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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Giftige Pflanzen im Auslauf



Writersedition
05.05.2020, 20:20
Hallo zusammen , ich lese schon seit einiger Zeit hier mit , starten in wenigen Wochen mit der Hühnerhaltung , sobald Stall und Auslauf fertig gestellt sind.
Meine Frage : gibt es Büsche die für Hühner giftig sind ? Oder fressen sie die instinktiv nicht ? Konkret geht es bei mir um eine Glyzinie , die am haus rankt und deren Mutterpflanze im Auslauf ihren Ursprung hat. Dh es fallen Blätter und Blüten in den Auslauf. Glyzinien sind ja in allen Bestandteilen für den Menschen auch giftig. Weiß da jemand was von euch ?

Marderkarl
05.05.2020, 21:28
Hallo zusammen , ich lese schon seit einiger Zeit hier mit , starten in wenigen Wochen mit der Hühnerhaltung , sobald Stall und Auslauf fertig gestellt sind.
Meine Frage : gibt es Büsche die für Hühner giftig sind ? Oder fressen sie die instinktiv nicht ? Konkret geht es bei mir um eine Glyzinie , die am haus rankt und deren Mutterpflanze im Auslauf ihren Ursprung hat. Dh es fallen Blätter und Blüten in den Auslauf. Glyzinien sind ja in allen Bestandteilen für den Menschen auch giftig. Weiß da jemand was von euch ?

Meine Erfahrung ist:
Hühner sind oft ein bisschen beklopft aber nicht blöd :laugh
Jedenfalls hatte ich noch kein Problem mit Hühnern und Giftpflanzen.

SalomeM
05.05.2020, 23:44
Herzlich Willkommen im Hühnerforum :welcome

Es gibt rein faktisch so einige Pflanzen, die für Hühner giftig sind. In der Praxis fressen Hühner aber solche Pflanzen nicht. Mir ist zumindest kein Todesfall eines Huhnes bekannt, der auf den Verzehr von giftigen Pflanzenteilen zurückzuführen ist.

Von daher würde ich mir diesbzgl. keine Sorgen machen.

Writersedition
06.05.2020, 12:10
Danke! Dann hoffe ich mal das Beste!

Silmarien
19.08.2020, 17:10
In Stallnähe steht ein gelber Hartriegel, im Freilauf eine Trauerweide. Beide werden von den Hühnern häufig aufgesucht und es werden auch schon mal Blätter angeknabbert. Ist das unbedenklich?

KaosEnte
19.08.2020, 17:44
Das Gift im Hartriegel ist das Cornin dessen kritische Dosis nicht bekannt ist, ein lebensbedrohlicher Fall ist bislang nicht eingetreten, jedoch sollte man falls Kinder Blätter gegessen haben vosichtshalber einen Arzt aufsuchen. Das Cornin ist in Wurzeln, Rinde, Blättern, nicht in den Beeren. Aus den Beeren werden sogar Marmeladen gekocht. Denkt an die Kornelkirsche, die ist auch ein Cornus. Hartriegelbeeren werden von den Vögeln gefressen. Für kleine Säugertier (Hamster & Co) ist Cornus tödlich giftig. Für Huhns steht in meinen Bücher mal so, mal so. Ich tät die abgefallenen Blätter dann halt vorsichtshalber zusammenrechen.
Ich hab vier oder fünf Cornus im Garten. Die Enten fressen entweder nix davon oder es ist -GsD- noch nie was geschehen.


Weide zählt zu den Heilpflanzen. Die Blätter enthalten Salicylsäure (Wirkstoff in Aspirin) die wirkt blutverdünnend. Da geraten wird, den Tee in Maßen zu trinken, denke ich, dass einige Bläter nix tun, sie korbweise gefüttert aber schaden können.

Silmarien
19.08.2020, 18:01
Danke für die Antwort. Zum Hartriegel habe ich soeben dies hier gefunden:

"Denn gerade ein Huhn hat nur sehr wenig Gewicht und kann das aufgenommene Gift nicht so leicht verarbeiten. Picken die Tiere jedoch an den Zweigen oder im Boden rund um die Wurzeln sind sie gefährdet, das Gift aufzunehmen. Dies könnte auch für diese Tiere schnell tödlich enden."

Quelle: https://www.plantopedia.de/ist-hartriegel-giftig/

Ich werde jetzt sofort den Hartriegel umsetzen und stattdessen versuchen, dort einen unserer Himbeersträucher anzusiedeln.

KaosEnte
19.08.2020, 18:14
ich hab in einem meiner Skripte bei diversen Giftpflanzen händisch vermerkt: Enten (hab nur solche) sind nicht mit Kleinsäugern gleichzusetzen. Die funktionieren unterschiedlich. *stöhn*- ich muss mich wirklich mal auf die Suche nach den Quelltexten der Skripte machen. Sind ja nur ein gutes Dutzend Bücher:rolleyes:.

Aber an den Himbeeren haben deine Huhns garantiert mehr Freude als am Cornus:laugh

Lisa R.
19.08.2020, 19:10
Ich habe schon immer 2 richtig große Hartriegel im Hühnerauslauf - noch nie was passiert.

Dorintia
19.08.2020, 20:51
Hier hüpfen die Hühner auch manchmal hoch um ein paar Blätter der Weide abzuzupfen, ich lass sie.
Sie müssen sich ja dafür durchaus anstrengen. Wenn die Äste tief hängen würden und regelmässig abgeweidet werden... würde ich vielleicht anders reagieren.

Silmarien
20.08.2020, 16:15
Der Cornus ist gestern außer Hühnerreichweite umgezogen. Dafür steht an gleicher Stelle ein Johannisbeerenstrauch (doch keine Himbeere).
Der Cornus stand in direkter Stallnähe und ich habe einige Male beobachtet, wie Blätter abgezupft wurden. Ist mir zu heikel.

Gackerliene
23.08.2020, 10:14
unsere Hühner fressen die Goji-Sträucher an (das Laub), ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist, sie haben dann auch schnell mal wässrigen Durchfall. Die Goji-Hecke steht im garten, den die Hühner im ihnen unter Aufsicht gewährten Freilauf aufsuchen und es ist kaum möglich, sie von den Sträuchern zu vertreiben... allerdings sehen alle prächtig aus und die jungen Hähne fangen mit dem Krähen an.... einer Freundin ist ein junges Huhn vermutlich an Efeu verstorben.

KaosEnte
23.08.2020, 11:10
die Goijberren gehören zu den Nachtschattengewächsen.
Deren Blattgrün (z.B. Gurken, Tomaten, Paprika, Kartoffeln) ist nicht genießbar, da es Oxalsäure oder Solanin enthält. Könnt bei den Goijbeere auch so sein?


Die Beeren haben jednfalls ein hohes Allergiepotenzial und blutverdünnende Eigenschaft.

Gackerliene
23.08.2020, 17:04
die Goijberren gehören zu den Nachtschattengewächsen.
Deren Blattgrün (z.B. Gurken, Tomaten, Paprika, Kartoffeln) ist nicht genießbar, da es Oxalsäure oder Solanin enthält. .... Tsja, die Hühner fressen das Grün ab, als sei es Salat...mein Mann hatte die Pflanzen mal liebevoll als "Superfood" gepflanzt, da die Beeren aber nicht besonders lecker sind, haben wir nun Waffenstillstand mit den plündernden Hühnern... da ich ihnen nur stundenweise freien Auslauf gewähren lassen kann, hält sich der Verzehr in Grenzen....

Andrew
12.05.2022, 09:39
Bevor ich den Spaten schwinge, bitte ich mal um die Einschätzung der hier versammelten Hühnererfahrenen:

Unsere Schar hat einen wirklich großen Auslauf mit allerlei Gewächs, Gehölz und Kompost. Langeweile dürfte ebensowenig ein Problem sein, wie Unterversorgung mit Grünzeug. Dennoch haben unsere Sussex-Hennen jetzt angefangen, den meines Wissens giftigen Farn zu fressen. Wenn abzäunen nicht geht, muss er also komplett weg, oder?

jokulele
12.05.2022, 10:02
Wir halten es hier mit dem Darwinschen-Gesetz: entweder sie wissen, was gut für sie ist, oder sie haben Pech gehabt. Setzt aber voraus, dass der Auslauf gut strukturiert ist und nicht nur aus Giftpflanzen besteht. Unter der großen alten Eibe wird hier das Staubbad genommen. Manchmal sieht es so aus, als würde sie was von der Eibe abknabbern, aber auch nach 2 Jahren geht es allen gut.
Im letzten Jahr war der Lieblingsplatz der Hühner mitten im Farn - ich weiß nicht, ob sie diesen angeknabbert haben.
Ich denke also, man sollte in einem abwechslungsreichen Auslauf ruhig auf den Instinkt der Tiere vertrauen.

Gecko
12.05.2022, 17:33
Das erinnert mich an meinen Robiniensamen-Thead (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/114844-Robiniensamen-giftig)...
Da lief es so ähnlich, von "ist alles giftig" bis "macht Hühnern nichts."
In unserem Hühnerauslauf wächst auch Pfaffenhut (der Hahn mag die Blätter), Fingerhut, Efeu und Nachtschatten; ich habe nicht gesehen, dass das in Mengen gefressen wird und scheint auch keine Probleme zu machen.
Farn muss nicht giftig sein, es gibt z.B. Rezepte für eingelegte junge Trichterfarn-Wedel. Adlerfarn ist eine andere Kategorie. Da kommt es auf die Art an.
Weide ist völlig ungefährlich.
Ach ja, Gurken sind keine Nachtschattengewächse und komplett ungiftig; es sei denn die Gurkenfrucht wird bitter. Oxalsäure ist auch in Ampfer, Rhabarber, Knöterich - die Menge machts.
Wer alles aus dem Garten verbannt, was irgendwo als giftig beschrieben wird, hat bald nichts mehr, das wächst.
Und ich denke, wenn die Hühner nicht total gelangweilt sind, weil es sonst gar nichts anderes gibt, oder man ihnen das kleingeschnitten reinwirft, fressen sie giftige Pflanzen auch nicht. Pferde fressen auf der Koppel auch keinen Holunder, aber wenn jemand einen Zweig in eine Box mit einem gelangweilten und vertrauensseeligen Pferd hält...

hirsch
12.05.2022, 18:39
Wer alles aus dem Garten verbannt, was irgendwo als giftig beschrieben wird, hat bald nichts mehr, das wächst.
Da gibt es mehr als man denkt.

Mir war es wichtig, dass es ungiftigen Pflanzen sind, die in der Mehrzahl blühen und eßbare Früchte tragen.
Unter anderem sind das, mehrere Johannisbeeren, Stachelbeere, Hagebutte, Sauerkirsche, Felsenbirne, Apfelbeere, Kornelkirsche, Apfelbaum, Himbeeren, Salbeistrauch, Zwetschgenbusch und Schlehe.
Es ist auch noch Hainbuchen (Hecke), Haselnussbusch, Salbeistrauch, Minze und ein (echter) Lorbeerstrauch vorhanden.

jokulele
12.05.2022, 21:20
Wenn man den Garten neu anlegt, geht es, dass man gleich auf ungiftige Pflanzen achtet. Bei uns war die Eibe, Schneeglöckchen, Akelei und Fingerhut schon vorhanden, aber auch Heidelbeeren, Johannes- und Stachelbeeren.