PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laborbefund: IB, ILT, E.coli, Staphylokokken, Streptokokken, Mannheimia haemolytica - was nun?



Henrietta
30.01.2011, 15:39
Wie ich schon oft berichtet habe, sind drei meiner Hennen
seit Anfang Oktober erkrankt und in Quarantäne.
Finchen, eine Legehenne von 2008, hatte als erste Beläge,
die dank einer dreiwöchigen Behandlung mit Suanatem
wieder verschwanden, nachdem Baytril gar nicht und Spartrix
(gegen Trichomonaden, Wirkstoff Carnidazol) nur vorübergehend
geholfen hatte. Meine beiden Zwergwyandotten Betti und Elisa (von 2009)
bekamen auch Beläge im Schnabelraum, sprachen jedoch weder auf
Suanatem, Spartrix, Metrodinazol, Amoxicillin, hepar sulfuris noch Angocin an.
Bei Elisa verschwanden die Beläge irgendwann von selbst wieder,
bei Betti wurde es schlimmer. Sie hat einen großflächigen Belag
im Schnabelraum (Wange), unter dem sich eine Entzündung gebildet hat.
Ein Vogelspezialist hat den Belag auf Trichomonaden und Hefen untersucht –
keine Trichos und nur sehr wenig Hefen, also keine Erklärung für den Belag.
Eine Kotuntersuchung ergab keinen Befall mit Würmern oder Kokzidien.
Er gab mir Jodlösung und Dentisept (Chlorhexidin) mit mit der Anweisung, den Belag täglich abzulösen und einzupinseln. Das hat aber auch nicht geholfen, im Gegenteil, der Belag ist nur noch größer geworden und jedesmal wieder nachgewachsen.

Photos des Belags folgen in ein paar Stunden.
Betti wurde zusätzlich mit dem Breitband-AB Convenia behandelt – ohne Erfolg.
Zu den Belägen kamen nach etlichen Wochen Legeprobleme hinzu.
Finchen legte Mitte Dezember ein erstes Schichtei, das zweite folgte
am vergangenen Wochenende.
Betti, die bis dahin eine sehr gute Legerin gewesen war, legte Anfang Januar kurz hintereinander zwei Schichteier. Elisa legt seit Dezember dünnschalige Eier.

In meiner Verzweiflung rief ich beim Geflügelgesundheitsdienst an, wo ich den Rat bekam, eine Untersuchung auf Mykoplasmen und außerdem serologische Untersuchungen auf IB, ILT, Geflügelpocken und Gumboro machen zu lassen.

Nun kam der Befund:

Mykoplasmen (Tupferproben-PCR sowie serologische Untersuchung-
Schnellagglutination):
Mycoplasma gallispeticum – negativ
Mycoplasma synoviae – positiv bei beiden Hennen, aber laut Laborleiter
nicht für die Symptomatik (Beläge, Schichteier) verantwortlich

1. Bakteriologische Untersuchung (Trachealschleimproben, bei Betti zusätzlich noch eine Belagsprobe):

Betti: hochgradig hämolysierende E.coli, mäßiges Wachstum von weiteren, noch zu differenzierenden Stäbchenbakterien
Heißt das, daß Betti ein ernsthaftes Problem mit E.coli hat? Kann das eine Erklärung für den
Belag sein? Warum haben Amoxicillin, Convenia und Angocin nicht geholfen? Da stand jedesmal auf dem Beipackzettel, daß die Medis gegen E.Coli helfen ...
Durchfall hat Betti übrigens keinen.

Finchen: hochgradiges Wachstum einer Mischkultur aus Staphylokokken, Streptokokken sowie Mannheimia haemolytica
Im Oktober wurden bei Finchen von einem anderen Labor „nur“ E.coli in geringer Konzentration festgestellt (die nun anscheinend weg sind). Nun, nach all den ABs,
auf einmal ein hochgradiger Befall mit etwas anderem, wogegen die ABs zudem eigentlich auch hätten helfen sollen. Wie kann das sein? Hat das erste Labor etwa geschlampt?

2. Serologische Untersuchung (jeweils AGP)
Bei beiden Hennen wurden IB-Antikörper festgestellt. Bei Betti außerdem noch ILT.
Bei Finchen noch Gumboro, was aber laut Laborleiter für die Symptome ohne Bedeutung ist.
Avipoxvirus: negativ, Geflügelpocken können daher weitgehend, wenn auch nicht hundertprozentig, ausgeschlossen werden.

Der Laborleiter meint, daß die Hennen sich entweder die jeweiligen Viren eingefangen haben, oder aber Impfantikörper in sich tragen.
Ich impfe nur gegen Newcastle. Der Züchter, von dem ich Betti habe, macht es ebenso.
Betti wurde also nie gegen IB und ILT geimpft.
Finchen stammt vom Geflügelhof, wurde also als Junghenne (2008) wahrscheinlich geimpft
(ich muß mich noch erkundigen).
Allerdings: Müssen die IB- und ILT-Impfungen nicht
regelmäßig aufgefrischt werden? Wie lange nach einer erfolgten Impfung können noch Antikörper nachgewiesen werden? Wie sieht es mit Gumboro aus? Impft man das einmalig,
mit einem lebenslang bestehenden Impfschutz?

Was meint Ihr zu diesem Befund?
Ich bin ratlos. Das ist jetzt so viel ... im Oktober wurde nur eine bakteriologische Untersuchung gemacht (anderes Labor), das Ergebnis war ein harmloser Befund, der die Symptomatik
nicht erklärte. Und nun zwei Viren + hochgradiger Befall mit verschiedenen Bakterien. :o
Was soll ich jetzt machen? Muß ich gegen ILT und IB notimpfen? Wie kommt es,
daß Betti ILT hat und Finchen nicht, obwohl beide seit Monaten zusammen in Quarantäne
leben? Welche ABs können jetzt noch gegen die Bakterien helfen, wenn Baytril/Enro-Slecool und Amoxicillin, bei Betti auch Convenia, offensichtlich nichts ausrichten können?
Welche der Diagnosen könnte am ehesten eine Erklärung für Bettis Belag und die Entzündung im Mundraum sein?

Bitte helft mir.

Viele Grüße,
Henrietta

Edit: Oben sollte "2008" stehen, keine Ahnung, weshalb die Forensoftware statt der 8 einen Smiley hinsetzt ...

Ira
30.01.2011, 17:02
ja, wie ist es denn mit den antikörpern?

die hühner sind doch geimpft, meist gibt es doch die kombi-impfe. da ist doch IB, ND, ILT und so ein kram drin.
müssten sich nicht nach dem impfen antikörper gegen diese krankheiten bilden?

man, nach der chemie-keule, mit der du die hühner behandelt hast, würde ich eier samt hühnern keulen und in den sondermüll eines krankenhauses geben.

Hühnermamma
30.01.2011, 17:16
@ Ira,

bei aller Liebe, aber das ist mit Sicherheit nicht die Antwort, die Henrietta haben wollte.

Waldfrau2
30.01.2011, 17:42
Der Code für das Smilie ist 8 und dann direkt eine Klammer 8)

Ich frage mal mein schlaues Buch "Geflügelkrankheiten" von Woernle/Jodas wegen der Impfungen:

Gumboro: 2. - 4. Lebenswoche, ein bis zweimal durchführen
IB: 3., 9. und 15. LW, offenbar auch keine Auffrischung notwendig
ILT: 12. - 16. LW, auch hier steht nichts von Auffrischung, allerdings steht da, die Impfung ist bei Einstallung ungeimpfter Tiere in einen geimpften Bestand empfehlenswert, besteht da vielleicht eine Ansteckungsmöglichkeit von geimpften auf ungeimpfte Tiere?

Im Buch steht, daß E. Coli für Schichteier sorgt. Die Darmflora ist gestört. Somit könnte es auf jeden Fall hilfreich sein, etwas für die Darmflora zu geben, Joghurt und evtl. Bird Bene Bac. Das ist sowieso bei AB-Gabe empfehlenswert. edit: Es gibt allerdings AB bei denen nicht gleichzeitig Milchprodukte verabreicht werden dürfen, dann wird der Wirkstoff nicht richtig aufgenommen. Sowas steht auf dem Beipackzettel.

Mehr weiß ich leider nicht. Alles Gute für die kranken Hühnchen *DAUMENDRÜCK*

Ira
30.01.2011, 17:56
zorry, aber soviele medikamente und dann noch hintereinander? jipijajeh schweinebacke.

arme viecher. und eier und hühner selbst auf keinen fall essen!

ich kann ja jetzt mit- ach du armes, probier doch noch dies und das aus und gib ihnen jenes - das ist aber quatsch.

vor allem hybride außerhalb der batterie beim freilauf können schnell krank werden und meist schaffen sie es auch nicht.
nach zwei jahren kann man sie meist abhacken. industrieproduktion nun mal.

Henrietta
30.01.2011, 19:01
Hier sind die versprochenen Photos von Bettis Belag:

Henrietta
30.01.2011, 19:21
Und noch ein Photo:


@Waldfrau: Danke für Deine Mühe!
Jetzt kapiere ich das mit dem Smiley. ;)

Wegen der Impfungen: Ich muß morgen beim Geflügelhof anrufen und
bei dem TA, von dem ich immer den Newcastle-Impfstoff habe.
Auf der Bescheinigung steht zwar immer nur etwas von einer Impfung "mit Lebendvakzinen peroral gegen atypische Geflügelpest", aber ich
erkundige mich trotzdem, ob IB und ILT eventuell mitgeimpft werden.
Ich habe von einer IB/Newcastle-Kombiimpfung gelesen, die allerdings regelmäßig aufgefrischt werden muß.
Auch meine ich, irgendwo gelesen zu haben, daß die ILT-Impfung aufgefrischt werden muß. Ich hatte ja schon im April/Mai einen
ganz ähnlichen Fall mit meiner Legehybride Miranda, über den ich hier berichtet habe. Damals hatte ich auch u.a. ILT in Verdacht und deshalb beim Geflügelhof angerufen, um mich zu erkundigen, ob sie eventuell
geimpft war. Ich habe damals aber niemanden erreicht, der über die Impfungen Bescheid wußte. Ich wollte nochmals anrufen, habe dann aber gelesen, daß die Impfung aufgefrischt werden muß. Im konkreten Fall bedeutete dies, daß bei Miranda selbst bei erfolgter Impfung kein
Impfschutz mehr bestanden hätte.

Wenn der Geflügelhof gegen ILT impft, kamen die Wyandotten
ungeimpft in einen geimpften Bestand. :( Insbesondere Betti war ja nie ganz gesund, und ich habe wiederholt versucht heruaszufinden, was sie hat. Die TAs waren jedes Mal ratlos. Von der Möglichkeit einer serologischen Untersuchung habe ich leider erst jetzt erfahren. Sonst hieß es immer, Laboruntersuchungen auf Viren lieferten am lebenden Tier kein aussagekräftiges, weil meist negatives, Ergebnis. :(
Ich hatte immer den Verdacht, daß die Wyandotten eventuell schon krank zu mir kamen ...

Viele Grüße,
Henrietta

Susanne
30.01.2011, 19:51
Hallo Henrietta,
die Antikörper würden mir nicht sonderlich zu denken geben- wenn die Hennen Antikörper haben, bekäpfen sie ja den Virus (die Viren).
Mycoplasmen halte ich auch für nicht so sehr beunruhigend. Ich hatte diese (und zwar auch alle 3 Arten) schon im Bestand, sie sind sehr schwer feststellbar und deswegen meinen auch viele, dass sie damit keine Probleme hätten. Bei meiner Trude wurden sie aber 2002 festgestellt (nach der 4ten Untersuchung) und als ich dann ganz verzweifelt im Labor angerufen habe, weil man mir hier geraten hatte, den Bestand am besten zu keulen, hat mir die Ärztin im Labor gesagt, dass Mycoplasmen mittlerweile so stark in Freilaufbeständen verbreitet seien, dass ich selbst nach Keulung nur eine geringe Chance hätte, mir nie mehr welche zuzukaufen. Trude ist dann immerhin 8 Jahre alt geworden- sie war eine der Hennen, die mir im Herbst an den Trichomaden verstorben sind.
Dies Colibakterien kenne ich von Hanna und interessanterweise sah ihr Eiter auch so aus.
Ich hänge gleich mal Bilder an.
Bei Hanna haben mehrere AB nicht gewirkt, insgesamt hat sie über 6 Monate AB bekommen, ursprünglich kamen die Bakterien von ihrem anderen Fuß, dort hat der Eiter sogar die Sehne zerstört. Sie war ewig in der Wohnung und ich war sehr verzweifelt. Henne mit Gelähmtheit an ein bis 2 Zehen (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=28940&hilight=Hanna)
und
Die Lahme und die "Industriehenne" im Wohnzimmer (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=29318&hilight=Hanna)
Diese Colikeime können mehrfach resistent sein und richtig harthäckig. Hanna ist nun schon lange wieder gesund, ihre Behinderung wegen der Sehne ist nicht weiters schlimm, sie kommt gut damit zurecht. Die Wunde am zweiten Bein (siehe Bild) ist nicht mehr zu sehen (nur noch eine Hauttasche). Allerdings muss ich bei ihr dauernd kontollieren, ob sich nicht wieder etwas bei ihr entzündet. Mein TA meint, dass sie eine angeborene Abwehrschwäche hat, deswegen setze ich nun bei ihr verstärkt auf Steigerung ihrer Abwehrkräfte. Kurzfristig hat Liviferm (oder Bird bene Bac) geholfen- für den Darm, dann bekommt sie ab und an allerlei pflanzlich Mittel (Schwarzkümmelöl, Oreganoöl etc.) Und der schlimme Fuß wird immer eingesalbt und hat einen Verband. Das kannst Du schlecht machen.
Ich drücke Dir ganz arg die Daumen, dass auch Du erfolgreich sein wirst- ich habe zwischendrin bei Hanna auch nicht mehr daran geglaubt, aber nun hat sie schon wieder so viele gute Monate hinter sich- es hat sich letztendlich auch auch Sicht der Henne gelohnt. Sie hat immer angezeigt, dass sie leben will.
Viel Erfolg!
Susanne

Ira
30.01.2011, 20:34
also, wenn ich das so sehen und lese... mir fehlen einfach die worte.

wie kann man nur.

hein
30.01.2011, 21:22
Original von Ira
also, wenn ich das so sehen und lese... mir fehlen einfach die worte.

wie kann man nur.
Ich schliesse mich an!

Wie kann man das nur Verantworten?

Warum muss man ein Tier so quälen?

Susanne
30.01.2011, 22:00
Hallo Ira,
hallo Hein,
ich kann nun Euren Worten nicht entnehmen, welches Tier Eures Erachtens nun so gequält wurde. Sollte es meine Hanna sein, dann habt Ihr vielleicht überlesen, dass diese immer deutlich angezeigt hat, dass sie leben will. Weiterhin ist sie nun seit ca. 2 Jahren wieder völlig okay- es gibt genügend Hennen, die gar nicht so lange leben! Sollte es also sie sein, die ihr für so gequält haltet, dann seid versichert, dass sie immer bestens versorgt war und zudem der TA ein "Erlösen" nicht befürwortet hat. Ich selbst erlöse nicht, wenn der TA meint, dass das nicht angemessen ist, also ist Eure Sorge umsonst.
Wenn es Euch um Henriettas Henne ging, dann habt Ihr vielleicht nicht die ganze Geschichte verfolgt. Auch die Hennen von Henrietta sind schon die ganze Zeit unter TÄ Beobachtung und deswegen kann man davon ausgehen, dass sie dementsprechend versorgt sind.
Darum verstehe ich Eure Aussagen nicht. Hier wird und wurde kein Tier gequält, weiterhin haben weder Henrietta noch ich unsere Tiere absichtlich mit Colibakterien/ Krankheiten infiziert
Woher nehmt Ihr Eure Sicherheit? Wieso glaubt Ihr, dass Ihr von der Ferne und von einem bloßen Bericht und ein paar Bildern besser als ein TA und die Tierhalter entscheiden könnt, was sinnvoll ist und was nicht? Es ist für Henrietta schon schwer genug- also kann man sich meines Erachtens diese Sprüche sparen. Wenn es um meine Tiere gehen sollte, dann könnt Ihr Euch gerne weiter austoben- wenn ich nun täglich meine lebensfrohe Hanna beobachte, weiß ich, dass sie zufrieden ist. Könnt Ihr das von Euren toten (weil immer zügig "erlösten" Hühnern) auch behaupten?
Ihr habt Eure Lösung, die Ihr auf der Basis Eurer Überlegungen trefft, ich habe meine Lösung, die ich auf Basis eines studierten TA und meine Anschauung treffe. Hier in diesem Forum hat meines Wissens noch nie jemand einen Halter angegriffen, der die schnelle Lösung bevorzugt (also Notschlachtung). Deswegen würde ich mir wünschen, dass umgekehrt auch derselbe Respekt anderen Entscheidungen gegenüber gelten würde.
Ich finde es nicht schön, dass Ihr unterstellt, dass Henrietta oder ich unverantwortlich handeln. Das wäre übrigens auch von Gesetz wegen dem TA untersagt.
Grüße
Susanne

piaf
31.01.2011, 15:54
@Henrietta

eine verfahrene Situation, bei der mit Sicherheit einige Fehldiagnosen zu Beginn des ganzen Desasters und möglicherweise auch unpassende AB-Gaben beteiligt waren

Ich würde an Deiner Stelle alle Vorgänge bilanzieren, um einen Überblick zu erhalten.

Stell Dir für jedes Huhnchen zusammen, wo Du einen Erfolg mit Rückgang eines Symptoms beobachten konntest und welches Medikament Du zu diesem Zeitpunkt gegeben hast. Wann und womit wurden die Belege weniger, wann liess das Röcheln nach etc.
Daraus kannst Du Dir vielleicht ein Bild machen, welche Krankheit hinter dem jeweiligen Symptom steckt. Alles zusammen ist es sicher eine Mischinfektion, oder besser gesagt eine Primärinfektion mit Sekundärerkrankungen, nicht nur eine Einzelerkrankung

Die Ergebnisse IB/und ILT würde ich jetzt erstmal zur Seite stellen, da es eben auch Impfzusammenhänge geben kann.

Nach dem chemischen Cocktail im Zeitverlauf kann sich keine reguläre Bakterienflora auf den Schleimhäuten einstellen und damit sind die betroffenen Tiere permanent für Neuinfektionen anfällig. Ein Kreislauf ohne Ende.

Ich kann mir nicht helfen, nach den Bildern vom Schnabel lande ich immer wieder bei Trichos....

Gruß piaf

Henrietta
31.01.2011, 16:43
@piaf
Würden sich Trichos denn im Blut nachweisen lassen, wenn es über den Belag selbst nicht möglich ist? Der Vogel-TA hat Bettis Belag extra untersucht und keine Trichos gefunden.
Fest steht: Finchen hat kurzfristig auf Spartrix und langfristig auf
Suanatem angesprochen, Betti aber auf keines der beiden Medis.
Bettis Belag wurde während der Angocin-Gabe größer (nachdem
es zunächst so aussah, als würde Angocin helfen). Daraufhin bekam sie
Suanatem, dann Convenia, dann wieder Suanatem. Und ich habe (angewiesen vom Vogel-TA) die Stelle mit Jodtinktur und Dentisept behandelt. Das alles brachte nichts positives, im Gegenteil, der Belag ist seitdem immer weiter gewachsen, und auch die Entzündung darunter ist schlimmer geworden.
Ich könnte ihn abmachen, aber nach 2 Tagen sähe er wieder genauso aus wie auf den Photos. Der Belag riecht jetzt auch etwas faulig (nicht
süßlich). An Silvester hat die TÄ Trichos ja noch ausgeschlossen, weil
sie den typischen Geruch nicht feststellen konnte, aber da war der Belag noch viel kleiner und roch noch nicht so.
Laut Züchter ist Betti nur gegen Newcastle geimpft, nicht gegen IB und ILT.
Finchen wurde 2008 auf dem Geflügelhof laut Aussage des Betreibers gegen IB, ILT und Gumboro geimpft. Das würde also die Gumboro-Antikörper in ihrem Blut erklären. ILT-Antikörper trägt sie im Gegensatz zu Betti keine (mehr) in sich, IB schon.
Wie lange nach einer Impfung bleiben IB Antikörper im Blut nachweisbar?

Viele Grüße,
Henrietta

Wontolla
31.01.2011, 16:45
So kultiviert man, ohne es zu wollen, Infektionen im Bestand. Von Anfang an wäre ausmerzen kein Fehler gewesen.

piaf
31.01.2011, 16:55
Einstellungssache, ich kann mir auch jedesmal einen neuen Hund kaufen wenn meiner was hat.... 8) Ausserdem werden sich die verschiedenen Infekte schon im Stall manifestiert haben. Erstmal rausfinden was es überhaupt ist

Gruß piaf

vogthahn
31.01.2011, 17:32
ich denke, das Wontolla meinte, das man durch die ganze "Herumdoktorei" über Monate hinweg etliche multiresistente Erregerstämme "geschaffen" hat

piaf
31.01.2011, 17:33
@Henrietta

Ich kenne die vierteljährliche IB Impfung (Komb. ND/IB Hitchner), d.h. dass bei dem Impfstoff die Antikörpernachweisbarkeit auch etwa in diesem Zeitrahmen liegt

wenn Spartrix wirkte, waren es auch irgendwelche Einzeller wie Trichos
wenn Suanatem wirkte, spricht das auch für Einzeller wie Giardien und Co.
wenn es faulig riecht, erinnert das ebenfalls an Trichos

Irgendwie alles im parasitären Bereich, wie es aussieht :-/

Ich habe hier Stadttauben behandelt die trotz extremem Tricho-Befall kaum aus dem Schnabel rochen

Gruß piaf

piaf
31.01.2011, 17:40
@Vogthahn

das habe ich vorher ja auch schon geschrieben. Nur ist meine Konsequenz eine andere, d.h. wenn hier möglicherweise Fehlbehandlungen vorlagen, welche die Immunlage vollständig aus dem Gleichgewicht gebracht haben, sehe ich das Tier nicht als nicht therapierbar bzw. als austherapiert an

Wieviele Patienten hatten wir in der Hautarztpraxis durch fehlerhafte Vorbehandlungen über Monate hinweg. Das ist nicht nur ein Hühnerproblem :roll

Gruß piaf

Wontolla
31.01.2011, 18:00
Original von piaf
wenn hier möglicherweise Fehlbehandlungen vorlagen, welche die Immunlage vollständig aus dem Gleichgewicht gebracht haben, sehe ich das Tier nicht als nicht therapierbar bzw. als austherapiert an

Mal gut, dass es keine Tierseuchen sind.

piaf
31.01.2011, 18:05
ND konnte sich vor zig Jahren so schön ausbreiten, weil zahlreiche Hühnerhalter statt einer Abklärung kranke Tiere schnell getötet und auf die Miste oder in den nächsten Bach geworfen haben. So kanns gehen mit der Seuchenverschleppung....

Gruß piaf

MonaLisa
31.01.2011, 18:50
Ich bin kein Freund von sofort Schlachten/Erlösen, aber....

Wenn ich hier von hämolysierenden E. Coli lese etc, wird mir schon anders.Viele der Erreger sind auch für Menschen pathogen und durch die bisher nicht mögliche Ausmerzung nun ein Reservoir an Gefahren für Dich, Henrietta, und deine Umwelt, da sie ja inzwischen entweder sehr schwer einzudämmen oder sogar resistent gegen etliche ABs sind..

Ich persönlich würde die entsprechenden Tiere aus reiner Risikominimierung für meine Familie erlösen.
Solltest du das nicht wollen (davon gehe ich aus), so sollte jetzt mit den richtigen Mitteln vorgegangen werden. Wurde denn auch gleich ein Antibiogramm gemacht? Das halte ich hier für sehr, sehr wichtig.. Nur so verhinderst du, dass sich immer mehr resistente Keime einschleichen. Ob nun Parasiten die Ursache sind oder nicht, ist dabei erst mal egal, denn die schon teil-resistenten Keime sollten auf jeden Fall vernichtet werden.. Desweiteren sollte noch einmal auf Trichos etc getestet werden.

Viel Erfolg
Petra

Wontolla
31.01.2011, 18:53
Wie gut, dass wir heute die Massentierhaltung haben. Da brauchen wie keine Misten und keine Bäche mehr. Da reichen ein paar Keulen.

Wild Cook
31.01.2011, 18:59
Mal ganz nebenbei, in "JEDEM" Lebewesen (Mensch und Tier) existieren Millionen Colibakterien! ;)
Nur wenn sie Überhand nehmen, sprich das Tier sowiso schon geschwächt ist, oder ein schlechtes Immunsystem hat, wird es zu einem Problem.
Aber bei aller Tierliebe, diese lange Leidgeschichte und Behandlungsdauer übersteigt auch mein Verständnis..........und ich bin auch nicht für "sofort schlachten", aber bei ILT (übrigens "Meldepflichtig!") IB usw.....hört`s dann echt auf!!!! Man kann`s auch übertreiben mit der Tierliebe.......spätestens nach der 2. - 3. erfolglosen Medikamentengabe hätte ich die Tiere notgeschlachtet/erlöst. Man erarbeitet sich da auch ganz schnell resistente oder völlig neu mutierende Stämme die sich im ganzen Bestand erstmal unbemerkt ausbreiten.

Grüße
WC

Henrietta
31.01.2011, 19:01
Ich habe mittlerweile mit dem Vereins-TA telephoniert,
der den Verein von Bettis Züchter betreut. Der Verein
bekommt nur den Impfstoff gegen Newcastle, keine
Kombiimpfung.
Also wurde Betti nie gegen IB und ILT geimpft, wie
ich vermutet hatte.
Ich impfe meine Tiere normalerweise über den TA.
In der Praxis habe ich zwar nicht die TAs erreicht, die für die Impfung zuständig sind, aber ihre Kollegin hat mir versichert, daß
es sich ebenfalls um die reine Newcastle-Impfung handelt
und um keine Kombi-Impfung.
Demnach handelt es sich also nicht um Impf-Antikörper.
Antibiogramm wurde keines gemacht, zumindest steht davon nichts
in dem Befund, den ich bekommen habe.
In der TA-Praxis sind aber anscheinend mehrere Befunde angekommen.
Ich werde morgen mit meiner TÄ sprechen (war heute nicht in der Praxis).

Viele Grüße,
Henrietta

MonaLisa
31.01.2011, 19:05
Original von Wild Cook
Mal ganz nebenbei, in "JEDEM" Lebewesen (Mensch und Tier) existieren Millionen Colibakterien! ;)
Nur wenn sie Überhand nehmen, sprich das Tier sowiso schon geschwächt ist, oder ein schlechtes Immunsystem hat, wird es zu einem Problem.


Grüße
WC

Stimmt schon, aber hämolysierende sind schon ein anderes Kaliber als die "normalen" im Darm..besonders wenn sie schon so AB-resistent sind.

Wichtig ist jetzt ein Antibiogramm. Nur so kann ein wirksames Mittel ausgewählt werden. Alles andere macht keinen Sinn. Wenn die Coli etc erst mal bekämpft sind, hat das Tier evtl auch wieder mehr Kraft, um sich gegen die anderen Schädiger zu wehren.

Gruß Petra

piaf
31.01.2011, 19:13
@Wontolla
Die Sorgfaltspflicht beginnt vor der eigenen Haustür, gegen Massentierhaltung zu sein und nichts von diesen Produkten zu nutzen ist ein entscheidender Aspekt, der entbindet einen aber nicht von eigenem Hygienemanagement. D.h. Ursachenklärung, Huhn entsorgen und schnell nachwischen ist nicht unbedingt nachhaltig gedacht


@Mona Lisa
der aktuelle Befall mit h.E.C. ist doch offensichtlich erst eine Folge der ganzen Behandlungen, in der früheren Untersuchung waren da ja keine Besonderheiten, meine ich ???. Ich glaube als erstes wäre eine Darmsanierung notwendig, um irgendeine Abwehrbasis aufzubauen

Gruß piaf

Wild Cook
31.01.2011, 19:57
Original von piaf
Ich glaube als erstes wäre eine Darmsanierung notwendig, um irgendeine Abwehrbasis aufzubauen

Gruß piaf

Der Meinung wär ich auch gewesen, allerdings schon nach den ersten Medikamentengaben........vor allem nach Baytril und Co, da diese grampositive, wie auch gramnegative Keime, Bakterien usw. "platt" machen.
Außerdem erstmal Pausen zwischen den verschiedenen Medikamentengaben und Vitamingaben.....das rät eigentlich auch jeder vernünftige TA.

Grüße
WC

Kamillentee
31.01.2011, 20:00
Meiner Meinung nach müsste man erst mal eine Weile ALLE Medikamente absetzen,
um herauszubekommen was eigentlich Krankheiten und was Nebenwirkungen der Medis sind.

Und dann machen auch erst irgendwelche Laboruntersuchungen Sinn.

Wenn Medikamente gegeben werden, sollten die in deinem Fall alle Hühner kriegen,
damit die sich nicht wieder gegenseitig anstecken.
Und vor allem sollte man z.B. Antibiotika eine ausreichende Zeit geben und nicht gleich zum nächsten Versuch wechseln.

Viele Grüsse

Susanne
31.01.2011, 20:27
Hallo Henrietta,
ich wünsche Dir Kraft. Du hattest Dich wahrscheinlich auf das Urteil Deines TA verlassen und dementsprechend gehandelt. Offensichtlich steht auch Dein TA vor einem Rätsel oder hat nicht so viel Ahnung. Deswegen allerdings solltest Du Dir nicht einreden lassen, dass Du irgendwas flasch gemacht hast- man sollte zumindest meinen, dass ein TA weiß, was er tut.
Du kannst Dir in Ruhe erklären lassen, was der Befund nun für Deine Hennen bedeutet und danach Dich auf den Rat Deines TA verlassen.
Eine Darmsanierung ist auf alle Fälle eine sinnvolle Möglichkeit, das wird sicherlich auch der TA sagen. Den Resistenztest würde ich auch machen lassen- und dann dementsprechend behandeln. Ob ein komplettes Absetzen der aktuellen Medis vorteilhaft ist, kann ich nicht beurteilen und auch da würde ich mich ausschließlich auf den Rat des TA verlassen. Sicherlich machen auch TÄ Fehler bzw. wissen nicht alles- wir hier im Forum wissen aber aller Wahrscheinlichkeit noch weniger. Deswegen: Viel Kraft und lass´Dir nichts einreden.
Bei meiner Hanna übrigens war relativ schnell klar, welches AB helfen würde (Abstrich und Resistenztest), allerdings war die Behandlung sehr langwierig, weil bei manchen Sachen ein AB erst relativ langsam greift. Ich kenne mich mit Infektonen im Mundraum eines Huhnes zu wenig aus, um da Konkretes dazu sagen zu können und leider- so ist meine Erfahrung- haben manche TÄ nur wenig Erfahrung, was komplizierte Behandlungen bei Hühnern angeht- weil diese eben zu selten durchgeführt werden (und zudem in einem rechtlich schwierigen Rahmen). Ich finde es gerade auch deswegen umso wichtiger, dass Leute wie Du, liebe Henrietta, leidvolle Erfahrungen mit uns anderen teilst- dafür meinen Dank!
Hygienische Schwierigkeiten für Dich und Deine Familie können bei sorgfältigem Umgang- und das traue ich Dir zu- sicherlich vermieden werden. Ich war nun über Monate hinweg immer wieder im Krankenhaus meinen Vater besuchen und war dort auf Isolierstationen- mit etwas Vorsicht muss man sich nicht fürchten.
Liebe Grüße
Susanne

hein
31.01.2011, 21:31
Original von Wontolla
So kultiviert man, ohne es zu wollen, Infektionen im Bestand. Von Anfang an wäre ausmerzen kein Fehler gewesen.

Darum von mir auch schon weiter oben folgende Kommentare!

"Ich schliesse mich an!"

"Wie kann man das nur Verantworten?"

"Warum muss man ein Tier so quälen?"

Denn hier Wäre Schwedenstahl oder Sybirien die besten Mittel gewesen!

hein
31.01.2011, 21:40
Original von Susanne
Hallo Henrietta,
ich wünsche Dir Kraft. Du hattest Dich wahrscheinlich auf das Urteil Deines TA verlassen und dementsprechend gehandelt. Offensichtlich steht auch Dein TA vor einem Rätsel oder hat nicht so viel Ahnung. Deswegen allerdings solltest Du Dir nicht einreden lassen, dass Du irgendwas flasch gemacht hast- man sollte zumindest meinen, dass ein TA weiß, was er tut.
Liebe Grüße
Susanne
Susanne - klar weiss der TA was er macht!

Aber er ist auch verpflichtet zu helfen und zu heilen!
Oder besser gesagt, er muss seine tierärzlichen Pflichten nachkommen und darf somit nur helfen und heilen!
Denn ohne heftige Gründe darf er Tiere nicht töten.
Und so versucht er einfach sein Glück!

Falsch war hier auch nur der menschliche Verstand! Denn jeder der sich mit der Materie auskennt, weis was bei so vielen Syntomen am besten hilft! Auch um den Bestand nicht in der Zukunft zu gefährden! Denn nichts ist besser als gut durchgezüchtete und auch auf AB resistente Krankheiten weiter zu helfen. Die Zukunft wird es uns danken, wenn wir in ferner Zukunft keine helfende AB mehr herstellen können!

Susanne
31.01.2011, 22:29
Hallo Hein,
na das wäre ja schön, wenn er dann tatsächlich heilen würde.

Nichts desto trotz: Mit diesen (kranken) Hennen sollte man natürlich nicht züchten, denn zur Zucht sind robuste Tiere wesentlich besser geeignet. Und glaube mir, ich wäre sehr froh, wenn ich mal einen Züchter finden würde, dem es vornehmlich um die Robustheit unserer Tiere gehen würde. Häufig werden aber andere Eigenschaften selektiert und viele Züchter wissen gar nicht, ob die von ihnen erzüchteten Tiere 10- 15 Jahre alt werden könnten, da sie dieses nicht ausprobieren.
Soweit ich weiß, züchtet Henrietta nicht und deswegen muss man sich auch keine Gedanken machen, dass sie Krankheiten auf andere Generationen (und in andere Bestände) verbreitet.

Nun mal als Beispiel:
Zur Zeiten der ersten Vogelgrippehysterie war ich eine der wenigen hier im Landkreis (in KA die einzige), die von der allgemeinen Aufstallungspflicht befreit war. Der Amtstierarzt sagte damals zu mir, dass mein Bestand so isoliert von anderem Geflügel gehalten würde, dass eine Gefahr von einer Übertragung der Seuche (sollten meine sie bekommen) äußerst gering sei.
Henriettas Hennen, die ja auch separiert gehalten werden, stellen dann wahrscheinlich auch keine Gefahr für die andere Hühnerwelt dar!

Ich persönlich fände es schade, wenn es keine AB gäbe. Mir haben diese schon das Leben gerettet (Blinddarmdurchbruch). Einigen meiner Hühner sicherlich auch (und nur damit Du Dich nicht sorgst: Auch ich züchte nicht und habe und werde nie Tiere abgeben, die mal in meiner Obhut waren.

Was ich nicht ganz verstehe ist Deine Aussage: "Falsch war hier der menschliche Verstand!"
Leider sind meine Kenntnisse der Tiermedizin nur sehr laienhaft und ich kenne mich nicht so gut mir der Materie (sofern Du hier die Tierheilkunde meinst) aus. Gerade deswegen frage ich den TA. Ich kann in Zukunft auch Dich fragen- vielleicht kannst Du ja differenzierte Tipps zur Behandlung geben- ich werde diese Tipps dann auf jeden Fall mit denen des TA vergleichen.

Meines Wissen muss ein TA sogar Tiere töten, sofern von diesen die Gefahr eines Seuchenausbruches ausgeht. Da der TA Henriettas Tiere bislang nicht getötet hat, denke ich, dass wir beruhigt schlafen gehen können.

Und wie stellst Du Dir das denn nun eigentlich genau vor? Was soll Henrietta nun machen, wenn der TA sich weigert, die Tiere einzuschläfern, sie aber keinen Sachkundenachweis hat und nicht selbst schlachten (notschlachten) kann (will)?

Grüße und nicht sauer sein- es gibt halt noch andere Ansätze als Deiner!

Susanne

hein
01.02.2011, 11:18
Original von Susanne
Hallo Hein,
na das wäre ja schön, wenn er dann tatsächlich heilen würde.
Antwort Hein: Bei so vielen Infekten ist das eben schwierig und dauert in der Regel auch etwas länger

Was ich nicht ganz verstehe ist Deine Aussage: "Falsch war hier der menschliche Verstand!"
Antwort Hein: Der Verstand müsste dir eigendlich sagen, das das einzige richte ist, das Tier zu schlachten! Nur dein herz spricht eben anders und versucht das Tier zu helfen! Mach dir keine Gedanken, das geht mir auch oft so!

Leider sind meine Kenntnisse der Tiermedizin nur sehr laienhaft und ich kenne mich nicht so gut mir der Materie (sofern Du hier die Tierheilkunde meinst) aus. Gerade deswegen frage ich den TA. Ich kann in Zukunft auch Dich fragen- vielleicht kannst Du ja differenzierte Tipps zur Behandlung geben- ich werde diese Tipps dann auf jeden Fall mit denen des TA vergleichen.
Antwort Hein: Ich hätte dir gesagt, schlachte das Tier, weil die Ansteckungsgefahr für andere Tiere viel zu hoch ist. Auch wenn deine Henne geheilt ist, so kann sie immer noch die Krankheiten mit dem Kot ausscheiden! Somit besteht auch dann noch die Gefahr der Ansteckung - eben für die gesunden Tiere

Meines Wissen muss ein TA sogar Tiere töten, sofern von diesen die Gefahr eines Seuchenausbruches ausgeht. Da der TA Henriettas Tiere bislang nicht getötet hat, denke ich, dass wir beruhigt schlafen gehen können.
Antwort Hein: Aber Du hast keine Seuche! Sondern eine oder auch mehrere Infektionen! Und da muss ein TA helfen - so lange er kann

Und wie stellst Du Dir das denn nun eigentlich genau vor? Was soll Henrietta nun machen, wenn der TA sich weigert, die Tiere einzuschläfern, sie aber keinen Sachkundenachweis hat und nicht selbst schlachten (notschlachten) kann (will)?
Antwort Hein: Denn würde ich mir jemanden suchen, der das Tier schlachtet! Und wenn das auch nicht geht, denn kann es passieren, das alle Tiere krank werden können! Und wenn es ganz schlimm kommt, denn würden eben alle Tiere sich bis zum Tode quälen! Das muss aber nicht sein - aber es kann bei den infekten passieren

Grüße und nicht sauer sein- es gibt halt noch andere Ansätze als Deiner!
Antwort Hein: Ich bin nicht sauer - es ist nur meine Meinung! Und was Du jetzt damit machst, das ist deine Meinung oder dein Problem die ich auch akzeptiere - auch wenn ich sie vielleicht nicht unbedingt gut finde. Es sind deine Tiere und Du trägst dafür die Verantwortung! Und wenn Du uns fragst, was würden wir tun, denn sage ich/wir dir ebene meine/unsere Meinung!

Susanne

Henrietta
01.02.2011, 11:32
Meine TÄ habe ich noch nicht erreicht, aber ich habe mit dem Laborleiter gesprochen. Die Untersuchungen laufen übrigens alle über das Vetrinäruntersuchungsamt, kein privates Labor, und von
einer Tötung der Tiere war nie und ist nicht die Rede.

Ein Antibiogramm wurde gemacht und geht heute oder morgen noch raus. Der Befund, den ich erhalten habe, war also noch nicht der
Endbefund bzw. nicht die abschließende Mitteilung.
Es gäbe nun noch eine Möglichkeit, um die Trichomonaden- und Pockengeschichte endgültig zu klären:
1. Die Untersuchung des Belags unter dem Elektronenmikroskop -
damit wäre ein eindeutiger Pockennachweis möglich.
Das wollte ich beim letzten Mal schon machen lassen, erfuhr von dieser Möglichkeit aber erst, als die Proben schon unterwegs waren.
Für diese Untersuchung bedarf es eines Tupfers ohne Medium. Da die TÄ von einer rein bakteriologischen Untersuchung ausgegangen war, hatte sie Tupfer mit Medium benutzt, so daß sie für die Pockenuntersuchung unbrauchbar waren.
2. Im Labor besteht noch die Möglichkeit, mit Hilfe des Belags
Trichomonaden anzuzüchten. Voraussetzung ist, daß der Belag mit
einem Tupfer ohne Medium entnommen wird und das Labor innerhalb von 24 Stunden erreicht.

Viele Grüße,
Henrietta

hein
01.02.2011, 11:55
Das hört sich auf jeden Fall interessant an!

Ich bitte um Berichterstattung - bin ja nicht neugierig!!

Susanne
01.02.2011, 13:23
Hallo Henrietta,
das ist gut, dass Du dranbleibst! Ich bin überzeugt davon, dass Du, sobald Du einen endgültigen Befund hast, auch eine Aussage dahingehend bekommst, wie Du nun weiter verfahren sollst.
Hallo Hein,
es freut mich zu hören, dass nun sogar Du ein kleines bisschen Hoffnung erkennen lässt, was die mögliche Heilung der Tiere angeht.
Dass Du mir den Rat gegeben hättest, kranke Tiere zu schlachten, habe ich mir schon fast gedacht. Dem gegenüber steht allerdings, dass man gerade am Anfang einer Krankengeschichte nicht weiß, unter was die Tiere denn leiden und nicht in jedem Fall ist eine Schlachtung notwendig (also nicht einmal bei Deinen Tieren wäre das so- für Henriettas und meine Tiere ist das eh keine Option). Eine Abklärung der Ursachen ist auf alle Fälle verantwortlich und erst dann kann entschieden werden, ob eine Behandlung Sinn macht. Natürlich kann man auch einfach grundsätzlich gleich schlachten / notschlachten, das steht ja jedem Halter, der seine Tiere als Nutztiere sieht, unbestritten zu.
Wenn man allerdings mit einem Tier zum TA geht, dann ist anzunehmen, dass man das Tier nicht als Nutztier sieht- Schlachten scheidet also aus. Hier kann das Ende nur so aussehen, dass der TA einschläfert (einen kranken Schäferhund zum Beispiel bringst Du ja auch nicht mit dem Beil um die Ecke, wenn der TA sagt, es gäbe noch Therapiemöglichkeiten). So kannst Du Dir das vielleicht besser vorstellen. Dass hierbei natürlich immer an das Wohl des Tieres gedacht werden muss und sich das Tier nicht quälen darf, sehe ich als selbstverständlich. Glücklicherweise gibt es da ja Medikamente.
Ich bin mir bewusst, dass jede Krankheit mit Unwohlsein verbunden ist. Das mutet ein Mensch, der seine Tiere zum Arzt bringt, natürlich seinem Tier zu. Das kann ich ethisch verantworten, solange ich Hoffnung habe, dass das Tier wieder gesunden kann. Bei dieser Beurteilung muss ich mich auf den TA verlassen- dieser kann auch nur nach bestem Wissen und Gewissen urteilen. Fehlentscheidungen sind natürlich nicht auszuschließen. Aber glaube mir, der Weg ein Tier bei einer Krankheit zu begleiten und immer wieder neu sich die Frage zu stellen, in wie weit eine Behandlung sinnvoll ist, ist kein einfacher. Da kann man gerne auf Sprüche wie "wie kann man das verantworten", "wie kann man ein Tier nur so quälen" verzichten. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Dein Weg der leichtere ist, sofern man diesen gehen kann. Aber Dein Weg führt auf jeden Fall zur Auslöschung des Lebens. Behandelte Tiere haben eine Chance auf eine Genesung.
Der TA wird dann einschläfern, wenn er der Meinung ist, dass sich das Tier alternativ zu Tode quält, insofern ist es meines Erachtens nur verwerflich, wenn jemand weder Deine noch meine Lösung wählt, sondern zuschaut und nichts tut.
Um eine Ansteckung anderer Tiere zu vermeiden, muss man sich an einfache Hygieneregeln halten- das finde ich völlig problemlos und bei meiner Hanna damals (sie bekam ja eine Gesellschaftshenne) hatte ich natürlich vorab abgeklärt, ob für diese eine Gefahr bestehen würde, was nicht der Fall war. Sonst darf man selbstverständlich keine anderen Tiere dazugeben.
Gegen ILT und IB kann man die restlichen Tiere impfen- meine sind es übrigens, auch dann ist das kein Problem.
Ich kann das nicht mit Zahlen belegen und weiß es nur, weil mir eine Ärztin eines Labors Labor das mal so gesagt hat: Würde man alle Freilandhühner genau untersuchen, dann würde man feststellen, dass in jedem! Bestand Krankheiten sind, die dort überhaupt nicht bemerkt werden- in einem anderen Bestand aber größte Probleme hervorrufen würden. Viele untersuchen halt nichts und so lange es mehr oder weniger gut geht, sind sie der Meinung, dass alles in Ordnung ist. So lange man immer seine eigenen Hühner nachzieht, wird man auch keine Probleme bekommen, aber wenn man nicht züchtet, dann bringt jeder Zukauf einen neue Gefahr. Und glaube mir, diese Gefahr ist weitaus höher als die, dass durch einen Hygienefehler irgendwie Bakterien von Hanna auf eine andere Henne hätten übertagen werden können.
Liebe Grüße
Susanne

Henrietta
01.02.2011, 14:23
Danke, Susanne! Das hast Du schön ausgedrückt.
Hein, am Anfang sah es wirklich nicht so schlimm aus.
Ich fürchte, daß bei der Behandlung von Anfang an einiges
schief gelaufen ist, weil der TA sich darauf verlassen hat, daß
es eine bakterielle Sache ist und wir mittels Laboruntersuchung
und Antibiogramm eine schnelle und unkomplizierte
Lösung erhalten. Leider war dies nicht der Fall, weil bei der
Untersuchung der beiden Hennen Finchen und Elisa
(Betti wurde damals nicht untersucht, hatte aber dieselben
Symptome wie Elisa) einfach nichts herauskam, was die
Symptome erklärte. Die Streptokokken, Staphylokokken und Mannheimia
haemolytica, die jetzt, nachdem Finchen längst keine
Beläge mehr hat, bei ihr festgestellt wurden, waren damals
noch nicht da. Sie kamen also erst während (wegen???) der
Behandlung dazu.
Auch die Schichteiprblematik gesellte sich erst später hinzu.
Betti wurde erst Anfang Januar vom Vogelspezialisten
richtig auf mögliche Ursachen des Belags untersucht.
Daß es die Möglichkeit der Laboruntersuchungen gibt, die ich jetzt habe machen lassen, mußte ich selbst in Erfahrung bringen,
kein TA hat mich darauf aufmerksam gemacht, obwohl ich immer wieder nachgefragt hatte.
Der TA und auch der Vogelspezialist haben auf Verdacht behandelt,
und das war wohl am Ende das Schlimme, weil so einfach sehr viel Zeit verlorengegangen ist ...

Viele Grüße,
Henrietta

Wontolla
01.02.2011, 14:27
Und was kostet das ganze?

piaf
01.02.2011, 16:00
mit Sicherheit endlos Nerven :roll

Gruß piaf

Henrietta
01.02.2011, 18:48
Oh ja! ;)
piaf, könntest Du bitte kurz erklären, warum Du bei den
Photos von Bettis Belag immer noch zuerst an Trichos denkst und nicht
an Geflügeldiphtherie, Soor oder was sonst noch in Frage käme?
Ich habe von all diesen Krankheiten bisher nur Bilder im Netz oder in Büchern gesehen, und ich finde, sie sehen sich alle sehr ähnlich,
insbesondere starker Trichomonadenbefall und Geflügeldiphtherie.
Der Laborleiter hält Trichos für unwahrscheinlich, weil der Vogel-TA
in Bettis Belag keine feststellen konnte. Betti wurde zu diesem Zeitpunkt mit Suanatem behandelt, was aber laut Laborleiter
nicht ins Gewicht fällt, weil es ja nicht geholfen hat und somit die
Trichos auch nicht abgetötet hat/hätte.
Allerdings ist das auch wieder eine komplizierte Situation, weil der Vogel-TA Betti danach sofort Convenia gespritzt hat und ich deshalb die Suanatem-Gabe unterbrechen mußte (nach Anweisung des TA).
Convenia hat nicht geholfen, aber ob Suanatem geholfen hätte
(den beiden anderen Hennen hat es geholfen), wenn ich die Behandlung nicht unterbrochen hätte, kann ich nicht beurteilen ...

Viele Grüße,
Henrietta

piaf
01.02.2011, 19:37
weil Du geschrieben hast, dass Du die Beläge abwischen konntest, wenn sie sich auch zügig nachgebildet haben

Im Prinzip ist das ohne Histologie der einzige Anhaltspunkt zur Unterscheidung.

Dipheriegebilde lassen sich nicht so einfach entfernen und hinterlassen wenn dann einen geschwürigen Untergrund

Ausserdem war eben die Trichobehandlung nicht abgeschlossen

Wissen tue ichs natürlich auch nicht, ich denke nur laut nach ;)

Gruß piaf

Susanne
01.02.2011, 20:12
Hallo Wontolla,
die Kosten sind natürlich nicht unerheblich, wenn man eine komplizierte Krankheit bei einem Huhn behandeln lässt. Da Dich wahrscheinlich ein Wert in Euro interessiert, kann ich vielleicht mal als Beispiel die Kosten nennen, die ich mit meiner Hanna hatte. Ich habe irgendwann bei 400 Euro aufgehört nachzurechnen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das für manche viel Geld ist. Ich persönlich finde es auch nicht wenig, muss aber auf nichts Lebensnotwendiges deswegen verzichten. Habe mir tatsächlich vorab überlegt, wie viele und welche Tiere ich mir bei Optimalversorgung leisten kann. Ein Pferd zum Beispiel wäre mir zu teuer. Und natürlich wäre es schön, wenn man nicht so hohe Kosten hätte- aber wenn es dann halt mal so ist, dann ärgere ich mich nicht. Jeder hat sein Hobby- ich habe meine Hühner. Dadurch spare ich mir dann auch gleich wieder teure Fernreisen- denn seit ich die Tiere habe, war ich maximal für eine Übernachtung weg.
Aber wie schon vorab erwähnt- meine Hühner habe ich nicht als Nutztiere angeschafft- sie waren die einzige Wahl, die übrig geblieben ist, um meinen Wunsch nach einem (mehreren) Tieren und meinem Beruf zu vereinbaren. Denn welches Tier kann man denn sonst ohne schlechtes Geswissen 12 Stunden alleine (also ohne Menschen) lassen, welches Tier kann und sollte sogar weg von der Wohnung (also im Garten) gehalten werden (und löst somit keine Allergien aus) und ist trotzdem so interessant und anhänglich wie ein Huhn?
Und wenn man dann bedenkt, dass man kaum Futterkosten und kaum Anschaffungskosten hat, dann kann man für so ein nettes Tierchen auch mal 500 Euro ausgeben, wenn es denn notwenig ist. Und klar, man könnte das Geld auch hungernden Kindern spenden- aber wer ist denn völlig ohne Eigennutz? Ich bin es nicht. Ich spende auch regelmäßig (allerdings für Tiere), aber natürlich gönne ich auch mir was. Wenn man hart arbeitet, dann will man (bzw. ich) auch was davon haben. Und wenn mein Glück auch davon abhängt, dass ich draußen mit meinen (gewohnten) Tieren sein kann, dann darf das auch was kosten. Natürlich gibt es nun noch das Argument: Aber Du isst doch Fleisch! (Ja, sehr wenig). Dieses kaufe ich ein von Leuten, die das mit anderem Hintergrund produziert haben (aber natürlich artgerecht), und wenn man wirklich gute Qualität kauft, kostet das auch viel Geld. Was auch richtig ist. Diese Leute wollen was verdienen, ich zahle gerne dafür. Aber es würde mich wesentlich mehr kosten (nicht materiell), wenn ich meine Hühner züchten und essen müsste. Ich wäre dann nicht mehr ich und müsste mich verbiegen- da bin ich froh, dass ich mir das anders leisten kann.
Grüße
Susanne

Wontolla
01.02.2011, 21:20
@Susanne
Dass Du gute Gründe hast, weiß ich ja inzwischen und die sind auch ohne Wenn und Aber akzeptiert. Mein Interesse war rein sachlich, ohne jedes Werturteil.

Henrietta
01.02.2011, 21:40
@piaf
Danke für die Erklärung!


Original von piaf

Im Prinzip ist das ohne Histologie der einzige Anhaltspunkt zur Unterscheidung.


Wie ist das mit der Histologie? Was genau wird da gemacht?
Was kann man nachweisen?
Der Vogel-TA meinte, man könnte als letzte Lösung
(d.h. wenn kein Medikament anschlägt, was ja nun geschehen ist), eine kleine Gewebeprobe von der befallenen Stelle nehmen und zur histologischen Untersuchung ans Labor schicken. Er hat das aber nur im Zusammenhang mit Tumoren erwähnt, nicht mit Viren etc. Der Nachteil wäre, daß Betti dann an der Stelle eine Wunde hätte, die erst wieder abheilen müßte und eben auch gefährlich sein könnte.
Bei Miranda hat er damals gleich in der Praxis eine histologische Untersuchung gemacht und eine entartete Zelle gefunden.
Warum er Bettis Probe ans Labor schicken würde, anstatt
sie selbst zu untersuchen, war mir nicht ganz klar.
Hat das Labor bei der histologischen Untersuchung andere Möglichkeiten als der TA in der Praxis?

Ja, die nicht abgeschlossene Trichobehandlung ... diese bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen. Wenn ich mich hier im Forum schlau mache, denke ich rückblickend, daß es unverantwortlich war, die
Suanatem-Behandlung nach zwei Tagen abzubrechen wegen
der Convenia-Spritze. Dem TA habe ich natürlich erzählt, wann
Betti welches Medikament bekommen hatte, und seit wann die Suanatem-Behandlung lief, aber er glaubte eben fest an die (Wunder-)Wirkung von
Convenia. Wenn ich dann hier lese, daß man eine AB-Behandlung niemals
vor der Zeit abbrechen darf (es sei denn, das Huhn verträgt das AB
offensichtlich nicht), mache ich mir schreckliche Vorwürfe.

Viele Grüße,
Henrietta

hein
01.02.2011, 21:42
Original von Wontolla
@Susanne
Dass Du gute Gründe hast, weiß ich ja inzwischen und die sind auch ohne Wenn und Aber akzeptiert. Mein Interesse war rein sachlich, ohne jedes Werturteil.
So sehe ich das auch! Jeder muss das für sich entscheiden und verantworten!

Ich würde es allerdings nicht so machen! - aber das ist meine Meinung.

nutellabrot19
02.02.2011, 00:33
Ich musste schon 4 Hühner erlösen lassen (davon gehörte eins meiner verstorbenen Freundin).
Ich habe dadurch 3 fachkundige Geflügeltierärzte kennengelernt.
Keiner hat mir dazu geraten, das Tier in der Situation, in der es war, weiter zu therapieren.
Alle drei waren in der jeweiligen Situation offen und haben mir zur Euthanasie geraten.
ich glaube sehr wohl, dass ein TA erkennen kann, wann ein Tier sichtbar leidet oder austherapiert ist oder eine Gefahr für den restlichen Bestand darstellt.
Dann rät er zur Euthanasie.

Zitat Hein:

Aber er ist auch verpflichtet zu helfen und zu heilen! Oder besser gesagt, er muss seine tierärzlichen Pflichten nachkommen und darf somit nur helfen und heilen! Denn ohne heftige Gründe darf er Tiere nicht töten. Und so versucht er einfach sein Glück!

ich glaube, dass die meisten Tierärzte da sehr wohl unterscheiden können und nicht einfach ihr Glück versuchen. Schon mal sowieso nicht, wenn es " nur" ein Huhn ist.

Ich bin froh, in diesem thread differenzierte Meinungen und Töne zu lesen ohne die sonst übliche Polemik bei einem solchen Thema.

Susanne: Danke für deinen Beitrag, Du hast mir voll aus dem Herzen gesprochen.

hans-gert110
02.02.2011, 00:55
Hallo Henrietta!

Ich habe mir nun alle Beiträge zu deinem Thema durchgelesen. Viele Forenmitglieder haben dir nach bestem Wissen und Gewissen ihre Meinungen und Ratschläge mitgeteilt.

Ich bin der Meinung, dass du die Allerletzte bist, die sich schreckliche Vorwürfe machen sollte!! :neee:
Du hast die AB Behandlung ja nicht abgebrochen!! Das war dein TA, der es eigentlich besser wissen müsste. Ich bin mir sicher, das die Allermeisten es genau so gemacht hätten!
Du hast nun wirklich alles Mögliche versucht, um deinen Hühnchen zu helfen :jaaaa:
Mach dich also nicht verrückt und warte erst mal die Befunde ab.
Was die Histologie angeht, so denke ich, will der TA über die Gewebeuntersuchung eine tumoröse Erkrankung feststellen, bzw. ausschließen lassen.
Da ja alle "Wundermittel" nicht wirklich geholfen haben vermutet er wahrscheinlich einen Tumor als Ursache. Die Art des Tumors zu bestimmen überschreitet in der Regel die labortechnischen Möglichkeiten
der TA-Praxis. Deshalb werden die Proben immer eingeschickt.

Und noch etwas solltest du dir zu Herzen nehmen!
Durch deine offene Art, hier über den Krankheitsverlauf und deine Gegenmaßnahmen zu berichten, hilfst du in der Zukunft sicherlich einem
anderen Geflügelfreund für sich und seine Hühner die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich finde es deshalb wichtig, das du auch weiterhin, bis zum hoffentlich glücklichen Ende, hier berichtest.

Ich hoffe für dich und deine Hühner, dass sich alles zum Guten wendet! :jaaaa:

LG Hans-Gert

piaf
02.02.2011, 02:45
yep, ich habs gefunden, Henrietta, vor zig Jahren habe ich in der Uni dieses Bild mal gesehen, ich wusste nur nicht mehr den Autor

Bollingersche Körperchen (http://books.google.de/books?id=obATurT0s3YC&pg=PA849&lpg=PA849&dq=bollingersches+k%C3%B6rperchen&source=bl&ots=7dXKaCtu0p&sig=kNimsrWRI7lr6tm4lA42zdO-IBY&hl=de&ei=qq1ITazjM8WEOpDarbIE&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CCUQ6AEwBA#v=onepage&q&f=false)

Diese Gebilde sind charakteristisch für die Pocken, man siehts in der Histo, wenn man gut angeleitet wird. Ob es ein TA, der nur hin und wieder mal einen Vogel behandelt erkennen kann, wage ich zu bezweifeln. Von einem Histo-Labor erwarte ich es aber

Was die trichos betrifft weisst Du ja, dass deren Lebensfähigkeit nur kurz ist, wenn sie nicht im richtigen Medium transportiert werden. Erkennen kann man sie aber nur wenn sie noch munter sind. Auch hier sind Fehldiagnosen denkbar.

Sicher kann man ein AB wechseln, wenn Unverträglichkeiten herrschen, nur habe ich ein Problem damit, wenn das Folgemedikament gegen andere Erkrankungen wirkt als das erste. Ich kannte beide nur vom Hörensagen, nichts genaues eben, aber jetzt ist klar, convenia deckt Mischinfektionen ab von E.Coli über Staphilokokken bis Streptokokken, hat aber offensichtlich keinen Einfluss auf Trichos. Suanatem dagegen wirkt bakterizid und antiparasitär, damit auch gegen Trichos. Brrrrrr, im ungünstigen Falle wären mögliche Parasiten auf diese Weise nur anbehandelt worden.

Soor kenne ich selber nicht als so blumenkohlartig wachsend, daher hätte ich das wenn überhaupt nur als noch draufgesetzt angesehen.

ufff, ich habe erstmal fertig...

piaf

Henrietta
02.02.2011, 09:52
@ Hans-Gert
Vielen lieben Dank für Deinen einfühlsamen Beitrag!
Der Vogelspezialist glaubt nicht an einen Tumor, weil
ursprünglich ja drei Hennen diese Beläge hatten. Allerdings
hatte eine einzelne Henne im April/Mai 2010 dieselben Symptome, und
damals hat der Vogelspezialist aufgrund der Histologie in der
Praxis die Tumordiagnose gestellt. Damals wurden aber keine Blutuntersuchungen etc. gemacht.
Auf diese Henne habe ich den Spezialisten angesprochen,
als ich mit Betti dort war.

@piaf Ja, ich fürchte auch, daß die TAs eventuell unbeabsichtigt etwas
anbehandelt haben, anstatt zu helfen. Bei Betti wurde es
nach dem Besuch beim Vogel-TA viel schlimmer. :(
Betti erhält seit ca. einer Woche kein Suanatem mehr, auch die Jodtinktur und Dentisept habe ich abgesetzt.
Wie siehst Du jetzt die Chancen, in der TA-Praxis selbst Trichos
nachweisen zu können?

Meine TÄ hat sich leider noch nicht gemeldet, und eine Nummer
von ihr habe ich nicht, nur die Praxisnummer.

Viele Grüße,
Henrietta

Engelsburg
02.02.2011, 10:41
Hallo Henrietta,

ich habe Deinen Thread nicht komplett gelesen, möchte Dir aber trotzdem antworten. Das ist ja Furchtbar und es tut mir nicht nur um Deine Hühner leid. Du machst ja einiges durch.

Ich kann Dir zu all diesen Krankheiten nichts berichten. Aber ich möchte Dir auf eine andere Weise helfen, indem ich Dir meine persönliche Einstellung mitteile.

Ich entnehme Deinem Bericht, dass es Dir auf das Finanzielle nicht ankommt. Du würdest ja sonst diesen Aufwand nicht treiben. Ich denke, dass Du Deinen Hühnern mit dem Aufwand nichts Gutes tust. Sie leiden und Du leidest noch mehr. Mach dem ganzen ein Ende und erlöse Deine Hühner von dem Leid. Tierhaltung bedeutet auch, die Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für die Kosten. Wir dürfen nicht aus unserer Verzweiflung heraus an Dingen festhalten, die wir loslassen sollten. Lass los und entscheide Dich gegen das furchtbare Leid.

Mein Vorschlag wäre folgender:
Du hast Deinen Vorstand vom Kleintierzuchtverein informiert. Rede mit ihm, wenn Du Deine Tiere nicht selbst erlösen kannst. Er wird bestimmt helfen oder jemand vom Verein finden, der Deine Hühner erlöst. Mach einen Strich und gebe einer neuen Generation die Möglichkeit auf eine gesunde Zukunft.

Du wirst durch diese Entscheidung keinen Verrat an Deinen Tieren begehen.
Im Gegenteil: sie würden es Dir danken, dass Du sie erlöst hast von all ihrem leiden. Ich kann es nachfühlen, wie schwer dieser Schritt für Dich ist.

Jeder Tierhalter hat seine leidvollen Erfahrungen mit loslassen und abschied nehmen. Aber es gehört zum Leben. Denn ohne den Tod gebe es kein Leben und ohne Leid gebe es kein Glück. Alles braucht sein Gegenstück um zu bestehen. Entscheidest Du Dich für das Glück, wirst Du mit dieser Entscheidung wachsen und es wird Dich für die Zukunft stärker machen.


Gruß Matthias

hein
02.02.2011, 12:07
Engelsburg / matthias,

Deine Aussage kann ich nur unterstützen!

So leid es mir für Hühnchen auch tut!

Nur wie ich auch schon geschrieben habe, manchmal muss man auch mal nicht auf sein Herz hören
und seinem Verstand den Vortritt lassen! Auch wenn es schwer fällt!

piaf
02.02.2011, 12:16
das mit dem Verstand ist eigentlich nicht schlecht 8)

Momentan scheint sich zu bestätigen, dass in der TA Behandlung Fehler lagen.
Wenn Henrietta den Eindruck hat, dass das Tier stabil ist, würde ich jetzt nicht alles hinwerfen, sondern mit dem Labor und dessen neuen Ergebnissen arbeiten. Wenn sich da herausstellt, dass nichts mehr geht, ist es etwas anderes, dann muss man ein Einschläfern in Betracht ziehen, das sollte dann aber über den Vogel-TA und dessen aktuelle Einschätzung des Falles laufen

Gruß piaf

hein
02.02.2011, 12:24
Original von piaf
das mit dem Verstand ist eigentlich nicht schlecht 8)

Momentan scheint sich zu bestätigen, dass in der TA Behandlung Fehler lagen.
Wenn Henrietta den Eindruck hat, dass das Tier stabil ist, würde ich jetzt nicht alles hinwerfen, sondern mit dem Labor und dessen neuen Ergebnissen arbeiten. Wenn sich da herausstellt, dass nichts mehr geht, ist es etwas anderes, dann muss man ein Einschläfern in Betracht ziehen, das sollte dann aber über den Vogel-TA und dessen aktuelle Einschätzung des Falles laufen

Gruß piaf
Ok das ist richtig - die Entscheidung muss Sie selber treffen! Denn Sie weiss genau, was jetzt läuft und schon war! Wir können nur Tips und Ferndiagnosen stellen!

nutellabrot19
02.02.2011, 22:25
Piaf: danke, dass Du Dich da immer wieder so reinkniest! :-* :-* :-*

Hühnermamma
04.02.2011, 11:47
@ piaf: Ja, das finde ich auch klasse. Habe Dir übrigens eine dringende PN geschickt.

piaf
04.02.2011, 12:11
:)

heino
12.02.2011, 22:45
Henrietta, ich wünsche Dir viel Erfolg!
Es wäre ja auch für Deine anderen Huhnis wichtig zu wissen, was die kranke Henne hat.