Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erstes Mal Schlachten. Probleme bei der Betäubung
Hallo zusammen, ich muss das hier einfach mitteilen, vielleicht kriege ich einen guten Ratschlag...
Ich habe heute das erste mal einen Junghahn geschlachtet. Wollte das alleine machen (nicht mit meinem Freund) damit es nicht zwischendurch Diskussionen gibt und ich verunsichert werde. Er hätte die Kopf ab Methode gehabt, ich wollte den Ohrscheibenstich machen. Ich habe seit Monaten alles über Schlachten gelesen und mich darauf vorbereitet, habe ein gutes Stichmesser und Schlachttrichter gekauft, habe gestern Abend alles vorbereitet, Schlachttrichter aufgehängt, Tisch, Messer, einkochtopf, rundholz rausgeholt, ich habe mich bereit gefüllt. Heute um 6 Uhr habe ich den Hahn von der Sitzstange genommen, er war ganz ruhig. Ich habe ihn an den Beinen gehalten, er hat von alleine den Kopf relativ tief (nach vorne gestreckt) gehalten und ich habe mit dem rundholz (ca. 4 cm dick und ca. Unterarm lang) gegen den Hinterkopf geschlagen. Gefüllt war das ein starker Schlag und an der richtigen stelle, es hat Eber nicht gereicht. Ich habe es wiederholt (gefüllt mit voller Kraft). Dem Hahn ging es danach nicht gut, er hat mit offenem Schnabel geatmet und nicht versucht abzuhauen, aber er hatte noch den Liedreflex. Ich hatte Panik dass ich es gar nicht hinkriege, habe ihn in den Trichter gesteckt und gestochen. Das hat sehr gut geklappt, sofort kam mir pulsierend Blut entgegen, nach ca. 15 Sekunden hat es etwas im Trichter gezuckt und dann war es vorbei.
Also die Ohrscheibenstich Methode finde ich ganz gut aber ich traue mich nicht mehr mit der Betäubung davor. So was will nicht mehr erleben bzw. einem Tier antun. Im Nachhinein denke ich, ich habe mich beim schlagen gebremst, auch weil ich Angst hatte nicht die richtige Stelle zu treffen. Ich weiß aber nicht ob ich es besser hinkriegen kann. Und gerade will ich es nicht noch Mal versuchen. Ich habe noch drei Hähne zu Schlachten. Ich werde es wahrscheinlich mit meinem Freund machen und den Kopf mit dem Beil abhaken. Trotzdem würde ich gerne wissen, wie ihr genau die Betäubung macht. Wie hält man den Hahn am besten? Gibt es eine effizientere Methode? Ich habe gelesen, manche stecken den Hahn in den Trichter und führen dann den Schlag durch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das besser klappt. Da guckt so wenig raus, dass ich mich bestimmt noch mehr (unbewusst) bremsen würde.
Sulmtaler forever
28.08.2021, 09:51
Vielleicht hast du nicht stark genug zugeschlagen, vielleicht ist aber auch dein Rundholz nicht genug. Am besten funktioniert eine Hartholzgriff für eine Axt aus dem Baumarkt. Dann schlägst du mit der flachen Seite zu. Sie ist breiter und so triffst du dann auch besser. Das Hartholz ist dann auch kräftig genug.
Das nächste mal wird es dir besser gelingen. Beim ersten Mal hat man noch so Hemmungen.
Hallo Limonka, ich denke, dein Schlagholz ist zu dick. 4 cm finde ich viel zu breit. Da verteilt sich die Schlagenergie über eine breite Fläche, anstatt konzentriert den Hinterkopf zu treffen. Ich benutze ein Stück Besenstil aus Holz, ca. unterarmlang. Ich schlage eigentlich gar nicht fest zu, sondern nur sehr schnell aus dem Handgelenk heraus. Funktioniert bei mir prima. Kopf hoch, jeder muss Erfahrungen sammeln!
Liebe Grüße
Frank
Krähbert
28.08.2021, 09:59
Mit 4cm ist das ja eher ein Stock. Breiteres, schwereres Holz aussuchen und kräftig draufhauen. Damit hat sich dann auch die "hoffentlich treffe ich..."-Unsicherheit erledigt.
Huhn von den Hühnern
28.08.2021, 10:05
Die Betäubung isr auch bei der Kopf.ab.methode (Beil) erforderlich. Schlachten ohne Betäubung ist verboten.
Ich denke auch, daß das Schlagholz zur Betäubung nicht ideal war. Ich verwende einen Axtstiel, den wir etwas gekürzt haben. Der Rest ist dann "Technik und Übung".
Ok, beim nächsten Mal versuche ich es mit einem axtstiel. Ich hätte nicht gedacht dass es am Ende so ein Unterschied macht. Ich versuchen ein Bild hochzuladen von dem was ich benutzt habe und dem was ich beim nächsten mal benutzen würde. Irgendwie klappt es mit den Bildern nicht
Mit 4cm ist das ja eher ein Stock. Breiteres, schwereres Holz aussuchen und kräftig draufhauen. Damit hat sich dann auch die "hoffentlich treffe ich..."-Unsicherheit erledigt.
Es ist vornehmlich die Geschwindigkeit des Schlages in der das Schlagwerkzeug geführt wird, die die Effektivität des Zuschlagens ausmacht. Je dicker und schwerer der Schlaggegenstand um so langsamer. Also so abgesägter Besenstiel ca. 35-40 cm lang dürfte so am Ausgewogensten sein. Nur mal so als Beispiel: Ich habe noch keine Nunchakus gesehen, die aus Brennholzklötzen gebaut wären.
So was z.b.? https://www.land-warenhaus.de/beil-und-axtstiele-4326
Irgendwie kriege ich es nicht mit dem Foto hin, deswegen mit link
Ok, beim nächsten Mal versuche ich es mit einem axtstiel. Ich hätte nicht gedacht dass es am Ende so ein Unterschied macht. Ich versuchen ein Bild hochzuladen von dem was ich benutzt habe und dem was ich beim nächsten mal benutzen würde. Irgendwie klappt es mit den Bildern nicht
Geht am besten über picr.de, kostenlos anmelden und dann kann man loslegen.
Sulmtaler forever
28.08.2021, 10:33
Ja, genau sowas.
Danke! Ich fühle mich so schlecht, dass das Tier wegen meines unwissend leiden musste. Ich habe daraus was gelernt. Ich hoffe es klappt nächstes mal besser.
Eine Frage hätte ich noch? Wir haltet ihr das Tier dabei? Oder ist das egal, Hauptsache man trifft den Hinterkopf mit der richtigen Kraft?
So was z.b.? https://www.land-warenhaus.de/beil-und-axtstiele-4326
Irgendwie kriege ich es nicht mit dem Foto hin, deswegen mit link
Für die Hand eines Holzfällers, Metzgers, Bauarbeiters usw. wohl noch gerade recht. Aber für einen "Normalo" und insbesondere für eine Frauenhand schon zu klobig mMn.
Sulmtaler forever
28.08.2021, 10:53
Ich halte sie an den Beinen... und gleichzeitig nehme ich die Flügen (ein paar Federn) mit dazu, so können sie nicht flattern und gehen ganz schnell in den Trichter. Einen Platz wo man ganz schell den Schlagstock weglegen kann und das Messer gleich in der Hand hat. Je schneller desto besser.
....richtigen Kraft?
anstelle Kraft würde ich eher "Wucht" sagen.
spitzhaube2015
28.08.2021, 11:22
Wenn ihr zu zweit schlachtet wäre es einfacher, einer hält den Hahn, der andere betäubt.
Huhn von den Hühnern
28.08.2021, 11:26
Das finde ich total schwer, weil der Winkel meist nicht richtig paßt und jeder wirklich richtig stehen muß. Für mich nicht ratsam
hendllady
28.08.2021, 11:54
Die Betäubung mit Schlagholz hab ich auch früher gemacht, man bekommt auch damit Routine. Seit Jahren benutze ich ein Bolzenschußgerät, daß mittels Feder vorgespannt wird. Ist zwar auch eine Investition und es fällt wahrscheinlich nicht jedem leicht ein Tier in den Kopf zu schiessen, aber auch daran gewöhnt man sich rasch. Ich arbeite mit vier Trichtern, fülle die alle mit den Hendln auf, schieße der Reihe nach, stechen und ausbluten lassen. Hört sich zwar blöd an, aber als junges Mädl, hat mich meine Oma das Betäuben mit einem Rundholz an einem toten Huhn üben lassen. Bis sie mit meiner Schlagtechnik zufrieden war, durfte ich erst mein erstes Hendl betäuben und abstechen.
LG Maria.
Krähbert
28.08.2021, 11:54
Es ist vornehmlich die Geschwindigkeit des Schlages in der das Schlagwerkzeug geführt wird, die die Effektivität des Zuschlagens ausmacht. Je dicker und schwerer der Schlaggegenstand um so langsamer. Also so abgesägter Besenstiel ca. 35-40 cm lang dürfte so am Ausgewogensten sein.
Das stimmt schon, aber mit einem Schaschlikspieß kann man auch mit viel Anlauf und ausgedehntem Kampfschrei kein Huhn betäuben. Es kommt am Ende auf das Verhältnis von Masse und Geschwindigkeit an, aber eine Wissenschaft muss man nicht daraus machen. Die Idee mit Axt- oder dickem Besenstiel passt schon.
Nur mal so als Beispiel: Ich habe noch keine Nunchakus gesehen, die aus Brennholzklötzen gebaut wären.
Es ist nur eine Frage der Zeit...
https://www.youtube.com/watch?v=JFNncr4T4k0
Vielleicht hat der aufstrebende Meister Grizz Lee seine Übungen mittlerweile abgeschlossen und sein Trainingsgerät gegen die Brennholzklotz-Nunchakus ausgetauscht? ;)
Ich habe daraus was gelernt. Ich hoffe es klappt nächstes mal besser.
Genau. Nicht verunsichern lassen.
Auch wenn der erste Schlag nicht gesessen hat, hat das Tier doch bestimmt trotzdem ein schnelles Ende gefunden.
Das sind einfach Sachen, die man lernen muss. Ich bin mir sicher, dass keiner der Selbstschlachter hier noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Selbst nach jahrelanger Routine.
Sulmtaler forever
28.08.2021, 11:57
Das stimmt schon, aber mit einem Schaschlikspieß kann man auch mit viel Anlauf und ausgedehntem Kampfschrei kein Huhn betäuben. Es kommt am Ende auf das Verhältnis von Masse und Geschwindigkeit an, aber eine Wissenschaft muss man nicht daraus machen. Die Idee mit Axt- oder dickem Besenstiel passt schon.
Es ist nur eine Frage der Zeit...
https://www.youtube.com/watch?v=JFNncr4T4k0
Vielleicht hat der aufstrebende Meister Grizz Lee seine Übungen mittlerweile abgeschlossen und sein Trainingsgerät gegen die Brennholzklotz-Nunchakus ausgetauscht? ;)
Genau. Nicht verunsichern lassen.
Auch wenn der erste Schlag nicht gesessen hat, hat das Tier doch bestimmt trotzdem ein schnelles Ende gefunden.
Das sind einfach Sachen, die man lernen muss. Ich bin mir sicher, dass keiner der Selbstschlachter hier noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Selbst nach jahrelanger Routine.
Da hast du absolut Recht.
Landleben
28.08.2021, 12:24
Zusammengefasst....der Hahn wäre aus meiner Sicht mit der Methode deines Freundes wesentlich besser gefahren. Das was du da bezüglich des ersten Hahnes geschrieben hast, hört sich tatsächlich nicht angenehm an. Aus meiner Sicht sollte der Hahn so schnell als möglich das Bewusstsein verlieren / sterben. Wenn ich mich selbst bezüglich des Ablebens entscheiden müsste, käme nur Herzschuss oder Guillotine in Frage. Auf keinen Fall möchte ich als Hahn wiedergeboren werden, an dem der Ohr Stich geübt wird....:laugh
Klar, für den Hahn wäre es besser gewesen wenn ich den Ohrstich direkt und ohne Betäubungsversuch gemacht hätte. Aber das ist kein Grund das ab jetzt so zu machen. Noch eine Chance geben ich mir, nachdem ich hier noch ein bisschen Info bekommen habe. Es müsste auch für mich möglich sein ein junger Hahn zu betäuben, so dick ist der Schädel nicht.
Landleben
28.08.2021, 13:12
Wie gesagt, ich denke da mehr wie dein Freund. Stechen ist nicht so meins.
cairdean
28.08.2021, 14:03
Lass Dich von Landleben nicht runterziehen. Soweit ich weiß schlachtet er nicht selber und weiß demnach nicht wirklich wovon er spricht. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, Landleben. Kopf ab ohne Betäubung wäre in keinem Fall besser gewesen und ist nicht ohne Grund zum Wohle der Tiere verboten.
Dein Hahn hatte den Luxus morgens früh noch müde und ohne Stress von der Stange gepflückt und dann so zügig wie Dir als Anfänger möglich ins Jenseits befördert zu werden. Und das nur, weil Du den Mut hattest, es selber zu machen. Kopf hoch, Du wirst besser werden.
Schnappi66
28.08.2021, 14:08
Klar, für den Hahn wäre es besser gewesen wenn ich den Ohrstich direkt und ohne Betäubungsversuch gemacht hätte. Aber das ist kein Grund das ab jetzt so zu machen.
Wär außerdem ebenso verboten wie ohne Betäubung zu köpfen!
Landleben
28.08.2021, 14:53
@cairdean
Ich habe schon mit 10 selbst geschlachtet, damals war es auch noch nicht verboten. Heute überlasse ich es einem Schlachter.
Kopf ab ohne Betäubung wäre in keinem Fall besser gewesen....
Ich frage mich immer woher das jemand wissen sollte?
Krähbert
28.08.2021, 15:27
Klar, für den Hahn wäre es besser gewesen wenn ich den Ohrstich direkt und ohne Betäubungsversuch gemacht hätte.
Das ist ein Fehlschluss...
Ich meinte natürlich nur in dem Fall. Weil die Betäubung nicht geklappt hat und das Tier nur zusätzlich gestresst hat. Dafür habe ich aber was gelernt
Zusammengefasst....der Hahn wäre aus meiner Sicht mit der Methode deines Freundes wesentlich besser gefahren. Das was du da bezüglich des ersten Hahnes geschrieben hast, hört sich tatsächlich nicht angenehm an. Aus meiner Sicht sollte der Hahn so schnell als möglich das Bewusstsein verlieren / sterben. Wenn ich mich selbst bezüglich des Ablebens entscheiden müsste, käme nur Herzschuss oder Guillotine in Frage. Auf keinen Fall möchte ich als Hahn wiedergeboren werden, an dem der Ohr Stich geübt wird....:laugh
Die Menschen stellten sich zu den Zeiten der Guillotine natürlich schon die Frage, ob das nun wirklich so schmerzfrei wäre, wie angenommen. Also hat man sich die Köpfe vorgenommen, und geguckt, ob diese nach der Enthauptung irgendwie noch auf Schläge, Rufen etc. reagieren. Das taten sie, und zwar Minutenlang.
Von daher würde ich mir das mit der gewünschten Todesart nochmal überlegen...
Betäubungsschlag ist immer wichtig, selbst wenn er nicht auf Anhieb sitzt. Limonka, nicht entmutigen lassen.
Landleben
28.08.2021, 22:04
Also hat man sich die Köpfe vorgenommen, und geguckt, ob diese nach der Enthauptung irgendwie noch auf Schläge, Rufen etc. reagieren. Das taten sie, und zwar Minutenlang.
Halte ich für ausgemachten Blödsinn. Ohne Blutdruck, kein Bewusstsein. Bei einem Schlag an den Kopf ist man bewusstlos, aber wenn der Kopf dabei ab geht, ist das Bewusstsein da? Ohne Blutdruck?
Selbst wenn der Kopf dran ist und der Blutdruck fällt, geht sofort das Licht aus. Aber ein Kopf allein, ohne Blutkreislauf ?....finde den Fehler.
Die Menschen stellten sich zu den Zeiten der Guillotine natürlich schon die Frage, ob das nun wirklich so schmerzfrei wäre, wie angenommen. Also hat man sich die Köpfe vorgenommen, und geguckt, ob diese nach der Enthauptung irgendwie noch auf Schläge, Rufen etc. reagieren. Das taten sie, und zwar Minutenlang.
Von daher würde ich mir das mit der gewünschten Todesart nochmal überlegen...
Betäubungsschlag ist immer wichtig, selbst wenn er nicht auf Anhieb sitzt. Limonka, nicht entmutigen lassen.
Die höchste Dauer von "beobachteten" Reaktionen wird mit 30 Sekunden angegebenen.
Diesen ganzen Wahrnehmungen von Zeugen widersprechen jedoch neurophysiologische Untersuchungen. Ich zitiere mal aus nachfolgendem Link:
"Die Bewusstlosigkeit eines abgetrennten Kopfes hingegen ist bereits durch den Ausfall der lateralen Hemmung massiv und irreversibel. Bewusste oder höher verarbeitete Reaktionen eines abgetrennten Kopfes auf Zurufe sind nach Ablauf der 300 Millisekunden also zuverlässig auszuschließen. Man spricht hier auch von einem zerebralen Schock."
https://m.thieme.de/viamedici/mein-studienort-muenster-1607/a/kopflos-exkurs-exekution-empathie-30540.htm
Momentan schlachte ich nur noch in Notfällen.
Ich wickel das Huhn in ein Handtuch, lege es mit dem Bauch auf den Hackklotz.
Dann betäube ich immer 2x (doppelt hält besser). Außerdem sieht es mich so nicht.
Danach muss ich das Huhn nur noch am Handtuch (mit festem Griff) nach hinten ziehen und kann mit dem Beil den Kopf abtrennen.
Ich habe auch immer einen ca. 4 cm dicken Ast genommen.
Ich hatte bei 2 größeren Hähnen mal das Problem, dass sie nach dem Betäuben den Hals eingerollt haben.
Da hatte ich Stress.
Man möchte es halt sehr „schonend“ machen.
Huhn von den Hühnern
30.08.2021, 16:10
Ich finde allerdings, dass es einen Unterschied macht, einen gesunden Junghahn zu schlachten oder einen "Notfall (meist krank)" zu erlösen.
das Verhalten der Tiere ist anders.
Jagdhuhn
30.08.2021, 16:16
Die höchste Dauer von "beobachteten" Reaktionen wird mit 30 Sekunden angegebenen.
Diesen ganzen Wahrnehmungen von Zeugen widersprechen jedoch neurophysiologische Untersuchungen. Ich zitiere mal aus nachfolgendem Link:
"Die Bewusstlosigkeit eines abgetrennten Kopfes hingegen ist bereits durch den Ausfall der lateralen Hemmung massiv und irreversibel. Bewusste oder höher verarbeitete Reaktionen eines abgetrennten Kopfes auf Zurufe sind nach Ablauf der 300 Millisekunden also zuverlässig auszuschließen. Man spricht hier auch von einem zerebralen Schock."
https://m.thieme.de/viamedici/mein-studienort-muenster-1607/a/kopflos-exkurs-exekution-empathie-30540.htm
Ich hab es auch schon im Einsatz erlebt wie Leute zusammenklappen und das Bewusstsein verlieren wenn sie "nur" teile ihrer Gliedmaßen verlieren (Volumenschock). Ich habe da auch so meine Zweifel das der Kopf sich wesentlich anders verhält wenn prozentual noch mehr vom Körper fehlt als "nur" ein Arm bzw Flügel.
Aber trotzdem betäube ich trotzdem immer noch die Hühner. Ist ja letzten Endes auch kein Aufwand oder enormer Zeitverlust. Sicherer ist es auf jeden Fall.
Gerade habe ich die restlichen Hähne geschlachtet und es ging ganz gut. Letztendlich habe ich im Internet eine Anleitung zum Betäubung mit dem Bolzenschussgerät für Kleintiere gefunden und habe mir so ein Teil für 36 Euro gekauft. Damit ging es ganz ruhig und schnell, die Hähne haben nichts bemerkt und sie waren sicher betäubt, aber nicht sofort tot. Danach Ohrstich und Ausbluten hat super geklappt. Ich bin sehr erleichtert, fand es am Ende gar nicht so schlimm. Bei der Betäubung mit Kopfschlag oder beim Kopf abtrennen ist sonst so ein unangenehmes Gefühl, es fühlt sich für mich so brutal an, so war es ganz ruhig und entspannt.
Krähbert
04.09.2021, 08:29
Das kann natürlich auch eine Lösung sein.
Mit einem Bolzenschussgerät muss man aber noch mehr darauf achten, dass man richtig trifft. Da kann man nicht mal eben schnell "nachschießen"...
Das stimmt. Ich habe es vorher nachgelesen, auch mit Bildern. Man muss es hinter den Kamm setzen so dass der Bolzen zwischen Auge und Ohrscheibe zeigt. Wenn das Tier ruhig ist (bei mir war es so), klappt das gut.
FreilandBine
14.06.2023, 09:56
Ich weiss nicht, ob ich mich hier anschliessen darf, aber es ist ein grosses Thema für uns.
Den ersten Hahn mussten wir erlösen, mein Partner machte es allein.
Dann haben ich eine Trute geschlachtet, Betäubung mit einer massiven Metallstange. Das habe ich nicht geschafft. Nach drei Versuchen meines Partners habe ich ihr, als betäubt, den Kopf abgeschlagen. Tatsächlich geht mit dies einfacher als aufschneiden. Werde aber den Ohrstich (oder wie das hiess), noch recherchieren.
Wir haben inzwischen dann wieder 5 Hähne geschlachtet mit betäuben und Kopf abhauen.
Da die nächsten Soweit wären, habe ich hier den Thread gelesen und nun noch mehr fragen, zu denen, die ich schon hatte
Wir halten die Tiere nie an den Füssen, weil wir dies als Stressig empfinden für die Hähne und Truten, was denkt ihr hier?
Ich hatte mir inzwischen jedoch überlegt, sie so zu schlachten. An den Füssen nehmen, sie lassen den Kopf dann meistens fallen.
Woran erkenne ich, ob das Tier betäubt ist oder nur schmerzen hat. Sie flattern stark nach dem Schlag. Ich erkenne nicht ob sie wirklich betäubt sind. Ich erwarte eine Erschlaffung.
Mich belastet diese angebliche Betäubung so sehr, dass ich eigentlich den Kopf direkt abhacken will (will, aber nicht mache). Ich denke dann immer, selbst wenn er 30 Sekunden spüren würde… hat er sicher weniger gelitten, als wenn ich ihn noch 1-3 mal schlage und hoffe, er bekommt nichts mehr mit?
Wir wollen uns ein Bolzenschussgerät kaufen, aber man hat die Qual der Wahl. Mein Freund sagt, es darf nicht penetrierend sein. Kann (darf) mir jemand hier einen Tipp geben?
Danke für Eure Tipps
hendllady
15.06.2023, 15:34
Servus Bine!
Ich schlachte übers Jahr verschiedenes Geflügel, habe mir mal sogar überlegt ein elektrisches Wandgerät zur Betäubung anzuschaffen, allerdings war mir das Ding dann doch zu teuer. Daher betäube ich weiterhin mit meinem F. Dick Kleintierbolzengerät (Federdruck).
Funktioniert schon seit Jahren tadellos, ist einfach aufgebaut und für mich genau das Richtige Am Schlachttag geben ich vorm ersten Schiessen ein paar Tropfen Pflanzenöl und es läuft wie geschmiert..gggg
Allerdings empfehle ich Dir, bevor du zum lebendigen Objekt schreitest, an einem toten Huhn mal zu üben. So bekommst Du das Gefühl für den Abzug und auch wie sich das Gerät beim Schiessen anfühlt. Wenn Du das Huhn geschossen hast, kannst Du zur Kontrolle auf die Pupille tippen, wenn kein Zucken erkennbar ist, dann ist das Tier perfekt betäubt und spürt sicher nichts mehr vom Abstechen.
Schöne Grüsse.
Hühner sind mit Schlag sehr leicht zu betäuben, ich habe den Eindruck das der Hals dabei lang und steif wird. Und für mich klingt es als würdet ihr aus Angst so heftig zuschlagen das ihr die Tiere im Grunde schon mit dem Schlag tötet.
Ich schlage mit einem extrem leichten unterarmlangen Holzknüppel und denke auch bei mir sind die Tiere quasi mit der Betäubung nicht in der Lage wieder aufzuwachen.
Zum halten kann ich nichts sagen, ist schwierig. Ich weiß nicht wie man die stressfrei halten kann.
Angora-Angy
15.06.2023, 22:31
Tiere ab 5kg dürfen nicht mit Kopfschlag betäubt werden laut Tierschutz Schlachtverordnung. Für die braucht man ein Bolzenschussgerät oder die elektrische Betäubung. Das Schussgerät darf selbstverständlich penetrierend sein, warum sollte es das nicht dürfen?
Von der Elektrobetäubung bin ich persönlich nicht überzeugt. Ich habe das im Lehrgang 4 oder 5 mal gemacht (Legehennen) und JEDE EINZELNE davon musste ich hinterher mit einem Schlag nachbetäuben. Da kann ich lieber direkt draufhauen. Zumal ich es nicht für angenehm für das Tier halte, bei vollem Bewusstsein in den Apparat gesteckt zu werden. Das Gefummel mit dem Gummihandschuh finde ich auch nervig, vor allem wenn man mehrere Tiere hintereinander macht. Anziehen, ausziehen, anziehen, ausziehen... das stört.
Für den Schlag habe ich ein solides Stück Eichenholz, das war mal ein Schaufelstiel, und mit dem ziehe ich ORDENTLICH durch, dann sitzt auch die Betäubung. Zu zaghaft oder nicht richtig gezielt ist nicht gut. Ich halte kleine Hühner mit der Hand um Beine, Schwanz und Flügel (Serama etc) und größere im Arm auf Hüfthöhe. Warten bis sie ruhig gucken, dann demmn Körper ein paar Zentimeter nach hinten bewegen - Hühner sind Steadycams, der Kopf bleibt möglichst an seinem Ort, auch wenn der Körper bewegt wird. Dadurch steckt sich der Hals und man hat freie Bahn für den Schlag. Durch die Position auf Hüfthöhe hat die rechte Hand mit dem Knüppel genug Platz zur Kraftentfaltung auf dem Weg nach unten. Bei höherem Halten wird es schwieriger, eine gerade Bewegung auszuführen und den Kopf gut und mit Schmackes zu treffen. Die Betäubung sitzt, wenn das Huhn die Augen zu hat und unregelmäßig zuckt. Gezielt wirkende Fluchtversuche sind ein Zeichen für ungenügende Betäubung. Genauso schreien.
Das betäubte Huhn kommt dann in den Trichter (aktuell eine große Waschmittelflasche ohne Boden, an die Wand geschraubt) und dann erfolgt der Kehlschnitt oder Ohrscheibenstich. Im Idealfall steht ein Eimer drunter... [emoji6]
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FreilandBine
22.06.2023, 18:23
Entschuldigt, dass ich nun nochmal schreibe.
Ich bin super dankbar für Eure Nachrichten. Tatsächlich verstehe ich nun nochnicht ganz, wie das mit der Betäubung ist.
Angela sagt, dass sie ordentlich durchzieht und das Tier zuckt.
Wenn ich Sorteng richtig verstehe, braucht es weniger Kraft.
Zuckt oder flattert ein betäubtes Tier?
Ich glaube tatsächlich, dass wir die Tiere jedes mal getötet haben.
Wenn man sie unter dem Arm hält, lassen sie bei Betäubung den Kopf hängen?
Ich danke Euch, für Eure Beschreibungen. Es ist, wenn man das bei diesem Thema sagen kann, toll, dass man hier über so etwas reden kann.
Viele Grüsse
Bine
FreilandBine
03.07.2023, 14:51
Hallo ZUsammen,
vorgestern kam unser Bolzenschussgerät an und gestern haben wir geschlachtet. Es waren Welten.
Zu den Posts seit meiner Antwort kann ich nur sagen:
Danke für den Tipp mit Dicks Bolzenschussgerät für Kleintiere, das ist viel besser!!
Und offensichtlich braucht es eben nicht viel Kraft. Ist natürlich so eine Sache. Wer selber nicht viel kraft hat, braucht vielleicht seine ganze Kraft zum betäuben. Wir sind beide sehr stark und wir haben die Tiere jedesmal getötet. ;(
Gestern haben sie nur kurz gezuckt und waren bis auf einer danach fast still.
Und: es ist Blödsinn, dass der Schädel zertrümmert wird (wenn man das für Kleintiere bis 10/16kg hat), haben das am Abend vor der Schlachtung in einem anderen Thread gelesen. Der Bolzen ist sehr gross, hinterlässt aber ein kleines Loch.
Danke für alle Tipps usw.
Heuzutage ist es nicht selbstverständlich über solche Themen reden zu können.
Viele Grüsse
Bine
Die Betäubung isr auch bei der Kopf.ab.methode (Beil) erforderlich. Schlachten ohne Betäubung ist verboten.
Ich denke auch, daß das Schlagholz zur Betäubung nicht ideal war. Ich verwende einen Axtstiel, den wir etwas gekürzt haben. Der Rest ist dann "Technik und Übung".
Ich verstehe, das auch bei der oben genannten Methode die Betäubung erforderlich ist. Und ich finde es auch richtig so.... Meistens.
Also eigentlich nur, wenn dass Tier bis zum Tod zu viel leiden würde.
Ich verstehe nicht, warum ich z.b meinen Hahn betäuben muss, wenn ich ihn von der Stange nehme, mit ihm im Arm zum Hackstock gehe, ihn sanft hinlegen, und zack.
Ist das nicht der beste Tod den ich meinem Tier bescheren kann?
Ich habe echt keine Ahnung wie das mit dem Smerzempfinden wirklich ist.
Vll kann mich da ja jemand sachlich aufklären.
In meiner Vorstellung, kann dass Tier ja fast nichts spüren oder? So schnell wie dass geht.
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