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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ko Shamo gegen Habicht



Maxwell
03.04.2022, 09:43
Hallo.
Habe Sundheimer Hennen (zur Zeit noch 11) und ein massives Habicht Problem . Übernetzen geht bei mir nicht. Habe mir jetzt überlegt einen Ko Shamo Hahn zuzulegen. Verträgt sich dieser mit meinen Hennen ? Könnte dieser Hahn zur Minimierung meiner Verluste helfen ? Vielleicht hat hier jemand Erfahrung damit gemacht.
Danke, Maxwell.

Beegfood
03.04.2022, 11:11
Also ein Ko Shamo Hahn macht ganz sicher nichts gegen den Habicht :neee: Meiner ist ein ganz schöner Schisser und hat ja auch nur ein knappes Kilo der Kerl…

Wenn überhaupt beschützen große Shamo ihre Hennen vorm Habicht, oder auch echte Asil (kannst Yokojo aus dem Forum mal anschreiben, der züchtet solche), Hint, Satsumadori oder andere orientalische Kämpfer Hähne. Aber selbst bei denen nicht alle.

Manchmal beschützen auch nicht-Kämpfer Hähne ihre Hennen, aber wohl sehr selten…

LG
Beegfood

nero2010
03.04.2022, 11:28
Wenn du es mit einem kampferfahrenen Habicht zu tun hast oder gar ein erfahrenes Weib dann ist der kleine Hahn das 1. Opfer.

sil
03.04.2022, 12:12
Bei mir hilft das Mitlaufenlassen mehrerer Hähne (ich habe stinknormale Zweinutzungsrassen bzw Mixe daraus)
Ich konnte schon mehrfach beobachten, daß bei einem Angriff auf eine Henne die Hähne sich aufteilen. Mindestens einer begleitet die Hennen in sichere Verstecke, die anderen gehen gemeinsam gegen den Habicht vor und können ihn in der Regel auch vertreiben. Mehrere Hähne bedeuten auch erhöhte Wachsamkeit und schnelles Warnen.
Die Verluste an erwachsenen Hennen sind wirklich selten.

sil
03.04.2022, 12:16
Ein einziger Hahn ist unter Umständen damit überfordert, auf einen größeren Hennentrupp aufzupassen, und bei einem Habichtangriff steht der Hahn alleine. Entweder er geht, mit eher schlechten Chancen, den Angreifer an, oder er bringt die Hennen in Sicherheit.

Lisa R.
03.04.2022, 12:26
Hier arbeiten die Hähne auch erfolgreich zusammen. Vorgestern war wieder Tumult im Hühnergarten. Eine Ursache konnte ich nicht ausmachen. Ich hörte nur an den Warnrufen, dass etwas sehr bedrohliches los ist. Man hört da ja auch als Mensch einen Unterschied.

Die zwei Althähne gingen mit ihren Hennengruppen in Deckung, da war kein Huhn mehr zu sehen. 3 der Junghähne standen weiträumig im Dreieck verteilt im Auslauf auf freier Fläche und warnten was das Zeug hielt. Sah so aus, als sicherten sie das Areal und erwarteten den Angreifer. Sie waren eindeutig im Verteidigungsmodus und bereit an-/einzugreifen.

Sind alles Hähne von 2 Nutzungsrassen. Aber sie sind mit den Althähnen in dem großen Gelände aufgewachsen und haben von den Alten ihren Job wohl ordentlich gelernt.

Im Moment laufen hier jetzt noch 5 Hähne. Streit gibt es selten die Rangordnung ist geklärt.

Mir ist schon öfter aufgefallen, dass es den Althähnen mulmig wird, wenn ich die Junghähne in einer Aktion weggeschlachtet habe. Dann waren sie plötzlich nur noch zu Zweit für alles zuständig. Hat ihnen nie wirklich gefallen. Sie wissen schon, für was sie die Jungen brauchen.

Gestern ist einer der Junghähne zu meinem Cousin umgezogen. Heute ist schon den ganzen Tag Unruhe, ständiges Gekrähe und Rumgerenne. Sie müssen sich neu organisieren.

Schnappi66
03.04.2022, 13:52
Genau so habe ich das bei mir auch! Von wegen es geht nur ein Hahn in der Gruppe. Das mag auf eng begrenztem Raum auf englischem Rasen mit 5 Hennen und 2 Bäumen so sein, aber wenn viel Platz mit guter und natürlicher Strukturierung da ist, der Charakter der Tiere paßt, die Rangordnung steht, dann haben auch mehr Hähne ihre Berechtigung und ihren Platz. Sehe bei meinen auch eine gute Aufgabenteilung und ich finde das auch ganz natürlich so. Die ranghohen Hähne sind direkt für die Hennen zuständig, die Junghähne am Rand der Gruppe schützen die Gruppe gegen Feinde von aussen. Notfalls und je nach Mut der Hähne halten auch mal alle zusammen wenn die Hennen in Sicherheit sind.
Bisher habe ich noch nie ein Tier an einen Fuchs, Marder, Habicht, Sperber, wilde Katzen oder wildernden Hund verloren und von allem gibt es hier genug. Meine Hähne sind Kunterbunt-Mixe, und reinrassige Zweinutzungshähne. Ausnahme waren mal ein paar Augsburgerküken, welche ohne Feindkontakt aus Panik tot umgefallen sind als ein Habicht im Netz vom Kükengehege hing und sie panisch in die Voliere geflohen sind.

Silmarien
03.04.2022, 14:19
Letztes Jahr habe ich versucht, mindestens zwei Hähne zu behalten. Leider hat der 1. Wahl-Hahn (Marans) keinen seiner Schlupfbrüder neben sich akzeptiert. Es fehlte leider auch ein Althahn. Nun ist er der "Althahn", ob er jetzt einen Jüngeren akzeptieren würde?

Schnappi66
03.04.2022, 14:43
Mit lauter Gleichaltrigen stimmt, da geht das oft nicht gut. Ein souveräner Althahn und da Junge dazu klappt besser. Meiner Erfahrung nach ist es auch noch besser mehr als 2 Hähne zu haben, dann fixieren die sich nicht so aufeinander.

Irmgard2018
03.04.2022, 14:45
Bei mir habe ich auch das Gefühl, daß es mit den momentan fünf Hähnen gar nicht so schlecht aussieht.
Als die letzthin im Garten alle an unterschiedlichen Ecken sandgebadet hatten, waren irgendwie überall Hähne dabei. An einer Stelle badete eine Henne mit einem Hahn, aber ein zweiter Hahn ist neben ihnen herumstolziert. Auf einer anderen Ecke badeten zwei Mädels, in meine Richtung abgeschirmt durch zwei Hähne. Ich hatte da auch richtig das Gefühl, die passen auf daß nichts passiert, sodaß die anderen einfach nur genießen konnten.

sil
03.04.2022, 14:47
Es funktioniert leider nicht immer, mehr als einen Hahn zu halten, und grade mit Maranshähnen habe ich leider auch die Erfahrung gemacht, daß sie nur schwer bis gar nicht mit anderen Kerlen kompatibel sind. Aber wenn der Charakter und der Hormonspiegel der beteiligten Hähne passt, gibt es meiner Meinung nach kaum einen effektiveren Habichtschutz.

sil
03.04.2022, 14:56
Irmgard, ich beobachte regelmäßig, daß die Hennen sich aufspalten in Grüppchen und Trüppchen und sich keineswegs alle vom Chefhahn zusammenhalten lassen wie eine Schafherde vom Hund. Es ist eher so, daß ein Hahn versucht, durch seine Wächterfähigkeiten und durch Fürsorglichkeit die Hennen von sich zu überzeugen. Wenn die Hennen lieber was anderes tun als sich in seiner Nähe aufhalten, hat er Pech, und er muß entweder damit leben, daß er nicht alle im Auge behalten kann, oder er muß sich mächtig anstrengen, um auf alle aufzupassen. Je mehr Hähne, desto mehr Aufpasser, und meiner Überzeugung nach bringt das auch für den Chefhahn weniger Stress. Voraussetzung ist natürlich, daß die Hähne souverän genug sind um sich miteinander zu arrangieren.

Lisa R.
03.04.2022, 15:55
Ich hab die gleichen Erfahrungen mit Maranshähnen wie sil. Aber auch andere "Franzosen" sind ähnlich gestrickt. Bresse-Hähne sind ebenfalls sehr zänkisch untereinander. Am verträglichsten waren hier immer die Sundheimer und die Mechelner Jungs. Ein souveräner Althahn erleichtert sie Sache ungemein.

Schnappi66
03.04.2022, 19:13
Sehr verträglich untereinander und gegenüber anderen Rassen und trotzdem noch mit guten natürlichen Instinkten und gut zum Schutz sind bei mir z.B. auch Blumenhähne.

Susanne
03.04.2022, 20:49
Um nochmal auf den Ko Shamo zurückzukommen: Ich kenne die so, dass sie sich eine Frau suchen und sich nur um diese kümmern. Ich hatte ja zwei von der Sorte und jeder hatte seine passende Henne, die großen Hennen wurden nicht gehackt oder so, aber auch nicht bestiegen und die hätten die beiden auch nicht beschützt. Die sind immer brav mit ihrer Henne unterwegs gewesen, waren sehr verträglich, aber definitiv keine Aufpasser für andere Hennen. Verträglich mit anderen Hähnen waren meine beiden, sie lebten zusammen (also die beiden Ko Hähne) mit einem großen Hahn, einem Zwerglachshahn und einem Federfüßigen Zwerghahn, alles ohne Probleme.

Gitti
04.04.2022, 13:10
MMn wäre das ein Experiment auf Kosten der Tiere. Was, wenn der Hahn es nicht schafft? Und wieder ein Huhn dran glauben muss, vielleicht "nur" schwer verletzt wird oder der Hahn das Opfer wird?

Am sinnvollsten ist es wohl, einen abgetrennten Bereich zu schaffen der sich auch übernetzen lässt. So hat der Habicht in Zukunft keinen Erfolg mehr und wendet sich anderen Möglichkeiten zu..... Eine Abtrennung muss ja nun keine aufwändige Voliere sein, auch mit einfachen Netzen lassen sich Hühner auf einem Bereich halten und sind so gegen die Luftwaffe geschützt. Wenn man in der Nähe ist, kann man den Hühnern ja immer noch Freilauf ermöglichen.

Darwin
04.04.2022, 15:26
Wenn alles stimmt, Rasse, Hähne, Gelände, Altersstruktur der Herde, Naturbrut und trainierter Hund, dann ist der Habicht nach meiner Erfahrung kein Problem und die Hühner können im Freilauf gehalten werden. Meine ältesten Hennen sind beide neun Jahre alt und haben ihr ganzes Leben im unbegrenzten Freilauf verbracht.