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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsichtbarer Feind von Warzenenten?!?



blindie
07.11.2009, 08:38
Hallo zusammen,

hab leider nochmal Fragen an die Warzenenten-Experten hier :-) :

Wie bereits in einem anderen Thread beschrieben, sind wir Anfang August über Tiere-in-Not zu einer Warzenenten-Mama mit 2 ca. 3 Wochen alten Jungen gekommen.
Wir haben sie jeden Abend brav in einen kleinen Entenstall eingesperrt und morgens rausgelassen.
Die Damen sind gottseidank sehr pflegeleicht, weil sie jeden Abend schon bei Dämmerung bereits in ihrem Stall gesessen sind und wir nur noch zuschliessen brauchten...
Jetzt saßen gestern abend auf einmal nur noch die Mutter und ein Junges drin?!?!?!?
Von dem 2. Jungtier keine Spur.

Deshalb die Frage:
Wie kann das passieren?!?

Sind richtig verzweifelt, weil wir nicht dachten, dass es hier bei uns echte Feinde gibt?

Wir wohnen zwar auf einem alten Bauernhof, aber mitten im Dorf, der Waldrand ist sehr weit entfernt, Fuchs kann es also nicht gewesen sein.

Der Marder ist um diese Uhrzeit noch nicht unterwegs, weil wir sie gestern bereits um 18 Uhr eingesperrt haben - da war es noch nicht stockdunkel.

Der Zaun rundherum ist ca. 1.60 - 1.80m hoch, bzw. das Gelände ist leicht abfällig. Fliegen tun die zwei Jungen schon, aber a) habe ich sie noch nie so hoch fliegen sehen, und b) fliegt die zweite immer mit, wenn die erste startet, und die Mutter rennt ganz aufgeregt hinterher... Sie gehen nie weit auseinander und gestern saßen die zwei restlichen wie "eingeschüchtert" in ihrem Stall, ohne Rücksicht auf die dritte?!?

Der hauptsächliche "Sitzplatz" tagsüber unserer Enten ist ein einem Bereich, wo große Bäume und Büsche stehen, auf der freien Wiese sind sie eher selten, bzw. hauptsächlich dann, wenn wir dabei sind, im Garten arbeiten etc. . Habicht usw. finde ich daher auch seltsam, v.a. weil sie erst bei Dämmerung verschwunden sein muss - ca. 1 Stunde vorher waren wir noch draussen und da alle waren da.

Alle umwohnenden Katzen sind eher eingeschüchtert von den Enten, geht also auch nicht.

Hunde gibt es keine, die bei uns reinkommen können - ist ja hoch eingezäunt.

Und v.a.:
Es fehlt wirklich jegliche Spur!!!
Wir haben gestern Abend den ganzen Garten und das umliegende Gelände noch mit Taschenlampen abgeleuchtet, sind heute morgen um 7 Uhr raus - nix. Keine Reste, keine übermässige Anzahl an Federn - nix.

Wie kommt sowas?

Und heute sollten die Enten in ihr neues Zuhause umziehen :-(...

Bin um jeden Hinweis sehr dankbar - und v.a.:
Sollen wir die zwei restlichen Enten jetzt lieber noch ein paar Tage bei uns lassen, falls die 3. Ente sich einfach "nur verflogen" hat, oder ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir die nochmal sehen gleich Null?!? Oder kommt der unbekannte Räuber womöglich nochmal, und holt die zwei Restlichen - also lieber schnell umziehen?!?

Besten Dank und Grüße
blindie

SetsukoAi
07.11.2009, 11:01
Es kann sein das die eine Ente vom fliegen so gut trainiert war das sie richtig abgehoben hat und über den zaun geflogen ist und dementsprechend nicht mehr zurück konnte.

Es kann dennoch auch sein das der Fuchs oder Marder da war, unterschätz die Räuber nicht die legen weite Strecken zurück um was zu fressen zu finden.

Ich würde dir empfehlen bei dem anderen Jungtier einen Flügel zu stutzen.

blindie
07.11.2009, 16:25
Hallo nochmal,

Marder oder Fuchs wäre doch aber a) erst bei Dunkelheit und b) mit irgendwelchen Spuren, oder???
Den Zaun untergraben kann der Fuchs definitiv an keiner Stelle im ganzen Garten, und springt ein Fuchs wirklich über einen 1.60m hohen Maschendrahtzaun??

Haben inzwischen auch sämtliche Nachbarn etc. befragt, und hier wohnen ja einige ehemalige Landwirte...
Die sind alle zu dem Schluss gekommen, dass jemand - also ein MENSCH!!! - über den Zaun gesprungen sein muss und sich die Martins-"Ente" geklaut hat...
Wir wohnen zwar am Friedhofsweg, aber da der Garten schon einigermassen groß ist, kann das durchaus unbeobachtet geschehen sein :-(.

Vielleicht wollten wir einfach nicht an die "Schlechtheit" des Menschen glauben, wer hätte gedacht, dass jemand uns eine Ente klaut?!

Falls jemand trotzdem noch andere Ideen hat, alles ist herzlich willkommen!

Grüße
blindie

K1rin
08.11.2009, 11:50
Ein Fuchs kommt auch kilometerweit aus dem Wald und am lichten Nachmittag wenn der Hunger hat. Ein 2 m hoher Zaun ist ne Kleinigkeit für ein Fuchs, da die Maschen als Kletterhilfe super sind. Also nicht die Wildtiere überschätzen.

Ich vermute aber, die Ente ist weggeflogen. Wenn die das erste Mal so wirklich richtig hoch fliegt, dann ist sie vielleicht so überrascht dass sie in Panik gerät und dann nicht mehr weiß wo sie hin sollte.

Such doch mal in der weiteren Umgebung die Tümpel, Bäche und Seen ab.

blindie
09.11.2009, 07:34
Hallo K1rin,

ok, das hätte ich einem Fuchs nicht zugetraut...
Es erschien uns allen einfach so unwahrscheinlich, weil wir hier im Dorfzentrum von einem 14.000 Einwohner-Städtchen wohnen, und noch nie irgendwo ein Fuchs gesichtet wurde...

Das Unwahrscheinlichste aber schlechthin ist, dass die Ente wieder da ist!!!
Vorgestern abend hat es gegen 18 Uhr bei uns an der Haustür geklingelt, steht der Sohn unseres Nachbarn vor der Tür und meinte, in einer Querstraße zu unserer wäre ihm eine Ente vor das Auto gelaufen, ob das unsere wäre ;D.
Dabei hatten wir die umliegenden Gärten (Tümpel, Pools, etc. gibt es hier in der Nachbarschaft keine), den Friedhof etc. alles 3-4 Mal abgesucht, alle paar Stunden wieder - aber sie muss echt über den Zaun geflogen sein und dann die Richtung genau falsch rum zurück eingeschlagen haben - dass sie durch einen Hof in die ganz andere Richtung rauswandert und so weit, v.a. aus Gärten raus und auf Straßen geht, hätten wir nicht gedacht. Der Orientierungssinn scheint nicht so gut wie bei Katzen zu sein :)!?

Der Nachbar ist ausgestiegen und hat die Ente im Dunkeln vor sich hergetrieben, bis sie bei uns waren.
Das ist ein ganz schönes Stück, und sie ist die ganze Zeit gelaufen, war wohl schon etwas müde, es war ja auch schon dunkel. Normalerweise wäre sie um diese Zeit auch schon längst in Ihrem Häuschen gesessen, es scheint sie also schon beunruhigt zu haben, dass sie nicht zuhause ist, sonst wäre sie nicht noch bei Dunkelheit auf Wanderschaft gewesen, oder?!
Ich bin nicht sicher, ob sie noch eine Nacht irgendwo im Dunkeln sitzend überlebt hätte, Marder sind bei uns schon immer wieder unterwegs.

Es stimmt aber schon, sie können inzwischen schon ziemlich hoch fliegen, und die Mutter fängt auch schon an mit kleineren "Sprüngen".
Stutzen möchten wir lieber nicht, bzw. würden wir (komplett unerfahren in Entenhaltung) gar nicht hinkriegen (verursacht das den Tieren keine Schmerzen?!), deshalb ziehen sie nun Mitte der Woche definitiv um in ihr neues Zuhause - auch wenn wir sie alle vermissen werden :-(.

Lieben Dank an alle und eine gute Woche,
blindie :)