Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mykoplasmen eingeschleppt
Hotzihühner
04.04.2021, 22:41
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bitte um euren Rat.
Letzte Woche habe ich mir bei einem privaten Hobbyzüchter fünf Junghennen zu meinen acht Hühner gekauft. So weit so gut.
Anfang Woche viel mir auf das die fünf jungen immer wieder tagsüber viel geschlafen haben. Dazu hab ich mir aber nicht viel Gedanken gemacht, da ich dachte das kommt bestimmt durch den ganzen Stress (Umzug, von den anderen Hühnern gejagt usw.).
Nach dem jedoch dann ab Mittwoch einige meiner älteren Hennen starke Erkältungsymtome zeigten machte ich mir sorgen. Kurz darauf hin kam die Nachricht vom Verkäufer das eine Rasse die er zukaufte Mykoplasmen hat.
Okay gut, im Internet recherchiert, die Hühner mit Antibiotika behandelt, Vitamine unter das Futter gemischt usw.
Einer meiner alten Hennen ging es irgendwann so schlecht, sodass wir sie erlöst hatten.
Dem Rest geht es mittlerweile wieder gut.
Nun mache ich mir Gedanken über die Zukunft. Man liest von es sollte der komplette Bestand gekeult werden bis Mykoplasmen sind unbemerkt in den meisten / vielen Beständen unbemerkt vorhanden.
Solange es den Tieren gut geht steht das töten aller Tiere für mich eigentlich nicht zur Frage. Das kann ich nicht.
Habt ihr Erfahrungen damit gemacht? Wenn ja wie ist es bei euch? Bricht es oft aus und was tut ihr dagegen? Wie ist es wenn ich neue Hühner dazu kaufe? Diese werden ja dann quasi auch wieder damit angesteckt...
Ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen und eure Erfahrungen schildern. Im Moment bin ich echt ratlos....
Vielen Dank 😊
Liebe Grüße und schöne Ostern
birgit23
05.04.2021, 10:22
Wenn die Symptomen wieder auftauchen such dir eine guten TA und lass dir AB verordnen. So haben wir es in den Griff bekommen. Der TA has damals bei unseren Huhns Blutproben untersucht.
Es ist schon ein paar Jahre bei uns.
Landleben
05.04.2021, 10:32
https://www.huehner-haltung.de/haltung/gesundheit/krankheiten/mykoplasmose/
Anscheinend sollen bestimmte Antibiotika nicht wirken...
birgit23
05.04.2021, 10:39
Unser TA ist auf Geflügel spezialisiert. Ich weiß aber nicht mehr den Namen des ABs
Hotzihühner
05.04.2021, 11:26
Vielen Dank euch schonmal.
@birgit23 habt ihr immer wieder Ausbrüche oder merkt ihr gar nix mehr davon? Kauft ihr neue Hühner dazu oder lässt ihr den Stamm quasi aussterben und fängt dann von vorne an?
Wie sieht es bei der Legeleistung aus, hast du einen Unterschied gemerkt?
birgit23
05.04.2021, 11:40
Wir merken nichts mehr von den M.
Wir hatten im letzten Jahr dazugekaufte BE und Junghennen.
Unser TA meinte damals, das M. in Hobbybeständen häufig vorkommen würden, weil Hobbyhalter nicht gegen alles impfen würden.
M. schlummern in jedem Huhn und werden akut, wenn ein Huhn unter Stress steht. Ein Umzug ist ja auch Stress. Lt. TA kann man sich M. auch durch gekaufte BE in den Bestand holen.
birgit23
05.04.2021, 11:42
Wenn du wissen möchtest welches AB man anwendet, kann ich gerne unseren TA anrufen, bzw du fragst dich selber schlau.
birgit23
05.04.2021, 11:47
Bekomme es leider nicht verlinkt..
Am besten du spricht mit Windhaus oder Hemme selber. Es sind noch ein paar andere TÄ in der Praxis.https://uploads.tapatalk-cdn.com/20210405/86018a30521c0e6a542dc6b4144a961b.jpg
Hotzihühner
05.04.2021, 11:59
Alles klar herzlichen Dank 😊
Ich werde nächste Woche den Tierarzt anrufen und nachfragen.
Mal schauen ob andere noch ihre Erfahrungen teilen :)
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bitte um euren Rat.
Letzte Woche habe ich mir bei einem privaten Hobbyzüchter fünf Junghennen zu meinen acht Hühner gekauft. So weit so gut.
Anfang Woche viel mir auf das die fünf jungen immer wieder tagsüber viel geschlafen haben. Dazu hab ich mir aber nicht viel Gedanken gemacht, da ich dachte das kommt bestimmt durch den ganzen Stress (Umzug, von den anderen Hühnern gejagt usw.).
Nach dem jedoch dann ab Mittwoch einige meiner älteren Hennen starke Erkältungsymtome zeigten machte ich mir sorgen. Kurz darauf hin kam die Nachricht vom Verkäufer das eine Rasse die er zukaufte Mykoplasmen hat.
Okay gut, im Internet recherchiert, die Hühner mit Antibiotika behandelt, Vitamine unter das Futter gemischt usw.
Einer meiner alten Hennen ging es irgendwann so schlecht, sodass wir sie erlöst hatten.
Dem Rest geht es mittlerweile wieder gut.
Nun mache ich mir Gedanken über die Zukunft. Man liest von es sollte der komplette Bestand gekeult werden bis Mykoplasmen sind unbemerkt in den meisten / vielen Beständen unbemerkt vorhanden.
Solange es den Tieren gut geht steht das töten aller Tiere für mich eigentlich nicht zur Frage. Das kann ich nicht.
Habt ihr Erfahrungen damit gemacht? Wenn ja wie ist es bei euch? Bricht es oft aus und was tut ihr dagegen? Wie ist es wenn ich neue Hühner dazu kaufe? Diese werden ja dann quasi auch wieder damit angesteckt...
Ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen und eure Erfahrungen schildern. Im Moment bin ich echt ratlos....
Vielen Dank 😊
Liebe Grüße und schöne Ostern
Mykoplasmen schlagen gerne dann zu, wenn das Immunsystem der Hühner geschwächt ist. Andere Infektionskrankheiten oder Stress können der Grund sein (auch die Bestandshühner können durch das Dazusetzen neuer Hennen Stress haben). Normalerweise reagiert das Immunsystem aber gut auf Mykoplasmen, wenn man sich nicht gerade einen neuen Stamm einschleppt, wo sie noch keine Immunantwort parat haben. Deshalb sind Mykoplasmen normalerweise auch kein Dauerthema, wenn man nicht ständig neue Tiere dazubekommt, und der Bestand ansonsten fit und gesund ist. Bei Neuanschaffung halt einfach eine Quarantäne einhalten.
Die Empfehlungen wie Bestand keulen etc. richten sich in der Regel an Großbetriebe, die mit ihrem Geflügel Kasse machen müsse. Ein kranker Bestand verursacht nur Kosten, ohne Gewinne abzuwerfen. Die Tiere sind in der Regel nicht immun, und nach einer Antibiotika-Behandlung kann ein Verkaufsstopp von Fleisch und Eiern für eine bestimmte Zeit angeordnet sein. Das alles lohnt nicht, also wird gekeult.
Okay gut, im Internet recherchiert, die Hühner mit Antibiotika behandelt, Vitamine unter das Futter gemischt usw.
Welches AB hast du eingesetzt und vor allem, wie bist du da drangekommen ohne TA?
Hotzihühner
05.04.2021, 12:35
Hab es vom Tierarzt bekommen. Der hat es aber nicht wirklich richtig ernst genommen.
Und welches war es? Bei Mykoplasmen hilft zB Tylo Suscit, das bekommen meine gerade, weil per Abstrich Mykos festgestellt wurden.
Die „normalen“ Antibiotika wie zB Penicillin helfen nix weil Mykoplasmen keine Zellwand haben.
Ich würde aber auch erstmal einen Abstrich machen lassen bevor du auf gut Glück irgendwas machst.
SetsukoAi
05.04.2021, 12:54
Aus dem Grund setzt man neue immer (!!!) für ein paar Wochen in Quarantäne. Durch den Umzug sieht man dann ob sie krank sind oder nicht. So ist der Umzug sowohl für die neuen als auch für deine alten Tiere Stress.
Hotzihühner
05.04.2021, 12:58
Tylosin hat er gesagt. Weiß aber nicht ob ich es richtig geschrieben hab.
Ja das mit der Quarantäne nimm ich jetzt auch ernster.
Aber ich bin mittlerweile schonmal beruhigt das eure Hühner gut damit leben können.
Hallo zusammen,
Okay gut, im Internet recherchiert, die Hühner mit Antibiotika behandelt, Vitamine unter das Futter gemischt usw.
Einer meiner alten Hennen ging es irgendwann so schlecht, sodass wir sie erlöst hatten.
Dem Rest geht es mittlerweile wieder gut.
Ich bin auch ziemlich erstaunt darüber, welche Antibiotika du deinen Hühnern da auf Verdacht gegeben hast.
https://tiergesundheit.elanco.com/krankheiten/mykoplasmen
Die meisten Mykoplasmen sind ziemlich unempfindlich gegenüber vielen Antibiotia, man behandelt damit meist nur die Sekundärinfektionen.
Mir wäre die Gefahr der Resistenzen, die ich mir da heranzüchte, viel zu hoch.
Licht, Luft, geringe Besatzdichte, sauberer Stall, erkrankte Tiere dem Bestand zeitnah entnehmen. Der Rest wird damit fertig.
Hol' Dir Tylan/ Tylosin!
Ich habe/ hatte auch Mykos, die ich mir gleich anno '12 zu Beginn der Haltung hier am Hof von irgendwoher eingeschleppt hatte- hochvermutlich mit einer Henne vom Geflügelmarkt. Seinerzeit waren vor allem die halbwüchsigen Jungtiere betroffen, und in den Folgejahren dann regelmäßig die Küken und gerade selbstständigen Jungtiere. Mit dem schlimmsten Jahr 2014, wo ich die Hälfte der Nachzucht, 24 Jungtiere/ Küken verlor. Seit 2015 verwende ich Tylosin, womit ich kränkelnde Jungtiere bestens wieder auf den Damm kriegte. Und seitdem wurde es stetig besser.
2018 war nur noch ein Jungtier verdächtig, einmalige Gabe (reicht völlig) behob das schnell, und 2019 hatte ich erstmals gar nichts mehr. Und der überlebende, leider im Moment nicht so vitale Junghahn (ich hoffe, nach dem Entwurmen geht es bergauf mit ihm) von 2020 bekommt auch bis jetzt, trotz teils fiesesten Wetters, nichts mehr.
Das lässt mich denken, dass ich die Mykos seit spätestens 2018 wieder los bin. Angewendet, sowie die ersten Tiere auch nur ansatzweise verdächtig erscheinen, in diesem Sinne bissel versüppert im Gesicht, Schaum im Augenwinkel, Kopfreiben an der Schulter, etwas schwächliches Auftreten, und ich bin der Ansicht, man kriegt sie weg. Dies Jahr wird wahrscheinlich das definitive Ergebnis bringen- wenn dies Jahr wieder keine Küken was haben, auch keine aus Fremdeiern, habe ich sie wohl erfolgreich bekämpft. Und die auslösenden Tiere werden auch nicht mehr in der Gruppe sein, weil meine ältesten von 2015, und nur noch vier von denen da sind, allesamt nie krank gewesen.
Das passt doch dann alles, alles richtig gemacht und dein TA war dann wohl doch nicht so ignorant :)
Es könnte höchstens noch sein dass du vielleicht zu kurz behandelt hast, wie lange war das denn und hast du danach nochmal einen Abstrich testen lassen?
Tylosin ist das Mittel der Wahl bei Mykoplasmen und mit viel Glück bekommst du sie damit ganz weg. ich hoffe das auch für meine, bei mir kommt der ganze Bestand von einem Züchter, die hab ich dann quasi für alle schon miteingekauft.
Allerdings hätte mir eine Quarantäne nix genutzt, da die Symptome erst nach ein paar Monaten aufgetreten sind.
Das liegt aber daran, dass die Symptome auch oft von Sekundärinfektionen kommen und nicht von den Mykos selbst.
Edit: ich lese gerade nochmal dass das erst letzte Woche war. Behandelst du noch? Meine sehr kundige TÄ sagt man muss 2-3 Wochen behandeln, das würde ich auch unbedingt machen, denn sonst bekommst du wirklich Resistenzen.
Hotzihühner
05.04.2021, 20:46
Vielen vielen Dank euch. Das hilft mir schon viel weiter. Hab mir so viele Gedanken über die Tiere gemacht. Aber dann ist ja alles halb so schlimm wie befürchtet.
Mit Antibiotika wurden sie jetzt nur 4 Tage behandelt. Der Tierarzt meinte das reicht. Symptome zeigen sie auch keine mehr.
Denkt ihr ich soll nochmals verlängern oder erst mal so lassen so lange es keine Auffälligkeiten gibt?
Tylan/tylasin werde ich mir dann wohl für den Notfall nachhause holen. Hoffe ich bekomme das so einfach vom Tierarzt.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Das reicht auf keinen Fall. Das ist wie bei uns Menschen, da müssen AB auch eine bestimmte Mindestzeit genommen werden. Wenn das nicht gemacht wird werden nicht alle Erreger erwischt und die die es überlebt haben, werden dann resistent.
Also bitte so lange geben bis keine Mykos mehr nachweisbar sind, mindestens aber 2 Wochen.
Hat der TA dir das so gesagt? Wenn ja hat er wirklich keine Ahnung.....:roll
Hotzihühner
05.04.2021, 21:46
Wie ist das dann nach zwei Wochen ?
Sind die Mykoplasmen dann immer noch im Tier oder komplett weg?
Die Angaben zu Tylosin im Netz betragen alle 3-5 Tage. Ich würd das nicht 14 Tage durchgängig geben. Wenn nochmal Symptome auftauchen, Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Hier hat es übrigens auch gegen Mycos geholfen. Man muss es aber rechtzeitig geben.
Birgit K
06.04.2021, 06:35
Das reicht auf keinen Fall. Das ist wie bei uns Menschen, da müssen AB auch eine bestimmte Mindestzeit genommen werden. Wenn das nicht gemacht wird werden nicht alle Erreger erwischt und die die es überlebt haben, werden dann resistent.
Also bitte so lange geben bis keine Mykos mehr nachweisbar sind, mindestens aber 2 Wochen.
Hat der TA dir das so gesagt? Wenn ja hat er wirklich keine Ahnung.....:roll
Wenn ich das Medikament im Netz suche dann steht unter Anwendung eindeutig: bei Geflügel Anwendung 3 bis 5 Tage.
Hast du weitreichende medizinische Kenntnisse für deine Aussage?
Ich habe die Aussage meiner Tierärztin, die auf Geflügel spezialisiert ist.
Und ich werde es sehen, ich bin morgen wieder da zum Abstrich.
Ohne Kontrolle auf Erfolg würde ich mit so einer Therapie auch nicht einfach mal auf gut Glück aufhören.
Symptomfrei muss ja nicht heißen Erregerfrei.
Hotzihühner
06.04.2021, 08:45
Kannst ja mal Bescheid geben was die Ergebnisse vom Abstrich zeigen :)
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