Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alter Stall mit feuchter Wand
Hallo an alle. Ich besitze einen alten Stall. In dem wurden vor 50 Jahren Esel und Schweine gehalten. Leider ist er so gelegen, dass sich das Erdreich auf einer Seite türmt. (Hanglage) Es ist auch nicht möglich, die Mauer aufzugraben und ihn trockenzulegen. Der Stall ist aus Ziegelsteinen. Ich zeige unten mal Fotos.
Der Schweinestall innen ist separat und in den sollen meine neuen Hühner. Ich habe bereits Erfahrung mit Hühnern. Damals waren sie ebenfalls in diesem Stall, allerdings in einem schwer zugänglichen, kleinen Stall über dem Schweinestall.
Mein Problem ist die feuchte Wand.
Ich will nicht, dass die Tiere krank werden. Was also tun? Styrodur Platten davor und nach oben offen lassen? Ist das sinnvoll oder gebe ich damit nur den Milben ein schönes Schlupfloch? Ich hatte vor, die Wand abzukratzen und dick zu kälken. Durch das Fenster und die Doppeltür kann immer Luft rein. Außen setze ich ein Freigehege dran von 2x4 Metern. In das Fenster kommt eine Hühnerklappe. Geplant sind 4-5 Hühner.
Was ratet ihr mir? Vielen Dank!
https://www.ladysplanet.de/image/stall1.jpg https://www.ladysplanet.de/image/stall2.jpg https://www.ladysplanet.de/image/stall3.jpg
Hallo und willkommen hier!
Mich würde interessieren, ob das Freigehege als dauernder Platz für die Hühner vorgesehen ist, oder ob sie noch mehr platz bekommen.
Mit einer ordentlichen Lüftung ist die feuchte wand kein Problem, ausser, dass der Kalk mit der Zeit immer abbröckelt und neu gemacht werden muss.
Wichtig wäre, keine organischen Materialien an der Wand zu befestigen, sonst hast du sehr schnell schimmel.
Einzige Möglichkeit, es komplett richtig zu machen wäre aufbuddeln und Vertikalsperre einziehen.
Herzlich Willkommen im Hühnerforum.
Durch das aufgetürmte Erdreich wird immer eine gewisse Feuchtigkeit in die Wände steigen. Was Du versuchen kannst: das Ablaufrohr der Regenrinne scheint einfach auf dem Erdreich zu liegen und liefert nochmal jede Menge Wasser. Dieses Regenwasser kannst Du in einer Tonne auffangen oder das Rohr so verlegen, dass es weit genug weg versickert.
Als zweite Maßnahme würde ich den Bereich (wo die Erde am Stall hoch liegt) überdachen. Quasi eine Überdachung, die nahtlos am Dach/Stall befestigt wird. Hierfür gibt es recht hübsche und auch erschwingliche Möglichkeiten und die Hühner hätten als netten Nebeneffekt einen trockenen Auslaufbereich für Schmuddeltage. Theoretisch müsste durch diese beiden Änderungen die Wand abtrocknen.
Das Wasser findet immer einen Weg indem sich Wasseradern im Erdreich bilden. Wenn die betreffende Wand nass ist, dann führen Wasseradern von aussen zu dieser Wand. Ein überdachen von ein paar Metern davor bringt nix und eine solche Wand muss von aussen trocken gelegt werden. Von innen ist alles nur Makulatur. Da musst du Nägel mit Köpfen machen. Entweder selbst mit Schubkarre, Schaufel und Kreuzhacke oder nimmst dir einen Minibagger und die Wand komplett freilegen. Nachher beim Verfüllen Drainagelava und -rohre einarbeiten, um den Wasserdruck abzufangen und dem Wasser seine weitere Fließrichtung zu weisen. Einen Meter von der Stallecke einen Revisionsschacht bauen in dem Drainage und Regenrinnenabfallrohr zusammenführen und die Verrohrung von da ab zu den vorhandenen Möglichkeiten der Entwässerung.
eine solche Wand muss von aussen trocken gelegt werden.
Sehe ich auch so.
Ist zwar mühsam, aber die beste und dauerhafteste Lösung.
harrymoppi
16.12.2019, 14:54
Das von außen aufzubuddeln wäre mir auch zu mühsam. Wenn es nur ein Stall werden soll, gibt es noch die Möglichkeit von innen mit einem Injektionsverfahren die Wand trocken zu legen und anschließend mit Dichtputz zu verputzen.
Ist die Wand denn richtig feucht? Es sieht auf den Bildern so aus, als ob der Putz durch Salzausblühungen bröselt aber so richtig nach nasser Wand sieht mir das nicht aus. Wie hoch ist denn die Luftfeuchtigkeit darin? Unter etwa 65% LF würde ich da gar nichts an den Wänden machen.
Nach meinem Kenntnisstand findet das Injektionsverfahren nur bei Rissbildungen in einer Wand Anwendung. Dabei wird ein sehr dünnflüssiger Zweikomponentenkleber in die Risse gepresst. Wo soll man bei einer komplett nassen Wand injezieren? Ohne erkennbaren Riss kommt die Feuchtigkeit fasst überall rein durch einsickern von aussen. Auf Dauer hält kein Putz auf einer Wand, die nachhaltig Salpeter absondert.
harrymoppi
16.12.2019, 16:07
Ich hänge mal einen Link zur besseren Verständnis hier an:https://www.heimwerker.de/horizontalsperre-bei-feuchten-waenden/
Ich hatte mal einen Auftrag in einem Keller zu erledigen, da sollte eine Arbeitsplatte auf Konsolwinkeln an der Wand befestigt werden. Die Wand war tapeziert und absolut trocken.
Beim bohren merkte ich aber, das die Ziegel hinter dem Putz völlig nass waren und ich den Bohrer alle paar Millimeter herausholen musste um das Bohr"mehl" zu entfernen, welcher die Bohrerwendeln verkleistert hat. Auf Nachfrage sagte man mir, das es sich dabei um einen Dichtputz bzw. Sperrputz handelt, der keine Feuchtigkeit in den Innenraum durchlässt. Es gibt heute also schon Möglichkeiten sowas auch von innen abzudichten. Ideal ist das natürlich nicht.
Dieses Injektionsverfahren haben wir im Haus angewandt. Dazu wird alle 10cm ein Loch in die Wand gebohrt und das Mittel eingespritzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Paraffin bis gel.
Das ist allerdings eher für die horizontale Abdichtung gedacht. Vertikal flächig ist das sehr kostenintensiv und ich weiß nicht, ob das überhaupt geht. Produkte sind z.b. MEM trockene Wand.
Ob feucht oder nass ist Auslegungssache. Uns sagte ein Herr von einer trocknungsfirma "Manche Leute meinen, ihr Keller sei nicht feucht. Und das nur, weil sie nicht alle paar Wochen mit Gummistiefeln den Raum betreten müssen"
salpeter oder sonstige ausblühungen bedeuten, dass die Wand feucht ist.
Sperrputz geht. Bitumenanstrich ginge auch. Das Problem bleibt. Ich sehe es allerdings nicht als kritisch, solange die Belüftung passt und nichts schimmelt.
Vielen Dank für eure Antworten. Von den Injektionen halte ich nichts. Warum? Wir wohnen in einem Doppelhaus von 1860. Unser Nachbar hat die Injektionen gemacht. Der Sockel in seinem Bereich ist nass und bröckelt. Wir haben mit Hagalith verputzt und mit Wasserglas gestrichen und lasiert. Seit 30 Jahren sitzt der Putz. Ohne Schäden.
Ja, so wirklich nass ist die Wand nicht. Sie ist feucht und der fotografierte Zustand ist seit 30 Jahren. Ich habe nie etwas an der Wand gemacht. Wäre sie ganz nass müsste der Putz doch längst runter sein, oder? Luftfeuchtigkeit messen ist eine gute Idee. Das mache ich zuerst. Aufgraben mit Bagger geht nicht, da in diesen Bereich nicht einmal ein Minibagger fahren kann. (War schon mal ein Problem. ) Mit 65 fange ich nicht an selbst zu graben und jemanden zu bezahlen... Ich hatte schon die Idee, ins Freigehege ein Holzhaus zu bauen, aber da galoppieren die Kosten auch schnell, denn die Fertighäuser sind nix. Was bei uns ganz wichtig ist: Marderfest. Wir haben massig Marder, Dachs, Fuchs, Katzen, große Wildvögel. Ich habe sogar schon mal einen ausgewachsenen Truthahn gerissen bekommen. Na ja, ich messe zuerst mal wie feucht es dort wirklich ist. Danke schon mal und eine stressfreie Vorweihnachtszeit.
Wir haben auch auf der einen Seite eine feuchte, nasse Kellerwand (Bergdruck). Der Keller selbst ist ein Naturkeller.
Dort leben zwar keine Huhnis bzw. Tiere drin, ist aber manchmal recht feucht. Da hatten wir auch schon "tolle" Ausblühungen und halt eben eine glitschige, nasse Wand speziell bei Nasswetter oder Wetterumbruch.
In solchen Fällen lassen wir alle paar Wochen für etwa 2-3 Tage unseren Luftentfeuchter laufen. Dann ist wieder gut.
Im Zuge meiner täglichen Abflammaktionen gegen die Milben im 2017 hatte ich mal spontan eine Idee, und bin die ganze Wand abflammen gegangen. Seither eigentlich nix mehr Schimmliges, Pilziges oder Aufblühungen.
Wenn's wieder anfangen sollte, bin ich gewappnet.
Ich stell mir vor, wenn die Huhns bei Dir tagsüber draussen sind, würdest sicher mit solch einem Entfeuchter eine Menge Liter Wasser sammeln können. Kostet zwar ein paar Hunderter, hast dafür aber keine Baustelle etc.
Nemissimo
16.12.2019, 19:06
Noch eine Idee: An der Rückseite des Stalls ein bis drei Weinreben pflanzen. Die würden während der Hälfte des Jahres wahrscheinlich einiges an Feuchtigkeit aus dem Erdreich ziehen.
@Nemissimo, genau :laugh
Und dann ernten, keltern und das allgemeine Huhn- und Mensch-Besäufnis kann stattfinden :laugh (tschuldigung :rotwerd:laugh)
Nun im Ernst.
Dann wären aber Weidenstecklinge fast noch besser.
Hat aber alles leider den Nachteil, dass die Wand dann Schatten hat.
Gackerliene
16.12.2019, 19:14
Hallo Sherry,
ich finde das ist ein super Stall! allerdings bin ich kein Hühnerprofi, doch unser Stall ist ähnliche Machart, auch am Hang gemauert, nur aussen nicht so schön, wie Deiner :-). Ich tät einfach die Hühner rein :-) habe in unserem (regnet an einer Stelle auch bisl rein, aber da schlafen die Hühner nicht) das erste mal Hühner, er hat innen keinen Putz, Naturstein, Sandstein- zieht auch gut Feuchtigkeit. Der Stall ist gut durchlüftet, nicht gedämmt. Hühner sind munter, darunter 8 Junghühner von ca 11 Wochen.
Lieben Gruß, Alex
Weiden: Dieses Unkraut unter den Bäumen bloß so weit weg von Gebäuden und Drainageleitungen wie es nur irgendwie geht. Weidenwurzeln dringen sogar durch Wände, in Rohre und beschädigen sämtliche Leitungen.
Nemissimo
16.12.2019, 19:41
@Nemissimo, genau :laugh
Und dann ernten, keltern und das allgemeine Huhn- und Mensch-Besäufnis kann stattfinden :laugh (tschuldigung :rotwerd:laugh)
Nun im Ernst.
Dann wären aber Weidenstecklinge fast noch besser.
Hat aber alles leider den Nachteil, dass die Wand dann Schatten hat.
Die Hühner mögen die Weintrauben unvergoren und fressen auch gern von den Blättern:
https://up.picr.de/37455628xn.jpg
Die Idee war aber durchaus ernst gemeint: Weinreben bilden ein großes, weitverzweigtes Wurzelwerk. Das dürfte den Schatten ausgleichen. Ich hatte auch überlegt, ob man die Weinrebe, statt am horizontalen Spalier, evtl. sogar waagerecht über das Dach wachsen lassen könnte, als Dachbegrünung im Sommer zur Wärmeregulierung.
Crazynaddl
16.12.2019, 20:02
Linden sind wohl als Hausbäume geeignet, weil die Wurzeln vom Mauerwerk weg wachsen ( habe ich gehört, aber nicht nachrechecheriert). Das wäre ein schöner Baum, der Feuchtigkeit aus dem Hang nimmt.
Vielleicht wäre das eine Idee.
Ansonsten sollte das Mauerwerk von außen trocken gelegt werden, anders bekommst du es nicht trocken.
Anni Huhn
16.12.2019, 20:21
Mit Dichtschlämme an der Wand hast Du den Hühnern schon geholfen. Wenn die Wand schon so lange nass steht, wird sie auch weiter stehen.
@Nemissimo;
weiss was Du meinst, aber der Bergdruck ist einfach stärker.
Wir haben an der einen Hauswand 2 Reben stehen, und dennoch ist dort am Boden manchmal matschig, 2018 und 2019 jedoch weniger.
@Sherry,
wie ist es denn bei Dauerregen oder Vielregen?
https://up.picr.de/37456196ue.jpg
Nemissimo
16.12.2019, 21:28
@Nemissimo;
weiss was Du meinst, aber der Bergdruck ist einfach stärker.
Wir haben an der einen Hauswand 2 Reben stehen, und dennoch ist dort am Boden manchmal matschig, 2018 und 2019 jedoch weniger.
Verstehe, das habe ich als Flachlandbewohner wohl unterschätzt.
Was meinst du mit Dichtschlämme? Einen dicken Kalkanstrich?
Die Wand verändert sich irgendwie nie. Ich denke mal, ich riskiere es und siedle die Hühner dort an. Wie ist es mit der Einstreu? Kann ich damit nicht auch das Raumklima beeinflussen?
Hanf- oder Leinstreu saugt wohl etwas besser.
Ich würde es auch dabei belassen. Solange du für Frischluft ohne Zugluft sorgst, hast du ja eh fast die Luftfeuchtigkeit von aussen.
Im Winter ist die luft ja meist schön trocken
Linden sind wohl als Hausbäume geeignet, weil die Wurzeln vom Mauerwerk weg wachsen ( habe ich gehört, aber nicht nachrechecheriert). Das wäre ein schöner Baum, der Feuchtigkeit aus dem Hang nimmt.
Vielleicht wäre das eine Idee.
Ansonsten sollte das Mauerwerk von außen trocken gelegt werden, anders bekommst du es nicht trocken.
Habe vor etwa 10 Jahren eine große Linde der Gemeinde gefällt. Die musste weg, weil sie direkt oben an einer Hangmauer stand. Mit der Ausbreitung ihrer Wurzeln von Jahr zu Jahr hat sie die Mauer immer weiter nach aussen geschoben. Prinzipiell drücken alle Bäume mit ihren Wurzeln ein Mauerwerk nach aussen und erst recht mit Druckunterstützung durch den ohnehin schon gegebenen Hangdruck gegen eine Mauer.
Crazynaddl
18.12.2019, 06:58
Okay, dann habe ich wohl Mist geschrieben :rotwerd Schade.
siedle die Hühner dort ein. Frische Luft ist wichtig. Ansonsten sieht der Stall echt toll aus.
und das gehege nochmal überdenken, wenn du es wirklich als dauerhaft nutzen möchtest, sind 8m² zu wenig!
Das von außen aufzubuddeln wäre mir auch zu mühsam. Wenn es nur ein Stall werden soll, gibt es noch die Möglichkeit von innen mit einem Injektionsverfahren die Wand trocken zu legen und anschließend mit Dichtputz zu verputzen.
Ist die Wand denn richtig feucht? Es sieht auf den Bildern so aus, als ob der Putz durch Salzausblühungen bröselt aber so richtig nach nasser Wand sieht mir das nicht aus. Wie hoch ist denn die Luftfeuchtigkeit darin? Unter etwa 65% LF würde ich da gar nichts an den Wänden machen.
Ich habe mal kurzfristig in diesem Gewerbe gearbeitet. Das taugt nicht für deinen Zweck.
Ich habe auch deshalb nur kurzfristig in dieser Branche gearbeitet, weil da viel versprochen wurde was gar nicht eingehalten werden konnte und ich mich an so etwas nicht beteiligen wollte.
Bei meinem Hühnerstall hatte ich ein ähnliches Problem.
Hier auf dieser Mauer habe ich den Hühnerstall errichtet und wie man sieht, steht die Mauer im Boden. Trotz Drainage war sie immer feucht.
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Damit das aufhört habe ich einen Überstand mit Dachrinne davor gesetzt. Jetzt kommt das Wasser gar nicht mehr bis zu Mauer hin.
https://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=210248&d=1538324047
Was meinst du mit Dichtschlämme? Einen dicken Kalkanstrich?
Dichtschlämme ist eine zementgebundene Innenbeschichtung damit Wasser oder Feuchtigkeit nicht in die Mauer eindringen kann, Behälterbau, Badezimmer und Ähnliches. Für deinen Zweck völlig ungeeignet.
@Haitu; Wenn ich das auf den Bildern so richtig sehe, dann ist bei dir das Gelände flach und hast keinen bergseitigen Hang, der gegen die Mauer stößt.
@Haitu; Wenn ich das auf den Bildern so richtig sehe, dann ist bei dir das Gelände flach und hast keinen bergseitigen Hang, der gegen die Mauer stößt.
Wie ich in vorherigen Posts schon las, wurde ausgesagt, dass eine Trockenlegung nur durch eine Sperre von Außen wirklich auch die Mauer trocken legt. Das ist auch meine Meinung.
Ein Vorbau der z.B. 2 Meter vor der Mauer das Erdreich trocken hält ist eine mögliche Verbesserung, so eine Art Puffer. Meinen Vorbau errichte ich als Voliere, so hat der noch einen weiteren Nutzen.
Und du hast recht, bei mir wirkt es nur darum optimal weil es kein Hang ist.
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