von Hühnern separieren bringt nur wenig, weil auch Wildvögel die Histomonaden übertragen können. Ebenso der Wind, vielleicht mit kontaminierter Erde über Staubstürme auch über weitere Distanzen.

- Hygiene ist zwar sowieso unerlässlich, aber man kann ja nicht jeden Haufen entsorgen, sowie er aus 'm Hintern fällt... Sind also 24 Stunden potentielle Infektionsgefahr.

Es ist wohl so, den vielen Berichten nach, dass Puten und Hühner auf viel Platz jahrelang ganz wunderbar zusammen leben können, ohne dass es Probleme gibt. So war es auch bei einem jungen Farmer, dessen Hühner und Puten völlig frei auf demselben Gelände liefen. Puten pennten separat von den Hühnern, alles easy. Dann musste er sie in einem Winter mal zusammen unterbringen, und kaum 2 Wochen später fingen auch seine Puten an, in die Knie zu gehen- schwefelgelber Kot, Abbau, schlapp, Leber- Liäsionen, das volle Programm...

Das führt mich zu dem Schluss: Hühner und Puten gehen durchaus zusammen.
Aber nur auf Geländen, die wahrscheinlich schon mehr nach Hektar zählen, und wo jede Tiergruppe zwar zusammen, aber jeweils für sich leben kann. Leitet mich zu meiner ursprünglichen Meinung und nun wohl sicher auch Erkenntnis weiter, dass selbst 2000 m² zu klein sind, um Puten und anderes Geflügel zusammen zu halten...

Will man das dennoch, und selbst Puten allein würde ich niemals unter 1000 m² halten!, muss man sich also was einfallen lassen...
Was wohl auch bedeutet, einfach mal auf eigenes Risiko doch mit dem einzig wirksamen Medikament zu behandeln, weil man sonst nicht mal im Traum dran kommt, an einer Keule zu nagen... UND die Hühner mit den wirksamsten Mitteln innerlich klinisch rein zu schießen, um auch nur jede Kontaminationsgefahr zu verhindern. Oder sich schlicht keine Puten zu halten und somit konsequenterweise fortan für immer auf deren Fleisch zu verzichten.

Tja...
Oder man springt ins kalte Wasser und versucht, resistente Stämme zu züchten...
Die Wissenschaft behauptet zwar, da wäre man schon seit Jahrzehnten ohne Erfolg dran, aber eben Wissenschaft: Welches Interesse sollten die an natürlich resistenten Tieren haben? Da ist es wirtschaftlich lukrativer, die Tiere in hermetisch abgeschotteten Hochsicherheitstrakten zu halten, dafür aber gegen quasi nichts natürliche Widerstandskräfte haben zu lassen, die ja leider im Gegensatz zu fest dosierbarer Medikation auch unkalkulierbar und geradezu reaktionär sind...

Dazu gibt es ein weiteres interessanten Beispiel aus den USA, wo einer Wildputen (also richtige) und BroadBrestedBronze hatte, also das Adäquat der hiesigen Kupfer- Mastpute. Die BBB waren schon seit langem in der Familie, und trotz Gemeinschaft mit Hühnern wirtschaftlich nachziehbar. Die Wildputen hingegen musste er separat halten, weil deren Nachzucht sonst fast im kompletten Jahrgang für die Katz war... Bis er mal drauf gepfiffen hat, die Wildputen auch laufen ließ, und nur das zur Weiterzucht nahm, was von selber durchkam.
Nach wenigen Jahren hatte er seine Wildputen auch so weit, dass er die trotz Freilaufs mit den Farmhühnern wirtschaftlich nachzüchten konnte. Hatte also eine Weile auf die meisten Einkünfte aus denen verzichtet, sich VIEL Arbeit und Kosten erspart, die durch die separierte Haltung und Aufzucht aufkamen, und dann seinen resistenten Wildputenstamm, wo nur noch wenige bis keine Jungtiere mehr drauf gingen. Ganz ohne all den früheren Aufwand...

Ganz ähnlich, wie ich es bei meinen Hühnern habe.
Nach dem Supergau in 2014 waren es mittels knochenharter Selektion '15 nur noch sieben Jungtiere, '16 und '17 nur noch je zwei (in diesen beiden Jahren je einmalige Tylangabe bei Symptomatik), und dies Jahr noch kein einziges. Trotz potentieller Ausbruchssituationen... Auch hier hat die knüppelharte Selektion, alles raus, was auch nur ansatzweise verdächtig war, scheinbar geholfen.
Ich glaube zwar nun nicht, von nun an völlig frei davon zu sein, ich bin nach wie vor aufmerksam, aber ich finde, die Ergebnisse sprechen für sich, und auch wenn es hart ist, sollte man vllt. den selben Weg mal mit Puten gehen. Weil es meiner Ansicht nach wirklich nicht die Endlösung für alle Zeiten sein kann, gerade diese und mehr oder weniger nur eine Tierart für immer so einen besonderen Pflegefall sein zu lassen- noch dazu eine so aufwändig und doch relativ kostspielig aufzuziehende, weil die ja doch ernährungstechnisch ziemlich elaborierte Ansprüche haben und davon auch gut was wegfuttern...

mshock
16.07.2018, 15:18
@Okina75 Die gleiche Geschichte kannst du mit so ziemlich jedem Mittelchen im Internet finden. Wie immer fehlen jegliche Nachweise.
Woher sollen wir wissen, ob die Henne überhaupt Histomoniasis hatte? Wie ich bereits erwähnt habe, können die meisten Hobbyhalter diese Krankheit nicht von anderen unterscheiden.
Ich habe hunderte Studien über die Krankheit gelesen, aber in keiner einzigen las ich von der Wirksamkeit von Cayennepfeffer. Würde das Zeug tatsächlich innerhalb von 24h die SKK stoppen, dann gebe es zig Studien über dieses Wundermittel.
Ich bleibe bei solchen Berichten über Wunderwirkungen lieber skeptisch, denn Menschen verwechseln all zu oft Korrelation mit Kausalität.

Zum Thema Resistenz/Widerstandsfähigkeit: Alle Puten sind gleich anfällig für die SKK. Jeder der behauptet, seine Tiere währen resistenter als andere, soll doch bitte einen Nachweis dafür erbringen. Es wurden Millionen in die Züchtung von resistenten Linien gesteckt und alle sind daran gescheitert.

Ich hatte auch noch keine Fälle von Histomoniasis, dennoch würde ich nicht behaupten, meine Tiere wären deshalb resistenter.

mshock
16.07.2018, 15:33
@conny
"Aber ich rede mir ja immer den Mund fusselig, was Hühner und Puten betrifft. Die wenigstens schenken meinen Beiträgen Glauben. "

Auch die Hühner müssen den Erreger erstmal irgendwoher bekommen.
Wenn dieser also auf deinem Grundstück vorkommt, dann ist es völlig egal ob du Hühner und Puten gemeinsam hältst, oder nur Puten, die Tiere werden über kurz oder lang daran erkranken.

Wir halten beides seit mehr als 10 Jahren zusammen und hatten dennoch nie Probleme.

Yokojo
16.07.2018, 15:46
Es wird oft behauptet, wenn der Erreger vorhanden ist werden die Tiere auch krank.
Das stimmt nach meiner Erfahrung nicht, sonst könnte es nicht sein daß aus einer Brut nur einzelne Tiere erkranken.
Manche Tiere sind also resistenter als andere und Fütterung und Haltung spielen eine große Rolle, ich kenne einen Bestand der anfänglich (vor 15 Jahren) Probleme hatte und jetzt nicht mehr.
Die Krankheit ist durch den senfartigen Blinddarmkot auch ziemlich sicher zu bestimmen.....

Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk

mshock
16.07.2018, 18:37
Natürlich können nur einzelne Tiere erkranken. Denn sie müssen eine gewisse Menge des Erregers aufnehmen, damit die Krankheit ausbricht.
Bei 10.000-100.000 histomonalen Trophozoiten geht man unweigerlich von einem Ausbruch aus.
Bei geringeren Dosen kann es zu leichteren Verläufen kommen, bzw. müssen keine Symptome auftreten.

Okina75
16.07.2018, 22:43
Fragt sich dann aber immer noch, warum einzelne dann sterben, andere aber nicht. In einer Geschwistergruppe oder Aufzuchtgemeinschaft läuft ja immer alles sehr dicht beisammen, so dass ziemlich sicher auch alle demselben Erregerdruck ausgesetzt sind...

Warum gehen seit nun gut und gerne drei Jahren keine meiner Tiere mehr an Mykos verloren (Hühner), während Tiere aus Fremd- Bruteiern noch recht sensibel reagieren? Da habe ich es durch Selektion doch wohl sicher geschafft, widerstandsfähige Tiere zu züchten, stelle ich mir vor...
Und ich glaube, dass man jahrelange Erfahrungsberichte von Haltern, also aus der Praxis nicht einfach damit abtun kann "gibt keine Studien dazu", oder "wenn das so wirksam wäre, gäbe es x Studien dazu"...
Gerade letzteres ist leider ein bisschen falsch gedacht, denn was kann man mit Naturheilmitteln, die es quasi in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, im Gegensatz zu ausgeklügelten Medikamenten nicht? Richtig, sie patentieren und gewinnbringend vermarkten lassen. Monsanto hat das ja bekanntermaßen mal versucht, wenn auch im tierischen Bereich, ist damit aber krachend gegen die Wand gefahren, weil das Schweinegen, was die für ihre Produkte als spezifisch patentieren lassen wollten, dummerweise in allen Schweinen vorkommt. Großer Ansatz, netter Versuch, wurde aber nichts, die können nur ihre eigenen genveränderten Sachen patentieren lassen, aber keine natürlich vorkommenden Gene/ Wirkstoffkombis...
Mithin kann man sich als Pharmakonzern Cayennepfeffer nicht patentieren lassen, es sei denn man genmanipuliert ihn in einmaliger Weise, und ergo sind diese Naturmittel die Millionensummen für Studien etc. nicht wert, die sich gerade die großen Konzerne auch tunlichstens unterstehen werden zu machen, weil sich sich damit am Ende selbst den Ast absägen würden, weil dann jeder die VIEL billigeren und richtig dosiert quasi nebenwirkungsfreien Naturmittel nehmen würde (wie es Bauern jahrhunderte- und jahrtausendelang getan haben), und keiner mehr die teuren Medikamente kaufen würden, wo man dann zwar von der Krankheit geheilt ist, aber bei manchen Sachen fast an den Nebenwirkungen drauf geht :kein...

Stallknecht
17.07.2018, 00:51
Volle Zustimmung, Okina ! :jaaaa:

Und warum sollte jemand auch zig teure Studien bei kleinen Puten machen, während die Industrie eh nur noch Monster hat ?

Luci
17.07.2018, 09:41
Volle Zustimmung auch von mir!
Ich kenne aus zig eigenen Erfahrungsbeispielen einige sehr günstige bis kostenlose Naturheilmittel, die wesentlich effektiver wirken als ein Pharmaprodukt für die jeweilige Behandlung, dazu noch ohne Apothekengang und Nebenwirkung.
Wer hat daran Interesse?
Ich, meine Hühner, aber sicher kein Wirtschaftsunternehmen.
Mit dem Prinzip der Selektion ahmen wir ja nur die Wirkungsweisen der Natur nach.
Von daher funktioniert das natürlich.
Bei Hühnern ist es mit dem Schreckgespenst Marek das Äquivalent zu der SKK bei den Puten.
Mittlerweile ist auch alles Marek, was nicht vom Fuchs gerissen wird.
Und auch hier ist eine Selektion auf resistente Stämme langfristig sinnvoller als alles zu impfen.

mshock
17.07.2018, 10:08
@Okina75
Die Mortalität durch Histomoniasis liegt bei Puten bei ~70% und bei Hühner bei ~20%.
Dazu kommt natürlich auch noch die Exposition mit Erregern. Wie bereits erwähnt, muss eine bestimmte Menge aufgenommen werden. Das kann man eben nicht pauschal damit abtun, zu behaupten, dass alle den gleichen Erregerdruck hätten. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht, falsch.

Es gibt zu allem immer Geschichten. Wunderheilungen passieren ja auch am Laufband.
Wie ich bereits erwähnte, handelt es sich meist um Trugschlüsse. Korrelation und Kausalität werden verwechselt. Das ist ja auch völlig normal, denn so funktioniert das Menschliche Gehirn nun mal. Wir versuchen immer zusammenhänge zu finden. Ob diese richtig sind oder nicht, ist da oftmals nebensächlich.
Aus diesem Grund gibt es ja auch homöopathische Mittel, obwohl seit langem bekannt ist, dass keinerlei Wirkung über den den Plazebo-Effektes davon ausgeht.

@Stallknecht
Gerade die Industrie hat ein Interesse daran, ein Mittel gegen die SKK zu finden, deshalb werden ja auch Millionen investiert. Würden also solche Präparate funktionieren, dann wären es die Gobal Player, die das Zeug sofort als Ergänzungsfutter anbieten würden. Denn dass wäre ein Millardenmarkt.

@Luci
Naturheilmittel haben natürlich auch Nebenwirkungen. Sie bestehen genau so aus chemischen Verbindungen wie auch andere Medikamente.

Luci
18.07.2018, 18:48
Es gibt ja auch in der Wissenschaft nicht ausschließlich Statistiken nach Mengen und Strichliste. Andere Methoden wie Einzelfallanalysen haben ebenso ihre Berechtigung. Man kann vom Kleinen zum Großen und vom Großen zum Kleinen kommen.

Wenn ich sehe wie gut super günstige/kostenlose "Naturmedis" helfen und wie teuer und mit viel Werbung ein pharmazeutisches Medikament wirkt, das den gleichen Effekt haben soll, mache ich mir so meine Gedanken.
Und richtig angewendete "Naturheilmittel" haben im Vergleich zu pharmazeutischen Produkten verschwindend geringe Nebenwirkungen. Bzw. wirken sie eben ganzheitlich und nicht nur punktuell auf ein Symptom.
Ich glaube nicht, dass von Okina beschriebene Farmer am AdW sich viel einbilden- schon gar keine nicht vorhandenen Wunderheilungen ihrer Tiere. Das könnte man sich hier als "Kuscheltierhalter" noch erlauben, in deren Situation weht ein anderer Wind.

mshock
19.07.2018, 08:15
Du hälst also die Medikatinon mit Substanzen deren genaue Wirkweise man nicht kenn, als Fallstudie? Wenn man das Tier damit nicht tötet und es gesund wird, dann muss es wirksam sein, wenn es dennoch stirbt, dann lag es mit Sicherheit an der Krankheit.
Das sind leider alles keine Methoden um einen Wirksamkeitsbeweis zu erbringen.

Naturmedizin ist ein Teil der normalen Medizin. Ob ich jetzt einen Wirkstoff aus Pflanzen gewinne oder künstlich herstelle, macht im Bezug auf Nebenwirkungen keinen Unterschied.
Wie kommst du also zur Auffassungen, die Nebenwirkungen seien verschwindend gering?

Stallknecht
28.07.2018, 00:33
@Stallknecht
Gerade die Industrie hat ein Interesse daran, ein Mittel gegen die SKK zu finden, deshalb werden ja auch Millionen investiert. Würden also solche Präparate funktionieren, dann wären es die Gobal Player, die das Zeug sofort als Ergänzungsfutter anbieten würden. Denn dass wäre ein Millardenmarkt.


Die Industrie hat aber auch Puten die bei jedem Regentropfen oder Windzug schon umfallen, da ist das nachvollziehbar ! Aber nicht alle Puten haben halt die selben Gene ! Hinzu kommt ja auch, nicht alle Puten leben mit Freilauf, die meisten Ställe sind doch Hochsicherheitstrakte, wie soll da also so etwas hinein kommen ? Ob da also das Interesse der Industrie wirklich so gross ist, könnte man glatt bezweifeln. ;)

Okina75
28.07.2018, 01:29
Da zweifle ich mit!

Wie ich weiter vorne schon schrieb, verfrachten die ihre Tiere lieber in hermetisch abgeriegelte Hochsicherheitstrakte, als auf natürliche Resistenzen zu selektieren. Was bei den Millionen Nachzuchten im Jahr prinzipiell ein leichtes sein sollte, wie auch der Putenzüchter Kelly beweist, der, als er seinerzeit anfing, alle (!) noch in England zu findenden BroadBrestedBronze (BBB)- Puten (ähnlich unseren Mast- Kupferputen) aufkaufte, die Tiere in Größenklassen einteilte und neben den Nutzungs-Aspekten ganz strikt und knallhart auf Freilandtauglichkeit selektierte.
Welchem im eher feuchten England eine ganz besondere Rolle zukommt, wo daneben unter anderem auch noch etliche Flugwildarten ausgewildert bzw. angesiedelt wurden, darunter zum großen Teil Hühner- und Fasanenvögel. Die alle recht sensibel auf Histomoniase sind.

In Anbetracht dessen, dass das in kaum 30- 35 Jahren geschafft wurde (von zwei Generationen Kelly- Putenzüchtern, die Zucht steht aktuell im 47. Jahr), heutzutage wirklich Mastputen für jeden Wunsch auf der Insel existieren und er für seine Tiere tatsächlich nur Freilandhaltung betreibt, kann das so schwer nicht sein- wenn man denn wollte, vorausgesetzt... Das geht soweit, dass die Kelly- Puten inzwischen eine Bandbreite vom wirklich Bratvogel für die Großfamilie bieten, von 20 Kilo oder mehr Schlachtgewicht, bis hin zur mit neuesten Variante, der "Kelly XS"- die quasi ausgewachsen Schlachtkörper von gerade mal ca. 2- 3 kg liefert.

Das würde unter Garantie auch hier funktionieren, wenn... Ja, wenn unsere Politik sich nur nicht so derart von den verschiedenen Pharmakonzernen und Lobbyverbänden kaufen lassen würde, und die ganze "Volkssache" nicht nur von hinten bis vorne geheuchelt, erstunken und erlogen wäre...

Ich glaube übrigens, dass ich beschlossen habe, es nächstes Jahr nochmal zu versuchen, wenn mein Bauchgefühl mir wieder so einen Sommer in Aussicht stellt. Ich weiß jetzt, leider wieder durch eigene Erfahrung gewitzigt, worauf es ankommt, und würde es nochmal mit einem Satz robuster Landputen versuchen. Der aktuelle Sommer hilft da bestimmt sehr weiter, indem alles oberirdische von der auch besonders hohen UV- Strahlung dies Jahr abgegrillt wird, und auch unsere Böden ohne weiteres 1 m tief pupstrocken sind, also auch in sich zur Trockenruhe zurück gezogene Regenwurmpopulationen sicher eine starke Bresche geschlagen wird. Nacktschnecken waren nach dem ziemlich verheerenden Anlauf im Frühjahr (noch nie waren fast alle meine Schwertlilien praktisch aufgefressen!) kaum noch welche zu finden bei den letzten Regen, habe aber doch recht viele vertrocknete gefunden- auch da hält der arge Schnitter gerade grausige Ernte...
Vektoren werden also sehr, sehr dezimiert, oberirdisches wird tot gebacken und uv- neutralisiert, so dass meine Hauptsorge nun ist, die Heterakiden aus dem Blinddarm zu kriegen, denn wo keine solchen, da auch keine Histomonaden. Habe heute wieder so einen gelben Schiss gefunden, aber wieder die Henne dazu nicht gesehen... Das muss ich bis kommenden Winter in den Griff kriegen, sonst wird's wieder kritisch, trotz Cayennepfeffer und Co. ...

Stallknecht
21.09.2018, 01:58
Ich glaube übrigens, dass ich beschlossen habe, es nächstes Jahr nochmal zu versuchen, wenn mein Bauchgefühl mir wieder so einen Sommer in Aussicht stellt. Ich weiß jetzt, leider wieder durch eigene Erfahrung gewitzigt, worauf es ankommt, und würde es nochmal mit einem Satz robuster Landputen versuchen. Der aktuelle Sommer hilft da bestimmt sehr weiter, indem alles oberirdische von der auch besonders hohen UV- Strahlung dies Jahr abgegrillt wird, und auch unsere Böden ohne weiteres 1 m tief pupstrocken sind, also auch in sich zur Trockenruhe zurück gezogene Regenwurmpopulationen sicher eine starke Bresche geschlagen wird. ...

Ich glaube rückblickend kann man wohl sagen, so einen Jahrhundertsommer wird man so schnell nicht wieder erleben und ich hoffe auch, dass es eine einmalige Sache war, zumindest was die grosse Dürre angeht, die bis heute vorherrscht !
Bei mir sind nun wieder 9 Kükis angekommen, ca. 30 weitere sollten bald noch folgen. Man muss das nicht nur im Frühjahr machen können, eine Herbstbrut ist so schlecht nicht, auch wenn viele die gerne schlecht reden. Im letzten Herbst hatte ich auch eine Herbstbrut Mitte November, alle Tiere sind gut durch den Winter gekommen, waren gesund und kräftig und die Hennen laufen natürlich heute noch mit in der Herde herum. Nur bei den Hähnen musste ich natürlich einiges reduzieren.

Ich kann es nur nochmals betonen, trenne die Küken von den Alttieren, nach 3 Monaten gibt es kaum noch bis gar keine Verluste mehr bei der Zusammenführung. Ich halte mich daran, bei mir kommen daher fast alle Puten durch, es geht also ! In ca. 4 Wochen werde ich meine Sommerbrut zusammen führen, auch da sind noch alle da. :jaaaa:

Luci
21.09.2018, 10:40
Also für mich ist es weiterhin einfach keien Option Tiere nur dann großeziehen zu können, wenn sie unnatürlicherweise von ihren Eltern getrennt werden "müssen".
Da stimmt doch etwas ganz grundlegend an der Widerstandfähigkeit der Tiere nicht, wenn ein normaler Aufbau des Immunsystems schon nicht mehr funktoniert.

Also mittel- und langfristig kann das ja einfach nicht die Lösung sein. :-[

Okina75
21.09.2018, 13:17
Mit dem Jahrhundertsommer hast Du recht.
Es gibt da zwar wohl irgendwo ein Wettermodell, das sehr akkurat ist (haben es auch rückwirkend berechnen lassen und dann mit den tatsächlichen Daten verglichen, hatte eine Treffergenauigkeit von weit über 90%), und das prognostiziert noch bis 2022 solches und noch wärmer werdendes Wetter, aber ich weiß nicht... Die Umschwünge hier im Westerwald sind immer so aprupt und absolut, und ehrlich keine Ahnung, ob ich den Bock und die Kapazitäten habe, dasselbe, was ich schon bei den Hühnern durchgemacht habe, auch nochmal bei Puten durchzuziehen. Ein paar Jahre diese ganz knackige Selektion auf "nur die harten kommen in Garten"... Vor allem, wenn man die hässlichen Histomonaden bereits hat... Ich bin kein Freund davon, irgendwas zu erzwingen, und verzichte dann lieber halt weiterhin auf Putenfleisch, ist ja nicht so, dass ich die letzten 10/ 12 Jahre nicht auch ohne überlebt hätte...

Schauen wir mal, was mir meine Nase nächstes Frühjahr sagt, dann sehen wir weiter...

Stallknecht
21.09.2018, 14:57
Bis 2022.... :help
Also wenn der Winter so trocken weiter gehen sollte und auch das Frühjahr 2019 zu trocken ausfallen sollte, dann wäre das in der Tat der Zyklus den wir nunmehr schon seit 3 Jahren haben, wobei eben 2018 extrem schlimm war und in Sachen Regen auch noch immer ist, dann würde ich meinen Garten mit Sicherheit brach liegen lassen ! Da meine Tiere ein grosser Bestandteil des geschlossenen Kreislaufes sind, wäre das schon recht fatal. :-X

Das Sonnenminimum liegt irgendwo im Jahre 2019, danach sollte die Sonne eigentlich wieder etwas mehr Dampf bekommen. Wenn man die Sache real betrachtet so ist es an sich der Knaller, so viele Monate Dauersommer bei einer Sonne die so schwach ist wie seit 200 Jahren nicht mehr und das bei einer Erde die sich immer weiter und vorallem schneller auskühlt. Einzig und alleine die Umstellung der Westdrift in eine Ostdrift, was eben bei schwacher Sonne normal zu sein scheint, bringt uns dann durch passende Hochs und Tiefs afrikanische Heissluft vor die Haustüren und eben die grosse Dürre. :-X

So gesehen müssen wir uns fragen was uns dann der Winter wohl bringen wird ! Ich glaube was die Putenhaltung angeht sind die Winter das grössere Problem, die Kälte aus Sibirien die uns eben genau so heftig in die Zange nehmen könnte, wie nun die Wärmewellen durch die Ostdrift. In solchen Erkenntnisphasen bin ich mal wieder froh meinen Stall so richtig fett und gut isoliert zu haben. Aber was bringt es wenn die Sommer alles Grünzeug ( komplett mit Wurzel ) vernichten und die Tiere die Kälte zwar bedingt abkönnen, im Winter aber der Futterbedarf exorbitant nach oben schnellt ?

Heute hat es endlich mal geregnet, lächerliche 2,3 Liter soll es geben, nicht viel aber man freut sich darüber wie ein Kleinkind auf Weihnachten, ist es doch der erste Regen der hier in diesem Monat gefallen ist und das Defizit ist einfach enorm hoch.

@ Luci :

Ich glaube man muss es so sehen, in der Natur überleben nie alle ! Gerade bei Puten haben viele um die 50 % Verluste in der Aufzuchtphase und das kann einem echt den Spass daran verderben ! Wenn ich aber doch weiss, dass die Puten da etwas komplizierter sind, warum also so viele Tiere der Natur opfern, wenn man sie auch trennen kann ? Und wie oft zertrampeln sie beim Einstieg in die Nester Eier ? Eine gute Planungssicherheit gibt es da leider wirklich nicht. Wenn ich aber über Kunstbrut sage, ok ich will jetzt 30 Kükis haben, dann bekomme ich die auch fast punktgenau hin und ich verliere eben in der Aufzucht so gut wie nie ein Küken. Und gerade wenn SK zu einem echten Problem werden kann, weil ich ja auch die Puten mit den Hühnern komplett zusammen halte, ist das Risiko das plötzlich kranke Jungtiere dann eben auch Alttiere mit reissen, ja nicht unerheblich ! Wenn du da sagen wir mal 4 Puten herum laufen hast, ok dann hast du mit viel Pech und im schlimmsten Fall eben alle 4 verloren und mit etwas Glück bleiben dir die typischen 30-50 % ja dann doch erhalten. Wenn du aber deutlich mehr Puten hast und verlierst dann mal eben 20 oder 30 oder wie auch immer, dann ist das höchst ärgerlich und auch ein enormer finanzieller Schaden, gerade bei Demeterbiofutter. Also warum sollte ich so ein Wagnis eingehen, wenn meine adulten Tiere ja extrem robust sind und nur die Kükis eben 3 Monate getrennt gross wurden ? Am Ende sind sie alle noch da, keine sind weg, darum geht es doch. :jaaaa:

Und was willst du sonst gross tun ? Willst du ständig nur entwurmen, in der Hoffnung die Erreger so nicht in die Tiere hinein zu bekommen ? Ich finde das Entwurmen eh überflüssig, denn auch hier hilft sich die Natur selbst. Ich habe meine Tiere in all den Jahren noch nie entwurmt, wozu auch ? Einmal hatte ein Pute derbe Durchfall, da zappelten die Fadenwürmer aber mächtig und ich dachte nur, ohoh.... bin sofort zum TA und habe mir das Entwurmungsmittel geholt. Nach 2 Tagen war der Kot aber ok, habe da dann immer mal wieder genau hingeschaut, da kam nichts mehr, also liess ich die Entwurmung mal erst sein. Ein gewisser Wurmbestand gehört zu einem gesunden Tier eh dazu, das sollte man auch nicht unterschätzen. Für mich zählt hier also nur das Fazit, Tiere gesund, keine unnötige Chemie (Gift) rein geballert und eben keine Verluste. :bravo

Okina75
21.09.2018, 15:14
Ja, hier auch alles knochentrocken bis in Halbmetertiefe oder mehr. Flüsse immer noch Niedrigwasser, viele Bäche trocken- für den normalerweise dauergrünen Westerwald ist das echt eine Dürre ohnegleichen.
Interessant der Punkt mit der so schwachen Sonne wie seit 200 Jahren nicht mehr... Wenn dem so ist, und die legt ab 2019 wieder zu, bei bleibenden Ostlagen wie dies Jahr, dann gute Nacht, Marie! Die Strahlungsintensität der Sonne war nämlich ohnedies dies Jahr schon so hoch, dass es mir einige Kakteen verschmurgelt hat, die die letzten Sommer völlig problemlos und grün auch über die heißesten Phasen kamen. Die durch die mega intensive Strahlung gelb gewordenen sind jetzt noch dabei, sich wieder zu berappeln...
Vor allem haben dann auch Kübel- und Kastenpflanzen draußen dann keinerlei Sinn mehr, weil man schlicht gar nicht so viel gießen kann, wie die Sonne und die Strahlung da rauslutschen. Einen Tag alles intensivst getaucht, was normalerweise ca. eine Woche vorhält, diesen Sommer, sogar gegenwärtig noch, nach zwei Tagen schon wieder staubtrocken. Übel übel!
Gibt es neue Untersuchungen und aktuelle Erkenntnisse zum Anstieg des Meeresspiegels? Ich hege da nämlich echt so meine Verdächte, und glaube gar nicht mal, dass die so exorbitant oder überhaupt steigen, obwohl stetig mehr Wasser hinein gerät...

Stallknecht
21.09.2018, 17:07
Wenn die Sonne wieder deutlich aktiver werden würde, also nicht nur im kleinen Zyklus sondern auch im grossen Zyklus, was dann eben deutlich mehr Sonnenflecken hervor bringen würde, so würde die Westdrift sich wieder sehr fest einnisten und die Dürrejahre wären vorbei. Da die Sonne aber eben so schwach wie seit 200 Jahren nicht mehr ist, vermute ich leider, dass das so schnell auch nichts werden wird ! Wir gehen vermutlich wirklich in Richtung einer Eiszeit wie im Maunder Minimum über, was grosse Missernten und allerhand weitere Dramen hervorbringen würde und diese Eiszeit wäre dann bis ca. 2060 im Höhepunkt ( Kältetief) unser aller Schicksal. Die Tiere müssen und werden sich dem anpassen müssen, da gibt es kein drum herum und wir Menschen müssen es halt auch. Und hier sind wir wieder bei dem Punkt, wo ich im Vogelgrippefaden schon schrieb, die Massentierhaltung wird dann aufhören, wenn das Futter bald fehlt ! Ok, kam schneller als gedacht, aber die Richtung stimmt leider bisher komplett.

Zum Thema Meerespiegel : Die Kunst in der heutigen manipulierten Welt liegt darin, die Wahrheiten zu finden bzw. gnadenlos aufzudecken, allzuschnell und oft wird man ja nur noch verarscht, wenn man nur oberflächlich betrachtet !
Fakt ist, die Eisdecken wachsen seit ca. 11 Jahren schon wieder, es gibt auch keinen erhöhten Meeresspiegel !

So nette Meldungen wie diese hier, werden die Mainstreammedien leider wohl auch weiterhin tot schweigen :

https://www.yacht.de/aktuell/panorama/drama-in-der-nordwestpassage/a118316.html

Oder diese hier mit den Klimanarren, die eine eisfreie Arktis und den Klimawandel zeigen wollten und am Ende das Projekt auf 2019 verschieben mussten, was jedem halb Klima interessiertem Menschen gleich klar hätte sein sollen. Das angeblich nicht mehr vorhandene Eis ist eben selbst im Sommer viel zu dick, selbst für russische Eisbrecher ! :laugh

https://northwestpassageproject.org/2018/08/22/the-journey-of-the-northwest-passage-project/

https://www.barrietoday.com/local-news/our-photographer-took-to-the-sea-to-explore-the-arctic-just-before-the-ship-ran-aground-16-photos-1026963

Twitterinfos und Updates dazu :

https://mobile.twitter.com/hashtag/AkademikIoffe?src=hashtag_click

So, sorry für das OT, aber im Gesamtbild muss man das eben auch mal erwähnen, denn egal ob Puten oder was auch immer, man muss / sollte solche Dinge schon wissen, also was die Zukunft so alles bereit halten kann.

Stanzi
22.09.2018, 08:59
Also für mich ist es weiterhin einfach keien Option Tiere nur dann großeziehen zu können, wenn sie unnatürlicherweise von ihren Eltern getrennt werden "müssen".
Da stimmt doch etwas ganz grundlegend an der Widerstandfähigkeit der Tiere nicht, wenn ein normaler Aufbau des Immunsystems schon nicht mehr funktoniert.

Also mittel- und langfristig kann das ja einfach nicht die Lösung sein. :-[
Unterschreib

Stallknecht
23.09.2018, 01:13
Puten und Hühner gehören nunmal nicht wirklich zusammen ! Kann ja jeder machen wie er will, kann auch jeder die Tiere weitläufig trennen, wenn der Platz da ist, am Ende gibt es aber eben nur diese beiden Möglichkeiten ! Das können wir gut finden oder nicht, es ändert aber dennoch nichts an den Fakten. :neee:

Luci
23.09.2018, 14:52
Mir geht es in erster Linie ja nicht um die gemeinsame Haltung von Hühnern und Puten, sondern um die Kunstbrut.

Und diese ist für mich aus persönlichen und mittlerweile auch beruflichen Gründen keine Möglichkeit.

Klar sterben in der Natur auch Tiere, bei Hühnern auch. Dennoch ist es sehr problemlos möglich meine Hühner natürlich zu vermehren.

Was ich für die Alternative halte?
Genau das Gleiche wie bei jeder anderen "verzüchteten" Tierart/Rasse auch.
Die (wenigen) gesunden, widerstandsfähigen und vitalen Tiere zur Weiterzucht nutzen.
Wie sonst recht rabiat nach Farben o.ä. selektiert wird, kann man das auch auf Gesundheit machen.
Es würde nicht lange dauern und es wären wesentlich robustere Tiere da.

Stallknecht
23.09.2018, 16:57
Liebe Luci,

wir schreiben hier im Putenunterforum ! Puten kannst du nicht so ganz leicht mit Hühnern vergleichen. Hühner können durchaus die SKK haben, aber sie sterben eben nicht wie die Fliegen daran !

Ich glaube das hier solltest du dir mal zu Gemüte führen :

https://www.qgv.at/index.php/gefluegelgesundheit/item/44-schwarzkopfkrankheit-bei-puten-jetzt-neues-merkblatt

Wobei ein Wechselauslauf auch nur eine Lachnummer ist, denn Schnecken, Würmer usw. bewegen sich ja auch und selbst bei einem Gelände ohne Geflügel überleben die Erreger locker 10 Jahre im Boden.
Von ständiger Entwurmung (Giftcoctail) halte ich nichts, ich habe zudem noch nie entwurmt. Meine bekommen aber jeden Tag Apfelessig ins Trinkwasser und Oregano ist in meinem Futter auch enthalten.

Meine Puten gelten zudem als einzige Puten (laut Putenatlas) als resistent gegen nahezu jede Krankheit und ich habe auch noch nie eine Pute durch SKK verloren, aber ich bin eben bei den Küken auch sehr vorsichtig und fordere mein Glück nicht unnütz heraus.

Da es sehr sinnig ist die Putenkükis mit den Hühnerkükis zusammen aufwachsen zu lassen, mache ich eben auch bei den Hühnernkükis die Kunstbrut. Viele Austellungszüchter haben gar keine andere Wahl als mittels der Kunstbrut die Kükis zu ziehen. Ich wurde schon mehrfach aufgefordert meine schönen Tiere auszustellen, das aber werde ich nicht tun. An der Kunstbrut halte ich aber dennoch fest, einfach weil es so bisher super funktioniert hat. Das erspart den Tieren im Falle eines selbst provoziertem ausbruches unnötige Schmerzen und Leid, also wenn sie durch die Trennung besser geschützt sind. :jaaaa: Im obigen verlinktem Merkblatt steht es sogar explizit drin, ein Einfahren von Fahrzeugen sollte generell bis zur 12. Lebenswoche vermieden werden ! Küken die frei herum laufen können, tun sich nichts, weil sie ja auch draussen wären.

Ich kenne Züchter die schon enorme Verluste hatten, auch welche die schon zig Putensorten zum Test hatten und immer wieder hohe Verluste ertragen mussten, bis sie die Putenzucht irgendwann aufgaben. Ich kenne aber auch welche, die das nun auch so machen wie ich und siehe da, fast alle Tiere überleben und SKK ist kein Thema mehr. :jaaaa:

Du kannst die Tiere auch nicht abhärten oder anders robuster bekommen, das gelingt also auch nur bedingt und lohnt sich nicht wirklich. Im Prinzip ist es immer nur eine Frage des kontaminationsgehaltes im Auslauf. Krabbeln dir also viele Regenwürmer von Nachbarn rüber, kann sich alles schon wieder ändern.

Birgit K
31.07.2020, 16:59
Hallo an die Puten-Fan's

für einen Freund habe ich 6 Eier (Cröllwitzer) in den Brüter gelegt, am 11./12.05. sind 5 Putis geschlüpft. Ein Puti hatte ordentlich Startprobleme das musste ich 3 Tage am Körper tragen, danach hat alles gut funktioniert. Geplant war, dass die Puten nach dem Urlaub vom Freund, also Mitte Juni abgeholt werden.

Das ist nicht passiert, denn plötzlich war der Platz bei ihm knapp und überhaupt und sowieso ....

Den Versuch die Küken zusammen anderweitig zu platzieren sind an meinen Haltungsansprüchen gescheitert.

Ich muss dazu sagen, dass hier in der Gegend sehr viele Höfe, Enten, Hühner, Puten alles zusammen laufen lassen und mir auf nachfrage jeder versichert hat, dass das überhaupt kein Problem wäre.

Ich war hin und her gerissen, Cröllwitzerputen sind nicht schön, das ist mein Empfinden, aber ihr Verhalten, mir gegenüber, den Hunden und das Verhalten untereinander ist so einmalig toll und spannend, dass ich dann beschlossen habe sie zu behalten.

Am 17.07. ist mir dann ein Tier aufgefallen, blass, und ganz schwach und als erstes Panik, SKK, bis dahin fand ich keinen auffallenden Durchfall. Am 18.07. fand ich dann schwefelgelben Durchfall, das Tier lag bereits im sterben und mir war klar, dass es im schlimmsten Fall unbehandelt alle betreffen wird.

Am 19.07. bekam ich dann ein Mittel welches hervorragend geholfen hat, 4 Tage bangen, dann ging es steil nach oben.
Die letzten 2 Tage sind sie irre gewachsen, sie rennen, sie fliegen und sie sind wieder laut.

Mit 13 Wochen sind sie sicher noch nicht über den Berg und da kommen jetzt meine Fragen bezüglich der Haltung für die Zukunft.
Wenn ich richtig liege sind es 1/3 (das Sorgenkind beim Schlupf ist etwas zurück geblieben in der Entwicklung, da bin ich mir nicht sicher, das Puti könnte auch ein Puter sein, dann wären es 2/2).

Geplant war die Puten auf ein 2 mtr. eingezäuntes (mit Strom) Areal von ca. 1000 qm leben zu lassen. Auf diesem Gelände ist ein See mit ca. 250 qm. alter Baumbestand, ganz ganz viel Brenneseln und Gras und ein Unterstand den wir für die Entenaufzucht nutzen. Auf dem Areal leben im Frühling/Sommer die gesamte Entennachzucht über den Winter aber nur 1/6 Enten evtl. auch mal 2/6.

In wie weit muss ich den Unterstand wetterfest (Zugluft/Kälte) machen, bis jetzt sind sie im gemauerten Stall, den brauche ich aber für die Hühner.

Dann noch zu der durchlaufenen SKK, sind die Tiere weiterhin anfällig?

Baut sich eine Immunität bei den Nachkommen auf oder ist das jetzt ein dauerhaftes Risiko?

Entwurmung, wann und mit was?

Ergänzen möchte ich noch, dass die Puten eine Woche vor Ausbruch der Krankheit gegen ND geimpft wurden. Ob es hierzu einen Zusammenhang gibt weiß ich nicht.

Einen Puten-, Hühner-, Enten-Gruß
Birgit

mshock
31.07.2020, 17:28
Hallo an die Puten-Fan's


Baut sich eine Immunität bei den Nachkommen auf oder ist das jetzt ein dauerhaftes Risiko?

Entwurmung, wann und mit was?

Ergänzen möchte ich noch, dass die Puten eine Woche vor Ausbruch der Krankheit gegen ND geimpft wurden. Ob es hierzu einen Zusammenhang gibt weiß ich nicht.

Einen Puten-, Hühner-, Enten-Gruß
Birgit

Nein, eine Resistenz bauen sie dagegen nicht auf.
Die großen Geflügelhersteller haben schon vor vielen Jahren versucht, resistente Linien zu züchten. Damit sind sie aber alle gescheitert. Puten sind von ihrer Physiologie viel anfälliger und ihre Immunantwort erfolgt viel zu spät.
Entwurmen ist der einzig legale weg, um einer Infektion vorzubeugen.

Birgit K
31.07.2020, 17:39
Entwurmen ist der einzig legale weg, um einer Infektion vorzubeugen.

Und welches Mittel wird aktuell bei Puten empfohlen?

Meine Sorge gilt auch den aktuellen Puten, können die nochmals an SKK erkranken? Muss ich also ständig mit der Sorge leben?

mshock
01.08.2020, 10:09
Und welches Mittel wird aktuell bei Puten empfohlen?

Meine Sorge gilt auch den aktuellen Puten, können die nochmals an SKK erkranken? Muss ich also ständig mit der Sorge leben?

Flubendazol z.B.
Grundsätzlich können sie wieder daran erkranken. Kommt auf den Erregerdruck an.
Entwurmen hilft halt, diesen etwas zu verringern.