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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hahn greift mich an



Caecilie
28.02.2012, 13:56
Hallo,

ich hab einen drastischen Fehler gemacht, wie ich jetzt merke. Ich hab die Hennen und auch den Hahn! handzahm gemacht. Das Problem dabei ist, dass der Hahn nun gar keinen Respekt mehr vor mir hat. Wenn ich auf ihn zulaufe, bleibt er stehen. Bei jeder Gelegenheit greift er an. Selbst wenn ich ihn sanft wegtrete, stört ihn das nicht und er greift weiter an. Ich will ihn ja nicht ernsthaft verletzen.
Ständig muss ich aufpassen, weil er mir an den Fersen klebt oder wenn er sich anschleicht und dann angreift. Das ist jetzt erst so schlimm, seit die wärmeren Temperaturen da sind und seine Hormone verrückt spielen.
Geh mit dem Besen ins Gehege, damit er respekt hat vor dem "fremdartigen Ding". Aber ich befürchte, das wird nicht ewig halten. Die Angriffe richten sich nur gegen mich. Ich bin auch am häufigsten im Gehege.

Was kann ich tun, um ihm zu zeigen, dass ich kein Rivale bin? Soll ich nicht auf ihn reagieren, damit er erkennt, dass ich keine Gefahr/kein Rivale bin? Oder könnte er dadurch noch aggressiver werden?
Und: Werden Hähne im Alter ruhiger?

Schlachten kann ich ihn nicht...bring ich nicht fertig!

Bitte um eure Hilfe.

Danke!
LG Caecilie

hagen320
28.02.2012, 14:35
Für den Hahn bist und wirst Du immer ein Rivale sein.
Du hast keinen Fehler gemacht in dem Du sie Handzahm gemacht hast, aber dabei hast Du vergessen dem Hahn zu zeigen wer der Herr im Hause ist. OK manche Hähne werden auch so obwohl man ihnen das zeigt.
Wenn Du ihn mit dem Besen immer mal ordentlich jagst wird der respekt vor dem Ding lange anhalten.
Ruhiger werden die Hähne im Alter nicht, eher wirds schlimmer.

Tanja 0173
28.02.2012, 14:43
:) meine Mutter hat am Sonntag die "Kuschel-Methode" angewandt ... :) mit dem Besen in die Ecke gedrängt, Hahn geschnappt und durchgekuschelt ... :) der Kamm "schwoll" immer mehr an *lach* ... bisher geht es ...

Ein Zuchtkollege hat uns gesagt, es wäre gut wenn die Hähne ihre Mädels so verteidigen das würde für Gesundheit und Agilität sprechen - aber käme durchaus bei Zuchtgruppen 1.3 vor, da es zu wenig Mädels sind und die Jungs nicht "ausgelastet" wären. Wenn ich unseren Pauli mit seiner bunten 12er Eierlegtruppe sehe, der ist völlig entspannt und aus dem selben Schlupf ...

bibasch
28.02.2012, 15:26
Oder probier es mit der Wasser Methode .
Wenn er angreift , bekommt er eine Ladung Wasser ab .
Hat bei meinem Stinkstiefel bestens gefuntzt . Ab und an etwas Wasser , und der Herr hält abstand .
Lg Birgit

Tanja 0173
28.02.2012, 15:32
@Birgit - nach der unfreiwilligen "Wasserrohrplatz-Kneipp-Kur" waren beide Stinkstiefel auch ziemlich friedlich - daher haben wir gedacht, das hätte sich dann auch erledigt ... tja ... war wohl nix ;)

Caecilie
28.02.2012, 16:21
Hallo,

danke für eure Antworten.
@hagen: Ich möchte auch gern ohne Besen in den Auslauf. Funktioniert das nur, wenn ich mir Respekt verschaffe indem ich ihn jage o.ä.? Was passiert wenn ich ihn nicht beachte?
Ich möchte halt entspannt ins Gehege..

@Tanja: Agil, ja. Aber wenn er noch paar Mädels braucht, kein Problem. Wollte dieses Jahr eh noch zwei dazu holen. Dann hätte er insgesamt 6. Reicht das dann?

@bibasch: Das mit den Wasser funktioniert nicht, schon versucht. Für den Moment vielleicht wirksam, das wars dann aber leider.

Tanja 0173
28.02.2012, 16:27
Also mein Araucana-Hahn hat vier Mädels und ist keinen Meter "aggressiv" (die sind eh total neugierig und schluppen einem überall hinterher, da muss man sooooo aufpassen). Meine Sundheimer-Hähne haben einer 8 und der andere 5 Hennen - da gibt's auch keine Diskussion mir gegenüber.

Aber wenn Du ihm 6 Mädels anbieten kannst, denke ich dass ihm das durchaus gefallen wird :)
zur Not - schnapp Dir den Besen, drück ihn in die Ecke (nicht zu fest - halt fixieren) und dann ab auf den Arm und knuddeln ...

Waldfrau2
28.02.2012, 16:28
Hallo Caecilie,

ich persönlich glaube nicht wirklich an all diese Kurier-Methoden. Das "Kuscheln" wäre bei mir schon daran gescheitert, daß ich meinem aggressiven Hahn nie näher als ca. 2m kommen konnte, außer ich hatte ihn im Nacken sitzen. Und ich könnte mir vorstellen, daß es jetzt im Frühjahr schlimmer wird, wenn die Hormone kommen. Und ich habe trotz aller genannten Erfolge noch nie gelesen, daß jemand seinen Hahn dauerhaft kuriert hat, also mußt Du in jedem Fall immer wachsam bleiben, solange Du ihn hast.

Ich denke, entweder mußt Du mit ihm so klarkommen oder jemanden finden, der einen aggressiven Hahn nimmt, oder doch mit dem Gedanken an Schlachten anfreunden. Immerhin gibt es soooo viele liebe Hähne, die geschlachtet werden, weil sie keine Stelle finden.

Höckergans
28.02.2012, 16:31
Als mein Ganter mich angegriffen hat, hab ich ihn am Flügel gepackt und festgehalten. Bei meinem Hahn am Kehllappen. Wenn die Tiere mit Artgenossen kämpfen, packen sie sich auch an diesen Stellen und da ich sowieso stärker bin, merken die das auch. Die beiden haben mich nie wieder angegriffen.

Caecilie
28.02.2012, 16:41
Danke für eure Erfahrungsberichte! Bin für jeden Bericht dankbar, um mehr über das Thema zu erfahren und zu verstehen.

@Waldfrau: Das denke ich auch. Kuscheln hat ja bisher auch nichts gebracht. Eher durcheinander gebracht. Hühner sind keine Kuscheltiere.

@Höckergans: Ja wie lang hast du den Hahn festgehalten? Möchte ihn nicht verletzen und dann noch zum Tierarzt mit ihm.

kniende Backmischung
28.02.2012, 17:01
Die Kehllappenmethode von Höckergans hört sich auch gut an. Da muss man nur zielsicher zugreifen können.
Ich hab so ähnlich meinen Ponyhengst als Fohlen vom Beißen kuriert. Hab ihm einfach die Zunge festgehalten, wenn er mich zwicken wollte. (Würde ich aber bei einem erwachsenen Hengst eher nicht versuchen.)

Aber, wieso möchtest du denn die Kuschelmethode nicht anwenden? Das hat nix mit n bissel aufm Arm halten zu tun. Du musst ihn dir jedesmal, wenn er auf dich zu kommt ohne großes Theater schnappen und ihn solange auf dem Arm halten, bis er sich nicht mehr wehrt. Setzt du ihn ab und er dreht wieder zu dir um, dann das Gleiche noch mal - solange, bis der Herr den Schnabel voll hat und abzieht. Und rede mit ihm dabei und sieh ihm in die Augen. Der wird das irgendwann so blöd finden, dass er dich in Ruhe lässt.

Bei meinem funktioniert das tadellos. Wenn der werte Herr grantig wird, weil eine seiner Damen beim Hochheben hektische Töne von sich gibt, dann setze ich die Dame ab und schnappe mir den Burschen. Ich rede mit ihm und kuschel mein Gesicht in seine Halsfedern, bis er anfängt zu schmatzen, dann setze ich ihn ab. In der Regel reicht das und er zieht ab.

Anfangs hat er versucht, mir auf die Schuhe zu hacken oder in die Hand. Das macht er jetzt nicht mehr. Er "breitseitet" mich nur an, ohne zu hacken.

LG Silvia

Gina2
28.02.2012, 17:27
Hallo, Caecilie!
Du fragst, ob das klappt, wenn du ihn nicht beachtest. Das wird wohl nichts werden. Wenn du ihm den Rücken zudrehst, wird er wieder angreifen. Hähne können richtig schmerzhafte Verletzungen verursachen. Bei dir hängt er an den Waden, bei einem kleineren Kind springt er bis auf Kopfhöhe.
Ich habe mich auch schon mal von solch einem Exemplar verabschiedet. Wir haben alles probiert, hat alles nichts geholfen.Außer das ich mich ohne Besen gar nicht mehr in den Auslauf getraut habe, hat er die Hennen auch immer von mir weggelockt,wenn ich Futter brachte. Das machte die Hennen ganz wuschig und brachte immer Unruhe rein.
Irgendwann haben wir aufgegeben. Der Hahn war lecker.
Der nächste Hahn war dann ein ganz Lieber!

kniende Backmischung
28.02.2012, 17:39
Ich füttere die Leckerbissen beispielsweise erst dem Hahn, damit er was zum Locken seiner Hennen hat. Dadurch rennt er jetzt immer in meine Richtung und lockt die Hennen mit, wenn ich den Leckerbehälter in der Hand habe. Er macht Lockgeräusche und schaut zu mir hoch.
Übrigens lockt er mich seitdem auch, wenn seine Hennen zu beschäftigt sind um auf ihn zu hören, als Ersatz sozusagen.

LG Silvia

Höckergans
28.02.2012, 18:54
Also als er garstig auf mich zu kam konnte ich ihn immer anfassen, da hab ich gleich einen Kehllappen zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten und sachte angezogen. Am Anfang hat er mit seinen Beinen meine Hand attakiert, da hab ich doller gezogen. Das Hähnchen war ganz erschrocken und zog den Rückwärtsgang an. Da hab ich ihn noch kurz zappeln lassen, so 5-10 Sekunden oder so und hab ihn dann laufen lassen. Ernst verletzen kann man ihn so nicht, ist ja nur Haut mit Gewebe.

Mariechen
28.02.2012, 18:57
Seit mich mein Hahn einmal in die Wade gebissen hat, gehe ich mit einem kleinen Besen in seine Nähe, und schiebe ihn damit zur Seite wenn er mir im Weg ist. Vor dem Besen hat er Respekt. Eine kleine Wolldecke, gegen die Hühnerherde geschwenkt, verursacht bei Hahn und Hennen höchste Panik. Die zerstieben wie Raketen in die Luft und sind in einer Millisekunde alle vom Platz gefegt. (Nicht unbedingt zum Nachahmen.) Seit ich das gemacht habe, läßt mich der Hahn in Ruhe. Aber ich brauche nicht versuchen ihn zu greifen oder zu streicheln. Darauf laß ich es nicht ankommen.

Die Kuscheltherapie klingt interessant, aber wer traut sich das zu, so einen bissigen 4 kg Kerl in den Arm zu nehmen?

Waldfrau2
28.02.2012, 22:19
Meinen Fridolin hätte ich auch nie in die Finger bekommen, der war ja weg, wenn ich mich auf 2m genähert habe. Angegriffen hat er meist von hinten, speziell wenn ich mich bücken mußte. Z. B. war ab und zu ein Huhn ausgebüxt, kam aber gerne in den Auslauf zurück, wenn ich ihm das Geflügelnetz hochgehoben habe. Nur leider hatte ich dann immer den Hahn im Nacken hängen.

klenerbauer
28.02.2012, 22:30
Also wenn ich mal einen angriffslustigen Hahn hatte, dann hab ich ihn mir geschnappt und einmal kurz in ein Eimer mit Wasser getaucht und ihn dann laufen lassen. Diese Methode hat sich sehr gut bewährt...und der Hahn hat vom Tauchgang keinen Schaden genommen !

kniende Backmischung
29.02.2012, 08:58
Mein Gockel Lisa ist "nur" drei Kilo schwer (8 Monate alt), aber locker kniehoch und hat ganz schöne Pratzen. Aber Angst hab ich grundsätzlich nicht vor Geflügel, das deutlich kleiner ist, als ich. Ich nehme alles auf den Arm, was ich tragen kann :) .
Musste im Tierheim schon Höckerschwäne verarzten, da darf man nicht zimperlich sein.

Ich würde mir selbst schaden, wenn ich meinen Hahn verschrecken würde. Ich möchte, dass er mir vertraut. Ich gehe mit meinen Hühnern in unsere Grundschule und in Kindergärten, da muss ich schreckfreie, vertrauensvolle Hühner haben.
War letztens erst in unserem örtlichen Kindergarten und Hahn-Streicheln war der Hit schlechthin! Dazu setze ich mich auf einen Stuhl und nehme Lisa auf den Schoß. Der weiß dann schon, was kommt und geht entspannt in "Parkstellung", indem er die Füße einfährt und sich auf meinem Oberschenkel nieder lässt. Der ist dann derart entspannt, dass er runterrutschen würde, wenn ich ihn nicht seitlich festhalten würde.

Ehrlich gesagt, wundere ich mich selbst immer wieder ein wenig, mit welcher Gelassenheit er das mitmacht! Aber die Huhns sind genauso: Die waren in einem Hasengehege untergebracht (ca. 60 cm hoch) und meine Krüperin Minnie ist doch glatt bei zweien von drei Kindergruppen aus dem Gehege auf meinen Schoß, neben den Hahn, geflattert und hat sich mit begrapschen lassen!:laugh
Das sind schon echt verrückte Hühner!

Und ich könnte ne Wette drauf abschließen, dass nahezu alle Hühner so werden, die ich bekomme. Im Mai soll Henriette wieder Brüten dürfen.... :) .

Das ist Lisa:69062

Und das ist sein Halbbruder Messi:69063

LG Silvia

Caecilie
29.02.2012, 09:23
Danke schonmal an alle die Erfahrungen mitgeteilt haben.
So viele Tipps, doch was soll ich machen davon? Bin hin- und hergerissen.

Die Kuschelmethode hat das Problem, dass ich mich nicht traue, ihn zu packen, aus Angst er hackt mich oder fliegt mir ins Gesicht dabei und hackt dann zu.
Bereit ihn wegzugeben bin ich noch nicht. So schnell geb ich ihn nicht auf, wo ich ihn so gut verköstigt habe.
Leider ist auch mein Hahn so, dass er mich ständig von hinten angreift bzw. überrascht.
Ein Patentrezept, dass er allemal Achtung hat und ich seine Hennen dabei nicht erschrecke gibt es nicht?
Also ich gehe weiter mit dem Besen ins Gehege. Freude macht es mir aber derzeit nicht, die Hühner zu besuchen.
Vielleicht pack ich mich demnächst mal dick ein und schnapp ihn mir dann. Auf jeden Fall kümmer ich mich jetzt erstmal darum, dass er noch zwei Mädels bekommt und damit erst mal beschäftigt ist. Vorher wird das Gehege umgesteckt. Achje mit Hühnern ist es spannender, als ich vorher gedacht habe ;)

LG Caecilie

manharter
29.02.2012, 09:24
Als mein Ganter mich angegriffen hat, hab ich ihn am Flügel gepackt und festgehalten. Bei meinem Hahn am Kehllappen. Wenn die Tiere mit Artgenossen kämpfen, packen sie sich auch an diesen Stellen und da ich sowieso stärker bin, merken die das auch. Die beiden haben mich nie wieder angegriffen.

... mal abgesehen davon handelt es sich bei einer Gans (wahrscheinlich einer Höckergans ) und einem Huhn um unterschiedliche Tiere, die auch ein unterschiedliches Verhaltensrepertoire haben ...

... "Kurier"-Methoden sind absoluter Schwachsinn ... diese Idee des Herrschens über ein Tier im Sinne von "Respekt zu erwarten" scheint noch immer in den Köpfen von Hühnerhaltern herumzugeistern ...

... wenn Hähne miteinander Zoff haben, dann aber richtig ... es geht jedoch dann nicht um "Respekt" sondern darum, dass ein Hahn über den anderen gewinnen will ... der Unterlegene wird es normalerweise (so lange er gesund ist) immer und immer wieder probieren den "Stärkeren" herauszufordern ... außerdem würde ich mich von der Vorstellung verabschieden, dass ein Hahn im Menschen einen anderen Rivalen (=anderen Hahn) sehen könnte ... ich glaube nicht, dass der Hahn so dumm ist ... im übrigen verhältst Du Dich als Futterbringer so überhaupt nicht wie ein anderer Hahn es tun würde ...

... der langen Rede kurzer Sinn ... Kuriermethoden sind Nonsens! (das liegt sehr nahe an Gewalt dem Tier gegenüber!) ... lebe mit dem aggressiven Hahn und lass ihn in Ruhe oder schlachte ihn und besorg Dir einen freundlichen Hahn ...

Orpifreunde
29.02.2012, 09:40
Hallo,

hier mal meine Erfahrungen zum Thema. Auf Dauer gesehen wirst Du das Verhalten des Tieres nicht ändern können. Der ist so wie er ist und bleibt auch so. Mein Ganter ist zur Balz- und Brutzeit auch immer sehr aggressiv allen gegenüber, gestern wars das drehende Rad der Schubkarre. Da hält man halt ein bisserl Abstand und gut is. Ich kann die hier oft geschilderte Einschätzung vieler Hühnerhalter nicht teilen, dass man als Hühnerhalter der Chef der Herde zu sein hat. Das ist der Hahn und sonst keiner. Wenn dieser allerdings nicht dazu in der Lage ist, den Futterlieferanten von einem Rivalen zu unterscheiden, dann läuft da was falsch und es ist einfach das falsche Tier, für das man sich entschieden hat. Bei mir sind auch sehr viele Hähne handzahm und lassen sich streicheln, kraulen, anfassen. Trotzdem sind sie Chef im Ring! Wenn sie wollen, kommen sie schon freiwillig zu mir. Zwanghaftes Kampfkuscheln ist immer kontraproduktiv.

Gruß Sven

Caecilie
29.02.2012, 10:13
@manharten+Orpifreunde: Danke für eure Antworten.
Abstand würde ich ja halten. Aber der Hahn hält keinen Abstand. Das ist doch das.
Ich hätte kein Problem damit, wenn er nicht zahm ist und Abstand hält, dafür mich als Futterlieferant sieht und nichts anderes. Man kann nicht sagen, Hühner sind so dankbar dafür, was man tut. Da hab ich nicht das Gefühl. Sonst würde er doch einen Futterlieferanten nicht angreifen, wenn er Futter ins Gehege bringt oder?!
Er versteht nicht, das ich es nicht böse meine und keine Gefahr darstelle. Ich hab ihm vorher zu keiner Zeit was getan. :-/

LG Caecilie

Darwin
29.02.2012, 10:20
Hi,

hier meine Methode:

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/35861-Hahn-wird-aggressiv-wieso/page3

Dort #23 und #24

Caecilie
29.02.2012, 10:21
Könnte es eigentlich am Futter liegen, das er so voller Hormone ist? Meine Hühner fressen keine Pellets.


LG Caecilie

Caecilie
29.02.2012, 10:25
Danke für die Darwinsche Methode ;)

Aber was mach ich dann, wenn ich die Hennen nehmen muss, wenn sie glucken? Oder ich lass das dann von meinem Partner machen. Müsste auch gehen.
Und bei dir klappt das dann so, dass du mit Angriffen kein Problem mehr hast?

LG Caecilie

Darwin
29.02.2012, 17:10
[QUOTE=Und bei dir klappt das dann so, dass du mit Angriffen kein Problem mehr hast?[/QUOTE]

Es hat in zwei Fällen gut geklappt. Seither habe ich keinen Hahn mehr handzahm gemacht; ich bin für sie nur noch der Futterautomat (dem man gleichwohl aus dem Weg gehen muss).

eierdieb65
29.02.2012, 17:40
Also bei meinem Hahn ( wer gelesen hat welcher von meinen 3 weg soll: Ich red jetzt von Nr3 [der mutige])
die Geschlechtsreife einsetzte, fiel mir auf, dass er beim Füttern nicht ans Futter ging, aber er sich quer vor mich hinstellte und dann an mir vorbeiging. Er streifte dann sogar meine Beine mit den Schwungfedern.
Nach meiner Erfahrung mit Hunden schrillten bei mir alle Alarmglocken. ( Nein meine Hunde haben keine Schwungfedern, aber quer zum Weg stellen ist eigentlich nicht misszuverstehen)

Zum Hahn: Wenn dus wissen willst, OK. Ich bin ihm nachgegangen (Immer ganz dicht) Irgendwann lief er weg.
Ich machte einen Kreis und ging frontal auf ihn zu. Er drehte um. So gings ca 1/2 Stunde. dann flatterte er zaghaft und ging. ( Da ich schon lange mitlese, weiss ich): OK Hast gewonnen.
Und so wars auch. Keinerlei Drohgebärde mehr. Vielleicht dauert es länger, wenn man nicht sofort reagiert, aber wenn ein Hahn "sagt" Hast gewonnen, dann wirds sicher länger halten, als so manches Versprechen von manchen Menschen.

lG
Willi

kniende Backmischung
29.02.2012, 17:45
Zitat Orpifreunde
Zwanghaftes Kampfkuscheln ist immer kontraproduktiv.

Nö, kann ich so nicht bestätigen. Meine Hühner und Hähne kann und konnte ich immer stressfrei anfassen, was beiden Parteien sehr zugute kommt, wenn die Tiere mal behandelt werden müssen oder transportiert oder irgendwas anderes Außergewöhnliches anliegt.

Und Kampfkuscheln würd ich das jetzt auch nicht nennen. Ich lass ihn frei, sobald er sich ruhig verhält, was beispielsweise schon nach 20 Sekunden der Fall sein kann. Entscheidend ist eben, sollte direkt danach doch wieder eine Attacke statt finden, ihn sofort wieder aufzuheben.

Abgesehen davon, merkt der Hahn, wenn man Angst vor ihm hat. Dann ist das auch nicht die richtige Methode.

LG Silvia

manharter
29.02.2012, 17:51
... Kampfkuscheln kann ich auch nicht befürworten ... das mag im Grunde kein Tier ... würde das ein Huhn respektive ein Hahn wollen, dann würde er/sie es Dir sagen ...

... Kampfkuscheln kommt einer Vergewaltigung gleich ... im übrigen ... kniende Kampfmischung ... woher willst Du bitte beurteilen, ob ein Hahn merkt, dass Du Angst hast? ...

... diese Kaffeesudleserei nervt gewaltig ...

kniende Backmischung
29.02.2012, 17:53
Hi Willi,
was du schreibst, trifft den nagel auf den Kopf: Man muss die Zeichen erkennen, richtig drauf reagieren und dran bleiben, bis man erkennt, dass man gewonnen hat! Das geht, so weit ich das beurteilen kann, mit allen Tieren, die in einer sozialen Gemeinschaft leben. Man muss sich nur dem Tier verständlich ausdrücken.

LG Silvia

kniende Backmischung
29.02.2012, 18:02
Lieber Manharter,

ich gehe schon mein ganzes Leben lang mit den verschiedensten Tiergattungen um. Ich arbeite mit Tieren (Hund und Pferd) die von anderen aufgegeben wurden und versuche, auf der Ebene der Tiere mit ihnen zu kommunizieren. Ich kann dir nur sagen, dass der Erfolg mir bisher immer Recht gegeben hat. Habe grade wieder erfolgreich einen Hund um erzogen und vermittelt, der in seiner vorherigen Familie die totalen Neurosen hatte.

Natürlich geht das nicht mit "Handauflegen". Man muss schon die Verhaltensweisen der Gattung kennen. Pferde sind keine Hunde und Hunde sind keine Hühner - so viel ist klar. Und nicht jede Methode passt zu dem, der mit dem Tier umgehen muss/will.

Außerdem merken Tiere schneller und deutlicher als wir Menschen, wenn das Gegenüber zaghaft oder ängstlich ist. Auch das ist etwas, was ich über die Jahre beobachtet habe. Du kannst einem Menschen blauen Dunst vormachen - Tieren in der Regel nicht.

LG Silvia

hühnerandreas
29.02.2012, 18:18
Wenn ich nicht aufpasse geht mich mein Hahn auch schon mal an.Und das ist auch gut so!
Denn wenn er mich als seinen Futtergeber schon angreift,wird er auch vor Echten Feinden nicht kneifen!
Ich bin aber auch nicht zaghaft mit ihm,wenn er stänkert kriegt er eine geknallt und Ruhe ist!

eierdieb65
29.02.2012, 18:22
kniende Backmischung so ist es:
Weder habe ich Angst vor meinen Tieren, noch hat irgendeines meiner Tiere Angst vor mir. Ich habe keinem noch Schmerzen bereitet. Ich kann jedes meiner Hühnchen halten. Hochnehmen muss ich es nicht, weil ca alle 2 Wochen jedes raufhüpfen darf. ( Ich setze mich hin, linker Arm vorgestreckt. sofort kommt eins gesprungen. Ich machs damit ich sie untersuchen (Poppes Verklebt? irgendwas unter den Federfüßchen etc) kann. Der Trick? In der rechten Hand lauert der bösartig leckere Mehlwurm. Habs vom ersten Tag, seit ich sie habe so gemacht und mittlerweile wissen sie, dass der Mehlwurm nur kommt wenn nur genau 1 Huhn auf mir sitzt. Ansonsten ist der Arm SOOOOOO UNRUHIG. ( Nicht; DASS JEMAND GLAUBT SIE WÜRDEN ES NICHT SOFORT WIEDER PROBIEREN, aber man kennt seine Viecherln ja. Deshalb war in 1/2h sicher jedes Huhn und jeder Hahn bei der Untersuchung. JA auch der von mir so bösartig vertriebene, mutige Hahn.

lG
Willi

wiedenbauer
29.02.2012, 18:53
War bei meinem alten Hahn auch so ich habe den schon geschlachtet aber der hatte vor mir Respekt. Am Anfang hat er mich auch angegriffen. Aber dann habe ich im gezeigt wer der Her im Haus ist also habe ich im verschreckt. Aber dann war mein Problem das er nicht mich angegriffen hat aber die anderen ich fand es am Anfang gut aber es hatte meine Mama angegriffen und deshalb habe ich den entsorgt weil er eh ein alt Hahn war.

eierdieb65
29.02.2012, 19:06
Du schreibst du weisst wie du dir Respekt verschafft hast. Deiner Mama hast du es aber nicht gesagt.
Dann hast du der Mama gesagt: Kümmer dich mal. Hältst du das für deine Verantwortung deiner Mutter und deinen Tieren gegenüber?

lG
Willi

Trini
29.02.2012, 19:30
Owei, das wär aber auch mein Alptraum. Ich liebe meinen Hahn (bis vor kurzem noch meine Hähne) über alles, den würd ich nicht verschrecken wolle. Ich könnte mir bei seinem super tollen Charakter auch gar nicht vorstellen, dass er mich angreift ( er ist so ein zarter, lieber Schmuser und zudem auch noch behindert). Aber ich würd mich glaub ich auch fürs Kuscheln entscheiden. :-)

Lotta
29.02.2012, 20:39
Hallo,
ich habe mich vor Wochen dazu entschieden einen bestimmten Hahn zur Zucht einzusetzen. Das deutsche Buschhuhn bzw. Javanesische Zwerghuhn hat u.a. Tiere zu bieten die über Jahre in Frankreich aus einem kleinen Bestand ingezüchtet und vermehrt wurden. Nun gibt es auch unter diesen Tieren durchaus sehr schöne Exemplare. Dank einer Zuchtfreundin konnte ich mir einen Hahn für die Zucht in diesem Frühjahr leihen. Dieser Hahn ist so extrem BÖSE, das ich mit verkrusteten Schienbeinen und so manch anderen Verletzung herum laufe. Ich möchte halt seine Küken! Ich glaube mitlerweile das diese extreme Boshaftigkeit von einer extremen Inzucht hervor gerufen werden könnte. Normal ist das ganz sicher nicht.

Gruß Lotta

Laura
29.02.2012, 23:54
Hallo Lotta,
ich selektiere meine Hähne nach ihrem Verhalten, da sie dieses ja auch weitervererben. Von so einem Hahn möchte ich garantiert keinen Nachwuchs. Was willst du später mit wunderschönen, aber aggressiven Junghähnen machen ?
Gruß, Laura

Lotta
01.03.2012, 06:41
Hallo Laura,
natürlich selektiere auch ich auf "normale" Hühner. Es war, wenns in der Nachzucht nicht klappt, das letzte mal mit so einem Hahn. Im Grunde finde ich es gut wenn eine Hahn dazu bereit ist seine Hennen zu verteidigen, aber das muss Grenzen haben.

Gruß Lotta

kniende Backmischung
01.03.2012, 08:49
Von Pferden und Hunden weiß ich, dass gewisse Charakterzüge, wie zB. draufgängerisches Verhalten, durchaus vererbt werden. Weshalb sollte das bei Hühnern anders sein?
Ich versuche immer auf den Charakter der Elterntiere zu achten, wenn ich mir Jungtiere anschaffe.
Ich habe aber auch kein Problem mit etwas schwierigeren Zeitgenossen. Ich finde, der Umgang machts. Und, was ich immer und immer wieder feststelle: Kaum macht man´s richtig - schon geht´s!

LG Silvia

sil
01.03.2012, 09:19
Ich denke, es ist eher sekundär wichtig, woher ein agressives Verhalten kommt. Entscheidend ist doch, ob der davon betroffene Mensch sich damit auseinandersetzen will oder kann, oder ob er es eben nicht will oder kann.
Nicht jeder traut sich zu, ein durchaus wehrhaftes Tier anzufassen, geschweige denn es zu greifen und festzuhalten. Man kann sich dabei auch durchaus ungeschickt anstellen und auch verletzt werden. Nicht jeder ist in der Lage, das Verhalten eines Tieres richtig zu deuten und dann auch noch richtig zu reagieren. Und wer von sich sagt, er kann, der hat in der Regel einen langen Prozess des lernens (auch aus Fehlern!) hinter sich. (und wer realistisch ist, weiß, dass man niemals aufhören wird zu lernen). Wer sich gegenüber einem Tier falsch verhält, wird unerwünschtes Verhalten eher verstärken. Wenn die Erfahrung fehlt, ist es schwer bis unmöglich zu beurteilen, was richtig und was falsch ist. Da bleibt letztendlich nur learnig by doing, und das kann auch ins Auge gehen. Wer es als Aufgabe sieht, so ein Verhalten zu kurieren oder es auszuhalten, der darf das gerne. Aber wer erkennt, dass sein Hahn ihm Angst macht, darf auch dazu stehen. die Konsequenzen aus jeder Entscheidung, ob für oder gegen den Hahn, trägt ja schließlich auch jeder selber. Was man aus diesem und diversen anderen Beiträgen zum thema "böser" Hahn hier im Forum lesen kann, zeigt eigenlich zusammenfassend, dass ein angriffslustiges Verhalten gegenüber Menschen sich niemals wirklich legt. Wobei es jetzt einfach mal dahingestellt bleibt, ob es ausschließlich am Hahn liegt oder ob der Mensch sich falsch verhält. Tatsache ist doch, dass es soviele umgängliche Hähne gibt, die beileibe nicht zwangsläufig auch in anderen Situationen Weicheier sein müssen. Für mich ist Agressivität gegenüber Menschen ein Fehler, wenn man so will, in der Domestikation. Ich will domestizierte Hühner und Hähne, weil ich die Vorteile der Haustierwedung schätze und mit den Nachteilen leben kann. Ein Hahn, der mich nicht als Teil seines Umfeldes akzeptiert und ständig versucht, mich zu vertreiben, bedeutet letztendlich nur Stress für alle. Für mich, für den Hahn, und auch für die Hennen, mit denen er zusammenlebt. So einen Hahn muß ich nicht behalten. Schon gar nicht, wenn ich Angst habe vor ihm und er mir die Freude an meinem Hobby verleidet. Da bin ich Egoist. Die Auswahl an friedlichen, dabei schönen, rassetypischen, mutigen, gut sozialisierten Hähnen ist riesig.
Aber wie gesagt, die Entscheidung muß jeder für sich treffen.

Nadita
01.03.2012, 10:02
Mir stellen sich gerade alle Nackenhaare auf... Wenn ich mir vorstelle, wie viele Leute hier aggressive Hähne halten und vermehren kann ich mich nur wundern. Wieso genau tut man sich das an?

Ich habe ein 2jähriges Kind und Lütticher Kämpfer, der Hahn mit knapp 5kg. Wenn ich mir vorstelle, was dieser 5kg Hahn aus 15kg Kind machen würden, wird mir schlecht. Wieso genau hält man denn bitte aggressive Hähne und versucht sie dann mit Kuscheln, Wasser etc zu "kurieren"? Aggression kurieren? Als ob das je geklappt hätte. Bei Hunden/Pferden lass ich mir das eingehen, da sprechen wir von erzogenen und oft verzogenen Tieren. Aber Hähne? Sie agieren instinktiv ohne jede Erziehung oder Dressur. Aggressives Verhalten ist für mich ein absolutes Ausschlusskriterium für einen Hahn, und das obwohl ich Rassen habe, bei denen ich mir wirklich schwer täte, wieder einen entsprechenden Hahn zu beschaffen.

Wieso genau hält man denn bitte aggressive Hähne?????

Caecilie
01.03.2012, 11:19
Hallo,

also um es nochmal klarzustellen: Ich habe es mir nicht zum Ziel gesetzt, einen aggressiven Hahn zu halten. Es ist erst innerhalb des letzten Monats so ausgeartet. Ich habe ihn gut ernährt, er sieht blendend aus und sprüht vor Lebenskraft. Zudem kommuniziert (kräht) er mit einem anderen Hahn im Dorf. Ich denke er will sich eigentlich oder auch? mit ihm messen.
Weiterhin bin ich auch überzeugt, dass es hahntypische Verhaltensweisen gibt, welche ich noch nicht so gut deuten kann. Aber je mehr ich darüber weiss, desto besser kann ich damit umgehen bzw. lernen, mich anders zu verhalten.
Aufgeben will ich jetzt noch nicht gleich. Ich probiere erst mal, was zu machen ist. Aufgeben kann man später immer noch!

LG Caecilie

kniende Backmischung
01.03.2012, 13:47
Ja, ich denke auch, es läuft darauf hinaus, was man von dem Hahn erwartet und ob man sich in der Lage sieht, auf lange Sicht damit zurecht zu kommen.
Es gibt einfach Mensch-Tier Kombinationen, die gehen einfach nicht.
Da muss man sich auch realistisch mit auseinander setzen und die richtige Konsequenz daraus ziehen.

Auch, wenn das bedeutet, sich auf die eine oder andere Art vom Hahn zu trennen.

Ich sagte ja schon, es eignet sich nicht jede Methode für jeden Menschen oder jedes Tier.
Sil hat es genau getroffen.
Es ging ja auch nur darum, nicht vorschnell eine Entscheidung zu treffen, grad, wenn jemand nicht so viel Erfahrung hat. Und ich bin überzeugt, das nicht jede Aggression unkurierbar ist. Vor allem dann, wenn sie auf Missverständnissen beruht. Und zwar egal, um welche Spezies es sich handelt. Vorausgesetzt, diese lebt in einem sozialen Gefüge und ist zu einer gewissen sozialen Kompetenz fähig.

LG Silvia

Nadita
01.03.2012, 14:04
@Caecilie: sorry, das war kein Angriff auf dich. Wenn das so rüber kam tut es mir leid. Es haben nur viele geschrieben, sie haben schon lange derart aggressive Vertreter. Das wundert(e) mich und das kann ich nicht verstehen.

@kniende Backmischung: Von welcher Art von Missverständnissen sprechen wir hier? Ich habe einen Ex-Problemhund aus dem Tierheim, unverträglich mit Artgenossen, gefährlich, überdreht, bringt Kleintiere um. Er liegt momentan zwei Stockwerke tiefer mit einem Retriever in der Sonne, 3 Katzen um ihn rum... Er war schlicht unerzogen, überfordert mit der Verantwortung und geistig und körperlich nicht ausgelastet. Oder mein Pferd, der nach einer Sehnenverletzung aus seinem alten Stall weg musste und ein Jahr lang alle paar Wochen den Pferdehändler wechselte. Als er hier landete schlug er jeden der in die Box kam kurz und klein, bissig ohne Ende, unberechenbar, nicht händelbar, in der Box am weben. Nach 1,5 Jahren hier bei uns hat er genug Vertrauen gefasst und ist das tollste Pferd das man sich vorstellen kann.
Heißt: Aggression, die aus dem Fehler von Menschen resultiert verurteile ich sicher nicht. Und gebe derartige Tiere auch nie auf. Aggression aber, die zum natürlichen Verhalten eines Tieres gehört, hat für mich in menschlicher Obhut nichts verloren. Wenn ein Hahn aggressiv reagiert wenn ich in sein Territorium trete, und das obwohl er mich NIE als Konkurrenten sieht (niemals sind Hühner derart doof, Menschen mit Hühnern zu verwechseln...), und es dann nicht beim warnen belässt, hat er für mich sein Todesurteil unterschrieben. Ich würde mir das weder selbst antun noch meiner Familie gegenüber. Und meinem Kind gegenüber fände ich ein derartiges Handeln unverantwortlich.
Gibt es eine klare Ursache für das aggressive Verhalten (in die Ecke gedrängt beim Medikamente verabreichen, Hennen rausgefangen etc) ist das etwas anderes, hier reagiert der Hahn nur. Agiert er aber wirklich gezielt gegen den Menschen ohne Auslöser ist das für mich selbst ein no-go. Und vermehrt wird dieses Aggressionspotential ganz sicher nicht, zur Zucht ist ein derartiger Hahn für mich ungeeignet.

Caecilie
01.03.2012, 16:10
Hallo

@nadita: Nein ich wollte es nur mal klarstellen, weil nicht nur du das geschrieben hast. Kein Problem ;)

Momentan kann ich berichten, dass der Hahn vorsichtiger geworden ist. Wahrscheinlich ängstigt ihn mein abwehrendes Verhalten schon. Aber es ist noch nicht sicher, also ich meine zu sicher will ich mich nicht wägen. Er guckt schon genau, wie ich mich verhalte und nutzt das aus. Ich muss also noch achtsam sein.

LG Caecilie

wiedenbauer
01.03.2012, 19:01
Ja meiner hat mich auch angegriffen wenn ich seine hennen zu nahe gekommen bin oder gar angelngt habe.

Laura
01.03.2012, 19:49
Hallo Nadita,
ein Hahn wird nicht von einem Tag auf den anderen aggressiv. Er setzt lange vorher sehr sichere Zeichen, die hier auch oft beschrieben worden sind. Wenn ich darauf nicht reagiere, nimmt er sich immer mehr raus und ist am Ende der Chef auf seinem Gebiet. Natürlich zeigen nicht alle Hähne diese Eigenschaft. Viele laufen einfach nur mit und erfreuen ihre Hennen. In einem kleinen gesicherten Auslauf ist das auch ausreichend. Wenn du aber einen Hahn haben willst der richtige Aufgaben übernehmen soll, brauchst du einen mit verstärkten Eigenschaften. Leider hat so ein Hahn in der Pubertät und im Frühjahr wirklich einen Hormonüberschuß und er übertreibt mit allem. Schafft man es in dieser Zeit den Hahn in seine Schranken zu verweisen hat man einen super tollen Hahn. Es ist keine Dressur, sondern eine Reaktion auf sein Verhalten. Das ist viel Arbeit, jedes Frühjahr fängt das Spiel von vorne an, aber das Ergebnis ist beeindruckend. Wenn man nur einen normalen Begleithahn braucht, sollte man sich das gut überlegen.
Gruß, Laura

kniende Backmischung
02.03.2012, 08:06
Hallo Nadita,
Laura hats eigentlich schon gesagt (und du selbst im Prinzip auch - nur hast du es nur auf Pferd und Hund bezogen, wovon ich ja auch schon sprach).
Wenn ich die Zeichen, die vom Tier (in diesem Falle Hahn) aus gehen nicht richtig deute, weil es mir an Erfahrung im Umgang mit dieser Tierart fehlt, dann entstehen zwangsläufig Missverständnisse.

Ich kann nicht wirklich verstehen, wieso du einem Hahn soziales Verhalten so in Bausch und Bogen absprichst. Bei Hund und Pferd aber genau das ins Feld führst? Was ist denn falsche Erziehung bei Hund und Pferd? Woher kommt es denn, dass man das korrigieren kann? Ich kann nur sagen: Kaum macht mans richtig - schon gehts!!

Sil hats auch schon angesprochen: Es gehört entweder ein glückliches Händchen oder jahrelange Erfahrung mit Erfolgen und Misserfolgen dazu, mit Tieren richtig umzugehen. Auch mit Hähnen.

Klar, es gibt sicher auch unerträgliche Hähne, aber, wenn die im allgemeinen nicht sozial interagieren könnten, würden sie ja auch ihre Hühner terrorisieren.

Ich bin der Meinung, dass sich das auch in gewisser Weise auf den Umgang mit dem Menschen übertragen lässt. Wenn ich allerdings sein Verhalten nicht einordnen kann und der Hahn, weil ich ihn missverstehe und auf eine Aktion von ihm nicht richtig reagiere, aggressiv wird, dann liegt es doch nicht am Hahn.

LG Silvia

Nadita
02.03.2012, 08:39
Schafft man es in dieser Zeit den Hahn in seine Schranken zu verweisen hat man einen super tollen Hahn. Es ist keine Dressur, sondern eine Reaktion auf sein Verhalten. Das ist viel Arbeit, jedes Frühjahr fängt das Spiel von vorne an, aber das Ergebnis ist beeindruckend. Wenn man nur einen normalen Begleithahn braucht, sollte man sich das gut überlegen.
und wie genau verweist du den Hahn in seine Schranken?
Und was unterscheidet einen Begleithahn von den Hähnen, die zuvor Arbeit gemacht haben? Mein Lütticher ist kein Stück aggressiv mir oder meinem Sohn gegenüber, tritt dabei aber seine Hennen (Befruchtungsrate erstklassig) und hat diese Woche einen Fuchs in die Flucht geschlagen. Was zusätzlich machen denn Hähne, die ihr zuvor "bearbeitet" habt?



Ich kann nicht wirklich verstehen, wieso du einem Hahn soziales Verhalten so in Bausch und Bogen absprichst.

Überhaupt nicht! Ich spreche den Hähnen nur genügen Intelligenz zu, um zwischen Hähnen (Konkurrenten) und Menschen zu unterscheiden. Und ob wir hier jetzt von Menschen sprechen oder von anderen Lebewesen ist dabei auch zweitrangig. Ein Hahn verhält sich Menschen gegenüber niemals so, wie einem Konkurrenten gegenüber. Das würde voraussetzen dass er Hähne und Menschen nicht unterscheiden kann.

Was mich wirklich interessiert: wie genau verweist ihr Hähne in Schranken? Wie korrigiert ihr Fehlverhalten? Wie reagiert ihr auf zu aggressives oder aufdringliches Verhalten?
Und von welcher Art von Missverständnissen sprechen wir? Der Hahn signalisiert mir, dass er mich nicht in seinem Revier haben will, ich reagiere entsprechend (wie auch immer, das hätte ich wirklich gerne gewusst) und dann will er mich plötzlich in seinem Revier haben? Der Aggression zugrunde liegt in meinen Augen die Verteidigung von Revier und Hennen, solange der Auslöser für dieses Verhalten nicht abgestellt ist, wird sich daran auch kaum was ändern. Klar, vielleicht hält er sich kurz zurück wenn er einen heftigen Anpfiff bekommen hat, aber wie gesagt: solange der Auslöser für die Aggression nicht behoben ist (was in dem Fall nicht möglich ist) wird sich auch nichts ändern. Zumindest nicht auf lange Sicht.

kniende Backmischung
02.03.2012, 08:50
Hi Nadita,
wie ist es denn bei einem Hund, der meint, das Sofa gehöre ihm und das Wohnzimmer wäre sein Revier? Du weist ihn seiner Art gemäß in seine Schranken. Weil du weißt, wie du mit der "Amtsanmaßung" des Hundes umgehen musst, funktioniert das auch. Der Hund ist auch nicht so blöd, dass er Hunde und Menschen nicht unterscheiden kann. (Gelingt den Hunden oft besser, als den Menschen :) )

Das Zauberwort heißt (wie bei Hund und Pferd auch) Gewöhnung. Klar, sagt der Hahn, dem du vorher bei den ersten Anzeichen für kommende Aggression nichts entgegen gesetzt hast, nicht: "Herzlich willkommen in meiner Herde!"

Aber, er kann durch entsprechende Gewöhnung lernen, dich zu akzeptieren.

LG Silvia

manharter
02.03.2012, 11:23
... Silvia ... Du scheinst noch immer nicht verstanden zu haben, dass das Sozialverhalten von Hühnern und Hunden grundverschieden ist ...

... Deine "vermeintlichen" Erfahrungen mit Hunden und Pferden überträgst Du einfach nur auf alle anderen Tiere, denen gegenüber Du glaubst "Herr" werden zu müssen ...

... ein Hahn wird Dich nicht in seiner Herde willkommen heißen, weil das nicht zu seinem Sozialverhalten gehört ... Du bist lediglich Erfüllungsgehilfe (Ausmisten, Futter und Wasser bereitstellen, ...) für die geflügelten Tiere ...

kniende Backmischung
02.03.2012, 11:52
Wenn das bei dir so ist (das mit dem Erfüllungsgehilfen) dann ist das ja für dich sicherlich in Ordnung. Ich möchte meine Tiere jederzeit anfassen können.
Natürlich will und kann ich mich nicht in die Hühnerherde integrieren, was für n Quatsch. Das ist so auch nie gemeint gewesen - hab ich doch auch geschrieben. Und es geht nicht um das "Herr werden" über ein Tier. Nur um Akzeptanz und so etwas kann geübt werden - wenn man es denn kann!


Ich arbeite aber schon sooo lange mit den unterschiedlichsten Tieren, dass ich ganz platt behaupte, dass es möglich ist, von einem Hahn geduldet zu werden und sogar ein Vertrauensverhältnis entsteht, das es erlaubt, problemlos mit ihm umzugehen.

Ich denke, dass es nicht für jeden möglich ist, mit jedem Tier zurecht zu kommen, und dass (auch das wurde hier schon erwähnt) eine gewisse Erfahrung im Umgang und mit den Verhaltensweisen der Tiergattung nötig ist.

Vielleicht möchte sich Caecilie ja auch nicht so eng mit ihrem Hahn auseinander setzen. Sie hat ja schon erwähnt, dass sie Angst vor ihm hat. Wenn die zwei das nicht geregelt bekommen, ohne dass Caecilie angstfrei zu den Hühnern kann, dann ist es vielleicht besser für beide Parteien, wenn sie sich auf die eine oder andere Weise von ihrem Hahn trennt.

Ich behaupte (nicht aus dem Kaffeesatz, sondern aus jahrzehntelanger Erfahrung) aber trotzdem, dass man nicht zwangsläufig allen aggressiven Hähnen den Hals umdrehen muss und dass es möglich ist, mit einem Hahn zurecht zu kommen, auch, wenn er arttypisches aggressives Verhalten zeigt.

Nur als Beispiel (das kann im Einzelfall auch anders sein - ich mag Verallgemeinerungen nicht sonderlich):

Wenn ich die Hühner anfasse, wenn sie abends auf der Stange sitzen, und lasse den Hahn unbeachtet, versucht er jedesmal, mich mit dem Schnabel zu attackieren. Und das auch ziemlich derb - kann man noch lange Zeit sehen, wenn er getroffen hat!
Fasse ich ihn zu allererst an und rede mit ihm, kommt keine einzige Attacke!

Was mich darin bestätigt, dass viele Zwischenfälle einfach nur auf Missverständnissen beruhen.

LG Silvia

Trini
02.03.2012, 12:08
Also ich finde Silvia hat Recht, auch wenn ich nicht viel Erfahrung hab. Ich würde meinen Hahn nicht weggeben, weil er mich angreift oder aggressiv ist. Ich würde erst versuchen heraus zu finden warum er mich angreift. Aktion <-> Reaktion

Silvia hat die Lösung mit der Stange gefunden. Ich denke man muss beobachten, analysieren und versuchen. Was mich angeht, ich würde kein Tier aufgeben, aber fas ist nur meine persönliche Einstellung.

Ich habe aber auch keine Angst vor meinem Hahn. Ich arbeite in einer Beringungsstation, Spechte hacken meine Finger blutig, Neuntöter oder Kernbeißer beißen so kräftig zu, da kann kein Hahn mithalten ;-)

Jeder muss selbst entscheiden, wie er sich gegenüber einem aggressiven Hahn verhält, aber für mich wäre das kein Grund ein Tier zu schlachten (mach ich eh nicht) oder her zu geben

kniende Backmischung
02.03.2012, 12:15
Ich sehe, liebe Trini, wir verstehen uns. Wenn meine Krähe unnett zu mir ist, dann ist das auch viiiiel schmerzhafter, als wenn "Lisa" nach mir haut, weil ich seine Damen zuerst anfasse!

Die Krähe schafft es mit einem einzigen Zuhacken, mir eine "Fünf" in die Hand zu hauen! Der ist normalerweise sehr friedlich, aber ich muss ihm zwischendurch immer mal wieder die Krallen stutzen, weil er ne Beinfehlstellung hat und die Krallen nicht richtig abnutzen kann.

LG Silvia

Caecilie
02.03.2012, 13:58
Hallo,

danke für die Beiträge. Und das mit der Stange war sehr aufschlussreich, Silvia.
Aber was mache ich, wenn ich im Gehege bin und was leckeres füttere. Soll ich es ihm zuerst geben oder nur seinen Mädels und ihn gar nicht beachten?
Er guckt derzeit ständig nach mir und was ich so mache. Sobald er denkt ich lauf vor ihm weg (auch wenn ich nur in Richtung Ausgang Gehege laufe) will er das ausnutzen. Ich dreh mich dann um und lauf auf ihn zu. Dann hört er entweder auf, mich zu verfolgen und verzieht sich, oder ich muss nochmal mit Gesten od. lauter Stimme zu verstehen geben, dass ich es ernst meine und mich nicht angreifen lasse. Ich muss sagen ich hab nicht mehr so viel Angst wie am Anfang, bin mutiger geworden und lasse es eher drauf angekommen. Trotzdem würde ich mich nicht trauen, ihn hochzuheben. Aber gefallen lasse ich mir auch nichts.
Ich gebe auch nicht so schnell auf. Da müsste es schon schlimmer kommen, wie bspw. wenn er mir ins Gesicht fliegt und zuhackt oder so.
Aber ich befürchte auch, wie es schon geschrieben wurde von Laura, dass das jeden Frühling so ist wegen den Hormonen eben. Na wir werden sehen.

LG Caecilie

eierdieb65
02.03.2012, 14:12
Hallo Caecilie

Wenn er weggeht, sobald du auf ihn zuläufst, hast du schon die halbe Miete.
Zieh dir 3 Hosen übereinander an und verfolge ihn. Treib ihn nie in eine Ecke!!!! Geh einfach immer frontal auf ihn zu.Solange bis es ihm reicht. Das Ganze immer, ohne dass er in Panik gerät.
wenn er irgendwann (kann wahrscheinlich länger dauern (aber was soll man sonst am Sonntag machen)) zaghaft mit den Flügeln schlägt gibt er sich geschlagen. Das ist eine Geste der Unterwürfigkeit.(Du wirst den Unterschied zwischen ICH BIN DER GrÖßTE und ok hast gewonnen, erkennen, sobald du es siehst.

Bei meinem Junghahn hats gewirkt.

Hab gelesen nächstes Frühjahr solls wieder losgehen. Na und? 1x im Jahr einen Tag Arbeit? Das ist er wohl wert. (Bei meinem Pubertierenden Hahn hats ca 1/2 gedauert.

lG
Willi

Caecilie
02.03.2012, 14:15
Ok werd es probieren, danke.
Aber er kann nicht denken, dass ich ihn provoziere?
Und wie machst du es bei Leckerchen? Gibst du die deinen Hennen oder dem Hahn direkt?

LG Caecilie

eierdieb65
02.03.2012, 14:42
Leckerchen (Mehlwurm) gibts ca. alle 2 Wochen.

Ich hab die Hühnchen mit ca1 Monat bekommen und sofort folgende Vorgangsweise eingehalten.
Ich setze mich in die voliere und strecke den linken Arm aus. in der rechten lauert der bösartig leckere Mehlwurm.
Die Hühner hüpfen mittlerweile EINZELN auf den Arm (Sind 2 drauf "wackelt" der Arm und kein Wurm erscheint)
Der Hahn? Sobald ich die Voliere betrete flattert er leicht. Auf den Arm springt er als letzter.

Diese "Nur 1 auf mir" mach ich deshalb, damit ich die Hühnchen genauer in Augenschein nehmen kann. Poppes verklebt, Beine, Milben etc.

Ob du deinen kleinen Scheisser auf den Arm bringst, weiss ich nicht, aber Respekt vor dir ohne ihn zu verletzen
sollte möglich sein.

Zu Frage 2: Habs fast überlesen. Provozieren?
er Provoziert dich und nicht umgekehrt.
Du reagierst einfach mit: Du kleiner A.... glaubst wirklich? Er wird dann einsehen: Ok Hab mich vergessen.
Du kannst deswegen so locker reagieren, weil er, wenn du stehst niemals an deine Augen kann, er dich an den Beinen nicht durch mehrere Hosen verletzen kann. Wenn er aufgegeben hat, kannst du ihm normalerweise den Rücken zudrehen. Sollte er es nochmal wissen wollen: Also gut, dann nochmal von vorn.

lG
Willi

Laura
02.03.2012, 16:09
Hallo Caecilie,
im Moment laufen bei mir 3 Hähne, Althahn und die 1-jährigen Söhne.
Die Söhne waren zahm bis zur Pubertät, jetzt wollen sie von Menschen gar nichts wissen. Sie wollen nur eins: die Hennen beglücken. Sie nehmen auch kein Futter von mir und halten sich meistens abseits.
Der Althahn ist nach mir der Chef über seinem Auslauf.Er erwartet als Erster mit Futter bedient zu werden. Nach zwei Bissen gibt er es an seinen Frauen weiter. Anfassen wäre für ihn eine schlimme Beleidigung. Deshalb war das Zwangsstreicheln am Anfang auch eine große Bestrafung für ihn, aber wirkungsvoll. Da wir uns jetzt schon ein paar Jahre kennen, weiß ich, wann er mich herausfordern will . Also handel ich bevor er gewaltätig wird. Die ersten Zeichen setzt er schon, klar wir haben Frühling. Die Tage habe ich den Steinweg gesäubert, der durch den Auslauf führt. Er stellt sich jetzt mitten drauf und erwartet, daß ich um ihn herum durch den Matsch gehe. Wehe ich würde jetzt auch nur den Schritt verlangsamen beim Gehen. Solche Sachen erkläre ich auch der Familie.
Meine Hähne haben noch nie einen Fuchs verjagt, damit wären sie wohl überfordert. Ich erwarte höchste Wachsamkeit und Warnung bei Gefahr aus der Luft oder vom Boden. In Sicherheit bringen müssen die Hennen sich schon selber. Mein Althahn schreckt allerdings alleine durch seine Größe und sein stolzes Sebstbewußtsein einige Feinde ab. Spielende Kinder mit Stöcken sind schon lange nicht mehr über den Zaun geklettert.
Gruß, Laura

Caecilie
02.03.2012, 16:41
Hallo,

@Willi: Also ich hab mich jetzt entschieden, die Methode von dir am Wochenende mal auszuprobieren.
Bin gespannt, ob es gut geht!

@Laura: Gut zu wissen, das es auch noch andere mit der gleichen Thematik gibt und nicht nur brave Kuschelhähne ;)

Werde nächte Woche hier berichten, was sich ergeben hat.

LG Caecilie

kniende Backmischung
03.03.2012, 15:12
Hallo Caecilie,
ich biete die leckeren Sachen meinem Hahn zuerst an, aus der Hand. Er macht dann das, was Laura beschreibt: Er nimmt es und ruft sofort seine Damen. Meist bekommt er gar nichts davon.
Wenn ich möchte, dass er etwas von den Leckereien abbekommt, dann nehme ich ihn auf den Arm (soll jetzt keine Empfehlung an dich sein. Du musst erst irgendwie mit deinem Hahn klar werden.), weil er nur dann auch davon frisst.

Dadurch, dass ich ihm zuerst gebe, fängt er schon an, die Damen zu locken, wenn er sieht, dass ich was in der Hand halte.
Heute Morgen hab ich noch ne Weile im Auslauf gestanden und mich mit jemandem unterhalten, da kam mein Hahn um Nachschlag bitten, indem er mich am Hosenbein zupfte und mir ins Gesicht schaute :). Bin dann noch schnell Nachschub holen gegangen:roll.

LG Silvia

Bettina&Frieda
04.03.2012, 08:47
Jooo, so habe ich meinen Junghahn mit Starallüren auch geschmeidig bekommen. Ich habs umgedreht, habe ihn gerufen und leckeres Futter aus der Hand angeboten. Der war völlig durcheinander, weil ich somit den einstudierten Ablauf durcheinander gebracht habe. Jetzt ist Ruh, keine Angriffe mehr und ich kann entspannt arbeiten.

Allerdings greift er manchmal noch Besucher an und besonders Kinder. Da muss ich mir noch was geniales einfallen lassen. Wenn garnix geht, bleibt er halt im Stall, wenn sich Besuch ansagt.

Darwin
05.03.2012, 14:40
Mir stellen sich gerade alle Nackenhaare auf... Wenn ich mir vorstelle, wie viele Leute hier aggressive Hähne halten und vermehren kann ich mich nur wundern. Wieso genau tut man sich das an?

Nadita,

ich schließe mich voll und ganz Lauras (#60) Kommentar an. Hähne sind heute viel netter, als sie es früher waren; schließlich müssen sie sich "streicheln lassen" und sollen im Ausstellungskäfig wegen des Nachbarn nicht die Krise bekommen. Und dann muss man hier im Forum noch lesen, dass Hühner von Krähen getötet wurden! - All' das will ich nicht. Ein Hahn muss wachsam und mutig sein und sein Revier im Griff haben. Darauf haben die Bauern früher gezüchtet; ihre Hühner liefen schließlich ganzjährig ohne Einfriedung herum. Da musste der Hahn auch aufpassen, dass ihm seine Hennen nicht vom Nachbarhahn entführt wurden! Solche Tiere möchte ich haben und das bringt nun einmal ein gewisses Maß an Aggressivität mit sich. Aber auf der Habenseite: Die Krähe möchte ich sehen, die es wagen würde, meine frei laufenden Hennen auch nur scheel anzublicken! Wenn einer meiner Hähne mal eine Heldentat vollbrächte (Habicht angreifen?), würde ich konsequent mit diesem weiter züchten, auch wenn es kein Rassetier wäre.

wiedenbauer
05.03.2012, 14:45
Nadita,

ich schließe mich voll und ganz Lauras (#60) Kommentar an. Hähne sind heute viel netter, als sie es früher waren; schließlich müssen sie sich "streicheln lassen" und sollen im Ausstellungskäfig wegen des Nachbarn nicht die Krise bekommen. Und dann muss man hier im Forum noch lesen, dass Hühner von Krähen getötet wurden! - All' das will ich nicht. Ein Hahn muss wachsam und mutig sein und sein Revier im Griff haben. Darauf haben die Bauern früher gezüchtet; ihre Hühner liefen schließlich ganzjährig ohne Einfriedung herum. Da musste der Hahn auch aufpassen, dass ihm seine Hennen nicht vom Nachbarhahn entführt wurden! Solche Tiere möchte ich haben und das bringt nun einmal ein gewisses Maß an Aggressivität mit sich. Aber auf der Habenseite: Die Krähe möchte ich sehen, die es wagen würde, meine frei laufenden Hennen auch nur scheel anzublicken! Wenn einer meiner Hähne mal eine Heldentat vollbrächte (Habicht angreifen?), würde ich konsequent mit diesem weiter züchten, auch wenn es kein Rassetier wäre.

Genau so war es früher bei mein Opa im Bauernhof. Die Hühner sind frei rumgelaufen auch auf der Straße. Sie brauchten keinen Wachhund weil der Hahn jeden verscheucht hat.

Bettina&Frieda
05.03.2012, 15:02
Na, kuscheln braucht der Hahn nicht mit mir. Ich bin auch ganz froh, dass er so wachsam ist und frühzeitig vor den Greifen warnt. Zuverlässig bringt er die Hennen ins Haus, wenn er Schatten am Himmel sieht.

Aaaaber zweijährige Lockenköppe anfallen, obwohl die schon einen Riesenbogen um den Herrn Hahn machen, das geht zu weit. Ich hoffe, dass er mit der Zeit noch dazu lernt, wer Freund und Feind ist.

Nadita
05.03.2012, 15:39
Nadita,

ich schließe mich voll und ganz Lauras (#60) Kommentar an. Hähne sind heute viel netter, als sie es früher waren; schließlich müssen sie sich "streicheln lassen" und sollen im Ausstellungskäfig wegen des Nachbarn nicht die Krise bekommen. Und dann muss man hier im Forum noch lesen, dass Hühner von Krähen getötet wurden! - All' das will ich nicht. Ein Hahn muss wachsam und mutig sein und sein Revier im Griff haben. Darauf haben die Bauern früher gezüchtet; ihre Hühner liefen schließlich ganzjährig ohne Einfriedung herum. Da musste der Hahn auch aufpassen, dass ihm seine Hennen nicht vom Nachbarhahn entführt wurden! Solche Tiere möchte ich haben und das bringt nun einmal ein gewisses Maß an Aggressivität mit sich. Aber auf der Habenseite: Die Krähe möchte ich sehen, die es wagen würde, meine frei laufenden Hennen auch nur scheel anzublicken! Wenn einer meiner Hähne mal eine Heldentat vollbrächte (Habicht angreifen?), würde ich konsequent mit diesem weiter züchten, auch wenn es kein Rassetier wäre.

Das eine schließt das andere nicht aus. Der Lütticher hat letzte Woche einen dreisten Jungfuchs in die Flucht geschlagen, ging aber noch nie in die Nähe meines Sohnes (und würde definitiv nicht mehr leben, wenn er irgendeine Art der Aggression meinem Kind gegenüber zeigen würde). Der Lachshahn verscheucht zu freche Krähen aus dem Auslauf, aber macht einen riesen Bogen um Menschen.

Wieso sind die Hähne heute wohl deutlich weniger aggressiv als vor einigen Jahrzehnten? Würdet ihr wirklich einen Angriff auf ein kleines Kind mit einem Schulterzucken abtun?? Der Gedanke macht mich wirklich stutzig (und sauer).

Ich denke nicht dass wir darüber diskutieren müssen, dass Hähne "ihre" Menschen und potentielle Gegner durchaus unterscheiden können. Dafür muss ich keine Hähne züchten, die den Menschen aggressiv angehen. Und ganz ehrlich: ich WILL keinen Hahn, der niemanden mehr aufs Grundstück lässt. Dafür sorgt dann schon mein Hund wenn ich das möchte (was ich nicht tue). Ein Hahn hat für mich die Aufgabe, seine Herde vor potentiell gefährlichen Gegnern zu schützen und nicht Wachhund für das Grundstück zu spielen. Und wenn es bei mir so weit wäre, und die Hähne hier Menschen und Kinder als Gefahr sehen würden, würde ich mir sehr schnell Gedanken darüber machen, was falsch läuft.

Bettina&Frieda
05.03.2012, 16:03
Nadita, was wäre denn nun deine Lösung? Meinen Hahn in den Topf? Ein bisschen Zeit möchte ich meinen Junghahn noch geben. Bis dahin habe ich die Möglichkeit Vorsorge zu treffen, dass er keinen ernsthaft verletzt. Oder meinst du, dass solch ein Hahn nicht mehr zu kurieren ist?

Trini
05.03.2012, 16:30
Kochtopf wäre für mich keine Lösung, auch wenn ich nicht angesprochen wurde. Ich würd das "kurieren" versuchen. Ich denke schon, dass das was bringt.

elanor
05.03.2012, 16:37
Hallo

Ich kann Nadita gut verstehen. Ich hatte vor vielen Jahren selber mal einen aggressiven Zwerghahn, der sich durch nichts "erziehen" ließ. Im Gegenteil, immer war höchste Wachsamkeit angesagt und es wurde nicht besser, sondern schlimmer. Meine jetzigen Hähne sind alle menschenfreundlich im Sinne von friedlich. Keiner von ihnen ist ein Kuschelhahn, muss auch keiner. Dafür kann ich die Mädels hochnehmen, auch wenn sie mal zetern und die Jungs wissen genau, dass nichts passiert. Wenn ich mal an einem Hahn was schauen muss, motzt der zwar und sträubt die Federn, macht aber nix. Weder vorher noch hinterher. Hähne wissen wirklich ganz genau, ob man Mensch oder Konkurrent ist. Und wenn ich meine täglichen Verrichtungen im und am Stall mache, möchte ich nicht dauernd über die Schulter gucken müssen. Wachsamkeit lernen sie in der Herde jeweils von den älteren Tieren. Aggressivität dulde ich nicht, solche Tiere kommen dann in den Topf, einfach weil ich mir den Stress über Jahre nicht antun möchte und dabei auch an Besuch denke, die auch kleine Kinder mitbringen. Meine Tiere laufen frei, sind sehr wachsam. Kommt man aber mit einerm Kind in die Nähe, gehen sie lieber stiften. Menschen sind eben Menschen und uninteressant bis lästig, solange sie kein Futter bringen. ;) Und ehrlich gesagt gibt es jedes Jahr soviele nette Hähne, da braucht man keinen Krawallmacher.
Und entgegen der Meinung mancher habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Hahn nicht aggressiv sein muss, um seine Herde zu verteidigen. Ich finde eher, er muss wissen, vor WEM er warnen und beschützen soll. Und das können meine schon seit langem, unabhängig von Rasse und Größe, weil sie es von klein auf von den Alttieren gelernt haben und auch Neue es sich ganz schnell abgucken...

LG, Sonja

suppenhahn
05.03.2012, 16:48
... von einem Hahn geduldet zu werden und sogar ein Vertrauensverhältnis entsteht, das es erlaubt, problemlos mit ihm umzugehen.

Ja bestimmt, wenn er gebraten "aus der Röhre" kommt, ist er in die Familie integriert: Solange er Kopf und Federn hat, strebt er nach Alpha: Sie können ja beobachten was da so zwischen zwei Hähnen läuft. Unterwerfung ohne Bedingung bis zum endgültigen Massaker; gibt's Möglichkeiten zur Flucht, muss er über die Berge - der Unterlegene. Es gibt bei Hähnen keinen Kompromiss, dass muss auch der Mensch zur Kenntnis nehmen!

Er wird immer wieder angreifen, wenn es zwischenzeitlich auch mildere Phasen gibt: grundweg unberechenbar! :-X

Nadita
05.03.2012, 16:53
@Bettina&Frida: musst du ausschließlich selbst wissen. Aber ja, bei mir wäre er innerhalb kürzester Zeit im Kopftopf. Niemals würde ich einen Hahn akzeptieren, dessen Frustrationsgrenze derart niedrig ist, dass er Menschen angreift die ihn nerven.
Wenn ein Hahn einen Menschen wirklich als Gefahr sieht, läuft für mich etwas grundlegendes falsch. Sieht er den Menschen nicht als Gefahr (und nochmal, ich bin mir sehr sehr sicher, dass ein Huhn einen Menschen niemals als Konkurrenten sehen kann... so blöd ist nicht mal mein Lachs-Hahn...) und greift trotzdem an, läuft ebenfalls etwas falsch. Verteidigen soll der Hahn seine Hennen ja, das ist völlig ok. Aber eben gegen Gefahren, nicht gegen die Menschen, die Futter bringen. Oder meint ihr echt, der kann das nicht unterscheiden??

@Sonja: danke! Dachte schon ich sei allein auf weiter Flur und kam mir völlig absonderlich vor ;)

@suppenhahn: ja, seh ich ähnlich. Bin auch sehr sicher, dass Fehlverhalten in dem Fall nicht zu korrigieren ist, sondern schlummert bis zur passenden Gelegenheit.

Bettina&Frieda
05.03.2012, 17:04
Ach Nadita, du hast ja recht. Bevor ich die Hühner hatte, habe ich hier viel gelesen und mich gewundert, dass sich einige von ihrem Hahn verhauen lassen. Der geht pronto ab in den Topf war auch meine Devise.

Nu läuft er hier rum und peng, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, was das Beste ist. Momentan rede ich mich mit Frühling und Junghahn raus :p

hühnerandreas
05.03.2012, 17:05
Ich habe auch einen aggressiven Hahn,ich weiß das und stelle mich darauf ein.Meine Frau kennt das Problem auch und stellt sich drauf ein.Wir würden ihn aber nie schlachten!
Unsere Besucher bekommen gesagt das der Hahn spinnt und sie aufpassen müssen und kleine Kinder nehmen wir zum Hühnergucken an die Hand und passen auf.
Im übrigen hat niemand etwas im Auslauf zu suchen wenn wir nicht dabei sind.

Wo ist also das Problem wenn ein Hahn sein Revier verdeidigt?

Trini
05.03.2012, 17:17
Das frag ich mich auch

Bettina&Frieda
05.03.2012, 17:18
Isch abe keinen Auslauf ;D Hier läuft das ganze Viehzeugs kreuz und quer über den Hof. Dann hast du leider recht schnell ein Problem.

Was mich wundert, dass er die Schafe, Gänse, den Hund und die Katzen in Ruhe lässt. Die dürfen jedem Huhn und sogar ihm selbst am Pöppes schnuppern.

hühnerandreas
05.03.2012, 17:41
Manches was ich hier lese macht mich echt Stinkig!

Unsere Tierheime bersten über weil alle Tiere haben müssen,sich aber kaum einer im Vorfeld darüber informiert ob sie eventuell Probleme machen könnten!

Der Hahn wird geschlachtet weil er seinem Trieb nachgeht,kann man ja essen.


Für mich unfassbar!

elanor
05.03.2012, 17:44
@Nadita
Nööö, biste nicht. :)

@Bettina&Frieda
Ich habe auch keinen Auslauf und das ist EIN Grund. Mir tut es auch um jeden Hahn leid, der geschlachtet wird. Aber wenn man einen neuen, netten Kandidaten oder nette Althähne hat, tröstet das schon (mich jedenfalls).

@all
Natürlich muss das jeder für sich selber entscheiden, aber: Ich möchte problemlos im Stall und an den Hennen oder Küken hantieren oder mehrmals täglich Eier ausnehmen können, auch wenn ein oder mehrere Hähne neben mir stehen, ohne dass ich sie immer im Auge haben muss. Und ich sitze viiiiel zu gerne mitten unter ihnen und schaue ihnen bei ihrem täglichen Treiben zu. Warum sollte ich mir das von einem Aggrohahn nehmen lassen? Er bringt mir ja keinerlei Vorteile. Im Gegenteil, der arme Kerl stünde wahrscheinlich ständig unter Stress, weil er mich immer beobachten und angreifen müsste und würde meine Mädels nicht mehr ausreichend bewachen. Und das ist mir immer noch am Wichtigsten bei einem Hahn bzw. meinen Hähnen. Wenn man natürlich einen ausgesprochen gut bewerteten Zuchthahn hat, der aggressiv ist, könnte ich mir schon vorstellen, dass man ihn aus Züchtersicht erstmal behält, damit er seine Gene weitergeben kann. Allerdings besteht dann immer die Gefahr, dass er auch seine Aggressivität vererbt...
Neee, nix für mich...
Aber wie gesagt, jeder wie er will.... ;)

LG, Sonja

elanor
05.03.2012, 17:46
@Hühnerandreas
Aggressivität gegen Menschen ist NICHT der natürliche Trieb eines Hahnes. Und ich hatte in meinen langen Jahren der Hühnerhaltung schon so einige Hähne, auch als vorübergehende Asyltiere für ein Jahr. Und nur der in meinem ersten Beitrag genannte Zwerghahn war aggressiv zu Menschen und allem anderen, sogar LKW.

LG, Sonja

hühnerandreas
05.03.2012, 18:07
Der Natürliche Trieb ist seine Herde zu bewachen!Das soll er hier und das Recht dazu stehe ich ihm auch zu!
Wir wissen wie er tickt und kommen damit klar.

suppenhahn
05.03.2012, 18:08
... niemand etwas im Auslauf zu suchen wenn wir nicht dabei sind. ... Wo ist also das Problem wenn ein Hahn sein Revier verteidigt?

Meine Toleranz geht bei Tieren soweit, dass ich Ihnen alles zublillige, was auch unseren Kindern erlaubt ist: wenn Sie sich daneben benehmen, redet man mit Ihnen und sie werden einsichtig - nur der Hahn: er wird auf niemanden hören und schon gar nicht "einsichtig" werden.

Wo ist also das Problem wenn ein Hahn sein Revier verdeidigt? Es wird der Moment kommen, dass er unkontrolliert auf ein Kind trifft und dann brauchen keiner mehr das Problem suchen, es ist da und dann "gute Nacht!

Bettina&Frieda
05.03.2012, 18:13
@hühnerandreas
Ja mei, warum greift der Hahn dann nicht die Schafe an, welche übermütig in seine Hühnerschar rennen? Da schaltet er dann den Trieb ab?

hühnerandreas
05.03.2012, 18:21
Die Schafe sind immer da,vermutlich schon vor ihm.
Die gehören quasi dazu.

elanor
05.03.2012, 18:53
Äääähmmm...die Menschen waren auch vor ihm da? Und bringen ihm auch noch Futter im Gegensatz zu den Schafen? Meine Hähne greifen auch fremde Katzen und Elstern an, ignorieren aber den eigenen Hund, meistens die eigenen Katzen (außer bei Küken in der Nähe), Ziegen, Hängebauchschweine und Menschen und flüchten im Zweifelsfall lieber vor den überlegenen Gänsen (die Bisse zwiebelten wohl zu sehr) oder aufgrund mehrfacher schlechter Erfahrung vor fremden Hunden.
Vielleicht sind manche Hähne einfach schlauer als andere...*gg* (bitte nicht zu ernst nehmen)
Und wenn ihr, Andreas, euren Hahn so akzeptiert und euch das antut, ist es doch okay...
Aber bei Freilauf einen aggressiven Hahn halten ist etwas anderes, da gefährdet man nicht nur sich selber...

LG, Sonja

hühnerandreas
05.03.2012, 19:23
Die Menschen klauen ihm die Eier,die er so stolz begackert.
Die Menschen nehmen seine Hennen hoch und knuddeln dran rum.
Die Menschen kommen mit gefährlichen Monstern an (Schubkarre etc.)
Ziegen,Schafe und Co.machen das nicht...............

Nadita
05.03.2012, 19:44
Wo ist also das Problem wenn ein Hahn sein Revier verdeidigt?


Das frag ich mich auch

Traurig dass die Hähne die Notwendigkeit sehen, sich gegen euch zu verteidigen..... noch trauriger allerdings, dass ihr das nicht als Problem seht.

@hühnerandreas und Trini: Job eines Hundes ist es auch, Haus und Hof zu bewachen. Lässt er mich irgendwann nicht mehr rein/auf die Couch etc, hab ich wohl nen Fehler gemacht (um den oft genommenen Vergleich mit dem Hund nochmal zu gebrauchen). Nur: beim Hund ist dann was in der Erziehung falsch gelaufen, beim Hahn wage ich das zu bezweifeln und denke einfach, dass die Toleranzschwelle des Hahnes zu gering ist, um im täglichen Umgang zuverlässig zu sein. Soll ich deshalb jeden Schritt meines Sohnes bewachen wenn er im Hühnergehege ist? Ihn aussperren damit der Hahn seine Ruhe hat? Was ein Quatsch, ehrlich... Gefühlsduselei in allen Ehren, ich hatte lange genug einen einäugigen Hahn, ich bin da auch nicht gefeit gegen. Aber Aggression ist für mich nicht zu dulden. Der Vergleich mit Tierheimtieren wegen Überforderung finde ich dabei ähnlich schlecht wie alle bislang getroffenen Vergleiche mit Hunden.... (ja, auch die eigenen. Hab mich ja schon bemüht, das immer wieder zu sagen dass die Vergleiche hinken)

Klar, ich sag ja: Job des Hahn ist es, die Herde zu verteidigen. Gegen GEFAHREN!!! Sieht er dich und andere Mitmenschen als Gefahr, hat entweder der Hahn nen Knall oder aber ihr macht irgendwas falsch. Oder wieso verteidigt er wohl sein Revier gegen euch?

Versuchen wir doch mal einen Vergleich zu finden, der etwas treffender ist. Katzen gelten als erziehungsresistent und sind damit sicher besser geeignet als Vergleichsobjekt als Hunde. Was also tun wenn ihr ne Katze habt, die bei jedem Schritt auf dem Grundstück auf Leute los geht und angreift? Kinder, Besucher, die Dosenöffner selbst,... egal was sich bewegt - es wird angegriffen. Was macht ihr mit der Katze? Als Nahrungsmittel ist sie ja nun leider nicht geeignet, ein Hahn zum Glück schon. Was tun? Kein Besuch mehr, mich selbst nur noch mit Besen bewaffnet auf dem Hof bewegen und mein Kind am besten zur Adoption freigeben damit es nicht gefährdet ist? Irgendwo muss ein Punkt sein, ganz ehrlich. Und bei Aggression ohne direkten Auslöser ist für mich Schluss...

Laura
05.03.2012, 19:53
Wenn mein Hahn das ganze Jahr nur darauf aus wäre Menschen anzufallen, würde ich natürlich die Konsequenzen ziehen. Meine Hähne, bzw. mein jetziger Hahn hat das Menschenproblem gegen die Futtergeber, nur im Frühjahr/Sommer. Es sind halt die Hormone und die Rangfolge muß neu geklärt werden. Er verteidigt nur sein Revier und ist dann nicht mehr zu bremsen. Man hat mit so einem charaktervollem Tier aber auch seinen Spaß. So ein Hahn ist viel neugieriger und lernfähiger als ein Mitläufer. Oft genug habe ich ihn schon als Babysitter für Kücken benutzt. Da wir keinen Hund haben, muß er auch ein guter Wächter sein. Meine Hühner haben ihren eigenen eingezäunten Auslauf. Wer sich da gewaltsam Zugang verschafft, dann bitte auf eigene Gefahr. Fremde dürfen nur mit meinem Schutz zu den Hühnern. Natürlich werden wir dann auf jeden Schritt vom Hahn begleitet. Das ist ein Riesenspaß für uns Beide, für die Besucher weniger. Aber wie gesagt, das ist ja auch kein öffentlicher Bereich.
Wir hatten früher Hunde und ich habe meine kleinen Kinder nie mit ihnen alleine gelassen. Und genauso halte ich es auch mit meinen wehrhaften Hähnen.
Gruß, Laura

hühnerandreas
05.03.2012, 20:14
Ich hab vor Jahren auf der Autobahn im Stau gestanden,Grund war ein aggressiver Riesenschnauzer der da rumlief und keinen an sich ran ließ.
Er sollte deshalb erschossen werden und man wartete nur noch auf einen Gewehrschützen.
Ich habe mich gegen die Polizisten durchgesetzt und bin zu dem Hund!
Das hat mir eine Anzeige und eine Dicke Geldstrafe eingebracht aber der Hund saß 10 min.später in meinem Auto und war Lammfromm.
Er lebt heute noch bei seinen Neuen Besitzern und ist ein toller Famielienhund.

Wenn man mit Tieren umgehen kann hat man auch einen Hahn im Griff der einen vieleicht mal ein bisschen zwickt.

Bettina&Frieda
05.03.2012, 21:02
Ich renne nun auch nicht gleich in die Küche und hole den Kochtopf. Sonst würde ich hier nicht schreiben und nach Lösungen suchen. Allerdings darf ein aggressiver Hahn, der es auf Kinder abgesehen hat, nicht unterschätzt werden. Im Winter mit dickem Schneeanzug ist solch ein Angriff schon ärgerlich. Nun stell dir das bitte mal leicht bekleidet im Sommer vor :( Zu Vermitteln ist doch solch ein Hybrid-Hahn mit Starallüren auch nicht wirklich. Also lese ich mir die Augen eckig und freue mich über Beiträge zum Thema.
Der Kochtopf bleibt die letzte Lösung für mich.

Trini
05.03.2012, 21:06
Schöne Geschichte Andreas :-) Find ich super, dass du den Hund gerettet hast :-)

Eigentlich wird das hier zu einer Endlosdiskussion. Die einen würden schlachten und fühlen sich im Recht, die anderen würden dem Hahn keine Feder krümmen. Vielleicht sollte man davon abgehen einer anderen Person die Meinung aufzudrängen und jedem seine Einstellung lassen.

Mich kriegt eh keiner umgestimmt :-P Gockel würde am Leben bleiben, komme was wolle :-)

Jeder nach bestem Wissen und Gewissen. Soviel zum Wort zum Dienstag

Freddy
05.03.2012, 21:27
Hallo, ich erzähle nu mal meine Geschichte:

Habe seid 5 Jahren Hühner & Hähne, auf 2000 m² Auslauf, großer Stall, alles soweit ok.

Vor zwei Jahren besuchte mich meine Arbeitskollegin abends, sie wollte unter anderem unsere Fasanen mal sehen. Wir gehen also so durch den Garten, das hintere Drittel ist abgtrennt für die Hühner, vorne sind die Hunde.

Ich lauf da also so entlang, meine Kollegin steht ca. 10 m weiter vor mir & urplötzlich aus dem Nichts heraus kommt mein großer gelber Orpington Hahn ( seiner Zeit mein ganzer Stolz) an und hackt mir wie Sau in mein Schienbein!

Meine Kollegin war erschrocken, ich noch mehr, von dem Schmerz & der Wunde mal ganz zu schweigen, es war Sommer, ich hatte kurze Hosen an.

Kurz gesagt der Hahn war von heute auf Morgen warum auch immer so böse geworden, dass er mich danach nur noch als Feind sah.

Das geht nicht. Ich habe ne 10 jährige Tochter, damals war sie 8. Ich bin zu meinen Tieren weder böse noch aufdringlich, dass ich mit ihnen kuscheln will & sie mögen es nicht oder sonst was in der Art.

Bei mir kommen auch mal Leute spontan, da kann & will ich nicht einen einzelnen Hahn im Auge haben müssen, er könnte ja ....

Ich habe ihn zu einem Braten verarbeitet & er war sehr lecker. Es war übrigens der einzige Hahn bisher, der je einen Menschen angriff. Alle anderen waren & sind prima.
Es gibt genug Hähne, die "nett" sind, wie hier auch schon andere schrieben.

Liebe Grüße Katja

elanor
05.03.2012, 22:19
Die Menschen klauen ihm die Eier,die er so stolz begackert.
Die Menschen nehmen seine Hennen hoch und knuddeln dran rum.
Die Menschen kommen mit gefährlichen Monstern an (Schubkarre etc.)
Ziegen,Schafe und Co.machen das nicht...............

Wenn ich Eier ausnehme, ist es meinen Hühnern total egal und die Hähne begackern nix, holen nur die Hennen im Stall ab, um sie wieder zur Herde zu bringen. Die machen allerdings genug Krach, in den manchmal die Jungs einstimmen...
Meine Hennen werden von mir nicht geknuddelt, es sei denn, sie wollen Streicheleinheiten wie z.B. meine Zwergbrahmahenne, die gerne zu mir hochfliegt. Sonst nehme ich Hühner nur hoch, um sie zu verarzten oder zu untersuchen, wenn nötig. Auch da sehen die Hähne kein Problem drin. Zum Knuddeln habe ich meine Katzen und den Hund, die sind willigere "Opfer". :D
Schubkarren und Co. sind für meine Tiere nichts Gefährliches. Auf der Schubkarre wird gerne herumgeturnt, vor allem während des Mistens. LÄSTIG! ;) Schaufeln, Gabeln und so bedeuten oft Umgrabearbeiten und damit Futter. Nimm so ein Teil vor allem im Sommer in die Hand und die ganze Schar folgt dir...
Ziegen dotzen ganz gerne und scheuchen die Hühner (vor allem unsere Billa)... Trotzdem legt sich keiner mit ihr an, wäre auch ganz schön doof...

@Trini
Natürlich muss das jeder selber wissen. Aber du schreibst: ...komme was wolle... Was, wenn er dich plötzlich blutig hacken würde und das immer schlimmer würde?
Kleine Macken meiner Tiere würde ich tolerieren, auch Behinderungen sind unter Umständen kein Tötungsgrund. Ich habe mehrere Jahre eine blinde Henne gehabt, die ihren persönlichen Begleithahn hatte, der sie immer zum Stall und Futter führte. Und auch der Rassismus einer Henne, die keine schwarzen Küken mochte, wurde toleriert, durfte sie halt nicht mehr brüten. Man lernt aus Fehlern und ich habe meinen mit meinem aggressiven Hahn gemacht und auch gedacht, das wird schon. Wurde es aber nicht, bis eines Tages ein Jack Russel dem Größenwahnsinnigen ein Ende gemacht hat. Das passiert unter Umständen, wenn man sich mit Überlegenen anlegt. Daher finde ich meine Hähne klüger, die die Hennen bei Hundesicht warnen und in Sicherheit bringen wollen...
Für mich steht die Freude an den Tieren und ihrer Beobachtung im Vordergrundund keine dauernde Habachtstellung. Aber wie gesagt...jeder wie er meint. :)
Sonst gibt es wohl nichts mehr dazu zu sagen, jedenfalls von meiner Seite aus.

LG, Sonja

suppenhahn
06.03.2012, 01:20
Klar, ich sag ja: Job des Hahn ist es, die Herde zu verteidigen. Gegen GEFAHREN!!! Sieht er dich und andere Mitmenschen als Gefahr, hat entweder der Hahn nen Knall oder aber ihr macht irgendwas falsch. Oder wieso verteidigt er wohl sein Revier gegen euch?
Es ist der heiße Brei, um dem ich noch einmal herum schreibe.
Der Hahn verteidigt (in dem Fall) nicht seine Hühnerschar, er will seine Alpha-Stellung halten, weil er den Menschen als jenen sieht, "der seinen Hühnern" nachstellt. Hätte er "Verteidigung im Sinn", stünde es schlecht für Hund und Katz. Vor zwei tagen habe ich beobachtet, "wie meiner" sich einem Falken entgegenstellte (der seinerseits den Vögeln am Futter seine Aufmerksamkeit widmete) und welcher tatsächlich eine Bedrohung darstellt - es hat nichts mit den "Rangkämpfen" zu tun, die er "seinen Menschen" liefert - schlicht gesagt, es ist ein gestörter Bezug zwischen zwei Welten: "Der Mensch behandelt" das Tier artfremd, das Tier kontert.

Was den Gockel nun dazu bewegt, gerade seinen "Fütterer" als Bedrohung seiner selbst zu sehen, erkennen wir durch unsere Selbstbeobachtung.

Es kommt ja nicht von ungefähr, dass in erster Linie Hähne sich gegen den Halter erheben, die über Kunstbrut und der anschließenden Prägung auf Menschen sich anders verhalten, als wäre die erste Begegnung die Glucke. Die Brüterin gibt über die Hühnersprache das künftige Verhalten vor, statt sie in die Hand zu nehmen und zu liebkosen, weil sie so schön flauschig sind? Selbstverständlich ist es bequem, Handzahme Tiere zu haben. Küken aber kann man auch "fromm" bekommen, indem man später damit beginnt, sie an die Hand zu gewöhnen, wo der Beschützertrieb der Bruthenne nicht mehr so stark vorhanden ist und sie abends "von der Stange genommen" werden, wo sie sich sofort beruhigen, wenn man sie wieder zurücksetzt. Von "Tag zu Tag" erlischt der Drang zu Flucht.

Ein starkes Ärgernis für den Hahn ist es, seine Hennen im Auslauf aufzunehmen und man ihn dadurch geradezu herausfordert, einzugreifen - das ist aber eine andere Art anzugreifen, als wenn er seinen Rang verteidigt. Ich nehme meine Hennen nur direkt von der Stange - dem Hahn entgeht dadurch die Gelegenheit der Überreaktion und er darf der Primus bleiben.

eierdieb65
06.03.2012, 04:20
Hallo Leute!
So wie ichs verstanden hab, wollte Caecilie nicht wissen, wie viele ihre Hähne schlachten und wie viele nur mit Kampfanzug in den Garten gehen.
Sondern sie bat um Ratschläge, ob und wie jemand einen Hahn "eingenordet"hat.
Ich finde einige Methoden zu probieren, BEVOR man nur mehr mit Kampfanzug mit Vollvisierhelm in den Garten kann, total ok. Ihr Hahn weicht (noch) zurück wenn sie auf ihn zugeht. Er schleicht sich derzeit nur von hinten an!
Da zu lesen, es wäre ein völlig durchgedrehter Hahn, der alles zerfleischt, was sich bewegt, halte ich für übertrieben.
Der Kochtopf bleibt ja immer eine Alternative. Erziehungsversuche nach dem Kochtopf sind obsolet.

lG
Willi

suppenhahn
06.03.2012, 08:09
... Kurz gesagt der Hahn war von heute auf Morgen warum auch immer so böse geworden, dass er mich danach nur noch als Feind sah.

Das geht nicht. Ich habe ne 10 jährige Tochter, damals war sie 8. ...
Ich meine auch, dass es im Verhalten "kein zurück mehr gibt" - wäre noch interessant, ob es sich bei dem spontanen Angreifer um den "Alpha" in der Gruppe handelte (Sie schreiben ja von Hähnen).

Ich machte nämlich bisher die Beobachtung, dass (fast immer) ein nachrangiger seinen Frust in der Form entlädt und er sich einen Widerpart so sucht, dass er nicht sofort gemaßregelt wird?

Caecilie
06.03.2012, 09:49
Hallo,

nun möchte ich mich mal zu Wort melden. Ich hab jetzt folgende Erfahrung mit dem Hahn gemacht:
Wenn er das Gefühl hat, ich laufe vor ihm weg (und selbst wenn ich nur ins Gehege gehe um ans Hühnerhaus zu kommen), rennt er auf mich zu und versucht mich zu vertreiben bzw. zu zeigen, dass er der "Herr" ist. Ich denke dadurch, dass ich die Hennen schon mit einigen Leckereien verwöhne (und der Hahn schaut oft neidich drein), sieht er in mir eine/n Konkurrenz/Rivalen (weil er z.B. keine Mandeln oder Nudeln beibringen kann).
Nun hab ich es so gemacht: Ich gehe furchtlos auf ihn zu (am besten frontal) und wiederhole das öfter, bis er wegläuft und ich rede dabei auch öfter laut und selbstsicher mit ihm. Dann versucht er keinen Angriff mehr. Wenn er doch versucht, wieder auf mich zu zu laufen, wiederhole ich das und laufe wieder auf ihn zu. Es funktioniert. War ein guter Tipp von Willi. Danke! Und glaub auch Darwin was ähnliches empfohlen.
Man muss das so lange machen, bis er das interesse verliert und es leid ist, einen zu verfolgen. So lang dauert das gar nicht. Bei mir jedenfalls. Aber ich muss weiterhin wachsam sein und auf seine "Körpersprache" achten, aber bei welchem Tier ist es nicht so?!
Ich finde es gut, so einen Hahn zu haben, wie er einer ist. Züchterisch ist er perfekt, da er weder zu aggressiv ist, noch zu schüchtern. Er ist so die Mitte. D.h. er kann seine Revier bzw. seine Hennen verteidigen in dem Maß, was für mich ok ist.

LG Caecilie

suppenhahn
06.03.2012, 10:06
Keine Angst, das kommt schon wieder - zur Zeit ist es ihm nur zu blöd, auf solche Spielchen einzugehen! :cool:

Darwin
06.03.2012, 10:27
Hi,

den folgenden Text bekommt mit auf den Weg, wer immer von mir einen Hahn kauft.
Das Befolgen dieser Regeln könnte helfen, viel Leid zu vermeiden:

Über Hähne und Menschen

Die Wildform des Haushuhnes (Gallus gallus bankiva) lebt in einem Sozialverband mit mehreren Hennen und, in der Regel, einem Hahn. Der Hahn ist Wächter, Warner, Beschützer und Futtersucher für seine Hennen. Diese achten ihn und suchen seine Nähe. Wenn er plötzlich fehlt, fangen Hennen manchmal an zu krähen: Der weittragende Ruf soll es dem verloren gegangenen Hahn ermöglichen, seinen „Harem“ wieder zu finden.
Ein Hahn gehört also zu einer Schar artgerecht gehaltener Haushühner dazu. Es geht auch ohne, aber die ganze Palette des interessanten artgemäßen Verhaltens des Haushuhns zeigt sich nur mit einem Hahn. Dieser wird seine Hennen in vielen Fällen vor Fuchs und Habicht retten können, weil er stets wachsam ist und rechtzeitig warnt.
Das Zusammentreffen von Hähnen und Menschen ist nicht immer unproblematisch. Der Hahn ist ein wehrhaftes Tier, seine Sporen können unter Umständen blutende Wunden schlagen. Einige einfache Verhaltensregeln können jedoch helfen, Konflikte zwischen Mensch und Hahn zu vermeiden:

- Von einem Hahn kann man entweder bekämpft, respektiert oder ignoriert werden. Die letzte dieser Optionen sollte man stets anstreben. Wer versucht, von seinem Hahn „geliebt“ oder als „Freund“ behandelt zu werden, wird stets enttäuscht. „Aus-Der-Hand-Füttern“ und Streicheln hat eigentlich nur den Effekt, dass man irgendwann als anderer Hahn wahrgenommen wird, den es zu besiegen gilt. Dann muss man, wenn der Hahn nicht im Kochtopf enden soll, einen regelrechten „Hahnenkampf“ mit ihm bestreiten, und zwar nach Regeln, die er versteht und nach denen er, gegebenenfalls auch wiederholt, „besiegt“ werden kann – ein solcher Kampf ist nicht jedermanns Sache!

- Der Hahn muss seine Hennen beschützen; er kann gar nicht anders. Daher ist es ratsam, niemals eine Henne in seinem Beisein zu fangen, hochzunehmen, aus der Hand zu füttern oder zu streicheln, denn dann ist man in seinen Augen schnell als ein „Hennenfresser“ oder Konkurrent gebrandmarkt, den es zu bekämpfen gilt. Besser ist es, die Henne abends im Dunkeln „von der Stange zu pflücken“.

- Futterlocken mit artspezifischen Lauten („Komm-putt-putt!“) kann manchen Hahn verärgern, denn dieses Verhalten ist nur ihm und der Glucke vorbehalten. Besser ist es, mit dem Futtereimer zu rasseln oder eine Klingel zu benutzen.

- Ritualisiertes „Futterpicken“ ist eine Kampfaufforderung! Mit der zum Vogelkopf geformten Hand Pickbewegungen zu imitieren, um den Hennen Futter zu zeigen, kann einen Angriff des Hahnes auslösen.

- Anstarren bedeutet Feindseligkeit unter Hähnen. Auch wenn der Hahn überaus schön ist, man sollte ihn nicht allzu lange intensiv aus der Nähe betrachten. Am besten ist es, wenn er im Pfleger so etwas wie einen Futterautomaten sieht.

eierdieb65
06.03.2012, 11:12
Hallo Caecilie!

Ich freu mich ganz toll, dass diese Methode bei deinem Hahn auch gewirkt hat (Ein Leben darf weiter sein)

Hat er Unterwürfigkeit gezeigt? (flattern und so?) Wenn nicht, hast Du zu früh aufgehört und solltest nochmal ein Wochenende investieren. Ansonsten wird er wieder von hinten kommen.

@Suppenhahn: Möglich , dass mein Hahn auch mal wieder auf dumme Ideen kommt, aber seit 3 Monaten ist Ruhe.

Frohe Grüße
Willi

Caecilie
06.03.2012, 11:28
Dank an euch!

@Willi: Ich bin auch froh darüber, dass ich es in den Griff bekommen habe!

@Darwin: Ui, sieh an, das hätte ich auch mal vorher wissen müssen. Ist das deine Erfahrung, was du als Text geschrieben hast?
Da hab ich einiges falsch gemacht. Kann nur besser werden ;)

LG Caecilie

starfresh
06.03.2012, 11:52
Wir haben letztens auch einen aggresiven Hahn bekommen. Er hat dreimal mich und einmal meine Schwiegermutter angegriffen. Da ich auch einen kleinen Sohn habe ist es mir nicht schwer gefallen den Hahn zu einem Braten zu verarbeiten. Jeder Hahn der einen ohne ersichtlichen Grund angreift gehört für mich in den Topf oder Backofen! Ich bin da einer Meinung mit "Freddy".

Solche Hähne darf man nicht leben lassen und vielleicht sich auch noch vermehren. Nein Nein

eierdieb65
06.03.2012, 12:39
Hallo! Der Hahn hat dich 3x angegriffen, 1x deine Schwimu das sind 3 Angriffe zu viel!!
1 hat jeder frei aber warum, wenn du (offensichtlich) nicht reagieren willst, erschlägst du das Tier nicht sofort?
Für den Angriff auch deine Schwiegermutter bist nur DU verantwortlich. Und ich bin mir sicher, du behauptest:
Der Hahn hat vor dem 1. Angriff überhaupt kein Anzeichen gezeigt.

LG
Willi

starfresh
06.03.2012, 12:50
@ eierdieb

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe doch geschrieben das er als Braten geendet ist.

Zitat:
"Da ich auch einen kleinen Sohn habe, ist es mir nicht schwer gefallen den Hahn zu einem Braten zu verarbeiten."

Meine Tiere dürfen mich alle nicht ohne Grund angreifen. Egal ob Hund Katze Hahn Henne Kanninchen etc.

suppenhahn
06.03.2012, 12:54
... einmal meine Schwiegermutter angegriffen...
Nein Nein ... und dieses mutige Tier haben Sie umgebracht? - ich hätte gutes Geld ausgelegt, um ihn unter Umständen auch nur zu leihen :laugh

eierdieb65
06.03.2012, 13:20
@star fresh:
Was habe ich denn missverstanden? oder nicht lesen können? oder geistig nicht verarbeiten können?
Der Hahn war unauffällig.
Dann hat er Dich das erste Mal ohne Vorankündigung angegriffen. (Da lebte dein Sohn schon und du hast nix gemacht)
Dann hat er dich zum2. Mal angegriffen (dein Sohn war immer noch unverletzt und Du hast nix gemacht)
3. Angriff (Keine Reaktion, dein Kind ist gesund)
4. Angriff ( Deine Schwiegermutter ist verletzt und der Hahn stirbt. Kind hoffentlich gesund)
Was Du an meinem posting vielleicht überlesen hast: Nach den 1. Anzeichen hättest du reagieren sollen (spätestens nach dem 1. Angriff)

Es versteht sich von selbst, dass ein Hahn, der Kinder attackiert, schneller stirbt als er "Gluck" sagen kann.
Aber ich bin mir sicher er hat "Vorankündigungen" gezeigt und da kann man manchmal was dagegen machen.

p.s.: Wenn ich an meine Schwimu denke: 100€ für so einen Hahn!!:o

LG
Willi

elanor
06.03.2012, 13:26
Nur 100 Euro?
Ich biete mehr und lege noch einen netten Hahn obendrauf... :D

LG, sonja

eierdieb65
06.03.2012, 13:38
Hallo elanor!
warum gibts eigentlich keinen SchwiegermutterHähne-Tauschring?
Wär doch genial oder?
z.b. Ich brauche den aggressivsten Hahn dens gibt am WE 10.-11. 3. biete 50€ usw.

Diverse Hähne dürften leben und diverse Schwiegersöhne hätten am WE was zu lachen!
LG
Willi

laila10
06.03.2012, 18:03
Unser Exemplar ist auch so einer. Mein Enkel (9) darf sich frei im Garten bewegen,und alles machen was er will. Keine Reaktion. Meine Tochter ebenfalls. Aber wehe,ich tauche auf. Ich kann mich nur da frei bewegen,wo auch der Althahn ist ,stehe unter dessen persönlichem Schutz. Bin ich aber in einer anderen Ecke des Gartens unterwegs, muss ich jederzeit damit rechnen,dass ich gekniffen,oder wenn ich mich bücke,an den Haaren gerissen werden.Ist ein echtes kleines A..loch,von fast 80 cm Höhe.


Laila10

elanor
06.03.2012, 19:06
@Willi

Oder wie wärs mit "Wanderhähnen"? Besonders schwiegermutter"freundliche" Hähne bekommen dann einen eigenen Terminkalender mit Bring- und Abholdienst...

LG, Sonja

Murmeltier
06.03.2012, 19:10
Ob irgend ein Hahn meine Schwiegermutter überlebt...

nutellabrot19
06.03.2012, 20:48
(http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_054.gif)http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_054.gif (http://www.smilies.4-user.de)
http://www.huehner-info.de/forum/image/png;base64,iVBORw0KGgoAAAANSUhEUgAAAC0AAAAZCAYAAAC l8achAAAABHNCSVQICAgIfAhkiAAAAyVJREFUWEftls1rU0EQw Ofl5aMmhIKmBAli6S1VwYuHehFFiqDi/+DFW/EgHrzp1bvgxYP0HxCsXjwoYntQ8QPUQ008iNhibU2TNHnJ+3Bn Xyfd7s57SchBD3mwyb7Z2Znfzs7OW4DxM47AOAL/PALWqARzs6mAbKx87o5sbxCekZyowKOAX71U7C38weP1vkx9Fa JWzgEPAo6AX6qbQLuCdpYeFqBScWHh9h8ozxyUZuLgE1FQcfI4 YJwXNY7A19e2DdPZyRTMnpiQ8jsLrpjfADX6+oSkLuj3rgOpea yOUZ/Go4DRXzqbBN/1pev8VAauXLZhutQUb8WAizgLrYNFLUQ/ePiuz8V33PKL57sAi7wlSyRpIpmAl09L4HZC+HI5A3M/Giy4AX3mZD54/s7cQnJ3+lhadnVgGufAt5oeXJjPQWWxBdd2XJacwBHIy9iQPmD DubmU8GOqGzn94n3dIjBTPZTowBhNatyCjhZbYKcsOP7oMCw/OyKN6DuCMgJH3aSAzuRsNr8NaHLKgaOMAw6XEv7quYzSQj6AZH rPVRw46icSFth2WNimS2aBM9KDABBOQAbLnzoq074+Fy1UUMGp 77uByNu96QQeaXx3YCrXK+E9VTbSNLoLztrVgVGX2wU8hG+/ZsH3TeesYSFEXc8L9X0vPJiqbmSkVSg1VXRYNKbC6gcRPyT47N RSMkWwSmDuck8gOLH0ed0A3JYHjjjAm0xNYKERLC4t1EXo0aVF 6Iu7d78GN24WAB1y4ASMJc91POhIaBdWv5s7xKZHXFqoEeKAaV wfW3rVhW+rjqzDGE2EVBvKcMxpuGETUe60A3hdnTQ+6Sw0RSuu guhQ3HbrOrfuiughFAKJeu22PdmwjzICrm90ZJRXPnqcWYiEjg NnLUUIVfC19RrUfznQ/O2IHO9Cazts2EcZjhHwhwqwUUY3EUdiP4Ga41ytjuA1xHj/ODVTg/mzE/LDoT4y0iK6bfH/5I0F1Z95Iy1IfyBoVCbwUaDRDt3e8CaHH47SIZC5u7Hly0OHOY wPd1EaGprA9TwlQ8P+R10942CH9fFf6f8FTc7EPLqPN4UAAAAA SUVORK5CYII=
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elanor
06.03.2012, 21:40
@Murmel
Vertausch doch deine Schwiegermutter...
Oder biete sie im Schweinehunde-Thread an. Wer mit solchen Schweinehunden fertig wird, hat bestimmt auch keine Angst vor Schwiegermüttern...

LG, Sonja

Irma64
07.03.2012, 17:33
Da klinke ich mich jetzt mal ein... heute morgen bin ich wie jeden Morgen zum füttern rüber zu den Hühnern. Unser marans Hahn Lancelot ist jetzt ein Jahr alt und war bisher immer friedlich - eher etwas ängstlich. Heute morgen hatte eine Henne ihr Ei auf den Boden gelegt. Ich wollte es aufheben, da hackt er mich plötzlich in die Hand. Na ja habe ich gedacht, vielleicht ist er gierig, weil er weiß das Futter kommt. Bin wieder raus und habe die Raufe voll Futter gemacht, dann wieder rein - da fliegt mich der Mistkerl doch an!!! Bin eben mit meinem Mann drüben gewesen. Der ist rein, Hahn macht nix - danach ich nochmal rein und wieder ein Angriff! Jetzt werde ich mal BE sammeln, damit ich noch eine Nachzucht habe, und dann ab in den Backofen.

LG Angelika

Trini
07.03.2012, 18:13
Na hauptsache er erfüllt wenigstens seinen Zweck zum Fortpflanzen und zum Mampfen *kopf schüttel* Was ihr alle so zart besaitet? Tötet ihr alles was euch angreift oder mal hackt? Hund, Katze...Kinder? So langsam schwillt mir der Kamm wenn ich sowas lese, aber wie ich ja bereits gesagt habe, jeder so wie er denkt. Nachvollziehbar ist das für mich allerdings nicht!

Irma64
07.03.2012, 18:20
eben - so wie jeder denkt... und da ich dieses Jahr wieder jede Menge Junghähne habe, suche ich mir doch lieber einen friedlicheren Gesellen aus.

LG Angelika

Nadita
07.03.2012, 18:40
Na hauptsache er erfüllt wenigstens seinen Zweck zum Fortpflanzen und zum Mampfen *kopf schüttel* Was ihr alle so zart besaitet? Tötet ihr alles was euch angreift oder mal hackt? Hund, Katze...Kinder? So langsam schwillt mir der Kamm wenn ich sowas lese, aber wie ich ja bereits gesagt habe, jeder so wie er denkt. Nachvollziehbar ist das für mich allerdings nicht!

Zart besaitet? Weil ich nicht zu sentimental bin, mich von einem aggressiven Hahn zu trennen? Weil ich nicht zulassen würde, dass 5kg Kämpfer-Hahn 15kg Sohn angreifen? (rein theoretisch gesprochen, mein Hahn geht Menschen aus dem Weg und ignoriert mich, ebenso die restlichen Hähne) Wenn das zart besaitet ist, dann bin ich das gerne, ja. Und ja, ich würde mit Sicherheit jedes meiner Tiere töten, was meinen Sohn angreift. Hast du Kinder??

Ich weiß nicht ob dir das entgangen ist, aber wir sprechen nicht von mal hacken oder einer Reaktion auf eine akut bedrohliche Situation... Es geht zumindest für mich um einen nicht vorhersehbaren Angriff ohne direkten Auslöser.

Bike
07.03.2012, 18:55
von zwerg wyandotten hähne weiss man ja das sie gute beschützer sind

ist bei meinem nicht anderst
aber bringt was er soll gute befruchtung!!
und außerdem dass tut doch nicht weh

Freddy
07.03.2012, 20:03
Na hauptsache er erfüllt wenigstens seinen Zweck zum Fortpflanzen und zum Mampfen *kopf schüttel* Was ihr alle so zart besaitet? Tötet ihr alles was euch angreift oder mal hackt? Hund, Katze...Kinder? So langsam schwillt mir der Kamm wenn ich sowas lese, aber wie ich ja bereits gesagt habe, jeder so wie er denkt. Nachvollziehbar ist das für mich allerdings nicht!

Hallo Trini, oh das muss es auch keineswegs. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einem Hahn & einem Hund. Ich - und auch einige andere Hüforianer hier - haben Hund & Hühner. Wer ein wenig Ahnung, Zeit zum beobachten & Wissen hat, erzieht seine Hunde so, dass sie keinen Menschen beißen.

Ich für meinen Teil habe zur Zeit 4 Hunde, seit ich 11 bin habe ich nen Hund & es hat bisher noch nie einer gebissen.
Meine Tochter wuchs mit Hunden auf & sie weiß durchaus, dass auch er sein Recht auf Ruhe hat ( z.B.).

Bei Hühnern sieht das aber anders aus.

So ein Hahn ist frei auf der Wiese, so schnell kann man gar nicht schauen, wie der einen angreifen kann.

Kaum auszudenken, wenn da ein Dreijähriger langgeht:o.

Ich denke da an die Nachrichten heute morgen, der spanische Stierkämpfer verlor durch des Stieres Horn ein Auge ( was ihm ganz recht geschah).

Man bedenke bitte, dass Hühner durchaus immense Sporen haben, die messerscharfe Verletzungen verursachen können.

Mit zart besaitet hat das ganze rein gar nichts zu tun, das wäre ne ganz schiefe Logik.
Für mein Kind bin ich verantwortlich & wenn meine Tochter von einem Hahn derart verletzt würde, dann hätte ich auf ganzer Linie versagt. Soviel zu verantwortungsvoller Tierhaltung!

Liebe Grüße Katja

Irma64
08.03.2012, 09:38
So... heute morgen bin ich mit Holzknüppel rein ..... er hat mich beäugt und sichtlich schwer geatmet...aber nichts gemacht. Vielleicht hat er sich gemerkt, dass mein Mann ihm gestern eine verpasst hat, als er mich angreifen wollte. Jetzt warte ich mal ab.

LG Angelika

suppenhahn
08.03.2012, 09:46
... Tötet ihr alles was euch angreift oder mal hackt?
Hatte auch ein solches Problem, hätte aber damit leben können, weil "das Luder" gegen mich nur ging, wenn ich seine Hühner anfasste - der Alpha war noch immer ich.:jaaaa:

Nur - konnte ich mir ausmalen, wenn ihm ein Kind "unkontrolliert" in die Quere kommt. Das hat mit Verantwortung zu tun, es ist kein Tötungswahn, ein gefährliches Tier aus dem Verkehr zu nehmen und dem Verzehr zuzuführen!

Ella1212
08.03.2012, 11:08
Gott da kriegt man ja Gänsehaut O.O
Ihr lasst aggressiv veranlagte Hähne nicht nur leben, ihr züchtet die Biester uach noch weiter?!
Selbst wenn ein Zaun Zwischen Kind und Huhn ist, Kinder sind erfinderisch, wie schnell ist das Ding auf und das Unglück geschehen! Sowas passiert aus dummen Zufällen.
Wenn Hühner so super eingesperrt sind das nix und niemand dran kommt braucht man auch keinen Wachhahn. Dann sind die Hühner doch sicher genug. Wenn die Viehcher aber ne Möglichkeit haben rauszukommen (meinetwegen drüber fliegen weil nur hoher Zaun ohneNetz) kann man sowas doch nciht allen ernstes Vermehren! Nem Hund der mir die Hand abbeissen will schmeiss ich doch auch kein Leckerle hinterher!
Schnallt der Hahn das nach dem ersten festen Tritt nicht ist er weg vom Fenster, den würd ich an Ort und Stelle schlachten und dann verschenken!

manharter
08.03.2012, 12:45
... also nachdem ich da so einige komische Dinge gelesen habe ... Hähne kann man nicht erziehen!!! ... Schläge - welcher Art und mit welchem Gegenstand auch immer - sind einfach nur Tierquälerei ...

... Totkuscheleien gehen mir auch gegen den Strich ... das Huhn ist nun mal kein Kuscheltier ... einige wenige Exemplare (meist Hybriden) kommen körperlich näher ... in den Arm hat mich jedoch noch kein Huhn genommen ... deshalb mache ich das auch nicht umgekehrt ... manche (!) Frauen sollten endlich begreifen, dass nicht jedes Tier (mag es auch noch so niedlich aussehen) dauernd gekuschelt werden will ... (Nutz)tiere haben gaaaanz andere Bedürfnisse ...

kniende Backmischung
08.03.2012, 13:02
Hi Manharter,
ich frag mich grad, wie das Huhn das hinkriegen soll - das Umarmen mein ich :laugh.

Eine meiner Hennen (sie ist keine Hybride, sondern eine Krüperin) hat, so scheint es, eine Vorliebe für mich: Wenn ich mich länger in ihrer Nähe aufhalte, dann fliegt sie mir kurzerhand auf die Schulter und lässt sich dort nieder. Sie geht auch nicht, wenn ich sie dann am Brustgefieder kraule. Im Gegenteil - manchmal ist es echt schwer, sie los zu werden:roll.

Ich werte das jetzt mal als so eine Art Umarmung - weil es dem Huhn wohl, anatomisch gesehen, anders nicht möglich ist.

Und mein Gockel sitzt gerne, sobald ich mich im Auslauf niedergelassen hab, auf meinem Oberschenkel und lässt sich den Hals kraulen. Der geht da nur runter, um nach dem Rechten (und dem Linken) zu sehen und, wenn ich dann noch da hocke, wo er mich verlassen hat, dann klettert der auch wieder hoch.

Ich behaupte, sagen zu können, dass die Huhns das nie tun würden, wenn sie es nicht selbst wollten :jaaaa:. Denen hat man einfach vergessen zu sagen, dass sie keine Kuscheltiere sind.

LG Silvia

elanor
08.03.2012, 14:09
@Silvia
Klar gibt es Ausnahmen. ;)
Meile leider getötete Italienerin flog mit täglich auf die Schulter, wo sie dann sitzenblieb, um gekrault oder herumgetragen zu werden. Und meine jetzige Zwergbrahma kommt auch immer neben mir auf dem Zaun sitzen und will gestreichelt werden. Alle anderen Hühner und Hähne fänden das wohl grässlich... Sie haben keine Angst, laufen einem ständig vor die Füße und sitzen beim Umgraben auch gerne auf dem Spaten - aber Anfassen! Neeee, bloß nicht. ;) Manche fressen aus der Hand, andere nicht. Aber wir haben ein seeeehr entspanntes Verhältnis zueinander, auch die Hähne und ich...

LG, Sonja

kniende Backmischung
08.03.2012, 14:32
Na, siehst du - du musst doch schon irgendwas richtig machen!;)

Ich sag ja auch nicht, dass alle das so wollen. Anfassen lassen sich alle meine Huhns, ohne großes Theater, die zappeln auch nicht rum. Aber, wer nicht freiwillig kommt, muss auch nur zu Routinekontrollen ran.

Es ging doch hier nur (mal wieder) um diese Verallgemeinerung, dass es schon sowas wie Quälerei ist, das Nutzgeflügel anzufassen.

Ich hab festgestellt, wenn sie es gewöhnt sind, dann sind sie viel weniger gestresst, wenn man dann wirklich "muss".

Mir ist auch klar, dass es bei einer Hand voll Hühnern sicher kein Problem darstellt, bei 30, 40 oder 50 Tieren wohl eher so nicht machbar ist.

Jeder so, wie er kann.

LG Silvia

Darwin
08.03.2012, 16:17
Meine leider getötete Italienerin flog mit täglich auf die Schulter,

Ja, so eine Geschichte habe ich als Kind auch erlebt. Eine junge Legehybride hatte sich irgendwie in mich verliebt; sie kam jedenfalls immer angerannt, wenn ich bei meiner Oma zu Besuch war, und flog auf meinen Schoß oder auf die Schulter, wo sie sich dann niederließ. Dem Huhn ging es ganz offensichtlich um meine Nähe und nicht um Futter; es war schon kurios. Ich war richtig traurig, als sie dann an Marekscher Lähme starb. Lang' ist's her...

Ella1212
08.03.2012, 16:20
@ Maharter: Zwischen Knuddeln und Attakieren gibt es schon noch Zwischenräume... und nur weil man einHuhn/ Hahn nicht kuscheln will muss man das Gegenteil noch lange nicht hinnehmen oder schlimmstenfalls noch vermehren.

manharter
08.03.2012, 16:54
@ Maharter: Zwischen Knuddeln und Attakieren gibt es schon noch Zwischenräume... und nur weil man einHuhn/ Hahn nicht kuscheln will muss man das Gegenteil noch lange nicht hinnehmen oder schlimmstenfalls noch vermehren.

... sage ich ja ... ich schlachte aggressive Tiere ... lies Dir doch durch, was ich sage ...

Bike
08.03.2012, 20:15
Gott da kriegt man ja Gänsehaut O.O
Ihr lasst aggressiv veranlagte Hähne nicht nur leben, ihr züchtet die Biester uach noch weiter?!
Selbst wenn ein Zaun Zwischen Kind und Huhn ist, Kinder sind erfinderisch, wie schnell ist das Ding auf und das Unglück geschehen! Sowas passiert aus dummen Zufällen.


also ich hab noch nie davon gehört das ein mensch von einem huhn schwer verletzt wurde *grins*

Freddy
08.03.2012, 20:21
also ich hab noch nie davon gehört das ein mensch von einem huhn schwer verletzt wurde *grins*

Hallo, wenn Du meinst, dass nicht jeder popelige Bundesbürger mit einer Verletzung, die durch ein Tier entsanden ist, in den Tagesnachrichten erwähnt wird, dann hast Du allerdings völlig recht. Woher sollte man dann auch wissen, zu welchen Verletzungen es denn tatsächlich kommen kann ?

Mariechen
08.03.2012, 20:36
also ich hab noch nie davon gehört das ein mensch von einem huhn schwer verletzt wurde *grins*

Ich bin als Kleinkind von unserem Hahn angegriffen worden, als ich (wie gewohnt) ins Hühnergehege wollte. Er flog mir direkt gegen das Gesicht. Davon war ich wirklich traumatisiert, so daß der Hahn abgeschafft wurde, die Angst aber lange blieb. Bis letztes Jahr konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, wie ich selber einen Hahn halten sollte. Es geht aber, denn außer einem ins Bein Zwicken, hat er mich nicht wieder belästigt.

Zudem hat mir ein Landwirt erzählt, daß sein Hahn mit den Sporen den Gummistiefel aufgeschlitzt hat, und es gibt wirklich Berichte, wo Hähne mit den Sporen Menschen verletzt haben.

Trini
08.03.2012, 20:52
Aber ich dachte man kann die Sporen feilen oder irgendwas drüber ziehen

Waldfrau2
08.03.2012, 22:46
Versuch das mal bei einem aggressiven Kandidaten....

nutellabrot19
08.03.2012, 23:27
das Huhn ist nun mal kein Kuscheltier ... einige wenige Exemplare (meist Hybriden) kommen körperlich näher ... ...

Ich denke, es kommt ganz aufs Tier an. Was Silvia und auch Darwin schildert, erlebe ich mit mindestens 4 -5 meiner Rassehühner, Hybriden habe ich nicht. Die Nähe suchen sie von ganz alleine, ums Futter gehts ihnen offensichtlich nicht.
Meinen sehr aggressiven deutschen Zwerghahn Joschi hätte ich nicht totkuscheln könnnen, weil ich ihn nicht gekriegt habe, einen weiteren angriffslustigen Hahn habe ich aber damit soweit bekommen, dass es nur noch zu einem Minirempeln ab und an kam.

Murmeltier
09.03.2012, 06:53
Versuch das mal bei einem aggressiven Kandidaten....

Zu zweit geht es ganz gut. Man fplückt hahn von der Stange und dreht inm auf die Rücken, mit Zange Sporenspitzen abknicksen und scharfe Kanten abpfeilen. Ein hält Hahn fest, anderer macht Sporen-Maniküre.

Trini
09.03.2012, 09:12
Jo, so hätte ich es auch gemacht...

Nadita
09.03.2012, 20:38
Es dürfte zb für ein Auge unwesentlich sein ob die Sporen spitz oder stumpf sind. Allein schon die Wucht, die ein Hahn entwickeln kann, dürfte für massive Verletzungen zb des Auges mehr als ausreichend sein. Und vor allem: wozu das Ganze? Eine Gefahr bleibt er weiterhin, er wird sich charakterlich nicht ändern, er wird diesen Charakterzug vererben. Wozu also einen solchen Hahn halten? Und fangt mir jetzt bitte nicht mit einer tollen Bindung oder was ind er Art an, dann würde er dieses Verhalten nicht zeigen! Wie oft ich bei der Anschaffung der Kämpfer vor aggressiven Hähnen gewarnt wurde, und dann les ich hier dass nicht die Kämpfer das Problem sind (da hier aggressives Verhalten gegen Menschen in keiner Zucht, die ich besucht habe, geduldet wird) sondern die angeblichen Kuscheln-ach so menschenbezogen-Schmuse-Puschelpopo-Rassen... Nette Geschichte, wirklich. Der Sinn leuchtet mir nach wie vor nicht ein.

Freddy
09.03.2012, 21:05
http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/p015.gif (http://%20http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/p015.gif%20)

Mir auch nicht. Aber braucht es auch nicht. Jeder ist letzten Endes für sich selbst verantwortlich.

Liebe Grüße Katja

laila10
09.03.2012, 22:34
Neulich wurde ich auch mal wieder von meinem Brahma-Junghahn angesprungen. Hatte mich nach etwas gebückt,und da rammte mich der Bursche aus dem Hinterhalt. Dann packte er mich an einer Haarsträhne. Das liebt er. Er setzt absolut nicht seine Krallen ein,er will mir nur an die Haare. Jetzt binde ich mir immer einen Zopf-und Ruhe ist. Jetzt bin ich langweilig,und er kommt nur noch zu mir,um mir was zu erzählen,oder um an meinen Schuhbändern zu zupfen.Komischer Vogel.


Laila10

Waldfrau2
10.03.2012, 10:26
Aha, ein Haar-Fetischist! Da glaube ich nicht wirklich an einen Angriff, sondern übersteigertes Interesse. Mir hat auch schon mal eine Henne regelmäßig auf die Brille gepickt, die fand die offenbar faszinierend. Und zwei junge Hähnchen haben mir an jedem losen Fädchen, das aus der Kleidung hing, rumgezerrt. Die fanden Haare auch interessant.

andot
10.03.2012, 10:33
ja, übersteigertes Interesse finde ich gut. hatte mal im Fernshen einen Bericht gesehen, da hiess es, dass die Angriffe gar keine richtigen Angriffe seine, sondern der Hahn den Menschen als Gruppenmitglied (Henne ) ansieht und dafür sorgen will, dass man endlich bei der Gruppe bleibt und nicht ständig ausbüchst, oder er halt nur bespringen will. :neee: keine Ahnung was ich davon halten soll.

Waldfrau2
10.03.2012, 10:55
Mag es sicherlich auch geben, aber bei meinem Fridolin war es eindeutig, bis hin zum Drohverhalten, auf- und abmarschieren und Stöckchen hochheben und wieder fallenlassen. Einmal habe ich ihn offensichtlich sehr irritiert, indem ich (außerhalb des Geheges, wo er innen auf und ab marschierte) einen Knüppel hochhob und wieder fallenließ.

Caecilie
11.03.2012, 12:28
@andot: Wenn er meine Hennen begattet, dann macht er eigentlich immer den Kratzfuß und die Überlegenheitsspirale. Bei mir hat er das bisher noch nicht gemacht.

LG Caecilie

Murmeltier
11.03.2012, 13:14
Mein 1. Australorpshahn hat mich nie bedroht oder angebalzt, hat immer Abstand gehalten, bis er mich eines tages bei Eierklau erwischt hat. Ab dem Zeitpunkt hat er mich ständig angegriefen. Er wollte sein Nachwuchs schutzen, dass kann man ihm nicht übel nehmen, denke ich.
Übrigens Sporen abrunden soll man als Vorbeugung manchmal auch bei ruhigen Hähnen machen, sonst kann passieren dass eine Henne bei Tretakt aufgeschlitz wird.

Blaugesperbert
12.04.2012, 17:03
Kann es sein dass Zwerg-Hähne nicht aggressiv werden?

Caecilie
12.04.2012, 17:04
Doch auch wieso nicht?

Blaugesperbert
12.04.2012, 17:32
Hab immer gedacht die wären zurückhaltender.

Caecilie
12.04.2012, 17:34
Kannst gerne mal vorbeigucken :laugh
Wobei dich kennt mein Hahn nicht, da ist er erstmal zurückhaltend..
Da ist es wie bei den Männern, keiner Hahn, großes Ego.. :rotwerd

LG Caecilie ;)

Blaugesperbert
12.04.2012, 17:38
Dann mach ich ihn nächstes mal halt nicht zahm, dann passiert das schon nicht!

laila10
12.04.2012, 18:21
Ich würde es mal versuchen,wie Waldfrau geschrieben hat- mit dem Stöckchen.Unser, von Hand aufgezogener Brahma Hahn hat mit meiner Tochter geflirtet, und ich wurde ständig gezwickt.
Bin dann direkt vor ihn gestanden, hab ein kleines Stöckchen hochgehoben, und es dann fallen lassen. Nach dem 3. Mal war Ruhe. Heute kann ich ihn sogar kraulen ohne angegangen zu werden.


Laila10

jana782
12.04.2012, 18:45
Übrigens Sporen abrunden soll man als Vorbeugung manchmal auch bei ruhigen Hähnen machen, sonst kann passieren dass eine Henne bei Tretakt aufgeschlitz wird.

Hallo murmel, mal blöd gefragt:

Wie rundest du die Sporen ab?

elanor
12.04.2012, 20:24
@Blausperber
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Zwerghähne eher zur Aggressivität neigen (ist wie bei kleinen Hunden *fg*). Die meinen manchmal, sie seien Strauße oder so.

LG, Sonja

Murmeltier
14.04.2012, 07:53
Hallo murmel, mal blöd gefragt:

Wie rundest du die Sporen ab?

schau mal da:

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/49857-Hahn-greift-mich-an?p=728328&viewfull=1#post728328

jana782
14.04.2012, 09:47
Guten morgen murmel, danke, lese ich durch!

suppenhahn
14.04.2012, 10:23
..., sonst kann passieren dass eine Henne bei Tretakt aufgeschlitz wird.
Die Sporen, ursächliche "Verteidigungswaffe" der Hähne:
Klar ist der Mensch in der Lage, "alles zu machen", nur - ich meine, die Evolution (Sporen sind ja nicht "angezüchtet") benötigt hier keine Korrektur und ich ermuntere alle, die auf diese Möglichkeit einer Verletzung durch Sporen beim Tretakt etwas mitzuteilen hätten, "um den Beitrag".

jana782
14.04.2012, 10:34
Ich war nur neugierig, weder ich, noch unsere Hennen haben bislang Probleme mit den XXL-Sporen des Hahnes!:)

Caecilie
08.06.2012, 13:58
Hallo,

leidiges Thema. Aber ich wollte meine neuesten Erkenntnisse mal mitteilen, falls es jemand ähnlich geht wie mir und meinem Hahn.
Seitdem ich nun die Milben völlig im Griff habe und keine mehr gesichtet habe, geht es auch mit den Hühnern bergauf. Der Hahn kräht wieder mehr und ist auch wieder angriffslustig. Wobei lustig ist es nach wie vor nicht.
Aber ich merke, dass es immmer dann so ist, wenn ich wieder das Zutrauen seiner Hennen bekomme. Es scheint einfach so was wie Eifersucht zu sein. Er will sie von mir weglocken und auch schon letztes Jahr ist mir aufgefallen, dass er oft kopuliert, wenn ich in der Nähe bin. Mir ist das klar geworden, als ich bei meinem Nachbar war und seine Hühner angeschaut hat. Er hat gar keinen Hahn und seine Hennen (obwohl ganz neu) sind sehr zahm und laufen ständig um die Füße rum (nicht falsch verstehen, sicher geht es auch mit Hahn gut). Nun ist ja klar, dass mein Hahn auch seine Hennen braucht, sonst hat er keinen richtigen Lebenssinn. Er will sie beschützen, sich um sie kümmern, Futter besorgen und ich bin für ihn wohl ein Nebenbuhler. Auffallend ist auch, dass er das nur bei mir macht. Vor anderen Menschen hat er Respekt.
Es läuft immer so ab: Wenn ich Futter bringe, rennen die Hennen los und er gleich mit (kein gutes Zeichen), vor allem rennt er schneller und überholt alle, um schnell bei mir zu sein und mich evtl. anzugreifen.
Dann verjage ich ihn bzw. stell mich ihm, er versucht mehrmal mich anzuspringen/fliegen (ohne ernsthaft mich zu verletzten)...irgendwann geht er krähend weg. Seine Hennen sind aber danach vorsichtiger mit mir, d.h. scheuer. Er ist immer so scheu oder undistanziert, wie seine Hennen es auch sind. Als drei Hennen gluckig waren und er nur mit der Ängstlichsten im Auslauf war (die sich nicht an mich rantraut) hat er stets Distanz gewahrt.
Wie es mir scheint, kann ich entweder nur Distanz zu allen Hühnern haben, mir Respekt verschaffen, aber mit Nähe (aus der Hand füttern etc.) ist da nichts - wenn ich den Hahn behalten will. Er kann sonst wohl nicht damit umgehen und seine Position will er behalten bzw. klar wissen.
Oder ich werd ihn früher oder später weggeben müssen, wenn sich die Situation auch dann nicht bessert. Denn ich möchte nicht immer von hinten attackiert werden. Komisch ist, dass auf dem selben Grundstück, wo wir wohnen schon mal ein aggressiver Hahn war, der aber alle angegriffen hat, denen er begegnet ist.

LG Caecilie

piaf
08.06.2012, 14:33
Hi

versuche eine Brücke zu bauen, indem Du ihm zuerst Futter gibst, dass er dann wieder seinen Hennen zeigen kann. Einen Kopf Salat z.B., mit dem er richtig zu tun hat, oder Dickwurz, was auch immer, nur ausreichend Arbeit muss es für ihn sein. Wenn er es bearbeitet bleib dabei, wenn er Dich angreifen will, zeigst Du ihm noch etwas anderes zu fressen. Manche Hähne lassen sich so auf Dauer steuern. Anfang des Jahres hatte ich noch 20 Hähne, jeder wollte anders überzeugt werden.....

manharter
08.06.2012, 17:32
... ich bezweifle, dass Dich der Hahn als "Nebenbuhler" sieht ... das bekommt jeder Hahn auf die Reihe, dass Du kein anderer Hahn bist ... ehrlich gesagt empfinde ich das alles als extremes Theater ... aggressive Hähne gehören geschlachtet, weil sie immer auch grob zu den Hennen sind ... basta ...

Caecilie
08.06.2012, 18:57
Hallo!

@piaf: Das mit dem Futter zeigen hab ich schonmal gemacht, hilft aber nur kurze Zeit. Soll ich ständig Futter dabei haben? Ich weiss ja nicht, wann er immer seinen "Rappel" hat. Außerdem haben die Hühner auch nicht grad einen kleinen Auslauf, dass ihnen langweilig sein könnte. Leider ist er aber derzeit nur mit zwei Hennen allein, weil die andern beiden glucken. Morgen kommen aber zwei weitere Zwerg-Wyandotten dazu. Vielleicht ist er damit erstmal beschäftigt.
Ich kann noch nicht mal jemand zeigen, wie er sich verhält, denn sobald jemand anderes dabei ist, ist er nicht normal bzw. respektvoll/distanzwahrend.

@manharter: Ja er merkt das schon, dass ich kein Hahn bin, aber trotzdem bin ich ein Rivale für ihn, wenn ich seine Hennen füttere und er nichts anbieten kann. Wenn ich mir das so überlege, würden sie ja immer angerannt kommen, wenn ich zu ihnen gehe (in der Hoffnung es gibt was) und er steht dumm da. Letzten Winter haben sie mir alle aus der Hand gefressen, auch der Hahn, jetzt ist er wohl zu stolz dafür.
Was meinst du mit Theater? Und ab wann ist ein Hahn aggressiv für dich?

LG Caecilie

Ella1212
08.06.2012, 19:10
Es gibt so viele, wirklich tolle Charakterhähne die geschlachtet werden müssen.... mach dir doch ne schöne Hähnchensuppe oder ne Pfanne und nimm lieber einen freundlichen Hahn auf. Die werden meißt sogar verschenkt weil der Halter sich ein schönes zu Hause wünscht. Von unserem Hähnen käme nie einer auf den Trichter uns anzugreifen.

Bettina&Frieda
08.06.2012, 19:35
Sodelle, dann oute ich mich mal.

Ich habs gründlich verbockt. Dachte ich doch, mit Geduld und Spucke und gutem Zaun und Futter und ausreichend Hennen und Platz und...und....und....wird aus meinem angriffslustigen Hahn ein geschmeidiges Federvieh. Hab rechtsrum und linksrum gedacht, dabei auf einem Bein gestanden und versucht meinen Namen zu tanzen. Und während ich mir die Augen eckig gelesen habe, über die Eigenschaften von Hähnen, ist das Monster in einem unbedachtem Augenblick unbemerkt auf meine zweijährige Enkelin los. Nur einen winzigen Moment nicht aufgepasst.

Nun mache ich mir die schlimmsten Vorwürfe, dass ich solch einen angriffslustigen Hahn nicht sofort in ein Hühnercurry verwandelt habe.

So dumm von mir, dass es erst zu diesem Unfall kommen musste, damit ich erkenne, dass ein gefährlicher Hahn in den Topf muss. Meine Gefühlsduselei hat meiner Enkelin fast das Augenlicht gekostet.

piaf
08.06.2012, 19:43
ständig Futter dabei zu haben meine ich nicht, cäcilie, er soll Dich eben nur etwas mehr mit positiver Erfahrung verbinden und wenn er weiss da kommt wahrscheinlich gleich das Superbuffet, mildert das den Feindeindruck in Richtung Erwartungshaltung. Für mich ist das keine Frage guter oder schlechter Charakter, einer ist eben revierbetonter, der andere weniger. Die aggressiveren Hähne waren bei mir bislang nicht wüst im Umgang mit den Hennen, dafür aber sehr wachsam gegenüber Greifvögeln und Co. Die Hunde werden bei mir interessanterweise nie angegriffen, auch nicht wenn sie ans Futter gehen, es ist also wirklich vornehmlich die Annäherung an die Damen, die so manchen Hahn stört.

@Bettina&Frieda
ich würde grundsätzlich kein so kleines Kind zu einem Hahn lassen, der offensichtlich revierbetonter ist, da kann aber der Hahn nichts dafür, er ist nicht schlecht, nur eben nicht so, wie ihr ihn gerne hättet. Ich mag dieses bestrafen nicht. Brat ihn Dir, das ist ja nun mal der Weg vieler Nutztiere, aber das als Bestrafung darzustellen finde ich irgendwo schräg. Du hast es nicht so direkt geschrieben, ich weiss, ich lese es aber immer wieder im Forum

Caecilie
08.06.2012, 20:08
Verstehe was du meinst piaf. Er ist auch immer so aufgeregt wenn ich komme und zittert oft mit dem Fuß. Er ist sich wohl unsicher, was ich vorhab. Ich brauch nur mal mit dem Besen rein gehen oder was anderem großen, weicht er zurück in die letzte Ecke und tut nix. Wie sind deine Erfahrungen darüber, wie lange er sich das merkt, dass ich ihm Futter gebracht hab? Ich hab ja schon Angelmaden hingestreut, wo er die Hennen gerufen hat und dann haben sie gescharrt. Da weiß ich manchmal nicht, ob er realisiert, dass das von mir kam oder ob es untergegangen ist in der Aufregung um die Maden. Ich stelle auch fest, dass die Hühner entweder Weichfutter oder Melone bekommen. Salatfreunde sind sie nicht, haben ja viel grün. Und Obstfreunde anscheinend auch nicht so, es sei denn Melone ist es.
Somit haben sie nicht viel Beschäftigung. Was kann man noch machen als Beschäftigung für den Hahn?

LG Caecilie

Ella1212
08.06.2012, 20:08
Ich glaub sie möchte den Hahn damit nicht bestrafen. DAs würd er nicht verstehen und das nciht nur weil er da ohnehin keine Lehre drauß ziehen kann als Curry. Unfälle passieren (nciht nur mit Tieren). Kein Mensch ist immer 100%ig, darum sollte man die Risiken am Besten minimieren und solche Tiere nciht in der Nähe von Kindern und freien Passanten halten.
Wie nannte man das, Murphys law? "Alles, was passieren kannw ird auch passieren?" Komm grad nich ganz drauf...

@ Bettina: Das tut mir echt leid für sie! Bleibende Schäden hat sie aber nicht oder?
Das hört man immer wieder... ein Moment in dem man nicht guckt...
Lieber einen der Hähne adoptieren die sonst im Pott landen obwohl sie doch für die meißten soviel besser geeignet wären als so ein aggressives Tier.

Bettina&Frieda
08.06.2012, 20:12
:laugh Na, du glaubst doch nicht allen Ernstes, ich lasse ein Kleinkind mit einem auffällig angriffslustigen Hahn zusammen. Dann müsste ich wohl mit ins Hühnercurry.

....Bestrafung.....? Kann ich nicht nach vollziehen.
Für mich ist es (inzwischen) eine logische Folge, dass ein angriffslustiger Hahn von mir nicht mehr geduldet wird.

Bettina&Frieda
08.06.2012, 20:23
Verstehe was du meinst piaf. Er ist auch immer so aufgeregt wenn ich komme und zittert oft mit dem Fuß. Er ist sich wohl unsicher, was ich vorhab. Ich brauch nur mal mit dem Besen rein gehen oder was anderem großen, weicht er zurück in die letzte Ecke und tut nix. Wie sind deine Erfahrungen darüber, wie lange er sich das merkt, dass ich ihm Futter gebracht hab? Ich hab ja schon Angelmaden hingestreut, wo er die Hennen gerufen hat und dann haben sie gescharrt. Da weiß ich manchmal nicht, ob er realisiert, dass das von mir kam oder ob es untergegangen ist in der Aufregung um die Maden. Ich stelle auch fest, dass die Hühner entweder Weichfutter oder Melone bekommen. Salatfreunde sind sie nicht, haben ja viel grün. Und Obstfreunde anscheinend auch nicht so, es sei denn Melone ist es.
Somit haben sie nicht viel Beschäftigung. Was kann man noch machen als Beschäftigung für den Hahn?

LG Caecilie

Nichts für ungut Caecilie, genau solche Gedanken haben mich auch beschäftigt. Mein Hahn hatte 3000qm wunderbares Gelände und 12 Hennen zu Verfügung. Trotzdem ist er aus 20m Entfernung angeschossen, um Menschen anzugreifen. Ich bezweifele, dass ausreichend Abwechslung und Beschäftigung einen Hahn geschmeidig macht.

Laura
08.06.2012, 20:30
Hallo Caecilie,
was macht dein Hahn, wenn du ihn aus der Hand füttern willst? Irgendetwas Kleines,eine Nudel oder so.
Gruß, Laura

Bettina&Frieda
08.06.2012, 20:35
@ Bettina: Das tut mir echt leid für sie! Bleibende Schäden hat sie aber nicht oder?
Der Hahn hat sie derbe umgeworfen und ihr Gesicht zerkratzt.

Das hört man immer wieder... ein Moment in dem man nicht guckt...
Ich habe abends die Stalltür geschlossen, weil alle Hühner schon im Haus waren und schläfrig auf ihren Stangen saßen. Da ist er raus geschossen....:o

Lieber einen der Hähne adoptieren die sonst im Pott landen obwohl sie doch für die meisten soviel besser geeignet wären als so ein aggressives Tier.
Ja, dann wäre ich wohl ein williger Anwärter für einen friedlichen Hahn.



Viele Grüße Bettina

piaf
08.06.2012, 20:35
ich würde ein Kleinkind sowieso nicht in eine solche Situation bringen, auch nicht wenn ein Tier friedlich erscheint, ein Kind in diesem Alter hat einfach nichts entgegenzusetzen. Ich weiss Du hast das mit dem Bestrafen nicht geschrieben, es ist aber immer wieder im Forum so formuliert. Es würde einem nicht einfallen ein Kind auf einen Bullen zukrabbeln zu lassen, warum dann auf einen Hahn. Als Hoftiere sind die Tiere nicht ganz so Handsome wie Haustiere, das muss man immer im Hinterkopf haben.

@cäcilie
wenn ein Hahn öfter gegen mich geht, spreche ich ihn bevor er überhaupt ansetzt an, um seinen ersten Schritt zu unterlaufen. In der Küche gibts ja immer Überstände, mal sinds die Blätter von Radieschen, mal Nudeln, Reis. Die dicken Rüben werden gerne als Hälften bepickt. Ich kenne das auch, manche sind Salatfreaks, andere wieder werfen sich auf Obst, manche auf Ei, die Vielfalt machts. Gut laufen auch Körnchen in Erde oder richtige Rasenstücke, die wüst bearbeitet werden

Caecilie
08.06.2012, 20:50
@laura: Wenn mein Hahn friedlich ist und aus der Hand frißt macht er nichts, aber manchmal wenn ich ins Gehege geh, komme ich gar nicht dazu, da macht er schon anstalten mich anzuflattern.

@bettina: Ist das der Hahn auf deinem Forenbild der Aggressive? Ja vielleicht muss ich das früher oder später machen, daran denken, ihn wegzugeben - lang mach ich das Theater auch nich mehr mit. Ein halbes Jahr geht das schon so - mit ab und zu einigen Wochen Unterbrechung. Was soll man davon bloß halten. Hormone hat er ausreichend, ja klar. Aber das bringt mich auch nicht weiter. Die einen sagen, schlachten, die anderen Zwangskuscheln, wieder andere sich ihm im Kampf stellen ...undundund. Das ein oder andere hab ich probiert, aber naja ich kenne nur einen Hahn bisher und würde dann wohl auch keinen Hahn mehr nehmen, wenn ich ihn weggeben sollte.
Aber ich hadere noch mit mir. Ich will noch nicht aufgeben.

LG Caecilie

Bettina&Frieda
08.06.2012, 20:51
Piaf, wir kenne uns nicht persönlich. Deshalb kannst du nicht wissen, dass hier keiner sorglos mit der Verantwortung Mensch/Tier umgeht.

Ich habe über diesen Vorfall berichtet, um genau auf diese Gefahren hin zu weisen. Es gibt keine absolute Absicherung. Das habe ich nun erfahren. Jeder, der auf eine Wandlung seines Hahns hofft, nimmt dieses Risiko in Kauf.

Später ist man immer klüger.....

Bettina&Frieda
08.06.2012, 20:58
@bettina: Ist das der Hahn auf deinem Forenbild der Aggressive? Ja vielleicht muss ich das früher oder später machen, daran denken, ihn wegzugeben - lang mach ich das Theater auch nich mehr mit. Ein halbes Jahr geht das schon so - mit ab und zu einigen Wochen Unterbrechung. Was soll man davon bloß halten. Hormone hat er ausreichend, ja klar. Aber das bringt mich auch nicht weiter. Die einen sagen, schlachten, die anderen Zwangskuscheln, wieder andere sich ihm im Kampf stellen ...undundund. Das ein oder andere hab ich probiert, aber naja ich kenne nur einen Hahn bisher und würde dann wohl auch keinen Hahn mehr nehmen, wenn ich ihn weggeben sollte.
Aber ich hadere noch mit mir. Ich will noch nicht aufgeben.

LG Caecilie

Weggeben.....wohin denn? Das hatte ich mir auch überlegt. Aber das verschiebt doch nur das Problem auf den anderen Besitzer.

Ich wollte auch nicht so schnell aufgeben und habe Literatur kiloweise verschlungen, jeden Hühnerhalter auf das Problem angequatscht. In der Zwischenzeit hat der Hahn die Zeit genutzt, um seine Kampftechnik zu trainieren.

Caecilie
08.06.2012, 21:06
..und was hast du nun gemacht?

Bettina&Frieda
08.06.2012, 21:10
Sonntag geht er zum Schlachter.

Laura
08.06.2012, 21:20
Hallo Caecilie,
ich hoffe mal nicht, daß er dein hingehaltenes Futter sofort frißt. Normalerweise gibt er die ersten Häppchen an seine Damen weiter. Macht er das nicht, ist er so auf dich und dein Verhalten ihm gegenüber fixiert, daß er darüber sogar seine Aufgaben vergisst. Dann dürfte dir die Entscheidung über sein Verbleiben leichter fallen. Es erfordert viel Zeit und Geduld solch einen Hahn zu lenken und es wird nur funktionieren, wenn er außer dem Anspringen normale Hahn typische Verhaltensweisen zeigt.
Gruß, Laura

Caecilie
08.06.2012, 21:27
@Laura: Doch er frißt das, was ich ihm gebe. Ich wunder mich da auch, weil wenn ich etwas hinwerfe, bietet er es eher den Damen an.

@Bettina: Verstehe... aussichtslos.

LG Caecilie

Ella1212
08.06.2012, 21:35
Na wenn er nicht nur als "Haustier" sondern auch als Hahn nicht funktioniert gäb es da für mich noch weniger Grund kein BBQ zu veranstalten....

Caecilie
08.06.2012, 21:41
@Ella: Ich kann bzw. will meine Hühner nicht schlachten.

@Laura: Hast du schon mal einen angriffslustigen Hahn gehabt? Was ist passiert und was hast du gemacht?

LG Caecilie

Laura
08.06.2012, 22:49
Hallo Caecilie,
ich kenne diese Hähne noch aus meiner Kindheit, wo immer Gewalt mit Gewalt beantwortet wurde. Bei solch einem Hahn durften wir Kinder den Auslauf nicht mehr betreten. Sein Verhalten geändert hat so ein getretener Hahn nie. Meine ersten Hähne waren total unauffällig, aber auch langweilig. Mittlerweile selektiere ich die Nachwuchshähne nach ihrem Verhalten. 2-3 Hähne sollten da immer dabei sein. Es ist total spannend zu sehen, was so ein charaktervoller Hahn alles drauf hat. Wenn sie so 8-9 Monate alt sind, kommt für manch hormongesteuerten Überflieger das Aus. Ein Hahn, der seine Herde nicht beschützt, sondern nur dominiert, muß weg. Leider gibt es keinen geheimen Plan, wodurch du einen Hahn ruhig stellst. Ich habe gelernt einiges vom Verhalten eines Hahnes zu verstehen und ihn dadurch zu lenken. Mein jetziger Althahn ist 5 Jahre alt und kein zahmes Haustier. Bei dem vielen Raubzeug, was wir hier haben, kann ich keinen Schisser gebrauchen. Im Frühjahr/Sommer steigen auch bei ihm wieder die Hormone und wir zwei müssen dann die Rangfolge klären. Später im Jahr wird er ruhiger, aber ich würde ihm nie den Rücken zuwenden. Er ist noch nie getreten worden, auch andere Personen, die so einem Hahn gerne mal zeigen wollten, wie stark sie sind, bekamen dazu nie die Gelegenheit. In den ersten Jahren, war Wasser das Mittel der Wahl, wenn er nur noch Angriff im Sinn hatte. Aber mittlerweile erkenne ich die Signale früher und geh ihn konsequent an. Er ist also nicht zahm geworden, sondern ich habe mein Verhalten angepasst.

Gruß, Laura

Okina75
09.06.2012, 01:19
Hy!


aggressive Hähne gehören geschlachtet, weil sie immer auch grob zu den Hennen sind ... basta ...
Manharter, entschuldige, aber das ist Käse! Mein Javaneser ist im Umgang mit Hennen und den Küken der aufmerksamste, fürsorglichste und um Sicherheit besorgteste Kerl, den man sich wünschen kann. Erst gestern, als die Küken drei Wochen alt waren, hat er die Glucke erstmals wieder getreten (und sie sich nicht mehr gewehrt, probeweise mal angesetzt hatte er, als die Küken zweieinhalb Wochen alt waren), und auch die drei kleinen Hähne bei den Küken haben an einem Tag durchaus mal eine von ihm auf's Dach bekommen, weil die Küken jetzt so in die Rangfindungsphase kommen, und sich öfter am Tag mal kabbeln.
Ansonsten aber macht er denen Futter klein, bietet es ihnen an, ganz wie die Glucke, und fällt in eine richtiggehende Starre, wenn die Küken ihm um den Schnabel wuseln. Als Familienvater und Mann eine einwandfreie Granate, der Erni...
Aber zum täglichen Umgang mit Menschen nur bedingt geeignet.
Solange er mit der menschenfreundlichen Glucke und den Küken zusammen ist, war er die letzten zwei Wochen zu 98 % ein richtig umgänglicher, netter Kerl, dem unsere Nähe oder Annäherung kaum etwas ausmachte, ich konnte ohne weiteres auf einen Meter rangehen und mich neben die nachmittägliche Gefiederpflege- Siesta setzen. Hat ihm keinerlei Imponieren oder was auch immer geartetes entlockt.
Dann hat er aber gestern zwei neue Hennen kennen gelernt, war nicht mehr ständig um die Glucke rum, und wie auf Bestellung war er wieder die alte Knallschote. Lief einen an, krähte einem rotzfrech minutenlang ins Gesicht, und des Geweses mehr... Konnte verstehen, dass er erst mal aller Welt zeigen muss, dass die neuen seine sind, aber er und andere Hennen als die führende Glucke: Geht nicht gut!
Vor allem musste ich ihm gestern zweimal Saures geben, weil das erste Mal, auch mit Wasser, nicht mehr fruchtete. Da hat die feige Tröte sich eben neben die Küken und die Glucke gestellt und mich angekräht, und ich konnte nicht an ihn ran, weil er mit seinem hysterischen Alarmgegacker die so alarmiert hatte, dass die Glucke mit den Küken sich zweimal für über eine halbe Stunde vor mir versteckte.
Das ist richtig harter Tobak gewesen, und immer wieder so... Sind die Küken und die Glucke nach vier/ fünf Tagen so an mich gewöhnt, dass ich auf cm ran kann, reicht ein einziger Ausfall gegen den mal wieder provozierenden Hahn, dass diese lang aufgebaute Vertrautheit in Sekunden Geschichte ist... Und wie gesagt, hat man ihm Saures gegeben, gibt er bei jeder Bewegung, jedem Näherkommen sein Alarmgegacker von sich, und macht alles kirre, was Huhn ist.
Daaa ist der böse Feind, Achtung!!!
Finde ich ausgesprochen zum Brechen, und weit schlimmer als seine Attacken. Als Kämpferabkömmling von den Sunda- Inseln hat er seinen eigenen Angriffsstil. Macht erstmal den dicken Max, und nähert man sich ihm, haut er erstmal ab, bleibt immer einen halben oder ganzen Meter vor einem.
Geht man dann/ dreht im den Rücken, kommt er einem wieder dick und breit. Er lässt einen niemals nahe an sich heran, Bodytouch ist unmöglich, und er hat mich beim Angriff auch noch nie berührt. Er hat so eine hinhaltende, eher zermürbende als niederschlagende Kampfweise, was man auch daran sieht, dass sowohl mein Sebright- Althahn als auch der Lohmann Braun- Hahn im Zivi Kragen stellten und dann auch ohne lange zu fackeln an den Mann gingen.
Diesen Kameraden konnte/ kann man durch's "Hahnenfußball" wirklich länger währenden Respekt einbleuen, denn das ist die Sprache, die sie sprechen und verstehen, aber beim Javanesen auf die Tour? Keine Chance.
Bei ihm "hilft" nur, voll auf's Ganze gehen. Also Wasser nach ihm schütten (Plastik)Eimer schmeißen, jagen wie der Deibel die Seele. Und dennoch hält das bestenfalls 6 Tage an. Jetzt beim letzten Mal keimte schon das Pflänzchen der Hoffnung, dass er's nun geschnallt und akzeptiert hätte, als nach 6 Tagen immer noch alles tutti war, und gestern dann prompt wieder Arschkarte...
Ich bin eigentlich nicht für solche altbäuerlichen Tierquälereien, aber beim nächsten Mal erwäge ich ernsthaft, ihn wirklich mal zu schnappen und ins Regenfass zu tunken. Halte ich für völlig beknackt, diese Technik, aber ich will ihn nicht kalt machen, eben weil er zu den Hennen und Küken das Ideal eines Hahnes ist, und schön zudem, sowie ehrlich ganz in Ordnung, wenn er gemäßigt ist, und darum ist das so irgendwie mein letzter Strohhalm!
Schütte ich Wasser nach ihm, ist er sowieso schneller, ich treffe ihn nie, und fliegen kann er auch 1a... Ist also nicht der wahre Jakob... Wasserschlauch haben wir nicht, nur Brunnen und Regenfass, spritzen fällt also auch flach.
Ich will es ihm dermassen austreiben, dass es ihm weiterhin gut geht, aber er mir mit seinen hysterischen Anfällen hinterher nicht immer wieder die Hennen und Küken scheu macht, die ihm natürlich auf's Wort glauben, und außerdem ohnehin alles auch auf sich beziehen...

Wie Du, Laura, erkenne ich die Signale auf Anhieb, und hole dann auch gleich 'nen Eimer Wasser. Aber gehe ich dann damit auf ihn zu, fängt sofort das Alarmgegacker an. Gehe ich weg, stänkert er, gehe ich wieder hin, Alarmgegacker, und desgleichen immer so weiter... Also muss ich einen günstigen Moment abwarten, in dem ich ihn separieren kann, und dann gib' ihm! Und die Hennen und Küken kriegen das dennoch mit, und beziehen das natürlich haarklein auf sich... Es ist echt ein Riesenmist. Große Klappe hat er, ist aber, ich will bald sagen, der letzte Feigling... Macht groß, aber kommt man ihm dann, macht er sich in die Hose...
Zieht der Wassertonnentrick nicht, der inzwischen wirklich meine letzte große Waffe und Hoffnung ist, kommt er auf's Pachtland zu den Hirschen, wo wir nur alle zwei/ drei Tage sind, in die Voliere, und kriegt die überschüssigen Hennen dazu...
Dann wird er sicherlich scheuer, aber vielleicht auch wesentlich entspannter. Und der Sebrighthahn und die Seinen kommen dann zu uns ans Haus. Mit seinen Attäckchens komme ich klar, seinem Bodycheck- Kampfstil kann ich begegnen, und seit dem letzten Mal sind auch schon wieder über drei Monate um, von daher geht es mit dem also.
Ach, die Hähne... Leider braucht man sie, und hat nicht immer Lust, 20 durchzuprobieren, bis man mal einen angenehmen erwischt :(. Der/ mein Javaneser ist aus Kunstbrut.
Ich hoffe ehrlich, dass in den vier Javaneser- Eiern, die nächste Woche schlüpfen, inzwischen reinrassige Küken stecken, und ein Hahn dabei ist, der dann, aus Naturbrut, hoffentlich menschen- ignoranter ist, denn ich habe mir die Javaneser ja auch nicht angeschafft, um sie nur dreimal die Woche zu sehen...

Gruß, Andreas

Caecilie
09.06.2012, 19:05
Hallo.

@Laura: Was sind das denn für Methoden, beschreib doch bitte mal. Wie gehst du mit ihm um. Wasser mach ich auch ab und zu. Aber soll ich jetzt 10 Jahre lang Wasser mit ins Gehege nehmen, weil ich ihn behalten will? Ist doch blöd...

@Andreas: Ich glaube wir haben wirklich sehr ähnliche Hähne. Kann das genau nachvollziehen, Alarmgegacker, Angriff unbemerkt oder von hinten und dann noch feige, wenns drauf ankommt und ich es ausfechten will mit ihm.
Aber so ist er ein liebevoller Hahn zu seinen Hennen jedenfalls. Zeigt das Nest, bereitet es vor, warnt und schützt, sucht so oft für seine Hennen das Futter und sie sind auch immer bei ihm und meiden ihn nicht.
Tja leicht hat man es nicht, wenn man nicht gleich schlachten will...

LG Caecilie

piaf
09.06.2012, 19:25
ich denke Lauras Satzschluss "(.....) ich habe mein Verhalten angepasst" ist entscheidend. Ich weiss gar nicht genau wie viele Hähne ich hier schon durchgeschleust habe und wie oft ich mich in alle Richtungen drehen musste, um einen Zugang zu bekommen. Letztendlich hat aber das Wissen, was da jetzt gleich auf mich zukommen wird, den Weg zu jedem geebnet. Ich habe überhaupt keine Lust und auch keinen Nerv mit Hähnen erstmal in Therapie zu gehen, Bibliotheken zu durchlesen oder sonstiges, ich prüfe das jeweilige Hähnchen lediglich in kürzester Zeit auf seine speziellen Verhaltensmerkmale und sehe dann täglich schon an den ersten 3-4 Schritten, in welche Richtung die Laune heute geht. Manche greifen mich nie an, andere nur alle paar Wochen, besondere Spezialisten suchen täglich ihren Einsatz, aber alles lässt sich händeln. Streitsucher spreche ich bevor sie überhaupt den Schnabel aufmachen an, lasse kurz eine Metallschaufel krachend fallen, der Hahn zuckt zusammen und ich nutze diesen Moment der Schwäche und lege ihm "Beute vor die Nase", die er dann tockernd den Damen zeigen muss, er kann nicht anders. Parallel schnappe ich mir eine Henne, der Hahn sieht das und startet zum Angriff, schon fällt die Schaufel wieder laut knallend, ich warne den Hahn kurz , behalte das Huhn noch auf dem Arm und setze es ihm dann direkt vor die Nase. Damit sind wir dann für den Tag durch und in den Folgestunden reicht es ihn kurz zu ermahnen, wenn er Anzeichen zum Angriff zeigt. Bei den meisten verliert sich auf die Dauer die Kampfeslust, verringert sich zumindest deutlich. Ich hatte nur einmal einen Italiener, der mich 8 seiner insgesamt 10 Lebensjahre täglich wenigstens einmal angesprungen hat. Von ihm habe ich die meisten Hähnchentricks gelernt, das hatte also auch seinen Sinn

Okina75
09.06.2012, 23:53
Hy!

Cäcilie, ja, das hört sich ganz bekannt auch für mich an...

Piaf, wie wäre es, wenn Du mal sowas wie einen Leitsatz wie "How to... mit Hähnen" erstellst? Deine Erfahrungen klingen wirklich reichhaltig und fundiert.
Ich bin auf's Hahnkillen absolut nicht scharf. Auch ich sehe oder höre auch schon in den ersten Minuten, wie der Missjöh heute drauf zu sein beliebt, und stelle mich drauf ein. Da es aber wie gesagt nur maximal 6 Tage lang fruchtet, und ich keine Lust habe, jede Woche wieder das Exempel durch zu statuieren (wie erwähnt auch vor dem Hintergrund Vertrautheit von Nachwuchs und Hennen), gibts beim nächsten Mal wirklich die für mich zweit- extremste Kur, das Regenfass (die aber auch nur, wenn das Wetter entsprechend ist, also warm/ sonnig, damit er schnell wieder trocken ist), und wenn das auch nicht mindestens 10 Tage fruchtet, ab in die Voliere bei den Hirschen, wo er seinen Buschhuhn- Ahnen dann Ehre machen kann...

Laura
10.06.2012, 00:08
Hallo Andreas,
deine Beschreibung von Glucke, Kücken und Hahn trifft es genau. Das macht nicht jeder Hahn, ein junger schon mal gar nicht. Meine Glucken dürfen unseren Garten nutzen bei ihrem Freilauf. Daher habe ich den Vorteil, wenn ich den Hahn dazu bitte, kommt er in meinem Bereich. Und in meinem Revier gelten meine Regeln, sonst fliegt er raus. Du glaubst nicht wie schnell er das gelernt hat. Das ist schon ein Schauspiel für sich, wenn so ein großer Kerl (Sussex-Italienermix) auf Zuruf angewackelt kommt und Kindermädchen spielt. Meistens will er nach einer halben Stunde wieder zu seinen Damen zurück. Aber in dieser Zeit ist er wie ausgewechselt. Keine Angriffe, keine Anmache. Anfassen darf man ihn auch im Garten nicht, aber ansonsten kann man ziemlich viel mit ihm anstellen. Nach seinem Babysitterdienst darf er noch Staubsauger spielen und die Futterreste der Glucke verspeisen und dann gehts zurück in den Auslauf. Dort läuft er erst mal den Junghähnen nach, beglückt seine Damen und stellt sich mir mit voller Breitseite in den Weg, wenn ich ihm in den Auslauf folge. In seinem Bereich muß ich darauf achten, daß er mir Repekt zollt, sonst kommt der Rempler von hinten. Ich gehe links um die Tanne, er rennt rechts herum um sich mir dann in den Weg zu stellen. Also muß ich schneller sein und ihm zuvorkommen. Je nachdem wie ernsthaft er es meint, spielen wir dann noch etwas Nachlauf. Natürlich habe ich dafür nicht jeden Tag Zeit, aber machmal bettelt er gerade zu nach Aufmerksamkeit. Je früher man so einen Hahn bei seinem Angriffsverhalten stört, um so einfacher wird es. Manchmal denke ich , er ist direkt dankbar für so eine schnelle Störung, dann kann er sich endlich wieder seinen Hennen zuwenden. Aber die Störung muß immer vor dem Angriff stattfinden, sonst ist es ja nur eine Reaktion auf seinen Angriff. Wirklich helfen kann nur eine genaue Beobachtung des Hahnes, um seine Signale zu erkennen. Bei meinem Hahn hat es sich gelohnt.
Gruß, Laura

kniende Backmischung
10.06.2012, 00:53
Hallo zusammen,

nur mal so n Zwischen-Einwurf: Mein Hahn Lisa ist auch nicht immer gleich gut drauf. Er ist an manchen Tagen so aufgeregt, dass er mit dem Schnabel nach mir haut. An anderen Tagen kommt er zu mir und klettert auf meinen Schoß, um sich von mir am Bauch kraulen zu lassen. (Diese Momente sind einfach traumhaft :roll)

Kürzlich hat er sich auf die Schuhe meines Sohnes gestürzt. Der hatte grell neonfarbene Schnürsenkel dran, sowas kann Lisa gar nicht leiden.

Mein Sohn (13 J.) hats auf den Punkt gebracht. Er meinte, Hähne hätten so was wie das Asperger-Syndrom. Sie können auch kleinste Veränderungen nicht ertragen und reagieren dann aufgebracht.

So lange er mich nicht offensichtlich bekämpft, sehe ich ihm kleine Frechheiten nach. Mit seinen Hühnern geht er im Übrigen genauso um.

LG Silvia

Waldfrau2
10.06.2012, 11:21
Hallo Cäcilie,

ich hatte einen Italiener-Leghorn-Mix (Fridolin), der Deinem Hahn sicherlich ähnlich war, insbesondere das Beinchen-Zittern hatte er auch. Ich hatte den Eindruck, daß er nicht in sich ruhte, evtl. ein schwaches Selbstbewußtsein hatte und das durch aggressives Gehabe ausgleichen mußte. Die Hennen mochten ihn und er sie, er paßte auch ganz gut auf. Aber sobald ich ihm den Rücken zudrehte, hatte ich ihn im Genick. Ich konnte mich überhaupt nicht um die Hennen kümmern, weil er das gar nicht gut fand, und das fand ich sehr schade. Er hat mir nie aus der Hand gefressen, denn sobald ich auf ca. 1m rankam, war er weg, daher fielen auch sämtliche Maßnahmen wie das genannte Zwangskuscheln oder so aus. Ich habe nichts getan, um ihn dazu zu veranlassen, ich habe mich bei ihm exakt gleich benommen wie bei seinem Bruder, den ich davor hatte, nur war der ein lebhafter, selbstbewußter Hahn, der mir immer aus der Hand gefressen (bzw. das Futter seinen Damen gegeben) hat, ihm konnte ich völlig vertrauen. Aber Fridolins Verhalten hat sich überhaupt nicht verändert, es ist eher nur schlimmer geworden. Seltsamerweise habe ich für ihn sogar eine neue Stelle gefunden, wenn das nicht geklappt hätte, hätte ich ihn aber schlachten lassen. Zum einen hat es den Spaß mit den Hühnern sehr verdorben, keine Hennen mehr aus der Hand füttern, nur schnell rein, Leckerli auskippen, wieder raus, und bei allem anderen ständig Augen am Hinterkopf entwickeln, zum anderen gibt es ja viele liebe junge Hähne, die geschlachtet werden, weil sich kein Platz für sie findet. Dann doch lieber diesen Hahn schlachten lassen, der nicht nett ist und der schon ein Leben mit Hennen gehabt hat und einem netten jungen Hähnchen eine Chance geben. Meine Meinung jedenfalls.

Wenn man der Ansicht ist, daß man mit dem Hahn umgehen kann und keine Kinder im Gefährdungsbereich sein können, dann ok, kann man es laufen lassen. Bei mir war noch das Problem, daß man das kleine Hühnerhaus nur pflegen konnte, indem man sich in die Öffnungen bückt, und dann hatte ich sofort wieder den Hahn im Genick sitzen.

Caecilie
10.06.2012, 13:20
Hallo,

danke für eure Antworten. Nunja ich hab ja nun auch keinen großen Hahn. Es ist ja auch so: Er hat mich noch nie ernsthaft verletzt und ich bin ein ganzes Stück größer, was soll er schon anrichten. Kinder sind hier auch keine. Sporen sind noch nicht ausgebildet. Vielleicht machen wir uns alle viel zu verrückt. Andreas du hast doch auch Zwerghähne oder?
Also ich begegne ihn jetzt mal mit Ruhe und Gelassenheit, soweit ich es vermag - und Freundlichkeit, auch wenn er mir am Bein klebt. So lernt er vielleicht am ehesten, dass ich keine Gefahr bin bzw. das er keine Chance hat, seine Spielchen mit mir zu spielen.
Es läuft doch immer so, dass ich ins Gehege komme und erstmal nach dem Hahn schaue und abschätze: Wo ist er, wie ist er drauf, wenn er angriffslustig ist, überlege ich mir, wie verhalte ich mich...
Das Tamtam bekommt er doch auch mit und denkt sich, Mensch macht die ein Aufhebens um mich. Er fühlt sich bestätigt, größer als er ist, weil er mich so unter Kontrolle hat - und wer weiß, vielleicht lacht er sich auch noch eins.
Wenn ich aber reingehe ins Gehege, fröhlich und gutgelaunt, greift er vielleicht an, hängt am Bein - passieren wird da auch nichts weiter. Natürlich werde ich lieber ihm Futter geben, damit er seine Aufgaben erst nimmt und es an die Damen verteilt. Ist ja auch sein Job nicht meiner, und Abstriche muss man auch machen, dafür behütet und beschützt er sie ja auch etc.
Ich würde sagen, nicht ich muss mein Verhalten anpassen, sondern ändern, damit sich die Situation ändert. Wenn bei ihm und mir was schief läuft, kann man auch nicht sagen, dass es nur an ihm liegt. Ich gehöre ja auch zu der Konstellation.
Lass ich ihn schlachten, hab ich zwar auch eine Lösung, für mich kommt es in dem Fall nicht in Frage. Wenn er mich ernsthaft bedrohen würde bzw. könnte (z.B. Wenn er so groß wie ein Malaienhahn wäre), dann wär das noch was anderes. Aber so ist er knappe 2kg, mit denen ich noch klar kommen werde.
Die Hühner haben ein großes Gehege, aber er ist nicht ausgelastet, er hat viel mehr Kapazitäten und konzentriert sich, wenn er Zeit und Hormone hat, lieber auf Spielchen mit mir. So siehts aus.
Also wie gesagt, ich versuche diese Methode jetzt, und dann werden wir sehen wie alles klappt.

LG Caecilie

piaf
10.06.2012, 14:06
ich laufe mit dieser Bilanz konform, wenn man die räumliche Möglichkeit hat, lässt es sich sicherlich händeln, denn wie Du sagst cäcilie, als Halter ist man ein Teil des Verhaltens, und meines Erachtens ist kein Tier böse oder trägt Schuld. Ich musste bei anderen größeren Tierarten auch schon meine Grenzen kennenlernen, es ging hier einfach nicht, also war ich genötigt andere Plätze zu finden.

@okina
Basis jeder zukünftigen Verständigung ist bei mir die Reihenfolge agieren vor reagieren. Das gestaltet sich je nach häuslicher Situation bei jedem anders. Einer meiner beiden aktuellen Wüteriche sitzt meist in Augenhöhe wenn ich in den Stall komme. Sein Bruder sitzt daneben, ich weiss aber, dass er nichts im Sinn hat, während Nr 1 zu Tagesbeginn doch noch überlegt, ob er mir eine verbraten sollte. Also gehe ich ungezwungen vorbei, schaue keinen direkt an, orte nur die Position, drehe mich dann plötzlich zu ihnen, lege dem Stinkstiefel die Hand auf den Rücken und sage "Schatz lass es, Du weisst wie es endet". Wenn Du Lucy von den Peanuts kennst, weisst Du in etwa wie sich das anhört:teuf1

Das Hähnchen (Brahmamix) ist für Sekunden wie gelähmt, das Grauen steht ihm im Gesicht, ohne das ihm jemals irgendetwas ernstlich passiert war

So ergibt sich für jeden Spezialisten eine andere Methode, so für Wüterich 2 die Sache mit der fallenden Schaufel. Ich muss ehrlich sagen, ich habe nicht viel Zeit für die einzelnen Tiere, dafür sind es zu viele, aber irgendwie genehmige ich mir diese Schlappe nicht, ein Tier zu töten weil ich damit nicht zurechtkomme.

Man muss es einschätzen lernen aber auch nicht zur Lebensbedrohung umdefinieren. Alles was sich nicht wehren kann geht nur in meiner Begleitung in den Stall, ich selber sehe die Gefahr nicht größer als sie für mich wirklich ist, nämlich gerade mal 1-5Kg Federtier gegen einen bedeutend größeren Halter

Okina75
11.06.2012, 00:03
Hallo zusammen =)!

Piaf:

aber irgendwie genehmige ich mir diese Schlappe nicht, ein Tier zu töten weil ich damit nicht zurechtkomme.
Damit sprichst Du ein gutes und symphatisches Wort ^^! Ich würde ihn höchstens um die Ecke bringen, wenn ich die Backen restlos voll habe...

Laura:

Das macht nicht jeder Hahn, ein junger schon mal gar nicht.
Genau das kommt noch ganz entscheidend hinzu, mein Erni wird am 21.6. erst ein Jahr alt... Sage ja, instinktmäßig ist er eine Granate seltenen Kalibers, und ringt mir absolute Achtung dafür ab! Kannte noch nie einen Hahn wie ihn, was das angeht!
Und das es auch anders geht, zeigte mir vorgestern die Situation, als wir zur Wyandottenglucke mit den nun auch dreiwöchigen Küken die Truppe ließen, um die Wiederzusammenführung anzubahnen.
Davon ab, dass das relativ unaufgeregt vonstatten ging, habe ich nach den Erfahrungen mit Erni als Familienvater das besondere Augenmerk auf den jungen Sebrighthahn gelegt, der von August 2011 ist, also jetzt so 10 Monate alt, und somit so alt wie Erni, als ich ihn bekam. Der junge Sebright hatte sich vor deren Glucken etwas intensiver um die Zwergwyandotte bemüht, weil sie die rangtiefste ist, und so für ihn am reibungslosesten zu haben war.
Aber er verhielt sich genau im krassen Gegenteil zu Erni.
Nicht etwa hat er Anzeichen gezeigt, dass er ob der "Mutter" die Küken für seine hält, sondern kam mit lang vorgerecktem Hals relativ waagerecht und fixierend an, und sah eher so aus, als würde er den Küken jeden Moment eine verplätten, oder sie schnappen und killen wollen. Der Sebright- Althahn ignorierte die Küken, und erinnerte nur die Glucke an ihren alten Platz... Da ich nun weiß, dass gerade so junge Hähne auch ganz anders reagieren können, ist Ernie doppeltes Gold wert!

Cäcilie: Ja, Zwerghähne habe ich ^^!

Waldfrau:

Ich hatte den Eindruck, daß er nicht in sich ruhte, evtl. ein schwaches Selbstbewußtsein hatte und das durch aggressives Gehabe ausgleichen mußte.
Den Eindruck habe ich von Erni durchaus auch, dass der seine Mitte bei weitem noch nicht gefunden hat. In seinem alten Zuhause, wo er aufgewachsen ist, war er Nummer 3 oder weniger in der Hahnenrangfolge, und hier dann plötzlich Chef über seinen kleinen Harem ohne Bosse über ihm.
Verstehe gut, dass da die Pferde mit ihm als jungem Kerl durchgingen, und es hat ja auch fast 5 Wochen gedauert, bis er langsam schnallte, dass ich der "Hahn vom Hof" bin, und das verinnerlicht er scheinbar, gemessen an den immer längeren Intervallen zwischen seinen "Rückfällen", auch immer mehr...
Ich bilde mir ein, sein "wahres Ich" in den Zeiten zu sehen, in denen er sich seines Platzes bewusst ist, und das kann symphatischer kaum sein, dazu seine absolute Instinktsicherheit in Umgang mit Hennen und Küken. Das alles in Summe macht mir den Kerl eigentlich unglaublich wertvoll, und überwiegt bei allem Ärger den ich mit ihm habe, die Nachteile doch bei weitem und so hoch, dass ihn zu killen, echt 'ne Schande wäre...
Es sei denn, alle Javaneserhähne wären so, und sein Verhalten also nix besonderes...

Mitte nächster/ dieser Woche schlüpfen ja die Küken unter seiner zweiten Henne, in deren Beisein er immer ein besonderes Hinterteil war, und da bin ich dann mal wirklich gespannt, wie er dann mit ihr wieder vereint ist...
Ob er zu ihren Küken (voraussichtlich 4 Javaneser und 3 Sebright) auch so ein toller Papa ist, und ob er sich dann auch über zwei Wochen bestens betragen kann... Denn vorher brütete ja seine erste Henne, Vicky. Wenn die zweite, Zilly, Ei legen war, düdelte er alleine draußen rum, und war völlig neutral mir gegenüber. Wehe aber, Zilly war fertig und wieder draußen, dann war die Alarmstufe wieder dunkelorange!
Als Vicky dann die Küken hatte, und Zilly noch nicht brütete, ging es solala, und seit Zilly brütet, und er mit Vicky und den Küken durch die Pampa streift, war es die beste Zeit bisher mit ihm...
Mal schauen, wenn er den Spagat weiter und erst recht mit Zilly wieder vereint hinbekommt, stehen seine Chancen auf lebenslanges Bleiberecht nicht mal so ungut.

Grüße, Andreas

kniende Backmischung
11.06.2012, 07:55
Moin, moin,

@Piaf:
....aber irgendwie genehmige ich mir diese Schlappe nicht, ein Tier zu töten weil ich damit nicht zurechtkomme.

Da schließe ich mich gerne Okina an und finde diese Feststellung sehr sympathisch. Seh ich auch genau so.

LG Silvia