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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jagdverhalten der Katze



nbk
16.07.2013, 15:49
Hallo!

Mich würde mal das Verhalten der Katze interessieren.

Habe in den letzten Tagen 1 Taube und 2,5 Wachteln verloren.

Marder, Fuchs und Habicht sind auszuschliessen, weil sonst vermutlich auch die Hühner hin wären.

Schleppt sie die Beute, ähnlich wie der Fuchs weg oder verspeist sie sie vor Ort?

Welche Energie bringt sie auf um "schlampige" Volierenabdeckungen zu lüften?

Hat jemand mal dabei zugesehen?

Beisst sie Volieren-Netze durch?

Wie halte ich sie nachhaltig ab, wieder zu kommen?

Danke ;

Gruss

:(

Sabine68
16.07.2013, 16:11
Schwiegervater hatte immer Tauben (keine Rassetauben) und hier am Hof gabs schon immer 5-7 Katzen. Bei denen waren schon mal ab und zu ein paar begabte Taubenfänger dabei. Sie schleppen aber die Tauben nicht weit, je nachdem wo das nächste ruhige Eck zum Verspeisen war. Ich hab halt die Federreste meist in einer dunklen Ecke der Scheune oder am Heuboden gefunden.

Ob sie durch eine Volierenabdeckung schlüpfen kann ich nicht sagen, weil damals die Tauben immer frei flogen. Die Katzen erwischten meist unvorsichtige, die den Jäger nicht kommen sahen oder Jungtiere die grad erst ausgeflogen sind.
Bitte nicht schlagen, ich geb zu, jede Taube weniger, befand ich als gute Taube.Schwiegervater hat sie brüten und vermehren lassen und es wurden immer mehr. Zum Schluß flogen hier 45 Tauben im Hof rum und es wurden höchstens im Jahr mal vier oder fünf Jungtiere an einen Verwandten zum Schlachten abgegeben. Er selber hat sie gar nicht verwertet.

Nachhaltig davon abhalten kannst du sie wohl nur, wenn du deine Voliere besser absicherst. Wenn eine Katze mal auf den Geschmack gekommen ist, kommt sie immer wieder.

Kleener
16.07.2013, 16:11
Hm unsre Katzen bringen ausgewachsene Ringeltauben,junge Wildenten,Wiesel,Mäuse,Ratten,junge Kaninchen und Hasen,Forellen aus Nachbars Teich,ja sogar nen Marder hatte ich schon morgens vor der Haustür liegen...
Wie sie das machen,keine Ahnung,ich muss ihnen mal ne Kleine Videocam antackern...
Ansonsten glaub ich nicht das ne Katze Volierennetze durchkaut..
Wie Du sie langfristig loswirst?
Ich glaub da hilft nur fangen.

nbk
16.07.2013, 16:21
Ja das denke ich auch.

Die Federspuren lassen auf kurzen Kampf schliessen.

OK, ich hatte auch nur 1 Taube (gestutzter Flügel) und 6 Wachteln (6. Woche).

Man lernt durch Erfahrungen dieser Art.:(

Werd wohl ne Falle aufstellen müssen.:teuf1

Nopi
16.07.2013, 16:25
Moin,

wir haben drei Katzen. Volierennetze würden die wohl nicht duchbeißen, aber wenn das nicht ordentlich befestigt ist würden wohl zwei der Knaller da durchschlüpfen.

Wie oben schon steht: Vögel bis Taubengröße haben Zwei von denen auch schon angeschleppt. Beiden würde ich auch zutrauen, dass sie sich Wachteln krallen würden. Unsere Beiden meinen wohl, dass wir am Verhungern sind, und legen dann ihre Beute bei uns vor die Tür sofern sie nicht selbst Appetit haben.

Abschreckend bei unseren Katzen ist der Stromzaun. Den können sie gar nicht ab und meiden den, sobald sie den Draht sehen.

Gruß
Stefan

Pudding
16.07.2013, 16:56
Welche Energie bringt sie auf um "schlampige" Volierenabdeckungen zu lüften?
Wenn man schlampig eine Volierenabdeckung anbringt muss man damit rechnen das Raubzeugs durchkommt!

Werd wohl ne Falle aufstellen müssen.

Was willst du dann mit der Katze machen wenn du sie gefangen hast?

Gehört die Katze jemandem dann darf man ihr nichts tun!!!

Was ich noch zu bedenken finde ist war es überhaupt die Katz?
Oder fängst und bestraft du evtl. das falsche Tier!
Würde erst absichern was es denn wirklich war!
Es können genauso gut Ratten gewesen sein, die schleppen ihre "Beute" auch weg und man findet höchstens ein paar Federn! Klettern können die perfekt!
Gerade das es nur kleinere Tiere waren spricht auch für Ratten!
Sorry aber bin da ein wenig dünnhäutig denn ich suchte und bangte 6 Monate um meinen Kater(Kastiert) der geklaut wurde! Zum Glück war er tätowiert!

Bollenfeld
16.07.2013, 17:12
Katzenhalter haben aber auch dafür Sorge zu tragen, daß ihre Tiere am Grundstück bleiben und keine anderen Haustiere in der Nachbarschaft fangen oder wildern gehen! Wer seine Katze streunen läßt, darf sich nicht wundern oder ärgern, wenn sie nach ihren Streifzügen nicht nach Hause kommt.

hühnerleiter
16.07.2013, 17:31
@ Bollenfeld


absolut richtig!

nbk
16.07.2013, 17:55
Es waren keine Ratten!
Das Raubtier hat die Wachteln gerochen und oder gehört. Dabei in der ersten Nacht zufällig auf die arme Taube gestossen, die dort ihren späten oder frühen Freigang genossen hat. Sie war sonst immer eingeschlossen.
Dummheit ok.
Sie ist in Panik über den 1,80 m hohen Zaun geflattert, dort habe ich in der früh die letzten federn gefunden.
Die Wachteln waren "eigentlich" korrekt verschlossen. Das Netz hat ca. 20cm über den Kanickeldraht gelappt, so dass man es wirklich anheben muss. Beschwert mit BAmbusmatten. (Vorher bis letzte Woche allerdings mit Teichfolie). Es waren ebenfalls Federspuren im Gehege und ausserhalb vorhanden, so dass ein Kampf stattgefunden haben muss. Einer Ratte traue ich nicht zu, dass sie einer fast ausgewachsenen Taube nachstellt, und sie dann jenseits des Zauns verspeist.
Eine Wachtel hat gefehlt, die andere lag mit leichter Knieblutung tot auf dem Bauch, eine hinkt.

Falls ich die Katze fangen sollte werde ich gesetzeskonform mit ihr verfahren:)

Ich bin Schuld, klar. Eine Mischung aus Unerfahrenheit, Naivität und fahrlässige Unachtsamkeit. Streng genommen gelten sogar die Kriterien für grobe Fahrlässigkeit (=risiko bekannt, aber "wird schon gutgehen").

bin nun noch mehr motiviert endlich die erste Wachtelbrut zu starten.

Vielleicht lasse ich auch den Hund eine Nacht im Gehege "schlafen", aber er hat die tote Wachtel zum Auftakt seiner Sommerdressur bekommen...

nbk
16.07.2013, 18:04
Oder fängst und bestraft du evtl. das falsche Tier!


Wenn sie in die Falle läuft, WAR es das richtige Tier:)

Pudding
16.07.2013, 18:35
schade das ich kein Bild gemacht habe denn ich hatte in meiner Freivoliere die doppeltseitig mit Volierendraht an den Seiten sowie oben bespannt und der Boden aus Beton ist Besuch von einer Ratte!
Sie hat sich ein Junghuhn in der Grösser einer Taube gegriffen und bis zum Bürzel verspeisst!
Und das bei einem Spalt von 1,5cm der Zwischen Hühnerhaus und Volierendraht war!
Es lagen kaum Federn herum nur noch der angefressene Torso und wenn ich nicht zufällig dazugekommen und das Mistvieh gesehen/verscheucht hätte dann wäre nichts übrig geblieben und ich wüsste nicht das es eine Ratte war!
Dachte auch ich hätte ALLES Raubzeug sicher:-X!
Wenn man bedenkt das das Hühnerhaus nur 5m von meinem Wohnzimmerfenster entfernt ist und ich keinen Mucks gehört habe ist dieses Rattenvieh ein echt guter Jäger!

Wir haben (leider) genau hinterm Haus einen Bach und von dort immer mal wieder Besuch dieser Drecksviecher:unsicher!


Katzenhalter haben aber auch dafür Sorge zu tragen, daß ihre Tiere am Grundstück bleiben
mal ehrlich das ist doch utopisch wenn man das glaubt das sich eine Katze an eine Menschengemachte Grenze hält:-[!

Edda25
16.07.2013, 19:01
Stromzaun ist eine gute Methode, die Katze abzuhalten. Wenn dann oben ein Netz oder Draht drüber ist, kann sie ja auch nicht einfach über den Zaun springen, sondern sie müsste klettern um unter dem Netz durchzukommen und da hält sie dann der Strom auch ab. Meiner Erfahrung nach nutzen "normale" Katzen gute Gelegenheiten, graben sich aber nicht unter Zäunen durch oder so. Ich hab meine Küken seit einigen Wochen auf dem Rasen in so einem Kleintierfreilaufgehege. Da sitzen öfter fremde Katzen mit "triefenden Lefzen" davor, aber einen trickreichen Angriff hat noch keine gestartet. Wär sicher was anderes, hätte ich mal den Deckel vergessen! Natürlich kann man nicht ausschliessen, dass es vielleicht gierigere Katzenräuber gibt.
Ich denke auch, am Besten wirst Du Deine Tiere nun besser sichern, schliesslich lernt man aus so einer Erfahrung ja auch dazu. Wenn es die Nachbarskatze war, würd ich dem Besitzer einen Besuch abstatten und das Problem besprechen, vielleicht ersetzt er Dir wenigstens den materiellen Schaden. Ansonsten denke ich, wird eine Katze entfernt, kommt sicher eine andere. Darum lieber ein bisschen mehr Arbeit investieren und alles dichtmachen! Es ist natürlich total nervig, aber einen wirklichen Vorwurf kann man dem Räuber auch nicht machen, das war sicher eine reine Instinkthandlung. Leider mit ärgerlichen Folgen für Dich!
LG

Bollenfeld
16.07.2013, 19:18
mal ehrlich das ist doch utopisch wenn man das glaubt das sich eine Katze an eine Menschengemachte Grenze hält:-[!

Mal ehrlich, es ist doch utopisch, wenn man glaubt, daß jeder Mitmensch einen Eingriff in sein Eigentum durch fremde Katzen, hinnimmt.

nbk
16.07.2013, 19:26
Ich werde heute Nacht erst mal eine Rattenfalle aufstellen und die Wachteln in einem Vogelkäfig schlafen lassen.
Vielleicht hat "Pudding" ja recht.
Köder: Nutella-Brot, gespickt mit ein paar Wachtel Federn und Futter der Taube.

Pudding
16.07.2013, 20:38
hoffe die Ratte wenn es eine war geht in die Falle, Daumendrück!
Hatte noch am selben Abend Gift gelegt aber bis jetzt ist nichts dran gegangen, die Viecher sind sooo schlau...!

Pixel
16.07.2013, 21:08
Bei uns haben sich die Ratten im Winter (damals noch in Berlin) die Karnickel aus dem Stall gezogen. Wurde durch die Schreie aufmerksam und konnte es selbst kaum glauben.... Nur mal so als Anregung.
Andererseits haben die Katzen unseres (Berliner) Nachbarn einen Bauwagen (Styroporaufbau) zerlegt, um meine halbwüchsigen Marans aufzufuttern....
Beides ist möglich.
Du kannst es an einem Kadaver sehen, notfalls häuten. Die Bissspuren sind deutlich von einander zu unterscheiden.

nbk
16.07.2013, 22:40
:-XLeider kein Kadaver vorhanden. Ein Tier hat vollständig gefehlt.
Falle steht.
Mal sehen wie ihr Appetit auf Nutella, Räucherspeck und Briekäse heute nacht ist. Jedenfalls steht sie IM Gehege.

Lilililumi
16.07.2013, 22:48
Wir haben auch 3 Katzen, irgendwie würde ich (zumindest meine) für zu doof halten um 20 cm überlapptes Netz hochzuheben. Aber eine Taube würden sie bestimmt fangen wenn sich die Gelegenheit ergäbe... die bringen auch Wiesel mit heim.
An unsere eigenen Küken gehen sie nicht, aber anderswo würde ich meine Hand nicht für sie ins Feuer legen.

Damit will ich sagen: Wenn sie können würden sie bestimmt an deine Tiere gehen, nur das mit dem Netz, das fände ich erstaunlich findig.
Ein Wiesel oder so könnte es nicht gewesen sein? Oder beißen die grundsätzlich den Kopf ab?

nbk
16.07.2013, 23:38
Ja das ist schon sonderbar. Wiesel und Co. hätte aber doch nicht nur eine verschleppt und vor allem die Hühner nicht verschont (Stall steht Nachts immer einen kleinen Spalt offen, dass sie rein und raus kommen).
Es muss also ein Räuber sein, dem es Tagsüber mit Huhn Präsenz zu gefährlich ist.
Ratte schliesse ich nicht mehr aus, aber der seltsame Taubenverlust macht da keinen Sinn. Vielleicht wurde sie von der Ratte attakiert, ist panisch über den Zaun geflattert und dann im Unterholz hinter dem Grundstück von der Katz verspeist worden.:unsicher
Mal sehen ob ES wiederkommt. Wenn die Hühner unversehrt bleiben, kanns kein Wiesel etc sein.
Welch ein Roman...

Okina75
17.07.2013, 00:03
Hy!

Die Unbefangenheit über das Wesen des noch immer Vollblutraubtiers Katze erstaunt mich mal wieder auf das maßloseste. Ich glaube, wenn man mit Katzen Gassi gehen würde oder so, dann wären Sprüche wie "Sowas macht meine nicht" oder "Die will nur spielen" noch viel häufiger, als sie sowieso schon bei Hunden sind :laugh.

Ich kenne Katzen wie Ratten als durchaus verbissene Jäger.
Zu Ratte und Taube folgende selbst beobachtete Anekdote:
Es war so im Jahr 2001, wir arbeiteten in einem Park im Berliner Märkischen Viertel. Wir waren nach der Pause gerade wieder auf dem Weg zum Arbeitsort, und wie wir drei Leutchen da so schlenderten, registrierte ich beiläufig ein paar Stadttauben, die da im lichten Gebüsch, unterbrochen nur hier und da von Unkrautbüscheln, Körnerchens suchten.
Plötzlich flog der Trupp auf, und im ersten Moment peilte ich gar nicht, was da ablief. Eine Taube nämlich war am Boden geblieben und purzelte da flatternd umher. Zuerst dachte ich, da kloppen sich zwei Täuber, aber die Taube war allein, sprang und flatterte da rum, und kam nicht hoch...
Erst auf den zweiten Blick war zu erkennen, dass der Taube (ausgewachsen, vorher ganz fit wirkend) etwas kleines braunes am Hals hing und nicht losließ. Sicher eine Minute ging der Kampf der Taube, bis sie aufgab und auf dem Rücken liegen blieb. Während die Ratte in den nächsten Krautbusch flitzte, blieb die Taube liegen, blinzelte und röchelte noch zweimal, und streckte dann die Drossel, um es mal prosaisch auszudrücken...
Im kurzen Moment, wo die Ratte ins Gebüsch flitzte, erkannte ich, dass es ein noch nicht adultes Weibchen war, also für eine Wanderratte wirklich eine halbe Portion, wenn man so will. Und dieses verhältnismäßig schmale Rättchen hat da eiskalt gelauert, bis die Tauben nahe genug waren, hat eine ausgewachsene und fitte Stadttaube angesprungen, und die über eine Minute nicht ausgelassen, bis sie final geschlagen war.

Wir gingen dann weiter, und als wir zum Feierabend wieder vorbeikamen, war die Taube verschwunden. Ich schaute in der näheren Umgebung, und wirklich, ich fand sie. Etwa 3 m weiter war ein Eingang zur Burg der örtlichen Rattensippe, und da steckte die Taube soweit drinnen, dass nur noch die Schwanzfedern rausschauten.
Am Kampfplatz war keinerlei Blut, nur ein paar kleinere Federn zeugten vom Geschehen. Kein Blut darum, weil Ratten einen Biss haben, der die Tiere innerlich verbluten lässt, wie ich bei Konrad Lorenz mal las, was ja hier auch zutraf.

Naja, seitdem jedenfalls bin ich im Bilde, was man Ratten so alles zutrauen kann. Vorher hätte ich auch nicht gedacht, dass die so einen Schneid haben, erwachsene und scheinbar gesunde Vögel regelrecht zu erjagen, aber das Leben belehrte mich eines besseren ;).

Wobei aber, Stichwort überlappendes Netz, nicht nur Ratten schlau sind, auch Katzen sind nicht ganz doof, wenn sie was wollen ;).

Wobei eines in meinen Augen durchaus gegen Katze spricht: Die Wachtel auf dem Baum...
Katzen fressen doch auf dem Boden, oder täusche ich mich? Ratten hingegen sind in Gegenden mit hohem Feinddruck durchaus auch baumlebend, und ziehen auch ihr Futter da hoch, und eine Wachtel schafft ein dicker Rattenbock sicher, hochzuschleppen...

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17.07.2013, 02:54
In Berlin, S-Bahnhof Frankfurter Allee kann man ganz hautnah miterleben, wo die Ratzen ihre gefangenen Dönerstücke und erbeuteten Currywürste hinschleppen: Hoch auf einen Baum, meterweit hoch über`n Dönerimbiss.
Aber harmlosen Mietzekätzchen trau ich auch allerhand zu.... ^^
Bin gespannt, ob Du was fängst und was. Petri Heil oder so.