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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner mit Marek und ohne Marek-Impfung



Juergenvo
30.03.2012, 13:41
Hallo an alle,

ich möchte mir noch einen neuen Farbschlag von meinen Araucanas zulegen.
Will mir Küken bestellen. Vermutlich sind die ja auch gegen Marek geimpft.
Meine Frage an euch:
Kann ich die im nächsten Jahr mit nicht Marek geimpften Tieren
verpaaren oder soll ich das bleiben lassen????

Gruß
Jürgen

Philipp G.
30.03.2012, 14:03
Nach meiner Auffassung bereitet das keinerlei Probleme. Wieso auch.

LarsB
30.03.2012, 22:35
Ich hab das letztes Jahr auch so gemacht und hatte keinerlei Probleme. Welcher Farbschlag soll´s denn werden?

Juergenvo
02.04.2012, 08:24
Hallo Lars,

es sollen blau-weizenfarbige werden.
Ich kenne einen Züchter aus Karlsruhe,der gibt BE ab.
Desweiteren habe ich im Bruteiertauschring auch schon Michael kennen gelernt,
mit dem tausche ich auch BE.

Gruß
Jürgen

TomSatchmo
14.04.2012, 09:43
Guten Morgen zusammen,

wenn ich das richtig verstanden habe willst Du Tiere mit Marek-Impfung und welche die NICHT geimpft sind verpaaren, also Küken ziehen???
Meiner Meinung haben diese Nachkommen kaum Chancen da sie das Virus vererbt bekommen. Du musst also wieder impfen.
Ich habe zumindet gesagt bekommen und auch meine Erfahrungen gemacht: "Einmal geimpft bedeutet IMMER impfen!!!"
Vielleicht habe ich aber auch deine Frage falsch interpretiert...

Tom

Philipp G.
14.04.2012, 10:59
Das stimmt nicht. Das Marekvirus wird nicht vererbt. Es wird über den Staub oder über Kot übertragen. Die Küken können gegen dieses Virus geimpft werden. Wenn sie geimpft sind, entwickeln die Küken eine Immunität. Das hat aber nichts mit der Vererbung zu tun!!!! Das Virus verändert schließlich nicht das Erbgut.

Einmal geimpft bedeutet nicht zwangsläufig immer impfen. Ich habe z.b. das ganze vorletzte Jahr nicht geimpft. die Jahre davor schon. Und ich habe auch mit Stämmen gezogen, die gemischt, also geimpft und nicht geimpft waren. Es gab keinerlei Probleme.

Auch die Aufzucht von geimpften und nicht geimpften Küken ist kein Problem. So impfe ich z.B. sehr kleine Bruten oder sehr späte Bruten nicht mehr gegen Marek, weil da meist kein Impfstoff mehr zu bekommen ist. Auch da gab es noch nie Probleme.

Fest steht auf jeden Fall, dass Marek zwar von Tier zu Tier über Staub oder Kot übertragen wird, aber ganz sicher nicht vererbt wird. Sonst hätte die Impfung ja gar keinen Sinn.

Ernst
14.04.2012, 11:35
So impfe ich z.B. sehr kleine Bruten oder sehr späte Bruten nicht mehr gegen Marek, weil da meist kein Impfstoff mehr zu bekommen ist. Auch da gab es noch nie Probleme.

Da hast Du aber Glück gehabt, denn es kann für die nicht geimpften Küken durchaus mit Marek enden.

MfG

Ernst Niemann

TomSatchmo
14.04.2012, 11:37
Hier werde ich mal wieder bestätigt, dass scheinbar über die Krankheit viele verschiedene Theorien im Umlauf sind. Selbst in Büchern ist es teilweise unterschiedlich definiert.
Bisher war ich der Meinung dass es AUCH vererbt werden kann.

Das heisst also wenn ich einmal Marek im Stall hatte habe ich wenig Möglichkeiten das ganze wieder raus zubekommen. Oder gibt es ein zuverlässiges Desinfektionsmittel, dass bewiesernermaßen die Keime abtötet???

Tom

Philipp G.
14.04.2012, 11:49
Ernst, kein größeres als wenn ich gar nicht impfen würde. Denn die Impfstämme machen nicht krank. Insofern geht von geimpften Tieren kein Risiko für ungeimpfte aus.

TomSatchmo, ein Tier, das infiziert ist, bleibt, so wie ich es sehe, Dauerausscheider und kann Jungtiere infizieren. Da nützt das beste Desinfektionsmittel nichts. Nur ein kompletter Bestandtausch oder Impfung.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich noch nie Marek im Bestand hatte, auch nicht, bevor ich geimpft habe.

Geimpfte Tiere können sich infizieren und dadurch zu Ausscheidern des Virus werden. Das ist dann die Gefahr, wenn man einmal nicht impft. Denn man erkennt die Infektion nicht. Eine andere Gefahr gibt es nicht. Bei geimpften Tieren ist die Erregerausscheidung sogar geringer als bei nicht geimpften Tieren!

Ernst
14.04.2012, 13:30
Ernst, kein größeres als wenn ich gar nicht impfen würde. Denn die Impfstämme machen nicht krank. Insofern geht von geimpften Tieren kein Risiko für ungeimpfte aus.

Hallo Philipp,

das habe ich früher auch gedacht.
Bei den Indern dauert die Schlupfphase immer recht lange. Oft gehe ich zum Impfen zum Verein.Da bin ich dan zeitlich gebunden. Es kommt oft vor, dass einige Küken nicht mit geimpft werden können, weil die 2 Stundenfrist schon abgelaufen ist. Wenn das der Fall war, habe ich im Sommer immer 1 oder 2 Tiere die an Marek erkranken. Für mich ist das ein klares Indiz dafür, dass sie sich bei den geimpften Tieren anstecken.

MfG

Ernst Niemann

Philipp G.
14.04.2012, 13:56
Hallo Ernst,

die Küken, die nicht geimpft sind, sind nicht geschützt.

Küken die geimpft sind, könne sich infizieren und andere nicht geimpfte Küken anstecken.

Aus deinen Schilderungen schließe ich, dass du im Bestand Marek hast, durch die Impfung die meisten Küken von Anzeichen der Krankheit schützt, diese sich aber infizieren und andere, nicht geimpfte Küken anstecken. Das hat aber nichts mit der Impfung zu tun!

Wenn du nicht impfen würdest, würden höchst wahrscheinlich alle Küken an Marek erkranken.

Waldfrau2
14.04.2012, 13:59
Hallo Ernst,

kommen diese nichtgeimpften Tiere dann zu den geimpften Geschwistern? Oder werden sie einzeln aufgezogen? Vielleicht ist ja auch die frische Impfung ansteckend, den sicherlich handelt es sich ja um einen Lebendimpfstoff.

Persönlich habe ich geimpfte und ungeimpfte Tiere, meine Glucken sind sicherlich vom Züchter geimpft. Ich hatte ja noch nicht soviel Nachwuchs, nur etwas über 30 Küken bislang, aber sie werden nicht geimpft (alle mit Glucke aufgewachsen, da geht das ja nicht), und bislang kein Ausfall durch Marek.

Philipp G.
14.04.2012, 14:02
Es handelt sich um einen Impfstoff, der keine Krankheit hervorruft sondern nur die Antikörperbildung anregt. Somit müssen bei eurer Theorie, wenn sich die Küken "anstecken", auch eine Immunität entwickeln und nicht erkranken. Sonst müssten die gespritzen Küken ja noch viel ehr an Marek erkranken, und das wäre ja paradox.

Waldfrau2
14.04.2012, 14:19
Stimmt, klingt logisch.

TomSatchmo
14.04.2012, 14:21
Zitat Philipp: TomSatchmo, ein Tier, das infiziert ist, bleibt, so wie ich es sehe, Dauerausscheider und kann Jungtiere infizieren. Da nützt das beste Desinfektionsmittel nichts. Nur ein kompletter Bestandtausch oder Impfung.


Aber hält sich der Ereger nicht auch im Staub in den Wänden im Boden und sonst eben im Stall über längere Zeit aktiv???
Deswegen meine Frage zum Thema Desinfektion.

Tom

Redcap
14.04.2012, 14:21
Für mich ist das ein klares Indiz dafür, dass sie sich bei den geimpften Tieren anstecken.

MfG

Ernst Niemann
Für die Infektion ist aber nicht der Impfvirus verantwortlich, sondern die Feldviren (Plural - denn es kann auch Superinfektionen mit verschiedenen Virenstämmen unter der Impfdecke geben).

Philipp G.
14.04.2012, 14:26
Ja, ich Zitiere aus einer Lohmann-Information zu Thema Mareksche Hühnerlähme:

"Hier sollte klar gestellt werden, dass eine Marek-Impfung keine sterilisierende Immunität induziert, d.h.
die Tiere werden ausschließlich vor den Krankheitssymptomen der Seuche geschützt, nicht jedoch vor
Infektion. Die Ausscheidung des Virus über die Federfollikel ist zwar in vielen Fällen reduziert, aber immer noch vorhanden. Trotz Impfung werden also im
Falle einer Feldinfektion pathogene Viren freigesetzt,
die eine potenzielle Gefahr für jedes ungeimpfte Huhn
am Standort sind. Die Tenazität solcher Viren im trocknen Staub kann erheblich mehr als ein Jahr betragen. "


Das trifft es doch ziemlich gut. Das Tier ist auch immer nur gegen den Typ von Marek geschützt, gegen den geimpft wird.

Deine Desinfektion bringt da dann natürlich etwas. Aber der Erreger kann z.B. auch über Staub auf Futtermitteln oder mit Kot auf Bruteiern in den Bestand gelangen...

kraienkopp
14.04.2012, 18:26
Also kann man das so zusammenfassen, dass durch Impfen beim Tier die Krankheit zwar nicht ausbricht, aber das Tier eigentlich trotzdem Marek in sich trägt.

Einmal Impfen - immer impfen ist dann nur notwendig, wenn ich mit solchen Tieren züchte, die zwar die Krankheit selbst nicht vererben, aber eben die Anfälligkeit dafür.

Philipp G.
14.04.2012, 18:43
Dafür muss aber vorausgesetzt werden, dass überhaupt eine Infektion stattfindet. Man impft ja für gewöhnlich prophylaktisch. Wenn bei mir geimpfte und nicht geimpfte Tiere ohne Probleme zusammen laufen, ist das ein Indiz dafür, dass bei mir zum Glück noch keine Marek-Viren aufgetaucht sind. Wenn bei Ernst die nicht geimpften Tiere erkranken, spricht das dafür, dass bei Ernst Marek-Viren im Bestand sind! ... Somit sind Ernst Tiere Dauerausscheider und würden den Stall "verseuchen", d.h. ein Impfen wird erforderlich, wenn kein großes Risiko eingegangen werden will. Meine Tiere sind aber nicht infiziert, somit genau so keine Ausscheider wie nicht geimpfte, und nicht erkrankte Tiere...

Nur die Anfälligkeit für Marek ist vererbbar. Das bedeutet aber nicht, dass es resistente Linien gibt. Lohmann wollte sowas wohl mal züchten, die Impfung war dann aber die billigere und bessere Alternative...

Für die Zucht bedeutet das lediglich, dass ich Jungtiere, die von infizierten, geimpften Eltern bekomme, impfen sollte oder möglicht räumlich getrennt aufziehen muss, um eine Infektion zu unterbinden...

Juergenvo
14.04.2012, 20:24
Hallo an alle,

danke für eure Berichte, habe alles mit Interesse gelesen.
Phillipp, ich glaube ich werde es mal probieren.
Werde ja im nächsten jahr sehen ob was passiert.
Hatte bis jetzt noch keine Krankheit in meinen Ställen.Toi,toi,toi.

Gruß
Jürgen

kraienkopp
14.04.2012, 23:28
Nur die Anfälligkeit für Marek ist vererbbar. Das bedeutet aber nicht, dass es resistente Linien gibt. Lohmann wollte sowas wohl mal züchten, die Impfung war dann aber die billigere und bessere Alternative...

Für die Zucht bedeutet das lediglich, dass ich Jungtiere, die von infizierten, geimpften Eltern bekomme, impfen sollte oder möglicht räumlich getrennt aufziehen muss, um eine Infektion zu unterbinden...Genau so habe ich es auch verstanden und geschrieben.

Ernst
15.04.2012, 00:18
Dafür muss aber vorausgesetzt werden, dass überhaupt eine Infektion stattfindet. Man impft ja für gewöhnlich prophylaktisch. Wenn bei mir geimpfte und nicht geimpfte Tiere ohne Probleme zusammen laufen, ist das ein Indiz dafür, dass bei mir zum Glück noch keine Marek-Viren aufgetaucht sind. Wenn bei Ernst die nicht geimpften Tiere erkranken, spricht das dafür, dass bei Ernst Marek-Viren im Bestand sind! ... Somit sind Ernst Tiere Dauerausscheider und würden den Stall "verseuchen", d.h. ein Impfen wird erforderlich, wenn kein großes Risiko eingegangen werden will.

Hallo Philipp,

ich glaube da unterliegst du einem Irrtum. Es wird mit lebenden Erregern geimpft, die lediglich abgeschwächt werden.


Meine Tiere sind aber nicht infiziert, somit genau so keine Ausscheider wie nicht geimpfte, und nicht erkrankte Tiere...


Wenn Deine geimpft sind, dann sind sie natürlich auch Dauerausscheider, und damit nicht mit ungeimpften Tieren vergleichbar.
Das ist ja das Prinzip der Impfung. Das Tier wird mit Marekerregern infiziert, die soweit geschwächt sind, das die Krankheit nicht ausbricht, der Körper aber Antikörper zur Abwehr bildet. Da kannst Du doch nicht sagen "meine geimpften Tiere sind nicht infiziert". Ein Beleg dafür ist die Tatsache dass es in den letzten Jahren in einigen Beständen nach der Imfung zu Problemen geführt hat weil ein Teil der geimpften Tiere an Marek erkrankt war. Offensichtlich sind da wohl Chargen des Impstoffs nicht stark genug abgeschwächt gewesen. Aus diesem Grund impfen viele Vereine (unser Verein auch) einen anderen Impfstoff. Der hat zwar den Nachteil, dass er in Stickstoff transportiert werden muß, aber dafür hat er den großen Vorteil dass man die Küken auch noch impfen kann wenn sie schon 1 oder 2 Tage alt sind, und schon gefressen haben. Ich habe auch noch von keinem Fall gehört, wo es bei diesem Impfstoff nach dem Impfen bei Tieren zum Ausbruch der Krankheit gekommen ist. Wir verwenden diesen Impfstoff nun das 2. Jahr. Schlupf ist immer Donnerstags, und geimpft wird Sammstags. Dadurch habe ich nun auch keine Tiere mehr, die nicht mehr geimpft werden. Im letzten Jahr hatte ich kein erkranktes Tier. Mal sehen wie es dieses Jahr wird.

MfG

Ernst Niemann

Redcap
15.04.2012, 01:04
Erstens ist der allgemeinübliche eingesetzte Impfvirus ein Putenvirus (also heterolog und am besten wirksam gegen Virenstämme des Serotyps 3), mit dem man den Vorteil der Kreuzimmunität nutzt, und zweitens ist er attenuiert (abgeschwächt). Demzufolge geht von diesem Impfvirus kein Risiko aus, etwas anders sieht es bei den homologen Impfstoffen die besser gegen die Serotypen 1 und 2 wirken ... Da kann es in den ersten Tagen nach der Impfung durch Impffehler zu Impfnebenwirkungen/schäden kommen. Deswegen ist der Impfstoff auch nur für In & Out Produktionen bei Broilern gedacht, für mehrgenerationale Haltungen eigentlich eher nicht.

Qis
15.04.2012, 19:23
Bitte fallt jetzt nicht gleich über mich her, aber eine Frage bei der Broiler Produktion habe ich doch.
Die werden doch mit 5 Wochen geschlachtet, und Marek bricht i.d.Regel erst ab der 8. Woche aus.
Warum impft man die dann???

Redcap
15.04.2012, 21:09
Wer will schon Herpesverseuchte Hühner essen? Die ersten lymphatischen Läsionen lassen sich schon nach 7 Tagen feststellen. Ausserdem treten Tumore schon vor der vierten Lebenswoche auf.

Ernst
15.04.2012, 21:18
Also ich habe noch nicht davon gehört, dass Masthähnchen gegen Marek geimpft werden. Ebensowenig habe ich davon gehört, dass Küken schon mit 7 Tagen an Marek erkranken.

MfG

Ernst Niemann

Waldfrau2
15.04.2012, 21:25
Ich habe irgendwo gelesen, daß Mastis nicht gegen Marek geimpft werden, eben, weil es erst nach ihrer Lebensspanne ausbricht. Und ganz schlüssig ist die Argumentation ja auch nicht, weil die Impfung nicht die Infektion, sondern nur die Erkrankung verhindert, somit sind infizierte Tiere voll mit dem Virus, ob krank oder nicht.

Redcap
16.04.2012, 07:13
Inzwischen wird die Mehrheit der Broilerküken schon In Ovo gegen Marek geimpft. Die Automaten schaffen 20000 Eier/h.

Ernst
16.04.2012, 09:45
Inzwischen wird die Mehrheit der Broilerküken schon In Ovo gegen Marek geimpft. Die Automaten schaffen 20000 Eier/h.

Soweit wie ich das verstanden habe trift das lediglich für die Elterntiere der Masküken zu.

Hier mal ein Auszug aus einer Lohmann Information.

Diese Versuche zeigen, dass die gleichzeitige in ovo-Vakzinierung
mit MD-Rispens + MD-HVT bei Mastelterntieren
und bei Legehennen einen mindestens ebenso hohen
oder einen höheren Schutz gegen ein MDV-Challenge hervorruft
wie die manuelle Injektion der Impfstoffe.

Wo steht dass Mastküken gegen Marek geimpft werden?

Ernst Niemann

Birli
16.04.2012, 09:57
Wer will schon Herpesverseuchte Hühner essen? Die ersten lymphatischen Läsionen lassen sich schon nach 7 Tagen feststellen. Ausserdem treten Tumore schon vor der vierten Lebenswoche auf.

eehm, in dem Moment, wo man impft, ein gesundes Tier also vorsätzlich mit einem - wenn auch abgeschwächten - Virus infiziert, ist doch auch verseucht, oder nicht?

kraehe
16.04.2012, 10:34
Hallo
gibt es Marekresistenz bezüglich von Zuchtlinien oder Hybriden, hier möchte ich andere praktische Erfahrungen schildern , zumal sehr verschiedene Marekstämme auftreten.
Ich züchte nun seit 1984 Hühner und seit 10 Jahren in erster Linie Brahmas und habe noch keine einzige Marekimpfung durchgeführt und bei meiner eigenen Nachzucht noch keinen einzigen Marekfall zu verzeichnen. Allerdings werden die Küken von der Glucke im normal besetzten Hühnerstall aufgezogen (im Jahr 40 - 70 Küken).
So werden die Küken wahrscheinlich natürlich "geimpft" - durch normalen Kontakt mit den Alttieren. Das wirkt auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten wie AE, Bronchitis u.a.
Allerdings schleppte ich mir durch Zugänge hier und da eine Krankheit ein - auch Marek. Nur wurde von meiner Nachzucht nur ein einziges Hühnchen krank.
Es war ein 5 monatiges Australorpshybridhuhn, welches durch einen Brutunfall als Einzeltier in meinem Brutraum aufwuchs und bei schönem Wetter immer mit in den Garten kam. So kam es erst mit über 5 Wochen mit anderen Hühnern in Kontakt und lief mir eher hinterher als den Artgenossen. Es muß sich wohl so infiziert haben ohne eine Resistenz entwickelt zu haben und erkrankte. Das war ein harter Verlust, wie sich jeder vorstellen kann.
So komme ich auf eine natürliche Marekresistenz durch sofortigen Kontakt der Eintagsküken mit Alttieren. Ich treibe das ganze noch weiter, indem ich neu eingerichtete Ställe mit trockenem Einstreu eines gesunden Stalles einstreue und natürlich nie eine Desinfektion durchführe, es sei denn eine eingeschleppte Krankheit veranlaßt mich dazu. Im Eröffnungsbeitrag dieses Threads wies ich schon auf einige Ungereimtheiten zur wissenschaftlichen Analyse hin.
Erklären kann ich mir höchstens, dass im Stall eine geringe Kontermination an Erregern vorhanden ist, die nicht zu einer Erkrankung führt, sondern zur Resistenz beiträgt.
Viele Grüße Werner

Philipp G.
16.04.2012, 12:01
"Die Embryovakzinierung ins Brutei als sogenannte in ovo-Technologie ist ein relativ neues
Konzept der Vakzineapplikation (SHARMA und BURMESTER, 1982). Sie wird beim
Wirtschaftsgeflügel auch als Massenimmunisierung vorgenommen werden (RICKS et al.,
1999). Diese Art der Impfstoffapplikation ist in der US-Broilerproduktion als Impfung gegen
die Marek´sche Krankheit bereits gut etabliert (JOHNSTON et al., 1997; RICKS et al., 1999)." Zitiert aus: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/peiserl_ws06.pdf

Zumindest in Amerika scheint die Impfung von Masttieren gebräuchlich zu sein.

Kraehe, deine "Idee" ist zwar ganz nett, aber du hast wahrscheinlich einfach nur Glück gehabt. Eine genetisch resistente Linie von Hühnern gegen Marek gibt es wenn, dann nur in irgendwelche Labors von Lohmann.

Wenn ein Tier geimpft wird, bekommt es abgeschwächte Viren, die sich eigentlich nicht mehr im Körper vermehren können. Sie sind sozusagen ein Abguss des Virus. Auf diesen Abguss kann der Körper des Huhnes dann Antikörper sowie Gedächtniszellen bilden, was zu einer oftmals lebenslangen Immunität führt. Wenn dann ein Huhn mit dem "echten" Virus in Kontakt kommt, kann dieser gleich vom Immunsystem bekäpft werden, da die AK gegen den Abguss auch auf das Vorbild passen. Bildlich ausgedrückt.

Ernst, das was du über eine "Infektion mit dem Impfstoff" gelesen hast, beruht wahrscheinlich auf der Bildung maternaler AK. Wenn diese über das Ei mitgegeben werden, verhindern sie die Ausblidung eines Impfschutzes.


Geimpfte Tiere sind natürlich vorerst NICHT infiziert. Denn sie bekommen nur " Abbildungen" der Viren, die sich aber nicht in den Zellen einnisten. Lediglich die humorale Immunabwehr wird angesprochen, um freie Viren im Blut zu bekämpfen.

Infiziert sind die Tiere erst dann, wenn die echte Viren sich im Körper auch vermehren bzw. echte Viren vorhanden sind.
Wenn Küken trotz Impfung erkranken, kann es auch daran liegen, dass es verschiedene Erregerstämme gibt, die regional unterschiedlich sind. Wenn dann gegen Virus A geimpft wurde, Virus D aber "zuschlägt" ist nur ein geringerer Schutz gegeben und die Tiere können erkranken.

Vielleicht war das Eingangs erwähnte "Vererben" von Marek auf die maternalen Antikörper bezogen? ...

@Werner
Resistenz ist angeboren, Immunität wird erworben. Wenn du davon sprichst, dass die "Erreger" zu einer Resistenz beitragen, kann das so nicht stimmen.

MfG

Redcap
16.04.2012, 13:42
So werden die Küken wahrscheinlich natürlich "geimpft" - durch normalen Kontakt mit den Alttieren. Das wirkt auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten wie AE, Bronchitis u.a.
Allerdings schleppte ich mir durch Zugänge hier und da eine Krankheit ein - auch Marek. Nur wurde von meiner Nachzucht nur ein einziges Hühnchen krank.
Vielleicht hattest Du einfach Glück, dass Deine Tiere nur ein niedrig virulentes Virus hatten, bzw. wenig viruspartikel über die Federn ausschieden. Ausserdem unterscheiden sich Brahmas und Australorps auch in der Federstruktur, was möglicherweise auch die Empfindlichkeit mit beeinflusst, zumindest gibt es Analogien zur Aviären Leukose.

http://www.the-coop.org/forums/ubbthreads.php?ubb=showflat&Number=95036
http://showbirdbid.proboards.com/index.cgi?board=cif&action=display&thread=2562

For example, it has been demonstrated that chickens with slow feathering (K series genes) is genetically linked to poor resistance to Marek's.

Ich glaube kaum, dass Du das durch die Haltungsform ändern kannst.

cimicifuga
16.04.2012, 13:53
@werner: inzwischen sehe ich es auch so wie du. zwar nicht auf marek bezogen (aber warum auch nicht) sondern eher auf kokzidien und alles was sonst noch so auftreten kann. mit marek hatte ich noch nie zu tun *dreimal auf holz klopf*

kraehe
16.04.2012, 23:58
@Werner
Resistenz ist angeboren, Immunität wird erworben. Wenn du davon sprichst, dass die "Erreger" zu einer Resistenz beitragen, kann das so nicht stimmen.

MfG

Du hast hier natürlich Recht, die Formulierung ist nicht korrekt.

Insgesamt möchte ich auf die natürliche Haltung in guten Bedingungen hinweisen. In einem optimalen Umfeld wird der Organismus nicht geschwächt und Krankheiten finden keinen Angriffspunkt. Auf diese Art könnte man auf einige Impfungen verzichten.
Vielleicht hatte ich wirklich nur Glück und die Erreger traten nicht in großer Zahl auf.
Vielleicht helfen dabei auch andere Mikroorganismen, wie Bakteriophagen z.B. - wer weiß das schon...:roll
Es kann noch viel geforscht werden...:cool:

Redcap
17.04.2012, 00:13
Willst du dann den Rassegeflügelzüchtern, die durch Marek oder anderes "heimgesucht" wurden ... schlechte Zustände unterstellen? Etwas logischer sind dann doch genetische Dispositionen, wie oben nachzulesen ...

suppenhahn
17.04.2012, 05:00
Hatten bei uns eine Politikerin und mehrere -er, deshalb erschrak ich, als ich diesen Namen las weil ich meinte, "diese" treiben nun bei Euch ihr Unwesen - Gott bewahre!:-X

Ernst
17.04.2012, 11:49
Insgesamt möchte ich auf die natürliche Haltung in guten Bedingungen hinweisen. In einem optimalen Umfeld wird der Organismus nicht geschwächt und Krankheiten finden keinen Angriffspunkt. Auf diese Art könnte man auf einige Impfungen verzichten.



Das ist doch absoluter Unfug. Es gibt jede Menge Hühnerhalter die ihre Tiere, oftmals schon viele Jahre, unter guten Bedingungen halten. Es sind auch genug dabei, die immer wieder gesagt haben, dass sie keine Probleme mit Marek, Kokzidien usw. haben, und deswegen auch nicht impfen müssten. Das ging solange gut, bis es ihre Tiere dann irgendwann mit einer Krankheit "erwischt" hat.


Ich züchte nun seit 1984 Hühner und seit 10 Jahren in erster Linie Brahmas und habe noch keine einzige Marekimpfung durchgeführt und bei meiner eigenen Nachzucht noch keinen einzigen Marekfall zu verzeichnen.

So werden die Küken wahrscheinlich natürlich "geimpft" - durch normalen Kontakt mit den Alttieren. Das wirkt auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten wie AE, Bronchitis u.a.

So komme ich auf eine natürliche Marekresistenz durch sofortigen Kontakt der Eintagsküken mit Alttieren.


Mit der Resistenz ist das ja auch so eine Sache.
Lohmann hat da ja viele Jahre geforscht und Zuchtarbeit betrieben. Soweit ich weiß, ist ihnen da bie heute noch kein Durchbruch gelungen.
Wenn da jemand glaubt seine Hühner seien gegen Marek resistent, nur weil sie seit 10 oder 20 Jahren von dieser Krankheit verschont wurden, ist er m.M. nach etwas realitätsfremd.

MfG

Ernst Niemann

kraehe
17.04.2012, 15:38
Das ist doch absoluter Unfug. Es gibt jede Menge Hühnerhalter die ihre Tiere, oftmals schon viele Jahre, unter guten Bedingungen halten. Es sind auch genug dabei, die immer wieder gesagt haben, dass sie keine Probleme mit Marek, Kokzidien usw. haben, und deswegen auch nicht impfen müssten. Das ging solange gut, bis es ihre Tiere dann irgendwann mit einer Krankheit "erwischt" hat.

Ernst Niemann

Deine Erfahrungen sind wohl in dieser Richtung sehr beschränkt und realitätsfremd, denn konstruktive Vorschläge sind nicht zu erkennen.
Hast du denn so wenig Erfahrung gesammelt?:o
Ich stellte hier mein "Glück" zur Disposition, bzw. die Erfahrungen die ich real erlebt habe und von dir kommt unsachliches geschwafel. :neee:

Ernst
17.04.2012, 15:49
von dir kommt unsachliches geschwafel. :neee:

Na, wenn Du meinst.

Wenn die anderen das auch so sehen, dann haben sie ja immer noch Dein "Glück", bzw. die Erfahrungen die Du zur "Disposition" stellst.

Ernst Niemann

Philipp G.
17.04.2012, 16:06
Manche Leute möchten wissenschaftlichen Arbeiten aus Prinzip nicht glauben. Ich habe alles gesagt, was zum Thema beiträgt.

Persönliches Glück o.Ä. bringt keinem anderen Züchter etwas, es sei denn, du willst es verschenken ;)

Deshalb klinke ich mich hier jetzt aus. Bei weiteren Fragen zu diesem Thema kann ich gerne evtl. per PN weiterhelfen.

MfG

Tanja 0173
17.04.2012, 16:10
Also noch mal für den "Nicht-Profi" :D einfach mal zum besseren Verständnis :)


wenn ich jetzt Tiere die gegen Marek geimpft sind und Tiere die NICHT gegen Marek geimpft sind zusammen in einer Gruppe laufen lasse, kann es passieren, dass die nicht geimpften Tiere an Marek erkranken (aufgrund der geimpften Trägerviren die vom Tier über den Kot ausgeschieden werden)? Kann das auch passieren wenn geimpfte/nichtgeimpfte Tiere den Auslauf nebeneinander haben?

Philipp G.
17.04.2012, 16:14
Nein.

Mensch, an den " Impfviren" kann kein Tier erkranken.

Wenn geimpfte und nicht geimpfte Tiere mit einander laufen, kann es sein, dass die Tiere, die nicht geimpft sind, an Marek erkranken. Das hat dann aber nichts mit den Impfviren sondern mit den Feldviren zu tun.

D.h. wenn geimpfte und nicht geimpfte Tiere zusammen laufen, gibt es keine größere Gefahr, an Marek zu erkranken, als wenn nicht geimpfte Tiere zusammen laufen.

Tanja 0173
17.04.2012, 16:16
Sorry - das hat sich für mich so heraus gelesen - ist teilweise schon ein bißchen verwirrend, daher wollte ich die Frage einfach noch mal klar gestellt haben

Nun isses für mich auch verständlich :)
Danke Philipp

Philipp G.
17.04.2012, 16:18
Na also :D

Redcap
17.04.2012, 16:48
Vergiss es, das kannte noch hundert mal wiederholen ... die Leute wollen Glück haben, oder das Schicksal herausfordern ...:cool:

Waldfrau2
17.04.2012, 21:21
Hallo Tanja,

wenn Du erwachsene Tiere zusammen laufen läßt, ist es sowieso egal, denn die Marek-Infektion erfolgt in der "Kinderzeit". Sie kann nur erheblich später ausbrechen, teilweise Monate nach der Infektion. Wenn ein Tier ohne Marek-Infektion aufgewachsen ist, wird es auch keines mehr bekommen.

Tanja 0173
18.04.2012, 08:28
Danke Waldfrau - so hat es mir es Ernst gestern auch erklärt.
Die wissenschaftlichen Hintergründe sind zwar durchaus interessant - aber manchmal braucht man einfach eine "klare Frage und klare Antwort" ;)

Birli
18.04.2012, 08:53
Wenn ich das alles so verfolge und was ich schon über diese Impfung gelesen habe, schützt diese Impfung aber nicht vor einer Infektion. Die Impfung schützt nur vor den Symptomen.

"Der Impfstoff schütz NICHT vor einer Infektion der Tiere mit dem Herpesvirus, er verhindert jedoch sicher die klinischen Symptome, d.h. die Erkrankung bricht nicht aus."
Quelle: http://www.lachshuhnzucht-herne.de/index.php?option=com_content&view=article&id=21&Itemid=23&showall=1


Gerade das soll aber doch mit Impfungen erreicht werden, oder? Während normalerweise Krankheiten durch Impfungen ausgerottet werden konnten, wird das so bei Marek wohl nicht der Fall sein, wenn ich das richtig verstehe.

Waldfrau2
18.04.2012, 15:44
Ja, richtig.

Nadita
24.04.2012, 12:20
Hallo,

jetzt muss ich das Thema nochmal vorholen, auch wenn ich im Krankheitseck schon ein Thema aufgemacht habe. Aber vielleicht könnt ihr mir ja direkt helfen.
Ich habe nachgewiesenermaßen (seit heute morgen ist es sicher) Marek im Bestand. Dabei stellt sich mir nun die Frage: meine eigenen Tiere sind so aufgewachsen, dass ich eine Infektion in "Kindertagen" ausschließen kann. Über zugekaufte Tiere kam Marek in den Bestand. Haben sich meine zum Zeitpunkt des Einzugs der zugekauften Tiere rund 3-4 Monate alten Tiere bei den neuen angesteckt und das Virus kam nur nie zum Ausbruch oder ist bei älteren Tieren die Infektion ausgeschlossen? Etwas weniger konfus ausgedrückt: infizieren sich ältere Tiere nicht mehr mit Marek (wie das u.a. von Waldfrau gesagt wird aber auch an vielen anderen Stellen gesagt) oder bricht die Erkrankung nur nicht aus? Irgendwie mag es nicht in mein Hirn, wieso ein Virus vor älteren Tieren halt machen sollte...

Primär bin ich nach der Diagnose erleichtert, dass nun endlich, nach Monaten des Suchens, der Grund für diverse Erkrankungen und Todesfälle klar ist. Auch wenn mir die Diagnose nicht gefällt und ich nun überlege, was genau getan werden kann. Im Verein impft keiner gegen Marek, an den von Ernst erwähnten Impfstoff komme ich also nicht ran auch wenn er nach vielen Stunden der Suche im Internet mein bevorzugter Weg wäre. Was mir an der ganzen Geschichte mit Impfen nicht gefällt ist genau das was schon angesprochen wurde: die Tiere infizieren sich in einem infizierten Bestand trotzdem, auch wenn sie nicht erkranken. Was wäre in euren Augen das sinnvollste weitere Vorgehen? Bruteier sammeln und den gesamten Bestand keulen und von vorn anfangen? In Zukunft impfen und ignorieren, dass die Tiere trotzdem krank sind wenn sie auch gesund erscheinen? Oder nicht impfen und nur Tiere, die gesund erscheinen behalten? Ich überlege gerade in alle Richtungen, bin aber gedanklich noch zu schockiert um wirklich etwas zu Stande zu bringen. Deshalb die Frage an euch.

Redcap
24.04.2012, 12:28
Dann lass doch das Impfen, die ungeimpften verrecken so oder so nach einer Infektion mit einem hochvirulenten Stamm. Wer das so haben will, soll es so haben.

Nadita
24.04.2012, 12:41
Oh, vielen Dank für die Hilfe... Schade nur dass mir dazu momentan der Humor fehlt, es ist der Laune einfach wenig zuträglich, den Küken beim krepieren zuzusehen... Und hilft mir bei meinen Fragen auch nur bedingt weiter. Trotzdem natürlich danke, wir wollen ja den Ton wahren...

wunderzunder
24.04.2012, 12:42
Fakt ist, das die Impfung nicht vor dem Virus schützt sondern nur vor dem AUSBRUCH der Krankheit.
Kann also durchaus sein das die Geimpften Kücken das Virus in sich tragen....du würdes es nicht sehen, dann können sie natürlich auch jederzeit andere nicht geimpfte Kücken anstecken. Egal ob in diesem oder im nächsten Jahr.
Wenn du einmal Marek im Stall hast...wird es schwierig, denn der Virus bleibt sogar ein Jahr lang im Stell (Staub), selbst wenn du gar kein Tier im Stall hast.
Wenn man aber noch nie Marek im Stall hatte...auch all die Jahre nicht wo man nicht geimpft hat, wäre ich da sehr entspannt...ehrlich gesagt würde ich dann auch gar nicht mit dem impfen anfangen.
Aber das ist wirklich ansichtssache.
Meine Tiere sind alle komplett NICHT geimpft, und ich hatte noch nie ein krankes Tier.

wunderzunder
24.04.2012, 13:05
Also...habe grade deinen letzten Beitrag gelesen Nadita.
Je jünger die Tiere sind desto schneller stecken sie sich an...
man sagt tatsächlich, das Ausgewachsene Tiere sich nicht mehr anstecken....allerdings habe ich es auch schon anders gesehen. Die Tiere haben dann aber ehr nur erkrankte Augen und sind träge...ist natürlich auch scheiße.
Wenn du sagts du kommst an Impfstoff nicht ran, erübrigt sich ja die Frage des Impfens...das geht ja dann scheinbar nicht, owohl es dann in deinem Fall sicher das beste wäre.
Aso Plan B: Versuche deine Kücken so lange wie irgend möglich von allen anderen Tieren und den anderen Ställen (Staub)
fern zu halten, damit sie sich nach Möglichkeit nicht anstecken.
Vielleicht hast du noch andere Räumlichkeiten wo mindestens ein Jahr lang kein erkranktes Tier gewesen sein kann...pass genau mit deiner verschmutzten Kleidung oder den Händen auf wenn du von den anderen Tieren kommst.
Ich glaube dann haben diene Kücken ganz gute Chancen.
Ich drück die Daumen.

Orpifreunde
24.04.2012, 14:16
Primär bin ich nach der Diagnose erleichtert, dass nun endlich, nach Monaten des Suchens, der Grund für diverse Erkrankungen und Todesfälle klar ist. Auch wenn mir die Diagnose nicht gefällt und ich nun überlege, was genau getan werden kann. Im Verein impft keiner gegen Marek, an den von Ernst erwähnten Impfstoff komme ich also nicht ran auch wenn er nach vielen Stunden der Suche im Internet mein bevorzugter Weg wäre. Was mir an der ganzen Geschichte mit Impfen nicht gefällt ist genau das was schon angesprochen wurde: die Tiere infizieren sich in einem infizierten Bestand trotzdem, auch wenn sie nicht erkranken. Was wäre in euren Augen das sinnvollste weitere Vorgehen? Bruteier sammeln und den gesamten Bestand keulen und von vorn anfangen? In Zukunft impfen und ignorieren, dass die Tiere trotzdem krank sind wenn sie auch gesund erscheinen? Oder nicht impfen und nur Tiere, die gesund erscheinen behalten? Ich überlege gerade in alle Richtungen, bin aber gedanklich noch zu schockiert um wirklich etwas zu Stande zu bringen. Deshalb die Frage an euch.

Hallo Nadita,

ich frage mich ernsthaft, wie man erleichtert sein kann, wenn man ständig mit anderen Krankheiten/Todesfällen, etc. im Bestand zu kämpfen hat. Ich würde an Deiner Stelle mal einen Baubiologen zu Rate ziehen. Wenn er kompetent genug ist, wird er Dir zweifelfrei sagen und zeigen können, warum in einem Stall alles verreckt, während im nächsten Stall 20 m weit entfernt, die Tiere bei bester Gesundheit sind. Wenn Du mal etwas länger selbst darüber nachdenkst, in welchem Stall welche Tiere erkrankt oder eingegangen sind oder unter Leistungsdepressionen leiden, dann kommst Du vielleicht selbst darauf, welcher Stall sich nicht zur Haltung/Aufzucht von Tieren eignet und in welchem es keine besonderen Vorkommnisse gibt, aus welchen Gründen auch immer.

Und impfen gefällt mir auch überhaupt nicht, wenn ich allein daran denke, wie lange die Hühner nach der letzten ND-Impfung unter Durchfall und verklebten Hintern gelitten haben, dann kann ich auf sowas getrost verzichten und ich denke die Hühner auch.

Gruß Sven

Nadita
24.04.2012, 15:12
@Wunderzunder: danke für Infos und Wünsche. Ich komme an den Stickstoffgekühlten Impfstoff, der überall als die bessere Möglichkeit angepriesen wird nicht ran. Den "normalen" versuche ich gerade aufzutreiben, hatte vorhin meinen Tierarzt am Telefon der nun den Hersteller kontaktiert und mit Gießen telefoniert.

@Sven: erleichtert bin ich deshalb, weil ich nun weiß, was ursächlich ist. Die Diagnose von Januar wurde von vielen Tierärzten und selbst von den Labor-Leuten unter dem Vorbehalt mitgeteilt, dass erwähntes Bakterium zwar vorkommt, aber eigentlich fast nie todesursächlich ist. Das war ja immer diese Unsicherheit mit der wir die letzten Monate zu kämpfen hatten. Mutterkornvergiftung wurde vom Labor bestätigt, ob das nun an der Haltung der Hühner liegt wage ich doch schwer zu bezweifeln. Die letzten Monate hatten wir nun keinerlei Auffälligkeiten und Todesfälle mehr bei den Hühnern, also hatten wir angenommen dass es wirklich am Bakterium lag und halt irgendwie blöde lief. Gießen trifft nun die Aussage, dass auch die damaligen Symptome 1:1 auf das nun untersuchte Küken passen und die Ärztin lehnte sich soweit aus dem Fenster zu sagen, dass das im Januar mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Marek zurückzuführen war. Ob nun Marek und Mutterkornvergiftung auf schlechte Haltungsbedingungen in 3 gänzlich verschiedenen Ställen hindeuten lassen wir mal dahingestellt. Wenn du das so siehst, ist dir das sicher freigestellt. Dann dürften ziemlich viele Leute miese Haltungsbedingungen in ihren Ställen haben, Marek ist ja nun nicht ganz so selten... Aber gut, deine Meinung...

Viele Grüße

Nadita

Philipp G.
24.04.2012, 15:20
Eine Frage: Was ist schlimm daran, wenn sich die Tiere infizieren aber nicht erkranken? Sollten sie sich besser infizieren und sterben?

Nadita
24.04.2012, 15:27
Nein, schlimm ist nur, dass die Impfung nicht vor der Infektion schützt wie ich das gemeinhin von einem Impfstoff erwarte. Und ja, ich finde es schon schlimm zu wissen, dass die Tiere krank sind obwohl sie gesund wirken. Je wieder ein Huhn ruhigen Gewissens verkaufen geht nicht, könnte es im neuen Heim schließlich Küken anstecken.

Man kann mir die Worte im Mund hin und her drehen wie immer man möchte, ja, ich finde das Wissen schlimm dass meine Hühner krank sind. Und krank bleiben. Und selbst dann erkranken wenn sie geimpft sind. Und diesen Dreck noch dazu ohne Probleme weitergeben. Ist es schlimm, wenn ich mich an dem Gedanken störe?

Was für mich die wichtigste Frage ist, die bisher nur von wunderzunder kurz gestreift wurde aber sonst von keinem beantwortet wurde: stecken sich Hühner nur in den ersten Lebenswochen mit Marek an oder können sich auch erwachsene Tiere infizieren? Ab welchem Alter sprechen wir in diesem Fall von erwachsen? Und wieso macht ein Virus vor erwachsenen Individuen halt? Ich möchte verstehen was ich da im Bestand habe. Nach einem langen Telefonat mit Gießen kamen mir noch Fragen, die Ärztin ist nicht mehr erreichbar, mein TA hat keine Ahnung, also frage ich bei euch nach. Wenn das stört lasst doch einfach das antworten. Dinge wie: überprüfe mal Ställe, sollen sie lieber sterben etc sind Dinge, über die ich schon genug nachdenke. Ich versuche momentan, Marek zu verstehen und dabei bat ich um Hilfe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit allem anderen ist mir nicht geholfen, meinen Küken übrigens noch weniger...... Was ja angeblich Ziel des Austausches sein soll.

wunderzunder
24.04.2012, 15:31
schlimm finde ich daran, das man dann die Krankheit im Stall hat und es ne Zeit lang gar nicht merkt...
bis plötzlich einzelne Tiere krank werden..z.b. ungeimpft gebliebene nachzügler Kücken...oder was zwar seltener vorkommt aber dennoch : ältere Hennen die dann noch ein Jahr lang blind durch den Hühnerhof torkeln befor sie sterben.
Klar ist die krankheit absolut schlimm.
Aber vielleicht ist es besser (wenn man nicht impft) ein infiziertes Kücken stirbt in den ersten Tage....es ist ja nicht gesagt das sich dann alle Kücken infizieren....und die, die dann gesund sind sind dann auch WIRKLICH gesund. Dann hat man diese Krankheit gar nicht erst im Bestand.
Klar, wenn es einmal so ist, ist es wohl besser man impft....
aber was ist dann, wenn man z.b. Tiere verkauft ??? Sie erscheinen ja gesund.......und der nächste Halter, der bisher nie geimpft hat und immer gesunde Tiere hatte, dem schleppt man dann die Krankheit in den Bestand...das ist doch mist oder???

wunderzunder
24.04.2012, 15:41
also, soweit ich weiß, ist die Gafahr nach 8 Wochen schon so ziemlich vorbei...erstmal...
soweit ich weiß, ist diese impfung nicht für die Lebenszeit...es ist eine GRundimpfung. Das heißt das sie EIGENTLICH wiederholt werden müsste...jährlich glaube ich. wenn man es GANZ richtig machen will.
Macht aber keiner....viele haben ihre Hühner gar nicht so lange.
Darum KÖNNEN sich auch ausgewachsenen Hühner noch anstecken....die Krankheit ist dann nur anders... betrifft mehr die Augen..sie sterben nicht gleich.
Ich hoffe ich kann etwas weiter helfen..ich bemühe mich...
ich habe mich auch schon sehr damit beschäftigt...nachdem ich mal ein ausgesetztes Marek-Huhn draußen an einem Feldweg gefunden habe...unmöglich manche Menschen.
Darum guck ich immer genau was ich für Tiere in meinen Hühnerhof hole....von wo..
vorzugsweise von solchen Hühner-verliebten Hobby Züchtern wie ich einer bin ...die gar nicht impfen und nur ein paar gesunde robuste Tiere haben bis sie eines natürlichen Todes sterben...schmunzel..meine Araucaner Henne wird in diesem Jahr 10 Jahre...;D

Tanja 0173
24.04.2012, 15:57
@wunderzunder - wie alt bist Du ?

Philipp G.
24.04.2012, 15:59
Eine Impfung schützt nie vor einer Infektion. Nur vor dem Ausbruch der Krankheit. Einige hier scheinen das Prinzip einer Impfung nicht so recht verstanden zu haben. Man baut ja keinen Schutzwall um das Huhn.

Ernst
24.04.2012, 16:11
vorzugsweise von solchen Hühner-verliebten Hobby Züchtern wie ich einer bin ...die gar nicht impfen und nur ein paar gesunde robuste Tiere haben bis sie eines natürlichen Todes sterben...schmunzel.

In Anbetracht der Tatsache, dass gesunde, robuste Hühner von "Hühner-verliebten Hobby Züchtern" genauso an Marek erkranken können, wie jedes andere Huhn, ist das eine recht naive Einstellung.

MfG

Ernst Niemann

Nadita
24.04.2012, 16:18
Ok, lass mal sehen wie weit ich Bio noch im Hinterkopf habe. Der Abschluss hat inzwischen aber sein 10jähriges, ich befürchte da ist einiges verloren gegangen. Statt hier also drauf hinzuweisen dass andere etwas nicht wissen wäre es hilfreicher, eigenes Wissen weiterzugeben. Deshalb frage ich schließlich nach...

Also: ein Virus dringt in den Körper ein, sucht sich eine Wirtszelle, dringt wenn möglich in diese Zelle ein und manipuliert sie derart, dass sie Viren produziert und in den Körper entlässt. Soweit richtig? Die Impfung sorgt letztlich dafür, dass passende Antikörper schon vor Infektion mit dem Virus erzeugt werden, damit die Infektion gleich passend bekämpft werden kann. Das heißt nun aber ja nicht, dass deshalb von einer dauerhaften Infektion auszugehen ist. Dass die Impfung immer nur das Virus bekämpft, nicht aber die Infektion als solche, ist klar. Es ist aber ein Unterschied, ob die Auswirkungen der Krankheit bekämpft werden (wie hier im Fall von Marek) oder das Virus als solchen (wie mir das bekannt war).

Heißt: bei jeder normalen Infektion kann ich davon ausgehen, dass augenscheinlich gesunde Tiere gesund sind oder gerade eben erst einen Virus eingefangen haben. Bleiben die Tiere augenscheinlich gesund, kann man nahezu sicher sein, dass sie es auch sind. Erscheinen sie nun aber nur gesund, sind aber faktisch krank, macht das für mich einen großen Unterschied.

Tanja 0173
24.04.2012, 16:26
wäre jetzt dennoch die Frage :

wenn die Tiere nur augenscheinlich gesund sind, jedoch alle Küken gegen Marek geimpft werden, kann es dann dennoch zu einem "Ausbruch" mit Todesfolge aufgrund Marek kommen? Wenn dann doch nur bei nicht geimpften Tieren - wenn ich das jetzt so richtig interpretiert habe?

Philipp G.
24.04.2012, 16:26
Nein, sie sind nicht "faktisch krank".
Das Virus ist aber nach wie vor im Körper. Und die Impfung bekämpt nicht die Auswirkungen, sondern das Virus. Nur wird das Virus nicht ganz aus dem Körper verbannt und deshalb bleiben die Tiere "Dauerausscheider" .

Nadita
24.04.2012, 16:33
Ok danke. Folgende Überlegungen sind aber richtig, oder übersehe ich etwas?
- ich kann keine Küken mehr von einer meiner Hennen aufziehen lassen, da ungeimpft und evtl als erwachsenes Tier mit Marek infiziert worden
- ein Tier guten Gewissens verkaufen geht nicht mehr, da ich um die Ansteckungsgefahr der evtl unterdrückten Marekinfektion weiß
- Tiere können sich in jedem Alter mit Marek infizieren, am anfälligsten sind sie aber im Kükenalter
- Marek kann in jedem Alter zum Ausbruch kommen und sich auf diverse Art und Weise zeigen
- einen Bestand Marek-frei zu bekommen ist unmöglich, außer ich töte den gesamten Bestand und fange mit Bruteiern von vorn an
- für meine 5 Tage alten Küken kommt die Diagnose zu spät. Sie haben sich wohl schon infiziert oder auch nicht, Impfung ist hier unnötig bzw überflüssig

Redcap
24.04.2012, 17:10
Wenn Du nach einer Keulung mit Bruteier neu anfängst, macht das nur Sinn, wenn Du impft, sonst infizieren sie sich sofort wieder. Die Aufzucht (vorallem vor und nach der Impfung) muss in einem Raum geschehen in dem noch kein Hühnerfederstaub zu finden ist.

Waldfrau2
24.04.2012, 21:09
Es müssen sich nicht zwangsläufig alle Tiere mit Marek anstecken. Es gibt auch Tiere, die resistent sind, allerdings weiß man wohl nicht genau, wo die Zusammenhänge sind. Wie schon erwähnt, ist Lohmann da am Forschen, aber auch sie haben es noch nicht geschafft, komplett resistente Tiere zu züchten. Mit Weiterverkauf hätte ich nicht so bedenken, denn ein großer Teil der Tiere, die so verkauft werden, dürften ähnlich eine Risiko-Quelle sein. Ein befreundeter Züchter hatte beispielsweise letztes Jahr massenweise Ausfälle wegen Marek, nachdem er einmal auf die Impfung verzichtet hat. Somit hatte er offenbar schon länger Marek unerkannt im Bestand, und wer weiß, ob meine Gertrud, die ich von ihm habe, nicht auch Virenträgerin ist? Naja, wahrscheinlich eher nicht, denn ich hatte ohne Impfung keine Ausfälle, obwohl die KükenKontakt mit Gertrud hatten. Nadita: Ich denke, Du solltest halt darauf hinweisen, daß Du mal Marek hattest, und daher nun Deine Küken impfst, wenn Du Tiere abgibst.

Gibt es eigentlich Erkenntnisse, wieviele geimpfte Tiere sich eine Feldinfektion einfangen?

Orpifreunde
24.04.2012, 21:32
... oder übersehe ich etwas?

Hallo Nadita,

außer, dass Du meinen letzten Beitrag völlig fehlinterpretiert hast, übersiehst Du etwas Grundelegendes.

Eine Erkrankung ist in den meisten Fällen auch nur ein Symptom.

Es gilt, Ursachenforschung zu betreiben. Wunderzuber hat hierzu bereits sehr gute Aussagen getroffen, nämlich in Bezug auf die Vitalität und Widerstandskraft (natürliches Immunsystem) von Küken, Elterntieren, etc.pp.

Ich meinte nicht, dass Dein Verhalten (Stallhygiene, Futter, etc.) ursächlich für die Erkrankung der Tiere ist. Als Beispiel möchte ich Dir folgendes mit auf den Weg geben:

Stell Dir vor, Dein Hühnerstall stände neben dem AKW in Fukushima, glaubst Du wirklich, dass Du dort mit noch so vielen Impfungen und Bemühungen eine gesunde Hühnerpopulation halten könntest? Und solche negativen Auswirkungen, die einem das Leben schwer machen können, gibt es auch bei uns zu Genüge. Daher riet ich Dir, mal einen Baubiologen oder Umweltanalytiker zu Rate zu ziehen, damit kommst Du dem Problem am ehesten auf die Spur, sollte es nicht durch das verursacht werden, was Wunderzuber beschrieben hat, nämlich miserable Zuchtarbeit.

Es gibt viele unerklärliche Dinge, die trotzdem eine Ursache haben. Kannst ja mal eine Umfrage starten, wer schon Marek bei Jungtieren hatte und kurz vor dem Ausbruch der Krankheit vielleicht noch Tiere abgegeben hat. Ich kenne 2 Züchter, bei denen ausschließlich die eigenen Jungtiere verendet sind, während die Abgabetiere keinerlei Anzeichen einer Erkrankung zeigten. Also doch keine hochpathogenen Viren, sondern hochpathogene Bedingungen?

Gruß Sven

Ernst
24.04.2012, 22:05
Stell Dir vor, Dein Hühnerstall stände neben dem AKW in Fukushima, glaubst Du wirklich, dass Du dort mit noch so vielen Impfungen und Bemühungen eine gesunde Hühnerpopulation halten könntest? Und solche negativen Auswirkungen, die einem das Leben schwer machen können, gibt es auch bei uns zu Genüge. Daher riet ich Dir, mal einen Baubiologen oder Umweltanalytiker zu Rate zu ziehen, damit kommst Du dem Problem am ehesten auf die Spur, sollte es nicht durch das verursacht werden, was Wunderzuber beschrieben hat, nämlich miserable Zuchtarbeit.


Ich denke, nun ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich mich hier ausklinken sollte.

MfG

Ernst Niemann

kraehe
24.04.2012, 22:38
echt Weise...:jaaaa:

Über Marek wurde schon so viel geschrieben...
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/27155-Wo-gibt-es-Marek?highlight=marek

Nadita
24.04.2012, 22:51
@Sven: da bin ich völlig bei dir. Ich hatte die Überlegungen nur in dem Moment beendet wo mir klar wurde, dass über viele Jahre die Chabo meiner Eltern hier lebten und nie Probleme hatten von gelegentlichen Milben abgesehen. Auch mein Bestand war fit bis zu dem Zukauf von Orloffs und der Zwerginderin im September letzten Jahres. Dumm und unerfahren wie ich war, habe ich die Tiere nicht erst in Quarantäne gesetzt obwohl die Möglichkeiten da gewesen wären und da sind. Ein fataler Fehler, der sich nun seit Januar rächt. Ich schwanke allerdings noch bei dem Gedanken, dass ich durch den kompletten Neuaufbau des Bestandes und den Zukauf aus verschiedensten Quellen vielleicht auch verschiedene Baustellen mit eingekauft habe und die bakterielle Infektion von Anfang des Jahres wirklich unabhängig von Marek auftrat. Dafür würde sprechen, dass Marek-Tiere nicht auf Antibiotikum anschlagen dürften, außer evtl irgendwelche Sekundärinfektionen. Marek als Virus darf darauf nicht reagieren, von den behandelten Tieren starb aber bis heute kein einziges mehr. Marek tritt nun als Problem bei meinen Küken auf, evtl völlig unabhängig vom Rest und ein blöder Zufall durch die verschiedenen Bezugsquellen.

Nun, heute würde ich den gesamten Aufbau des Bestandes anders angehen. So bitter das nun ist, bleibt nur eine Verbuchung unter Lehrgeld mit den entsprechenden Konsequenzen. Für meine Kurzen kann ich nur hoffen, dass sie mit entsprechend angepasster Ernährung und möglichst idealen Haltungsbedingungen nie an Marek erkranken. Für die Küken ist eine Impfung nun eh zu spät. Wie es weiter gehen kann und wird, muss sich noch zeigen. Ich muss den bislang völlig absurden Gedanken Marek erst mal in meinen Kopf kriegen. Mit vielem hätte ich gerechnet, nie aber mit Marek.

Danke euch für die Hilfe!

Lonox
25.04.2012, 11:46
Anbei ein Artikel aus der Geflügelzeitung (06-2010) zum Thema Marek.