schlechte Befruchtung

[miklas]

Seit 5 Jahren züchte ich große Bielefelder Kennhühner. In den ersten Jahren habe ich von 100 Eiern 1!!!! Kücken bekommen. Danach habe ich den Hahn abgeschafft und mir Eier schicken lassen. Nun habe ich eine schöne Herde von 2 Hähnen und 15 Hennen die in 2 Gruppen gehalten werden. Seit Oktober versuche ich Eier ausbrüten zu lassen aber die Befruchtung liegt bei unter 10 %. Woran kann das liegen? Die Gruppen werden mit Legepellets gefüttert und hin und wieder gibt es grünes. Ich füttere soviel, das der Futtertrog am Abend leer ist. Kann der Hahn zu Fett sein?
Wer kann mir helfen?

[Murmeltier]

Gesunde Hahn kann nicht zu fett werden. Er frisst doch kaum, überlässt alles den Damen. Ich habe meinen zusätzlich auf der Stange zugefuttert, trotzdem war kaum Fett drauf.

[KerK]

Moin!

Schlechte Befruchtung als Folge von Inzuchtdepression kann durchaus vorkommen, auch wenn es bei Hühnern ein paar Generationen dauern mag.
Kannst du Inzucht als Ursache ausschließen?

Sind die Legepellets ein Alleinfutter?
Es gibt spezielles Elterntierfutter, welches vor und während des Bruteiersammelns gefüttert werden kann (für eine erfolgreiche Befruchtung aber nicht muss!).

Hast du die Eier angebrütet und 90% haben sich garnicht erst entwickelt? Oder sind die Embryonen nach kurzer Zeit abgestorben?

Wie lagerst du die Bruteier?
Habe seit Jahren gute Erfahrung mit waagerechter Lagerung (mit täglicher Drehung) bei 12°C gemacht. Bei Kunstbrut kann die Schlupfquote ab einem Alter der Eier von 10-14 Tagen drastisch sinken. Aber auch das hat nichts mit der eigentlichen Befruchtung zu tun. Um die Entwicklung garnicht erst beginnen zu lassen, müssten die Lagerbedingungen schon sehr schlecht sein. Aktuell ist da auch der Frost ein großes Problem.

Grüße

[Nadita]

Wie war denn die Befruchtung bei den geschickten Eiern? Es ist auffällig, dass immer wenn die Eier von deinen Tieren sind die Befruchtung nicht passt. Was für mich eher dafür spricht, dass etwas anderes dahinter steckt, sei es nun das Sammeln der Eier (gerade bei der momentanen Kälte), das Lagern oder die Brut an sich.

[maica]

Wenn die Hähne nicht so aktiv sind ( zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich), würde ich einem Hahn weniger Hennen (1:2 oder 1:3 oder höchstens 1:4 ) lassen.
Vielleicht tritt er immer nur seine bevorzugten Damen und die Anderen bleiben leer.
Zum Frühjahr hin wenn die Sonne länger scheint und höher steht und es nicht mehr so kalt ist, steigt bekanntlich die Aktivität der Hähne (Werbung) und die Befruchtung steigt allgemein an. Im Winter ist bei vielen Hähnen null Befruchtung, ist ja auch natürlich, wer pflanzst sich schon zur Winterzeit fort ?

[K1rin]

Legepellets sind für viele Eier gedacht. Gute Bruteier werden ohne Legezusätze produziert. Eben ganz frei nach dem Motto: Qualität statt Quantität.

Um diese Jahreszeit Bruteier zu bekommen, das benötigt aber auch besondere Haltungsbedingungen. Die Tiere brauchen 14 Stunden Licht am Tag und eben dieses Elterntierfutter. Entwurmt sollten sie auch sein. Wenn dann noch die Tiere harmonieren, dann klappts auch mit dem Nachwuchs.

[Redcap]

Ohne Lichtprogramm kannste jetzt kaum eine gute Befruchtung erwarten.

[hein]

Ohne Lichtprogramm kannste jetzt kaum eine gute Befruchtung erwarten.

Und nur Legepellets füttern bedeutet gleich Verfettung der Hennen!

Gib ihnen mind. 12 Std. Licht und nur reines Körnerfutter! Und dann Vitamin E zusätzlich! Wie schon gesagt: mehr Klasse statt Masse!

Davor bitte alle Hennen 4 Wochen auf strengste Diät setzen. Wetten die Diät steigert von Woche zu Woche die Befruchtung! Denn gerade Bielefelder neigen sehr schnell zur Verfettung! (besonders die Hennen)

[Murmeltier]

Wenn er jetzt Die Futterung auf Körnerfutter umstellt, fangen die alle an zu mausern. Tolle Ratschlag, hein!
Übrigens, unterscheidet sich Elterntierfutter kaum von Legemehl von Gehalt her.

[hein]

Wenn er jetzt Die Futterung auf Körnerfutter umstellt, fangen die alle an zu mausern. Tolle Ratschlag, hein!


Was wäre denn die Alternative?

So weiter machen und keine Befruchtung - wie in den letzten Jahren schon gehabt!?

Oder etwas weniger füttern und dann irgendwann im Spätsommer haben sie so viel abgenommen, das die Befruchtung steigt!?

Oder wäre es besser, jetzt 100%tige Futterumstellung mit anschl. Diät und dann in ca. 6-8 Wochen nach der Mauser und nach dem Abspecken ein gute Befruchtung zu haben!?

Ok das sind 3 Möglichkeiten die zur Auswahl stehen!!


Übrigens, unterscheidet sich Elterntierfutter kaum von Legemehl von Gehalt her.

Er soll ja auch kein Elterntierfutter geben! Sondern Diät mit den Hühnchen machen!

Und zu dem Unterschied, da solltest Du mal genauer hinschauen Zuchthennen oder Junghennenfutter hat z. B. 14,5% Rohprotein (was jetzt vor der Legeperiode richtig gewesen wär) und Legemehl oder Legekorn hat z. B. 18% - 20% Rohprotein!!

Übrigens ich gebe meinen Zuchthennen vor dem Legen nur Körnerfutter mit 10% Rohprotein!

[Murmeltier]

Ob das überhaupt an Futter oder an Verfettung liegt, ist noch die Frage.
Meine Australoprs Hennen sind alle übergewichtig, trotzdem legen die fleißig befruchteten Eier. Eine verfettete Bielefelderin hatte ich auch mal gehabt, bei der war Befruchtung auch in Ordnung.

[Sorteng]

kommt nach einer starken futterumstellung automatisch die mauser? es ist tiefster winter die tiere sind gerade alle mit der mauser durch.
die können doch nicht direkt nochmal mausern nur weil man das futter umstellt?

Bei uns steht ein umstieg auf legefutter an, sollte man da vorsichtig sein?

[hühnerling]

kommt nach einer starken futterumstellung automatisch die mauser? es ist tiefster winter die tiere sind gerade alle mit der mauser durch.
die können doch nicht direkt nochmal mausern nur weil man das futter umstellt?

Bei uns steht ein umstieg auf legefutter an, sollte man da vorsichtig sein?

Eine abrupte Futterumstellung hat immer eine (Teil-)Mauser zur Folge, dieses Phänomen wird u.a. auch bei der Auslösung einer Zwangsmauser genutzt.

Meiner Erfahrung nach sollte eine Futterumstellung sukzessive über ca. 10 Tage erfolgen, da sich der Verdauungstrakt (Darmflora) nur langsam anpassen kann.

[Nadita]

Was aber ja bedingen würde, dass viele zugekaufte Hühner direkt in eine Teilmauser gehen müssten. Was ich bisher nicht bestätigen kann, da ich das tatsächlich kein einziges Mal hatte.

[Orpifreunde]

Was aber ja bedingen würde, dass viele zugekaufte Hühner direkt in eine Teilmauser gehen müssten. Was ich bisher nicht bestätigen kann, da ich das tatsächlich kein einziges Mal hatte.

Genauso sieht das auch bei mir aus, warum soll den Tieren denn nun plötzlich das Federkleid (auch teilweise) ausfallen, nur weil sie anderes Futter bekommen. Es kann wohl eher bei solchen Tieren beobachtet werden, die umziehen und in eine andere (stressigere) Umgebung kommen. Das ist beim Eierlegen genau das selbe, warum sollte ein Tier plötzlich Pause machen, obwohl die Ernährung passt. Da passt was anderes nicht ;)

Gruß Sven

[hein]

Eine abrupte Futterumstellung hat immer eine (Teil-)Mauser zur Folge, dieses Phänomen wird u.a. auch bei der Auslösung einer Zwangsmauser genutzt.

Meiner Erfahrung nach sollte eine Futterumstellung sukzessive über ca. 10 Tage erfolgen, da sich der Verdauungstrakt (Darmflora) nur langsam anpassen kann.

Vollkommen richtig! Das hatte ich vergessen!

Klaro Futterumstellung nicht von Heute auf Morgen!

Wie s. o. - 10-14Tg. sollte sie dauern! Je nach dem wie Du oder was Du machen willst!


Ich weiss, jetzt bekomme ich wieder einen auf dem Deckel!!

Ich würde es so machen!

1.-3. Tag insgesammt 30% weniger Futter (Legemehl) aber schon 10% fertiges Körnerfutter dazu = 80% der ursprüngl. Menge

4.-6. Tag noch mal 20% weniger Futter (Legemehl) und noch mal 10% Körnerfutter dazu = 70% der ursprüngl. Menge

7.-10. Tag noch mal 25% weniger Futter (Legemehl) und noch mal 25% Körnerfutter dazu

11.-14. Tag noch mal 25% weniger Futter (Legemehl) und noch mal 25% Körnerfutter dazu


So bekommen sie nach 7 Tg. nur noch ca. 70% der ursprünglichen Menge und können abnehmen und das mind. ein bis zwei Wochen lang füttern! Grünzeugs kann reichlich gegeben werden! Ich liebe Möhren und Rote Beete die gibs jetzt auch super günstig im Futtermittelhandel und sind sehr gesund und Vitaminhaltig!

Ich weiss, das ist nicht jedermans Sache! Nur der Mensch macht manchmal auch diät und bekommt sehr wenig zu essen plus viel Salat und sonst. Grünzeugs!

Ab den 14. Tag würde ich dann morgens reichlich füttern! Und dann nach 20-25 Min. den Futtertrog entfernen! Abends das gleiche!! So können sie sich 2x am Tag mit Körnerfutter satt fressen!

Wenn man dazu keine Zeit hat, denn einmal das Futter abwiegen und nach 20-25 Min. den Rest noch einmal wiegen und dann von der Menge abziehen. So hat man genau die Menge, die in der Zeit gefressen werden! Und man kann diese Menge den Hühnis dann geben und den Futtertrog somit dann auch stehen lassen.

Und bei Bedarf sollte man dann die Futterqualität in Richtung Bruteiqualität umstellen! Da kann man denn auch kleine Mengen Legemehl geben!!

[hein]

Was aber ja bedingen würde, dass viele zugekaufte Hühner direkt in eine Teilmauser gehen müssten. Was ich bisher nicht bestätigen kann, da ich das tatsächlich kein einziges Mal hatte.


Genauso sieht das auch bei mir aus, warum soll den Tieren denn nun plötzlich das Federkleid (auch teilweise) ausfallen, nur weil sie anderes Futter bekommen. Es kann wohl eher bei solchen Tieren beobachtet werden, die umziehen und in eine andere (stressigere) Umgebung kommen. Das ist beim Eierlegen genau das selbe, warum sollte ein Tier plötzlich Pause machen, obwohl die Ernährung passt. Da passt was anderes nicht ;)

Gruß Sven

Es muss ja auch keine Mauser geben! Aber im extrem Fall kann es so sein! Und wie schon gesagt, viele Züchter nutzen das um eine künstliche Mauser herbei zu führen! Und wenn man es denn etwas extremer macht, denn klappt das auch 100%tig.

[Sorteng]

aha, nun bin ich schlauer, dann werde ich mal dafür sorgen das der umstieg nicht auf einen ruck vorgenommen wird.