Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Branntkalk löst sich nicht auf (Boden Hühnerstall) und nun?
adda-andy
30.01.2019, 11:27
Hallo zusammen,
ich habe im August meine Hühner abgegeben, da ich nach ca 60 Jahren Hühnerhaltung (schon meine Großeltern haben in dem Stall Hühner gehalten) dem Stall und Boden mal eine Erholungspause gönnen wollte. Jetzt im Februar sollen eigentlich wieder Hennen einziehen.
Nun habe ich vor 3 Wochen ungelöschten Kalk (der noch im Keller stand) auf den Boden im Hühnerhaus ausgebracht und bin dann mit der Gießkanne mit Wasser drüber. Keine Reaktion. Hmm, ich dachte vielleicht hat der Kalk doch schon mit Luftfeuchtigkeit mal reagiert. Also rausgefegt, im GEhege verteilt, im Baumarkt frischen Branntkalk geholt und diesen im Hühnerhaus verteilt. Wieder mit Wasser drüber. Aber wieder kaum REaktion. Kurz danach setzte leider auch Frost ein.
Aktuell sieht es so aus:
215076
Nun frage ich mich, ob ich nun einfach Komposterde holen und draufkippen kann (mache Deep Litter Einstreu). Was passiert, wenn die Hühner den Boden umgraben und die Kalk-Körnchen picken? Und auch die erste Portion Branntkalk, die ich im Gehege verteilt habe, ist noch nicht ganz vollständig verschwunden. Muss ich jetzt solange warten, bis sich das ganz aufgelöst hat, oder ist es bereits unbedenklich?
Ich halte zwar auch schon fast 9 Jahre Hühner, aber da bin ich nun doch unsicher!
Angora-Angy
30.01.2019, 11:32
Sicher dass das undgelöschter Kalk ist? Der ist saugefährlich und daher meines Wissens gar nicht so einfach im Baumarkt zu bekommen. Gelöschter Kalk (als Anhydrat verkauft) tut aber den Zweck der Desinfektion genausogut, ohne spektakuläre Effekte zu erzeugen.
ich meine auch: wenn der kalk gekörnt ist, ist er bereits gelöscht.
Auf den Kalk würde ich nicht unbedingt den Kompost packen, einfach weil der Kalk den Hummus ratzfatz abbaut.
Dann hast du nur noch braune krümel-kacke- vermutlich ohne Kleinstlebewesen drin
adda-andy
30.01.2019, 11:38
Ich dachte Branntkalk wäre immer ungelöscht? Ich habe den aus dem Gartenzubehör im Baumarkt geholt, sowas hier:
215077
adda-andy
30.01.2019, 11:40
Also ich werde das natürlich rausfegen, was noch lose ist und sich fegen lässt. Nur zu 100% schafft man das ja nicht, und einiges hat ja auch mit dem WAsser reagiert und backt jetzt fest am Boden.
Da hätte ich keine Ahnung, wie ich das jetzt rausbekommen soll, außer ich warte noch bis zum Frühjahr und flute dann den Stallboden komplett mit Wasser...
Angora-Angy
30.01.2019, 11:46
Ist das Betonboden?
Du könntest die Reste rauskratzen und dann einen Deep Litter Boden aufbauen. Wenn dann noch ein paar Krümel Kalk untendrunter ist, macht das nix.
adda-andy
30.01.2019, 11:49
Ja, das ist Betonboden.
Und was ist mit dem noch nicht ganz aufgelösten Kalk im Hühnergehege? Kann da etwas passieren?
eigentlich nicht. meine Hühner haben das auch z.T. gepickt.
keines hatte danach Verätzungen oder so... da brauchst du dir keine sorgen zu machen.
Könntest den boden vllt etwas grubbern, wo sehr viel liegt...
adda-andy
30.01.2019, 12:00
ok ich danke Euch!!! Hatte nun echt schon Angst, dass ich noch ein paar weitere Wochen bis Monate auf neue Hühnchen verzichten muss :(
ein halbes Jahr ohne Hühner ist aber auch mehr, als so mancher ertragen kann.
Ich freue mich für dich!
Edit: sehe ich jetzt erst- deine Anzeige: hast du denn potenziell Hühner?
adda-andy
30.01.2019, 12:07
Jaaaa, das stimmt! Wird echt Zeit, dass hier wieder welche einziehen :D
Ich dachte Branntkalk wäre immer ungelöscht? Ich habe den aus dem Gartenzubehör im Baumarkt geholt, sowas hier:
215077
Branntkalk ist immer ungelöscht, stimmt. Es kommt mir aber in dem Fall trotzdem komisch vor. Vor allem, daß der "einfach so" gegen sauren Boden im Gartenzubehör verkauft wird. Oder war der unter Verschluß, wie die Giftsachen? Steht da irgendwo eine Formel drauf? Branntkalk wäre CaO. Oder gibt das Kleingedruckte näheres her? Der Umgang mit Branntkalk ist wirklich gefährlich, und gegen sauren Boden braucht man keinen Branntkalk, da genügt Calciumcarbonat oder meinetwegen noch gelöschter Kalk. Wenn man Branntkalk im Garten ausbringt verbrennt der die Pflanzen. Für mich ergibt es überhaupt keinen Sinn, Branntkalk gegen sauren Boden an ahnungslose Hobbygärtner zu verkaufen.
Branntkalk fängt beim Löschen richtig an zu brodeln und zu kochen. Früher wurde das auf Baustellen so gemacht. Kann sein, wenn du ihn nur dünn ausgestreut hast, daß man da nicht so viel von der Reaktion sieht. Aber wenn du ihn mit ausreichend Wasser in Verbindung gebracht hast und es war wirklich Branntkalk, dann hast du gelöschten Kalk draus gemacht. Gelöschter Kalk reagiert mit der Luft und wird dann wieder zu Calciumcarbonat. Wenn der Kalk bei dir gelöscht ist (du hast ihn ja gewässert) und jetzt schon wochenlang an der Luft liegt hätte ich keine Bedenken, da meine Hühner drauf zu lassen oder den Deep Litter darauf aufzubauen. Die Mikroorganismen im DL wird dir das auch nicht killen, Calciumcarbonat ist nicht aggressiv.
https://de.wikipedia.org/wiki/Technischer_Kalkkreislauf
Also Mara, ein ganz bisschen muss ich widersprechen. Bei uns ist es auch so, dass ich gekörnten Branntkalk im Landhandel kaufen kann. der ist Staubig trocken. das erste mal war ich auch ganz vorsichtig beim wasser drauf kippen. aber es passierte nix.
Ich meine dann im gartenforum mal gelesen zu haben, dass gekörnt immer gelöscht ist.
Und was den Kompost angeht: Kalk baut Hummus ab, so ist zumindest mein Wissensstand, deswegen darf / soll man auch keinen Kalk /kalkhydrat auf dem Kompost einbringen. Und damit meinte ich "Kleinstlebewesen" mit den Winzviechern, die aufgrund des abgebauten hummus nicht mehr vorhanden sind und deswegen möglicherweise erschwerte Bedingungen haben, den kot in umzusetzen (das war aber eher Mutmaßung als wissen)
Es gibt Branntkalk gekörnt, und der löst sich beim ablöschen eben nicht komplett auf.
24 Std. später kamen meine Hühner wieder auf die gekalkte, abgelöschte Fläche.
Branntkalk ist nie gelöscht, weder in gekörnter noch in gemahlener Form.
Ok, wieder was gelernt. Er reagiert dann auch nicht mehr mit wasser...?
weil das ist jetzt ja auch schon mehrfach (auch bei der TE) vorgekommen. Also nicht nur, dass er nicht zerfällt, er zischt auch nicht, brodelt nicht, erwärmt sich nicht mal?
Die sackware bei Raiffeisen steht auch draußen. Wundert mich immer etwas, weil fett drauf steht vor Feuchtigkeit schützen.
Dyshof-Jo
30.01.2019, 16:27
Wie schon gesagt wurde, Branntkalk ist CaO. Wenn man den an der Luft rumstehen lässt reagiert der mit dem Kohlendioxid, CO2, der Luft zu kohlensaurem Kalk oder Kalziumkarbonat, das hauptsächliche Material der Eierschalen. Das ist natürlich unbedenklich für Huhn und Kompost. Wenn man CaO mit Wasser "löscht" ensteht Ca(OH)2 Kalziumhydroxid oder Löschkalk. Auch der ist nicht stabil und wird auch mit CO2 abreagieren zum harmlosen Karbonat.
Die Löslichkeit aller 3 Species ist schlecht. Was ihr als löslichkeit beschreibt ist keine Löslichkeit im chemischen Sinne sondern eine Suspension. Nun aber genug der Klugsch***ei. :cool: Konnte es aber nicht lassen denn das Gebiet ist mein täglicher Job...
Kamikaze2001
30.01.2019, 16:40
Nun aber genug der Klugsch***ei. :cool: Konnte es aber nicht lassen denn das Gebiet ist mein täglicher Job...
Klugscheißerei oder chemische Formeln...? :laugh
leotrulla
30.01.2019, 17:36
Ok, wieder was gelernt. Er reagiert dann auch nicht mehr mit wasser...? Nein, weil es sich mittlerweile um Löschkalk handelt. Der reagiert nicht mehr mit Wasser, ist aber noch immer stark alkalisch, bedeutet, Augen und Haut sollten damit keinesfalls in Berührung kommen
Die sackware bei Raiffeisen steht auch draußen. Wundert mich immer etwas, weil fett drauf steht vor Feuchtigkeit schützen....kann sie auch, weil der Innensack aus Kunststoff und ungeöffnet wasserdicht ist. Nach dem Öffnen ist das etwas anderes.
Gruß
Thomas
Nun aber genug der Klugsch***ei. :cool: Konnte es aber nicht lassen denn das Gebiet ist mein täglicher Job...
Hasst Du etwa etwas mit Dyckerhoff zu tun :unsicher.
leotrulla
30.01.2019, 17:51
Die Löslichkeit aller 3 Species ist schlecht. Was ihr als löslichkeit beschreibt ist keine Löslichkeit im chemischen Sinne sondern eine Suspension. ...ja nun Joe, dann entleere Dich aber auch vollständig und erkläre, wie die Kalkmilch angerührt wird.................:laugh
Gruß
Thomas
Dyshof-Jo
30.01.2019, 18:51
Thomas: Viel zu erklären gibt es da nicht. Wenn der Branntkalk mit Wasser verührt wird fallen die Brocken von selbst auseinander in feine Löschkalk Partikel. Weil es Partikel sind ist es eine Suspension oder Aufschlämmung. Wäre es eine Lösung, wäre sie transparent und nicht weiss.
Hirsch: Nein, ich arbeite bei einem sehr grossen Hersteller von Mineralien.
Kamillentee
30.01.2019, 19:49
Auch normales Kalkhydrat wäre für Deep Litter schon ungünstig.
Soviel ich weiß, beruht diese Art Einstreu vor allem auf Tätigkeit von Mikro/Kleinstlebewesen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß in unserem Kompost schon von sehr, sehr wenig Kalkhydrat (nur durch den Hühnermist) auf Dauer sämtliche Würmer verschwunden waren ...
Auch normales Kalkhydrat wäre für Deep Litter schon ungünstig.
Soviel ich weiß, beruht diese Art Einstreu vor allem auf Tätigkeit von Mikro/Kleinstlebewesen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß in unserem Kompost schon von sehr, sehr wenig Kalkhydrat (nur durch den Hühnermist) auf Dauer sämtliche Würmer verschwunden waren ...
Genau das meinte ich auch zu erinnern. :)
Dyshof-Jo
30.01.2019, 20:07
Genau, normales Kalkhydrat = Löschkalk, der verbrennt alles wenn er frisch ist, sowie der Branntkalk.
Hingegen der Kohlensaure Kalk = Kalziumkarbonat, der ist sehr gut. Wirkt als Puffer gegen allfällige Versäuerung. Würde ich im deep litter als vorteihalft einstufen. Fast jedes Lebewesen braucht Kalzium.
Kamillentee
30.01.2019, 20:32
Na ja, frisch war das Kalkhydrat ja schon nicht mehr,
lag ja schon eine ganze Zeit im Stall, mitten im Hühnermist, in der Einstreu.
Theoretisch hätte es ja schon harmlos sein müssen, spätestens auf dem Kompost?
Ich habe mich da auch gewundert. :-[
Kalkhydrat reagiert an der Luft mit CO2 und wird dann zu harmlosem Carbonat. Wenn das in der Einstreu oder im Kompost vergraben war konnte es vermutlich nicht genug mit der CO2 reagieren, weil zu wenig Luftkontakt. Calciumcarbonat ist nichts anderes als gemahlener Kalkstein, warum sollte der Mikroorganismen schädigen? Der wird z.B. zur Bodenverbesserung auf zu sauren Böden ausgebracht, um das Bodenleben und die Humusbildung zu fördern. Und wird als Futterkalk an Tiere verfüttert, auch an Hühner.
Wie schon gesagt wurde, Branntkalk ist CaO. Wenn man den an der Luft rumstehen lässt reagiert der mit dem Kohlendioxid, CO2, der Luft zu kohlensaurem Kalk oder Kalziumkarbonat, das hauptsächliche Material der Eierschalen. Das ist natürlich unbedenklich für Huhn und Kompost. Wenn man CaO mit Wasser "löscht" ensteht Ca(OH)2 Kalziumhydroxid oder Löschkalk. Auch der ist nicht stabil und wird auch mit CO2 abreagieren zum harmlosen Karbonat.
Die Löslichkeit aller 3 Species ist schlecht. Was ihr als löslichkeit beschreibt ist keine Löslichkeit im chemischen Sinne sondern eine Suspension. Nun aber genug der Klugsch***ei. :cool: Konnte es aber nicht lassen denn das Gebiet ist mein täglicher Job...
Wird Branntkalk an der Luft direkt zu Karbonat, auch wenn er vorher nicht gelöscht wurde? Reicht da die Luftfeuchtigkeit, damit Kalkhydrat draus wird? Ich dachte immer, dazu braucht es sozusagen als Zwischenstufe, daß man ihn löscht.
Also Branntkalk - löschen - gibt Kalkhydrat - der Luft aussetzen - gibt Karbonat?
Kamillentee
30.01.2019, 21:43
Kalkhydrat reagiert an der Luft mit CO2 und wird dann zu harmlosem Carbonat. Wenn das in der Einstreu oder im Kompost vergraben war konnte es vermutlich nicht genug mit der CO2 reagieren, weil zu wenig Luftkontakt. Calciumcarbonat ist nichts anderes als gemahlener Kalkstein, warum sollte der Mikroorganismen schädigen? Der wird z.B. zur Bodenverbesserung auf zu sauren Böden ausgebracht, um das Bodenleben und die Humusbildung zu fördern. Und wird als Futterkalk an Tiere verfüttert, auch an Hühner.
Trotzdem bleibt der Kalk stark alkalisch, wodurch er antibakteriell wirkt, auch gegen Schimmel und Algen.
Deswegen wurden und werden damit Ställe gekalkt ... umd deswegen werden z.B. Außenwände mit gutem alten Kalkputz auch nicht grün ...
Ja, theoretisch (und praktisch) wird Branntkalk, bzw. Löschkalk wohl wieder zum Calciumcarbonat, aber ob hundertprozentig, und vor allem wann ... ? Außerdem, keine Ahnung, was in dem Bauzeugs heutzutage zugesetzt wird. Zum streichen gehts schon.
Futterkalk dächte ich, der käme direkt abgebaut aus der Natur, wo beim kaufen dann auch Futterkalk draufsteht, oder eben Gartenkalk für den Boden.
Dyshof-Jo
30.01.2019, 21:52
Ja der wird auch direkt zu Karbonat, ohne löschen, es geht halt viel langsamer. Aber wir du sagst, Mara, meist ist ja Luftfeuchtigleit da, dann geht es schneller
Also Branntkalk - löschen - gibt Kalkhydrat - der Luft aussetzen - gibt Karbonat?
Genau so ist es. Und wenn man das Karbonat in einem Kiln-Ofen brennt wird es wieder Branntkalk.
Wenn man einen Stall kalkt, dann verbrennt das Kalkhydrat (korrekter Kalziumhydroxid) alle Keime und Milben etc., aber nach kurzer Zeit, schätze 1-2 Tage ist alles zu neutralem Kalziumkarbonat abreagiert und die Hühner verätzen sich nicht mehr an den Wänden...:schlaumeier
adda-andy
30.01.2019, 21:53
hmmm, ok. Ich fege und kratze raus was raus geht und dann kommt der Boden rein. Da ich die Komposterde vom Recyclinghof holen will, ist die wahrscheinlich auch erstmal noch ziemlich feucht und muss noch ein paar Tage abtrocknen, wobei sie - oder die in ihr enthaltene Feuchtigkeit - dann ja wohl auch nochmal mit dem restlichen Kalk reagieren dürfte. In dem Moment sind ja noch eher wenig Kleinstlebewesen vorhanden, denn wenn ich richtig informiert bin, ist die Komposterde ja durcherhitzt worden zwecks Abtötung von Unkrautsamen.
Dyshof-Jo
30.01.2019, 21:58
Trotzdem bleibt der Kalk stark alkalisch, .
Nein eben nicht. Kalziumkarbonat (Kalkstein, Kreide, Marmor, Eierschalen, Schneckenhäuser, Muschelschalen usw usw) ist nur noch leicht alkalisch sonst würden wir uns an den Eierschalen die Finger verätzen.
Kamillentee
30.01.2019, 23:19
Ok, aber es bleibt die Frage, warum die Würmchen im Kompost weg waren und blieben. Wenn es an dem dem lange belüftetem Kalkhydrat nicht liegen kann ...
Und warum auf Kalkputz auch nach Jahren keine Algen, bzw. Schimmel wachsen?
leotrulla
31.01.2019, 07:01
Nein eben nicht.....in Relation zum Branntkalk hast Du recht, doch ist die Löschkalksuspension immer noch ausreichend alkalisch, um die Bindehäute der Augen und die Haut an den Händen sattsam zu reizen, so Du ohne Handschuhe und Brille arbeitest,- echt jetzt!;)
Hinsichtlich der "vollständigen Entleerung" meinte ich, die Suspension stellst Du nicht her, indem Du Wasser und Kalk einmal mit dem Kochlöffel umrührst, da braucht es schon ein ordentliches Rührwerk.
Gruß
Thomas
Adda-andy : du kannst den geholten Kompost animpfen. Dafür genügen in der Regel ein paar schaufeln Gartenerde, die enthält genug Mikroorganismen.
in teuer und vollumfänglich kannst du das auch haben, wenn du dir kompoststarter holst.
wichtig ist, dass der Kompost immer ein bisschen feucht ist, damit die Organismen arbeiten können. Nicht nass, aber etwas klamm.
Dyshof-Jo
31.01.2019, 09:01
Thomas, natürlich ätzt Löschkalk, aber ich habe doch geschrieben dass der relativ schnell, wenn er aufgebracht ist, kein Löschkalk mehr ist sondern Karbonat. Das ist auch Kalk. Kalk ist eben nicht so genau definierter Begriff, es können drei sehr unterschiedliche Substanzen sein und jede von ihnen kann in die anderen zwei überführt werden indem man Wasser und/oder CO2 zugibt oder durch Hitze sie wieder austreibt.
Kamlillentee: Wenn der gelöschte Kalk wirklich abreagiert hat mit CO2 wird der keine Würmchen vertreiben. Natürlich spielt dann aber die Menge eine Rolle, nicht zu viel und gut einmischen in den Kompost, denn mit anorganischen Bestandteilen können die Kleinlebewesen nichts anfangen.
Zum Kalkputz, der wird vor allem innen verwendet für aussen ist er kaum geeignet. Was du meinst ist vermutlich Mineralputz, der ist stark alkalisch durch Silikate.
adda-andy, Branntkalk auf den Fußboden und Gießkanne drüber ist nicht die geeignete Variante um Branntkalk zu löschen ;) ... besser Branntkalk in Wasser einrühren - Achtung: Sehr vorsichtig sein! - und dann NACH der Reaktion mit dem Quast im Stall verstreichen.
Viele Grüße von Mathias
- Achtung: Sehr vorsichtig sein! - und dann NACH der Reaktion ....
Viele Grüße von Mathias
Hoffentlich wartet da niemand gebannt vor dem Eimer, bis was passiert. Wie wir gelernt haben, passiert nicht immer was.
Aber wenn man eh nur mit Löschkalk arbeitet, muss man ja nicht zwangsläufig (und eventuell) sein leben mit Branntkalk gefährden. Eine desinfizierende wirkung hat auch normaler streichkalk.
Dazu kann man auch Kalkhydrat im Baumarkt kaufen und einsumpfen. oder eine Kalkmilch herstellen und diese versprühen.
Oder, wie ich es mir bei Heidi abgeguckt habe, sehr dünn mittels sieb auf dem boden versieben. :)
equisport
31.01.2019, 14:15
Hallo und Servus,
Da das Thema Branntkalk hier grade aktiv ist und es offensichtlich einige gibt die damit Erfahrung haben hätte ich eine Frage bzgl. Eurer Erfahrung bzw. Eures Wissens über die Desinfektion von Ausläufen.
Ich übernehme nächste Woche eine Zuchtanlage und möchte die Ausläufe komplett sanieren.
Meine Angst ist vor allem die Verwurmung und Coczidien etc.
Tiere sollen dort erst zum 1.6. einziehen.
Branntkalk zu bekommen ist echt schwierig - habe ich aber über das Landwirtschaftsamt gemeistert.
Wie sind Eure Erfahrungen bzgl. Aufwandmenge/qm etc???
Der Typ vom Landwirtschaftsamt meinte 500gr/qm aber erst wenn der Boden 10°C erreicht hat.
Warum konnte er mir nicht sagen - faselte nur noch was von einer Phase die der Branntkalk dabei erreicht. Den Namen dieser Phase habe ich leider vergessen.
Mein Plan:
Den Boden wässern, den Branntkalk ausbringen und nochmals mit etwa 10L je qm wässern, dann 4 Wochen brach liegen lassen und anschließend den gesamten Boden durchfräsen.
Würde mich freuen wenn jemand genaueres dazu zu berichten hätte vor allem wie wirksam es gegen Coczidien etc. sein würde.
Sonst bleibt eventuell nur ein Bodenaustausch der obersten 10cm in etwa - allerdings wäre das bei 300qm enorm aufwändig....
Liebe Grüße
Volker
Ich habs im Fruhjahr auf trockenen Boden ausgebracht und mit dem Gartenschlauch gelöscht, so wurde es mir jedenfalls empfohlen." Tage später durfte meine Truppe wieder in den Auslauf.
leotrulla
31.01.2019, 14:48
Hallo Volker,
bei uns wird mit Brandkalk wie mit Gülle verfahren, beides wird vorm Regen ausgebracht. Allerdings habe ich diese Verfahrensweise in der Pferdehaltung bisher nur auf Geilstellen mitbekommen. Das ganze Ausläufe behandelt worden wären, wäre mir neu,- was im Zweifel aber nichts zu sagen hat.;)
Gruß
Thomas
Saatkrähe
31.01.2019, 17:53
Vor etwa 15 Jahen habe ich leider mal Bruteier gekauft, die übelst mit Salmonellen befallen waren - Jungtiere starben nach und nach, trotz tierärztlicher Behandlung) Meine eigenen Hühner, obwohl sie mit den Junghühnern zusammen liefen, waren in keinster Weise betroffen.
Aber ich mußte den gesamten inneren 60 m²-Auslauf mit Branntkalk behandeln - was mir wegen der Bodenbewohner sehr schwer fiel. Die Infos, die ich damals bekam waren, daß ich vorsichtig (mit Schutzbrille und Atemschutz), den Branntkalk auf den zuvor umgegrabenen und gelockerten Boden aufbringen sollte und dann nochmals eingrubbern. Möglichst an die 20 cm tief. So, daß alles gut verteilt ist. Danach lange mit GArtenschlauch einsprühen/wässern. Oder mit Gießkanne reichlich... aber damit würde es sehr lange dauern. Also reichlich Wasser. Aber so, daß nicht alles gleich ins fließen kommt, sondern einsickert.
Hat man das Glück, daß ein ordentlicher Regen in sicherer Aussicht steht, kann man sich das einwässern sparen. Kontrollgang anschließend - egal wie gewässert wurde, ist Pflicht. Es muß gewährleistet sein, daß alles gelöscht ist.
Weitere Aussage war, daß im Prinzip die Hühner am Folgetag wieder drauf dürfen. Aber es muß wirklich sicher sein, daß alles gelöscht wurde. Also habe ich lieber den Regen noch drauf gelassen der glaube ich zwei Tage später kam. Jemand anders sagte mir, daß man drei Wochen abwarten solle. Das erscheint mir nach wie vor unlogisch. Denn wenn der Kalk gelöscht ist, ist alles okay. Auch was die unliebsamen Sachen im Boden betrifft. Die Wirkung des Branntkalks findet während des kochens und blubberns statt. Hört das auf, passiert eigentlich nichts mehr, wie mir gesagt wurde und mir logisch erscheint.
Jedenfalls war danach auch alles im grünen Bereich und mit Salmonellen hatte ich nie wieder zu tun.
Dyshof-Jo
31.01.2019, 19:16
. Die Wirkung des Branntkalks findet während des kochens und blubberns statt. Hört das auf, passiert eigentlich nichts mehr, wie mir gesagt wurde und mir logisch erscheint.
Tut mir leid aber auch das stimmt so nicht ganz. Wenn das Blubbern vorbei ist, ist alles zu Löschkalk umgesetzt, das ist richtig. Der ist aber immer noch so alkalisch dass er alles verbrennt. Wer's nicht glaubt kann ja mal seine Hand reinhalten......nein ja nicht.
Nichts mehr passiert, wenn der Löschkalk mit dem Luft CO2 zu Kabonat reagiert.
Okay, jetzt hab ich's etwa zum dritten mal geschrieben, und gut ist.
Saatkrähe
31.01.2019, 19:54
Danke Jo, für die Feinheiten und Richtigstellung. Nee, nee, nicht aufgeben :biggrin: gern wiederholen. Vielen von uns sind die diversen Begriffe eben nicht im Detail vertraut. Das muß langsam einsickern und gedanklich nachvollzogen werden. Man nennt es auch 'lernen' :) Daß nach dem kochen nichts mehr passiert, hatte ich eigentlich anders gemeint und mich nicht korrekt ausgedrückt. Gemeint war/ist, daß beim kochen praktisch der Hauptvorgang der Vernichtung im Gange ist, das ganz aggressiv Ätzende. Darum schrieb ich auch, daß trotzdem danach kontrolliert werden muß, ob nicht noch irgendwo was herumliegt. Leider erinnere ich mich nicht mehr so genau - ich meine, ich hätte sogar danach noch mit nem Dreizack alles aufgelockert.
Siehste, gut, daß Du das nochmal erwähnt hast.
Glauben wir es einfach dem Experten, das Thema ist wirklich ziemlich verwirrend am Anfang. :jaaaa:
Saatkrähe
01.02.2019, 15:02
An dieser Stelle möchte nochmals erwähnen, wie so viele Male in all den Jahren ;) , daß es ziemlich unsinnig wäre, für die Kalkung der Stallwände Branntkalk zu benutzen. Allein schon darum, weil die Hauptreaktion bereits beim anrühren im Eimer stattfindet und nicht auf der Wand. Auch wäre mir das viel zu gefährlich, aber vor allem sinnlos. Schon mit gelöschtem Kalk im Stall zu arbeiten, erfordert Vorsicht - Schutzbrille und wer mag, Gummihandschuhe. Auch zum desinfizieren im Falle von Krankheiten, würde ich ausnahmsweise dann ein passendes Desinfektionsmittel anwenden.
Normal reinige ich meine Ställe (Beton) einfach mit Wasser. Alle paar Jahre auch mal mit Essigwasser. Die Wände werden normal gekalkt.
adda-andy
01.02.2019, 16:09
Scheint ja doch ne Menge Interesse und Verwirrung rund um das Thema zu bestehen.
Ich hatte, als ich 2010 die Hühner von meinen verstorbenen Eltern übernahm gelesen, dass es am besten Branntkalk sein solle. Denke sogar, dass ich das hier aus dem HüFo hatte, aber das ist nun ja auch schon bald 9 Jahre her...
Dabei bin ich geblieben, wobei ich vor 2 Jahren schonmal Sumpfkalk verwendet habe, den ich noch stehen hatte.
Jetzt für die Boden-Aktion war natürlich mein (offenbar falscher) Gedanke gewesen, wenn ich den ungelöschten Kalk auf den Boden des (wie gesagt mindestens 60 Jahre alten!!!) Hühnerhauses streue und dann mit Wasser ablösche, dass dann auf dem Boden und in den Ecken vorhandene Keime beim Ablöschvorgang gründlich mit vernichtet werden.
Saatkrähe
01.02.2019, 23:13
Scheint ja doch ne Menge Interesse und Verwirrung rund um das Thema zu bestehen.
Ich hatte, als ich 2010 die Hühner von meinen verstorbenen Eltern übernahm gelesen, dass es am besten Branntkalk sein solle. Denke sogar, dass ich das hier aus dem HüFo hatte, aber das ist nun ja auch schon bald 9 Jahre her...
Dabei bin ich geblieben, wobei ich vor 2 Jahren schonmal Sumpfkalk verwendet habe, den ich noch stehen hatte.
Ja, früher hat man Vieles gemacht... :) Ein sehr alter Hühnerzüchter und Vereinsvorstand ehemals, hat mir zu Beginn meiner Hühnerhaltung erzählt, daß es auffallend sei, daß in den Haltungen, wo regelmäßig desinfiziert würde, mit Abstand die meisten kranken Hühner vorkommen. Darum reinige ich den Stall nun seit 20 Jahren so gut wie immer nur mit Wasser - manchmal nehme ich heißes Wasser - und sehr selten Essig mit ins Wasser. Bisher gab es keine kranken Hühner bei mir. Bis auf die von Bruteiern eingeschleppten Salmonellen.
Beim letzten Mal kalken (Decke und Wände), habe ich auch erstmalig Sumpfkalk benutzt - bin sehr zufrieden damit. Ich mache das ja nicht nur wegen der Reinigung, sondern vor allem damit die Wände überflüssige Feuchtigkeit in der Luft aufnehmen können. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man kaum glauben wie groß der Unterschied ist zu ungekalkten Wänden.
Jetzt für die Boden-Aktion war natürlich mein (offenbar falscher) Gedanke gewesen, wenn ich den ungelöschten Kalk auf den Boden des (wie gesagt mindestens 60 Jahre alten!!!) Hühnerhauses streue und dann mit Wasser ablösche, dass dann auf dem Boden und in den Ecken vorhandene Keime beim Ablöschvorgang gründlich mit vernichtet werden.
Ich denke nicht, daß Dein Gedanke falsch war. Hat sicher seine Wirkung gehabt. Aber erstens ist es vielleicht zuviel des Guten und für Deine Atemwege obendrein gefährlich. Ich bin der MEinung, daß man Branntkalk nur verwenden sollte wenn es unbedingt nötig ist - vielleicht war es das ja. Mein Stall ist auch seit fast 35 Jahren ununterbrochen besetzt. Ich sehe da kein Problem. Ich bin noch nicht einmal jedes JAhr dazu gekommen neu zu kalken. Manches Mal habe ich nur alles raus, Decke, Wände und Boden gefegt und alles wieder rein. Ging auch gut. Vorraussetzung ist vielleicht ein großer Freilauf, auf dem alles wächst was Hühner brauchen um robust zu sein. Und natürlich im Stall immer alles sauber halten.
Ich bin über jede Spinne froh die im Stall Quartier macht :)
Nun ist ja Stallpflicht und bei Wassergeflügel wird die Einstreu zügig feucht bis nass. Irgendwo habe ich gelesen, dass man sie mit "Desinfektionskalk" trocken halten könne.
Was genau ist damit gemeint?
Gibt es auch etwas anderes, was hilft, die Einstreu trocken zu halten? Bin schon ständig am einstreuen.
Krähbert
09.12.2020, 19:25
Da hilft nur ständiges Einstreuen oder Limitieren der Wasserzufuhr. Die Tiere machen halt gerne Sauerei, das kann man ihnen nicht abgewöhnen. Meinen Enten habe ich damals die Woche über nur einen kleinen Wassernapf und eine Nippeltränke hingestellt. Am Wochenende dann eine Wanne.
Jegliche Art der Trockenhaltung mit Zusatzmitteln halte ich für blödsinnig.
Das Wasser ist außerhalb des Stalles. Der Kot ist so feucht und wird ordentlich festgetrampelt, so dass die Einstreu gut darin eingearbeitet wird. Es wird ständig eingestreut.
Was hilft, ist eine Tiefeinstreu mit trockenem Torf, die Torfproblematik kennt jeder, somit Suche nach anderer Lösung.
Habe das hier gefunden https://www.raiffeisenmarkt.de/de/rm24/Desintec-SoftCell-Hygieneeinstreu-10327
Ob es was bringt?
Und warum wird der Text nach einem Link zusätzlich als Link markiert?
(https://www.raiffeisenmarkt.de/de/rm24/Desintec-SoftCell-Hygieneeinstreu-10327)
Les dir mal das Datenblatt dazu durch! [emoji15]Kontakt mit Haut und Augen vermeiden, nicht essen, trinken, etc, Staubablagerung vermeiden!
Kann mir nicht vorstellen, dass es dann für die Tiere "anders" wäre! [emoji1745]
Gesendet von meinem ONEPLUS A3010 mit Tapatalk
Das muss dort stehen als Sicherheitshinweis.
Kieselgur hat die gleichen Hinweise und ist noch gefährlicher.
Alles, das staubt und Lungen-gängig ist.
Ira,
du könntest es mal mit Holzpellets versuchen. Solche die man auch zum Heizen nimmt. Ich habe mal ein paar Säcke davon bei Li.. bekommen, allerdings als Aktion, die gibt es leider nicht immer. Meine sind aus Buchenholz, also nichts giftiges, stauben nicht, können sehr viel Wassser aufnehmen. Sie quellen dann halt auf und zerfallen zu einer Art feuchtem Sägemehl. Wenn ich einen 15kg-Sack auflöse kann ich 2-3 Gießkannen Wasser drauf gießen, damit sie zerfallen. Also wirklich sehr saugfähig, das Zeug.
danke, schon probiert. Ist unangenehm für die Paddelfüsse auf den "Klümpchen" zu laufen und so saugfähig sind sie nicht, dafür Preis-Leistung unpassend.
Ein Sack ist nur 2 Paddelfüsse für 1 Tag genug.
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