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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wildzaun vs. Maschendraht - Überlegungen



AlexL
12.03.2009, 22:21
für unsere (noch anzuschaffenden) hühner wollen wir den auslauf einzäunen. ich habe jetzt bereits einiges dazu gelesen, trotzdem stellen sich mir noch fragen.

wir leben in waldnähe, in alleinlage und werden sicherlich des öfteren besuch bekommen vom fuchs, aber auch vom habicht, marder und was weiß ich, was noch alles auf hühner(unge)braten steht.

ok, die unauffälligkeit des wildzaunes spricht für ihn. aber ist es nicht so, dass z.b. ein marder oder habicht viel besser durch einen wildzaun kommen, weil er nach oben hin viel größere abstände im gefelcht hat als ein gleichgroßer maschendrahtzaun? (oder denke ich falsch, weil ich ja auch nicht den ganzen auslauf mit einem netz überziehen kann und die maschenweite des zaunes deshalb egal ist, weil marder und co. notfalls auch einfach beim maschendrahtzaun oben drüber klettern würden?)

zweite überlegung: (angelesener fakt:) gegen den fuchs sollte man den zaun ca. 50 cm im boden eingraben, steine mit einfüllen (auf der seite außerhalb des auslaufes), damit er die lust am graben verliert und aufgibt. stimmt das so?

dann würde doch bestimmt ohnehin nur ein maschendrahtzaun sinn machen, weil ich ansonsten die ganzen engen maschen des knotengitters im boden eingraben würde und oben heraus nur die weit auseinanderstehenden maschen übrig blieben.
oder mache ich hier wieder einen denkfehler?

welcher zaun ist also für uns geeigneter???

Philipp G.
12.03.2009, 22:27
Der Fuchs kommt so oder so ganz sicher,Habicht kommt von oben,da nutzt kein Zaun.

Gegen den Fuchs kannst du eig. nichts machen....ich sprech aus erfahrung...;)

Ich würde an deiner Stelle einfach einen Wildzaun drummachen... das ist das günstigste...

AlexL
12.03.2009, 22:38
und den zaun gar nicht eingraben??? das ist ja so als würde ich dem fuchs ein tablett mit den hühnern drauf reichen oder nicht?

vogthahn
12.03.2009, 22:42
Wildzaun ohne eingraben, aber direkt auf die Erde ohne Durchschlupfmöglichkeit setzen
wenn der Fuchs wirklich dringend rein will, schafft er es auch
er kann bis 2m springen, dagegen hilft dann nur wieder ein nach außen gekipptes Zauns-Oberteil
also irrsinniger Aufwand

AlexL
12.03.2009, 22:44
puh, das klingt ja so, als ob ich schon jetzt jede menge verluste einkalkulieren müsste. da frage ich mich: soll ich mir überhaupt hühner anschaffen? *gradefrustschieb*

andrevonwiesa
12.03.2009, 22:47
Glück auf

Maschendraht ist denk ich besser und eingraben
da sich meine Hühner selbst den weg nach draussen graben
Fuchs kommt meist Nacht und in der Dämerung oder wenn sie Junge haben

vogthahn
12.03.2009, 22:53
Original von AlexL
puh, das klingt ja so, als ob ich schon jetzt jede menge verluste einkalkulieren müsste. da frage ich mich: soll ich mir überhaupt hühner anschaffen? *gradefrustschieb*

probieren geht über studieren ;)
ich denke auch, das sie tagsüber eher Habicht zu fürchten haben

Kohlhof
13.03.2009, 06:02
So, wie du eure Wohnlage beschreibst (schlichtweg: traumhaft :)) , ist es fast egal, welchen Zaun du nimmst. Die Wahrscheinlichkeit vom Fuchs (oder Marder usw.) besucht zu werden, ändert sich durch die Zaunwahl oder das Eingraben nur um Nuancen, glaube ich.

Ich finde es wichtiger, den Stall absolut dicht zu machen und konsequent abends rechtzeitig zuzusperren und vor allem morgens nicht zu früh zu öffnen.

Wie viel Fläche möchtest du einzäunen? Ab einer gewissen Größe des Auslaufes ist das mit dem Maschendraht ja sicher auch eine Preisfrage...

LG Kohlhof

AlexL
13.03.2009, 07:01
wir möchten ca. 600 qm abzäunen. 200 für die hühner und 400 für 2 gänse. zwischen den beiden tierarten reicht doch sicher ein nicht so hoher hasendraht oder nicht?
wenn nicht an einer seite des grundstückes die kreisstrasse läge, (zwar nur morgens früh und zum feierabend stärker befahren, wobei ich stark befahren immer noch übertrieben ausgedrückt finde, denn es folgen nach uns nur noch 2 kleine dörfer, ohne geschäft, so dass so gut wie nie ein lkw langfährt. ;)), würde ich wahrscheinlich eher den spielbereich meiner tochter und den garten einzäunen und die tiere ansonsten frei laufen lassen. das wäre auch weniger arbeit *lach*

Kohlhof
13.03.2009, 07:13
Wenn Fuchs und Marder eh schon Thema sind, ist das mit dem Freilaufen lassen so eine Sache. Aber da gibts schon einige gute Diskussionen hier im Forum, wo man Argumente für beides finden kann. Wenn die Hühner in den Wald laufen können, steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass sie Opfer einer fiesen Attacke werden.

Auch zum Thema Strasse gibt es hier schon verschiedene Threads. Manche sagen, ihre Hühner meiden die Strasse eh, andere würden sich lieber nicht darauf verlassen.

Ich denke übrigens, dass man die Auslaufgröße, die du planst, noch unter vertretbarem Kostenaufwand mit Maschendraht einzäunen könnte. Wie hoch der Draht zwischen den Tierarten sein sollte, hängt davon ab, welche Hühnerasse du halten willst und wie tragisch gelegentliche Besuche deiner Huhnis bei den Gänsen für dich wären.

Ich würde mich bei der Lage, die du beschreibst, vermutlich für freilaufende Huhnis entscheiden, mich aber auf gelegentliche Verluste gefasst machen :( (muss aber nicht sein, meine Großeletern wohnen auch im Wald am Arsch der Welt und verlieren nie Hühner an Fuchs oder Marder, nur ein- bis zweimal im Jahr an den Habicht).

LG Kohlhof

AlexL
13.03.2009, 07:26
naja, ganz so nah ist der wald nicht, dass wir fast drin stehen. ;) unterhalb von unserem haus ist noch eine alte mühle, dazwischen etwas loser laubwald. dann nach und neben der mühle weiden, auf denen schon mal schafe oder rinder stehen, dann kommt der wald. ich mach mal fotos, ok?

sil
13.03.2009, 09:13
Wir wohnen tatsächlich "mitten im Wald", und haben Hühner.
Einzäunen ohne Not mag ich nicht, wäre auch zuviel Aufwand, unsere Zäune so zu bauen, dass sie dem Schnee im Winter standhalten. Wenn nötig, baue ich einen mobilen Stromzaun auf, ansonsten aber laufen Hühner und Enten frei, auch im Wald.
Verluste durch Fuchs gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten 3 mal, beidemale frühmorgends, weil der Hühnerstall nicht zu war.
Marder war noch nie da, vielleicht, weil Hund (und Katzen??) ihn vergraulen.
Der Habicht wohnt nebenan, schaut öfters vorbei, hat aber, wenn überhaupt, ganz selten Glück. Beinahe alle Hühner (gekaufte und hier geschlüpfte) lernen sehr schnell, auf Gefahr von oben zu achten.
Grüße
sil

Zwergerpel
13.03.2009, 10:00
Wir wohnen auch am Rand des Ortes neben Streuobstwiesen, Wäldern und Heckenstreifen. Verluste durch den Fuchs gabs einmal, öfter waren Nachbars Huhnd, Nachbars Katze oder der Uhu da.

Nach meinen Erfahrungen hilft gegen den Fuchs nur rechtzeitiges Einsperren der Tiere und ein supi Verhältnis mit dem lokalen Jagdpächter ;)

AlexL
13.03.2009, 10:18
ich glaube, das ist heir öffentlicher forst, aber ganz sicher bin ich nicht.

2Rosen
13.03.2009, 13:04
Heyho Alexl,
bei uns sieht die Lage ähnlich aus.
Wir haben zwar schon Hühner und eigentlich auch ordentlich Auslauf aber unsere Brachwiese nebenan mit knapp 1 ha ist mir einfach zu schade als das da unsere Gackerlinge nicht rumtüdeln könnten.
Um diese Wiese zumindest teilweise einzuzäunen hab ich mir jetzt auch 100m Wildzaun kommen lassen. Unten kleine Maschen (5cm hoch) oben größere, 1,50m hoch.
Mir fehlen übrigens noch die Zaunpfähle !!! (Holz, ca. 40 St. 2m lang)
Wer welche in der Nähe abzugeben hat bitte melden !!!
Zurück zu Thema.
Mir geht es nur darum streunende Hunde und unbefugte Menschen von den Tieren fern zu halten, sowie den Hühnern das ausbüchsen so schwer wie möglich zu machen.
Ich werde den Zaun nur 10-15cm eingraben. (Wenn ein Fuchs oder Marder rein will findet der immer einen Weg oder macht einmal hüpf)
Bei einem Bekannten im Nachbardorf hat ein meuchelnder Fuchs tagsüber bis auf zwei verstörte Hennen alles an Tieren zerlegt was er in die Fänge bekam - tagsüber ca. 2km vom Wald weg, war wohl ziemlich hungrig uns streunte durchs Dorf.
Viel wichtiger ist, wie Kohlhof schon schrieb immer und rechtzeitig zuzusperren und den Stall so dicht wie möglich zu halten.
Wenn eine Hauptstraße dort lang geht hast Du sicher mehr Verluste durch "Reifen" als durch Räuber wenn Du sie frei laufen läßt.

AlexL
13.03.2009, 13:11
im moment habe ich noch ganz andere probleme, siehe unterrubrik "dies und das"... :(

Melinsito
13.03.2009, 13:31
Also wir haben Wildzaun und bei mir hat dieses Jahr der Marder zweimal innerhalb des Geheges zugeschlagen. Beim zweiten Mal war das Gehege sogar übernetzt.Es war auch definitiv tagsüber weil wir zur Dämmerung wieder zu Hause waren und die Überreste gefunden haben.
Ich hatte sie eigentlich nur eingesperrt wegen dem Fuchs, der dieses Jahr bei uns zugeschlagen hatte.
Letztes Jahr hatte ich so gut wie keine Verluste, da hatten sie fast komplett Freilauf. Das vorletzte Jahr hatte ich fast alle verloren (braune Hydriden). Das ist saisonbedingt bzw. typbedingt.
Ich bin selber am Überlegen, ob ich bei einem neuen Gehege stattdessen Maschendraht nehmen sollte.
Für besonders schützenswertes Federvieh wie z.B. Glucke mit Küken werde ich auf jeden Fall eine Voliere mit Maschendraht bauen und wenn ich mir wieder Laufenten hole bekommen sie zum Herbst auch eine Voliere.

AlexL
09.04.2009, 11:30
soderle, das thema maschendraht oder wildzaun hat sich jetzt von selbst geklärt. die untere naturschutzbehörde hat bestimmt, dass ich keinen maschendraht setzen darf, nur "ortsüblichen" wildzaun. (seltsam nur, dass hier allerorten nur maschdrahtzäune stehen, sei es um den campingplatz, den tennisplatz, den öffentlichen park. von wildzaun keine spur, aebr angeblich ORTSÜBLICH :stupid)
der wildzaun wird mir übrigens genau vorgeschrieben: bis max. 50 cm höhe engmaschig, danach müssen die maschen mind. 10x10 cm betragen.
ist das eurer meinung nach ok???

aber immerhin: ich habe die genehmigung!!!! auch wenn ich den stall jetzt nicht rosa streichen darf :P :laugh, er muss in dunklen farben gehalten sein, braun, schwarz, dunkelgrau oder grün. irgendwie haben die da schon nen schaden....... ;)

vogthahn
09.04.2009, 13:52
Hallo!


ist das eurer meinung nach okfragend

Ist ok!

Nur wenn ganz junge Küken vorhanden wären, müßte man unten herum etwas Kaninchendraht o.ä. anbringen, ganz kleine Küken würden noch durchpassen.

Ich finde den WSZ sowieso besser als Maschendraht, er ist nämlich unauffälliger, und wenn man an die Pfähle Sträucher pflanzt, sieht man ihne eigentlich kaum noch aus einiger Entfernung.

Wenn der Stall so gebaut wird, das das Holz immer trocken ist bzw. schnell trocknen kann nach einem Unwetter, brauchst Du ihn gar nicht streichen, das Holz nimmt nach 1-2 Jahren sowieso eine gedeckte Farbe an, die den Vorschriften entspricht :laugh
MfG

linde
10.04.2009, 00:18
Original von AlexL
soderle, das thema maschendraht oder wildzaun hat sich jetzt von selbst geklärt. die untere naturschutzbehörde hat bestimmt, dass ich keinen maschendraht setzen darf, nur "ortsüblichen" wildzaun. (seltsam nur, dass hier allerorten nur maschdrahtzäune stehen, sei es um den campingplatz, den tennisplatz, den öffentlichen park. von wildzaun keine spur, aebr angeblich ORTSÜBLICH :stupid)
der wildzaun wird mir übrigens genau vorgeschrieben: bis max. 50 cm höhe engmaschig, danach müssen die maschen mind. 10x10 cm betragen.
ist das eurer meinung nach ok???

aber immerhin: ich habe die genehmigung!!!! auch wenn ich den stall jetzt nicht rosa streichen darf :P :laugh, er muss in dunklen farben gehalten sein, braun, schwarz, dunkelgrau oder grün. irgendwie haben die da schon nen schaden....... ;)

Untere Naturschutzbehörde - ist die bei Euch auch beim Landkreis angesiedelt?
Und warum musst Du die fragen, wenn Du wissen möchtest, wie Du Deinen Garten einzäunen darfst?
Oder hälst Du Deine Hühner nicht am Wohngrundstück, sondern irgendwo mitten in der Landschaft?

AlexL
10.04.2009, 11:44
linde, wir liegen im aussenbereich, ausserdem im naturpark nordeifel, und brauchten für den bau des hühnerstalles (kleiner als 10 m³ sonst hätten wir auch noch ne baugenehmigung gebraucht. :o) und des zaunes eine genehmigung der unteren landespflege (untere naturschutzbehörde, die ist in der kreisverwaltung ansässig). eigentlich hätten wir sogar eine baugenehmigung für den zaun gebraucht, aber da waren sie großzügig, haben nur den bauausschuss zustimmen lassen und gut war.

ich habe da aber noch zwei fragen:
reicht die "leichte" ausführung des knotengeflechts? (obere und untere drähte 2,0 mm, der rest 1,6 mm)
wie groß dürfen die abstände zwischen den einzelnen pfosten sein??? im internet stand was von 8-10 m, das kam mir doch recht weit vor.

Kohlhof
11.04.2009, 06:13
Wir haben 2/1,6 mm und finden das ausreichend. Das haben hier fast alle für ihre Schaf- und Waldschutzzäune genommen. Verzinkt ist wichtig, aber das sind die inzwischen eh alle.

8-10 m ist sicher zu viel Abstand. Nun höre ich schon die Profis, die da behaupten: "Kommt nur darauf an, wie ordentlich du spannst!", aber ich würde auf jeden Fall zu 3-4m raten. Wir haben übrigens auf Spanndrähte verzichtet. Ich habe den Zaun mit dem Rasentraktor straff gezogen und ihn dann mit Draht und Heftklammern an den Pfosten befestigt. Geht super.

LG Kohlhof

AlexL
11.04.2009, 08:00
ah, 3-4 m, das klingt schon glaubwürdiger. ;)
mit dem rasenmähertraktor? das ist ja mal ne prima idee. den haben wir nämlich vom vorbesitzer übernommen. dann probieren wir das mal aus.

ich lese übrigens immer, dass man bei wildzaun keine spanndrähte braucht, weil da jeder querdraht als spanndraht fungieren soll. würde also auch passen.

linde
11.04.2009, 12:15
Die Pfosten brauchen wirklich nur acht bis zehn Meter auseinander zu stehen, dafür aber richtig dicke Pfosten und die feste eingerammt.

Zum Spannen brauchste keinen Spanndraht :neenee: und erst recht keinen Gartentraktor ??? :neee: :laugh :stupid, denn der Zaun ist so gebaut, dass jeder Querdraht als Spanndraht fungiert. Da sind dann halt an den Enden des Zaunes oder meinetwegen auch mal dazwischen ein paar handelsübliche Drahtspanner im Einsatz. ;) Was beim Maschendrahtzaun halt nur oben und unten an den Spanndraht kommt, das wird beim Knotengitter an jeden Querdraht montiert
Damit kann man den Zaun dann auch wunderbar ausrichten. ;D

linde
11.04.2009, 12:28
Original von AlexL
linde, wir liegen im aussenbereich, ausserdem im naturpark nordeifel, und brauchten für den bau des hühnerstalles (kleiner als 10 m³ sonst hätten wir auch noch ne baugenehmigung gebraucht. :o) und des zaunes eine genehmigung der unteren landespflege (untere naturschutzbehörde, die ist in der kreisverwaltung ansässig). eigentlich hätten wir sogar eine baugenehmigung für den zaun gebraucht, aber da waren sie großzügig, haben nur den bauausschuss zustimmen lassen und gut war.

Wir liegen hier ja auch im Naturpark, dem Naturpark Saar-Hunsrück.
Aber dass deswegen Hühnerhalter ihren Auslauf nur nach Maßgaben der UNB einzäunen dürfen und sogar die ULP für den Hühnerstall zuständig ist - das ist mir, zumindest für saarländische Verhältnisse, neu.
Gelten da auf der anderen Seite der Mosel andere Gesetze? Oder habt ihr da ein paar Beamte, welche in der Auslegung der Gesetze päpstlicher sind als der Papst?


ich habe da aber noch zwei fragen:
reicht die "leichte" ausführung des knotengeflechts? (obere und untere drähte 2,0 mm, der rest 1,6 mm)
wie groß dürfen die abstände zwischen den einzelnen pfosten sein??? im internet stand was von 8-10 m, das kam mir doch recht weit vor.

Zum Abstand das habe ich eben erst beantwortet und die etwas dünnere Version reicht vollkommen, es sei denn Du musst den Überfall einer ganzen Wildschweinrotte abhalten. Ansonsten dürfte das dünnste Geflecht bestens geeignet sein, Deine Hühner dort zu halten, wo Du sie auch gerne halten möchtest.

vogthahn
11.04.2009, 13:04
kann mich linde nur anschließen!

mein WSZ wurde vor 15 Jahren gebaut, die Pfosten sind auch ca. 8-10m auseinander und der Zaun steht immernoch
allerdings war das Holz nicht die beste Qualität und so sind einige weggefault
läßt sich aber schnell reparieren, ohne den Zaun neu bauen zu müssen 8)

und das man überhaupt jemanden fragen muß, welchen Zaun man setzt, ist ja wohl der Gipfel des Schwachsinns, ich frage jedenfalls niemanden, ob ich einen Hühnerstall bauen darf oder wie mein neuer Zaun aussehen darf :neee:

armes Deutschland, wo bist Du nur hingekommen... :roll

AlexL
11.04.2009, 17:54
Gelten da auf der anderen Seite der Mosel andere Gesetze? Oder habt ihr da ein paar Beamte, welche in der Auslegung der Gesetze päpstlicher sind als der Papst?

ich habe ehrlich gesagt keine ahnung. ich hatte halt schon mit dem bauamt und der unteren landespflege kontakt wegen des eselstalles und war selbst überrascht, dass wir eine genehmigung für den zaun und den hühnerstall brauchten. aber die auskunft bekam ich unabhängig von beiden behörden. es ist ja genehmigt, von daher werde ich mich arrangieren. allerdings werde ich nicht so blöd sein und auch noch nachfragen wegen des gänsestalles, sondern den einfach bauen.

Ferdinand Bozem
11.04.2009, 23:20
Hallo,

Das man einen Wildschutzzaun mit dem Rasentraktor spannen kann habe ich auch noch nicht gehört. Aber wenns geht... :)
Bei uns hat es sich bewährt, dass man dabei zu zweit ist. Der eine zieht mit ner Zange einen von den waagrechten Drähten kurz hinter dem Pfosten an und der andere haut ne Krampe rein, dass der Draht nichtmehr verrutschen kann. Die "Gesamtspannung" des Zauns ergibt sich dann aus der Summe der "Einzelspannungen" jedes einzelnen Waagrechten Drahtes und das sind sicher so um die 20 Stück. Also 20 mal handwarm angezogen ergibt zusammen sau straff ;)
Wir haben gerade letzte Woche ein paar Apfelbäume eingezäunt und es bei einem Abschnitt zu gut gemeint. Da hätte man drauf Geige spielen können :D
Die Pfosten haben bei uns über den Daumen auch so einen Abstand von 3-4 Metern. Ich denke das kommt auch auf das Gelände an. Da es bei uns eher uneben und hügelig ist, braucht man mehr Pfähle um zu erreichen, dass der Zaun dem Bodenverlauf gut folgt. Wenn der Boden gerade ist, und man ensprechende Maschinen hat um dicke Pfosten einzurammen (es gibt pneumatische Pfahlrammen (http://www.grube.de/csc_article_details.php?nArticleID=9453&VID=V0sBl5w00V12rf9W), die man über Zapfwellenkompressor mit dem Traktor betreiben kann ;) ) und spezielle Werkzeuge zum spannen (http://www.grube.de/csc_article_details.php?nArticleID=3888&VID=Pn0vvPCVwnC27QoY) gehen sicher auch die 8-10m.
Unser Zaun hat auch 2,0/1,6 mm Spanndrähte und die reichen für uns völlig :)

Liebe Grüße,


Ferdinand

AlexL
11.04.2009, 23:30
bißchen teuer, so ne pfahlramme. die können wir uns nicht leisten. :neee: oder kann man sowas auch ausleihen???

Kohlhof
12.04.2009, 05:38
Wenn ich unsere Zaunphähle nur 8m auseinander aufgestellt hätte, würde das Ding druchhängen und herumschlingern (wir wohnen etwas bergig). Ich habe den Zaun ausgerollt, das Ende an den Traktor gehängt, straffgezogen und dann einfach die Pfosten eingeschlagen (dicker Hammer) und den Zaun daran befestigt. Das mit dem Traktor spart dir das straffziehen an jedem einzelnen Pfosten - er ist quasi schon gespannt, du musst nur noch die Pfosten ransetzen.

@linde
Ich habe nicht behauptet, dass ein Traktor essentiell dafür ist. Ich habe wiedergegeben, wie wir es hier bei uns gemacht haben, als eine Möglichkeit. Ich gestehe dir zu, das anders zu sehen.


:stupid
Auch wenn das hier ein Forum ist und wir alle lediglich Hinterkopfexistenzen zelebrieren würde ich dich ersuchen, ein gewisses Maß an Toleranz und vor allem Höflichkeit walten zu lassen.

LG Kohlhof

vogthahn
12.04.2009, 14:01
Original von AlexL
bißchen teuer, so ne pfahlramme. die können wir uns nicht leisten. :neee: oder kann man sowas auch ausleihen???

wenn der Boden nicht zu felsig ist, reicht auch eine Handramme, die von 2 Leuten bedient wird; das wurde damals bei meinem Zaun so gemacht

sowas in dieser Art: http://www.aforst.com/oxid.php/sid/51ea021c95596d0dd14b8f6c167c543d/cl/details/cnid/6aa4648b4596cdb30.10069846/anid/91c45edd0a8540fd2.30147740/Hand-Ramme-fuer-Holzpfosten--bis-12-cm-%D8/

in den Ecken hat man dann noch extra schräge Pfosten eingebaut, auch nach außen kann man mit kurzen schrägen Pfählen das Ganze noch abspannen (so ähnlich wie Häringe beim Zelt)

es gibt aber auch Firmen, die den ganzen Zaun professionell an einem Tag aufbauen, meine 100m, im rechten Winkel gebauten Zaunsteile haben mich damals inkl. Material 1000 DM gekostet

AlexL
12.04.2009, 21:26
es gibt firmen für sowas? unter was suche ich die denn bei google?

wie dick sollten die holzpfosten denn sein? und wie tief müssen sie in die erde, um ein wackeln des zaunes zu verhindern?

vogthahn
12.04.2009, 22:39
bei mir hat es eine Waldwirtschaftsfirma gemacht
die bauen ja auch solche Zäune für Schonungen usw.
die Pfähle sollten etwa 12cm dick sein und Kesseldruck-imprägniert (also nicht nur oberflächlich "angestrichen") sein
je nach Untergrund sollten sie schon 50cm im Boden stecken

AlexL
12.04.2009, 23:43
danke für die info! wir haben hier lehmboden. mal schauen, ob man da überhaupt 50 cm reinkommt. :-/

was noch nett wäre: könnte mir bitte jemand (oder gerne auch mehrere ;)) mal ein foto einstellen, wie ihr bei dem zaun eine tür eingebaut habt? wir brauchen wahrscheinlich 2. eine, damit ich im herbst und winter nicht 50 meter über maschwiese laufen muss und die andere, damit der rasenmähertraktor durchpasst.
kann mein mann dafür eigentlich den zaun an beliebiger stelle kappen (wegen der quer- (spann) drähte und beliebig an den türen wieder neu ansetzen?

linde
13.04.2009, 10:41
Original von AlexL
danke für die info! wir haben hier lehmboden. mal schauen, ob man da überhaupt 50 cm reinkommt. :-/

Der Lehmboden ist nicht schlecht - Pfosten, die einmal vernünftig eingerammt wurden halten darin ewig. Wir haben auch sehr schweren, tonigen Lehmboden. Wo ein Pfahl gar nicht in den Boden eindringen wollte, behalf ich mir mit dem Einschraub-Bodendübel unserer Wäschespinne und "bohrte" damit das Loch in das ich die Pfähle rammte ein wenig vor. Wer einen richtigen Erdbohrer hat kann natürlich auch diesen nehmen.


was noch nett wäre: könnte mir bitte jemand (oder gerne auch mehrere ;)) mal ein foto einstellen, wie ihr bei dem zaun eine tür eingebaut habt? wir brauchen wahrscheinlich 2. eine, damit ich im herbst und winter nicht 50 meter über maschwiese laufen muss und die andere, damit der rasenmähertraktor durchpasst.

Wo eine Tür oder ein Tor hinkommen soll, das sollte man schon vorher planen und die Pfosten der Breite entsprechend setzen. Schließlich sollten dort die Pfosten auch noch mit Querstreben gegen die Zugkräfte des Zaunes abgestützt werden.


kann mein mann dafür eigentlich den zaun an beliebiger stelle kappen (wegen der quer- (spann) drähte und beliebig an den türen wieder neu ansetzen?

An den Tür-/Torpfosten wird genauso wieder mit Drahtspannern und Querverstrebungen angesetzt wie am Anfang und Ende eines Zaunes oder einer Ecke.

country
13.04.2009, 15:00
@ vogthahn
da hast du ja ordentlich starke pfosten bekommen ;D
normal reichen auch 8-10 cm starke pfähle. am besten unten einteeren, oder auf einem feuer ankohlen.
kesseldruckimprägnierung ist ein schönes wort, was einem suggeriert, das ist gut geschützt. was aber in der mehrheit der fälle leider so nicht ist.
dann wie gesagt, die pfähle ca 30- 50 cm einschlagen(abhängig von den bodenverhältnissen). das loch sollte mit einer schweren brechstange oder anderen geeigneten dingen vorgemacht werden. wir nutzen dazu eine stange ca 5 cm dm und 2 meter lang aus vollstahl.
damit werden löcher ohne großen kraftaufwand vorgemacht.
erdbohrer würde ich bei lehmigen boden unter keinen umständen empfehlen. wo lehm ist, sind auch steine. und da bekommt man mit bohrern in vielerlei hinsicht arge probleme.
bei toren empfiehlt es sich(wenn keine allzuhohe durchfahrt entstehen soll) die pfähle länger zu nehmen, und oben die 2 torpfosten zu verbinden. somit entsteht wieder eine durchgängige festigkeit.
abstand der pfähle würde ich nicht groß über 2,5m nehmen.
an ecken und zb an toren wird der zaun mit spannern gestrafft. und bei längeren geraden ununterbrochenen strecken auch ca alle 30 meter.

Kohlhof
13.04.2009, 16:18
zu den Toren:

Wir haben insgesamt ein gescheites Tor gebaut (in etwa so wie hier zuvor beschrieben) und alle anderen sind eher "Durchgänge". Einfach den Zaun gekappt, eine Dachlatte senkrecht eingeschoben, in den Pfosten daneben ein Schräubchen und dort wird die Dachlatte zum Verschließen dann immer eingehängt. Am Boden gibt es eine Öse, wo die Dachlatte ebenfalls eingehängt wird. Das hält den Zaun so straff (wenn das "Tor" zu ist), als wenn kein Tor da wäre.

Im untenren Bereich haben wir meistens noch eine zweite Dachlatte waagerecht eingeschoben, damit das ganze etwas fester wird und die Schafe/Hühner das nicht hochschieben können.

Wir haben insgesamt 600m Zaun und derzeit 7 "Durchgänge", da wäre es mir zu mühsam gewesen, überall gescheite Tore zu bauen. Nur am "Haupteingang" in den Hühnerauslauf ist ein "richtiges" Tor, mit Scharnieren und Anschlag usw.

@country
Ich wünschte, die Idee mit den oben verbundenen Torpfosten wäre mir damals gekommen, das ist ja ganz einfach und sehr wirkungsvoll, um die Spannung zu erhalten.

LG Kohlhof

PS: Wir haben gerade nach diesem Winter die Erfahrung gemacht, dass auch Lehmboden sehr matschig und weich werden kann. Manche Pfosten haben wir jetzt neu befestigen und den Zaun etwas nachspannen müssen (unsere Schafe lehnen sich zu gern dagegen).

country
13.04.2009, 18:56
bei schafen und kühen kann man immer sicher sein. die machen alle pfähle locker. da diese tierchen für ihr leben gern überall reiben.

AlexL
14.04.2009, 21:43
ich war heute bei raiffeisens und habe mich nach knotengeflecht umgehört. sie haben vorrätig (und das ist auch das einzige in 1,50 m höhe, das sie haben) ein geflecht, das unten nur 5 x 5 cm hat, dann kommen 5 x 7,6 cm, dann 3 x 10,1 cm, 2 x 12,7 cm und 2 x 15,2 cm. das sind die höhenabstände, die breite beträgt jeweils 15 cm.

im internet bekomme ich geflechte, die teilweise 10 x 5 cm höhenabstand haben und dann bis obenhin fast alles im 10 cm-abstand. das wäre sicher geschickter. kostet aber leider auch fast 90 euro versandkosten. der breitenabstand ist bei den zäunen der gleiche.

wäre das von der raiffeisen ok oder soll ich lieber das "engere" kaufen?

(breit sind sie übrigens alle immer 15 cm, egal ob bei der raiffeisen oder im internet)

Ferdinand Bozem
14.04.2009, 23:20
Hallo AlexL,

hab dir ne PN geschickt.

Liebe Grüße,
Ferdinand

country
16.04.2009, 19:05
ich habe gestern mit`n traktor eine kurze ausfahrt in den wald gemacht, und dort 450m knotengefelch geholt. 1,75m hoch, und von unten herauf ca 80 cm in 5 cm abständen. hat mich beim förster 40 euro gekostet. das war gebrauchter zaun von schonungen, der aber ordentlich demontiert und aufgerollt wurde.

AlexL
16.04.2009, 19:58
oh, vielleicht sollte ich doch mal im forstamt anrufen.