Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühnerstall ohne Strom
Hallo da draußen!
Wir wollen sobald es sinnvoll ist, uns das erste Mal an die Kunstbrut wagen. Einen Brüter und eine Wärmeplatte haben wir schon. Jetzt ist noch die Frage des Zeitpunktes.
Zuhause in unserer Wohnung haben wir elektrischen Strom, was bedeutet, Brüter und Platte können hier betrieben werden. Dann hüpfen irgendwann Küken rum, flüchten sich unter die Wärmeplatte, wenn es ihnen zu kalt ist. Und wir schauen, dass die Viecher auch sonst in einer einigermaßen geheizten Umgebung sind.
Das Problem ist der Stall. Da gibt's keinen Strom. Also nix von wegen Heizplatte oder so.
Irgendwann müssen die Küken aber dennoch raus zu den älteren Kollegen, denn ich will ja keine Haustiere. Ich hab hier im Forum schon gelesen, dass die wärmeren Monate besser sind. Aber ab wann im Jahr kann ich meine Schützlinge denn ganz "aussetzen"? Anders ausgedrückt: Ab wann im Jahr kommen Kunstbrut-Küken ganz ohne technische Hilfsmittel aus?
Hühnerjette
19.10.2014, 21:16
Gar nicht. In den Nächten (und auch am Tag) hat es selten 32 Grad, es sei denn, du wohnst auf dem Mars.
Ich habe im Stall auch keinen Strom. Meine Kunstbrutküken habe ich alle am Wohnhaus so lange aufgezogen, bis sie voll befiedert waren. Das geht bei den einen schneller, bei den anderen dauert es länger. In der Regel kannst du von 6 Wochen ausgehen, in denen die Tiere wenigstens nachts eine zuverlässige Wärmequelle haben MÜSSEN. Dabei wird Stück für Stück reduziert, bis du sie ganz weg lässt.
Je mehr Küken, desto besser wärmen sie sich später gegenseitig. Selbst im Hochsommer kann es Tage geben, an denen es nur 15 Grad draußen sind. Strom in Form von Wärme ist für Küken zu jeder Jahreszeit unabdingbar, es sei denn du nutzt die beste Stromquelle überhaupt: Eine Glucke.
Super! Vielen Dank für die prompte Info!
(Auf dem Mars wohne ich nicht, eher manchmal hinterm Mond.)
Wenn ich das richtig verstanen habe: Ob Winter oder Sommer ist eigentlich egal, das Prozedere ist immer das gleiche.
Das heißt: 6 Wochen Wärmeplattezugang (immer mehr reduzieren) - und dann ab in die harte Hackwelt des Hühnergeheges.
So werd ich's machen.
Hmmm
würde jetzt nicht sagen das die Jahreszeit egal ist! Wenn du Die Küken 6 Wochen Lang im Haus groß ziehst (also mindestens Zimmertemperatur) frieren die sich ja trotz gefieder den arsch ab, wenn du sie von 20grad Wohnung im Winter in einen 5 grad kalten (oder kälteren) Stall setzt! Da ist der Temperaturunterschied doch recht groß! Kann mir nicht vostellen das denen so ein enormer Temperaturwechsel nichts ausmacht.
Klar 6 Wochen brauchen die dringend Wärme...aber ich finde Frühjahr oder Sommer doch einfacher wenn du keinen Strom im Stall hast!
Hi,
also ich habe auch keinen Strom im Stall.
Die Sommerbrut hatte ich 6 Wochen im Haus, danach ohne Wärmeplatte raus aber in einen kleinen Stall (Hasenstall) mit viel Einstreu. Im Frühjahr habe ich die Küken auch nach 6 Wochen rausgebracht, aber vorübergehend in der Garage untergebracht, da konnte ich nämlich die Wärmeplatte noch einstecken, und sie konnten sich an die Temperaturschwankungen Tag-Nacht besser gewöhnen. Du merkst dann bald wann sie die Wärme nicht mehr brauchen, meine sind irgendwann nicht mehr unter die Platte gegangen.
LG
eierdieb65
20.10.2014, 10:38
Grüß dich
Hier die Temperaturen, die Küken, ohne künstliche Heizung brauchen:
Hier mal die Solltemperaturen:
1. Woche 32-30°
2. Woche 30-28°
3. Woche 28-24°
4. Woche 24-20°
5. Woche 20-18°
lg
Willi
Vogelmami
20.10.2014, 11:17
Zur Not kannst du die Küken natürlich auch mal eine Nacht reinholen, wenn es dann besonders kalt ist. Ich habe meine immer in einen Karton gesteckt und in die Garage gestellt. Morgens kamen sie dann wieder raus. Oder du machst einfach ihren Schlafkarton zu, dann hält sich die Wärme auch besser.
...frieren die sich ja trotz gefieder den arsch ab...
Nein, die frieren sich die Kloake ab!
Danke für den Tipp. Es stimmt: Entweder langsam an die Kälte gewöhnen bis sie problemlos ganz draußen sein können - oder halt, wie Du sagst: Kunstbrut im Sommer.
Ich überleg noch, wie ich's mach. Ehrlich gesagt reizt mich der Gedanke, im Frühjahr oder im frühen Sommer mehr Eier verkaufen zu können. Aber Voraussetzung ist Tierfreundlichkeit.
Du merkst dann bald wann sie die Wärme nicht mehr brauchen, meine sind irgendwann nicht mehr unter die Platte gegangen.
Danke! Das stimmt natürlich, dass die kleinen Dinger es mir auf ihre Weise selbst "sagen". Logo.
Hier die Temperaturen, die Küken, ohne künstliche Heizung brauchen:
Hier mal die Solltemperaturen:
1. Woche 32-30°
2. Woche 30-28°
3. Woche 28-24°
4. Woche 24-20°
5. Woche 20-18°
Das heißt ganz praktisch: Ein Thermometer muss her!
Mensch, warum stehen so wichtige Sachen nicht in meinen Hühnerbüchern... Na, dafür hab ich ja Euch!
Zur Not kannst du die Küken natürlich auch mal eine Nacht reinholen, wenn es dann besonders kalt ist. Ich habe meine immer in einen Karton gesteckt und in die Garage gestellt. Morgens kamen sie dann wieder raus. Oder du machst einfach ihren Schlafkarton zu, dann hält sich die Wärme auch besser.
Du bringst mich auf eine Idee: Ich bastel einen gut isolierten Karton, an den sie sich schon zu Hause gewöhnen können. Und aufm Ländle haben sie ihn dann auch.
Hühnerjette
20.10.2014, 20:33
Das heißt ganz praktisch: Ein Thermometer muss her!
Mensch, warum stehen so wichtige Sachen nicht in meinen Hühnerbüchern... Na, dafür hab ich ja Euch!
Na na na, es ist gar nicht so kompliziert. In der Regel wissen die Küken schon ganz gut, in welchem Wärmebereich sie sich am wohlsten fühlen. Ich hatte sowohl Wärmeplatte als auch Dunkelstrahler probiert - ohne Termometer - und ich habe sowohl im schweinekalten "Frühjahr" als auch im lauschigen Sommer des Jahres 2013 gebrütet. Nie ist mir ein Küken verschmort (habe die Lampe in Höhe des persönlich handgetesteten Wohlfühlbereiches aufgehängt und die Wärmeplatte einfach "angeschaltet"). Je älter sie werden, desto mehr kannst du sie dimmen. Meist hört man sehr gut, ob es ihnen zu kalt ist - dann piepsen sie nämlich laut. So meine Erfahrung.
Die Brut in der wärmeren Jahreszeit ist einfach besser fürs Gewissen, weil die Kleinen dann auch mal tagsüber ins Freie können, WENN sie an kühlen Tagen eine Wärmequelle haben. Meine "Sommerküken" sind bereits nach der ersten Woche bei 15 Grad draußen herum gesprungen und dann eben nach einiger Zeit zum Aufwärmen unter die Platte gelaufen. Die Winterküken durften dank Schnee bis April erst mit ca. 3 Monaten aus der Garage ausziehen. Freilauf in der ersten Lebensspanne ca. 2 Stunden an 2 Tagen, also doof. Geschadet hat es ihnen nicht - alle 4 sind noch immer wohl auf. Mach ich trotzdem nie wieder. Wenn man einmal die Zwerge im Grünen hat flitzen sehen, will man sie nicht mehr in der Garage haben.
Wie viele willst du denn brüten? Und was spricht gegen Naturbrut?? Dann brauchst du dir den Kopf nicht um die Wärme machen und hast auch sonst keinerlei Arbeit.
Comedian
21.10.2014, 20:15
Meine (geb. am 23.09.14) wollen den Dunkelstrahler nicht mehr. Sitzen auf der Ministange im Kükenstall und pennen nachts. Tagsüber machen sie nur blödsinn im Stall. Ich denke mal das es sehr unterschiedlich ist. Meine sind Sperber/Grünleger und Sperber/Braune Hybriden mixe. Nachts messe ich um die 15 grad (gestern nacht gemessen).
Sind aber Dank gutem Aufzuchtfutter fast so groß wie die 8 Wochen alten aus der Naturbrut. Die nächsten Schlüpfen in 10 tagen aus dem Brüter. Dann denke ich mal sollte ich die Heizung im Stall laufen lassen. Trotzalledem erstmal 2 Wochen in die aufzuchtbox.
Wie viele willst du denn brüten? Und was spricht gegen Naturbrut?? Dann brauchst du dir den Kopf nicht um die Wärme machen und hast auch sonst keinerlei Arbeit.
Normalerweise brüten die auch immer selber. Eine Wyandotte fängt an, dann folgt eine von den "Großen".
Vor ein paar Monaten hatten wir das erste Mal Ausfall. Wahrscheinlich irgend so ein Minikükenmarder, der durch jedes Nadelöhr durchpasst.
Nein, ich will einfach mal Kunstbrut probieren. Und dann mal gucken. Ich denk, ich mach bald einen großen Hühnerstall, in den dann so fünfzig Hühner reinpassen. Da hilft es dann schon, wenn ich nicht von Naturbrut abhängig bin. Aber zunächst geht's mir um die Erfahrung und um die Aneignung einer Kompetenz.
Hühnerjette
21.10.2014, 22:23
Ich hätte in diesem Jahr 200 Küken in Naturbrut aufziehen können :biggrin
Ärgerlich natürlich, dass dir ein Marder in die Quere kam. Kunstbrut ist eine sehr schöne Erfahrung, aber mein Brüter steht seit diesem Jahr in der Ecke;-)
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