Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lausfliegen - eilig
Hallo allerseits,
falls das hier falsch steht, bitte verschieben.
Kennt sich jemand mit Lausfliegen aus und wie und womit ich die Tiere von einem Schwalbenküken (außer absammeln - schon geschehen) fernhalten kann?
Habe in einem Schwalbennest heute ein aus dem Nest flüchtendes Küken gesehen, was sich unter dem Balken festklammerte. Daraufhin bin ich mit ner Leiter rauf und habe mir das Küken gegriffen.
Es war übersät mit Lausfliegen (eindeutig identifiziert)
Weitere Küken waren schon nicht mehr da (vor einigen Tagen waren es noch auf jeden Fall mehrere.)
Habe die Viecher abgesammelt und das Küken jetzt auf der Diele in ein Kunstnest gesetzt und hoffe, dass die Eltern nochmal auftauchen und es sich meldet und dort gefüttert wird.
Sollte das der Fall sein, werden die Eltern sicher neue Lausfliegen einschleppen. Gibt's was, was ich im Nest oder sogar am Küken anwenden kann gegen diese Viecher?
LG
Kirstin
Ich habe mal den Google gefragt:
http://www.aries-online.de/aktuelles/schaedling/lausfliege.html
http://www.vogelforen.de/showthread.php?89096-Ein-fliegenartiges-Tier-im-Federkleid
http://www.schaedlingskunde.de/Steckbriefe/htm_Seiten/Schwalbenlausfliege-Stenepteryx-hirundinis.htm
Vielleicht hilft Dir das weiter. In einem anderen Beitrag wurden empfohlen, die mit einem Läusekamm auszukämmen....
Vögel kämmen? Wie soll das denn gehen?
Hatte letztens schon von einem starken Lausfliegenbefall bei Schwalben gelesen. Ich denke man kann nur absammeln...Medikamente würd ich nicht nutzen.
Viele Grüße Katharina
Hallo allerseits,
jetzt habe ich Zeit für einen Bericht - das kleine Küken sitzt (leider) im Eßzimmer und schläft:
erst mal vielen Dank für die schnelle Hilfe thoppie :)
Der Tipp mit dem Läusekamm war Gold wert.
Diese Viecher sind so schnell, die sind wirklich schwer zu kriegen im Gefieder und sie klammern sich fest.
(wie die Hirschlausfliegen beim Pferd - genau so schnell) - und ekelhaft!!!
Ich dachte, ich hätte alle, dann sah ich noch eine, die ich aber mit der Pinzette nicht zu fassen bekam und die dann so schnell im Gefieder verschwunden war - und ich konnte sie partout nicht finden.
Habe dann nach dem einen Artikel einen Läusekamm rausgeholt (nein ich habe und hatte keine Läuse ;) ) und mit dem bin ich vorsichtig über das sprießende und arg zerstörte Gefieder gegangen und hatte prompt das vermisste Vieh am Kamm.
Ich habe selten etwas so ekelhaftes in Sachen Parasiten erlebt - dagegen sind Milben ja ein Witz!
Dann hat der Kleine noch einen Haufen Fliegen und Heimchen bekommen und mir einige male ganz gesund in die Hand gesch..... und nun sitzt der in einem Kunstnest und schläft.
Die Eltern haben sich leider nicht mehr sehen lassen. Ich habe sie zuletzt gesehen, als der Kleine unter der Decke am Balken hing und das Nest schon leer war.
Ein Elternteil suchte im Nest rum und dann flogen beide raus.
Weil das ungewöhnlich war - zumal ich keine Küken mehr piepsen hörte, holte ich mein Fernglas um mir das Nest genauer anzusehen.
Da entdeckte ich das Kleine außerhalb des Nestes unter die Decke geklemmt.
Da diese Nestflucht in dem Altern nur Flucht vor Parasiten bedeuten kann, hatte ich entschieden da hochzugehen, da das Kleine so ohnehin keine Überlebenschance gehabt hätte.
Es wäre irgendwann entkräftet vom Balken gestürzt.
Dabei stellte ich dann auch gleich fest, dass das nest komplett leer war - also war dieses Küken das letzte Überlebende :(
Erstmal habe ich jetzt die Hoffnung, daß die Eltern morgen früh nochmal rein schauen.
Insofern werde ich bei Sonnenaufgang aufstehen und den Kleinen nach einem ersten Frühstück wieder raus in den Stall hängen (mit seinem Kunstnest) - vielleicht habt er ja Glück und seine Eltern melden sich nochmal.
Sollte der Kleine die Nacht überstehen, werde ich morgen mal Fotos machen.
Auf jeden Fall werden morgen, wenn die Eltern nicht mehr wieder kommen (das war das letzte Brutpaar dieses Jahr hier auf der Diele), sonst, sowie diese Schwalbenfamilie ausgeflogen ist, alle alten Nester entfernt und die Balken und ihre Zwischenräume dann großzügig mit Miteless ausgesprüht. Das wird hoffentlich auch diese Viecher killen. Und dann können die Schwalben nächstes Jahr neue Nester bauen.
LG
Kirstin
Rorindel
19.08.2013, 09:07
Aloha Kirstin,
wir machen es immer so das im Herbst wenn die Schwalben weggezogen sind aus allen Nestern das Polstermaterial räumen und dann großzügig mit Kieselgur und/oder Parasitenpuder für Ziervögel die Nester und ihre Umgebung damit auspudern.
Die Lausfliegen bleiben, soweit ich weiß, im Gefieder sitzen und reisen mit. Aber wenn die Schwalben wiederkommen pudern sie sich in den Nestern damit ein. Außerdem hilft es auch gegen Flöhe, Milben und andere Parasiten die in den Nestern überwintern.
Viel Glück für dein Findelkind
Rorindel
Hallo allerseits,
@ Rorindel ja, das haben wir mit den Kunstnestern auch vor.
Das Problem bei den alten Nestern (die sind teilweise zir Jahre alt) ist, dass man nicht reingreifen kann, weil sie zu dicht unter der Decke sind.
Ich habe als die Altschwalbe gebrütet hat eines Tages gesehen, dass sie wie irre ihr Gefieder putzte und immer wieder vom Nest aufsprang.
das sah für mich eindeutig nach Parasiten aus. Ich wusste, dass der Schlupf anstand und hatte da entschieden, dass wir daneben ein Kunstnest anschrauben, mit Kieselgur ausstäuben, Nistmaterial einlegen und die Eier noch umsetzen.
Ich also todesmutig mit einer Leiter hoch (sehr hoch ...und ich Höhenangst - Augen zu und durch...) und einen schmalen, selbst gebastelten "Um-die-Ecke-Spiegel" zwischen Nest und Decke geschoben, um reinzusehen.
Da sah ich, dass mindestens 3 Küken ganz frisch geschlüpft waren. Das war mir zum Umsetzen zu heikel. Also habe ich den Spiegel über die Küken gehalten und dann das Nest an den Kanten, von außen und die Umgebung satt mit Kieselgur ausgestäubt.
Am mnächsten morgen sass die Mama wieder ruhig auf dem Nest und alles entwickelte sich normal.
Die Eltern fütterten fleissig und das Betteln (ich konnte mindestens 4 Stimmen unterscheiden) wurde immer kräftiger - ab und an sah man auch schon mal ein Köpfchen oder einen Schnabel.
Eigentlich hätten die Kleinen jetzt langsam mal auf der Nestkante erscheinen müssen - stattdessen war gestern schon den ganzen Tag über auffällig, dass es ungewöhnlich ruhig auf der Diele war.
Vermutlich entwickelte sich das die Tage zuvor schon langsam, aber es fiel uns leider nicht auf.
Gestern abend quasi im "vorbei gehen" sah ich die Mutter am Nest und sie verhielt sich komisch - und durchs Fernglas sah ich dann das Elend und der Rest nahm seinen Lauf :(
@all: jetzt berichte ich mal weiter von heute morgen: kurz vor 5 bin ich aufgestanden und habe erst mal ein paar Heimchen abgekocht. Dann bin ich zu dem Kleinen: er sagte keinen Pieps, wirkte aber wach und kräftiger.
Ich habe ihm 3 Heimchen einverleibt (freiwillig hat er nicht gesperrt, aber wenn die Pinzette erst mal zwischen den Schnabelspitzen platziert war, hat er sich das Heimchen aktiv einverleibt.
Danach habe ich nochmal sein stark zerfressenes Gefieder "durchgekämmt" und festgestellt, dass er zusätzlich wohl auch Federlinge hat (minikleine, weiße "Stäbchen" - kenne mich mit Federlingen nicht aus, weil ich zum Glück noch nie damit zu tun hatte - schließe aber, dass es welche sind, weil das das heftig zerfressene Gefieder erklärt).
Da die Zeit drängte um die letzte Chance zu nutzen, wo die Eltern ihn vielleicht noch wieder annehmen und ich nichts besseres hatte und wusste und auch keine Zeit für Internet hatte, habe ich den Kleinen genommen und "gegen den Strich" das gesamte gefieder bis auf die Hand eingepudert. (Eigentlich soll man ja nichts direkt auf Schwalbenküken tun - aber mein Gedanke war nur: entweder nutzt Du diese Chance, oder Du stirbst sowieso - wenn nicht am Kieselgur, dann an den Federlingen).
20 nach 5 habe ich ihn draußen auf die Diele gehängt. Eltern waren nicht in Sicht.
gegen 6.30 habe ich nochmal Fliegen und Heimchen gefüttert und ihn in seinem Kunstnest dann auf eine sehr hohe Trittleiter unter das alte Nest gestellt.
Gegen 7.30 kam eine Altschwalbe, umkreiste 2 x das alte Nest und setzte sich dann still auf einen Balken.
Da das Küken ebenfalls keinen Muks von sich gab, wurde es von der Schwalbe auch nicht entdeckt.
Ich holte meinen Laptop raus und spielte dann auf lautester Lautstärke ein Video aus der Aufzuchtzeit von Pummelchen mit dem Bettelgeschrei ab.
Die Altschwalbe reagierte erst gar nicht und dann flog sie aufgeregt mit Warnschreien rum und entdeckte auch das Küken, was sich immer noch nicht rührte.
Sie traute sich aber nicht an das Nest auf der leiter, sondern setzte sich auf ein noch unbenutztes Kunstnest, das wir letzten Herbst nur einen Meter entfernt von ihrem Nest angebracht hatten.
Von hier schaute sie immer nur runter.
Also habe ich entschieden, das Küken nochmal umzusetzen - in das Kunstnest unter der Decke.
Zuvor bin ich da nochmal rauf, habe das alte nest nochmal ganz satt mit Kieselgur gefüllt (damit die Parasiten nicht von da rüber wandern) und im neuen Nest den Boden mit Kieselgur bedeckt und die gesamte Umgebung gut abgestäubt. Dann habe ich unversponnene, ungefärbte Schafwolle als Nistmaterial reingepackt (die ich vorher noch mit Insect ex (ein Naturprodukt von CD Vet zur Anwendung auf Haustieren geeignet) besprüht habe.
Dann habe ich das Küken genommen und da oben reingesetzt (zuvor noch ein paar Fliegen gefüttert).
Kurz danach erschien wieder die eine Altschwalbe und flog mehrfach mit Warnschreien um das neue Nest.
Der Kleine rührte sich nicht.
gegen 9.30 (ich war immer noch im Schlafanzug) erschien endlich auch die 2. Schwalbe und flog endlos - erst mit Warnschreien, dann mit Rufschreien" aufgeregt um das Nest und landete dann kurz und flog dann wieder weg.
das Kleine begann sich danach zum ersten mal zu rühren und fing an sich zu putzen.
Das war der Zeitpunkt, wo ich entschied erst mal die Hunde zu füttern und zu duschen und mich anzuziehen (...was für ein Glück, dass heute morgen keine Kunden früh da waren - die hätten sich wohl etwas gewundert...)
Als ich vor einer viertel Stunde wieder raus kam, war eine Altschwalbe gerade reingekommen, der Kleine bettelte und die Schwalbe fütterte :) Juhu!!!!!!
Es ist im Moment alles so, wie es sein soll!!! Seit ich rauskam, kommt die Schwalbe fast im 3 Minutentakt und füttert!
Jetzt hoffe ich nur, dass gegen die Federlinge das "kieselgurgefütterte Restgefieder" ausreicht.....
LG
Kirstin
Hallo Kirstin,
Du bist mein Held des Tages :laola
Ich hätte gar keine Ahnung gehabt was ich machen soll, oder worauf ich achten muß.
Hut ab!
ich hoffe, die kleine Schwalbe überlebt.
Liebe Grüße,
Tanja
:) Hallo Tanja,
:) danke ...rot werd....
...aber ehrlich? ... im Prinzip wusste ich auch nicht, was ich machen sollte...
...ich wusste nur: so unter der Decke hängend überlebt sie die Nacht nicht - also erst mal das Küken da runter geholt und dann fielen alle Entscheidungen immer nur "spotan" abhängig von dem, was sich mir an Sachlage bot.
Und ich war wirklich überglücklich, dass Du Dir die Mühe gemacht und mir die Seiten gegoogelt hast, denn dafür wäre hier überhaupt keine Zeit gewesen.
Heute habe ich nachmittags erst mal einen Kleintierarzt, der auch Vogelerfahrung hat ausfindig gemacht und "zu einem Hausbesuch" verdonnert. Er kann aber erst Mittwoch Abend. Er soll sich das Schwälbchen nochmal anschauen und sehen, ob und was wir direkt am Tier relativ risikolos machen können, damit der Kleine sich nicht immer wieder bei seinen Eltern reinfiziert und vor allem, ob ich wohlmöglich noch was übersehen habe. Denn sonst sitzt er vermutlich in einer Woche immer noch mit zerfressenen Federn und ausgesaugtem Blutkreislauf da.
Heute abend werde ich nochmal hochklettern und den Kleinen nachschauen und falls erforderlich neue Lausfliegen absammeln (ich bin mir ziemlich sicher, dass die Eltern welche haben müssen) und das Nistmaterial erneuern.
Ich denke mal, er darf jetzt absolut keine Zeit verlieren. Da muss sich so viel Gefieder erneuern :(
Den Tag über haben die Eltern fleissig gefüttert, glücklich gezwitschert und anfangs immer wieder auch absolut alle anderen alten Nester auf der Diele inspiziert - nach dem Motto: "da könnten ja auch noch welche drin sein - diesen haben wir ja auch in einem anderen Nest gefunden" - die Hoffnung konnte ich ihnen ja nun leider nicht erfüllen.
Aber der eine hier, der wird jetzt garantiert ganz schön propper bei so viel ungeteilter Nahrung ;)
LG
Kirstin
Selbstversorgerfreaks
19.08.2013, 19:48
oh mann, jetzt weiss ich was das war ;)
kürzlich lag eine tote schwalbe in einer schubkarre auf unserem grundstück.
habe sie dann in die hand genommen und wollte sie wegbringen.
da kamen überall aus den federn kleine tiere die mich echt geekelt haben. denke mal das lag daran, dass ich solche tierchen noch nie gesehen hatte und überhaupt nicht zuordnen konnte.
habe mir eben nochmal bilder im netz angeschaut. waren tatsächlich lausfliegen.
seltsame tiere, werden sicher nicht meine liebsten ;)
lg
steffen
Einstein
19.08.2013, 20:05
Hallo,
diese Lausfliegen sind fast schlimmer als die Bremsen.
Vor einigen Jahren fand ich auch ein entkräftetes Schwälbchen und musste es auch absuchen. Wiederliches Pack, diese Lausfliegen.
Ich habe gehört, das man die Nester jedes Jahr beseitigen soll, eben wegen des Ungeziefers darin.
Meine Nester im Stall werde ich jetzt auch entfernen, die können ja ruck zuck neue Nester bauen, so schnell kann man kaum gucken.
LG Ulrike
Hallo Ulrike und Steffen,
die sind wirklich ekelhaft - vor allem weil sie so schnell sind - eine wäre mir beinahe gestern oben auf der leiter in den Ärmel gerannt - ich schwöre Euch DANN wäre ich abgestürzt...
Zum Glück hatte ich schulterlange Plastikhandschuhe unter dem Ärmel des Arbeitsmantels angezogen (solche, wie man sie bei rektalen Untersuchungen von Pferden und Kühen verwendet) und am Oberarm angeklebt.
Eben war ich nochmal am Nest.
Der kleine sieht deutlich besser aus und das Gefieder bekommt wieder einen leichten Glanz.
Er hat sich aber auch den ganzen Tag geputzt.
Am Vogel habe ich nichts mehr gefunden.
Die Schurwolle unter ihm habe ich ja nochmal ausgewechselt (und die neue wieder vorher mit Kieselgur eingestäubt).
Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte und mir die Wolle ansah fand ich neben hunderten kleiner abgebrochener Federkiele (die das Küken sich wohl rausgeputzt hatte) noch eine tote Lausfliege!
Ich denke mal, die kam von den Alttieren heute auf den Kleinen und entweder ist die an dem Kieselgur eingegangen, oder sie hat sich in der Wolle verhakt - jedenfalls war sie mausetot :)
Zur Zeit geht es dem Kleinen gut :)
LG
Kirstin
so, mal wieder ein Zwischenbericht:
Gestern hat das Kleine sich den ganzen Tag im Nest ordentlich geputzt und wurde von den Eltern am laufenden band gefüttert. Da der Kleine keine Geschwister hat, bettelt er leider nicht sehr intensiv - die Eltern schleppen sowieso viel mehr an, als er fressen kann.
Und sie sind dann immer ganz irritiert, wenn sie ihr Futter nicht loswerden (weil direkt zuvor der andere Elternteil was angebracht hat).
Da alles gut aussah, wollte ich eigentlich abends nicht mehr ans Nest, sondern erst heute Abend, wenn der TA kommt.
Als der Kleine aber abends um halb 9 immer noch im Nest rumhüpfte und sich putzte wie wild (die Eltern waren längst schlafen gegangen) bin ich vorsichtshalber doch noch mal hoch - nicht dass er wieder mit irgendwas voll sitzt.
Diesmal hatte ich gleich zwei Eimer mit auf die Leiter genommen: einen, in den ich dann das Küken mitsamt der alten Nistwolle setzen konnte und einen mit neuer, Kieselgur bestäubter Nistwolle,
Oben habe ich dann den Kleinen "ausgeräumt", (er schaute völlig wach, piepste und wirkte gar nicht mehr verschreckt- er wirkte, als sei es für ihn schon Routine, dass man abends aus dem Nest genommen wird) das Nest neu eingestäubt und die neue Nistwolle eingebaut.
Dann runter den Kleinen anschauen.
Unten habe ich den Kleinen dann in die Hand genommen und nochmal das Gefieder untersucht.
Keine Parasiten mehr zu sehen, alles blank und vor allem sah das zwei Tage zuvor wirklich arg zerfledderte Gefieder fast wieder normal aus - kann bei so guter Fütterung sich das Federkleid einer Schwalbe sooo schnell erholen?
Als ich nicht aufpasste flatterte der Kleine dann plötzlich mit fröhlichem Gepiepe von meiner Hand!!!...und landete ca 10 Meter weiter auf dem Fußboden - also hochfliegen konnte er noch nicht, aber es sah überhaupt nicht unbeholfen aus sondern eher schon wie ein leichtes "Runtersegeln".
Ich war absolut überrascht. Auch die weißen Schnabelränder waren bereits kleiner geworden, als vor zwei Tagen.
Nach der Aktion dachte ich: nur schnell wieder ins Nest: also mit dem Kleinen hoch, reingesetzt...und zack segelte er an meinem Kopf vorbei quer durch die Diele und landete am anderen Ende des Raums.
Ich wieder runter, den Kleinen wieder eingesammelt, Licht aus gemacht (bis auf eine kleine Funzel auf der anderen Seite der Diele), im Dunkeln wieder hoch, den Kleinen ins Nest gesetzt und die Hand einen Moment drüber gehalten, bis er sich in die Wolle gekuschelt hatte.
Dann konnte ich runter gehen und er blieb oben.
heute morgen waren die Eltern schon wieder fleißig am Füttern und der Kleine wuselt im Nest rum.
Der TA wird für den Kleinen nicht mehr nötig sein (aber dann kann er meine Hühner mal begutachten, damit er nicht umsonst den Termin geplant hat) und da oben nachschauen werde ich auch nicht mehr müssen.
Ich denke, in den nächsten tagen wird er das Nest verlassen und mit seinen Eltern fliegen üben.
Die Nistwolle von gestern war wieder komplett übersät mit Gefiederspitzenbruch und es waren in der Wolle verfangen mindestens 3 Krabbeltiere (eines lebte noch, hing aber in der Wolle fest - es sah so ähnlich aus, wie ein Ohrkneifer nur etwas dünner und kürzer). Das andere war tot und sah ein wenig aus, wie eine vollgesogene Hundezecke, aber platter, ovaler und kleiner.
Das Dritte war auch tot und hatte Ähnlichkeit mit einer Wanze.
Also schon alles ziemlich ekliges Getier.
Die Schurwolle scheint da aber super zu sein, weil sich da wirklich alles verhakt.
Insofern: es scheint alles gut gegangen zu sein :) - ich bin gespannt, wann der Kleine zum ersten Mal fliegt.
...und meine Höhenangst scheint sich abzubauen....hatte ja gar keine Zeit, darüber nachzudenken, dass ich auf einer so hohen Leiter stehe;)
LG
Kirstin
Einstein
21.08.2013, 12:20
Hallo Kirstin,
schön, das Du dem kleinen Schwälbchen so engagiert zur Seite stehst, und das noch auf der hohen Leiter.
Wenn die flügge werden, dann geht es ganz schnell.
Bei uns sammeln sich die Schwalben gerade und machen sich für den Urlaub bereit.
LG Ulrike
:flowers :gross
Toll gemacht !
Jetzt nochmal einen Nachtrag...und hoffentlich Abschlussbericht mit positivem AUsgang:
Also: nachdem sich alles sehr gut zeigte, der Kleine von seinen Eltern super angenommen und gefüttert wurde bin ich da nicht mehr weiter hochgeklettert um zu stören.
Alles machte einen super Eindruck.
Donnerstag dachte ich mal, daß es jetzt eigentlich Zeit sei, dass der Kleine langsam aus dem Nest kommt.
Aber nichts, die Eltern fütterten weiter.
Freitag versuchten die Eltern ihn mehrfach aus dem Nest zu locken, aber der Kleine war da drin zwar sehr lebhaft, flog aber nicht raus. Ich überlegte noch, ob ich vielleicht doch nochmal schauen sollte, unterließ es aber, um nicht zu stören - der Kleine wirkte ja sonst normal.
Samstag kamen die Eltern etwas seltener zum Füttern und der Kleine saß immer noch im Nest.
Sonntag war mir das zu unheimlich und ich kletterte zum Glück doch nochmal hoch:
EIN DESASTER!!!! Nehmt nie, nie niemals rohe Schurwolle als Nistmaterial!!!
Der Kleine hatte sich in dieser Wolle mit einer Kralle verfangen und kam da wer weiss wie lange schon nicht frei.
Die Wolle hatte sich immer fester um die Kralle gezogen.
Ich habe das ganze Paket (Schwalbe mit Wolle) runter genommen und mit einer Nagelschere die Wolle von der Kralle geschnitten.
Ich glaube das war in "Letzter Minute".
Als ich den Kleinen dann zurück in das (mit Heu gefüllte) Nest setzte, flog er sofort wieder raus auf einen gegenüber liegenden Deckenbalken.
Und heute übt er oben auf dem Dachboden fleißig fliegen und seine Eltern sind ununterbrochen am Futter hochschleppen und mit ihm fliegen üben.
Ich denke mal spätestens morgen, wenn nicht schon heute Nachmittag werden die Eltern den Kleinen für einen ersten Rundflug mit rausnehmen.
:) jetzt scheint wirklich alles gut zu sein....und jetzt könnte ich für die kleine Familie auch nichts mehr tun, wenn was wäre.
....aber ich könnte mich schwarz ärgern, daß ich die Wolle als Nistmaterial ausgewählt hatte. Dabei war mein Gedanke einfach: ist natürlich - finden und nutzen die Schwalben für den Nestbau ja auch - und hält den kleinen ausgekühlten Wurm warm.
Nicht bedacht habe ich, daß die Schwalben niemals so viel finden würden, sondern nur kleinste Büschel, die sie dann mit anderen Materialien vermischen.
Jedenfalls wäre diese Nestunterlage beinahe nicht nur für die Parasiten (die wieder zu Hauf drin fest hingen) zur Todesfalle geworden...
LG
Kirstin
Einstein
26.08.2013, 14:00
Hui, Kirstin,
das mit dem Verfangen hatte ich schon im Kopf, das zu fragen, aber es schien ja kein Problem zu sein.
Spannend fand ich schon, das es zu einer Todesfalle für das Ungeziefer wurde, und der Vogel damit gut zurecht kam.
NUn, die Idee war gut, die Ausführung zeigte dannm das es Verbesserungen bedarf.
Trotzdem freue ich mich, das Du diesem Vogel doch noch helfen konntest.
LG Ulrike
...Und genau aus diesem Grund habe ich sämtliche Schwalben aus dem Stall verbannt wo mein Geflügel ist....Seitdem keine Federlinge und sonstiges Krabbelvieh am Huhn.Ausser die überstandenen Vogelmilbenplage bei der ich dann auch noch die letzten (leeren) Schwalbennester rausgehaut hab.So niedlich Schwalben auch sind aber ich hab noch keinen anderen Wildvogel erlebt der derart befallen ist mit Parastiten.Hab heuer ein flügge gewordenes Schwalbenkind aus dem Wassereimer gefischt und das war ebenso übersäät mit Lausfliegen und Milben.Noch dazu darf man nicht vergessen das das Zugvögel sind und auch "Unbekanntes" mit in den heimischen Stall bringen können.Unsere Hausschwalben haben es mir nicht besonders übel genommen und nauen ihre Nester jetzt im Heustadel ;).
Nicolina
27.08.2013, 22:21
Hallo Kirstin,
ich bin jetzt erst auf diesen Bericht gestoßen.
Da warst du ja mehrere male ein Retter in letzter Minute.:)
Sehr interessant zu lesen und ich werde zukünftig auch die Schwalben bei uns
genauer beobachten.
Die Nester hier sind z.T. auch schon zig Jahre alt..also besser entfernen?
Und auch Kunstnester für die nächste Brutsaison alternativ anbieten?
Toi, toi, toi weiterhin für den Kleinen!
nutellabrot19
27.08.2013, 23:37
Ganz toller Bericht!!!:jaaaa:
danke!
Hallo allerseits,
:) kurze Info :) Der Kleine fliegt mit seinen Eltern die ersten Runden draußen rum :) er scheint es also geschafft zu haben.
@ Nicolina : ja, ich denke, daß das Entfernen der alten Nester sinnvoll ist.
Natürlich schleppen die Schwalben auch immer Parasiten mit sich rum. Aber ich glaube, dass Brut damit leben kann, wenn sie aus dem alten Nest nicht zusätzlich belastet werden.
Ich habe dieses Jahr folgendes beobachtet:
Die Nester auf der Diele sind alle ur- uralt - teilweise wie mir der Vorbesitzer des Hofes sagte, mehr als 10 Jahre.
Hier auf der Diele haben dieses Jahr drei Brutpaare ihre erste Brut komplett vergeigt und das eine Brutpaar, was dann einen 2. Versuch (wieder in einem der vielen Altnester) versuchte ist jenes, wo ich das letzte Küken retten konnte.
Drüben im alten Kuhstall war ja vor 2 Jahren ein Nest runtergekommen - aus diesem hatte ich ja dann die Küken von Hand aufgezogen.
An derselben Stelle haben wir im Herbst ein Kunstnest installiert, damit es nicht nochmal zu einem Absturz kommt.
Das Pärchen, was im Frühjahr dieses Nest bezogen hat, hat seine komplette Brut erfolgreich und zügig aufgezogen und sofort ein neues, 2. Nest einen Balken davor gebaut, wo es gerade seine 2. Brut füttert - ebenfalls erfolgreich.
Die Schwalben wechseln die Nester sowieso für jede Brut (ich vermute mal, um genau das Parasitenproblem im Griff zu halten).
Außerdem fiel mir erstmals bewusst bei dem Kleinen hier auf der Diele auf - vermutlich, weil ich das so genau beobachtet habe -, daß die Eltern von der Sekunde an, wo die Küken genug Gefieder haben, um warm zu bleiben nicht mehr selbst ins Nest gehen und sich dort auch keine Sekunde länger aufhalten, als nötig ist, um Futter in den Schnabel der Kleinen zu schieben und das "Kotpaket" abzunehmen und wegzutragen. Ansonsten sitzen sie immer irgendwo etwas auf Abstand vom Nest und reden mit den Kleinen.
Ich denke mal, wenn ich sehe, daß die Schwalben nur zwei bis 4 Tage brauchen, um ein neues Nest zu bauen, daß man die alten Nester bedenkenlos entfernen kann und entweder gar nichts hintut oder aber Kunstnester aufhängt, aus denen man im Herbst dann sämtliches Polstermaterial entfernt damit da keine alten Parasitenbruten überwintern können.
Ich werde das dieses Jahr jedenfalls mal so machen und dann kann ich hoffentlich nächstes Jahr positivere Berichte von unseren "Dielenbruten" liefern ;)
LG
Kirstin
Hühnerhuhn
28.08.2013, 12:15
:danke:danke
LG Hühnerhuhn:flowers
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