Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Artgerechte Freilandhaltung macht manche Henne fuchsteufelswild"
Hühner2011
30.10.2011, 12:16
Hallo Ihr Lieben,
ich habe eben einen Artikel gefunden und bin mal wieder sprachlos, ob so viel Unwissenheit und Blödsinn:
http://www.fr-online.de/wissenschaft/gefluegelhaltung-blutduerstige-huehner,1472788,3251562.html
Der Artikel strotzt nur so vor Halbwahrheiten und Schwachsinn, was wir ja von den Medien gewohnt sind :)!
Der einzige Satz, der ein Fünkchen Wahrheit innehält ist der:
"Hennen, die zum Federpicken neigen, "können Stress nicht so gut ertragen", zieht der Forscher als vorläufiges Fazit. Sie hacken auf Artgenossen ein, weil sie sich anders offenbar nicht zu helfen wissen. Anders gehen verhaltensnormale Artgenossen mit Stress um - "zum Beispiel indem sie sich bewegen und den Auslauf, den Kaltscharrraum draußen, aufsuchen", sagt Fries."
In der konventionellen Hühnerhaltung (Bodenhaltung oder Käfighaltung) wir den Hühnern der Schnabel gekürzt, damit sie sich nicht gegenseitig auffressen! Das Huhn ist ein Allesfresser, also auch ein Kanibale; dies passiert häufig, wenn ein Huhn nach dem Eier legen keine Ruhe einhalten kann; also die Kloake nach aussen gestülpt ANDEREN Hühnern auffällt und diese gegebenenfalls daran picken. Wenn erst einmal Blut fliesst ist die Henne verloren...! Dies passiert häufig in kommerziellen Betrieben, wo die Hühner eng zusammen sitzen.
So nun kommt aber der interessante Punkt: wenn man der Henne IHRE Zeit und IHREN Platz einräumt und sie genug Zeit hat, dann wird sie auf dem Nest nach dem Eier legen ruhen, bis alles wieder an Ort und Stelle ist. Die anderen Hühner halten sich in der Zwischenzeit weder in der Nähe des Nests, noch in der Nähe des Stalls auf; so dass keine Henne einem solchen Stress ausgesetzt ist. Wir bieten unseren sieben Hühnern und einem Hahn 120 qm Auslauffläche, so hat jedes Huhn seine Individualdistanz.
Die Nester suchen die Hühner nur morgens auf zum Eier legen oder nachs zum schlafen...frei wählbar etc. Hühner haben einen festgelegten Tagesablauf, wenn dieser nicht möglich ist, wie in Käfig- oder Bodenhaltungsbetrieben, dann "drehen die Hühner durch" und Feder picken etc. treten auf.
Wir hatten auch so eine Madame, die kam mit 5 Monaten aus einem Bodenhaltungsbetrieb und hat den anderen Hühnern an den Federn gepickt und diese auch gefressen; für viele Hühnerhalter ein Grund diese Henne zu schlachten. Als wir jetzt den Hahn dazu gesetzt haben, hat sich das Blatt gewendet: sie pickt KEINE Federn mehr, ist das Lieblingshuhn des Hahns und verhält sich völlig normal.
Jede Henne braucht ihren individuellen Bereich; das können weder Massenhaltung noch konventionelle Betriebe leisten. Aus diesem Grunde sind diese Haltungsformen STRIKT abzulehnen, achtet man auf eine artgerechte Haltung. Denn diese ist weder im Käfig- noch in der Bodenhaltung möglich; ob es in der Freilandhaltung möglich ist, wo jedes Huhn 4 qm Platz hat, DAS muss jeder für sich selbst entscheiden.
FAZIT: Wenn Tiere sich an die Haltungsbedingungen anpassen MÜSSEN, enstehen Verhaltensstörungen; bieten WIR den Tieren was sie von der NATUR aus brauchen, haben wir glückliche Hühner! :)
WANN verstehen die Menschen das endlich, egal ob es ein Hund, eine Katze, ein Igel oder sonstige Tiere sind...wir KÖNNEN uns nur an die Tiere anpassen, wenn wir versuchen die Tiere an uns anzupassen und in eine Form zu pressen VERLIEREN wir!
Ich bin erst drei Monate "dabei" Hühner zu halten, aber DAS habe ich schon verstanden!!! ;D
LG
Nicole
Ach die machen dann lieber nen "Stresstest" bei frisch geschlüpften Hühnerküken und die durchgefallenen wandern dann zusammen mit den männlichen aussortierten in die "Gaskammer"...........
Wie heisst es so schön:
http://www.schlabonski.de/bilder/dierichtigeschachtel.jpg
Naja, die Testhühner waren doch letzt hier in einem Thread inserriert, das sie verschenkt werden. Ich finde den Artikel überhaupt nicht schlecht. Es ist Tatsache das Hühner in großen Gruppen mehr Streß ausgesetzt sind. In kleinen, artgerechten Gruppen ist es kein Problem, in der Boden- und Freilandhaltung wo tausende Tiere sich den Auslauf/Stall teilen ist es eins. Bodenhaltung als Beispiel 6000 Hennen pro Stall bei der konventionellen, bei BIO sind´s 3000. Die Tiere erleiden hier Streß, weil sie sich nicht "erkennen". Im Käfig oder Kleinvolliere fällt dieser Fakt natürlich ganz klar weg.
Tatsächlich falsch ist der letzte Absatz zum Thema Käfigeier aus Italien und Frankreich würden dann den deutschen Markt fluten und die Discounter wären dann in der Not die Preise anzuheben. Der Verkauf von Käfigeiern als Frischei ist in Deutschland verboten. Käfigeier landen automatisch in der weiterverarbeitenden Industrie und in der Gastronmomie als Vollei. Oder im Laden gekocht und gefärbt als Vespereier.
Mariechen
30.10.2011, 13:04
FAZIT: Wenn Tiere sich an die Haltungsbedingungen anpassen MÜSSEN, enstehen Verhaltensstörungen; bieten WIR den Tieren was sie von der NATUR aus brauchen, haben wir glückliche Hühner! :)
WANN verstehen die Menschen das endlich, egal ob es ein Hund, eine Katze, ein Igel oder sonstige Tiere sind...wir KÖNNEN uns nur an die Tiere anpassen, wenn wir versuchen die Tiere an uns anzupassen und in eine Form zu pressen VERLIEREN wir!
Ich bin erst drei Monate "dabei" Hühner zu halten, aber DAS habe ich schon verstanden!!! ;D
LG
Nicole
Ich finde für 3 Monate Hühnerhaltung hast du schon ganz schön viel verstanden! Du würdest dich eignen VHS Kurse über Hobbyhühnerhaltung anzubieten. Viele private Hühnerhalter haben enorme Defizite was die einfachsten Dinge betrifft. (Ich habe gerade so einen heute Morgen gesprochen ...) Irgendwie muß doch unser Fachwissen eigentlich auch anderen Hühnerhaltern zum Nutzen weitergegeben werden. Wenn wir warten bis die Behörden, oder die Industrie sich regt, wird das nix werden. Im Moment geht der Trend bei einigen in der Bevölkerung zurück zu eigenen Nutztieren, wie Geflügel. Und ich habe den Eindruck, daß man solche Einsteigerkurse anbieten sollte. Auch damit nicht länger die Medien mit ihren Halbinformationen und Falschinformationen die einzigen bleiben, die die Bevölkerung "informieren".
Philipp G.
30.10.2011, 13:30
Der Artikel enthält für mich lediglich Fakten. Was genau stört euch denn? Da sind keine Falschinformationen enthalten.
Hühner2011
30.10.2011, 13:35
Ich sage Dir besser was mich daran nicht stört:
"Hennen, die zum Federpicken neigen, "können Stress nicht so gut ertragen", zieht der Forscher als vorläufiges Fazit. Sie hacken auf Artgenossen ein, weil sie sich anders offenbar nicht zu helfen wissen. Anders gehen verhaltensnormale Artgenossen mit Stress um - "zum Beispiel indem sie sich bewegen und den Auslauf, den Kaltscharrraum draußen, aufsuchen", sagt Fries."
Den Tieren wird zugemutet, dass sie sich an die Gegebenenheiten einer Massentierhaltung oder konventionellen Haltung anpassen, also den Hühner-KZs (den TREFFENDEN Begriff hatte ich hier mal gelesen). Und wenn sie das nicht tun, dann werden sie über irgendwelche sog. "Forschungen" dazu gezüchtet. :-[
Jetzt die RICHTIGE Freilandhaltung (nicht die konventionelle!) der Hühner zu kritisieren mit der Überschrift "blutrünstige Hühner"? Als Hühnerhalter springt einem die Lächerlichkeit ja geradzu ins Gesicht! :)
Hühner2011
30.10.2011, 13:40
Ach die machen dann lieber nen "Stresstest" bei frisch geschlüpften Hühnerküken und die durchgefallenen wandern dann zusammen mit den männlichen aussortierten in die "Gaskammer"...........
Wie heisst es so schön:
http://www.schlabonski.de/bilder/dierichtigeschachtel.jpg
:jaaaa: :jaaaa: :jaaaa:
Die Aussage: "wird Tieren geboten was sie brauchen, dann sind sie glücklich"; stimmt, ganz klar. Trotzallem ist dieser Artikel faktisch vollkommen richtig. Einem Prof von der TMU-München keine Ahnung zu unterstellen ist dahingehend schon ziemlich dreist und man sollte sein Grundwissen dahingehend mal selbst prüfen. Es ist ein jahrelang bekannter Fakt, das Hühner mit Gruppen größer als 50* Tiere nicht klar kommen, sie können sich nicht mehr Artgenossen merken. In den Massenhaltungen und da ist kein Unterschied ob Boden- oder Freilandhaltung, treffen sie andauernd auf fremde Hühner. Ein normales Sozialverhalten ist so nicht möglich, die Tiere stehen unter Dauerstreß. Und jetzt der Fakt, das diese Problematik in der ausgestalteten Kleinvoliere nicht vorkommt, das ist vollkommen richtig. Durch diesen Streß neigen die Hühner auch verstärkt zu Aggression, auch Fakt. Das hat nichts mehr mit der normalen Neigung zum Picken zu tun. Das kommt auch in kleinen Gruppen vor, was im Artikel nicht bestritten wird. Da kann man das Problem aber auch leichter lösen, die betreffende Dame raus, bzw. die gesamte Mannschaft wird ausgetauscht und Thema erledigt. Bei mehreren tausend Hühnern, na viel Spaß beim Suchen. Vorallem hat man da recht schnell 10, 20 oder mehr Hennen dabei, die die Unsitte nachmachen. Gleiches wenn eine Henne der anderen beim Legen an die Kloake geht. In der Kleinvoliere ist lang kein solcher Drang am Nest, wie in den Bodenhaltungs- oder Freilandhaltungsställen. Da haben zwar weniger Hennen Anspruch auf ein Nest, aber erklär denen Mal das man sich jetzt woanders ein freies suchen könnte und die gerade legende Henne in Frieden lassen.
Weder ist der Artikel mit Unwissenheit, noch Halbwahrheiten durchsetzt, wenn man sich tatsächlich auskennt und ein paar Jahre mit den Haltungsformen und Hühnerverhalten beschäftigt hat, merkt man das. Damit will ich nicht die Kleinvolieren- oder Legebatteriehaltung schönreden, die hat andere, viel schlimmere Defizite. Allerdings ist die kleine Gruppe auf dem Raum ein Vorteil, den die Massenhaltungen nicht bieten. Da macht auch Freigang, Sonne, grünes Gras, Kaltscharrraum etc. das Hühnerleben nicht unbedingt schöner.
*falls jemand die genaue Zahl parat hat, her damit, ich find die gerade nicht.
Den Tieren wird zugemutet, dass sie sich an die Gegebenenheiten einer Massentierhaltung oder konventionellen Haltung Jetzt die RICHTIGE Freilandhaltung (nicht die konventionelle!) der Hühner zu kritisieren mit der Überschrift "blutrünstige Hühner"? Als Hühnerhalter springt einem die Lächerlichkeit ja geradzu ins Gesicht! :)
Klarer Interpretationsfehler. Du setzt Freilandhaltung mit artgerechter Kleinhaltung gleich. Wird im Artikel allerdings nirgends gemacht.
Andi Faltner
30.10.2011, 14:29
Hallo,
im Grunde genommen sollte man die Massenhaltung nicht mit der tiergerechten Haltung in kleinerem Rahmen, wie z.B. hier beim Durchschnittshüforianer vergleichen.
Was man bei der Massenhaltung gerne übersieht ist, dass dort zumindest bei den Legeherden in der Regel keine Hähne dabei sind. Auch das ist ein Umstand, der zu erhöhtem Streß oder sonstigen Unarten bei den Damen führen kann. Wer ein paar mehr Hühner und Hähne hat, vielleicht auch von verschiedenen Rassen und diese mal alle zusammen in einen Auslauf hält, wird feststellen können, dass sich die Tiere weiterhin Grüppchenweise im Auslauf aufhalten und von den anderen Hähnen und Hennen nix wissen wollen. Ich denke daher nicht, dass ein Huhn zwangsweise alle Tiere im Umfeld "kennen" muss.
Es muss lediglich wissen, was es zu tun und zu lassen hat, und da spielt ein Hahn eine nicht unerhebliche Rolle.
Hühner2011
30.10.2011, 14:34
"Klarer" Interpretationsfehler? ;) Magst Du so sehen, ich sehe das anders :cool: :cool:!
Dann tu das. Wie gesagt, ich kann an der Überschrift schon nichts schlimmes finden, denn es ist Tatsache das die "artgerechte" Freilandhaltung zu eben der im Artikel beschriebenen Problematik führen kann. Und es steht auch schon in der Überschrift "manche Henne", nicht alle Hühner. Meine einzigen Kritikpunkte sind eben der letzte Absatz, weil die These tatsächlich ein gewisses Halbwissen offenbart (ist aber einem Genetiker zu verzeihen, das er sich mit den deutschen Lebensmittelgesetzen nicht auskennt :laugh) und das Bild vom Hahnenkampf, aber sonst? Ich find es eher interessant zu welchen Ergebnissen die Studie gekommen ist, genauso die Info das sich lieb Wesjohann das hat sofort patentieren lassen. Von daher seh ich den Artikel eher als aufklärend wertvoll ;)
Hallo,
im Grunde genommen sollte man die Massenhaltung nicht mit der tiergerechten Haltung in kleinerem Rahmen, wie z.B. hier beim Durchschnittshüforianer vergleichen.
Was man bei der Massenhaltung gerne übersieht ist, dass dort zumindest bei den Legeherden in der Regel keine Hähne dabei sind. Auch das ist ein Umstand, der zu erhöhtem Streß oder sonstigen Unarten bei den Damen führen kann. Wer ein paar mehr Hühner und Hähne hat, vielleicht auch von verschiedenen Rassen und diese mal alle zusammen in einen Auslauf hält, wird feststellen können, dass sich die Tiere weiterhin Grüppchenweise im Auslauf aufhalten und von den anderen Hähnen und Hennen nix wissen wollen. Ich denke daher nicht, dass ein Huhn zwangsweise alle Tiere im Umfeld "kennen" muss.
Es muss lediglich wissen, was es zu tun und zu lassen hat, und da spielt ein Hahn eine nicht unerhebliche Rolle.
In dem Zusammenhang: Ich habe etwas über einen Ökobetrieb gesehen (I-Net/Fernsehen weis nicht mehr) die haben auch die Hühner in freilandhaltung aber auf 25 Hühner kommt ein Hahn, d.h. wenn auf der Wiese 500Hühner sind dann befinden sich dort auch 20 Hähne!
Durch die Hähne sind die Hühner wesentlich entspannter, sicherer und nutzen den komplettenm Freilauf, während sie sich ohne Hähne immer im Stallbereich drängen!
Ein Bekannter hat auch schwankend zwischen 70-100 Hennen und nur ein Hahn, da sieht es ähnlich aus!
Ich bin dabei ihn zu überzeugen, dass Hähne nicht nur unnütze Fresser sind ;-)
That´s it. Um die Hähne scharen sich die Gruppen in optimaler Größe und die Hähne leiten die Hennen auch über´s Gelände. Man bemerkt auch weniger Hackereien unter den Hennen, bezüglich Rangordnung, wenn ein Hahn als Chef feststeht und durch gewisse Präferenzen schon die "Alphahenne" festlegt. Aber Anspruch auf Hahn hat Henne eben auch nur im BIO-Betrieb, konventionell sieht keinen Hahn vor.
Hühner2011
30.10.2011, 15:14
Ich finde für 3 Monate Hühnerhaltung hast du schon ganz schön viel verstanden! Du würdest dich eignen VHS Kurse über Hobbyhühnerhaltung anzubieten. Viele private Hühnerhalter haben enorme Defizite was die einfachsten Dinge betrifft. (Ich habe gerade so einen heute Morgen gesprochen ...) Irgendwie muß doch unser Fachwissen eigentlich auch anderen Hühnerhaltern zum Nutzen weitergegeben werden. Wenn wir warten bis die Behörden, oder die Industrie sich regt, wird das nix werden. Im Moment geht der Trend bei einigen in der Bevölkerung zurück zu eigenen Nutztieren, wie Geflügel. Und ich habe den Eindruck, daß man solche Einsteigerkurse anbieten sollte. Auch damit nicht länger die Medien mit ihren Halbinformationen und Falschinformationen die einzigen bleiben, die die Bevölkerung "informieren".
Da hast Du total Recht, denn die Medien haben einfach schon zu oft bewiesen, dass sie "gefährliches" Halbwissen verbreiten, dass die "Masse" nicht versteht und in den "falschen Hals" bekommt. Bestes Beispiel ist für mich die Hysterie der "sog. Kampfhunde" vor 11 Jahren und die daraus resultierten "schnell Hektikentscheidungen" der Politiker; ohne Sinn und Verstand. Nur um die "große Masse" zu beruhigen...! :)
Ich muss sagen unsere ersten Hühner habe ich angeschafft, nach dem ich mir JAHRELANG eigene Hühner gewünscht habe, irgendwie nur nie den richtigen Ansatz für mich finden konnte. Ich habe dann auf dem Markt in Monsheim einen älteren Mann getroffen mit dem ich mich angeregt unterhalten habe. DER konnte mir die "anfängliche" Unsicherheit nehmen, mir WICHTIGE Infos geben und mich bekräftigen, dass die Hühnerhaltung nicht so schwer ist.
Das nächste war dann ein sehr gutes FACHbuch, keine Zeitung!!! Dann viele Gespräche HIER (!!!), mit Züchtern etc. und die EIGENEN INTENSIVEN Beobachtungen und Erfahrungen...! :)
Wie meinst Du das, dass der Trend zu dem eigenen Nutztier zurück geht?
Ich denke für Menschen in einer Wohnung oder in der Stadt wird es auch schwierig, hier in unsere Dörfchen halten mehrere Menschen Hühner (mit Hahn!). :)
In der "Nachbarstadt" (Oppenheim ist auch net sooo groß) ist das schon wieder schwieriger, wenn dort ein Hahn kräht, dann meist außerhalb..! ;)
Hühnerfuchs
30.10.2011, 18:00
In dem Zusammenhang: Ich habe etwas über einen Ökobetrieb gesehen (I-Net/Fernsehen weis nicht mehr) die haben auch die Hühner in freilandhaltung aber auf 25 Hühner kommt ein Hahn, d.h. wenn auf der Wiese 500Hühner sind dann befinden sich dort auch 20 Hähne!
Durch die Hähne sind die Hühner wesentlich entspannter, sicherer und nutzen den komplettenm Freilauf, während sie sich ohne Hähne immer im Stallbereich drängen!
Ein Bekannter hat auch schwankend zwischen 70-100 Hennen und nur ein Hahn, da sieht es ähnlich aus!
Ich bin dabei ihn zu überzeugen, dass Hähne nicht nur unnütze Fresser sind ;-)
Ist ja wie bei den Menschen,was wäre die Menschheit ohne Männer:(nur sie können den Frauen zeigen was schön ist und wo es schön ist:laugh.
Philipp G.
30.10.2011, 18:01
Ich warte immernoch auf konkrete Zitate die falsch sind.
Andi Faltner
31.10.2011, 15:09
Ich warte immernoch auf konkrete Zitate die falsch sind.
Hallo Philipp,
die Überschrift (artgerechte Freilandhaltung macht Hennen aggressiv oder so ähnlich) hat eben sehr wenig mit dem Inhalt des Artikels zu tun.
Würden die Tiere artgerecht gehalten, wären Sie nicht aggressiv. Daher ist der gesamte Artikel ziemlich sinnlos, auch wenn man zukünftig vielleicht verhindern kann, dass sich Hühner unter weniger artgerechten Haltungsbedingungen gegenseitig killen.
Veto Andi, sowohl die konventionelle als auch die BIO-Freilandhaltung und die BIO-Bodenhaltung bezeichnen sich sehr gerne als "artgerecht". Kann man auf fast jeder Eierschachtel so lesen. Und der Artikel ist im Grunde auch für den Verbraucher gedacht, erst in zweiter Linie für Geflügelhalter und evtl. Leute welche sich fachlich für die Ergebnisse der Studie interessieren. Philipp bezieht sich auf
ich habe eben einen Artikel gefunden und bin mal wieder sprachlos, ob so viel Unwissenheit und Blödsinn:
...
Der Artikel strotzt nur so vor Halbwahrheiten und Schwachsinn, was wir ja von den Medien gewohnt sind :)!
Ich warte da auch immer noch drauf. Und verkneife mir im Gegenzug das Eingansposting zu zerpflücken, denn zum Beispiel "Allesfresser" von Kannibalismus auszunehmen ist schonmal ganz hart an Unwissenheit dran ;)
That´s it. Um die Hähne scharen sich die Gruppen in optimaler Größe und die Hähne leiten die Hennen auch über´s Gelände. Man bemerkt auch weniger Hackereien unter den Hennen, bezüglich Rangordnung, wenn ein Hahn als Chef feststeht und durch gewisse Präferenzen schon die "Alphahenne" festlegt. Aber Anspruch auf Hahn hat Henne eben auch nur im BIO-Betrieb, konventionell sieht keinen Hahn vor.
Schön beschrieben, ich hatte zu meinen Brahma und Sussex 4 Araucana/Grünleger gesetzt. Eine kleine Araucana hat sich sofort beim Hahn angeschmeichelt und sie war sofort diejenige die nicht mehr gehackt wurde, obwohl neu! Alle anderen sind sogar heute noch ganz weit unten!
Ich finde das sollte für die Biohöfe verpflichtend sein, denn was nutzen tausend(e) m² Wiese, wenn die Hennen nur am Stall rumhängen!? Bio sollte nicht nur ökologisch einwandfrei sondern auch halbwegs artgerecht sein!
Andi Faltner
31.10.2011, 17:47
Veto Andi, sowohl die konventionelle als auch die BIO-Freilandhaltung und die BIO-Bodenhaltung bezeichnen sich sehr gerne als "artgerecht". Kann man auf fast jeder Eierschachtel so lesen. Und der Artikel ist im Grunde auch für den Verbraucher gedacht, erst in zweiter Linie für Geflügelhalter und evtl. Leute welche sich fachlich für die Ergebnisse der Studie interessieren. Philipp bezieht sich auf ...
Das ist schon richtig Lexx. Trotz dessen würde ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch auf Bio-Eier verzichten, wenn ich selbst keine Hühner hätte, es sei denn, ich wüsste woher die Eier kommen und wie die Tiere gehalten werden.
Dieses aggressive Verhalten von Hennen ist ja nicht nur auf Hybriden begrenzt, auch im Junghennenstall von Rassehühnern hat man immer mal Tiere dabei, die etwas aggressiver sind. Das gibt sich aber, sobald die Zuchtstämme gebildet werden und ein Gockel das Sagen hat.
Wenn man schon solche Studien macht, dann hätte mich eher mal interessiert, warum solche Tiere deutlich ruhiger werden, obwohl ihnen offensichtlich ebenfalls eine Andockstelle fürs Dopamin oder einen anderen Botenstoff fehlt.
Wenn Tiere sich an die Haltungsbedingungen anpassen MÜSSEN, enstehen Verhaltensstörungen; bieten WIR den Tieren was sie von der NATUR aus brauchen, haben wir glückliche Hühner!
WANN verstehen die Menschen das endlich, egal ob es ein Hund, eine Katze, ein Igel oder sonstige Tiere sind...wir KÖNNEN uns nur an die Tiere anpassen, wenn wir versuchen die Tiere an uns anzupassen und in eine Form zu pressen VERLIEREN wir!
Ich bin erst drei Monate "dabei" Hühner zu halten, aber DAS habe ich schon verstanden!!!
Wobei natürlich die Frage ist, an was man sich anpasst. An das Wildhuhn aus dem tropischen Regenwald, oder an das Huhn, dass wir in eine Form gepresst haben, und aus ihm eine Rasse, in ganz individuellen klimatischen Gegebenheiten geschaffen haben.
Der Verkauf von Käfigeiern als Frischei ist in Deutschland verboten.
@ Lexx
Vor einigen Jahren habe ich mal von einem Test gelesen. Wenn ich mich recht erinnere wurde dieser test sogar in Bayern gemacht. Man hat auf verschiedenen Wochenmärkten Eier aus angeblicher "Öko-Haltung" gekauft. Bei der Prüfung stellte sich heraus, dass von den 15 Proben 13 aus Käfighaltung waren. Ich will das jetzt nicht mit dem Verkauf von Käfigeiern als Frischei vergleichen. Es geht mir nur darum zu zeigen was Verbote wert sind.
MfG
Ernst Niemann
Ich denke daher nicht, dass ein Huhn zwangsweise alle Tiere im Umfeld "kennen" muss.
Es muss lediglich wissen, was es zu tun und zu lassen hat, und da spielt ein Hahn eine nicht unerhebliche Rolle.
Hallo Andi,
Deine Aussage ist so nicht richtig. Vor allem wiedersprechen sich die beiden Aussagen.
Du sagst, dass ein Huhn lediglich wissen muß was es zu tun und zu lassen hat. Um das zu wissen muß es aber erst einmal seinen Rang innerhalb der Gruppe kennen. Dieser Rang wird bei Veränderung der Gruppe immer wieder neu festgelegt. Wenn ein Huhn das wegen der Gruppengröße nicht mehr kann, kennt es auch nicht seinen Rang. Die Henne weiß nicht ob sie sich ihrem Gegenüber unterordnen muß, oder ob sie ihn dominieren kann. Wenn diese Hierarchie funktionieren soll, muß sie sehr wohl alle Tiere ihres Umfeldes kennen.
MfG
Ernst Niemann
Hm,
egal ob mit oder ohne Hähne, wenn hunderte oder tausende Tiere in sog. Freilandhaltung gehalten werden, nenne ich das nicht artgerecht.
Und klar werden dann die armen Viecher den nicht artgerechten Haltungsbedingungen angepasst, das nennt sich dann wirtschaftliches Denken und Handeln. Was anderes interessiert diese Menschen doch nicht wirklich.
Lg
Iulia
Artgerecht ist in dem Artikel das was der Gesetzgeber so sieht. Das sich das meilenweit von dem unterscheidet, wie wir Hobbyhalter, Liebhaber und Züchter das sehen sollte jedem hier klar sein. Was die Leute hier im Forum praktizieren nennt sich auch nicht Freilandhaltung, sondern artgerechte Kleingruppenhaltung mit Freilauf. Das ist etwas ganz anderes.
Was Ernst anführt ist sehr richtig, die Stempel werden auf Antrag ausgegeben, aber oftmals nicht gleich kontrolliert ob die beantragte Ziffer mit der Haltung übereinstimmt. Oft fällt so ein Betrug erst auf, wenn KAT (http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/) kontrolliert. Es gibt aber auch noch schöne legale Schlupflöcher, wie die Bezeichnung als "Bauernei" oder "aus bäuerlicher Kleinhaltung"... das sagt aber nichts aus, wie die Hühner gehalten werden, in den meisten Fällen sind es Bodenhaltungseier. Die Bezeichnungen sind auch nicht geschützt, die kann so verwenden wer möchte. Ist wie "Alpenmilch", das kann jede Molkerei in ganz Deutschland auf die Verpackung drucken. Es reicht aus, das ein Teil der Alpen in Deutschland liegt, dadurch ist Deutschland ein Alpenland. Oder Bergbauernmilch, is wurscht ob die Kühe an der platten Küste im Stall stehen, die Bezeichnung ist nicht geschützt oder an Bedingungen geknüpft.
Andi Faltner
01.11.2011, 17:02
Hallo Andi,
Deine Aussage ist so nicht richtig. Vor allem wiedersprechen sich die beiden Aussagen.
Du sagst, dass ein Huhn lediglich wissen muß was es zu tun und zu lassen hat. Um das zu wissen muß es aber erst einmal seinen Rang innerhalb der Gruppe kennen. Dieser Rang wird bei Veränderung der Gruppe immer wieder neu festgelegt. Wenn ein Huhn das wegen der Gruppengröße nicht mehr kann, kennt es auch nicht seinen Rang. Die Henne weiß nicht ob sie sich ihrem Gegenüber unterordnen muß, oder ob sie ihn dominieren kann. Wenn diese Hierarchie funktionieren soll, muß sie sehr wohl alle Tiere ihres Umfeldes kennen.
MfG
Ernst Niemann
Hallo Ernst,
bei mir funktioniert das einwandfrei, wenn alle Tiere in einem Auslauf sind. Da gibt es kaum Rangeleien, auch nicht unter den Hähnen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Grüppchen aus dem Weg gehen können, d.h. dass der Auslauf groß genug ist. Und die Tiere müssen sich innerhalb ihrer Gruppe auch schon lange genug kennen, d.h. einen Rang in ihrer "Familie" haben.
Das ist in der Massentierhaltung zugegebenermaßen schwer zu praktizieren, wenn man 1000 Hühner mit 50 Hähnen zusammensetzt, ohne dass sich die Tiere vorher kennenlernen durften. Wenn man mal einen Einblick z.B. in eine Elterntierfarm hätte, könnte man gegebenenfalls besser beurteilen, wie das in der Praxis ausschaut, wenn Hähne und Hennen zusammen gehalten werden und ob es dort von "Natur aus" einen geringeren Anteil an aggressiven Tieren gibt als bei der Haltung von ausschließlich weiblichen Tieren.
bei mir funktioniert das einwandfrei, wenn alle Tiere in einem Auslauf sind. Da gibt es kaum Rangeleien, auch nicht unter den Hähnen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Grüppchen aus dem Weg gehen können, d.h. dass der Auslauf groß genug ist. Und die Tiere müssen sich innerhalb ihrer Gruppe auch schon lange genug kennen, d.h. einen Rang in ihrer "Familie" haben.
Ich wollte es würde bei mir auch so gut funktionieren. Wenn sich alle respektieren, und aus dem Weg gehen würden, dann bräuchte ich für die gezielte Zucht nicht für jeden Stamm einen separaten Stall und Auslauf. Aber ich fürchte meine Hähne würden, die gerade vorbeimarschierende Henne der "Nachbarfamilie" auch treten. Bei den Hennen würde die Rangfolge auch geklärt, wenn sie noch nicht feststehen würde. Aber ich denke das wird bei Dir auch nicht anders sein. Ich schätze mal Dein Auslauf beherbergt 20-30 Hühner und 2-3 Hähne. In der Größenordnung wäre auch eine Gesamtrangordnung noch gegeben. In einem Elterntierstall mit 10 000 Hennen und 1000 Hähnen aber nicht mehr.
MfG
Ernst Niemann
Philipp G.
01.11.2011, 18:40
Ich muss sagen, dass mir auch nach erneutem Lesen des Artikels keine Unzulänglichkeiten auffallen. Wenn hier doch immer so schön zitiert wird, zitiert doch mal etwas, was eurer Meinung nach "Halbwahrheiten und Schwachsinn" enthält.
Letztendlich liefert der Artikel lediglich eine plausible Erklärung dafür, wieso manche Hennen zum Federpicken eher neigen als andere. Was daran falsch sein soll, verstehe ich beim besten Willen nicht.
Auch die Diskussion um die Gruppengröße erscheint mir in dem Kontext hier völlig sinnlos. Es ist schicht und ergreifend ein Fakt, dass Unmengen an Eiern produziert werden müssen. Und mal Hand aufs Herz, wer verzichtet denn konsequent auf Produkte, die Ei, und demnach oft auch Käfigei, enthalten?
Federfresser in die Zucht zu nehmen erscheint schon allein deshalb nicht zielführend, weil das Federpicken genetisch bedingt sein kann. Und dass die braune Linie nicht so Bewegungsfreudig ist und deshalb mehr zum Federpicken wegen evtl. Langeweile ( ? ) neigt, scheint auch logisch. Nun ist die Konsequenz die große Unternehmen daraus ziehen doch nur logisch und sollte eigentlich auch euch freuen, denn es werden gezielt Tiere gezüchtet, denen das Federfressen auch bei großem Stress fremd bleibt.
Engelmann schreibt in seinem Buch "Leben und Verhalten unseres Hausgeflügels", dass es sich bei dem Federpicken möglicher Weise um ein ausleben eines nicht befriedigten Picktiebes handeln könnte. Das nur mal zur Kenntnisnahme. Das mag ein Faktor sein, weshalb Federpicken bei Wildhühner nicht oder nur in extremen ausnahmefällen beobachtet werden kann. Zu überdenken wäre hier ggf. die Darreichung der Futters vor allem bei uns Hobbyhaltern, bei denen öfter als gedacht Federpicken vorkommt. So sollte den Hühnern stets genügend Möglichkeit zum Picken gegeben werden.
MfG
Mariechen
01.11.2011, 18:51
Auch die Diskussion um die Gruppengröße erscheint mir in dem Kontext hier völlig sinnlos. Es ist schicht und ergreifend ein Fakt, dass Unmengen an Eiern produziert werden müssen. Und mal Hand aufs Herz, wer verzichtet denn konsequent auf Produkte, die Ei, und demnach oft auch Käfigei, enthalten?
@ Philipp, Unmengen an Eiern müssen produziert werden. Aber das bedeutet doch nicht automatisch, daß diese Eier in Gruppen zu 1000 (oder mehreren Tausend) Hühnern oder in Käfigen produziert werden müssen. 20 Herden artgerecht zu je 50 Hühnern würden genausoviele Eier produzieren können, wie 1000 Hühner nicht artgerecht in einer Halle. Von 1000 Hühnern in einer Halle lebt ein Eierproduzent, von 20 Herden je 50 Hühnern in Freiland könnten mehrere kleinere Bauern leben.
Ja, ich verzichte auf Ei wo immer mir bewußt ist, daß welches drin ist. Zum Beispiel bei Nudeln ist das ganz einfach. Nudeln immer eifrei, 100% aus Dinkel oder so. Kuchen selber backen. Fertiggerichte kommen nicht auf den Tisch.
Philipp G.
01.11.2011, 19:12
Und wie soll jemand von 40 Eiern am Tag leben? Das Stück für 20 Euro verkaufen?
Seht den Fakten ins Gesicht. Es ist nicht mehr möglich, den Bedarf an Eiern in kleinbäuerlicher Haltung zu decken. Woher sollen denn die ganzen Betriebe auf einmal kommen? ...
legaspi96
01.11.2011, 19:33
Von 1000 Hühnern in einer Halle lebt ein Eierproduzent, von 20 Herden je 50 Hühnern in Freiland könnten mehrere kleinere Bauern leben.
Selten son Unfug gelesen! Und dann? Dann beschwert sich die Nachbarschaft über den Krach, den Geruch ... Und wovon sollen diese Kleinbauern noch leben? Nur von den Hühnern geht nicht.
Grüße
Monika
Mariechen
01.11.2011, 19:33
Und wie soll jemand von 40 Eiern am Tag leben? Das Stück für 20 Euro verkaufen?
Seht den Fakten ins Gesicht. Es ist nicht mehr möglich, den Bedarf an Eiern in kleinbäuerlicher Haltung zu decken. Woher sollen denn die ganzen Betriebe auf einmal kommen? ...
@ Philipp, es gibt in jedem Dorf einige oder etliche ehemalige Bauernhöfe. Wenn diese die Möglichkeit bekämen, 5 Herden zu 50 Hühnern zu halten, oder auch nur 2 Herden zu 50 Hühnern, dann könnten sie sowohl Schlachttiere als auch Eier verkaufen, zu Preisen von 30-50 Ct. wäre es realistisch. Das zahlen die Kunden im Süden für ein qualitativ hochwertiges Ei. Hundert Hühner kann man auch im Nebenerwerb noch halten.
Aber warum ist es deiner Meinung nach nicht möglich? Weil der Markt hohe Preise nicht zuläßt, weil eben Käfighaltung und Massentierhaltung möglich ist. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Ein Teil der Kunden möchten eigentlich keine Massentierhaltungsprodukte, aber der Markt ist nicht geschaffen für das was viele Kunden möchten. Z.B. Bioeier müssen importiert werden, da ihr Bedarf in Deutschland gar nicht gestillt werden kann. Jedoch für diese Eier, die wir meinen, gibt es (noch!) keine Produktbezeichnung. Gäbe es sie, dann gäbe es auch eine Möglichkeit sie zu produzieren und zu vermarkten. Dann würden sie auch produziert. Ich selber kann meine Eier nicht treffend bezeichnen: Gourmeteier? Bioeier? Artgerecht erzeugte Eier aus natürlicher Fütterung? (viel zu langer Ausdruck!) Die Franzosen sind uns meilenweit voraus mit ihren Bresse Hühnern. Bresse ist eine klar definierte Qualitätsbezeichnung, Bresse kann nur in bestimmten Gebieten in Frankreich erzeugt werden. Bresse Eier und Bresse Hühner kommen dem am nächsten, was wir hier meinen. *)
Auch die deutschen Behörden legen Hindernisse in den Weg. Hierzulande haben große Landwirte Vorkaufsrecht für jedes angebotene Feld. Die Nebenerwerbslandwirte haben somit kaum Chancen auf Flächen um sie zu bewirtschaften. Das ist EU Politik!
*) Wir brauchen eine knappe, treffende Bezeichnung für Eier die aus Rassehühnern (keine Hybriden, keine Patenthühner!) in natürlicher Freilandhaltung in Gruppen unter 50 Hennen mit Hahn, mit natürlicher genfreier Fütterung und Biostandard produziert werden. Was das Flächenangebot betrifft, genauso wie die Bresse Hühner, Wechselausläufe. Für diese Bezeichnung brauchen wir eine Erzeugergemeinschaft die die Einhaltung der Standards garantiert. Wenn wir das schaffen, können wir Eier für 50 Ct und Schlachttiere für 20-30 Euro verkaufen. So ungefähr.
Philipp G.
01.11.2011, 20:06
Grob über den Daumen gibt es in Deutschland 1200 Betriebe, die Eier erzeugen. Insgesamt werden zur Eiproduktion etwa 30 Mio. Legehennen. Wie viele Betriebe bräuchten wir, um diese Anzahl an benötigten Eiern zu decken, wenn die durchschnittliche Betriebsgröße bei ca. 300 Tieren liegt?
Wir bräuchten ca. 100.000 Kleinbetriebe mit je 300 Hennen in je 6 Gruppen zu 50 Tieren. So weit so gut. Insgesamt haben wir in Deutschland etwa 375.000 landwirtsch. Betriebe, die Zahl ist rückläufig.
Woher willst du also die geschätzten 90.000 Betriebe nehmen, die im kleinen Stil Eier für den Markt produzieren? ...
Die momentanen Eipreise bewegen sich je nach Größe und Herkunft zwischen 8 und 14ct.
Wie willst du also einen Preisanstieg um mehr als 300% rechtfertigen? Woher willst du das ganze Geld nehmen, denkst du ernsthaft, irgendein Industrieverarbeiter von Eiern sei es zu Nudeln, Kuchen oder sonst was kann solche Preise für die Eier zahlen?
Philipp G.
01.11.2011, 20:11
Die momentane Durchschnittsgröße der Legehennenbetriebe liegt bei ca. 18.000 Hennen.
Mariechen
01.11.2011, 20:23
Die momentane Durchschnittsgröße der Legehennenbetriebe liegt bei ca. 18.000 Hennen.
Dann wird es aber höchste Zeit daß sie hier was ändert!!!
Ich denke daß eine Veränderung nur in Einzelschritten vonstatten gehen könnte. Als erstes sind da diejenigen Kunden, die ohnehin widerwillig oder gar nicht Eier von Fabriken kaufen bzw. konsumieren wollen. Ich kann nicht sagen, wieviele das sind, aber aus meinem Umfeld wären das geschätzte 20-30%.*) Und damit rund 10 Mio Legehennen, die man in den Fabriken abschaffen könnte, wenn man alternativ ein Produkt anbieten könnte, das zwar dreimal bis viermal so teuer ist, aber qualitativ 10 mal besser wäre.
*) Leute aus der gebildeten Oberschicht, Allergiker, Tierschützer, Umweltschützer, Menschen die großen Wert auf die Qualität der Nahrungsmittel legen.
Bei entsprechenden Preisen und Vermarktungsmöglichkeiten fänden sich mit Sicherheit etliche junge Landwirte, die bereit wären in diesen Erwerb einzusteigen. Heute wissen ja viele Landwirte nicht wie sie weiter existieren sollen, sehen sich gezwungen entweder in Massenställe oder in Biogasproduktion einzusteigen - ohne dass sie davon richtig überzeugt wären. Auch gibt es Landwirte die mit einem kleineren Betrieb auch zufrieden wären, wenn es ihnen erlaubt wäre. Auch sog. "Aussteiger", Akademiker und Angestellt, die vom Büro die Nase voll haben.
Artgerecht ist in dem Artikel das was der Gesetzgeber so sieht. Das sich das meilenweit von dem unterscheidet, wie wir Hobbyhalter, Liebhaber und Züchter das sehen sollte jedem hier klar sein.
Jedem hier oder einem Großteil vielleicht mag das klar sein, aber Otto-Normalo wird evtl. denken, dass es nur an den gemeinen Hennen liegt, die so aggressiv sind und die Haltungsbedingungen wirklich artgerecht ist (im humanen, tierartgerechten, natürlichen Sinn).
Da die Kunden sich sicher fühlen wollen, tut die Hühnerfleischindustrie eben, was ihnen möglich ist: sie suggerieren dem Verbraucher artgerechte Haltung. Und das in einer Tageszeitung, wo das entsprechende Klientel auch brav erreicht wird.
Weiterhin wird suggeriert, dass Freilandhaltung schlechter sein könnte als die Haltung in Legebatterien mit Einzelhaft, schließlich können sie die armen Hennen dort nicht vor den bösen Hennen schützen...
Klar kannst du jetzt entgegnen, ich hätte viel Fantasie, aber Medienpolitik und Lobbyismus funktioniert genau so, es wird mit Eindrücken gearbeitet, impliziten Gedanken beim Verbraucher. Und Hühner2011 reagiert, glaube ich, eher auf diese Manipulation als auf "Fakten" und ob im Rahmen des Gesetzgebers geschrieben wurde usw.... verstehst du was ich meine?
LG
Iulia
Warum sollte ich behaupten das Du viel Fantasie hast? Bezüglich Manipulation durch Medien sind wir einer Meinung, das betrifft aber sämtliche Bereiche. Gedruckt wird das und so das es jeder liest und je nachdem was man braucht wird die Mücke zum Elefanten oder umgekehrt. Trotzallem ist es Fakt das in Bezug auf Sozialverhalten in den Massenhaltung, und das sind die großen Freiland-, Boden- und auch Biohaltungen, die Hühner da ärmer dran sind, als in der Kleinvoliere. Es ist auch ein bekannter Fakt (seit Jahren) das Freilandeier im Vergleich bezüglich Fäkalbakterien an der Schale und Dioxingehalt im Ei "ungesünder" sind, als die aus Bodenhaltung und Käfig. Das sind Fakten und ich finde die darf auch jeder erfahren. Jemand hat hier mal im Forum gepostet das die Bodenhaltung eigentlich die größere Tierquälerei ist, als die Käfighaltung... das stimmt. Lässt sich nicht daran rütteln. Wirklich artgerecht sind die kleinen Haltungen. Aber damit lässt sich nicht der Bedarf an bezahlbaren Eiern decken. Ist eine traurige Sache, aber soll man deswegen die Fakten vertuschen? Oder als Unwissen und Halbwahrheiten hinstellen? Was verheimlicht man dann dem Verbraucher als nächstes und wer entscheidet was verheimlicht werden soll, weil es eine bittere Pille sein könnte oder ist? Die Nahrungsmittelproduktion ist in den meisten Bereichen nicht heile Welt. Aber damit sich da was ändert, muß auch dem Verbraucher erlaubt sein sich ein realistisches Bild der Situation und der Bedingungen zu machen. Nur so ändert sich etwas. Die Käfighaltung singt ihr Abschiedslied, die wird auch nicht wieder kommen. Jetzt ist es Zeit das die sogenannten artgerechten Haltungen verbessert werden. Das kann aber nicht passieren, wenn der Verbraucher im Glauben gelassen wird, das da die Hühner ja ach so glücklich sind.
Mariechen
01.11.2011, 21:58
@ Philipp, nochmal: das Problem ist gar nicht, daß die Betriebe, das Land oder die Landwirte nicht zur Verfügung stünden - davon haben wir eigentlich mehr als genug, und es stünde uns gut an, in der Produktion zu kleineren Betrieben zurückzukehren, denn kleinere Betriebe wirtschaften nachhaltiger, ökologisch und ökonomisch gesehen.
Das Problem ist vielmehr, daß durch die Politik und gezielten Lobbyismus die kleinen und mittleren Betriebe aus dem Markt geworfen werden. Und das erzeugt eine Menge Probleme für die Gesellschaft und die Umwelt, aber einige Vorteile für einige wenige Großkonzerne.
So ist das (nebenbei bemerkt) auch mit der Fischerei, und mit anderen Branchen.
Die Situation wie sie inzwischen geworden ist, ist jedoch kein unabänderliches Schicksal, dem wir uns ergeben müßten. Es braucht lediglich einige Vordenker, und einige, die sich den Mut nicht nehmen lassen. Irgendwann werden wir miterleben, wie entweder das System sich selbst abschafft, oder wie wir gemeinsam zur Vernunft zurückkehren.
Inzwischen werden hoffentlich einige Hobbyhalter dafür Sorge tragen, daß die Hühnerrassen erhalten bleiben und das Wissen um die natürliche Aufzucht, Fütterung und Haltung von Geflügel nicht verloren geht.
Hühner2011
02.11.2011, 09:40
@Mariechen: Da geb ich Dir Recht! Und jede Haltungsform, in der das Tier sich irgendwelchen "industriellen" Gegebenheiten anpassen MUSS, ist einfach dazu geeignet Verhaltensstörungen wie Feder picken oder ähnliches zu fördern. MEINE ERFAHRUNG ist (und ich habe das an unserer Lotta LIVE miterlebt), dass die Hühner die solche Verhaltensstörungen zeigen, bei artgerechter Haltung innerhalb WENIGER Wochen umschwenken und die Verhaltensstörung ablegen. Da nach irgendwelchen genetischen Veranlagungen zu suchen zeigt nur, dass der Mensch eben gerne Gott spielt; hat aber nichts mehr mit den Bedürfnissen der Tiere zu tun!
Es macht die Aussage nicht richtig und nicht falsch - es ist einfach MEINE ERFAHRUNG! ;)
Von "blutrünstigen" Hühnern zu schreiben wird nur deswegen getan, um die Leser aufmerksam zu machen und die Verkaufsrate (Klickrate) zu steigern; weil letztendlich keiner klicken (oder kaufen) würde, würden sie von den sozialverträglichen und gesunden Hühnern berichten. Da ist es egal ob um Hühner oder Hunde geht; da spielt auch die Wahrheit oder Unwahrheit nur eine untergeordnete Rolle. Letztendlich kannst Du - würdest Du es es in dem "Zeitungs-Schreib-Stil" schreiben aus einem Gang von der Küche aufs Klo einen reißerischen Artikel machen! :)
Hühner2011
02.11.2011, 09:53
Jedem hier oder einem Großteil vielleicht mag das klar sein, aber Otto-Normalo wird evtl. denken, dass es nur an den gemeinen Hennen liegt, die so aggressiv sind und die Haltungsbedingungen wirklich artgerecht ist (im humanen, tierartgerechten, natürlichen Sinn).
Da die Kunden sich sicher fühlen wollen, tut die Hühnerfleischindustrie eben, was ihnen möglich ist: sie suggerieren dem Verbraucher artgerechte Haltung. Und das in einer Tageszeitung, wo das entsprechende Klientel auch brav erreicht wird.
Weiterhin wird suggeriert, dass Freilandhaltung schlechter sein könnte als die Haltung in Legebatterien mit Einzelhaft, schließlich können sie die armen Hennen dort nicht vor den bösen Hennen schützen...
Klar kannst du jetzt entgegnen, ich hätte viel Fantasie, aber Medienpolitik und Lobbyismus funktioniert genau so, es wird mit Eindrücken gearbeitet, impliziten Gedanken beim Verbraucher. Und Hühner2011 reagiert, glaube ich, eher auf diese Manipulation als auf "Fakten" und ob im Rahmen des Gesetzgebers geschrieben wurde usw.... verstehst du was ich meine?
LG
Iulia
Genau, der Artikel ist, gelinde gesagt "Verbraucherverdummung und Manipulation"! :) Die Medien sind einfach ein wunderbares Werkzeug dafür...!
Genau, der Artikel ist, gelinde gesagt "Verbraucherverdummung und Manipulation"! :) Die Medien sind einfach ein wunderbares Werkzeug dafür...!
Verdummung wäre falsche Tatsachen als Wahrheit zu verkaufen. Oder nur die Hälfte zu berichten. Hier werden alle Fakten auf den Tisch gelegt welche von Relevanz für das Thema sind. Inklusive das Wesjohann sich die Ergebnisse patentieren lässt. Wer da nicht kapiert, das das mal mehr ist als man die letzten Jahre über die öffentlichen Kanäle finden konnte, hat meiner Meinung nach keine Ahnung wie die Maschinerie Eier und Huhn für´s Volk funktioniert. Der Stil in dem der Artikel geschrieben ist, kann man streiten, aber die Fakten sind unbestreitbar. Wer das nicht wissen will und Freiland- und Biohühner als glückliche Tucken sehen möchte, die den ganzen Tag durch Gras und Sonnenschein wandeln und sich alle, alle lieb haben... dann lest sowas nicht! Kopf in den Sand und Augen zu, ist ein echt gut gemeinter Vorschlag.
Übrigens Hühner2011, ich warte wie Philipp immer noch darauf, das Du die Unwissenheiten und Halbwahrheiten aus dem Artikel zitierst.
Hi,
soviel Lebensmittel, die tagtäglich weggeworfen werden, nenne ich nicht einen wirklichen Bedarf. Das nenne ich Überproduktion wa an Eiern auf den Markt geworfen wird.
Und das ein Kleinbauer nicht nur von 50 Hühnern leben kann ist ebenso logisch. Es wäre Beiwerk dann und wüden weniger Eier auf dem Markt sein, würden die Preise steigen.
Heutige Industrieproduktion bei Hühnerhaltung zeigt ja nur ein Problemfeld auf von vielen, die industrielle Produktion durch Lebewesen mit sich bringen. Menschen fressen, produzieren und werfen viel von dem Produzierten dann weg, das ist nicht schön mit anzusehen.
Mir geht es nicht darum Fakten zu verdrehen, sondern um den ethischen Aspekt dabei. Und zu hinterfragen: brauchen "wir" all das wirklich in den unglaublichen Mengen, wie sie produziert werden?
LG
Iulia
Mariechen
02.11.2011, 12:29
Hi,
soviel Lebensmittel, die tagtäglich weggeworfen werden, nenne ich nicht einen wirklichen Bedarf. Das nenne ich Überproduktion wa an Eiern auf den Markt geworfen wird.
Und das ein Kleinbauer nicht nur von 50 Hühnern leben kann ist ebenso logisch. Es wäre Beiwerk dann und wüden weniger Eier auf dem Markt sein, würden die Preise steigen.
Heutige Industrieproduktion bei Hühnerhaltung zeigt ja nur ein Problemfeld auf von vielen, die industrielle Produktion durch Lebewesen mit sich bringen. Menschen fressen, produzieren und werfen viel von dem Produzierten dann weg, das ist nicht schön mit anzusehen.
Mir geht es nicht darum Fakten zu verdrehen, sondern um den ethischen Aspekt dabei. Und zu hinterfragen: brauchen "wir" all das wirklich in den unglaublichen Mengen, wie sie produziert werden?
Richtig. Das Geld, der Profit ist der einzige Motor, der die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln am Laufen hält oder antreibt. Und zwar Profit um jeden Preis: um den Preis des Tierwohls, um den Preis Gentechnik, um den Preis Antibiotika im Huhn/im Kot/im Grundwasser/im Fleisch, um den Preis Antibiotikaresistenzen, um den Preis der Überproduktion und "Entsorgung" in Afrika usw. Wenn Ethik eine untergeordnete Rolle spielt, dann siegt die Habgier.
Ich könnte so nicht produzieren!
Mariechen, deswegen produzierst Du auch nicht. Ethik und Moral gut und schön, aber das sind here Gedanken, welche so noch nie stattgefunden haben. Seit für (Tausch-)Handel gewirtschaftet wird, wird auch für Profit gewirtschaftet.
Nochmal zum Artikelinhalt und der daraus resultierenden Logik, das eben zigtausende Kleinbauern mit 5 x 5,50 Tieren die Massenhaltungen ersetzen sollen... meint ihr nicht diese Landwirte wären auch an Hybriden interessiert, welche entweder von Natur aus nicht zum Federpicken neigen, bzw. Hybriden bei denen dieses Gen entfernt wurde? Das diese Landwirte Rassehühner halten sollen, ist ja schön geträumt, aber:
wo kommt die erforderliche Mindestlegeleistung von > 200 Eiern pro Jahr her?
die verkürzte Legepause
die Austauschbarkeit der Hühner, durch niedrigen Anschaffungspreis von 2,50 € inkl. aller Impfungen
die ganzjährige Verfügbarkeit von Jungtieren unabhängig von Balz, Brut und Gluckigkeit
Nur mal so als kleiner Denkanstoß. Weil irgendwo müssen ja genügend Eier reinkommen um laufende Kosten wie Grundstück, Strom (man denke an den Winter, Lichtprogramm und das für 5 oder mehr Kleingruppenställe), Wasser, Futter, Miete oder Hypothek... und dann sollte man ja noch einen Gewinn erwirtschaften um so nette Sachen wie Lebensmittel außer Eiern und Suppenhuhn zu kaufen :pfeif
Hühner2011
02.11.2011, 13:01
Richtig. Das Geld, der Profit ist der einzige Motor, der die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln am Laufen hält oder antreibt. Und zwar Profit um jeden Preis: um den Preis des Tierwohls, um den Preis Gentechnik, um den Preis Antibiotika im Huhn/im Kot/im Grundwasser/im Fleisch, um den Preis Antibiotikaresistenzen, um den Preis der Überproduktion und "Entsorgung" in Afrika usw. Wenn Ethik eine untergeordnete Rolle spielt, dann siegt die Habgier.
Ich könnte so nicht produzieren!
:jaaaa: :jaaaa:
Letztendlich bleibt halt beim "industriellen Huhn, Ei, Fleisch" immer der schale Beigeschmack davon, dass es nicht mehr darum geht, dass das Tier Mensch Geflecht eine Einheit bildet: d. h. das Huhn bekommt alles was es braucht (Futter, Wasser, Luft, Licht, Sonne, Sozialpartner etc.) und schenkt uns dafür seine Eier oder Fleisch; sondern es wird zu einem ausgebeuteten Lebewesen, das nach Lust und Laune des Menschen produziert, gequält und weggeworfen wird.
Zugegebenermaßen INVESTIERE ich eher in meine Tiere, als dass ich VERDIENE! :)
Behalten wir uns unseren Idealismus! :)
Philipp G.
02.11.2011, 14:02
Die Grundsatzdiskussion ob die ganzen Eier auch alle gebraucht werden, ist mir ehrlich gesagt zu weit vom Thema entfernt. Wer wirft denn zu viel gekochte Nudeln nicht weg?.... Ah stimmt ja, ihr. Ihr füttert das Ganze dann euren Hühnern als Weichfutter, und damit tut ihr den Hühnern sicher was Gutes, indem ihr sie mit gesalzenem Essen füttert. Große klasse, und ich bin davon überzeugt, dass die Welt eine bessere wäre, wenn wir alle so wären wie ihr. Jeder würde sich 10 Hühner halten und gut ist. Herrlich.
Mir ist die Diskussion zu langweilig. Ich wollte mich sachlich über den Artikel unterhalten und die Unwahrheiten erkennen. Dadurch, dass Hühner2011 die falschen Stellen immer noch nicht zitiert hat, schließe ich daraus, dass es auch keine gibt. Für mich ist die Diskussion hier beendet. Träumt nur weiter von eurer Utopie.
@lexx
ist doch ganz klar. Wenn die Hühner keine Eier mehr legen, gibts eben keine. Saisonabhängiger Artikel. ;)
@lexx
ist doch ganz klar. Wenn die Hühner keine Eier mehr legen, gibts eben keine. Saisonabhängiger Artikel. ;)
Hm, dat is abba mächtig Tseiße wenn Weihnachten und Plätzchen backen ansteht... wat machma denn dann? http://www.cosgan.de/images/midi/konfus/a015.gif
http://www.cosgan.de/images/midi/verschiedene/b075.gif Ha! ich weiß. Dann weicht die EU einfach nochmal etwas die Gesetze, Grenzwerte und Einfuhrbestimmungen auf und der Markt wird mit billigen Käfigeiern aus China geflutet. Dess Rätsels Lösung... is doch schön wenn alles so einfach ist in Utopia http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/c010.gif
Ethik und Moral gut und schön, aber das sind here Gedanken, welche so noch nie stattgefunden haben. Seit für (Tausch-)Handel gewirtschaftet wird, wird auch für Profit gewirtschaftet.
Das ist so falsch. So verhalten sich Menschen erst, seitdem sie sesshaft wurden und angefangen haben, Land unter sich auzuteilen. Das Sozialverhalten bei den wenigen heutigen mehr oder weniger Naturvölkern und aus Aufzeichnungen belegt deutlich, dass alles andere als verschwenderisch oder kapitalistisch mit Lebensmitteln und anderen waren umgegangen wurden.
Erst der Verlust des Mitgefühls bei Menschen durch technische Errungenschaften und das Fernhalten von Menschen von Prozessen wie ein Tier zu töten hat, ähnlich wie der Abzug an einem Gewehr, die Hemmschwellen gesenkt und das Mitgefühl in den Hintergrund treten lassen.
Und das auch nicht bei allen Menschen. Und die sind sicherlich keine bösen Kommunisten oder gar Anarchisten. Es geht ja um Bewusstheit und den Bezug zum Leben = Natur nicht zu verlieren und die Welt in abstrakten Zahlen zu denken, mit einer Währung, die alleine auf Vertrauen basiert und über keinen inneren Wert verfügt.
Und ich möchte nicht in Gesetzgebernormen, Betriebswissenschaft oder Industriehühnerhalterwelten denken, um dafür dann Verständnis aufbringen zu können, um dann so einen Artikel für ok halten zu können. So verbiegen kann ich mich nicht, das würde mich krank machen.
LG
Iulia
Mariechen
02.11.2011, 17:55
Ich muss Iulia zustimmen. Bin auf einer Landwirtschaft aufgewachsen, und ich weiß wie es in einem Familienbetrieb läuft. Wir wären nie auf die Idee gekommen, Weizen oder Milch oder Fleisch zu produzieren, wenn diese Produkte nach dem Verkauf vom Kunden vernichtet/entsorgt worden wären. Schließlich schuften wir nicht nur für den Erlös, sondern auch um der Sache willen. Wir haben Tiere gehalten, damit deren Milch getrunken werden kann, deren Fleisch mit Genuss verspeist werden könnte. Zwar haben wir das meiste verkauft, aber an Metzgereien, nicht an Gauner, die das in Afrika entsorgt hätten. Wären dieser Erzeugnisse nicht verwertet worden, dann hätten wir weniger erzeugt, wir hätten uns etwas anderes einfallen lassen. Wir hätten uns nicht dafür hergegeben, zu schwitzen und zu schuften für nichts weiter als den Erlös.
Wer Hühner hält wird das nachvollziehen können. Ich verschenke Eier, ich verkaufe auch welche. Ich würde an niemanden etwas geben, wenn ich weiß, dass der die Eier wegwirft, oder das Schlachthähnchen wegwirft. Ja, ich muß ja auch nichts verdienen, aber daraum gehts nicht ausschließlich. Warum handle ich so? Weils nicht um Bilanzen, Wachstum, Kontostände, Aktien geht, sondern weil ich die Tiere täglich um mich habe und für sie Verantwortung empfinde. Darum hat bei mir ein Tier auch mehr als 10 qm grüne Wiese, und nicht einen DIN A4 Blatt großen Käfig. Das ist der unschlagbare Vorteil von kleinbäuerlicher Erzeugung. Sie ist nachhaltig, sie ist umweltbewußt und schont das Tier. Und das funktioniert so fast überall auf der Welt.
Das ist so falsch. So verhalten sich Menschen erst, seitdem sie sesshaft wurden und angefangen haben, Land unter sich auzuteilen. Das Sozialverhalten bei den wenigen heutigen mehr oder weniger Naturvölkern und aus Aufzeichnungen belegt deutlich, dass alles andere als verschwenderisch oder kapitalistisch mit Lebensmitteln und anderen waren umgegangen wurden.
Nee, erstens endete die Nomadenzeit mit der Jungsteinzeit, aus der gibt es aber keine Aufzeichnungen welche Aufschluß über Handel bieten*. Kurz darauf entstanden auch währungsähnliche Tauschgüter wie bearbeitete Muscheln oder Schmuck. Zunehmende Spezialisierung hat es notwendig gemacht, das Menschen dann eben nicht mehr Feldarbeit leisten konnten oder jagen. Das begann spätestens in der Bronzezeit, als Schmiede, Weber und Töpfer notwendig wurden, auch da sich zunehmend Dörfer bildeten. Heute sieht man das gerne glorifiziert, frei nach dem Motto alle für einen und mit der Natur. Wenn die Bauern aber Missernten hatten, dann verhungerten auch zuerst diese und vor ihnen noch ihre Tiere, damals hatte kein anderer was zu verschenken. Man hat damals von der Hand in den Mund gelebt und dementsprechend geschaut Überhang zu produzieren um Güter die man nicht selbst herstellen konnte durch Tausch erwerben zu können. Auch Grund und Material um darauf ein Haus bauen zu können. Nichts anderes praktizieren 90% der Menschen auch heute. Die indigenen Völker beut(et)en genauso ihre Umwelt aus, wenn auch nicht in der Größenordnung wie Industriestaaten. Bestes Beispiel die Osterinseln, die waren mal mit Wald bedeckt. Man kann auch an vielen Ruinenstätten in Südamerika ablesen, das die Böden durch Landwirtschaft ausgebeutet wurden, ging an Ort A nichts mehr, zog man zu Ort B.
Man hat früher genauso Moore trockengelegt, Flüsse kanalisiert und Wälder großflächig gerodet. Früher hat man auch auf Schonzeiten verzichtet, Nester von Wildvögeln ausgeräumt und wenn es möglich war alles an Wild getötet, was vor die Waffe lief. Man hat das Vieh in die Wälder getrieben (Hutewald (http://de.wikipedia.org/wiki/Hutewald)), den Menschen war´s schnurz ob dadurch die Wildtiere verdrängt werden.
Mag sein das Menschen welche Fleisch nur aus der Kühltheke und Eier aus dem Karton kennen keinen Bezug zum Tier haben... hatten die Menschen welche früher Tiere gehalten haben aber auch nicht zwangsläufig. Konnten sie sich auch gar nicht leisten. Man darf nicht vergessen, das Hungersnot in Europa auch noch nicht solange Geschichte ist (Hungerwinter 1946-47 und 1947-48 ). Heute können sich Verbraucher und Hobbyhalter sehr wohl Ethik und Moral leisten, wer von den Tieren leben muß und seine Familie versorgen, der hat es heutzutage schwer. Und ganz ehrlich, deswegen jemand verurteilen? Wie ethisch ist das denn bitte? Die Landwirte stehen ganz unten in der Kette der Maschinerie und müssen aber regelmässig die meisten Prügel einstecken, das kann´s irgendwie auch nicht sein.
*erst späte Bronzezeit in Mesopotamien und Ägypten
Ich muss Iulia zustimmen. Bin auf einer Landwirtschaft aufgewachsen, und ich weiß wie es in einem Familienbetrieb läuft. Wir wären nie auf die Idee gekommen, Weizen oder Milch oder Fleisch zu produzieren, wenn diese Produkte nach dem Verkauf vom Kunden vernichtet/entsorgt worden wären. Schließlich schuften wir nicht nur für den Erlös, sondern auch um der Sache willen. Wir haben Tiere gehalten, damit deren Milch getrunken werden kann, deren Fleisch mit Genuss verspeist werden könnte. Zwar haben wir das meiste verkauft, aber an Metzgereien, nicht an Gauner, die das in Afrika entsorgt hätten.
Welche Möglichkeiten bleiben denn den Landwirten heute bitte noch? Und früher hat das auch nicht jeder so gemacht, wie Du das gerade idealisiert darstellst. Ich bin auch auf dem Land ausgewachsen, mit Landwirten in der Familie. Da ging´s drum was erben mal die Kinder. Da ging´s drum wovon bezahlt man das Saatgut, Lebensmittel die man zukaufen muß, Tierarzt, den Kredit für die Landmaschinen und Steuern. Heile Welt war schon vor 30 Jahren nimmer, das kann mir niemand erzählen. Da hat man 12-15 Stunden am Tag durchgeschuftet um Überleben zu können und was auf der Bank zu haben, wenn man mal nicht mehr 12-15 Stunden tagtäglich durchschuften kann.
Hühner2011
02.11.2011, 19:56
Das ist so falsch. So verhalten sich Menschen erst, seitdem sie sesshaft wurden und angefangen haben, Land unter sich auzuteilen. Das Sozialverhalten bei den wenigen heutigen mehr oder weniger Naturvölkern und aus Aufzeichnungen belegt deutlich, dass alles andere als verschwenderisch oder kapitalistisch mit Lebensmitteln und anderen waren umgegangen wurden.
Erst der Verlust des Mitgefühls bei Menschen durch technische Errungenschaften und das Fernhalten von Menschen von Prozessen wie ein Tier zu töten hat, ähnlich wie der Abzug an einem Gewehr, die Hemmschwellen gesenkt und das Mitgefühl in den Hintergrund treten lassen.
Und das auch nicht bei allen Menschen. Und die sind sicherlich keine bösen Kommunisten oder gar Anarchisten. Es geht ja um Bewusstheit und den Bezug zum Leben = Natur nicht zu verlieren und die Welt in abstrakten Zahlen zu denken, mit einer Währung, die alleine auf Vertrauen basiert und über keinen inneren Wert verfügt.
Und ich möchte nicht in Gesetzgebernormen, Betriebswissenschaft oder Industriehühnerhalterwelten denken, um dafür dann Verständnis aufbringen zu können, um dann so einen Artikel für ok halten zu können. So verbiegen kann ich mich nicht, das würde mich krank machen.
LG
Iulia
Ja, weil eine Entfernung des Menschen von der Natur und den Tieren ist auch eine Entfernung von sich selbst, also dem "Menschsein". Nicht umsonst sind die meisten Stadtmenschen (nachgewiesenermaßen) erheblich stressanfälliger als Landmenschen! :)
Andi Faltner
03.11.2011, 09:51
Ich wollte mich sachlich über den Artikel unterhalten und die Unwahrheiten erkennen. Dadurch, dass Hühner2011 die falschen Stellen immer noch nicht zitiert hat, schließe ich daraus, dass es auch keine gibt. ;)
Nunja, ich bin zwar nicht Hühner2011, aber ich versuche trotzdem mal zu erläutern, was mir am Artikel nicht gefällt, bzw. wo eher Fragen aufgeworfen werden, anstatt sie zu beantworten.
Vom Prinzip her ist die Studie ja kein schlechter Ansatz, vor allem im Hinblick auf den Tierschutz.
Wenn sich Tiere nicht mehr zu Tode picken, ist das grundsätzlich zu befürworten. Wie allerdings schonmal erwähnt, wird das Problem des Federpickens der Freilandhaltung in die Schuhe geschoben, was meiner Meinung nach grundlegend falsch ist. Auch bei der Käfighaltung sahen viele Tiere einfach verheerend aus, das muss man ganz einfach mal so sagen. Es wird so getan, als sei das ein völlig neues Problem, was im Zuge neuer Haltungsformen auftritt.
Aus dem Verhalten von Meisen und auf das Verhalten von Hühnern zu schließen, halte ich auch für sehr gewagt. Neigen die Meisen denn auch zum Federpicken und zum Kannibalismus, wenn Ihnen diese Andockstelle fehlt? Wohl kaum.
Und dann wird noch ein Zusammenhang hergestellt, dass Menschen eher in den Freitod gehen, wenn sie sich genauso wenig bewegen, wie die braunen Hühner. Es ist schon sehr lange bekannt, dass Bewegung zum Abbau von Streßhormonen beiträgt. Ist doch logisch, dass die Selbstmordrate unter Sportlern und den weißen Hühnern deutlich geringer ist.
Daher weiß ich auch nicht, was denn da zum Patent angemeldet werden soll. Ein Huhn, dass auf völlig natürliche Art und Weise seinen Bewegungsdrang auslebt und dadurch keine Aggressivität zeigt? Und wenn dann irgendwann mal ein Mitarbeiter von Lohmann bei mir am Auslauf vorbeigeht und meine völlig normal befiederten und unzerrupften Tiere neugierig herumlaufen sieht, sind dann Patentgebühren fällig?
Wie ich schon mal in einem Beitrag zuvor schrieb, kann ich dem Artikel nicht viel abgewinnen.
Nee, erstens endete die Nomadenzeit mit der Jungsteinzeit,
...
Die indigenen Völker beut(et)en genauso ihre Umwelt aus, wenn auch nicht in der Größenordnung wie Industriestaaten.
...
wer von den Tieren leben muß und seine Familie versorgen, der hat es heutzutage schwer. Und ganz ehrlich, deswegen jemand verurteilen?
Habe auch nicht behauptet, dass alle Menschen noch vor zwei Jahren so lebten.
Ja, eben, die Größenordnung macht den Unterschied und ebenso die damit verbundene Verschwendung, die könnten sich die indigenen Völker nicht erlauben.
Ja, unethisch verhält sich auch ein Geflügelgroßbetrieb, wenn der Betreiber mit Wasser in den Augen vor mir steht und meint, sein Einkommen erwirtschaften zu wollen rechtfertigt Tierquälerei. Er könnte durchaus Zeitungen austragen gehen, um seine Familie zu ernähren, wenn die Gewinne denn gleich niedrig sind und der arme, arme Industrielle fast am Hungertuch nagt. Angeblich. Jammern tun die doch auf hohem Niveau und wenn sich eine Unternehmung für mich nicht rechnet, mache ich etwas anderes.
Und es geht nicht um ein Leben, das möglichst bequem ist oder umgekehrt sich jeder Mensch quälen soll oder das technische Errungenschaften nicht eingesetzt werden dürfen. Sondern das, wenn schon mit Tieren ein Geschäft gemacht wird, die ethisch vertretbar geschieht und auch gerne mal Verzichtet werden darf, wenn dadurch Tiere wirklich artgerecht gehalten werden.
Ich denke, die meisten "Argumente", womit Tierquälerei gerechtfertigt wird, sind Scheinausreden, um der Gewinnmaximierung zu frönen und nicht weiter nachdenken zu müssen.
LG
Iulia
Habe auch nicht behauptet, dass alle Menschen noch vor zwei Jahren so lebten.
Du hattest seßhaft werden mit Beginn des Verhaltesn gleichgesetzt und mit "erst" betont. Schön gedacht aber falsch argumentiert.
Ich finde die Argumentation
Ja, unethisch verhält sich auch ein Geflügelgroßbetrieb, wenn der Betreiber mit Wasser in den Augen vor mir steht und meint, sein Einkommen erwirtschaften zu wollen rechtfertigt Tierquälerei. Er könnte durchaus Zeitungen austragen gehen, um seine Familie zu ernähren, wenn die Gewinne denn gleich niedrig sind und der arme, arme Industrielle fast am Hungertuch nagt. Angeblich. Jammern tun die doch auf hohem Niveau und wenn sich eine Unternehmung für mich nicht rechnet, mache ich etwas anderes. übrigens ganz mies vom hohen Ross herab. Du setzt hier das Wohl der Tiere über das von Menschen. Und ich weiß ja nicht was für eine Vorstellung Du davon hast, wieviel man mit Zeitungautragen verdient... es liegt weit unter dem womit man eine Familie ernähren kann.
Tierschutz in allen Ehren. Ich bin auch nicht einverstanden mit den heutigen Haltungsformen und dafür das sich etwas ändert. Aber was Du forderst ist auch nicht vertretbar. Wie gut geht es denn Deinen Hühnern? meinst Du die finden alles toll? Das sie fast jeden Tag angezüchtet ein Ei legen müssen?
Das sich was ändert fängt immer noch bei jedem selbst an. Kaufverhalten ändern, sich für eine Umstruckturierung der Landwirtschaft einsetzen, in realistischem Maß, Gesetzesänderungen fordern, mit Petitionen. Aber hingehen und mit dem Finger auf die zeigen, welche Rädchen in der Maschinerie sind... schwach nenn ich das.
Wenn sich Tiere nicht mehr zu Tode picken, ist das grundsätzlich zu befürworten. Wie allerdings schonmal erwähnt, wird das Problem des Federpickens der Freilandhaltung in die Schuhe geschoben, was meiner Meinung nach grundlegend falsch ist. Auch bei der Käfighaltung sahen viele Tiere einfach verheerend aus, das muss man ganz einfach mal so sagen. Es wird so getan, als sei das ein völlig neues Problem, was im Zuge neuer Haltungsformen auftritt.
Wird es nicht, es wird auch nicht behauptet, das es ein dadurch neu entstandenes Problem ist:
und von diesem Jahr an alternativ halten - bestenfalls im Freiland, zumindest aber auf dem Boden oder in Volieren, in denen die Hennen ihrer Natur entsprechend scharren, auf Sitzstangen übernachten und ihre Eier in Nestern ablegen können.
Doch was das kurze Leben der Tiere etwas erträglicher macht, hat einen gewaltigen Haken. Durch die größere Bewegungsfreiheit können manche Hennen einen Drang ausleben, für den in den engen Käfigen kein Platz war:
Aus dem Verhalten von Meisen und auf das Verhalten von Hühnern zu schließen, halte ich auch für sehr gewagt. Neigen die Meisen denn auch zum Federpicken und zum Kannibalismus, wenn Ihnen diese Andockstelle fehlt? Wohl kaum.
Woraus schließt Du, das Meisen nicht aggressiv werden könnten? hast Du schonmal eine übergroße Meisengruppe in einen Vogelbauer gesperrrt um Massenhaltungsbedingungen herbeizuführen? Wohl kaum.
Die Meisen waren auch lediglich ein Denkanstoß und an jeder Forschung steht ein These. Und unter Vögeln finde ich ist es naheliegender als bei Haien nach einem Antikrebs-Genom zu suchen.
Bei der Suche nach der Ursache dafür kam Fries der Zufall zu Hilfe: Der Tierzucht-Experte hatte einen Zeitungsartikel über auffällige Verhaltensunterschiede von Blau- und Kohlmeisen gelesen. Bei den Meisen ist eine spezielle Gen-Variante namens DRD4 verantwortlich dafür, wie emsig sie ihre Umwelt erkunden. Diese Variante enthält die Bauanleitung für einen Rezeptor, an den der wichtige Nervenbotenstoff Dopamin im Gehirn quasi andocken kann. Vögel mit DRD4 erkunden ihre Umwelt deutlich neugieriger als solche, die nicht über diese Gen-Variante verfügen.
Daher weiß ich auch nicht, was denn da zum Patent angemeldet werden soll. Ein Huhn, dass auf völlig natürliche Art und Weise seinen Bewegungsdrang auslebt und dadurch keine Aggressivität zeigt? Und wenn dann irgendwann mal ein Mitarbeiter von Lohmann bei mir am Auslauf vorbeigeht und meine völlig normal befiederten und unzerrupften Tiere neugierig herumlaufen sieht, sind dann Patentgebühren fällig?
Vermutlich wird es diese Selektionszüchtung sein:
Um das zu untersuchen, wählten die ZUM-Wissenschaftler insgesamt fünf Hühnerlinien aus: je zwei Zuchtlinien aus der kommerziellen Hühnerzucht und aus einem Zuchtexperiment, bei dem Hennen auf starkes und seltenes Federpicken hin selektiert wurden, und fünftens eine unselektierte Kontrollgruppe.
Und dann wird noch ein Zusammenhang hergestellt, dass Menschen eher in den Freitod gehen, wenn sie sich genauso wenig bewegen, wie die braunen Hühner. Es ist schon sehr lange bekannt, dass Bewegung zum Abbau von Streßhormonen beiträgt. Ist doch logisch, dass die Selbstmordrate unter Sportlern und den weißen Hühnern deutlich geringer ist. Also bei dem Satz frag ich mich echt, ob Dein Gehirn dabei eingeschalten war. Im Artikel steht:
"Die genetische Verhaltens-Forschung bei Vögeln kann auch die Erforschung psychischer Erkrankungen befruchten", sagt der aus dem Schweizer Kanton Luzern stammende Wissenschaftler. Womöglich könnten Hühner so dabei helfen, in einigen Jahren etwa Depressionen beim Menschen besser zu verstehen und in der Folge effektiver zu behandeln. Informiere Dich bitte mal was Depression (http://de.wikipedia.org/wiki/Depression) ist. Es ist eine Erkrankung, eine Stoffwechselstörung, welche sogar erblich ist. Antriebslosigkeit und Desinteresse sind Symptome und nicht Auslöser. Und Sport ist kein Heilmittel. Schau mal bei den Profisportlern wieviele sich seit dem Freitod von Robert Enke als depressiv erkrankt geoutet haben. Die Erforschung der Depression steht noch sehr am Anfang, weil neben genetischer Disposition auch Grundcharakter und Umweltbedingungen eine starke Rolle bei der Entwicklung des Krankheitsverlaufs spielen.
Mal ganz ehrlich, wer von Euch wollte noch so leben wie in der Steinzeit ... auf dem Serviertablett von Säbelzahntiger und allzeit beschäftigt mit der Suche nach Wurzeln und Sämereien (80 % der Proteine mussten dadurch gedeckt werden) und den ganzen Endo- und Ektoparasiten?
How many of us, given the choice between a life of foraging for nuts and berries, stark naked in the rain, and living in a small, centrally heated flat with a fridge full of food, would choose the former? (http://www.timesonline.co.uk/tol/comment/columnists/guest_contributors/article2087412.ece)
Andi Faltner
03.11.2011, 12:27
Also bei dem Satz frag ich mich echt, ob Dein Gehirn dabei eingeschalten war. Im Artikel steht:
Die genetische Verhaltens-Forschung bei Vögeln kann auch die Erforschung psychischer Erkrankungen befruchten", sagt der aus dem Schweizer Kanton Luzern stammende Wissenschaftler. Womöglich könnten Hühner so dabei helfen, in einigen Jahren etwa Depressionen beim Menschen besser zu verstehen und in der Folge effektiver zu behandeln.
Informiere Dich bitte mal was Depression (http://de.wikipedia.org/wiki/Depression) ist. Es ist eine Erkrankung, eine Stoffwechselstörung, welche sogar erblich ist. Antriebslosigkeit und Desinteresse sind Symptome und nicht Auslöser. Und Sport ist kein Heilmittel. Schau mal bei den Profisportlern wieviele sich seit dem Freitod von Robert Enke als depressiv erkrankt geoutet haben. Die Erforschung der Depression steht noch sehr am Anfang, weil neben genetischer Disposition auch Grundcharakter und Umweltbedingungen eine starke Rolle bei der Entwicklung des Krankheitsverlaufs spielen.
Liebe Lexx,
Du hast aber eine ausgesprochen gute Laune heute. Ich möchte jetzt gar nicht auf alles eingehen, was Du geschrieben hast, ich muss nämlich noch den Garten umgraben. Trotz dessen, könntest Du mal schauen, wie oft in diesem Artikel: womöglich, vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich, etc steht. Der wissenschaftliche Anspruch ist gleich null. Wie soll ich mich über Depressionen informieren, wenn ich selbst keine habe (auch wenns vielleicht manchmal anders rüberkommt) und wenn wie in dem oben aufgeführten Absatz zu lesen ist: "in einigen Jahren Depressionen beim Menschen besser zu verstehen sind". Verstanden wird derzeit nämlich noch garnix, auch in Bezug auf die Massentierhaltung.
Du hast aber eine ausgesprochen gute Laune heute.
Tut jetzt hier etwas zur Sache, weil?
Trotz dessen, könntest Du mal schauen, wie oft in diesem Artikel: womöglich, vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich, etc steht. Der wissenschaftliche Anspruch ist gleich null.
Wissenschaftlicher Anspruch hoch (was man daran sieht, wie wenige tatsächlich kapiert haben, um was es in dem Artikel geht). Fest steht das das Genom gefunden wurde, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, wird sich weisen. Ist es ausschaltbar? Ist es herausselektierbar? Wie lassen sich die Ergebnisse eventuell auf andere Tierarten und Mensch übertragen?
Wie soll ich mich über Depressionen informieren, wenn ich selbst keine habe (auch wenns vielleicht manchmal anders rüberkommt) und wenn wie in dem oben aufgeführten Absatz zu lesen ist: "in einigen Jahren Depressionen beim Menschen besser zu verstehen sind". Verstanden wird derzeit nämlich noch garnix, auch in Bezug auf die Massentierhaltung.
Wüsstest Du über Depressionen bescheid, dann wüsstest Du das diese Forschungsergebnisse durchaus interessant sind. Wenn es Dich allerdings so oder so nicht interessiert und Du Dich nicht auskennst, dann frage ich mich, warum Du dann einen völlig unnötigen Kommentar abgeben musst?
Bitte keine persönlichen Angriffe!
Gruss,
Antje
Durch das Studium von Hühnerhirnen und Verhalten zeigen sich Parallelen zum Menschen.
http://avianbrain.org/papers/avianbrainnomenclature.pdf
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0166432806004566
http://www.abc.net.au/science/articles/2007/06/18/1954058.htm (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0166432806004566)
Hy!
Fest steht das das Genom gefunden wurde, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, wird sich weisen. Ist es ausschaltbar? Ist es herausselektierbar?
Um den 6 Seiten das Fazit zu geben:
Es geht einzig darum, die Tiere noch besser dem System anzupassen als umgekehrt, das System den Tieren anzupassen. Langer Rede, kurzer Sinn...
Ist es ausschaltbar? Ist es selektierbar? Ganz tolle Wurst! Anstatt einfach mal auf den Tisch zu hauen und eine klare Linie zu schaffen...
Wenn ich verantwortlicher Politiker wäre; ich hätte absolutamente kein Problem damit, drakonisch zu agieren und würde mich auch von Industriegejammer und Schmierversuchen nicht beeindrucken oder weichklopfen zu lassen. Nachteil der Sache wäre, dass ich dann vermutlich nicht besonders alt werden würde.
Die 60er sind zwar lange vorbei, und wir leben auch nicht in den USA, aber naja, unbequeme Zeitgenossen sind nach wie vor beliebt wie Fußpilz, und eine blaue Bohne billig...
Wäre es eventuell nicht eine lohnendere Alternative zu schauen, ob man nicht doch autarke Legedärme züchten könnte, mittels Gewebekultur etc. pp.? Da müsste man dann keine Tierschutzrichtlinien beachten, könnte diese noch enger "halten", bräuchte keine Hektare an Ställen mehr, könnte so die Profite noch weiter maximieren...
Wenn ich verantwortlicher Politiker wäre; ich hätte absolutamente kein Problem damit, drakonisch zu agieren und würde mich auch von Industriegejammer und Schmierversuchen nicht beeindrucken oder weichklopfen zu lassen. Nachteil der Sache wäre, dass ich dann vermutlich nicht besonders alt werden würde.
Oder das die Bevölkerung in Städten und Ballungsräumen nicht mehr mit Milch und Eiern versorgt werden könnte. Milchpulver für Babynahrung würde unerschwinglich und Impfstoffe für deren Gewinnung man Eier benötigt ebenso. Lobbyismus ist ein ganz anderes paar Stiefel, als die Gewährleistung der Grundversorgung. Ja es wird massiv überproduziert und das ist Kacke. Andererseits kann man durch den Überhang auch Milchpulver und Eipulver in Gegenden bringen wo Hunger herrscht. Fleisch lass ich jetzt außen vor, das ist nicht zwingend lebensnotwendig. Trotzdem, die Leute auf dem Land könnten sich mit Eiern selbst versorgen und einige Kleinbetriebe auch Regionen mit Milch... was ist mit den Städtern? Zwangsveganismus? Auch für Kinder? Oder Müttern welche, warum auch immer, nicht stillen können? Babymilch und Folgemilch ist jetzt schon teuer, soll sie unbezahlbar werden?
Was ist die schlimmere Quälerei, Hühner zu erzüchten, welche weniger streßanfällig sind, weniger zu depressivem Verhalten neigen und weniger zum Federpicken? Oder wie bislang einfach mal pro forma weiterhin die Schnäbel abbrennen, wenn sie noch Küken sind?
Warum findet man wohl bei den Rassehühnern, vornehmlich denen von vernünftigen Züchtern, weniger Federpicker? Vielleicht weil solche Tiere ausselektiert werden und nicht zur Zucht hergenommen? Ist das nicht genauso verwerflich, wie einen Gencode zu entschlüsseln und diesen auszuselektieren?
Idealismus ist toll, sich gegen miese Systeme wehren auch... aber alles muß im Großen und Ganzen betrachtet werden, mit allen Konsequenzen und Folgen.
Kleine Rechnung zum Eiergrundbedarf: zur Zeit leben etwa 82 Millionen Menschen in Deutschland, davon ziehen wir mal großzügig 2 Millionen als Nichteiverzehrer ab (Veganer, Lacto-Vegetarier, Kleinkinder jünger als ein Jahr, Menschen mit Eiweißallergie), dann rechnen wir nochmal großzügig 100.000 weg, als Eierselbstversorger (obwohl ich mir sicher bin das es [weit] weniger sind). Nehmen wir an, das im Durchschnittshaushalt pro Person die Woche 2,5 Eier verzehrt werden (ja ich weiß, gibt auch welche die mehr Eier die Woche essen, aber sicherlich auch weniger) und rechnen wir nur Nettoeier, also keine in Backwaren/Pudding/Eis etc. versteckten, dann haben wir einen Wochenverbrauch von
79.900.000 x 2,5 = 199.750.000 Eier als Grundbedarf für Deutschland in einer Woche
Der Bedarf an Bioeiern wird gerade so durch Inlandeier gedeckt, an Freilandeiern nicht sondern durch Importe aus den Niederlanden, Italien und Österreich gepuffert. Eier aus Bodenhaltung wird der Bedarf auch durch´s Inland gedeckt. Würde man drakonisch Kleinhaltungen anordnen tät´s bös aussehen.
Hühner2011
03.11.2011, 22:11
Hy!
Um den 6 Seiten das Fazit zu geben:
Es geht einzig darum, die Tiere noch besser dem System anzupassen als umgekehrt, das System den Tieren anzupassen. Langer Rede, kurzer Sinn...
Ganz genau und DAS ist auch der Hauptpunkt der MICH daran stört, das hast Du schön auf den Punkt gebracht! Ich sehe aber keine Veranlassung dazu, hier tagelang zu diskutieren - über einen ollen Zeitungsartikel!
MICH als Hühnerfreund und -liebhaber STÖRT die Tatsache, dass das Tier sich dem Menschen anpassen MUSS und gegebenenfalls eben "rumprobiert" wird...mit irgendwelchen "vielleicht Ergebnissen".
Wer das als Hühnerhalter schön findet, soll das eben tun! ;) :cool:
Na dann solltest Du aber kein Gallus gallus domesticus, sondern z.B. Gallus gallus bankiva halten und bloss keine Katze oder Hund.;D
Mariechen
03.11.2011, 22:27
Mich stört an dem Artikel einmal die reisserische Überschrift und Unterüberschrift.
Zum zweiten: mit welchem Forschungsaufwand hier versucht wird herauszufinden, wie man Hühner für die Bodenhaltung und Freiland(massen)haltung genetisch so selektieren kann, daß die Tiere einen maximalen Gewinn abwerfen und keine Probleme machen.
Drittens stört es mich, daß sie Boden- und Freiland(massen)haltung als artgerecht bezeichnen, wobei doch ein Huhn noch viel mehr Bedürfnisse hat als die drei aufgezählten. Ich verstehe unter artgerecht eine andere Lebensform, nämlich in überschaubar kleinen Herden und viel mehr, vor allem sauberer Gras und Buschfläche, und mit Hahn.
Viertens wie Hühner2011 schreibt, stört es mich, daß der ganze Aufwand darauf abzielt, die industrielle Hühnerhaltung irgendwie zu verbessern, und die bestehenden Systeme der Massentierhaltung zu unterstützen. Es geht nicht wirklich um's Tier. Es geht vor allem um die Unternehmen. Dass Lohmann direkt damit verwickelt ist, kann nichts gutes bedeuten.
Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Gänse, Puten und Enten scheiden auch aus.
Und wenn schon, dann die Hühner bitte machen lassen wie sie wollen. Also draußen schlafen und aufbaumen, einen reichhaltigen, immergrünen Auslauf mit Hecken, auf dem die Hühner sich selbst versorgen und in den Hecken brüten dürfen. Achja und bitte den Hühnern die Eier lassen, die wollen bestimmt nicht das wir die essen :laugh
Flax beiseite, jede Haus- und Nutztierrasse existiert deswegen, weil wir Menschen die wilden Vertreter angepasst haben. Hühner legen mehr, sind manchmal größer oder verzwergt, es gibt Kampfhühner, Hühner mit Hauben die an härtere Wetterbedingungen angepasst-züchtet wurden. Es gibt Federfüße, Puschelpopos, Hühner mit mächtig Fleisch auf den Rippen, andere die viel legen. Das Bankivahuhn legt übrigens nur ca. 20 Eier im Jahr und wiegt max. 1,5 Kilo. Manche Rassehühner werden von manchen Tierschützern sogar als Qualzuchten gesehen. Wenn man sich die Vielfalt der Rassehühner anschaut, wage ich die Behauptung das nur der Wolf den menschlichen Bedürfnissen stärker angepasst wurde.;)
Das war eine tierethologische Studie! Aber es gilt auch: Wenn es den Tieren gut geht, stimmt auch der Profit!
Viertens wie Hühner2011 schreibt, stört es mich, daß der ganze Aufwand darauf abzielt, die industrielle Hühnerhaltung irgendwie zu verbessern, und die bestehenden Systeme der Massentierhaltung zu unterstützen. Es geht nicht wirklich um's Tier. Es geht vor allem um die Unternehmen. Dass Lohmann direkt damit verwickelt ist, kann nichts gutes bedeuten.
Lohmann ist in so ziemlich jede Geflügelstudie in Deutschland verwickelt. Selbst der wissenschaftliche Geflügelhof des BDRG wird von Lohmann gesponsert, ebenso so ziemlich jede tiermedizinische Fakultät in Deutschland. Natürlich verspricht Lohmann sich davon Profit und profitiert auch davon. Aber Hühnerhalter auch. Meinst Du die Erkenntnis welche Inhaltstoffe im Futter ein Huhn braucht ist vom Baum gefallen? Das Geflügelkrankheiten in Deutschland mit Impfungen vermieden werden können? Zufall? Oder von PHW finanzierte Forschung, Entwicklung und dann durch PHW Herstellung? Medikamente für Geflügel? KEIN Geflügelhalter in Deutschland kommt ganz ohne PHW aus, irgendwo steckt immer PHW mit drin und dadurch auch Lohmann und dadurch auch Wesjohann.
Im Bundeszuchtausschuss des BDRG ist Lohmann auch durch Prof. Flock vertreten.
http://www.bdrg.de/?redid=350372
Kleine Rechnung zum Eiergrundbedarf: zur Zeit leben etwa 82 Millionen Menschen in Deutschland, davon ziehen wir mal großzügig 2 Millionen als Nichteiverzehrer ab (Veganer, Lacto-Vegetarier, Kleinkinder jünger als ein Jahr, Menschen mit Eiweißallergie), dann rechnen wir nochmal großzügig 100.000 weg, als Eierselbstversorger (obwohl ich mir sicher bin das es [weit] weniger sind). Nehmen wir an, das im Durchschnittshaushalt pro Person die Woche 2,5 Eier verzehrt werden (ja ich weiß, gibt auch welche die mehr Eier die Woche essen, aber sicherlich auch weniger) und rechnen wir nur Nettoeier, also keine in Backwaren/Pudding/Eis etc. versteckten, dann haben wir einen Wochenverbrauch von
79.900.000 x 2,5 = 199.750.000 Eier als Grundbedarf für Deutschland in einer Woche
Der Bedarf an Bioeiern wird gerade so durch Inlandeier gedeckt, an Freilandeiern nicht sondern durch Importe aus den Niederlanden, Italien und Österreich gepuffert. Eier aus Bodenhaltung wird der Bedarf auch durch´s Inland gedeckt. Würde man drakonisch Kleinhaltungen anordnen tät´s bös aussehen.
In dem Zusammenhang habe ich nen Bericht im Internet gesehen, wo es um Eierfabriken ging, die die Eier für die Grossindustrie "Produzieren". Der gute Mann sagte dann, dass der Verbraucher beim "Glücklichen Biohuhn" an sein Frühstücksei denkt. An die verarbeiteten Eier denkt er nicht. Die Frühstückseier machen aber nur ca 10-20 % des Verbrauches da, viiiel mehr gehen in die Produktion von so vielen Lebensmitteln, selbst da wo der Verbraucher nicht im Traum dran denkt.........von daher kannst du bei deiner Rechnung locker nochmal verdreifachen und bist immer nochj nicht bei der wirklichen Zahl angekommen!
Ich finde die Argumentation übrigens ganz mies vom hohen Ross herab. Du setzt hier das Wohl der Tiere über das von Menschen.
...
Das sich was ändert fängt immer noch bei jedem selbst an. Kaufverhalten ändern, sich für eine Umstruckturierung der Landwirtschaft einsetzen, in realistischem Maß, Gesetzesänderungen fordern, mit Petitionen. Aber hingehen und mit dem Finger auf die zeigen, welche Rädchen in der Maschinerie sind... schwach nenn ich das.
Ach Lexx,
wenn du persönlich werden willst und es dir dann besser geht, tu das. :laugh
Vom hohen Ross? Nein, aber nachdenken wird noch erlaubt sein. Ich stelle das Wohl der Tiere ganz bestimmt auf eine andere Stufe, als es diese Arschlöcher tun, die mit Tieren viel Geld verdienen wollen und denen es scheißegal ist, wie es ihren Tieren dabei geht und sich fein rausargumentieren, dass es so, wie es ist, eben unvermeidlich und notwendig ist, damit die Familie ernährt werden kann. Diese Einstellung nenne ich dann armselig. Der Mensch hat eben die Wahl ob er Tierquälerei in Kauf nimmt oder nicht.
Und klaro konsumiere ich wachsam und bewusst. Ich hoffe Du tust das auch und ganz viele andere Menschen ebenfalls. :jaaaa:
Ein Hühner- oder Rinderbaron will so sein, er nimmt all die Quälerei bewusst in Kauf. Und das Gewissen dieser Menschen, wenn davon noch etwas existiert, zeigt sich ab und an in dieser Schönrederei von wegen die Haltungsbedingungen seien gesetzeskonform und schon ok für die Tiere und das er ja von irgendetwas leben muss oder gar von ihm abgefordert wird so zu produzieren, wie er es tut. Das sind für mich keine Menschen, sondern Psychopathen.
Und wenn Du nun versuchst einen Hobbyhalter in deiner Darstellung so zu verdrehen als wäre er Mittäter und auf der Stufe eines solchen psychopathischen Industriellen, ist das Nonsense. Es geht mir nicht darum Tiere nicht nutzen zu dürfen, sondern um eine wirklich vertretbare Art und Weise dabei.
Was den Konsum angeht, so verbraten wir zu Dritt inkl. verstecker Eier vielleicht und wenn es hoch kommt 10 Stück die Woche, drum reichen bei uns auch zwei Hennen. :laugh Fertigprodukte kaufe ich fast nie, lass daraus ein Ei die Woche kommen, wenn mal Kekse gekauft werden. Und wenn die Huhnis nicht legen, gibt es halt kein Ei.
Die Menschen verfetten zunehmend, essen viel zu viel und dann das Falsche und wollen immer alles brav verfügbar haben im Supermarkt. Dazu kommt, dass ein menschlicher Leichnahm Sondermüll darstellt, soviel Gift schaufelt er im Laufe seines Lebens in sich hinein. Würde dieser übermäßige Konsum alleine von allen auf ein gesundes Maß reduziert werden inkl. einer Minimierung der weggeworfenen Lebensmittel, wäre doch schon viel gewonnen und die Haltungsbedingungen von Nuztieren könnte wesentlich verbessert werden.
Und das ist kein Idealismus, nicht mal annähernd, sondern rational gedacht plus Herzensbildung = Mitgefühl für alles, was hier noch so lebt auf dem Planeten.
LG
Iulia
@ Iulia, persönlich bin ich sicherlich nicht geworden. Aber wenn Du Deine Urteile darauf begründest was Du Dir von den Medien (he, wir sind wieder am Anfang) suggerieren lässt, bitte. Die Landwirte waren schon immer die Fußabtreter der Nation. Und da musste dann die Anbindehaltung der Laufstallhaltung weichen und hat dadurch aber erst recht Massenhaltungsbetriebe möglich gemacht. Wer es sich leisten konnte hat große Ställe gebaut und da reingestopft was ging, die kleinen Betriebe konnten diese neuen Normen nicht erfüllen, oftmals auch aus Platzmangel, wenn das Gehöft innerorts lag. Tierschutz hat die Rinderbarone geboren!
Es gibt konventionelle Landwirte, die versuchen ihren Tieren das leben so angenehm wie möglich zu machen und es gibt ach so heilige Biolandwirte, welche erst einmal ihren Tieren einen Schlag oder Tritt verpassen, wenn sie den Stall betreten. Es gibt Hobbyhalter die sperren ihre 20 Tucken auf 1 m² Stall und 20 m² Auslauf, war alles schon hier zu lesen. Und dann wird argumentiert, das das immer noch schöner ist als Käfighaltung. M
itgefühl ist vollkommen richtig, Herzensbildung auch, nur Vorurteile bringen niemand was. Man kann das ganze nur beurteilen, wenn man selbst hinsieht und nicht nur die Antitierindustrievideos von PETA und Co. Wer vom Land kommt, der versteht warum ich schreibe die können nicht aussteigen und die können nicht ohne weiteres zurück zu einer wirklich tiergerechten Haltung. Du scheinst das nicht zu wissen, oder nur das zu sehen was Du sehen willst. Nämlich das Tierleid und die Menschen sind automatisch für Dich die Bösen. Nur Tierleid ist überall. Und die schlimmsten Quälereien findet man komischerweise nicht auf den Höfen, sondern oftmals in den Wohnzimmern. Kaninchen in winzigen Käfigen... Exoten in Tupperschüsseln... Hühner im Wohnzimmer... überzüchtete Hunde und Katzen... vegan gefütterte Hunde und Katzen... Sittiche in Einzelhaltung mit Spiegelchen im winzigen Vogelbauer...
Achja, wenn Du meine Rechnung übrigens aufmerksam gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, das die Selbstversorger mit Eiern überhaupt nicht drinstehen. ;)
@ Konich, ich hab jetzt ganz bewusst nur die Nettoeier, also die man als solche kauft, aufgezählt. Die versteckten gehen meine ich die Woche locker in die Milliarden, da gerade Produkte wie Eiernudeln auch noch in den Export gehen. Ganz gefragt sind hier Eiernudeln aus Deutschland und Schweiz. Und da geht dann auch ein gros der Käfigeier hin, für den deutschen, zunehmend bewusst essenden Markt, ist mittlerweile bei Teigen, Nudeln und vielen TK-Gerichten das Prädikat "mit Eiern aus Bodenhaltung" entstanden.
Im Bundeszuchtausschuss des BDRG ist Lohmann auch durch Prof. Flock vertreten.
http://www.bdrg.de/?redid=350372 Und Eskildsen bei den Gänsen ;)
Die kennt doch kaum einer und zählen auch nicht wirklich zur bösen, bösen "Big Poultry Industry".
Ooooooh, wenn ich mal ein bissi investigativ werd :o menno :(. Könnte man wenigstens sagen "böse "unknown" big geese Industry"... also wenigsten 1 böse? Biddööööööö :laugh
QUOTE=Lexx;682612]Die Landwirte waren schon immer die Fußabtreter der Nation.[/QUOTE]
Oh, ich rede nicht von normalen Landwirten, sondern industrieller Produktion. Und so ein Hühnerbaron ist für mich kein Landwirt mehr.
Die meisten Landwirte sind btw. auch diejenigen, die Subventionsempfänger sind und bei all ihrer Jammerei schon sehr gut wissen, wo sie ihr Geld her bekommen. Ich glaube, wer Bauer wird, hat dieses Jammergen schon in sich eingebaut.
;)
Und negative sowie postive Ausnahmen in den jeweilgigen Haltungsformen (Hobby vs. Erwerbsbetrieb) gibt es natürlich auch, aber wenn wir hier das Thema bereden, ist es doch sinnvoller sich auf die Norm zu konzentrieren und da schneiden die Betriebe, die sich nur an das Gesetz halten (was nicht artgerechte Haltung bedeutet) entsprechend tierquälereisch ab.
Die heutige Massentierhaltung braucht keine zusätzlichen Vorurteile oder Peta-Aktivisten, ein klares Hinsehen reicht doch wirklich völlig aus. Und da die Betriebe sich "nur" ans Gesetz halten, ein Blick in die dortigen Haltungsbedingungen, die vorgeschrieben werden.
In Gut und Böse brauche ich die Welt auch nicht teilen, das tust Du schon zu Genüge, indem Du mich versuchst als verträumte Idealistin hinzustellen.
Es gibt Dinge, die sind vemeidbar und überflüssig, wenn für dich Tierquälerei hinnehmbar ist, ist das deine Sicht. Meine Sicht ist halt anders und für mich rechtfertigt der Verbraucherwunsch oder die Bilanz eines Landwirtes oder Großbetriebes keine Tierquälerei.
Lg
Iulia
Jetzt muß ich nachfragen, isst Du Milchprodukte und Fleisch? Weil wenn ja, machst Du Dich mitschuldig, wenn nein, gut Heiligenschein. Ich teile nicht die Welt in Gut und Böse, ich teile sie in schwarz, weiß und sehr viel Graufacetten dazwischen, im Gegensatz zu Dir. Für Dich ist Kleinhaltung = gut, Großhaltung = Tierquälerei, da gibt es für Dich keine Zwischenstufen. Aber ich kann Dir versichern, es gibt wirklich sehr viele konventionelle Landwirte die ihr bestes für die Tiere geben. Aber Dein Spruch mit dem Jammergen bestätigt mir, das Du diese Sichtweise Dir selbst gegenüber nicht zulassen kannst. Was ich sehr schade finde, denn Du tust vielen Menschen unrecht.
Auch scheinst Du der Meinung zu sein, wer sich nicht selbst versorgen kann, der soll auf Fleisch, Milch und Eier verzichten und der Elite in Deutschland bleibt dann die Biosparte. Denn Du scheinst die Tatsache das in Deutschland Millionen Menschen mit tierischen Produkten versorgt werden sollten, davon fast die Hälfte Kinder, völlig auszublenden. Auch das für mich ein Indiez das Du das Wohl der Tiere über das der Menschen setzt.
Ich verstehe ja, das Du die Haltungsformen nicht okay findest, tu ich auch nicht! Aber über´s Knie brechen kann man aktuell nichts. Neue Systeme müssen erprobt sein, müssen effektiv sein und verbessert werden in Sachen Tierwohl. Aber das kann nicht heute beschlossen und morgen umgesetzt werden. Und anstatt mal hinzugehen und zu sagen "Hey, ich leb in Deutschland, wo Tierschutz sogar im Grundgesetz steht und Batteriehaltung deswegen nicht mehr erlaubt ist, wo Kühen und Schweinen mehr Platz zugestanden als sonstwo in der EU, wo sich verdammt viel bewegt im Vergleich zum Rest der Welt*"; stattdessen wird nur draufgehauen. Typisch deutsch, immer nur das Schlechte sehen. Wenn was passiert ist es immer zu wenig, zu langwierig, einfach nicht gut genug. da kann ja die Welt nur schwarz sein und schlecht.
Sorry, aber ich befasse mich seit Jahren mit dem ganzen Galama, es ist noch nicht optimal und wird einige Jahre weiter nicht optimal sein, aber es ändert sich was... zum Guten. Vor 10 Jahren war´s 90% der Deutschen scheißegal wo die tierischen Produkte herkommen, da war Bio eine Pupssparte, kaum einer kannte Bioland, Demeter etc. jetzt kriegt man Bio überall, Tendenz in der Nachfrage steigend. Die nächste Konsumentengeneration ist herangewachsen, die viel bewusster einkauft und konsumiert als (peinlicherweise) 2/3 meiner Generation. Wer das nicht sehen will...
*mögen mir meine Österreicher verzeihen, ich weiß bei Euch ist´s noch´n Ticken besser
Hinterhofhaltung muss kein Glück für Hühner bedeuten ... ob nun in einem mickrigen Verschlag oder in den Krallen eines Habichts zu enden, ist bestimmt nicht der Traum eines Huhnes.
Mariechen
04.11.2011, 15:04
Lohmann ist in so ziemlich jede Geflügelstudie in Deutschland verwickelt. Selbst der wissenschaftliche Geflügelhof des BDRG wird von Lohmann gesponsert, ebenso so ziemlich jede tiermedizinische Fakultät in Deutschland. Natürlich verspricht Lohmann sich davon Profit und profitiert auch davon. Aber Hühnerhalter auch. Meinst Du die Erkenntnis welche Inhaltstoffe im Futter ein Huhn braucht ist vom Baum gefallen? Das Geflügelkrankheiten in Deutschland mit Impfungen vermieden werden können? Zufall? Oder von PHW finanzierte Forschung, Entwicklung und dann durch PHW Herstellung? Medikamente für Geflügel? KEIN Geflügelhalter in Deutschland kommt ganz ohne PHW aus, irgendwo steckt immer PHW mit drin und dadurch auch Lohmann und dadurch auch Wesjohann.
Und du glaubst wir brauchen diese "Erkenntnisse" alle?
Und was ist das Ergebnis aller dieser Studien, Erkenntnisse und Forschungen zum Beispiel in unserer Landwirtschaft, und in der dritten Welt?
Ja, wenn's nach Lohmann ginge, reichten noch nicht all die wunderbaren Errungenschaften von Käfig bis Voliere mit Kleinstplatzbedarf und maximaler Legeleistung, nein, ein isolierter Legedarm als Eiermaschine müßte her, zig-millionenfach allein in Deutschland würde er die Profite nochmals steigen lassen.
Erstens heißt der Herr Wesjohann, dem gehört die Firma Lohmann und PHW, wenn man so will.
Zweitens, wenn es diese Erkenntnisse nicht bräuchte, frage ich mich warum Du dann zig Postings zum Thema richtige Fütterung und Lichtprogramm verfassen kannst. Du willst verrannt sein, dann sei es. Trotzallem profitieren Menschen und Tiere auch im Positiven von PHW. Und Du selbst hast doch mal in einem Thread dazu geraten, das sich jemand Hybriden anschaffen soll, um einen kleinen Nebenerwerb durch Eier zu bekommen, oder täusche ich mich? Wesjohann profitiert und ist Lobbyist, das ist nicht zu bestreiten, aber jeder Geflügelhalter in Deutschland profitiert auch von ihm, ob´s uns passt, oder nicht.
Drittens, würde PHW nicht die Erforschung von Geflügelkrankheiten sposern oder die tiermedizinischen Fakultäten, sähe es seit geraumer Zeit verdammt dreckig aus, für´s deutsche Geflügel. Was meinst Du wohl wäre in Sachen Rassegeflügelzucht denn noch los, wenn es keinen ND-Impfstoff gäbe? Oder Mareck, IB etc.? Wir hätten seit 2002 Aufstallung, für alle.
Andi Faltner
04.11.2011, 17:14
würde PHW nicht die Erforschung von Geflügelkrankheiten sposern oder die tiermedizinischen Fakultäten, sähe es seit geraumer Zeit verdammt dreckig aus, für´s deutsche Geflügel. Was meinst Du wohl wäre in Sachen Rassegeflügelzucht denn noch los, wenn es keinen ND-Impfstoff gäbe? Oder Mareck, IB etc.? Wir hätten seit 2002 Aufstallung, für alle.
Hallo Lexx,
ich glaube, das siehst Du ein bißchen zu einseitig. Die Aufstallung hatten wir ja schließlich auch diesen werten Herren zu verdanken. ND wäre sicherlich ein Problem, es gab wohl um das Jahr 1910 ein Ausbruch auf einer großen Ausstellung in Braunschweig, die weite Teile des Rassegeflügelbestandes erfasst hat. Trotz dessen ist in verschiedenen Büchern zu lesen, dass selbst schlimmste Erreger ihren Schrecken verlieren, wenn die Tiere nicht zu eng gehalten werden.
Es gab schon um die 1930-er Jahre Hühner, die über 200 Eier im Jahr geschafft, damals gab es wohl sowas wie Legewettbewerbe und die Leghorn waren damals führend. Auch die DDR verfügte über viele ausgezeichnete Rassegeflügelzuchten, auch z.B. bei den Emdener Gänsen. Leider wurden diese VEB´s, wie fast alle anderen VEB`s auch, dem Kapitalismus geopfert.
Ich denke daher, dass es möglich sein müsste, dem derzeitigen Monopol von Lohmann und Co. mit kleineren, dafür deutlich tiergerechten Haltungsarten Konkurrenz zu machen. Dafür müsste allerdings auch dem Tierschutzgesetz entsprechend Rechnung getragen werden, dann könnte Lohmann durch die kostenintensivere Produktion nicht mehr jegliche Konkurrenz unterbinden, das ist ja letztendlich das große Problem an der ganzen Sache.
Übrigens, so als kleine Anekdote am Rande: Die hier ansässige Genossenschaft verkauft in einem kleinen Laden nicht nur landwirtschaftliche Futterprodukte und Gemüse sondern auch Eier aus der Region. Da ist man auf dem Standpunkt, dass man nur die Eier verkaufen kann, die man auch hat. Und so gibt es halt des Öfteren auch mal keine. Gerade jetzt zur Mauserzeit. Find ich gut!
Jetzt muß ich nachfragen, isst Du Milchprodukte und Fleisch? Weil wenn ja, machst Du Dich mitschuldig, wenn nein, gut Heiligenschein. Ich teile nicht die Welt in Gut und Böse, ich teile sie in schwarz, weiß und sehr viel Graufacetten dazwischen, im Gegensatz zu Dir. Für Dich ist Kleinhaltung = gut, Großhaltung = Tierquälereibesser
Und hier ist deine Wahrnehmung Wunschdenken, weil Du mich nicht verstehen willst. Denn was Du mir grad unterjubeln willst, schrieb ich nirgends.
Es gibt Mittelwege, es kommt darauf an, wo jemand Milch und Fleisch etc. kauft und das nenne ich bewusstes konsumieren. Und das tue ich.
Die Großhaltung von tausenden Tieren in einem nach gesetzlichen Bestimmungen gehaltenen Hühnern auf engem Raum ist Tierquälerei. Nur weil ein Gesetzgeber hier Bestimmungen erlässt, macht es die Haltungsform nicht plötzlich artgerecht. Und wieso sind Impfstoffe und so viele Medikamente so zwingend erforderlich? Weil der Besatz so dicht ist in diesen Ställen, an Impfungen gespart werden, die Tiere mit Antibiotika und anderen Mitteln vollgepumpt werden, damit sie halbwegs auf den Beinen bleiben und produktiv.
So Du das sinnvoll und gut findest - tu das. Ich finde das weder artgerecht noch sinnvoll noch gut für die Tiere.
So, und wenn Du dich unbedingt reiben willst, such dir einen Peta-Anhänger, die haben die notwendige Emotionalität bei diesem Thema. Ich gehöre nicht dazu. :laugh
Lg
Iulia
Und du glaubst wir brauchen diese "Erkenntnisse" alle?
Na klar, Hühner führten doch die letzten Jahrtausende zuvor ohne Lohmann und die Pharma und die vielen Impfungen und Medikamente ein überaus furchtbares Leben... und die Tiere in der freien Wildbahn erst, die müssen doch allesamt gerettet werden und brav in Massenhaltungsställe in Sicherheit gebracht, die warens sicherlich allesamt mangelernährt und fristeten ein trostloses Dasein.
:laugh
Ironisch gemeint natürlich.
Lg
Iulia
Mariechen
04.11.2011, 17:39
Die Menschen verfetten zunehmend, essen viel zu viel und dann das Falsche und wollen immer alles brav verfügbar haben im Supermarkt. Dazu kommt, dass ein menschlicher Leichnahm Sondermüll darstellt, soviel Gift schaufelt er im Laufe seines Lebens in sich hinein. Würde dieser übermäßige Konsum alleine von allen auf ein gesundes Maß reduziert werden inkl. einer Minimierung der weggeworfenen Lebensmittel, wäre doch schon viel gewonnen und die Haltungsbedingungen von Nuztieren könnte wesentlich verbessert werden.
Und das ist kein Idealismus, nicht mal annähernd, sondern rational gedacht plus Herzensbildung = Mitgefühl für alles, was hier noch so lebt auf dem Planeten.
Ja richtig! Wir essen ohnehin viel zu viel tierisches Eiweiß, und von diesem viel zu minderwertiges. Schuld ist einzig die industrielle Massenproduktion dieser Produkte.
Um beim Ei zu bleiben, diese 200 Mio Fabrikeier die Woche sind zum größten Teil aus minderwertigem Futter produziert: Gensoja, herzschädigendes Palmfett, künstliche Farbstoffe usw.. Wie es mit Antibiotikaeinsatz in der Eierfabrik aussieht, möchte ich lieber nicht wissen. Bei der Besatzdichte muß eben der ganze Bestand behandelt werden, wenn einzelne krank sind. Ein solches Ei ist nicht das was der Volksgesundheit nützt. Wenn es in einem Fertigprodukt oder Gebäck verkocht und verbacken wird, ist es ohnehin nicht gesundheitsförderlich.
Und dann die ausgedienten Hennen, die als Suppenhühner zerkleinert in tiefgefornenen Blocks auf afrikanischen Märkten entsorgt werden müssen, weil der Markt in Europa das nicht mehr aufnehmen kann - wir hatten darüber eine Diskussion.
Die Folgeschäden und Folgekosten der industriellen Massenproduktion wie wir sie gerade im Geflügelbereich haben, sind doch gar nicht eingerechnet bei der Rechnung.
Ja, seit wir selber Hühner haben, essen wir mit Bedacht und sparsam Eier, obwohl sie wunderbar schmecken. Weil wir das Ei und natürlich das Tier zu schätzen wissen. Unsere Hühner haben noch nie Antibiotika bekommen, keine Medikamente. Der Mist wird im Garten als Dünger eingesetzt. Unser Mist verseucht nicht das Grundwasser mit Antibiotika.
@ Andi
Jein, die Aufstallung als Mittel zum Zweck hat uns 2003 Renate Künast "eingebrockt". Damals war H7N7 in den Niederlanden und Belgien, sowie Niedersachsen festgestellt worden. Der Überträger war damals vermutlich Geflügelfutter aus Belgien, vermutlich sei betont. Frau Künast hat damals als erste Aufstallung verhängt um weitere Übertragungen zu vermeiden, zudem Keulung. In den Niederlanden wurde damals Geflügel in Millionenhöhe gekeult. Damals wurde auch die Registerpflicht eingeführt. Die nächste Aufstallung fiel dann in die vorgezogenen Neuwahlen und der kommisarische BMELV-Minister Hr. Trittin wusste sich auch kein anderes Mittel als Aufstallung, Hr. Seehofer hat es dann beibehalten. Die ND-Impfung gibt es schon länger, seit wann genau die jetzt Pflicht ist, kann ich so genau auch nicht sagen, ich meine aber auch seit 2003 (hab mich vorhin mit 2002 vertan) http://www.bmelv.de/SharedDocs/Rechtsgrundlagen/G/GefluegelpestVO.html
Und bevor jetzt wieder auf Fr. Künast als Scheingrüne und Lobbyistin eingehauen wird... SIE hat dafür gesorgt das Käfige für Hühner in Deutschland seit 2010 Geschichte sind und SIE war damals schon dagegen das die Kleinvoliere eine Alternative wird. Das die 2010 eingeführt wurde, war Hr. Seehofers Verdienst.
Würde es nach Hr. Wesjohann gehen und er seinen vermuteten Einfluß geltend machen, würde hier bei jedem Seuchenausbruch nicht aufgestallt und überwacht, sondern wie zuletzt 2007 erstmal rundrum gekeult was "Federn hat". Davon hätte er wirklich was ;) Ich wiederhol mich, ich hab mich jetzt seit 2003 immer wieder mit dem Thema auseinandergesetzt und seit 2005 sogar massiv, bin auch total gegen Aufstallung, das nutzt nichts, was wir brauchen ist ein sicherer Markerimpfstoff, aber ginge es nach Hr. Wesjohann und könnte er wie er wollte, dann hätte keiner mehr seine Tucken, oder nur noch die Idealisten die nach deutschlandweiter Keulung (was 2005-2006 durchaus im Gespräch war!) irgendwie weitergemacht hätten.
@ Iulia, ganz ehrlich, mit Dir diskutiere ich nimmer. Es kommt nur heiße Luft, ohne richtige Argumente und Du beharrst stur auf Deine Meinung, wie in so vielen anderen Threads auch. Zu einer sinnvollen Diskussion gehören auch stichhaltige Argumente und Fakten, nicht nur Empfindungen und Mutmassungen. Alles ausblenden, was nicht ins Meinungsbild passt, das nenn ich keine Diskussion.
Jetzt mal überlegen ... Pferde assoziiert man nicht gerade mit Massentierhaltung und doch gibt es da auch ohne Impfungen immer mehr Verluste durch (neue) Infektionskrankheiten, wie z.B. Pferde-Influenza. Bei Katzen ist FIV auch "relativ" neu ebenso wie der rettende Impfstoff. Wer war da für das Auftauchen Schuld - die ******barone?
Na klar, Hühner führten doch die letzten Jahrtausende zuvor ohne Lohmann und die Pharma und die vielen Impfungen und Medikamente ein überaus furchtbares Leben... und die Tiere in der freien Wildbahn erst, die müssen doch allesamt gerettet werden und brav in Massenhaltungsställe in Sicherheit gebracht, die warens sicherlich allesamt mangelernährt und fristeten ein trostloses Dasein.
:laugh
Ironisch gemeint natürlich.
Lg
Iulia
Klar, Blauzunge, MKS, Schweinepest, ND, Mareck und aviäre Inflkuenza gibt es erst seit der Massenhaltung... schon klar. WAren auch nie tödlich, alles schuld der Antibiotika... oder gar in PHW Laboren dazu gezüchtet... soviel zu meiner Ironie. Früher hat man die Bestände einfach gnadenlos gekeult, wie´s heute auch noch passiert, zum Glück einfach nicht mehr so häufig. Das Massenhaltungen das Krankheitsrisiko für die Tiere dort erhöhen bestreitet niemand, auch nicht das dort resistente Keime entstehen. Aber ich frage mich, warum es hier eine Rubrik mit Krankheiten gibt, wenn man doch keine Impfstoffe braucht, oder Medikamente... wenn doch die Hühner in Kleinhaltungen alle gesund bleiben...
Und das war jetzt echt mein letztes Posting in Deine Richtung, sorry, aber das mußte ich jetzt echt kommentieren :laugh
Lexx,
wie schon gesagt, such dir einen Peta-Aktivisten, dann könnt ihr euch gegenseitig falsch verstehen und beleidigen.
:laugh
LG
Iulia
Hühner2011
07.11.2011, 16:09
Ja richtig! Wir essen ohnehin viel zu viel tierisches Eiweiß, und von diesem viel zu minderwertiges. Schuld ist einzig die industrielle Massenproduktion dieser Produkte.
Um beim Ei zu bleiben, diese 200 Mio Fabrikeier die Woche sind zum größten Teil aus minderwertigem Futter produziert: Gensoja, herzschädigendes Palmfett, künstliche Farbstoffe usw.. Wie es mit Antibiotikaeinsatz in der Eierfabrik aussieht, möchte ich lieber nicht wissen. Bei der Besatzdichte muß eben der ganze Bestand behandelt werden, wenn einzelne krank sind. Ein solches Ei ist nicht das was der Volksgesundheit nützt. Wenn es in einem Fertigprodukt oder Gebäck verkocht und verbacken wird, ist es ohnehin nicht gesundheitsförderlich...
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=zFxy7vfeMQc
Meinst Du so!? Is doch soo lecker ;)
Ich bin SOWAS von Deiner Meinung Mariechen...wir können´s nur für UNS entscheiden und denen helfen, die um uns rum leben (Nachbarn, Verwandte etc.) auch in diesen Genuss zu kommen.
Alle anderen, die weiterhin industriellen Kram in sich stopfen bis zum abwinken, denen wird man nicht helfen...!
(Ich dachte erst die gelben kleinen "Dinger" in dem Film seien Tennisbälle, erst auf den ZWEITEN Blick fiel mir auf: das Küken, BABIES!!! :unsicher :o)
Hühnerfuchs
08.11.2011, 21:56
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=zFxy7vfeMQc
Meinst Du so!? Is doch soo lecker ;)
Ich bin SOWAS von Deiner Meinung Mariechen...wir können´s nur für UNS entscheiden und denen helfen, die um uns rum leben (Nachbarn, Verwandte etc.) auch in diesen Genuss zu kommen.
Alle anderen, die weiterhin industriellen Kram in sich stopfen bis zum abwinken, denen wird man nicht helfen...!
(Ich dachte erst die gelben kleinen "Dinger" in dem Film seien Tennisbälle, erst auf den ZWEITEN Blick fiel mir auf: das Küken, BABIES!!! :unsicher :o)
Nachbarn kriegen von mir erst wieder Eier wenn sie mich auf Knien bitten wieder einen Hahn anzuschaffen...:flehan:p.
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