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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rabenattacken auf Greifvogel - Vorteil für die Hühner??



Reeni
26.12.2020, 09:56
Guten Morgen :)

in unserer Nachbarschaft hält fast jeder Hühner. Die Grundstücke grenzen alle an ein offenes Feld-schön bestückt mit Hochspannungsleitungen. Entsprechend viele Greife, Rabenvögel, Elstern und Eichelhäher tummeln sich hier. Seit Wochen beobachte ich, dass jedes Mal, wenn ein Greifvogel seine Kreise über unsere Hühnerausläufe zieht, wie er dann-kaum dass er zu dicht kommt von einem bis drei Rabenvögeln attackiert wird und dann das Weite sucht.

Mittlerweile haben unsere Hühner gelernt auf die Rufe der Raben zu reagieren und rennen Hühner sofort schutzsuchend los, wenn sie nur das Geschrei von Raben hören.

Beobachtet habe ich, dass er selbst aus dem Ansitz heraus-sobald er sich bewegt-angegriffen wird. Die Raben sind irgendwie immer in seiner Nähe. Man könnte meinen, die "Rabenwächter" bieten unseren Hühnern nun einen gewissen Schutz vor Raubvogelangriffen. Wäre das zu einfach oder haben wir da tatsächlich einen gewissen Vorteil an natürlichem Schutz??

Über Revierverhalten und Rabenangriffe habe ich auch schon etwas gelesen. Mich würde tatsächlich interessieren, ob man da als Hühnerhalter gewissermaßen Nutznießer ist-getreu dem Motto-wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte...

Viele Grüße

Reni

Synala
26.12.2020, 10:04
Bei uns haben Raben direkt neben dem Hühnerstall in einer Zypresse ihr Nest. Ich hab schon live gesehen wie einen Habicht, der die Hühner im Auge hatte, von denen attackiert wurde.
Zwar bezweifle ich das sie meine Hühner verteidigen. Aber ihr Nest auf jeden Fall. Bei uns wird alles angegriffen und in die Flucht geschlagen was dem Nest der Krähen zu nahe kommt.
Und bei mir ist es genauso wie bei dir. Wenn die Krähen warnen dann reagieren die Hühner. Also einen gewissen Schutz scheinen Krähen schon zu bieten.

Reeni
26.12.2020, 10:19
Ich war soeben wieder draußen und habe versucht den Vogel zu fotografieren. Er sitzt in unserer großen Weide am Grundstücksende. Der Vogel ist sehr groß-das Geschrei um ihn herum ununterbrochen laut. Sowohl Raben als auch mehrere Elstern zetern und flattern aufgeregt. Ich hoffe, dass es ihm irgendwann reicht und er so vergrämt wird. Momentan scheint er sich auf uns und den Nachbarn eingeschossen zu haben. Weder seine noch unsere Hühner sind draußen zu sehen. Der Greif ist seit gestern sehr präsent.

Synala
26.12.2020, 10:30
Der Habicht ist zum Beispiel ein Lauerjäger. Und ziemlich groß. Besonders die Weibchen. Würde zu deiner Beschreibung passen.

ahoeh
26.12.2020, 10:42
Ja Raben greifen Greifvögel in ihrem Revier an und auch Elstern verteidigen ihr Revier. Sie sind meist auch erfolgreich die Greifer zeitweise zu vertreiben, da sie die Greifvögel mit mehreren Tieren attackieren. Wenn man nur erwachsene Hühner hat kann das durchaus Verluste minimieren, aber freuen würde ich persönlich mich nicht so sehr über Raben und Elstern.

Was im Herbst und Winter Vorteile hat, kann im Frühjahr für Küken und Jungtiere mehr als gefährlich sein.
Raben können Jungtiere bis zum Alter mehrerer Wochen einfach wegtragen und haben sie es mal drauf Jungtiere zu töten wird es arg. Elstern haben bei mir sogar Küken im Freilaufgehege durch ein Gitter Tiere getötet. Sie rauben zudem im Frühjahr die Nester unser heimischen Singvögel aus.

Viele Grüße
Andrea

Reeni
26.12.2020, 10:46
Danke Synala!
Weißt du ob die Greife bevorzugte Jagdzeiten haben? Also die Uhrzeiten meine ich. Gestern war die Aufregung auch am späten Vormittag und auch heute ist der Vogel morgens aktiv. Die Hühner machen seit heute keine Anstalten ihre Voliere zu verlassen und in den Garten zu gehen. Sie müssen sich gestern ordentlich erschreckt haben.

Dylan
26.12.2020, 11:49
In unser Dorf kommt jedes Jahr ein Schwarm Krähen an, um zu überwintern. Wir haben unserern Kompost am Ende des Obstgartens angelegt, dort werfen wir eimerweise Obst - und Gemüsereste hin. Die Krähen beobachten uns genau und bedienen sich täglich daran. Ich lasse auch viele Äpfel extra im Gras liegen, das mögen sie auch gerne.

Im Gegenzug vertreiben sie alle Raubvögel, und zwar gezielt und zuverlässig. Meine Hühner laufen im Winter frei im Obstgarten, der direkt an die Felder grenzt. Ich hatte in all den Jahren trotz des ungeschützen Freilaufs der Hühner noch keinen einzigen Verlust an den Habicht. Im Nachbardorf schlägt er regelmäßig zu. Unser Dorf - gibt ja mehr Hühnerhalter hier: Keine Verluste, niemand hat seinen Auslauf übernetzt. Die Krähen sitzen regelrecht Wache auf den Bäumen. Im Frühjahr verschwindet der Großteil wieder Richtung Osten.
Elstern habe ich auch hier, die sitzen auch im Sommer rundum auf den Dächern, wenn meine Glucken ihre Küken führen. Sie bedienen sich sogar teilweise am Hühnerfutter, jedoch hat noch keine gewagt, sich einem Küken zu nähern. Meine Glucken sind auch superwachsam und teilweise sehr rabiat.

Als "mobile Luftwaffe" helfen mir ab April die Rauchschwalben aus, die im alten Kuhstall angrenzend zum Hühnerauslauf brüten. Sobald sich ein Raubvogel zeigt, wird ein Wahnsinnsgezeter veranstaltet. Auch sie attackieren im Pulk, was sie als Gefahr definieren. Sie haben scharfe Augen, ein Habicht könnte nicht in Ruhe ausspähen.
Alle Warnrufe der Krähen und der Schwalben können meine Hühner sofort deuten und bringen sich ggf. in Sicherheit. Bislang klappt die Zusammenarbeit sehr gut. Wenn die Schwalben im Herbst wegziehen, übernehmen die Krähen wieder.

Synala
26.12.2020, 12:28
@ Reeni. Habichte sind Tagaktiv. Ich konnte noch keine bevorzugte Uhrzeit feststellen. Der Habicht Sitz als lauerjäger normalerweise immer erhöht. Auf Bäumen. Dächern. Oder ähnlichem. Von dort späht er seine Beute aus. Sie greifen also nicht direkt aus dem Flug an. Verfolgen ihre Beute aber auch mal. Zur Not sogar zu Fuß. Hab ich auch schonmal beobachtet.
Wenn ein Habicht einmal Erfolg hatte wird man ihn in der Regel nicht so einfach wieder los, leider. Der kommt dann immer wieder.
Mit Jungtieren oder Kücken hatte ich noch keine Probleme. Aber da wir hier sowieso alles an Raubtieren haben und jede Menge Katzen hab ich die lieber in der Voliere. Raus dürfen die wenn der Hund im Garten ist.

cliffififfi
26.12.2020, 13:47
Wir füttern seit 3 Jahren eine Rabenfamilie bei uns am Stall. Dort leben Pferde, Katzen und meine Hühner. Die Raben warten morgens und abends auf ihre Portion Katzenfutter. Im Frühjahr lasse ich die Glucken mit ihren Küken schon mit ungefähr einer Woche mit den anderen Hühnern raus. Noch nie sind sie von den Raben bedroht worden. Das mag vielleicht nicht immer und überall so sein, aber hier klappt das seit Jahren super.

Candira
26.12.2020, 14:16
Bei mir sind es die Nebelkrähen, die Wache halten. Sie sind hier sehr Standort treu und haben mir schon so manche Ente gerettet.

Letztes Frühjahr haben sie einen derart gewaltigen Krach gemacht, dass ich raus gerannt bin. Da saß doch der Habicht auf meiner besten Laufente!
Ich konnte ihn runter pflücken und zum Glück hatte Dolly kaum Verletzungen, die auch gut verheilt sind. Und sie hat auch super wieder Küken aufgezogen.
Danach haben die Krähen den Raubvogel immer wieder zuverlässig vertrieben, bevor er zuschlagen konnte.
Meine Enten (auch die dicken Streicherenten) rennen so schnell sie können in ihre Voliere, sobald Krähen, Elstern oder Eichelhäher ihre Warnrufe ertönen lassen.

Im Gegenzug habe ich kein Problem damit, wenn sich die Krähen mal am Entenfutter bedienen. Die Enten stört es auch nicht. Jetzt im Winter stelle ich ihnen sogar was hin, weil wegen der Geflügelpest das Geflügelfutter natürlich innerhalb der Voliere aufgestellt ist.

PGR 156
27.12.2020, 20:45
Zur Zeit haben wir auch einige Rabenkrähen hier.
Da habe ich letzte Woche gestaunt, mit welchem Elan zwei davon einen Bussard verjagt haben.
Sie haben ihn im Flug massiv angegriffen, der Bussard taumelte immer wieder und sackte 1-1,5m durch. Sie ließen erst am Waldrand von ihm ab, ca. 200m entfernt :o .

Reeni
27.12.2020, 21:48
Ja, das ist wirklich beeindruckend! Ich habe gestern auch ganz viel beobachtet-ein wirklich spannendes Naturschauspiel, welches ich so noch nie aktiv wahrgenommen hatte. Heute war den ganzen Tag Ruhe. Die Raben saßen da wie immer, blieben aber entspannt. Und auch unsere Hühner sind heute morgen wieder rausgegangen, wenngleich noch vorsichtig und ungleich wachsamer.

Irgendwie schön so einen natürliche "Warnanlage" zu haben. Wenn ich nun hinausgehe, beobachte ich die Natur und die Vogelwelt wieder ein wenig anders und versuche die Natur zu "lesen" und neu zu verstehen. Ein Lernprozess, der Freude macht und den ich ohne meine Hühnchen so sicher nicht erlebt hätte :jaaaa:

Mate Kroate
28.12.2020, 04:37
Raben und Krähen sind unheimlich clevere Vögel. Vor 2 Jahren habe ich im Herbst immer wieder mal ein klacken gehört, konnte es aber nicht zuordnen. Als ich dann gemütlich auf der Hollywoodschaukel die Sonne genieße sehe ich ein paar Krähen über der Straße kreisen. Kurz darauf war mir das klacken klar, die haben die Walnüsse auf die Straße fallen lassen um sie zu öffnen. Ein Teil der Krähen war dann fressend auf der Straße und andere beobachten die Straße und warnten vor den nahenden Fahrzeugen. Die haben einen sehr großen zusammenhalt.

PGR 156
29.12.2020, 13:20
Hier im Gewerbegebiet in Duisburg kennen sie die Ampel. Eine Krähe beobachtet die Ampel während die andere auf dem Fußgängerüberweg etwas frißt. Springt die Fußgängerampel auf Rot, gibt es einen kurzen Warnruf und die Krähe hüpft zur anderen auf den Bürgersteig. Das machen die abwechselnd.

Okina75
01.01.2021, 21:15
Verwechselt Raben doch bitte nicht immer mit Krähen- wirkliche Raben, also Kolkraben, sind bussardgroß und meiden hierzulande allzuviel menschliche Nähe. Was so schwarzes in Orten rumfliegt, sind südwestlich der Elbe Rabenkrähen, und nordöstlich davon (grauschwarze) Nebelkrähen. Saatkrähen, auch ganz schwarz, sind beiderorts möglich, aber heutzutage super selten.

Wirkliche Raben haben kein Problem mit dem Bussard, weil sie ihm kräftemäßig ebenbürtig, und in der Geschicklichkeit und Intelligenz weit überlegen sind.
Krähen etc. haben mit dem Bussard ein Problem, weil der zwar kein klassischer Krähenjäger ist, wie der Habicht, aber zur Ästlingszeit der Krähen im Mai/ Juni, wenn deren Jungvögel noch kaum flugfähig und unbeholfen im Geäst umher klettern oder auf den Boden geraten, kein Problem damit hat, sich als Opportunist an diesen zu bedienen. Somit behandeln sie ihn wie einen vollwertigen Raubfeind und geben ihm das seine, wenn er für ihren Geschmack zu nahe an Nistrevier oder Schwarm ist. Und dies auch, wenn gerade keine Nistzeit ist, denn auch bei Krähen gilt die Maxime "Wehret den Anfängen" bzw. "Trau, schau wem!".

KaosEnte
02.01.2021, 14:23
@Okina, demnach müsste die Aussage zur Unterscheidug, die uns Enkel unser Großvater immer sagte, stimmen?

ganz schwarz und groß = Rabe, also Kolkrabe

schwarz mit etwas grau oder weiß und kleiner = Krähen. Die sind auch immer in Horden unterwegs.

Reeni
02.01.2021, 14:42
so, ich habe mir meine "Raben" auch noch mal genauer unter die Lupe genommen und es sind Nebelkrähen ;D
Alle schwarzen Rabenvögel habe ich bisher immer pauschal als Raben betitelt. Nun schaue ich genauer und finde "meine" Krähen total spannend. Ob ich tatsächlich mal einen echten Raben gesehen habe, kann ich gar nicht sagen aber ich werde einmal darauf achten und bin gespannt, was sich mir noch alles so erschließt, wenn ich intensiver beobachte!
Danke Okina für den Hinweis und den Bericht über das Verhalten. Wieder was gelernt :jaaaa:!

Okina75
02.01.2021, 17:04
Ente: Kann man so sagen. Die landläufige deutsche Krähe ist aber "ganz schwarz und kleiner". Nebelkrähen, " kleiner und schwarz mit grau" gibt es wie gesagt zu 99 % nur nordöstlich der Elbe. Und was noch "kleiner und schwarz mit grau" sein kann, wären Dohlen. Die erkennt man aber immer an ihrem silberblauen Auge. Und daran, dass sie wirklich vergleichsweise winzig sind.

Reeni: Erkennen kannst Du echte Raben im Flug am keilförmigen Schwanz- die rudern auch richtig mit den Flügeln, was man auch von weitem hören kann, während Krähen eher "schaufeln". Dazu sind sie wie gesagt bussardgroß, und die Rufe sind ganz unverwechselbar, sehr kehlig und abgehackter/ rauher als die doch recht langgezogen rufenden Krähen.

PGR 156
02.01.2021, 18:23
Um etwas Ordnung in die Verwirrung Rabe/Krähe zu bringen:

Krähen und Raben gehören beide zur Familie der "Rabenvögel" und bilden dort zusammen die Gattung "Corvus".
Und das heißt eben einfach nur "Rabe". In der Ordnung gehört diese Gattung zu den Sperlingsvögeln.
Ob die einzelne Art dann nun "Eichelhäher", oder "Nebelkrähe" oder "Erzrabe" heißt, ist egal, in der Gattung gehören alle zur Familie der "Rabenvögel".
Von daher ist das nun nicht so einfach zu trennen, zumal die Saatkrähe (Corvus frugilegus) auch klar mit "Corvus" betitelt ist.
Der Unterschied "Rabe"/Krähe" ist hauptsächlich den deutschen Bezeichnungen geschuldet, den zoologischen Namen nach sind es alle Raben. Es gibt also keine "echten" und "falschen" Raben.
Und der Kolkrabe (Corvus Corax) ist eben lediglich die größte Art davon, größer als ein Mäusebussard.
Wenn also jemand, vielleicht auf die Entfernung, nicht weiß, ob er eine Saatkrähe oder einen Kolkraben vor sich hat, der hat mit der Betitelung "Rabe" erstmal nichts falsch gemacht.
Zumal die Bestimmung eines sitzenden Exemplares auf größere Entfernung für ungeübte nicht einfach ist. Saatkrähen können über 40cm groß werden und kleinere ausgewachsene Kolkraben liegen etwas über 50cm. Junge naturgegeben darunter. In manchen Gegenden, wo beide Arten vorkommen, ist da schon Verwechslungsgefahr gegeben.
In Belgien sah ich einmal ein abgeerntetes Feld voller schwarzer Vögel und dachte direkt an Saatkrähen. Beim Näherkommen bemerkte ich dann, daß irgendwie zwischen den Felddetails und den Vögeln ein Größenmißverhältnis bestand.
Dann erst wurde mir klar, daß die Vögel alles Kolkraben waren. Ein riesiger Schwarm. Ich kannte sie bislang nur als Pärchen oder Kleingruppe. Ist allerdings über 30 Jahre her.

Bei uns hier attackiert jedenfalls ein Pärchen Saatkrähen die Mäusebussarde massiv. Das geht bis zu richtigen Kollisionen und nach den Schwingen krallen. Richtige Luftkämpfe mit "gedämpftem Elan". Genau soviel Druck wie nötig, um den Bussard zu vertreiben aber nicht soviel, daß einem der Kontrahenten mehr als eine Feder geknickt wird.
Faszinierend.

Blindenhuhn
02.01.2021, 18:57
Hier gibt es Aaskrähen (Nebelkrähen) und (Kolk-??)Raben. Die Krähen rufen "kraah, kraah", die Raben ein kurzes "Krab, Krab".

KaosEnte
02.01.2021, 20:02
viel los ist hier wo ich wohn mit dem Rabenvolk auch nicht. Wenns mal 10 Saatkrähen sind, ist das schon viel. Vor 30 Jahren waren die noch zu Dutzenden unterwegs.

Gubbelgubbel
02.01.2021, 23:22
hier gibts ohne ende rabenkrähen und an den waldrändern vereinzelt kolkraben, ich hör die aber mehr als das ich sie sehen würde

Sissischweiz
02.01.2021, 23:46
Bei mir kommen jeden Tag drei Elstern und etwa 5-6 Krähen u den Huhns- Am Anfang hatte ich riesen Angst wegen der Sebrigth und Holländerhennen. Aber in der Zwischenzeit haben die sich glaube ich arrangiert.
Allerdings- ich habe diesen Wnter an nicht einem Futterhäuschen Singvögel.
Sonst hatte ich immer Goldammern, Amseln, Kleiber, einen Grünspecht, Hausrotschwäne, Hauben- und Kohlmeischen sowie Stieglitze und Buchfinken.
Jetzt ist niemand mehr da. Ob das mit den Hühnern, die ja erst im Juli eingezogen sind, zusammenhängt?

Okina75
03.01.2021, 00:23
Eher mit den trockenen Sommern, würde ich sagen. Gebüsch- und kleingekrabbel-liebende Vogelarten sind diesen Winter erhebliche Mangelware an unserer Fütterei. Wie zB Heckenbraunellen oder Rotkehlchen, aber auch die sonst üblichen Sumpf- und Weidenmeisen- total wenige bis keine bislang! Dafür aber jede Menge Finken- gestern das erste Mal überhaupt Zeisige gehabt, seit Jahren mal wieder die ersten Grünfinken, Buchfinken, 10 Stieglitze, Gimpel und noch einige mehr. Eine ziemliche Verschiebung im Artenspektrum, mit der aber weder Hühner noch die Krähen/ Elstern was zu tun haben, weil die hier auch schon jahrelang mit profitieren wie auch die Hühner schon lange da sind.

Es hängt eher mit dem generellen Futterangebot zusammen. Durch die trockenen Sommer konnten die Wiesen länger wachsen und in Samen gehen, zu dürre Frucht blieb auf den Feldern, wozwischen Wildkraut gut hoch und in Samen kam- Kleingetier unter feuchtem Laub etc. aber wurden knapp. Das merkt man hier relativ deutlich, finde ich, und ich denke, dass es auch bei Euch da entsprechende Veränderungen gegeben haben könnte.

Hühnerhelga
03.01.2021, 16:24
Heute am Mittag, ein Greifvogel, konnte nicht genau sehen was für einer, setzte sich auf einen Baum.

Er saß da einige Minuten, dann kam eine, ich nehme mal an Krähe, setzte sich in einiger Entfernung auch hin und plötzlich waren da drei andere und verjagten den Greif.

Ich hatte schon Verluste durch einen Habicht und bin daher froh, wenn die "Greifpolizei" patroliert

Sissischweiz
03.01.2021, 17:40
Eher mit den trockenen Sommern, würde ich sagen. Gebüsch- und kleingekrabbel-liebende Vogelarten sind diesen Winter erhebliche Mangelware an unserer Fütterei. Wie zB Heckenbraunellen oder Rotkehlchen, aber auch die sonst üblichen Sumpf- und Weidenmeisen- total wenige bis keine bislang! Dafür aber jede Menge Finken- gestern das erste Mal überhaupt Zeisige gehabt, seit Jahren mal wieder die ersten Grünfinken, Buchfinken, 10 Stieglitze, Gimpel und noch einige mehr. Eine ziemliche Verschiebung im Artenspektrum, mit der aber weder Hühner noch die Krähen/ Elstern was zu tun haben, weil die hier auch schon jahrelang mit profitieren wie auch die Hühner schon lange da sind.

Es hängt eher mit dem generellen Futterangebot zusammen. Durch die trockenen Sommer konnten die Wiesen länger wachsen und in Samen gehen, zu dürre Frucht blieb auf den Feldern, wozwischen Wildkraut gut hoch und in Samen kam- Kleingetier unter feuchtem Laub etc. aber wurden knapp. Das merkt man hier relativ deutlich, finde ich, und ich denke, dass es auch bei Euch da entsprechende Veränderungen gegeben haben könnte.

Interessant. Auf so Zusammenhänge wäre ich jetzt nicht gekommen.
letztes Jahr hatten wir ja viel weniger Schnee und ich hatte viel mehr Vögel. Da wäre für mich logisch, wenn Schneedecke geschlossen und höher gibt es weniger Futterangebot, ergo mehr Besuch am Futterhaus.

Was wir hier allerdings merken ist das viele rumgetrampel der Tourenski und Schneeschuhläufer.
"Meine" drei Rehe kommen nicht mehr hier her sondern haben sich weiter in die Höhe verzogen, Herr Hugo Fuchs, der sonst immer mit zwei Kollegen am Küchenfenster nach Knochenresten geschaut hat ist nicht mehr da und Familie Dachs habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen.

Dafür wie gesagt aufeinmal Ägerscht (Elstern), die ich hier sonst den ganzen Sommer nie gesehen habe. Wo Wohnen die wohl im Sommer?

PGR 156
05.01.2021, 21:41
Wo Wohnen die wohl im Sommer?
In den Städten. In Parks und Gärten ;D
Als ich noch in der Stadt wohnte, lebten da massenhaft Elstern.
Seit 15 Jahren wohne ich neben einem 450 Seelen Dorf und hier sehe ich nur sehr selten welche.
Dafür haben wir ganzjährig Singvögel und Spatzen, die anderswo selten geworden sein sollen.
Das mag auch an den vergleichsweise vielen Hecken liegen. Auch zwischen den Feldern gibt es hier häufig Hecken. Hunderte Meter lang und mehrere Meter breit. Letztes Jahr wurde wieder eine gesetzt.
Und an den sonst ungenutzten Feldrändern werden Wildblumenmischungen und Sonnenblumen gesät.
Vögel und Bienen freuts.

Ein großes Saatkrähenpärchen nutzt unseren Garten jetzt schon mehrere Wochen als Basis. Vier-fünf Stunden täglich sitzt immer eine der Krähen in einem der Apfelbäume. Friederich, unser Hahn, schaut da immer wieder mißtrauisch hin, warnt aber nicht. Kaum sind nachmittags beide Krähen weg, kommt oft ein kleinerer Bussard und kreist niedrig über dem Garten. Friederich schickt dann die Hühner in Deckung und hüpft selber auf ein kleines Holzfaß, plustert sich auf und kräht laut.
Der Bussard fliegt aber hauptsächlich den Rand des Geländes ab, ich denke, er sucht am Feldrand hinter unserer Hecke Mäuse. Aber er kommt nie, wenn die Krähen hier sind.
Krähen haben wir eigentlich immer auf unserem Plateau, aber meistens sitzen die in großer Anzahl in den Bäumen, die am nächsten bei der Schafherde stehen. Dieser Bereich wird dann von den Greifen komplett großräumig gemieden und die Bussarde und der Rotmilan überfliegen es nur in größerer Höhe.