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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Holen Wölfe eigentlich auch Hühner aus dem Stall?



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Oliver S.
25.10.2014, 20:12
Hallo liebe Hühnerfreunde,

um es kurz zu machen: Heute Nacht hat ein Fuchs meine drei (6 Monate alten) Zwergorpingtons aus dem verriegelten Stall geholt. Neben dem Stall liegen nur noch drei Federhaufen und der Weidezaun ist zum Feld hin runtergezogen.
Er hat irgendwie den Holzriegel des Stallfensters geöffnet und dann mit den Zähnen das Fenster aufgezogen. Kleine Kratz- und Bissspuren sind noch an Tür und Fenstergitter sichtbar.
Nun ist mir heute eingefallen, dass ich in unserer Gegend (Wallis/Schweiz) in letzer Zeit wieder Wölfe ansiedeln. Viele Dörfer hier beklagen gerissene Schafe und es wurde neulich sogar mitgeteilt, dass die Wölfe vielleicht bald sogar Nachwuchs bekommen...
Daher nun meinen Frage: Werden Wölfe auch durch Hüherställe angelockt? Gibt es darüber schon Berichte oder machen das nur Füchse?

Freundliche Grüsse,
Oliver

eierdieb65
25.10.2014, 20:25
Menschengeruch ist so ziemlich das MIESESTE was sich ein Wolf vorstellen kann.

Wenn du gelegentlich den Hühnerstall bearbeitest, wirst du sehr lange vom Wolf verschont bleiben.
Nur die Wölfe, die sehr viel Angst vor dem Menschen hatten, konnten sich vermehren.

Willi

P.s. Sei froh, wenn es bei euch Wölfe gibt.
Die halten die Füchse gering, da ja eure menschlichen Jäger, wie man öfter liest, es nicht machen.

Okina75
25.10.2014, 20:27
Hy!

Ob Wölfe sich Hühner aus dem Stall holen, weiß ich nicht. Was sie aber ganz sicher tun ist, die Fuchspopulation zu dezimieren, um Nahrungskonkurrenz auszuschalten ;).

PS: Wenn da aber Federhaufen rumlagen und der Zaun zum Feld hin runtergebogen ist, würden mir da erstmal zweibeinige Räuber einfallen. Ein Fuchs biegt nämlich keine Zäune nieder, es sei denn ganz leichten Kaninchendraht, der nicht richtig stramm sitzt- er buddelt sich eher drunter durch oder springt oder klettert drüber...
Und ein Fuchs rupft an und für sich nicht vor Ort, sondern nimmt erstmal mit, um die Zeit für's mögliche Erwischt werden möglichst kurz zu halten...

Paul-Gerd
25.10.2014, 21:04
Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Wölfe Hühner ausm Stall holen, begründe meine Behauptung darauf, dass meine Oma, die in Russland wohnt, mir noch nie erzählt hat, dass Wölfe bei denen im Dorf Hühner ausm Stall geholt haben, Hunde, Kälber, Schaffe, etc. werden jedes Jahr gerissen, aber immer nur im Winter! Meine Oma sagt, dass der Hunger die Tiere in die Nähe der Menschen treibt! Außerdem hat meine Oma noch nie einen Wolf im Wald gesehen, obwohl die jeden Morgen im Winter mit ihren Freundinnen im Wald spazieren gehen!
Brauchst eigentlich keine Angst haben!

Gruß

Vamperl
25.10.2014, 22:10
Ich hatte noch keine definitiven Fuchs-Verluste, aber: dass ein Fuchs zunächst feinsäuberlich ein Fenster öffnet.... klingt für mich fast unfassbar. Also.... ich bin mir zwar sicher, dass ein Fuchs sehr schlau ist, aber hat er dazu die feinmotorischen Fähigkeiten? Können die Spuren nciht auf von Werkzeug stammen? Und wie Okina schon sagte: dass so ein Fuchs sich die Mühe macht, DREI Hühner vor Verlassen des Grundstücks zu zerrupfen, mutet mir auch eher seltsam an. Das klingt echt für mcih eher wie nach menschlichem Räuber...

HähnchenHirte
25.10.2014, 23:17
Hey,

hier bei uns um die Ecke haben sich letztens Wölfe innerhalb kürzester Zeit 4 Kälber von einem Kuhbauern geholt.
Der Bauer findet die Wölfe zwar toll allerdings hält er nur Rinder die dafür gedacht sich draußen zu schlafen.
Und unser Jäger hat auch schon ein junges Reh tot aufgefunden was defintiv gerissen wurde.

Aber das Füchse und Wölfe so geschickt in den Stall einbrechen und die Tiere rupfen bezweifel ich sehr stark.

LG Moritz

Oliver S.
25.10.2014, 23:17
Hallo,
vielen Dank erst mal für Eure Rückmeldungen.
Der Zaun war nur ein Weidezaun. D.h. ein Zaun der nur mit 20 cm langen Spiessen in den Rasen gestochen wird und relativ leicht überwunden werden kann. Er war eigentlich nur dazu da, die Hühner im Garten zu halten.
Übrigens wurden die Hühner nicht zerrupft und wohl auch nicht vollsändig gerupft. Sie mussten nur einige Federn lassen. Blut ist keins zu sehen. Da wir hier ein kleines Dorf sind, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es jemand wagen würde, in einem gut einsehbaren Garten Hühner zu stehlen. Unser Stall entsprach ziemlich genau diesem Modell: http://www.ebay.de/itm/XXL-Huhnerstall-Hasenstall-Kleintierstall-Nagerkafig-Auslauf-Huhnerkafig-Kafig/261634675297?_trksid=p2047675.c100011.m1850&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D1%2 6asc%3D26952%26meid%3D0fe448cb26eb4e2e9e2dd248af60 1df4%26pid%3D100011%26prg%3D11186%26rk%3D2%26rkt%3 D10%26sd%3D271235777362 und das Fenster war mit einem drehbaren Holzriegel verschlossen. Da sich das Fenster nur nach aussen öffnen lässt muss der schlaue Fuchs es am Fensterfreuz aufgezogen haben....
Ich hätte auch nie gedacht, dass die Tierchen dermassen gerissen und schlau sind... Respekt dem Räuber...
Gruss, Oliver

mEIn
25.10.2014, 23:56
…gibt es bei euch Waschbären?
Das wäre für mich ein Verdächtiger, der über sehr großes manuelles Geschick verfügt.

Mantes
26.10.2014, 00:02
Die feinmotorischen Fähigkeiten hören sich ,finde ich, ehr nach nem Waschbär an ! Ein Waschbär geht den Zaun einfach hoch und wenn er umfällt dabei fällt er halt um, und Riegel öffnen etc. ist auch kein Ding für ihn ! Aber das mehrere Hühner geraubt sind ist doch wieder komisch ! LG Mantes

Vamperl
26.10.2014, 09:38
Aber das mehrere Hühner geraubt sind ist doch wieder komisch ! LG Mantes

Andererseits gehen Waschbären auch ganz gern als Familie auf Raub- und Findezug.... *ratlos*

Medienhuhn
26.10.2014, 09:46
Hi Oliver,

als ich Deine Geschichte gelesen habe, erschien vor meinem geistigen Auge sofort ein maskiertes Gesicht eines Waschbärs. Oder besser gesagt vielleicht auch einer Kleingruppe, dieser überaus possierlichen Räuber.
Könnte eine Mutter mit spätgeborenen Jungbären gewesen sein - eine Jungmännergemeinschaft oder eine Waschbärenmutter mit bereits fast erwachsenen Töchtern, die Deinen Hühnern den Graus gemacht haben.

Waschbären machen solche Riegel locker auf, die knacken, wenn sie Zeit haben, fast jede Aufgabe. Gläser mit Drehverschluss öffnen, Futterboxen mit Schiebeverschluss, Schieberiegel am Gehege durch den Zaun, wenn vergessen wurde das Schloss dranzumachen... Ich kenne jemanden der Waschbären hält und es ist faszinierend, wie schnell sie, auch von anderen Bären, Neues dazulernen. Falls Du in dem Stall noch Hühner hast, musst Du massiv Nachrüsten, was die Verschlüsse angeht. Die sind erfinderisch.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Lexx
26.10.2014, 10:33
Drehriegel, Türgriffe, Schiebetürchen (Falltüren), Klappdächer und Haken die einfach nur oben in eine Öse gesteckt werden und schlicht nur verhindern, das die Tür aufgeht, schafft auch ein Fuchs oder Marder. Schieberiegel, schwergängige Riegel, das schaffen auch Waschbären. Für mich kommt beides in Frage, auch einen Marder würde ich per se nicht ausschließen.

Oliver S.
26.10.2014, 11:56
Vielen Dank für euren vielen interessanten Hinweise.
Es gibt bei uns tatsächlich Waschbären wie dieser Zeitungsartikel beweisst:
http://archiv.rz-online.ch/news2002/Nr14-18april/01.htm
Daher habe ich mich noch mal auf die Spurensuche gemacht und auch Bilder davon:

1. Oberkieferabdruck auf dem Fenstergitter kleiner als ein Euro mit spitzen Zähnen:
134308

2. ganzes Stallfenster mit Kratz und Bissspuren:
134312

3. Federhaufen
134309

4. Kot (muss aber nicht unbedingt vom Jäger stammen, da es schon am Abend vor dem Raub an unserem Teichufer lag.
134310

5. Vermutliche Eintrittsstelle Weidezaun:
134311



Viele Grüsse,
Oliver

Okina75
26.10.2014, 16:52
Naja, ich glaube, der Haufen am Teich beweist es... Der ist weder von Fuchs noch Marder, ich glaube, die Waschbär- Fraktion hat recht :(.
Auch die Eckzahnabstände an der Beißspur passen zum maskierten Schurken. Da würde auch passen, dass alle drei Hennen zugleich weg waren, da wird jeder eine mitgenommen haben...

Vamperl
26.10.2014, 18:13
Hi Oliver,

als ich Deine Geschichte gelesen habe, erschien vor meinem geistigen Auge sofort ein maskiertes Gesicht

Du bist ein MEDIUM :D

Redcap
26.10.2014, 18:18
Macht mir keine Angst vorm bösen Wolf.

Ich mach mir um Leib und Leben meiner Liebsten Sorgen.

Das Rotkäppchen

Vamperl
26.10.2014, 18:22
Macht mir keine Angst vorm bösen Wolf.

Ich mach mir um Leib und Leben meiner Liebsten Sorgen.

Das Rotkäppchen

Die Omma packt dat!
P.S.: grüne Kappe im Wald ist besser als rot - nicht so auffällig, sagt der Jäger!

hein
26.10.2014, 18:35
................ und das Fenster war mit einem drehbaren Holzriegel verschlossen. Da sich das Fenster nur nach aussen öffnen lässt muss der schlaue Fuchs es am Fensterfreuz aufgezogen haben....
Ich hätte auch nie gedacht, dass die Tierchen dermassen gerissen und schlau sind... Respekt dem Räuber...
Gruss, Oliver
Das Problem hatte ich auch schon mal. Seit dem ist immer ein Drahtgitter vor dem geöffneten Fenster. Nur so ein billiger Holzriegel der ist kein Problem für den Fuchs - wenn es nicht zu kompliziert ist. So war es auch bei mir

Mantes
26.10.2014, 21:00
Ich weiß schon das es nicht lustig ist, durch Räuber, seine Hühner zu verlieren, aber bißchen lustig ist es bei Dir !
Abdruck des Kiefers ist kleiner als ne Euromünze= Wolf ? Zwergwolf ?
Nein, Humor lässt sich hier schlecht rüber bringen- ich hör schon auf ! LG Mantes

thegardener
26.10.2014, 22:38
Ich würde auch stark auf Waschbären tippen , die sind jetzt noch en famille unterwegs und öffnen alles was nicht mit Vorhängeschloss gesichert ist

thegardener
26.10.2014, 22:43
Macht mir keine Angst vorm bösen Wolf.

Ich mach mir um Leib und Leben meiner Liebsten Sorgen.

Das Rotkäppchen Vielleicht würdest Du anders denken wenn Du in Wolfsgebiet wohnen würdest . Mir sind schon Wölfe über den Weg gelaufen , scheu waren die nicht die Bohne und , ja , ich hatte Angst um meinen damals sehr alten wehrlosen Hund . Samstag nachmittag um 15 Uhr direkt am Dorfrand . Zum Glück war ich dort nur zu Besuch .

Oliver S.
26.10.2014, 23:49
... ich denke ja auch dass es kein Wolf war. Dennoch ist mir persönlich der Wolf nicht so ganz geheuer:

"In den letzten 50 Jahren wird über neun Fälle in Europa berichtet, bei denen Menschen durch frei lebende Wölfe getötet wurden. Bei fünf dieser Fälle konnte bei den Wölfen Tollwut nachgewiesen werden...Im März 2010 kam es in Alaska zu einem tödlichen Wolfsangriff auf eine Joggerin. Die forensische Untersuchung des Todesfalls durch die Behörden kam zu dem Schluss, dass es sich dabei um einen Angriff durch gesunde Wölfe gehandelt hatte, die die Joggerin als Beutetier angesehen hatten („predatory attack“)." Schreibt Wikipedia.
und die Süddeutsche schreibt "...Während das eine der beiden Raubtiere den kleinen Hund in den Nacken biss, ihn anhob und mit der Beute in den Wald entschwand, richtete der zweite Wolf seine Aufmerksamkeit auf den Kinderwagen. Die Mutter begann sofort zu schreien und mit den Armen zu fuchteln. Das machte dem Wolf offenbar Angst, und er folgte seinem Artgenossen in den Wald. Die Forstbehörden schickten Suchmannschaften in das Gebiet, die Überreste des Hundes fanden..." (vgl. http://www.sueddeutsche.de/panorama/unfall-in-schweden-woelfe-greifen-mutter-mit-baby-an-1.1086432)

Wenn er sich jetzt hier schon vermehrt, will man ihn aber vielleicht doch nicht auch noch anlocken.
Gruss, Oliver

Okina75
27.10.2014, 00:21
Und wieviele Menschen jährlich sterben an Alkoholmissbrauch? Ist irgendeinem dadurch Bier nicht geheuer? Nö, ist trotzdem der gesellschaftsfähige Alkohol schlechthin. Obwohl sich sicherlich schon zigtausende (plus beteiligte Unschuldige) in den letzten 50 Jahren allein in Deutschland dran tot gefahren haben, von Europa mal ganz zu schweigen... Ich wüsste aber nicht einen, der dadurch panische Schweißausbrüche oder ein enges Gefühl im Hals bekäme, wenn er ein Flaschbier sieht... Außer 'nem Alki, der den Drang hat es sich schleunigst hinter den Knorpel zu kippen...

Der Wolf ist ein Vieh wie jedes andere auch, ohne besonders großes Interesse an uns, genau wie bei jedem anderen Vieh auch, dass einfach sein Leben leben will... Ich habe weit mehr Angst vor Zecken und was die übertragen können, oder Stechmücken, die gefährlicher sind als alle Wölfe der Welt zusammen... Nur weil er Wolf heißt, lauert er nicht drauf, bei jeder Gelegenheit irgendeinen zu fressen, der durch den Wald läuft, kriegt diesen eingetrichterten Stuss endlich mal aus den Köpfen!
Was die mit der Joggerin angeht: Steht in dem Bericht auch, was vorher passierte? Warum sie die scheuchten und niedermachten?
Ich unterstelle den Wölfen hier grundsätzlich erstmal die selben Motive wie Hunden, die hierzulande dasselbe tun, denen aber immer gütig lächelnd bescheinigt wird, dass die ja nur spielen wollten. Wenn denn aber einer zerfleischt wird, naja... Weg mit dem betreffenden Hund wie auch den direkt betreffenden Wölfen- nicht !!! pauschal alle Wölfe, so vorsichtshalber, denn es schläfert ja auch keiner vorsichtshalber alle Schäferhunde ein, weil mit denen die meisten Bissunfälle passieren...

Oliver S.
27.10.2014, 01:40
... du hast sicher reicht mit dem was du sagst. Bei mir bleibt dennoch ein mulmiges Bauchgefühl, zumal man ja auch rational nur schlecht ein Übel mit einem anderen rechtfertigen kann. Aber das ist bei mir auch kein Wunder. Ich kann auch keine Hunde leiden, die mit mir beim Joggen angeblich "nur spielen" wollen. Da möchte ich mit meiner Familie lieber keinem hungrigen Wolfsrudel begegnen, das ein Beutetier für einen „predatory attack“ sucht... In den letzten 50 Jahren waren es vielleicht "nur" neun Menschenleben die freilaufende Wölfe gekostet haben. Aber sie beginnen sich ja nun immer stärker zu vermehren. Im September 2014 war unser Dorf nun schon im Einflussgebiet von 2-3 nachgewiesenen Wölfen und auch Übergriffe auf Schafherden nehmen natürlich zu... (http://chwolf.org/woelfe-in-der-schweiz/wolfspraesenz/aktuelle-daten)
Gruss, Oliver

Okina75
27.10.2014, 13:50
Ach Oliver, mach' Dir da mal nicht so einen Kopf!
Ich bin auch nicht der gigantische Hundefreund und weiß am liebsten eine Straße zwischen uns, oder einige Meter. Hungrig wirst Du in Deutschland sicher keinem Wolfsrudel begegnen, es gibt Wild in Massen, oder eben ungeschützte Nutztiere. Und früher gab es weit mehr Wölfe und weit weniger Menschen, und auch da wurde niemand von denen dezimiert.

eierdieb65
27.10.2014, 14:02
Die tun dir NIX

Nur die sehr menschenscheuen Wölfe hatten anno dunnemals, die Chance, sich zu vermehren.
Die Alten bringen den Jungen bei: wo es so penetrant stinkt (Menschen stinken extrem, gegenüber einem Wildtier)
dort gehen wir nicht hin.(Weil GEFAHR, nicht BEUTE)

Habe ich den Beitrag falsch verstanden?
Frau mit Hund und vollem Kinderwagen im Wald ist eine Joggerin?

lg
Willi

diane
27.10.2014, 14:07
Ich habe Hunde und zwar zwei ziemlich große. MIR wird eher mulmig, wenn ich in den Alpen vor einer Herde Rinder stehe, die haben nämlich ihre Erfahrungen mit freilaufenden HUNDEN von Touris gemacht und trampeln im Zweifel ohne zu Zögern meine Hunde platt! Und wenn ich dann noch dazwischen bin, habe ich Pech gehabt. Neulich erst passiert, hier in Schleswig-Holstein in einem Naturschutzgebiet. Die Frau hat knapp überlebt...
In den Bergen bin ICH jedenfalls immer wachsam bei den Rindern, wenn ich noch Kälber sehe, versuche ich meine Hunde hinter mir zu halten. Im Zweifel habe ich meinen großen schon mal weggeschickt von mir, weil sich 5 "gemütliche" Damen in unsere Richtung bewegten.
Es sind ausgewiesene Wanderwege, aber die werden eben auch von den Rindern benutzt. Schließlich gehört der Grund jemandem. Und da gehen meine Hunde auch nur OHNE Leine, um im Notfall füchten zu können, ohne mich mit hineinzuziehen!
Und einer Wildsau mit Frischlingen möchte ich auch nicht mal im Hellen begegnen.
Aber der Wolf? Nein, vor dem habe ich keine Bedenken. Wir sind hier nicht in Sibirien, wo gegen Ende des Winters aus lauter Hunger und Not alles angegriffen wird. Ich freue mich, dass es in S-H wieder die ersten Sichtungen gibt. Wahrscheinlich kratzt er sich erstmal die ganzen totgefahrenen Katzen und Igel von der Straße, bevor er sich an mich und meine Jungs abends im Wald traut ;)

Oliver S.
27.10.2014, 14:08
... früher gab es weit mehr Wölfe und weit weniger Menschen, und auch da wurde niemand von denen dezimiert.

Es sieht aber so aus, als würden zukünftig mehr Wölfe auf mehr Menschen treffen. Mein Bauchgefühl wird einfach nicht besser :)

Aber ich lasse dir da natürlich deinen Standpunkt :)
Heute habe ich noch mal nachgesehen. Die Räuber haben in den Federn noch eine zweite Kotprobe zurück gelassen:134385

diane
27.10.2014, 14:21
Ähhhm, ich kann dir gerne mal einen Sch**** meiner Hunde zeigen, die etwas mehr als Wolfsgröße haben :D Sind das 6cm Würstchen? Das schaffen ja sogar meine gluckigen Hennen. Da war wohl wirklich eher ein Waschbär am Werke. Für die Hinterlassenschaften großer Hunde (oder Wölfe) brauchst du eine Schaufel ;)

Mara1
27.10.2014, 14:43
Vielen Dank für euren vielen interessanten Hinweise.
Es gibt bei uns tatsächlich Waschbären wie dieser Zeitungsartikel beweisst:
http://archiv.rz-online.ch/news2002/Nr14-18april/01.htm
Daher habe ich mich noch mal auf die Spurensuche gemacht und auch Bilder davon:

1. Oberkieferabdruck auf dem Fenstergitter kleiner als ein Euro mit spitzen Zähnen:
134308

2. ganzes Stallfenster mit Kratz und Bissspuren:
134312

3. Federhaufen
134309

4. Kot (muss aber nicht unbedingt vom Jäger stammen, da es schon am Abend vor dem Raub an unserem Teichufer lag.
134310

5. Vermutliche Eintrittsstelle Weidezaun:
134311



Viele Grüsse,
Oliver

Echt, dieser Kothaufen sieht nach Waschbär aus? Solche Häufchen finde ich hier auch oft. Ich dachte anfangs, daß das von Katzen ist, würde der Größe nach auch passen. Aber dann sind zeitweise Kerne drin, z.B. von Pflaumen, oder auch Sonnenblumenkerne. Also offensichtlich keine Katzen, aber was dann? Finde auch manchmal welche im Heulager auf den Heu- und Strohballen, muß also ein Tier sein das ganz gut klettern kann. Könnte es auch von einem Dachs sein? Waschbären habe ich hier noch nie gesehen, Dachse schon.

LG
Mara

diane
27.10.2014, 14:46
irgendwo gab es hier auch mal einen Thread von Losungen von Tieren. Finde ich grade nicht. Aber Katze ist kleiner, schlanker, fester und länger. Und die frisst normalerweise kein Obst...

eierdieb65
27.10.2014, 14:53
Dachs frisst eigentlich nur Obst, Samen und Aas. Und Jungvögel, Würmer,Insekten, selten Junghasen.

Er ist zwar sehr wehrhaft, aber kein Räuber im eigentlichen Sinn.

lg
Willi

Okina75
27.10.2014, 20:05
Hy!

Dachse kacken dafür überwiegend in selbst angelegte Latrinen, und das riecht man dann auch!!!!!(!!!!!!!)

An und für sich markieren Füchse mit Urin und Kot ihre Beutereste, die sie an Ort und Stelle für später liegen lassen (auch das riecht man!!!!!), aber hier ist es ja nur ein Federhaufen, und Fuchsköttel sind in der Regel eher gräulich und mit Haaren durchsetzt, weil die ja zur Hauptsache Mäuse fressen.
Waschbär passt vollends, und somit ist die Reihe an Dir, Oliver, da bombensichere Verschlüsse an den Stall zu montieren, am besten irgendwas abschließbares und selbst menschliche Räuber abhaltendes, wie zB so Einbruchschutzgitter, die sie in Restaurants etc. vor die Toilettenfenster montieren, damit da keiner im Schutz des dunkles Hinterhofs einsteigen kann.

Oliver S.
27.10.2014, 20:22
... dem schliesse ich mich an. Allerdings habe ich damit nun Zeit bis zum nächsten Frühjahr, denn vorerst habe ich ja leider keine Hühner mehr :(
Ein Trost ist, dass meine Hühner einen hübschen Sommer hatten:
134402

und ihnen nun der ungemütlichere Winter erspart bleibt :) :) .

Gruss und Dank für Eure tolle Hilfe,
Oliver

Vamperl
27.10.2014, 20:40
@ Mara: bei uns hatte der Fuchs derartige Schönheiten (mit spitzer, festgezwurbelter Spitze und Kernen) hinterlassen. Und zwar eindeutiug, denn er wurde beobachtet, als er vors Haus k****

Mara1
27.10.2014, 20:55
Fuchs könnte schon sein, denn der treibt sich hier oft herum, sogar tagsüber. Kommt auch schon mal bis an die Terrassentür oder an den Stall. Spitze feste Spitze paßt auch. Dann sind die "Würstchen" wohl vom Fuchs. Rätsel gelöst, danke.

@Oliver,
wirklich schade um deine schönen Hühner!

LG
Mara

Oliver S.
27.10.2014, 22:04
... Dann sind die "Würstchen" wohl vom Fuchs. Rätsel gelöst, danke.
...

... ich denke wir haben uns auf Waschbär geeinigt :)
Die Würstchen sind nicht grau und mit Haaren durchsetzt, sie haben auch kein gezwirbeltes Ende oder viele Haare in sich, sie sind für Fuchskot relativ dick und auch der Oberkieferabruck auf dem Fensterkreuz des Stalls würde mit gut 2 cm Breite wohl besser zu Waschbär (vgl: http://hauser-tierformen.de/hausershop/product_info.php?products_id=568) als zu Fuchs (ca. 1.5 cm, vgl. http://hauser-tierformen.de/hausershop/product_info.php?products_id=577) passen. Marder währe wohl noch kleiner (vgl. http://www.boellerkaiser.com/Bollerpruefung/Bollerzubehor/Schmuck/Charivari_-_Anhanger_3/Mardergebiss/hauptteil_mardergebiss.html) und Wolf noch viel grösser (3,6cm in der Breite :) vgl. http://hauser-tierformen.de/hausershop/product_info.php?products_id=576)

Aber vermutlich hast du gar nicht nicht die Würstchen gemeint die ich, sondern die, die du gefunden hast.

Gruss, Oliver

PS: In der englischsprachigen Heimat des vermeintlichen Räubers heißt Waschbärkacke "raccoon poo" und sieht den hier gezeigten Würschen doch sehr ähnlich: http://www.247wildlife.com/photowildlifecontamination.html

Vamperl
27.10.2014, 22:19
Neee, ich glaube, das war mal wieder ein Missverständnis. Ich hatte ja versucht, das "ähnliche" Häufchen, das Mara geschildert hat, noch "fern-zu-diagnostizieren" - ohne Bild, aber mittels dem von mir geschilderten Zwirbelende, der ähnlichen größe und der Kerne. ;-) Ich glaube, ihre Selbstdiagnose bezog sich auf ihr "eigenes" Häufchen...

Mara1
27.10.2014, 22:19
Ja Oliver, ich meinte die Würstchen die ich hier immer finde. Aber dein Foto im Beitrag Nr. 13 sieht schon auch ziemlich ähnlich aus wie das was ich hier finde.
Bei dir würde ich auch eher an einen Waschbär denken, vor allem die kleinen Zahnabdrücke.

elja
28.10.2014, 05:35
Als huehnerhalter waeren mir woelfe lieber als waschbaeren. Letztere finden huehner leider sehr lecker. Hier im foruk hatte mal jemand bilder von waschbaeren eingestellt, wie die versuchen den neuen kuekenstall zu oeffnen.
bei uns sind nock keine, aber 4 km enfernt sind die ersten gesehen worden. Mist!

Oliver S.
28.10.2014, 13:11
... unser Wildhüter hat die Sache mitgekriegt. Er behauptet, Waschbären hätten sie hier schon wieder ausgerottet.:cluebat Es kämen daher nur Marder oder Fuchs in Frage.
Gruss, Oliver

Hornet
28.10.2014, 15:44
Na ja,unter Wildhüter verstehe ich etwas anderes-"Hüten" und "Ausrotten" sind doch wohl verschiedene Sachen....

Richtig sollte es heißen,der bei mir ansässige Jagdscheininhaber hat diese Tierart soweit verfolgt,das es zu einem regionalem verschwinden dieser Art gekommen ist!

Gruß Hornet

elja
28.10.2014, 15:49
das es zu einem regionalem verschwinden dieser Art gekommen ist!

Das wage ich zu bezweifeln. Wo die einmal sind, sind sie.

Hornet
28.10.2014, 15:53
Das bezweifele ich zum Glück auch...hier ging es aber nur ums AUSROTTEN durch einen "Wildhüter"!

Oliver S.
08.11.2014, 21:54
Nachtrag: Inzwischen haben sowohl meine Frau als auch ich einen Fuchs ums Haus streichen sehen. Ich habe das Gefühl, dass er uns damit ein "Bekennerstatement" geben will.
Gruss, Oliver

PS: Ein Bekannter aus dem Nachbardorf hat mir allerdings auch berichtet, dass er selber den Wolf vor kurzem im Morgengrauen auf einem Pausenplatz gesehen hätte. Ein gerissenes Schaf sei ebenfalls zu verzeichnen.(http://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/wolf-angriff-mitten-in-walliser-dorf-eischoll-wir-haben-angst-um-unsere-kinder-id3195723.html)

Mara1
09.11.2014, 09:20
Daß sich der Wolf an einem Pausenplatz herumtreibt wundert mich nicht, da sucht er nach weggeworfenem Essen oder plündert Mülltonnen. Das machen die Wölfe im Osten schon seit langem so, nur regt sich dort keiner drüber auf.

"Eltern im Dorf versuchen, den Wolf und das gerissene Schaf vor ihren Kindern geheim zu halten." - Das ist nun wirklich Unsinn, oder seh ich das falsch? Sinnvoll wäre aus meiner Sicht, gerade mit den Kindern darüber zu sprechen, daß da Wölfe sind, und daß Wölfe andere Tiere töten weil sie Fressen wollen.

Ich habe mir als Kind wann immer ich konnte Tierfilme im Fernsehen angeschaut. Auch Dokumentarfilme, damals lief viel über Afrika. Da waren oft auch Jagdszenen, wo z.B. ein Leopard oder Löwe eine Antilope reißt. Das war mindestens so "grausam" wie ein totes Schaf auf der Weide. Natürlich hat mir das Tier leid getan. Aber meine Eltern haben da auch vernünftig darüber mit mir gesprochen, daß die Natur eben so ist, und daß ein Löwe nun mal jagen muß, weil er sonst verhungert.

Was sie mir auch frühzeitig beigebracht haben war, daß man ein totes Tier nicht anfaßt, wenn man irgendwo eins findet, weil man nicht weiß ob es krank war. Damals war auch noch Tollwut ein Thema (ist es hier immer noch), und auch da habe ich frühzeitig gelernt, daß ein wildes Tier, das plötzlich zutraulich ist, krank sein könnte und man das auf gar keinen Fall anfaßt. Aber so etwas "vor den Kindern geheim halten" - was für ein Quatsch! Das ist so ähnlich wie Fleisch im Supermarkt kaufen, weil schlachten so grausam ist.

LG
Mara

Heike H.
09.11.2014, 09:35
Lieber bei Mc Doof Chicken mäck nuggets....(das sind ja keine Tiere mit echtem Blut) kaufen.

Und Hunden Kügelchen zu fressen geben, damit die Kinder nicht etwa sehen, dass Hund auch Tiere fressen..

Zum Hühnerdieb: Waschbär!

Oliver S.
09.11.2014, 11:10
...

Zum Hühnerdieb: Waschbär!

Interessehalber habe ich meine Bilder mal ans "Centre de Cartographie de la Faune" übermittelt. Dort ist man der Meinung:

"..Da der Schädel beim Waschbär und Fuchs ähnlich gross ist, ist auch eine Zuordnung der Bissspuren nur schwer möglich. Der Waschbär hat jedoch generell die etwas kleineren Masse. Die Form und Grösse der Kote passen gut zum Fuchs (Länge stark variabel, 3 - 12 cm und Breite von 1 bis 2 cm). Der Kot des Waschbären ist meist kürzer als 7 cm und nur gegen 1.5 cm breit. Beim Fuchs liegen die Eckzähne im Oberkiefer ca. 2cm (Steinmarder nur ca 1.2 cm) auseinander, was zu den Bissspuren auf dem Bild passt. Ich gehe davon aus, dass es sich im vorliegenden Fall mit grosser Unwahrscheinlichkeit um einen zugegebenermassen sehr geschickten Fuchs handelt. Auch die Tatsache, dass der Waschbär in der (süd)westlichen Schweiz nur sehr selten und sporadisch auftritt, lässt den Waschbären als Verursacher als unwahrscheinlich erscheinen. Es gab bisher einen einzigen mir bekannten Nachweis eines Waschbären (entwichenes Tier) im Oberwallis, der nun auch schon mehr als 10 Jahre zurückliegt. Ganz ausschliessen können wir ihn jedoch nicht. Falls Sie Zugang zu einer Wildkamera (Fotofalle) haben, könnte diese eventuell bei der Aufklärung helfen. Aber ohne Hühner wird sich der Prädator wohl nicht mehr zeigen..."

Zusammenfassend: Fuchs oder Waschbär? Beides ist möglich, Wolf und Marder aber nicht.

Bohus-Dal
09.11.2014, 11:32
Interessant mit den Waschbären. Ein Glück gibt es hier noch keine Waschbären und Marderhunde.

Ob Wölfe für Hühner gefährlich werden können, habe ich mich auch schon gefragt.


"In den letzten 50 Jahren wird über neun Fälle in Europa berichtet, bei denen Menschen durch frei lebende Wölfe getötet wurden..." (vgl. http://www.sueddeutsche.de/panorama/unfall-in-schweden-woelfe-greifen-mutter-mit-baby-an-1.1086432)

Hm, wenn ich dem Link folge, sehe ich da nix über Wölfe. Und über diesen Unfall habe ich hier auch nichts gehört, komisch. War wahrscheinlich wie üblich ein Schäferhund. Wann soll denn das gewesen sein?
Aber wo haben denn die diese Zahlen her? Ich habe immer nur gehört, daß es noch NIE einen Fall gegeben hat, bei dem ein wilder, gesunder Wolf Menschen angegriffen hat. Tollwut ist sicher was anderes, und halbzahme, freigelassene Wölfe ist natürlich Käse, wenn die Menschen mit Futter in Verbindung bringen, keine Scheu vor ihnen haben und Hunger haben, weil sie nicht richtig zu jagen gelernt haben. Aber solche Wölfe läßt doch hoffentlich heutzutage keiner mehr frei.

Oliver S.
09.11.2014, 11:35
Interessehalber habe ich meine Bilder mal ans "Centre de Cartographie de la Faune" übermittelt. Dort ist man der Meinung:

"..Da der Schädel beim Waschbär und Fuchs ähnlich gross ist, ist auch eine Zuordnung der Bissspuren nur schwer möglich. Der Waschbär hat jedoch generell die etwas kleineren Masse. Die Form und Grösse der Kote passen gut zum Fuchs (Länge stark variabel, 3 - 12 cm und Breite von 1 bis 2 cm). Der Kot des Waschbären ist meist kürzer als 7 cm und nur gegen 1.5 cm breit. Beim Fuchs liegen die Eckzähne im Oberkiefer ca. 2cm (Steinmarder nur ca 1.2 cm) auseinander, was zu den Bissspuren auf dem Bild passt. Ich gehe davon aus, dass es sich im vorliegenden Fall mit grosser Unwahrscheinlichkeit um einen zugegebenermassen sehr geschickten Fuchs handelt. Auch die Tatsache, dass der Waschbär in der (süd)westlichen Schweiz nur sehr selten und sporadisch auftritt, lässt den Waschbären als Verursacher als unwahrscheinlich erscheinen. Es gab bisher einen einzigen mir bekannten Nachweis eines Waschbären (entwichenes Tier) im Oberwallis, der nun auch schon mehr als 10 Jahre zurückliegt. Ganz ausschliessen können wir ihn jedoch nicht. Falls Sie Zugang zu einer Wildkamera (Fotofalle) haben, könnte diese eventuell bei der Aufklärung helfen. Aber ohne Hühner wird sich der Prädator wohl nicht mehr zeigen..."

Zusammenfassend: Fuchs oder Waschbär? Beides ist möglich, Wolf und Marder aber nicht.


komischer Weise ist da ein Kopierfehler passiert (Autokorrektur!!) Es heisst in der Antwort nicht "Unwahrscheinlichkeit" sondern
"Ich gehe davon aus, dass es sich im vorliegenden Fall mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen zugegebenermassen sehr geschickten Fuchs handelt." (Die Fehlkorrektur ist hier beim Einfügen jetzt wieder passiert. Ich habe es jetzt aber bemerkt und geändert....)

Oliver S.
09.11.2014, 12:09
... wenn ich dem Link folge, sehe ich da nix über Wölfe. Und über diesen Unfall habe ich hier auch nichts gehört, komisch. War wahrscheinlich wie üblich ein Schäferhund. Wann soll denn das gewesen sein?
Aber wo haben denn die diese Zahlen her? Ich habe immer nur gehört, daß es noch NIE einen Fall gegeben hat, bei dem ein wilder, gesunder Wolf Menschen angegriffen hat. Tollwut ist sicher was anderes, ...

Die Meldung über die Anzahl der Wolfsangriffe steht in der Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf#Angriffe_auf_Menschen (Primärquelle s. dort)
Die Meldung über den Wolfsangriff auf eine Frau mit Kind und Hund ist hier:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/unfall-in-schweden-woelfe-greifen-mutter-mit-baby-an-1.1086432 (Falls der Link nicht funktioniert, dort steht:
18. April 2011 09:35
"Wölfe greifen Mutter mit Baby an
Auf einem Morgenspaziergang sind eine Schwedin und ihr Kind von Wölfen attackiert worden. Die Familie kam mit dem Schrecken davon, ihr Hund jedoch nicht.
Zwei Wölfe haben eine Schwedin beim Sonntagsspaziergang mit ihrer kleinen Tochter und einem Hund attackiert. Nach Angaben des Ehemannes der Frau tauchten bei dem morgendlichen Spaziergang bei Norrtälje nördlich von Stockholm plötzlich zwei Wölfe auf und bauten sich vor dem Hund namens Tyson auf. Während das eine der beiden Raubtiere den kleinen Hund in den Nacken biss, ihn anhob und mit der Beute in den Wald entschwand, richtete der zweite Wolf seine Aufmerksamkeit auf den Kinderwagen. Die Mutter begann sofort zu schreien und mit den Armen zu fuchteln. Das machte dem Wolf offenbar Angst, und er folgte seinem Artgenossen in den Wald. Die Forstbehörden schickten Suchmannschaften in das Gebiet, die Überreste des Hundes fanden.
In Schweden leben etwa 200 Wölfe. Tierschützer verlangen ein totales Jagdverbot und die Ausweitung der Population. Anwohner in sechs betroffenen Bezirken wollen hingegen viele Wölfe erschießen. Sie meinen, dass die Wölfe zu viele Haus- und Nutztiere reißen und auch gefährlich für Menschen sind."

Es wäre natürlich interessant zu wissen, ob man die Meldung in Schweden nicht hatte. Dann könnte es sich natürlich auch eine Zeitungsente handeln.

Gruss, Oliver

diane
09.11.2014, 14:13
"Die Mutter begann sofort zu schreien und mit den Armen zu fuchteln. Das machte dem Wolf offenbar Angst, und er folgte seinem Artgenossen in den Wald."

Was ich schon zu Beginn sagte. Wölfe gehen außer in größter Not keine Menschen an, eigentlich sind sie schlaue Feiglinge. Sie gingen auf den HUND! Ebenso tun dies Rinder und Wildschweine. Der Mensch gerät nur dazwischen, weil er seinen Hund schützen will, oder von einer ziemlich schlauen Rinderherde eingekreist wird. Die trampeln dann gnadenlos runter...
Kann ich ihnen auch nicht verdenken, wenn ich immer wieder erleben muss, wie gedankenlose Hunde"halter" ihre blöden ehemals Hüte-und Jagdhunde, jetzt Moderassen und -mixe fröhlich über die Weiden preschen lassen

Gwenhwyfar
09.11.2014, 14:37
Wölfe sind eher in Nord-und Mittelschweden zu finden. Von Wölfen in der Nähe von Stockholm habe ich noch nichts gehört.
Ich will nicht unbedingt sagen, dass die Dame lügt, aber wer sagt, dass es sich dabei um Wölfe und nicht etwa um wildernde Hunde gehandelt hat? Würde zu der ganzen Geschichte auch besser passen.

Oliver S.
09.11.2014, 18:04
Wölfe sind eher in Nord-und Mittelschweden zu finden. Von Wölfen in der Nähe von Stockholm habe ich noch nichts gehört.
Ich will nicht unbedingt sagen, dass die Dame lügt, aber wer sagt, dass es sich dabei um Wölfe und nicht etwa um wildernde Hunde gehandelt hat? Würde zu der ganzen Geschichte auch besser passen.

Hallo Gwenhwyfar,
hier (http://www.spiegel.de/panorama/auf-sonntagsspaziergang-woelfe-attackieren-schwedische-mutter-und-ihr-baby-a-757584.html) im Spiegel wird auch davon berichtet und hier (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zum-abschuss-freigegeben-schweden-jagen-wieder-woelfe-a-669916.html) steht "Weil Haus- und Zuchttiere in Schweden immer wieder von Wölfen gerissen und die Wölfe in größeren Städten und Vororten der Hauptstadt Stockholm gesichtet werden, sind die Tiere in dem skandinavischen Land äußerst umstritten... Ein Schafzüchter berichtete der Zeitung "Dagens Nyheter", dass er im Jahr 2005 bei zwei Angriffen durch Wölfe insgesamt 32 Tiere verloren habe. "... "Er hat keinen natürlichen Feind und vermehrt sich schnell."."

Allerdings führt die Diskussion nun immer weiter weg vom Hühnerraub bei uns, den man dem Wolf ja nicht zuschreiben kann.
Gruss, Oliver

Medienhuhn
09.11.2014, 18:45
Warum nicht einfach von den Ländern lernen, in denen das Zusammenleben von Wölfen Menschen und ihren Nutztieren ziemlich gut und verlustfrei funktioniert? Herdenschutzhunde verrichten einen guten Job, wenn es um den Schutz von Weidetieren geht. Wenn das Länder wie Portugal, Spanien und Rumänien auf die Reihe bekommen, warum sollten es dann ausgerechnet die Schweizer nicht schaffen? Auch in Deutschland kommt man diesbezüglich auf den Geschmack und setzt vermehrt auf Hunde bei der Herde.

Wölfe sind so derartig scheu, dass man sie zwar hört oder Spuren findet aber begegnen tut man so schnell keinem, auch wenn man mitten im Verbreitungsgebiet unterwegs ist, weil man sie gerne zu Gesicht bekommen würde… Das wird oft selbst mit Guide nichts, weil sie generell die Nähe von Menschen meiden. Wenn man dann doch mal das Vergnügen hat einen wilden Wolf in freier Wildbahn zu sehen, ist Panik völlig unnötig! Ein verwildertes, hungriges Hunderudel in Süd- oder Osteuropa macht mir bedeutend mehr Angst, als ein Wesen, das Reißaus nimmt sobald man die Hand ruckartig hebt oder einen Ast unter dem Stiefel knacken lässt.

@ Oliver: Die hier hervorgehobenen Schweden haben eine, ich versuche es diplomatisch auszudrücken, tief verwurzelte Jagdtradition. Zur Elchjagdsaison findet man schon ab und an ,auf sonst recht menschenleeren Pfaden, Pickups mit bis an die Zähne bewaffneten Männern, die gern auch mal ausprobieren, ob die Verkehrsschilder bei 50 km/h noch getroffen werden – und ob es auf asphaltierter Strecke auch bei 80 Sachen noch klappt…Klar, dass diese Jagdbegeisterten einiges daran setzen, dass Wölfe (wieder) abgeschossen werden dürfen. Andererseits hat man Wolf, Elch, Braunbär, Bieber Luchs und Co. auch als Einnahmequelle entdeckt – Touren in die „Pampa“ zur Beobachtung dieser Wildtiere erfreuen sich großer Beliebtheit und bringen Geld in ländliche Regionen.

So und jetzt darfst Du mal raten welches der genannten Wildtiere für die meisten Todesfälle (bei Menschen) in Schweden verantwortlich zeichnet? Nicht der Braunbär und auch nicht der Wolf. Ich geb Dir einen Tipp – es lebt vegetarisch, ist bildschön, majestätisch, kommt ganz selten auch im weißen Kleid daher……. und kann mit bis zu 700 Kilo Gewicht auf das Autodach krachen, wenn Du ihm gegen die Beine fährst. Und weil es so viele von denen gibt, dürfen auch einige abgeschossen werden – trotzdem kommt keiner auf die Idee sie ausrotten zu wollen und das bei rund 20 Toten pro Jahr plus einer wesentlich größeren Anzahl an teils Schwerstverletzten – über die Sachschäden, die diese Riesen verursachen du die Kosten für die Maßnahmen sie wenigstens von den Autobahnen weg zu halten will ich gar nicht reden.
Wenn jetzt die Gebrüder Grimm das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Elch geschrieben hätten – Au weia! Wölfe haben einfach einen schlechten Ruf. „Riesenbambis“ dagegen finden fast alle Menschen toll.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

blackphoenix
09.11.2014, 20:22
Zum Thema: Holen Wölfe Hühner:
http://www.bild.de/regional/dresden/dresden/wolf-du-hast-das-huhn-gestohlen-33576076.bild.html

Auf dem Foto ist es eher ein "Wölfchen". Noch ein halber Welpe. Wölfe haben bisher hierzulande absolut nix von Menschen zu befürchten und sind daher ähnlich "scheu" wie Füchse oder verwilderte Haushunde. Sie gehen dem Menschen aus dem Weg, nutzen aber vor allem nachts auch die Dörfer um Beute zu machen. Da es immer noch genug Idioten gibt, die nachts angekettete Schafe im Dorf als Snacks stehen lassen, lohnt sich das für die Wölfe auch immer wieder. So kann man Wölfe auf jeden Fall erfolgreich anfüttern.

Oliver S.
09.11.2014, 21:14
Zitat
„Der Wolf war noch sehr jung und noch nicht so scheu wie ältere Tiere. Und dazu sehr neugierig.“

...:grueb

Vielen Dank. Das kommt der Beantwortung der Eingangsfrage ja schon sehr nahe...
Gruss, Oliver

PS: Da stellt sich eigentlich auch noch die Frage: Wie gross ist eigentlich der Fangzahnabstand von solchen jungen Wölfen?

Gwenhwyfar
09.11.2014, 23:47
@ Oliver
Stimmt, es gibt wohl wirklich wieder ein Rudel bei Stockholm, nachdem dort 170 Jahre lang keine Wölfe gelebthaben. Diese Nachricht ging an mir vorüber.
Nichtsdestotrotz bin ich immer äußerst skeptisch, wenn es um Wolfssichtungen und Übergriffe durch Wölfe geht. Nicht selten stecken eben doch Hunde dahinter.

Kamillentee
09.11.2014, 23:57
Upps, das ist ja nicht weit weg von uns. :o
Aber der Wolf ist ja sehr dürr und mager.
Dem hätte ich ja gleich noch 'ne Wurstsemmel nachgeschmissen.;)

Oliver S.
10.11.2014, 01:22
Warum nicht einfach von den Ländern lernen, in denen das Zusammenleben von Wölfen Menschen und ihren Nutztieren ziemlich gut und verlustfrei funktioniert?...

Das sagst jetzt du und wenn das möglich ist, ist das sicher ok. Man hört aber auch von Gegenden mit grösseren Wolfspopulationen Nachrichten wie:
"Im November 2005 wurde im kanadischen Bundesstaat Saskatchewan der Student Kenton Carnegie beim morgendlichen Joggen von Wölfen angegriffen und getötet. Ebenso ging es im Mai 2010 der Lehrerin Candice Berner im Südwesten Alaskas. Nach allen Untersuchungen gibt es in beiden Fällen keine vernünftigen Zweifel daran, dass Wölfe die "Täter" waren,...
Von den 21 Attacken durch gesunde Wölfe endeten vier tödlich, alle in Spanien, wo sich ein Wolfsrudel in der Nähe einer Geflügelfarm festgesetzt hatte. Hier waren Kinder die Opfer..." oder
"Im Bundesstaat Uttar Pradesch wurden in den letzten 20 Jahren 273 Kinder von Wölfen getötet, "...
oder "So wurden in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts in Weißrussland ein Rentner, ein Holzfäller und ein neunjähriges Mädchen von Wölfen gefressen. Das Mädchen war vom Lehrer bis zum Einbruch der Dunkelheit zum Nachsitzen in der Schule festgehalten und dann auf den Nachhauseweg durch den Wald geschickt worden. Man fand nur noch den Kopf...(vgl. http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article111938020/Zahme-Tiere-oder-Bestien-so-gefaehrlich-sind-Woelfe.html).


Klar, kann man sagen, durch Alkoholismus oder Autos kommen mehr Leute um aber rechtfertigt man dann nicht ein Übel mit dem anderen? Gehören nicht auch z.B. die Pest-Bakerien zur Natur und waren sie vielleicht nicht vor uns da? Ich denke wir müssen einfach überlegen, wie wir unter den heutigen Bedingungen mit den uns vom Leben gestellten Herausforderungen umgehen können und wollen.
Gruss, Oliver

Okina75
10.11.2014, 02:01
Sag' mal, Oliver, versuchst Du Dir irgendwie mit Absicht Deine Angst einzureden, bzw. suchst explizit nach negativen Schlagzeilen, die Deine Meinung bestätigen?
Entschuldige bitte, aber ich hatte von Deinen bisherigen Beiträgen und auch durch Deine Eröffnung der Isländische Landnahmehühner- Wikipediaseite eigentlich weit eher den Eindruck einer besonnenen Person, die die Probleme und Hemmnisse des Lebens mit Umsicht und Toleranz angeht.

Magst Du mal verraten, warum Du so negativ wolf- fixiert bist?

diane
10.11.2014, 02:08
"Man fand nur noch den Kopf..."

schwachsinnig, absoluter Horroralarm für Unterschichtenzeitungsleser. Aus welchem Filmchen ist der Blödsinn entnommen???
Selbst WENN irgendein größeres Raubtier (Bär, Puma, Tiger, Löwe) einen Menschen (auch ein kleineres, also Kind) angreifen sollte, wäre es besonders dumm den Kopf liegen zu lassen. Da sind die meisten Proteine drin...

Oliver S.
10.11.2014, 03:39
Sag' mal, Oliver, versuchst Du Dir irgendwie mit Absicht Deine Angst einzureden, bzw. suchst explizit nach negativen Schlagzeilen, die Deine Meinung bestätigen?
Entschuldige bitte, aber ich hatte von Deinen bisherigen Beiträgen und auch durch Deine Eröffnung der Isländische Landnahmehühner- Wikipediaseite eigentlich weit eher den Eindruck einer besonnenen Person, die die Probleme und Hemmnisse des Lebens mit Umsicht und Toleranz angeht.

Magst Du mal verraten, warum Du so negativ wolf- fixiert bist?


Ich finde, ich habe hier weniger meine Meinung dargelegt, als die Quellen ausgewertet. Das macht man bei WP auch. Ich finde, die Diskussion gibt bisher ganz gut die beiden durchaus wahren und auch belegbaren Pole wider:

Der Wolf ist meist scheu und schadet uns weniger als andere Dinge an die sich die meisten auch gewöhnt haben <--> Der Wolf erbeutet nicht nur Nutztiere sondern kann in bestimmten Situationen durchaus auch Menschen angreifen, was in einigen Fällen sogar tödlich endet.

Solche Positionen gibt es auch bei Umweltverschmutzung, Lärm, Zigarettenrauch, Drogen, Alkohol... Jeder muss da für sich seine eigene Risiko/Nutzen/Moral/Bauchgefühlabwägung machen. Dabei kommen die Leute meinst nicht zum selben Ergebnis. Hier findest du dann wieder meine Position was Umsicht und Toleranz angeht. Schlussendlich muss man über sowas wohl einfach nüchtern abstimmen und sich dann an diese Mehrheitsentscheidung halten.

Mara1
10.11.2014, 07:50
Vielleicht liegt die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen. Daß Wölfe niemals Menschen angreifen scheint doch nicht so ganz zu stimmen, wie von Wolf-Fans immer behauptet wird. Die Geschichten von den blutrünstigen Bestien sind aber bestimmt auch maßlos übertrieben oder größtenteils einfach Gruselgeschichten. Die Hauptgefahr geht wohl von tollwütigen Wölfen aus. Nun gilt Deutschland aus tollwutfrei, hier in Ungarn gibt es nach wie vor Tollwutfälle bei Füchsen. Könnte also auch Wölfe betreffen. Daß ein Wolf mal angreifen könnte, um die Jungen zu verteidigen oder weil er sich in die Enge getrieben fühlt, das trifft auf viele Tiere zu. Wären alle Wölfe so scheu, daß sie Menschen meilenweit aus dem Weg gehen, gäbe es auch keine Hunde.

Was vielleicht tatsächlich passieren könnte: daß der Wolf lernt, daß Menschen keine Gefahr mehr für ihn sind. Und das könnte durchaus die Zahl der Begegnungen und auch die Zahl der Angriffe erhöhen. Der Wolf ist ja nicht doof. Er hat gelernt, Menschen aus dem Weg zu gehen, weil von Menschen Gefahr ausgeht, schließlich wurde er lange Zeit stark bejagt. NEIN, ich will nicht alle Wölfe abknallen!!! Ganz bestimmt nicht. Ich traue dem schlauen Wolf nur durchaus zu, daß er mit der neuen Situation, daß er nicht mehr bejagt wird, umzugehen lernt.

Herdenschutzhunde in Deutschland - kann ich mir nicht wirklich vorstellen. In einem Land, wo man mittels Verordnung lammfromme Familienhunde wegsperrt oder zu Maulkorb und Leine verdonnert, nur weil sie einen falschen Vorfahren im Stammbaum haben, und jeden Zwergdackel zur gefährlichen Bestie erklärt, weil er mal jemanden in die Hose gezwickt hat - da sollen große, kräftige und auch aggressive Hunde selbständig eine Schafherde bewachen? Ein Herdenschutzhund verteidigt seine Schafe nicht nur gegen Wölfe, sondern auch gegen andere Hunde, gegen Jogger oder Spaziergänger..... ehrlich gesagt hätte ich vor einem wütenden Herdenschutzhund mehr Angst als vor dem bösen Wolf. Denn der Herdenschutzhund verdrückt sich nicht in den Wald, wenn man schreit oder mit den Armen herumfuchtelt. Und Herdenschutzhund mit Maulkorb und an der Leine wird nicht wirklich funktionieren als Schutz für die Schafherde.

LG
Mara

Medienhuhn
10.11.2014, 09:20
Hi Mara,

schau mal da:http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensvorbeugung/herdenschutzhunde

In der Lausitz, in der sich Wölfe bereits in etwas größerer Menge etabliert haben sind sie schon aktiv. Auch in anderen Gebieten Deutschlands weiß ich von Schäfern, die sich vierbeinigen Schutz geholt haben - und sich jetzt auch nicht mehr über Risse durch Füchse an neugeborenen Lämmern ärgern müssen. Die HSH verbellen einen Spaziergänger wirklich furchtbar - sobald sich dieser aber zurückzieht ist es auch gut. Die verlassen die Herde nicht und rennen einem Zweibeiner hinterher. Die stellen sich vor die "Rasenmäher" machen abartigen Terz und wenn sich der Zweibeiner zum Rückzug entschließt (was wohl jeder einigermaßen klar denkende Mensch schnell tut), ist der Job erst mal erledigt. Retour zum Beobachtungsposten. Klappt ziemlich zuverlässig.

Ja und Wolfsangriffe auf Menschen gibt es - allerdings haben die in der Regel etwas mit Fehlverhalten des Menschen zu tun. Wen es interssiert: "Wolfsangriffe Fakt oder Fiktion" von Elli Radinger ist geeignete Lektüre zum Thema. Kinder nachts allein im Wald sind in einer natürlichen Fauna, in der auch die großen Räuber wieder leben, ein Nogo. Joggen und glauben man könnte Hunden oder ihren Urvätern davonrennen genauso. (Das kann aber bei einer stinksauren Bache genauso schief gehen). Wölfe sind keine Kuscheltiere, aber sie sind genausowenig blutrünstige Bestien.

Menschen stehen nicht per se auf dem Speisezettel von Canis Lupus und Nutztiere kann man schützen. Pflockt man natürlich Schaf oder Ziege auf einer Weide am Waldrand nachts an, ist das eine Einladung ins Schnellrestaurant. Überlässt man die Herden gänzlich sich selbst, in abgelegenen Regionen, ist das wie früher, auch keine gute Idee. Stromzaun und Hunde sind aber eine praktikable Lösung.

Hätte man die großen Beutegreifer wieder in größerer Anzahl und die Nutztiere wären so bewacht, dass sie nicht die leichteste Beute darstellen, wäre so manche Treibjagd unnötig, weil die (zu) vielen Wildschweine, Rehe usw. wieder natürliche Feinde hätten. Das ist allerdings eine Tatsache, die vielen Jägern nicht so gut gefällt.

Menschen müssen einfach (wieder) lernen, vernünftig mit der Natur um sie herum umzugehen - dann klappt es auch mit den "wilden" Nachbarn.

Liebe Grüße
Vom Medienhuhn

Winterurlauber
10.11.2014, 10:00
Ein Herdenschutzhund verteidigt seine Schafe nicht nur gegen Wölfe, sondern auch gegen andere Hunde, gegen Jogger oder Spaziergänger..... ehrlich gesagt hätte ich vor einem wütenden Herdenschutzhund mehr Angst als vor dem bösen Wolf. Denn der Herdenschutzhund verdrückt sich nicht in den Wald, wenn man schreit oder mit den Armen herumfuchtelt. Und Herdenschutzhund mit Maulkorb und an der Leine wird nicht wirklich funktionieren als Schutz für die Schafherde.
LG
Mara
Mittlerweile gibt es auch in Namibia Herdenschutzhunde gegen Leoparde und Geparde und das funktioniert bestens.
In Portugal gibt es die Rafeiro do Alentejo, alle Schutzhunde kennen den Unterschied Mensch - Futter "Herrchen" keine Bedrohung und Wolf, Bär oder andere Hunde ganz genau.

PS.
Habe beide o.g Hunde vor Ort kennengekernt ohne das ihre Besitzer dabei waren und siehe da ich lebe noch;D Musste manche Schutzhunde sogar streicheln weil Menschen nur manchmal vorbei kommen. Gut, habe auch nicht versucht ein Schaf untern Arm zu klemmen.

Medienhuhn
10.11.2014, 12:00
Hi Winterurlauber,

keine HSH's knuddeln, die bei der Arbeit sind - es sei denn der Schäfer/Besitzer erlaubt es Dir. Bei manchen Vertretern kann das ins Auge gehen, weil sie solche Annäherungen als Provokation auffassen - und man "versaut" damit die Hunde für die Arbeit.
Die sollen nicht zu Fremden hinrennen, die Abstand von der Herde halten, sondern diese auf Distanz halten. Der Nächste, der vorbei kommt, hat vielleicht Angst vor Hunden und die haben jetzt gelernt: " Toll, Mensch kommt - das gibt Streicheleinheiten (oder noch schlimmer, Leckerli!) - also nix wie hin...
Dann kommt es irgendwann zu vermeidbaren Eskalationen... Hundeängstlicher rennt weg, die HSH's wollen geknuddelt werden oder ein Würstchen abstauben und setzen hinterher ... verlassen somit die Herde... Hundeängstlicher stürzt womöglich beim davonlaufen... Wer hat Schuld? Klar, die Herdenschutzhunde.

In der Schweiz haben sie einen tollen Flyer verfasst und an die Ratschläge die da drin stehen, sollte man sich auch halten... Vor allem, wenn man selbst mit Hund unterwegs ist - denn das kann sehr kritisch werden, wenn der Begleithund glaubt, Schafe scheuchen sei irgendwie spaßig.

http://www.protectiondestroupeaux.ch/fileadmin/doc/Herdenschutzmassnahmen/Herdenschutzhunde/PDCT_FLYER_2012.pdf

Sogar einen ganz liebevoll gemachten Comic hat man entwickelt:

http://www.protectiondestroupeaux.ch/fileadmin/doc/Was_tun/Comics_HSH_de.pdf

Auch wenn man Hunde gut abkann und auf diese daher "anziehend" wirkt - man tut letztendlich den Hunden keinen gefallen, wenn man sich auf sie einlässt. So schwer es auch fällt, Finger weg von den Bärchen, es sei denn Frauchen oder Herrchen sind dabei und nehmen somit die Hunde aus dem Dienst, also der Verantwortung für die Herde.

Auch wenn das jetzt ziemlich OT war, mir ist das wichtig das klar zu stellen, weil bei mir seit vielen Jahren so ein Vierbeiner arbeitet und ich möchte, dass er weiterhin seinen Job so macht wie bisher

http://www.caodegadotransmontano.org.pt/site_i.php?menu=1

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

eierdieb65
10.11.2014, 12:20
Danke Medienhuhn.

Man ist ja heutzutage nicht beliebt, wenn man sagt, dass fremde Hunde nicht gestreichelt werden dürfen.

Zu den Zeitungszitaten mit den hunderten Toten, durch Wölfe:

200 tote Kinder in Indien, durch Wölfe? Hätten sie den Tiger nicht fast ausgerottet, hätte der Tiger die Wölfe vertrieben. Und bei Zahlen aus Indien bin ich auch eher skeptisch.

Die neunziger des vorigen Jahrhunderts: Ist da wirklich 1990-Ende 1999 gemeint? :roll

Dass keine Gefahr für Wölfe durch den Menschen besteht (subjektiv für den Wolf), kann man leicht ändern.
Einfach immer offensiv, aggressiv drauf los, wenn ihr einen Wolf seht. (Ohne Waffe, oder sonst was)

Durch die Fuchsfütterer und Fuchsignorierer sind die Füchse mittlerweile oft furcht- und distanzlos.
Rennt auf ihn zu, verfolgt ihn, lasst die Hunde raus, und er wird hinkünftig euer Grundstück meiden.
Draußen im Wald darf er Fuchs sein. Im Ortsgebiet ist er Beute. (Er soll nur den Eindruck bekommen. Niemand soll ihn tatsächlich verspeisen)

Zu den Schäden, die Wölfe bei Nutztieren verursachen könnten: Die werden euch ersetzt.
Das zahlen z.B. die Jäger (und Andere), die angeblich gegen Wölfe sind.

lg
Willi

Tanja 0173
10.11.2014, 12:45
Hier im Ort gibt es einen Schäfer, der Schafe und Ziege in unterschiedlichen Gruppen auf mehreren Flächen die er jeweils anpachtet, weiden lässt. Immer dabei - ein Herdenschutzhund. Finde ich ne tolle Sache - zusätzlich sind die Herden durch Zäune mit Strom eingezäunt. Top Landschaftspflege und der Schäfer vermarktet auch Fell, Fleisch usw.

Wir sind es halt gewohnt, dass es keine "gefährlichen" Tiere mehr bei uns gibt, die Vieh reissen können.
Daher haben sich die Bauern/Viehirten entsprechend angepasst.

Ich vertrete die Ansicht, dass wenn die Förster den Wölfen genug Wild in den Wäldern zum jagen übrig lassen, die Tiere auch versorgt sind und somit keinen Grund haben, die Nähe der Menschen zu suchen. Gleiches gilt auch für Luchse und Füchse. Wenn die Bauern/Viehirten entsprechende Vorsorge mit Herdenschutzhunden zusätzlich treffen, bin ich mir sicher, dass die wirkliche Gefahr gering ist.

Weder sind Wölfe noch weiße Haie Menschenmörder. Wir vergessen immer wieder, dass wir auch nur ein Teil der Fauna sind - oder vertritt jemand die Wölfe, wenn ein Jäger meint er müsse einen Wolf schießen, nur damit der nicht vielleicht evtl. irgendwann einen Schaden verursacht ??? Nur der Mensch meint, er darf sich "rächen" bzw. "richten" ...

Natürlich ist es ein Verlust, wenn ein Tier einer Herde durch einen Wolf/Fuchs/Marder/Luchs usw. stirbt.
Diese medialen Hetzjagdten, die in Deutschland verursacht werden, finde ich nur noch abstoßend. Hier muss ein Umdenken stattfinden - klar, das geht nicht von heute auf morgen. Dennoch ist es falsch, eine Tierrasse, die wichtig in der Evolutionskette ist, auszurotten, nur weil der Mensch sich bedroht fühlt. Wir haben schon genug Tiere aus Eigenutz ausgerottet. Time to stop this !

Tanja 0173
10.11.2014, 12:47
200 tote Kinder in Indien, durch Wölfe? Hätten sie den Tiger nicht fast ausgerottet, hätte der Tiger die Wölfe vertrieben. Und bei Zahlen aus Indien bin ich auch eher skeptisch.

Kann ich so unterschreiben ... wenn man bedenkt wie viele Mädchen sterben, weil sie nicht erwünscht sind in Indien ... oder erst vergewaltigt werden und dann noch getötet und die Täter kommen straffrei davon ...

Okina75
10.11.2014, 16:04
Sehr gute Statements, Tanja.
Was die 200 indischen Kinder angeht, so mag das erschreckend viel klingen. Bedenkt man aber, dass auch Indien inzwischen und schon länger über eine Milliarde Einwohner hat, könnte man meinen, na häm-chen... Wieviel Prozent von einer Milliarde sind 200? Das dürfte schon eher im Promille- Bereich liegen, und somit auch schon wieder höllisch relativiert sein, vor allem, wenn man das auch noch auf 10 Jahre verteilt. Und (ich will das jetzt keinesfalls entschuldigen oder schönreden, nur die Sachlage mal etwas klären) 20 im Jahr auf eine Milliarde?
Überträgt man das ganze Verhältnis dann auf Deutschland oder sogar auch ganz Westeuropa (östliche Staaten mal ausgeschlossen) mit seinen 80 bzw. knapp 400 Millionen Leuten und dessen Wolfspopulation im Vergleich zu Indien- Indien hat ca. 4000 Wölfe, Westeuropa wohl an die 5000, ergeben sich ganz andere Verhältnisse.
Indien hat etwa 3,5 Mio. km², Westeuropa etwa 4,2 Mio. ... In Indien leben auf nur etwas geringerer und inzwischen weit wildärmerer Fläche so ziemlich genau dreimal so viele Menschen. Im wildreichen Westeuropa sind es ca. 80.000 Menschen auf einen Wolf, im relativ wildarmen Indien auf einen Wolf 300.000 Menschen. In Indien sind die Reibungspunkte Mensch/ Wolf also bei weitem höher, hinzu kommt noch, das Kleinvieh wie Ziegen, Schafe etc. meistens von den Kindern gehütet werden, da die Eltern auf dem Feld schuften oder Vatern die Büffel hütet, während Muttern ackert.

So erklärt sich, dass die Wahrscheinlichkeit in Westeuropa von einem Wolf verspeist zu werden, vor allem in den zentralen, bislang jahrzehntelang wolfsleeren Ländern Österreich, Schweiz und Deutschland, wo es zusammen genommen vielleicht 600- 700 Wölfe (auf knapp 97 Mio. Menschen, 138.570 Menschen auf einen Wolf) gibt, nun wirklich gegen 0,00000000000000000000.... geht, egal ob Kind oder Erwachsene.

Keiner sagt, dass die Grauen nicht schon mal den einen oder anderen Zweibeiner weg genagt hätten, warum aber sollten sie in Mitteleuropa, das vor Wild fast überquillt, wiederum vor allem die zentralen, teils oder ganz deutschsprachigen Länder?

Ich hätte weit eher Angst, dass mich mal irgendein durchgeknallter Köter zerfleischt als ein Wolf, die auch nicht binnen drei/ vier Generationen ihre natürliche Scheu vollkommen ablegen. Wer von Euch kennt Vertreter der Rassen Saarloos- oder Tchechischer Wolf(s)hund? Zwei zu nur etwa 25 % wolfsblütige Rassen, in die bereits sein fast 60 Jahren keine Wölfe mehr eingekreuzt wurden?
Wer die kennt und sieht, wie wolfsähnliches, fremdem gegenüber reserviertes bis scheues Verhalten die an den Tag legen, bei dem geringen Wolfserbe, was sie nur noch haben, kann sich eventuell ausmalen, wie lange es dann bei Wölfen dauert, bis die ihre völlige Scheu abgelegt haben könnten.
Eine Wolfsgeneration beträgt etwa 2- 3 Jahre. Also wären die in 60 Jahren 20- 30 Generationen weiter, gemäß ihren nahe verwandtesten Hunderassen aber immer noch sehr scheu und vorsichtig.
Geht man von Hundegenerationen aus, die etwa die Hälfte der Wolfsgeneration beträgt, bräuchten die Wölfe, wenn sie nicht irgendwann wieder bejagt werden dürfen, mindestens 40- 60 Wolfsgenerationen, also mindesten 80- 120 Jahre, bis sie eventuell mal menschenvertrauter werden in dem Maße, dass sie sich wie Füchse tagsüber frech und ohne Scheu irgendwo hin trauen.
Da der Wolf aber garantiert nicht so lange unbejagt gewähren gelassen wird, wird ein solcher "Domestikationsprozess" sicherlich niemals einsetzen. Und Einzelfälle wie der hühnerklauende Welpe aus dem Bericht wären auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass da eventuell Not dahinter steht.

So kleine Welpen (lasst ihn ein halbes Jahr/ 7 Monate alt sein) gehen an und für sich noch nicht selber auf die Jagd, und schon gar nicht für das Rudel- da kann man sicher getrost davon ausgehen, dass die Eltern oder zumindest die Mutter eines mehr oder minder überraschenden Todes starben und der Lütte kurz vor'm Verhungern war. Und er hatte ja auch Schiss, wie man im Bild des Berichtes sieht- wie er Fersengeld gibt.
Eigentlich wäre es nun angebracht, den Lütten auszuspionieren, ob er wirklich alleine ist, und ihn dann ggfls. zu fangen, aufzuziehen und in einen Tierpark mit ihm. Denn lernen, dass man tagsüber gefahrlos Hühner klauen kann ist klar Schei...e, wenn der klauende ein Wolf ist. Oder wenn er noch den Vater hat, ihm das Ganze negativ abdressieren mittels Knallfröschen etc. pp., falls er nochmal innerhalb von Ortschaften auftaucht.
Muss nicht immer gleich und als einziger Ausweg "BÄMM" machen, nur konsequent muss man sein...

Grüße,
Andreas

PS @ klar denkende Menschen gegenüber einem verteidigenden Herdenschutzhund:
Dies Jahr im Frühling war ein Wanderschäfer mit seiner Herde bei uns am Dorf auf den noch winterlichen Wiesen. Der hatte nur zwei Deutsche Schäferhunde (in der Tat!), und ich habe mich kaum vorbei getraut, zumal dann noch ein paar Schafe direkt an den Wegrand kamen, weil auf dem Randstreifen auch ein paar Blumen und Kräuter wachsen, und ich nicht den zurück hütenden Hunden näher als 50 m kommen wollte.
Zum Glück gehorchen die ja aber wie eine Eins, wenn Herrchen Ahnung hat, und so drückte ich mich am entfernten Wegrand dran vorbei, unsicher spielenden Auges, während meine Frau mit Sohnemännchen da recht schmerzfrei vorbei marschierte. Nennt mich 'nen Schisser, aber wenn ich schon da deutliche Ausweich- oder ganz und gar Wegbleib- Tendenzen habe, dann würde ich einer Schafherde mit so richtigen Hundekalibern nicht mal auf 100 m nahe kommen geschweige denn weiter drauf zu gehen... Wie kann man so todessehnsüchtig sein *schauder*... Am besten noch mit 'nem Knüppel wedeln und brüllen "Weg da! Böser Hund!"

Medienhuhn
10.11.2014, 16:31
Die Zahlen aus Indien werden noch nicht einmal von den "Jagd auf Wolf-Ok-Befürwortern" für die eigene Argumantation genutzt, da einfach wenig belastbar.
Indien hat in der Region die stark betroffen ist, nicht nur ein Problem mit einer sehr dichten Bevölkerung und wenig jagbarem Wild, sondern auch ein dringendes Problem mit marodierenden Rudeln von Pariahunden, die obendrein auch nicht gerade selten mit Tollwut infiziert sind. Zudem wird auch angenommen, dass es dort allenthalben zur Hybridisierung mit indischen Wölfen kommt.

Kurz und gut - ein ungesundes "Klima" für Menschen. 25 bis 30 Millionen Straßenhunde in Indien und lt. WHO Schätzung jährlich 18 bis 20 Tausend Tote (Menschen) die der Tollwut zum Opfer fallen. Da fallen die angeblichen 200 Toten in wegen mir zehn Jahren durch Angriffe von Wölfen, wenn es denn wirklich reine Wölfe waren, sozusagen nicht mehr ins Gewicht.

Aber Oliver wohnt halt im Wallis und da ist gerade furchbar dicke Luft, was den Wolf angeht. Wer da anfällig ist für solche Ängste, der wird derzeit massiv medial in diesen bestärkt.

Und dann hält so ein Quark womöglich mal wieder Einzug in Wikipedia. Ich weiß schon, warum ich gegenüber dieser Plattform recht zwiespältig eingestellt bin.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Winterurlauber
10.11.2014, 16:55
Hi Winterurlauber,

keine HSH's knuddeln, die bei der Arbeit sind -
Vom Medienhuhn

Sorry, aber wir haben uns die beiden Schutzhunde im Alentejo nicht ausgesucht wie die neugierig auf uns zugekommen sind:p.

Da ich seit vielen Jahren intensiv Hundesport mache, bin ich auch nicht auf die Idee gekommen davon zu rennen oder die beiden in ihrer Pause zu bedrohen.
Meiner Meinung nach bleibt dann nicht viel übrig, wie freundlich zu sein, die Jungs zu streicheln und weiter zu laufen.
Oder habe ich in den letzten 15 Jahren "Arbeit" mit Hunden was verpasst?

eierdieb65
10.11.2014, 16:59
JA
Man kann Hunde auch ignorieren, oder ihr Revier einfach verlassen! Man muss nicht einen fremden Hund streicheln, damit man nicht gefressen wird.
Das solltest du nach 15 Jahren Hundeerfahrung schon wissen.
(Auch wenn ich nicht das Medienhuhn bin.)

lg
Willi

Medienhuhn
10.11.2014, 18:08
Danke Eierdieb - äh Willi!

@ Winterurlauber:

Nett zureden ja, wenn das Ignorieren schon nicht klappt - anfassen nö, füttern auf gar keinen Fall. HSH's sind keine Sporthunde, sondern für Schäfer wertvolle "Arbeitsmittel" <-bitte nicht negativ werten oder falsch verstehen, das ist positiv gemeint.

Warum das so gemacht werden sollte, siehe mein Posting weiter oben. Mach Dir vielleicht einfach auch mal die Mühe und schau Dir die verlinkten pdf's an. Klar sind Hunde freundlicher zu Touris, wenn sie häufig welchen begegnen. Aber das sollte eben trotzdem nicht dazu verleiten, die Jungs und Mädels mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Dem nächsten Touri mit "Schiss vor Hunden" tust Du damit keinen Gefallen - und damit schadest Du letztendlich den Hunden.
(Wobei gut - in Portugal ist das nicht so tragisch, da kommt so schnell kein Amtsveterinär und zieht Hunde von der Herde ab. ... andere Mentalität - aber da beißt Du auch auf Granit, wenn ein HSH seinen Job ernst nimmt)

Wenn Du in einsamere Regionen gehst, könnten solche Hunde Dir tatsächlich ziemlich blöd kommen - v.a. wenn sie Dich spät bemerken, weil am Dösen tagsüber oder Du in der Dämmerung bzw. nachts unterwegs bist, also in deren Hauptarbeitszeit. Dann helfen Dir weder Deine 15 Jahre Hundearbeit, noch würden mir da meine XX Jahre helfen (ich schreibe jetzt nicht wieviele es sind, sonst sehe ich noch älter aus, als wenn ich in den Spiegel schaue:)

Da gibt es dann nur eines, geordneter langsamer Rückzug!

Liebe Grüße

Vom Medienhhn

Winterurlauber
10.11.2014, 18:18
JA
Man kann Hunde auch ignorieren, oder ihr Revier einfach verlassen! Man muss nicht einen fremden Hund streicheln, damit man nicht gefressen wird.
Das solltest du nach 15 Jahren Hundeerfahrung schon wissen.
(Auch wenn ich nicht das Medienhuhn bin.)

lg
Willi


Sorry, für dieses offtopic über Menschenfresser.

Danke für die "Nachhilfe" Willi.
Ein Hund spürt sofort wie du drauf bist (ein Huhn wahrscheilich weniger) und mir ist es wesentlich lieber, ich gehe freundlich mit ihm um und versuche ihn NICHT zu ignorieren.
Wenn du auf jemand freundlich zugehst, was erwartest du? Falls dich derjenige ignoriert, was denkst du? Eigentlich egal was du denkst, nur kann ein Hund dir viel schneller in den A... beißen wenn du nicht freundlich zu ihm bist. Ist evtl. seine Erwartungshaltung?

Na ja Willi, vielleicht hast du öfter als ich als Helfer auf dem Hundeplatz in einem Schutzanzug gesteckt und kennst dich somit besser aus wie Hunde ticken, oder wann sie freundlich zu dir sind.
Ich versuche freundlich zu bleiben solange es geht, zu Hunden wie zu Menschen.

Winterurlauber
10.11.2014, 18:27
Da gibt es dann nur eines, geordneter langsamer Rückzug!



Spricht nichts gegen Rückzug, aber erst wenn ich sicher bin, dass der Hund spürt wie ich es mit ihm meine.
Er könnte den Rückzug sonst falsch verstehen. Wenn ich den Schutzärmel zu schnell zurückziehe geht fast jeder Hund nach vorne. Lassen wir es einfach so stehen, weil es mit Wölfen und dem Thread null und nichts mehr zu tun hat.

eierdieb65
10.11.2014, 18:32
Ups wir werden grad beide recht OT

Will dir aber trotzdem antworten.
Keine Ahnung, wie oft du Konfigurant warst. Ich war es mehrere Jahre lang.

Und die fiesesten Hunde habe ich bekommen. (Weil ich keine Angst vor caniden habe, seit ich gebissen wurde)
Ich war der Einzige, wo die Hunde kein zweites mal auf die Schulter, den Oberschenkel, die Wade,.. gingen.
Der ARM war für sie. Der Rest war TABU. (Ich habe sie nur hochgehoben)
lg
Willi

Medienhuhn
10.11.2014, 18:35
Nochmal langsam zum Mitschreiben:
HSH ist nicht gleich Sport/Diensthund. Auch wenn es schwer fällt, das zu begreifen, nicht alle Hundetypen sind gleich. Ein HSH der spürt, dass Du ihn respektierst und deshalb von seiner Herde wegbleibst, beißt Dir nicht in den A...llerwertesten.

Aber er lernt durch Deinen respektvollen Abstand auch keine "Unsitten", die für seine Arbeit kontraproduktiv sein können.

Über welchen Trieb, werden denn Sporthunde (heute) ausgebildet? Und welcher Trieb ist für den HSH entscheidend für seinen Job? Ganz davon abgesehen, dass der eine völlig selbstständig arbeiten muss und der andere (hoffentlich) unter Apell steht. Jetzt sollte Dir ein Licht aufgehen.

Falls nicht, gebe ich auf...

Trotzdem liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Okina75
10.11.2014, 18:36
Oh, Hühner spüren auch sofort, wie man drauf ist!
Wenn draußen mal wieder Alarm wegen irgendeiner Doofkatze ist und ich rausstürme, um selbige etwas negativ zu konditionieren, muss ich ganz mächtig drauf achten, wie ich den Hühnern begegne, sonst beziehen die das SOFORT auf sich.
Wenn ich ganz normal vor zum Briefkasten schlendere, reagieren sie gar nicht. Sind sie aber mal wieder auf der anderen Straßenseite, wissen sie sofort Bescheid, dass mein Aufmarsch ihnen gilt. Da muss ich dann betont meine etwas einschüchternd- saure Kontur zurück nehmen, quasi die Körpersprache auf freundlichen, aber bestimmten Plauderton reduzieren, damit die nicht in heillosem Schrecken auseinander spritzen, sondern geordnet als Gruppe in moderater Geschwindigkeit wieder rübergehen.

Oliver S.
10.11.2014, 20:02
... also ich sehe schon, wenn der Wolf kommt, muss ich einiges dazulernen, damit ich nicht vom Herdenschutzhund angegriffen werde....
Wenn sich schon die Hundeexperten nicht so ganz einig sind, wie man sich verhalten soll ist das ja kein Wunder:
Allein "Bei 7 Alpen und 15 Schutzhunden im ganzen Kanton Freiburg seien es durchschnittlich zwei Bisse pro Jahr."
(http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Ich-dachte--meine-letzte-Stunde-sei-gekommen--11297431)

Aber auch so nur vom HSH durch Gebell vertrieben zu werden kann einem den Spass am Bergwandern nehmen.
Ich hab lange gebraucht, bis ich eine abgelegene Strecke zum joggen gefunden habe, wo man nicht von Hunden gestellt wird, die "nur spielen" wollen. Jetzt soll man sich da auch noch auf selbständig agierende Hunde und freilaufende Wölfen einstellen, die das Joggen missverstehen könnten?

Gruss, Oliver

Oliver S.
10.11.2014, 20:21
PS: Ich glaube, mir ist langsam klar, warum die Leute in früheren wolfsreicheren Zeiten, wenn sie es sich leisten konnten, in Rüstung rumgelaufen sind... Vielleicht könnte man auch geeignete Rüstungen (oder Schutzjacken) für die Schafe entwickeln...:p

Aber mal eine ernst gemeinte Frage: Gibt es irgend etwas womit man sich gegen einen HSH verteidigen kann, wenn er zu beissen beginnt?

eierdieb65
10.11.2014, 21:00
Gegenfrage:

Hast du eine Ahnung, wie viele Rehe und Hirsche, die die Winterruhe wirklich brauchen (nicht Winterschlaf, sondern mühsam erreichtes Futter), durch 1 Menschen, der glaubt durch den Wald laufen zu müssen, STERBEN?

Mach dir keine Sorgen um den Wolf. DU (der Waldläufer im Winter) tötet mehr Säugetiere.

lg
Willi

Oliver S.
10.11.2014, 21:07
Gegenfrage:

Hast du eine Ahnung, wie viele Rehe und Hirsche, die die Winterruhe wirklich brauchen (nicht Winterschlaf, sondern mühsam erreichtes Futter), durch 1 Menschen, der glaubt durch den Wald laufen zu müssen, STERBEN?

Mach dir keine Sorgen um den Wolf. DU (der Waldläufer im Winter) tötet mehr Säugetiere.

lg
Willi

Hallo Willi,
im Winter kann ich da nicht joggen. Da liegt auf der Strecke Schnee und ich habe nicht das Gefühl, dass ich in der wärmeren Jahreszeit durch Joggen auf der alten, vom Verkehr abgeschnittenen Strassenschlaufe ein Säugetier töte..:neee:
Gruss, Oliver

Nicolina
11.11.2014, 02:02
Aber mal eine ernst gemeinte Frage: Gibt es irgend etwas womit man sich gegen einen HSH verteidigen kann, wenn er zu beissen beginnt?
Ein HSH ist was er ist, ein "Herdenschutzhund", der eben dazu "da" ist, wenn darauf geprägt, seine "Herde" mit Leib und Leben, gegen jeden Angreifer, zu verteidigen.

Somit die Herde nicht angreifen, dann gibt es auch keinen Grund für den Hund zu beißen.

Mara1
11.11.2014, 07:41
Ein HSH ist was er ist, ein "Herdenschutzhund", der eben dazu "da" ist, wenn darauf geprägt, seine "Herde" mit Leib und Leben, gegen jeden Angreifer, zu verteidigen.

Somit die Herde nicht angreifen, dann gibt es auch keinen Grund für den Hund zu beißen.

Ganz so entspannt kann man das nicht immer sehen. Denn was eine Gefahr für die Herde darstellt, entscheidet der Hund. Und gerade in etwas entlegenen Gegenden, wo nicht alle 5 Minuten ein Wanderer vorbei stapft, kann ein Hund durchaus der Meinung sein, daß da überhaupt keiner etwas zu suchen hat, außer seinem Halter, der gelegentlich Futter bringt.

Meine Freundin lebt in Griechenland. Sie ist bestimmt kein Angsthase in Sachen Hunde, ist im Tierschutz aktiv und hat selber mehrere Hunde, auch große. Trotzdem hatte sie mit "Herdenschutzhunden im Dienst" schon mehrere sehr unschöne Begegnungen. Schon des öfteren wurde einer ihrer Hunde angegriffen und gebissen und mußten vom Tierarzt zusammengeflickt werden. Und auch sie selber bzw. das Pferd wurde beim Ausritt schon mehrmals attackiert. Sie hat kein Schaf angegriffen oder angefaßt, und ihr Pferd bestimmt auch nicht. Trotzdem waren die Hunde der Meinung, ein Reiter hätte da nichts zu suchen. Normalerweise weicht sie den Herden aus bzw. reitet gar nicht erst in diese Richtung, wenn sie weiß daß dort gerade eine Herde unterwegs ist. Das ist aber alles bergiges Gelände, nicht sehr übersichtlich, manchmal kann man eine Begegnung nicht verhindern. Man kann in den Bergen ja auch nicht einfach querfeldein ausweichen. Meistens halten diese Hunde auch nicht alleine Wache, sondern sind zu mehreren. Und wenn so 2-3 wütende HSH auf ein Pferd losgehen kann das auch ein sonst ganz ruhiges Pferd in Panik versetzen. Auch wenn die Hunde das Pferd nicht beissen, sondern es nur vertreiben wollen - Fluchttier Pferd weiß das ja nicht. Die letzte Begegnung dieser Art hat meine Freundin fast das Leben gekostet, weil sie gestürzt ist und sich sehr schwer verletzt hat. Mit den Folgen hat sie noch immer zu tun.

Noch ein anderes Problem mit den HSH hat sie mir geschildert. Die HSH paaren sich unkontrolliert mit den Haushunden, Ergebnis sind zahlreiche Mischlinge, die keiner haben will. Nun laufen in Deutschland die läufigen Hündinnen natürlich in der Regel nicht unbeaufsichtigt durch die Straßen. Ich könnte mir aber schon vorstellen, daß ein HSH-Rüde seinen Dienst mal vernachlässigt und "immer der Nase nach" auf die Suche geht, wenn er eine läufige Hündin riecht. Und dieser Duft ist für einen Rüden sehr weit wahrnehmbar. Da läuft ein Rüde schon mal ein paar Kilometer weit. Nun stelle ich mir gerade vor, wie begeistert der Halter einer läufigen Dackeldame ist, wenn sein Haus von einem HSH belagert wird, der eigentlich ein paar Kilometer weiter die Schafe schützen sollte. Erzähle mir bitte keiner, daß ein HSH das niemals machen würde - wenn die Hormone zuschlagen ist es auch nur ein Rüde.

Ne, ehrlich, ich sehe in Deutschland nicht viel Raum für die Haltung von HSH, jedenfalls nicht, wenn sie selbständig und alleine ihre Herde bewachen sollen, wie sie das in einigen anderen Ländern erfolgreich machen. Da sind die Hunde teilweise tagelang alleine unterwegs, so alle 2-3 Tage bringt der Halter ihnen Futter und ansonsten sind sie allein mit den Schafen und Ziegen. Das birgt wirklich reichlich Konfliktpotential.

Rund um meine deutsche Heimatstadt sind alle meine früheren Hundespazierwege mit Schildern ausgestattet: "Hunde an die Leine." Weil schon mit normalen Haushunden, die mit Besitzer unterwegs sind, viele Leute nicht klar kommen. Und da stelle man sich nun zwei 50-Kilo-HSH vor, die mit ihrer Schafherde alleine durch die Botanik wandern und alles vertreiben wollen, was der Herde zu nah kommt. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß das lange gut gehen würde.

LG
Mara

hein
11.11.2014, 07:55
.......
Wenn sich schon die Hundeexperten nicht so ganz einig sind, wie man sich verhalten soll ist das ja kein Wunder:
Allein "Bei 7 Alpen und 15 Schutzhunden im ganzen Kanton Freiburg seien es durchschnittlich zwei Bisse pro Jahr."
(http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Ich-dachte--meine-letzte-Stunde-sei-gekommen--11297431)

Aber auch so nur vom HSH durch Gebell vertrieben zu werden kann einem den Spass am Bergwandern nehmen.
Ich hab lange gebraucht, bis ich eine abgelegene Strecke zum joggen gefunden habe, wo man nicht von Hunden gestellt wird, die "nur spielen" wollen. Jetzt soll man sich da auch noch auf selbständig agierende Hunde und freilaufende Wölfen einstellen, die das Joggen missverstehen könnten?

Gruss, Oliver
Zitat aus dem o. g. Artikel: Der Wanderer wandte sich später an den Eigentümer der Hunde. Dieser habe ihm erklärt, dass der Gipfel nicht zugänglich sei, wenn seine Hunde und die Schafe auf der Weide seien. Der Wanderer sagt: «So leeren wir die Berge. Viele Wanderer wagen es nicht mehr, in Gegenden zu wandern, in denen Schutzhunde eingesetzt werden.........
………François Meyer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft Agridea, sagt: «Wir sollten die Hunde nicht verteufeln.» Die Zahl der Bisse habe sich in den letzten Jahren nicht erhöht. Bei 7 Alpen und 15 Schutzhunden im ganzen Kanton Freiburg seien es durchschnittlich zwei Bisse pro Jahr.» Zitatende

Da frage ich mich, muss ich denn da lang laufen und was ist wirklich passiert?

Denn je mehr man sich damit beschäftigt je mehr wundert man sich auch, auf was für seltsame Ideen Menschen kommen. Ich will mich jetzt nicht freisprechen, das Hunde auch mal den Menschen beissen ohne das der Mensch schuld hat.

Aber gerade HSH sind da in dem Sinne doch sehr vorsichtig! Und wenn ich sehe wie der Mensch immer wieder versucht, so nach dem Motto: "ach das liebe Hündchen, das muss man doch streicheln"

Da kann ich nur sagen, wir müssen wieder lernen mit den Tieren umzugehen und sie auch zu akzeptieren - eben so wie sie sind. Z. B. man packt nie einen fremden Hund an!

Und wenn ich bei uns im Moor auf unserem Schäfer treffe, auch wenn er noch so weit entfernt ist, denn ist als erstes mein Hund an der Leine und zweites versuch ich auf mich aufmerksam zu machen. Eben das auch der Schäfer weiß und sieht, da treibt sich jemand rum. Und als nächstes suche ich seine Hunde - eben wo die sich rum treiben und verhalte mich dementsprechend ruhig und vorsichtig.

Jetzt noch mal kurz zum Oliver! Ok, er hat Spaß am Bergwandern! Da ist es ganz einfach! Wenn ich mich da bewege, denn muss ich auch mit den gefahren leben! Und spätestens jetzt weiss jeder, das es dort vielleicht auch Wölfe (je nach Gegend) und das es dort auch HSH gibt! Und da habe ich 2 Möglichkeiten!

1. Ich lebe damit
2. Oder ich bleibe mit meinem Popo zu Hause

Denn über die HSH oder die Wölfe regt sich jetzt jeder auf!

Was ist aber mit den ganzen anderen Gefahren - wie z. B. auch nur die kleine Zecke!?

Auch da habe ich nur dieser 2 Möglichkeiten! Und da ich selber ein "Freund" von den Zecken bin - ich muss nur einmal durch eine Wiese laufen und habe ich Zecken an meinem Körper! Aber das weiss ich und ich verhalte mich eben auch so und renn nicht durch jede Wiese!

Genauso ist es doch auch auf den Almen - wenn ich da durch die Bergwiesen straxe, denn muss ich einfach damit rechnen, das mir dann auch mal so ein männliches Rindvieh übern Weg läuft und mir das Laufen beibringt! Aber!! Jeder Urlauber muss ja über diese Wiesen.................. und dann gibt es immer wieder böses Blut, wenn da auf einmal so ein Rindvieh steht und dem Urlaubern das Laufen bei bringt. Ich Frage mich, muss man das machen?? Muss ich oder jeder Urlauber durch diese Wiesen traxen? Genauso ist es auch bei uns auf dem flachen Land! Wenn ich da ok - bei uns sind es überwiegend Weiden - also wenn ich da über eine fremde Weide laufe, denn muss ich mit Rindviecherangriffen rechnen!
Grundsätzlich! Auf fremden Grundstücken habe ich nichts zu suchen! Ganz einfach.

Genauso, wenn ich eine Schafherde sehe, denn habe ich diese einfach zu meiden oder ich muss mit Hundeangriffen rechnen auch wenn es keine HSH sind! Ich würde jedenfalls unseren Schäfer oder seine Schafherde nie ungefragt besuchen - auch wenn er "nur" ganz normale kl. Mischlingshunde hat.

Und wenn ich unbedingt auf dem Gipfel muss, denn muss ich in dem Fall (HSH und Schafherde) da muss ich dann eben mal 50mtr oder 100mtr Umweg in Kauf nehmen! Aber da ist bei Vielen ja der Weg schon wieder zu weit! (Oliver, meine jetzt nicht dich damit).
Aber da sind wir wieder bei dem Thema: Alles wollen wir haben, nur aber, nicht vor meine Haustür

hein
11.11.2014, 08:06
Ganz so entspannt kann man das nicht immer sehen. Denn was eine Gefahr für die Herde darstellt, entscheidet der Hund. Und gerade in etwas entlegenen Gegenden, wo nicht alle 5 Minuten ein Wanderer vorbei stapft, kann ein Hund durchaus der Meinung sein, daß da überhaupt keiner etwas zu suchen hat, außer seinem Halter, der gelegentlich Futter bringt.................

LG
Mara
Mara, und das ist auch vollkommen richtig!

Und wenn ich da denn doch noch lang muss, denn habe ich mich dementsprechend zu verhalten! Denn so ein HSH läuft nicht 100mtr. von der Herde entfernt zum Fremden hin und greift ihn einfach nur mal so an!

Flaemchen
11.11.2014, 08:50
Ich lebe seit 8 Jahren mit meiner HSH zusammen, und ich kann mir trotz (oder gerade deswegen) ihres Schutzinstinktes KEINEN besseren Begleiter vorstellen!
Natürlich muss man seinen Hund kennen und einschätzen können, und da rede ich nicht nur vom HSH sondern jedem anderen Hund auch. Innerhalb der Familie ( ihrer Herde ), würde sie niemals auf die Idee kommen etwas zu verteidigen oder zu beschützen. Auch ein Partnerwechsel war für sie kein Problem. ABER, ich kann sie ohne Maulkorb nirgends kurz anleinen, wobei dies nicht ist weil sie (ohne Grund) Beißen würde! Sondern, weil ich meinen Hund vor anderen Menschen schützen muss. Diese gehen auf meinen Hund zu, und selbst wenn sie bellt, und damit sagt lass mich in frieden, meinen Hund unbedingt streicheln wollen. Aufgefallen ist mir bei meiner Hündin, es darf niemand im Haus sein, der ein fehlendes Selbstbewusstsein hat, oder Respekt bzw Angst vor Hunden hat.

Deshalb informiere ich mich vorab, ob die Leute Probleme oder gar Angst vor Hunden haben. Ich habe sowohl Respekt vor meinem Hund, auch kenne ich ihre Eigenarten sehr genau. Ich habe noch nie mit einem Hund zusammen gelebt, der von sich aus solche Urinstinkte in sich hat. Selbstständig zu entscheiden wer darf in meine Herde eindringen und wer nicht. Ich habe das zusammen leben mit ihr niemals als Belastung angesehen. Im Gegenteil, sie ist Selbstständig, will nicht gefallen, und ist einfach nur da.
Meine Hündin würde niemals beim Spazieren gehen einfach andere Hunde, Menschen oder sonstige Sachen angreifen. Sie Ignoriert sie einfach. Nur, darf eben kein Fremdling einfach so in Ihre Herde eindringen.

Man sollte als Mensch endlich mal Respektieren, das man nicht das non plus ultra der Schöpfung ist! Und einfach jegliche Warnungen Ignorieren das dort eben HSH eingesetzt werden, und nicht überall lang Wandern, nur weil man eben genau das will und auch macht. Meine Kinder wissen, das sie keinen fremden Hund anfassen oder streicheln dürfen!

Wie Hein schon schrieb, wenn man der Herde und somit auch dem HSH ausweicht, kommt kein HSH hinter einem hergerannt, um seine Herde zu verteidigen. Man sollte einfach Rücksicht nehmen, und Respekt sowohl vor der Herde wie auch dem HSH haben! Die Hunde müssen nicht uns Respektieren weil wir in Ihr Gebiet eindringen....nein wir müssen vor Ihnen Respekt haben! Denn diese machen nur Ihren Job, das, was Ihnen mitgegeben wurde! Nicht mehr und nicht weniger!

Medienhuhn
11.11.2014, 09:13
@Mara

Hier in D sind die Herden im Normalfall auf Koppeln mit E-Zaun und die Hunde ebenfalls hinter dem Zaun. Trotzdem muss man überall auf allen Zuwegungen Schilder aufstellen: HSH im Dienst - und am besten gleich die Verhaltensregeln dazu, wie Hunde bitte anleinen. Tja und wo haben sich Wölfe in Deutschland angesiedelt? Nicht da, wo die Bevölkerungsdichte so hoch ist, dass es keinen Platz für Nutztierherden mehr gibt. Und da nehmen sich die Menschen, die dort Nutztierherden halten, tatsächlich das Recht heraus, diese durch Hunde zu schützen. Völlig Ok.

Ich frage mich ehrlich gesagt viel mehr, welches Recht sich manche Hundebesitzer herausnehmen, den eigenen gelangweilten Hund auf fremde Weiden laufen zu lassen, damit er mal ein wenig "hüten" kann. Das Resultat solchen Übungen sind nicht selten panisch fliehende Schafe, trächtige Auen, die verlammen, gebrochene Beine usw.. Alles Dinge, die man wirklich nicht haben muss.

Oder was haben Zweibeiner auf einer fremden Weide zu suchen? Wir wollten ja bloß die Lämmchen streicheln...Ach so? Blöd, dass die Lämmer da keine Lust dazu haben und die Auen das auch doof finden.

Auch diese bescheuerte Fütterei über den Zaun hinweg mit Futtermitteln, die die Tiere nicht vertragen - da wissen auch die Pferdehalter ein Lied davon zu singen. Muss das sein?

Kühe wissen sich da gut selbst zu helfen und beschützen ihren Nachwuchs (gibt dann immer wieder Skandalberichterstattungen, wenn "harmlose" Spaziergänger -oft mit Hund- von den „plötzlich und unerwartet wildgewordenen“ Rindern angegriffen werden). Und die betroffenen Dörfler schütteln insgeheim bloß den Kopf über die Dämlichkeit derer, die sich da in Gefahr gebracht haben, denn seltsamerweise sind die, die unter die Paarhufer kommen, oder feststellen müssen, dass auch weibliche Kühe Hörner haben können, keine Landbewohner.

Was die Situation in Griechenland angeht: Wozu haben die Leute da wohl Schafe? Zur Landschaftspflege? Gut, das ist ein Nebeneffekt - aber in erster Linie dienen diese Nutztiere zum Broterwerb!

Wozu reitet Deine Freundin da aus und das noch mit Begleithund(en)? Auch zum Broterwerb, oder als Freizeitbeschäftigung?

HSH's greifen nicht lautlos an – sie wollen abschrecken und verbellen daher alles was sich annähert. Die Schafe hört man auch von weitem. Runter vom Pferd, am Zügel führen, Hunde an die Leine und einen Bogen um die bewachte Herde machen. Wenn Du mir jetzt sagst, dass das schlecht praktikabel ist mit einem Pferd und vielleicht noch mehreren Hunden, dann gebe ich Dir da Recht - aber dann hat man vielleicht etwas zu viel "Viehzeug" auf den Ausritt mitgenommen. Und so nebenbei auch das falsche Ziel gewählt, weil man durch seine Freizeitgestaltung Tiere gestört hat, die anderen als Lebensunterhalt dienen. Nur so als Denkanstoß.

Und was das Fortpflanzungsverhalten angeht - warum klappt es bei HSH regelmäßig, dass mehrere potente Rüden zusammen bei einer Herde sind? Warum vertragen sie sich trotzdem? Weil sie im Dienst „auch nur Rüden“ sind? Herumstreunen ist im Normalfall kein Thema für einen HSH im Dienst. Eigentlich muss man den Gaul andersherum aufziehen - was haben läufige Hundedamen (oder überhaupt irgendwelche Hunde ohne Kontrolle durch den Besitzer) in den Regionen zu suchen, in denen die Herden unterwegs sind? Aber klar, das ist ein Mentalitätsproblem vieler Dorfbewohner in Ländern wie Griechenland. Jedoch m.E. nicht die Schuld der Hirten, die von dem Leben (müssen), was die Nutztierherde abwirft.

Die Situation in den Alpen ist doch ähnlich. Auch da laufen die Herden zur Beweidung der Hochflächen während der warmen Jahreszeit auf den Bergen. Allerdings nicht so wie im Nordosten Portugals und dem angrenzenden Spanien, oder eben in Griechenland, völlig alleine mit den HSH, sondern meist behirtet. Zudem auf touristisch genutzten Bergen auch noch eingezäunt. Oliver lies doch bitte einfach in den Links im Beitrag #67 nach, wie Du Dich verhalten solltest, wenn Du in das Gebiet einer bewachtet Herde kommst, dann hast Du kein Problem mit den Hunden und musst Dich gar nicht verteidigen.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Okina75
11.11.2014, 12:19
Hein:
Gut gesprochen, und: Der war gut
denn muss ich einfach damit rechnen, das mir dann auch mal so ein männliches Rindvieh übern Weg läuft und mir das Laufen beibringt! :laugh.

Mara:
Medienhuhn hat mir leider (mal wieder ^^) vorgegriffen und es schon gesagt: In Deutschland wird man niemals in die Verlegenheit kommen, eine frei laufende Schafherde ohne menschliche Begleitung anzutreffen. Wenn da kein Schäfer dabei ist, sind sie eingezäunt.
Und auch wenn Herdenschutzhunde mitlaufen würden, dürfte es sich keiner erlauben, die einfach durch die Pampa strolchen zu lassen. Auch wenn ich persönlich das ziemlich Schice finde: Deutschland ist lückenlos durchkultiviert von oben bis unten und von schräg nach links, da gibt es kein einziges Quadratzentimeterchen, das nicht irgendwem gehört und nahezu schon eifersüchtig bewacht wird. Drüberlaufen ist meist noch ok, aber bei Weidetieren ist definitiv Schluss.
Ich persönlich, der das von Geburt nicht anders kennt, der kann sich gar nicht vorstellen, dass es irgendwo teils hunderte km² Land gibt, die wirklich nach wie vor keinem gehören bzw. vollkommenes Allgemeingut sind, wo sich keiner beschwert, wenn da Herden drüber ziehen oder Wild völlig uneingeschränkt lebt. Ist hier in Deutschland un-vor-stellbar, und ich sehe mich schon als geistig relativ flexibel an...
Jedenfalls: Zumindest hier im Flachland und auch den Mittelgebirgen würde sicher niemand an eine Schafherde geraten, die mit HSH, aber ohne M unterwegs sind. Wenn ohne M, dann wären die HSH einfach mit eingezäunt, habe ich hier so auch schon gesehen, wo allerdings der Border Collie mit eingezäunt war ^^...

Medi: Auch sehr gut gesprochen, aber: Die Hirten hat doch gar keiner beschuldigt, wenn die Rüden mal scharwenzeln gehen, sondern nur mal wieder das so oft zitierte einfach gestrickte Wesen des Mannes als solchem *hoil* :(...

Medienhuhn
11.11.2014, 12:58
Ei Okina,
klar hat man die Hirten beschuldigt, wenn auch nur indirekt, weil die Schafe sich ihre Bodyguards noch nicht selbst anschaffen...

Was sich diese griechischen Schaf- und Ziegenhirten aber auch einbilden - einfach abgelegene Landstriche (in ihrer eigenen Heimat) für ihre Viecher zu okkupieren und dann noch so widerwärtige Hellenikos Pimenikos dazustellen (eben die traditionellen Wächter für Nutzvieh), die es sich erlauben, da Wache zu schieben.
Ehrlich, wo kommt man denn da hin? Da kann man (als Tierschützer! wohlgemerkt) nicht einfach ausreiten, joggen, oder bergwandern, geschweige denn, die Hundis gassi führen. Da soll man auch noch Rücksicht nehmen auf diese Grasfresser und deren Schutzpersonal auf vier Pfoten? Schon wirklich etwas viel verlangt, oder?
Tierschutz heißt für mich nicht nur Miezekatzen und Straßenhunde zu kastrieren und zu "retten" - sondern auch den (Nutz-)Tieren, die es schon immer in einem Land gab, ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Die Gleichen, die sich über HSH beschweren, sind doch dann auch die, die sich aufregen, wenn die Nutztiere nur noch eingesperrt sind, wenn die Verluste draußen zu hoch sind. Jagdgegner ist man natürlich auch, ganz selbstverständlich - weil man schließlich keine Tiere töten darf. Wie das mit der Nutztierhaltung dann aber noch funktionieren soll, konnte mir bisher keiner plausibel erklären.
Ich befürchte, dass sich das Veganertum (weil nur so könte man dort auf die Haltung von Nutztieren verzichten) in der Landbevölkerung Griechenlands nicht wirklich durchsetzen ließe. Nix mehr Feta, nix mehr Lamm, nix mehr Süßes mit einer Ladung griechischen Honig, keine frische Ziegenmilch und Tsaziki gibt's auch nimmer - bloß noch Weißbrot mit Olivenöl - Ich glaube, die spielen da nicht mit:-)

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Mara1
11.11.2014, 15:06
@Medienhuhn
Ich denke da hast du mich gründlichst mißverstanden!!! Ich beschuldige sicher nicht die Hirten in Spanien, Griechenland oder wo auch immer, weil sie ihre Herden mit HSH schützen, bzw. sogar schützen müssen. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß man mit HSH durchaus Probleme kriegen kann, auch wenn man den Schafen nichts böses will.

Wie Okina schon schreibt, Deutschland ist viel zu "durchkultiviert", als daß es da denkbar wäre, daß Schafherden beschützt von einem HSH frei durch die Landschaft streifen. Deshalb wundere ich mich immer, wenn man bei der Diskussion um Wölfe in Deutschland so oft die HSH als eine Art Allheilmittel empfiehlt, mit Verweis auf die Länder, wo das klappt. Ich denke daß das nicht funktionieren kann, aus den Gründen die Okina schreibt. Die HSH sind sicher großartige Hunde und sie machen einen super Job, aber halt dort wo sie hingehören und auch hin passen. Wo sie nämlich auch ihren Job machen können, ohne ständig in Konflikte zu geraten mit Joggern, Wanderern, Freizeitradlern und was weiß ich wem noch.

Ich weiß nicht ob ein HSH wirklich viel Sinn macht, wenn er eine Schafherde hinter einem Elektrozaun beschützt. Die HSH wurden und werden gezüchtet, damit sie selbständig ihre Herde beschützen. Das tun sie weitgehend alleine und selbständig und ohne menschliche Aufsicht. Dafür werden sie auch gehalten. Vor einiger Zeit war mal eine sehr interessante Sendung über solche Hunde und ihre Halter. Die kamen nur vorbei, um nach dem rechten zu schauen und den Hunden Futter zu bringen, und auch das längst nicht jeden Tag. Die meiste Zeit waren die Hunde sich selbst überlassen, und die Schafe auch. Das ist der Job eines HSH, er wandert mit der Schafherde mit und beschützt sie. Und da denke ich mir eben, daß das in Deutschland einfach nicht machbar wäre.

Übrigens, meine Freundin beschwert sich nicht über die HSH und sie ist auch keine Vegetarierin. Sie sagt nur, daß man den HSH am besten möglichst weit aus dem Weg geht, und sie tut das auch. Warum es zu dem Unfall kam weiß ich nicht, diese Hunde waren nicht bei einer Schafherde sondern tauchten für sie völlig unerwartet auf. Warum und wieso weiß keiner.

Und das mit dem Fortpflanzungsverhalten, auch da habe ich sicher nicht sagen wollen, daß die Hirten "Schuld" sind, wenn die HSH für ungewollten Nachwuchs sorgen. Und natürlich ist das auch eine Mentalitätsfrage, wenn man seine läufige Hündin nicht beaufsichtigt und es normal findet, daß dann 2x jährlich Junge entstehen. Nur gibt es halt mit diesen Mischlingen aus HSH und Haushund noch mehr Probleme, als man in diesen Ländern sowieso schon mit ungewollten und ungeliebten Hunden hat. Für "normale" Haushundwelpen findet man meistens einen Platz bei einer Familie. Für diese Mischlinge ist das aber sehr schwer bis unmöglich. Und wer muß es ausbaden? Die Hunde, die keiner will.

Ich hoffe ich konnte jetzt etwas besser erklären, was ich meine. Ich habe nichts gegen HSH, nur sehe ich einfach nicht, wo und wie sie in Deutschland ihren Job machen sollen. Beim ersten Zwischenfall steht das Ordnungsamt auf der Matte. Da muß der HSH niemanden zerfleischen, das reicht schon wenn er seinen Job macht und den Eindringling vertreibt. Dann hat der Schafhalter seinen HSH ganz schnell los, wenn er ihn nicht angemessen beaufsichtigt oder einzäunt. Nur, wenn man die Schafe plus HSH dann so massiv einzäunen muß, dass der HSH nicht raus kann, dann braucht man auch keinen HSH, weil dann der Wolf auch nicht rein kann.

LG
Mara

Medienhuhn
11.11.2014, 16:27
Ok, Mara, sorry - Missverständnisse beseitigt, Danke Dir für die Klarstellung.

Aber Du kannst beruhigt sein, das Konzept HSH und Schafe hinter Zaun funktioniert bereits in Deutschland- auch wenn Du es bezweifelst, beziehungsweise nicht siehst, wo und wie sie hier ihren Job machen sollen. Sie tun es schon!

Ein normaler E-Zaun für Schafe (Euronetz, läppische 90 cm hoch), oder gar bloß ein Litzenzaun - oder auch ein komplett nicht elektrifizierter (Netz) oder Knotengeflecht ist kein besonderes Hindernis für einen Wolf. Auch Flatterbänder machen vielleicht zunächst Eindruck, aber wenn sich die Wölfe an die Bänder gewöhnt haben, sind die auch nur noch Makulatur. Schwupps rüber oder im "Tiefbau" drunter durch und schon hat man sozusagen freie Auswahl. Einmal in so einem Selbstbedienungsladen der Extraklasse geräubert und der Beutegreifer hat etwas gelernt. Sind aber Hunde drin, geht das nicht so einfach. Da wird dann anderes Wild wieder zur leichteren Beute. Schon geht das Konzept auf.

Ich kenne die Verhältnisse in Portugal ganz gut - da sind die Schafe häufig während der Wintermonate auf dem Hof oder zumindest nah am Hof untergebracht - und dabei in Koppeln. Die Hunde sind dabei und es passiert nichts. Wobei man in diesem Land gern die Lämmer zum Herbst/Winter hat, weil es da nicht so viele Fliegen hat, die die Auen nach dem Lammen befallen und töten können (Stichwort - Maden fressen die Schafe von innen an - Details lassen wir) und Jungtiere sind nun mal besonders leckere und leichte Beute. Also ist auch in diesen Ländern nicht rund ums Jahr wandern angesagt.
Trotzdem braucht man die Hunde. Angenehmer Nebeneffekt - auch die lästigen Füchse, die menschliche Ansiedlungen (bitte keine Riesenstädte darunter vorstellen, sondern eher die Kategorie Weiler) nicht meiden, sondern des Nahrungsangebots wegen suchen, machen sich nicht an die Lämmer heran.

Und das System HSH und Schafe eingezäunt klappt auch in den Alpenregionen, wo es ohne Zaun nicht geht.

Der "Witz" an diesen Hunden ist der, dass sie sich der Herde verbunden fühlen. Sie werden da geboren, wachsen zwischen den Schafen auf und haben eine richtig feste Bindung an die Herde - auch wenn sie locker über den Zaun könnten oder sich drunter durchbuddeln könnten, sie tun es nicht. Die wissen ganz genau wo ihr Territorium anfängt und wo es aufhört. Und solange der Hund auf seinem Gelände ist, darf er einen Heidenaufstand inszenieren - sogar hier in Deutschland.

Glaubst Du, es gäbe in den Wolfsgebieten Förderungen für die Anschaffung von Herdenschutzhunden, wenn es nichts bringen würde?

z.B. hier nachzulesen

http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/foerdergebiet

Sind Hunde bei den Schafen, ist das neben der Umzäunung der beste Schutz. Daher wird eben auch gefördert - kommt auf Dauer billiger, als ständig Entschädigungen zahlen zu müssen.

Du siehst also: Es ist in den Wolfsgebieten in D nicht nur toleriert, sondern sogar erwünscht und wird gefördert.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Medienhuhn
11.11.2014, 16:51
Sorry Nachtrag - Herdenschutzhund funktioniert auch, wenn der Stromzaun mal nicht tut was er soll (Akku, bzw. Batterie alle etc.) Und er schützt auch vor Sabotage an den Zäunen sowie vor zweibeinigen Viehdieben...

Die wirds jetzt zwar in der Lausitz nicht so oft geben - aber bei uns haben die Schäfer vor bestimmten religiösen Festtagen allenthalben das Problem, dass Schafe (Lämmer und Hammel) verschwinden... Und Anzeigen gegen Unbekannt bringen da nicht wirklich viel (außer Zeitverlust und Schreibkram), weil was aufgegessen ist, sich so leicht nicht wiederfinden lässt.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Okina75
11.11.2014, 16:57
sowie vor zweibeinigen Viehdieben

Ich glaube, das wäre für mich ein fast noch größerer Antrieb als Wölfe, denn anders als diese gibt es Langfinger, die auf gratis Grillschafe stehen leider überall in Deutschland... Oh Mann, was würde ich mich totlachen, wenn die Polizei dann zwei/ drei so Gestalten aufgreifen täte, aus deren Hosen die grünen Dampfwolken nur so aufsteigen, weil sie randvoll sind ob des Entsetzens bei der Feststellung, dass da statt lecker Hammel ein/ zwei oder drei Pyrenäen- Berghunde am Zaun warten, denen ein kehliges Knurren entgurgelt :laugh...

PS: Bekommen die HSH- Halter denn wenigstens Vergünstigung bei der Hundesteuer, weil die Wauzis ja wohl mal "Arbeitsgeräte" sind?

Oliver S.
11.11.2014, 17:00
Hallo ihr Lieben alle,
ich danke euch erst mal für eure vielen ausführlichen Rückmeldungen. Das hätte ich ja gar nicht erwartet auf meine kleine Anfrage hier. Ich akzeptiere natürlich auch alle eure Standpunkte. :)
Für mich sieht es nach dem Meinungsaustausch einfach ein bisschen so aus, als ob der Wolf und der Mensch seit jeher zumindest Teilweise um die selben Ressourcen (Landschaft und Nutztiere) konkurrieren und sich dadurch immer wieder in die Haare kriegen. Vielleicht haben ja unsere Vorfahren einfach nur diesen Konkurrenzkampf zu ihren Gunsten entschieden. Wenn wir jetzt feststellen, dass das ein Fehler war, dann müssen wir halt die Konsequenzen ziehen, und, wie es oben empfohlen wird, uns mit Schutzhunden und entsprechender Ausbildung ausstatten wenn wir raus gehen oder, wie Hein uns alternativ vorschlägt, mit unserem "Popo zu Hause bleiben". Man muss halt nur für sich entscheiden, ob unsere Vorfahren in Punkto Wolf so falsch gelegen haben. In diesem Zusammenhang hilft vielleicht exemplarisch mal ein Blick auf eine Karte von Frankreich, als dort der Wolf noch überall verbreitet war: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Map_of_wolf_attacks_on_humans_in_France_with_text. png
Gruss, Oliver

Mara1
11.11.2014, 17:06
Ok Medienhuhn so wie du das jetzt beschreibst macht es für mich Sinn. Für mich war halt ein HSH ein Hund, der mit den Schafen durch die Landschaft zieht, ohne Zaun und ohne Aufsicht.... wirklich kaum vorstellbar in Deutschland, oder?

Medienhuhn
11.11.2014, 17:11
I.

PS: Bekommen die HSH- Halter denn wenigstens Vergünstigung bei der Hundesteuer, weil die Wauzis ja wohl mal "Arbeitsgeräte" sind?

Hängt von der Region ab - von Befreiung bis Vergünstigung oder voll zahlen - alles drin. Wobei sich gegen volle Steuer zahlen schon manche erfolgreich gewehrt haben - bei Betrieben kann man die Wauzi-Steuer (so sie verlangt wird) aber wieder von der Einkommenssteuer absetzen.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Medienhuhn
11.11.2014, 17:26
Ok Medienhuhn so wie du das jetzt beschreibst macht es für mich Sinn. Für mich war halt ein HSH ein Hund, der mit den Schafen durch die Landschaft zieht, ohne Zaun und ohne Aufsicht.... wirklich kaum vorstellbar in Deutschland, oder?

Da hast Du Recht - aber ich hatte ein paar Seiten vorher schon mal einen Link zu den Wölfen in Sachsen gepostet - und irgendwie gehofft, dass man sowieso schon weiß, wie der Einsatz hierzulande funktioniert, oder es da hätte entnehmen können.
Es hat recht lang gedauert, bis die ersten Schäfer in D erkannt haben wie nützlich solche Hunde sein können - aber jetzt werden es immer mehr, die daran Interesse haben, auch wenn der Wolf in deren Gebiet noch nicht wieder heimisch ist. Wie geschrieben - gegen Füchse und Diebe sind sie auch brauchbar.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

elja
11.11.2014, 19:55
persönlich vermute ich, dass die HSH in Deutschland am erfolgreichsten gegen zweibeinige Schafräuber helfen. Die Vierbeinigen gibt es außer in wenigen Regionen hier ja fast gar nicht.
Gegen Wölfe und Füchse helfen auch Herdenschutzesel sehr gut - gegen die zweibeinigen Räuber sind die HSH klar im Vorteil.

Okina75
11.11.2014, 21:25
Jaja, nicht das der "Eşek", "Zadnik" oder wie er noch heißen mag gleich mal mit geschächtet wird...

Medienhuhn
11.11.2014, 21:46
Theoretisch stimmt das -

Aber Esel haben andere Ansprüche an die Weide, als Schafe und benötigen Eselgesellschaft. Ein Pferd ist schon ein schlechter Kompromiss zum Esel als Kumpel.
Wenn also die Schafe nicht gerade auschließlichTrockenrasenbeweidung machen, wird der Esel (oder besser die Esel) schnell zu fett (sehr gute Futterverwerter ohne Fressbremse) und kriegt Hufprobleme... Die brauchen Raufutter, keine ganzjähhig fetten Weiden und bitte trockene Flächen. In Ländern wo prinzipiell sehr magere Weideflächen vorherrschen mag das angehen - bei uns ginge es nicht.

Und außerdem brauchen Esel auch noch Beschäftigung, eine regelmäßige und nicht ganz preiswerte Hufpflege (alle zwei Monate Auschneiden - und da der Winkel im Huf genau stimmen sollte ist das nicht so easy wie Klauenpflege beim Schaf) und sowieso tägliche Reinigung der Hufe, das Fell sollte auch gepflegt werden - ein trockener Unterstand müsste her und die passende Genehmigung für den Außenbereich, dazu dann auch noch Abmisten - also wenn schon, dann auch für die Esel so artgerecht wie möglich.

Arme, verlotterte, verfettete und Huf-geschädigte Esel gibt es leider schon zu viele ;(

Die Graufelle sind in der Haltung aufwändig, wenn man es vernünftig machen will. Wer Schafe nicht nur zum Zeitvertreib hält, hat auf so einen Aufwand eher keine Lust (von der Zeit und den Kosten mal ganz abgesehen)

Nur weil beide Pflanzenfresser sind, ist das ganzjährige gemeinsam halten trotzdem keine gute Idee wenn man in unserem Klima daheim ist.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn, das Esel sehr liebt, aber keine hält...Grund: siehe oben

Nicolina
12.11.2014, 00:42
Ok Medienhuhn so wie du das jetzt beschreibst macht es für mich Sinn. Für mich war halt ein HSH ein Hund, der mit den Schafen durch die Landschaft zieht, ohne Zaun und ohne Aufsicht.... wirklich kaum vorstellbar in Deutschland, oder?
Hi Mara und so war auch mein Post zu verstehen, als ich schrieb, dass der HSH seine Herde beschützt
und "nicht gebissen" zu werden, eben Abstand zur Herde bedeutet.
Also nach "deutschen Regularien ", die bedingen, dass auch HSH sich innerhalb von den Grenzen bewegt, die eben auch dem zu bewachenden Tieren obliegt.

Und auch dort wo ein HSH tatsächlich "frei" agiert, "zieht" er nicht mit seiner Herde durch die Landschaft,
sondern sichert sie dort, wo der Schäfer diese "platziert" hat. Denn bei aller "Selbständigkeit" folgt ein HSH, neben dem Schutz der Herde eben auch "Anweisungen".

hein
12.11.2014, 07:30
...
Mara:
Medienhuhn hat mir leider (mal wieder ^^) vorgegriffen und es schon gesagt: In Deutschland wird man niemals in die Verlegenheit kommen, eine frei laufende Schafherde ohne menschliche Begleitung anzutreffen. Wenn da kein Schäfer dabei ist, sind sie eingezäunt.
Und auch wenn Herdenschutzhunde mitlaufen würden, dürfte es sich keiner erlauben, die einfach durch die Pampa strolchen zu lassen. Auch wenn ich persönlich das ziemlich Schice finde: Deutschland ist lückenlos durchkultiviert von oben bis unten und von schräg nach links, da gibt es kein einziges Quadratzentimeterchen, das nicht irgendwem gehört und nahezu schon eifersüchtig bewacht wird. Drüberlaufen ist meist noch ok, aber bei Weidetieren ist definitiv Schluss....
Okina75 ich muss dich enttäuschen!

Bei uns im Borsteler Moor läuft z. Zt. mal wieder ein Schäfer mit seiner Herde frei rum! Er hat das Recht all Moorflächen abzugrasen und jetzt im Herbst darf er auch alle privaten Wiesen abgrasen. Ok menschliche Begleitung hat die Herde und/aber die Wachhunde sind Mischlinge. Also, er zieht täglich durch die freie und auch private Pampa

Medienhuhn
12.11.2014, 12:51
Und auch dort wo ein HSH tatsächlich "frei" agiert, "zieht" er nicht mit seiner Herde durch die Landschaft,
sondern sichert sie dort, wo der Schäfer diese "platziert" hat. Denn bei aller "Selbständigkeit" folgt ein HSH, neben dem Schutz der Herde eben auch "Anweisungen".

Hi Nicolina,

doch genau das tun sie - nicht hier, aber da wo der Raum es noch zulässt.

Sie ziehen frei mit der Herde und alle zwei drei Tage kommt der Schäfer, bringt Futter und kontrolliert - Die Schafe bestimmen den Weg nach "Futterangebot", genauso bestimmen sie auch das Tempo. Wo es viel zu weiden gibt, geht es langsamer - wo wenig Futter ist, geht es fixer voran. Und so weiß der Hirte nicht auf den Punkt genau, wo sich seine Herde befindet. Aber durch die Erfahrung der Jahre kann er es gut eingrenzen.

In Gebieten wo das Wolfsmanagement wissenschaftlich begleitet wird, sind Biologen vor Ort, die wissen wo sich Wolfsrudel aufhalten und diese Infos an die Hirten weitergeben. Dann können diese Herden aus besonders gefährdeten Gebieten wegbringen, oder zusätzliche Hunde einsetzen, wenn zum Beispiel bekannt ist, dass ein Rudel Welpen zu versorgen hat und daher besonders dreist wird. So entwickelt sich dann eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen knorrigen (meist alten) Männern, die zwar viel von Schafen verstehen, aber ansonsten doch immer weitgehend unter sich blieben und den Biologen, die zunächst eher kritisch beäugt wurden. Dem Erfolg der angewandten Methodik konnte sich aber auch eine tief verwurzelte Hirtentradition nicht verschließen ...

Was die Auslese der Hunde angeht, ist man übrigens rigoros. Hunde die nicht sauber arbeiten (sich also tatsächlich absentieren, nicht nur um den Speisezettel mal mit einem Häschen oder Rebhuhn aufzubessern, sondern wirklich abzischen) oder die gesundheitliche Probleme haben, es röntgt da keiner auf HD oder ähnliches, ist kein langes Leben beschieden.

Umgekehrt ist ein guter HSH ein wertvoller Besitz, auf den man stolz ist und dessen Leistungen auch gerühmt werden, wenn man zusammensitzt.

Diese Hunde sind extrem selbständig, aber eben auch sehr stark an die Herde gebunden.
Der Züchter meines Hundes (selbst Schäfer, aber auch einer der Biologen) hatte einen Rüden zum Decken für eine seiner Hündinnen ausgeliehen. Von der Herde abgeholt und mit dem Auto 30 Kilometer wegebracht zu seinem Hof, damit er dort die Hündin deckt. Das hat der Rüde am dritten Tag auch erledigt und sich zum Schrecken des Züchters, nach getaner "Arbeit" einfach vom Acker gemacht - ein Hops über den Zaun und Tschüß.

Das war dem Hündinnenbesitzer natürlich saupeinlich, er sollte ja den Hund auch wieder zurückbringen.

Also den Rüdenbesitzer angerufen und "gebeichtet". Der hat sich bloß kaputtgelacht und gefragt wo das Problem sei - er erwarte den Rüden noch am selben Tag zurück bei der Herde, die natürlich inzwischen weitergezogen ist. Der Rüdenbesitzer, ein alter, sehr erfahrener Schäfer, hatte Recht: Der Rüde nahm seinen Platz bei der Herde zwischen den anderen beiden Hunden wieder ein, als sei nichts geschehen. Wie der Rüde ausgerechnet seine Schafe wiedergefunden hat? - Bitte frag mich nicht. Auch wenn die Ecke, wo sich das abgespielt hat, ein Nationalpark ist - Straßen gibt es da trotzdem - und Bewohner, sowie Touristen auch. Aber auf so einem "Trip" ist der Hund nicht im Dienst, da muss keiner Angst haben, der will nur zurück zu seinen Schafen und anscheinend sind diese Hunde sogar in der Lage, dem Strassenverkehr aus dem Weg zu gehen.

Das ist schon sehr "anders" und wäre hier nicht vorstellbar. Aber es funktioniert und es ist ungemein faszinierend, sich das vor Ort anzuschauen und auch zu sehen, wie sich das über Jahre entwickelt. Wenn man zum Beispiel einen Hund als wedelnden Welpen kennenlernt (der alles von seinen Eltern lernt - aber längst nicht so verspielt und unbekümmert daherkommt, wie ein Hüte- oder Jagdhund-Welpe) und ihn dann drei Jahre später wiedersieht, wie er gereift und ernst auf einem Felsen trohnt und auf "seine Schafe" blickt.
Und für alle die, die solchen Hunden eher skeptisch, wenn nicht gar ängstlich gegenüberstehen, habe ich mal im "Familienalbum" gestöbert:

Sie sind zwar groß und wer an ihre Schafe ran will, muss erst an ihnen vorbei - aber von "gefährlich für harmlose Menschen" doch weit entfernt:

135323

Mit zehn Wochen schon ziemlich groß und fängt schon an zu "arbeiten"


135324

Und das ist extra für Oliver mit Gruß ins Wallis: Ich kann Dir versichern, das Kleinkind lebt noch - und zwar unverletzt. Einjährige mit dreijährigem Rüden:

135325

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Tanja 0173
12.11.2014, 15:39
Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu behaupten, dass ein korrekt ausgebildeter Herdenschutzhund nicht aggressiv ist, sondern nur dann aktiv wird, wenn es an seine Herde oder seinen Schäfer geht.

Nicht alle Rassen sind als Herdenschutzhunde geeignet.

Flaemchen
12.11.2014, 16:35
Definitiv Tanja, solang sie von Anfang an lernen was sie dürfen und was nicht! Meine Tochter, damals gerade krabbelalter fand Hundefutter tierisch lecker, also hat sie sich die Schüssel zwischen die beine geschoben und immer brav geteilt, eins für Shiva, eins für sie. Meine Hündin kam nicht mal auf die Idee ihr futter einzuklagen, sie wartete geduldig bis die kleine das nächste stück herausgefischt hatte. Ein kleiner Junge um die 2 Jahre alt kam zu besucht und hatte grundsätzlich Angst vor Hunden, ich sagte Shiva sie soll sich klein machen und langsam, also robbte sie in Bundi Manier auf allen vieren zu ihm....was soll ich sagen, ihm war dieses Riesen Ungetüm zwar immer noch etwas unheimlich, aber er hat sie zumindest angefasst. Da ist mein Monster: 135328135329135330

Sie ist dreiviertel Kuvasz, und ein viertel keine Ahnung.

hein
12.11.2014, 16:50
.............

Und das ist extra für Oliver mit Gruß ins Wallis: Ich kann Dir versichern, das Kleinkind lebt noch - und zwar unverletzt. Einjährige mit dreijährigem Rüden:

135325

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn
:laugh Das Kleinkind hat ja auch einen guten Aufpasser :laugh

Tanja 0173
12.11.2014, 16:57
Ich bin ja Labby-Fan (was jedoch definitiv KEIN Herdenschutzhund ist *lach*) aber die großen sind auch nicht schlecht *grins* wenn ich irgendwann mal wieder Garten und Freilaufmöglichkeit habe, denke ich in jedem Fall wieder über einen Hund nach - mein Sam fehlt mir schon ganz arg :(

Okina75
12.11.2014, 17:56
Heini, ich red' nicht von Wanderschäfern, da ist ja ein M (Mensch) dabei... Ich rede von Schafherden, die alleine mit Hund völlig frei durch die Pampa streifen, dachte, das hätte ich verständlich ausgedrückt ;).

Bohus-Dal
15.11.2014, 13:23
Es wäre natürlich interessant zu wissen, ob man die Meldung in Schweden nicht hatte...
Danke für die Links etc., ich untersuchs mal. Daß Wölfe Hunde angreifen, ist ja nicht so ungewöhnlich.

Ira
17.11.2014, 10:49
Ich habe einige Male gelesen, dass Schäferhunde auch mal durchdrehen können und Schafe angreifen und töten. Meist aber nie bei der eigenen Herde, sondern bei Nachbarn. Kehrten dann brav wieder in die Herde und die Schuld wurde Wölfen zugeschoben und eine Hetzjagd auf diese gestartet.
Aber das sind alte Bücher, wer weiß schon, ob das stimmt.

Allerdings ist jeder Hund ein Raubtier und ich würde mein Kind nie allein damit lassen. Haushunde, die auf einmal zum Raptor wurden gegen die eigene Familie und Kinder, gab es bereits genug, auch in DE.

Winterurlauber
17.11.2014, 14:15
Allerdings ist jeder Hund ein Raubtier und ich würde mein Kind nie allein damit lassen. Haushunde, die auf einmal zum Raptor wurden gegen die eigene Familie und Kinder, gab es bereits genug, auch in DE.

Sehe ich auch so. Es gibt Hunde die sollte man mit Kindern einfach nicht alleine lassen :p

Okina75
17.11.2014, 14:56
Wo ist denn da ein Hund? Hinter der Scheibe im Haus?

Ira
17.11.2014, 15:25
Könnte ein Husky sein oder kommt es mir nur so vor, das große Bild in der Scheibe sieht aus wie ein Husky.

Ich wusste gar nicht, dass Ratten so große Augen haben können.

Winterurlauber
17.11.2014, 15:30
Wo ist denn da ein Hund? Hinter der Scheibe im Haus?

Die Erhöhung auf dem Rasen ist der Raptor:)
Obwohl, richtig große Hühner könnten dem Biest schon gefährlich werden. Genug vom offtopic ;D

Ira
28.11.2014, 11:33
Bei uns wurden in der letzten Zeit vermehrt Schafe gerissen

http://www.ov-online.de/aus-dem-landkreis/item/esel-sollen-schafe-vor-wolf-schuetzen

Was sollen die Esel denn ausrichten? Kann mir das bitte einer erklären?

Man, ich kann mir weder einen Herdenschutzhund, noch nen Esel leisten. Weil auch oft auf innerstädtischen Flächen geweidet wird. Da kann ich so nen Riesenköter und Schreihals kann ich nicht gebrauchen.

http://www.ov-online.de/aus-der-nachbarschaft/item/wieder-schlaegt-ein-wolf-im-moor-zu

http://www.ov-online.de/aus-dem-landkreis/item/schaefer-befuerchten-angriffe-durch-woelfe

Oliver S.
28.11.2014, 13:17
Bei uns wurden in der letzten Zeit vermehrt Schafe gerissen

http://www.ov-online.de/aus-dem-landkreis/item/esel-sollen-schafe-vor-wolf-schuetzen

Was sollen die Esel denn ausrichten? Kann mir das bitte einer erklären?

Man, ich kann mir weder einen Herdenschutzhund, noch nen Esel leisten. Weil auch oft auf innerstädtischen Flächen geweidet wird. Da kann ich so nen Riesenköter und Schreihals kann ich nicht gebrauchen.

http://www.ov-online.de/aus-der-nachbarschaft/item/wieder-schlaegt-ein-wolf-im-moor-zu

http://www.ov-online.de/aus-dem-landkreis/item/schaefer-befuerchten-angriffe-durch-woelfe

Tja, meiner Meinung nach ist es doch mehr als offensichtlich: Der Mensch und der Wolf konkurrieren in gewissem Umfang um die selben Ressourcen. So etwas stellt immer ein ernstes Problem dar (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Konkurrenz_(%C3%96kologie)), dass man nach Erkenntnissen der theoretischen Biologie auch nicht einfach wegdiskutiert kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Konkurrenzausschlussprinzip). Auch wenn wir Menschen oft eine mitfühlende Ader unseren Konkurrenten gegenüber haben, in diesem Fall scheint mir Wolf und Mensch auf so engem Raum einfach eine fahrlässig schlechte Idee zu sein. Da wo die Bevölkerungsdichte heute noch so ist, wie bei uns in der Steinzeit war, mag das ja was anders sein. In Mitteleuropa scheint mir aber derzeit schlichtweg weder Platz für den freilaufenden Wolf noch für den freilaufenden Hirtenhund. Diese Idee kommt mir einfach zu verrückt vor :)
Gruss, Oliver

Ira
28.11.2014, 13:47
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wie-koennen-wir-mit-dem-Wolf-leben,wolfstalk100.html

Interessante Diskussion, die Standpunkte sind bekannt, nichts neues. Der Gesetzgeber lässt sowohl die Tierschützer, als auch die Betroffenen Landwirte im Luftleeren Raum.

So ein Weidezaun ist auf unserer Fläche gewiss ein Paar Tausend Euro wert, der müsste aufgebaut werden, wir haben einen Maschendrahtzaun. Der Moorboden ist sehr weich, da wird ein Wolf kein Problem haben darunter zu gehen und wie gesagt, in unmittelbarer Nähe 5-10km wurden schon über 9 Schafe gerissen. Das ist keine Entfernung für einen Menschen und für einen Wolf schon gar nicht.

Es ist ein Naturschutzgebiet, d.h. man kann auch nicht nach Belieben Zäune setzen. Das einzig Gute daran - wir haben dort Vandalen, die Ställe anzünden, Gerät klauen und z.B. Traktorscheiben einschlagen, hoffentlich haben sie dann Angst nachts in Moor zu gehen und uns noch mehr Schaden zu zu fügen.

Aber das macht dann der Wolf wohl selbst... Ein Teufelskreis - ICH KÖNNTE selbst HEULEN!

Petrale
28.11.2014, 20:35
Sicher würden auch Wölfe die Hühner holen, wenn ein strenger Winter. Wo gibts denn noch Wölfe? In den Gegenden wo es noch Wölfe gibt, sichert man sein Vieh eben anders als bei Otto Normalo. Ich würde Tränen heulen, wenn ich mal einen zu Gesicht bekommen würde. Würde ihm auch freiwillig eins von meinen Gockels geben :-)

Ira
28.11.2014, 21:37
Hier geht es nicht mehr um Hühner.

Es gibt bereits in ganz Deutschland Wölfe, viele werden aber nur vermutet, weil sie sehr scheu sind. Bisher haben sich aber die meisten Vermutungen bestätigt.

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics%2FWolfsnachweise_Deutschland_2 014_01.jpg&md5=58896e9e9db49f23ccf24f667cf52d131dc29af6&parameters[0]=YTo0OntzOjU6IndpZHRoIjtzOjQ6IjgwMG0iO3M6NjoiaGVpZ 2h0IjtzOjQ6IjYw&parameters[1]=MG0iO3M6NzoiYm9keVRhZyI7czo0MToiPGJvZHkgc3R5bGU9I m1hcmdpbjowOyBi&parameters[2]=YWNrZ3JvdW5kOiNmZmY7Ij4iO3M6NDoid3JhcCI7czozNzoiP GEgaHJlZj0iamF2&parameters[3]=YXNjcmlwdDpjbG9zZSgpOyI%2BIHwgPC9hPiI7fQ%3D%3D

Die Karte ist nicht mehr ganz aktuell, da bei uns gar nix eingezeichnet ist, aber wir haben schon an die 2 Paare/Rudel. Und in NRW wurden auch schon Tiere gerissen. In Hessen gibt es Wölfe usw.

Mir machen unsere Schafe Sorgen. Bitte lesen!

Na dann kannst du ja deine Gockelz schön verfüttern. Fange mit deinem Liebling an. Das wäre die beste Gabe.

Wenn ich einen von denen im Gehege erwische, wird er nicht heile davon kommen, kann natürlich auch mich angreifen, weil er in die Enge getrieben wird. Mal sehen, wer es übersteht. Unwahrscheinlich ist es lange nicht mehr.
Es wird Winter und da bekommt man schon mehr Hunger.

Ich habe Angst. Nicht vor den Wölfen, aber um meine Tiere. Sie sind alle tragend.

Freddy
28.11.2014, 22:08
Hallo, schaut mal beim wwf auf die Seite. Da sieht man das übersichtlich, wo er ist. Mein Mann hat ein Revier im Rossauer Wald, daneben liegt der Zellwald. Dort zog er durch, nachweislich durch Wildkameras. Gesichtet wurde er dann in Leipzig, war mehrfach in der Presse vor ein paar Wochen.

Liebe Grüße Katja

Petrale
28.11.2014, 22:23
Super Antwort! Genau was ich wollte! Selbstverständlich würde ich einen von meinen Lieblingen verfüttern! Da würde ich mir schon mehr Sorgen um sogenannte "Kulturfolger" machen, die wir Menschen uns herangezüchtet und gezähmt haben, alsdass ein Wolf mir mein Gehege zusammenreisst und meinen Bestand mir klaut.

Mache Dich mit den Verhaltensweisen der einzelnen Tiere (Freßfeinde) betraut und beobachte sie. Dann handle und sichere Deine Tiere dementsprechend in Deiner Region in der Du Dich befindest.


freundlicher Gruß

Ira
29.11.2014, 09:00
Witzig. Ich brauche einige Tausende von Euros um alles zu sichern, das Gelände ist teilweise unzugänglich und unsere Heidschnucken betreiben Landschaftspflege. 16 offizielle Opfer hat es bereits beim bekannten Schäfer gegeben, was noch gerissen wurde und wo das Untersuchungsergebnis aussteht, ist mir noch nicht bekannt.

Das die Wölfe hier sind ist nachgewiesen, sie werfen wohl nächsten Mai Welpen haben und besonders großen Hunger.
Bitte nochmals das vorher Geschriebene lesen. Ich wiederhole mich doch nicht noch 10x.

Ein Esel ist auch keine Lösung, dieser wird im Moor verfaulte Hufe bekommen.

InaBina
29.11.2014, 09:16
Wie wäre es dann mit einem Herdenschutzhund? Und damit meine ich keinen Schäferhund ,googelt mal. Klar kostet die Ausbildung zeit und ein ausgebildeter ist teuer. Aber wäre eine alternative, den Wolf einfach abzuknallen aber nicht..... :-(
Es gibt einige Schäfer die schon mit solchen Hunden arbeiten und anscheinend klappt das, eigene Erfahrungen dazu habe ich allerdings nicht.

Ich finde es immer etwas vermessen zu sagen, jetzt bin ich da und alles andere soll weichen.

Und der Wolf “pflegt “ auch die Natur, so wie deine Schafe. Er hält den Tierbestand im Gleichgewicht, macht dass was die Jäger gerade machen.

LG
Ina

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Ira
29.11.2014, 09:18
Kurzer Nachtrag:

Es sind letzte Woche weitere 9 Schafe auf der anderen Seite vom Moor gerissen worden. Es summiert sich.
Als Hobbyhalter erhält man keine Zuschüsse für Präventivmaßnahmen, siehe Wolfsfreundeverein Erlass Niedersachsen, o.ä.

Im Wolfsgehege haben sie den Zaun laut Pflegeraussage 2m!! tief in der Erde, weil die Wölfe viel buddeln. Juhu.

hein
29.11.2014, 09:25
Super Antwort! Genau was ich wollte! Selbstverständlich würde ich einen von meinen Lieblingen verfüttern! Da würde ich mir schon mehr Sorgen um sogenannte "Kulturfolger" machen, die wir Menschen uns herangezüchtet und gezähmt haben, alsdass ein Wolf mir mein Gehege zusammenreisst und meinen Bestand mir klaut.

Mache Dich mit den Verhaltensweisen der einzelnen Tiere (Freßfeinde) betraut und beobachte sie. Dann handle und sichere Deine Tiere dementsprechend in Deiner Region in der Du Dich befindest.


freundlicher Gruß
Petrale, das ist immer so einfach gesagt! Ein Nachbarschafbesitzer müsste ca. 10 - 15km Zaun kaufen. Denn auch er betreibt Landschaftspflege (Moorfläche im Diepholzer Moor) und die Schafe haben ein Riesengebiet zum Grasen!

Und wenn dann in der einen Herde mit 20 Schafen auf einmal 9 St. fehlen bzw. 5 liegen da tot im Gras und 4 leben noch - aber sind schon fast halb aufgefressen. Bis dann der Jäger kam mussten diese Schafe dann noch weiter leiden und manchmal schrien sie vor Schmerzen um ihr leben!

Schön wenn man das denn als Tierfreund mit anschauen muss und man kann nichts machen. Das er 2 Schafe mit einem Knüppel erschlagen hat, darf man überhaupt nicht erwähnen - nur er konnte es einfach nicht länger aushalten!

Und übrigens - wenn er jetzt die Fläche auch einzäunen würde, denn würde er mit der Naturschutzbehörde ärger bekommen - ist eben eine offene Naturschutzfläche! Aber noch einmal Wolfsbesuch und das mit den Schafen hat sich erledigt! Denn dann muss auch der Rest verschwinden! - Denn das tierische Leiden kann der beste Tierfreund und Schäfer nicht oft anschauen.

Die Frage ist dann auch, was wird aus der Naturgeschutz Moorfläche??

hein
29.11.2014, 09:33
...........Würde ihm auch freiwillig eins von meinen Gockels geben :-)
Wo von träumst Du denn Nachts! SORRY nicht übel nehmen!

Aber wenn Du Wolfsbesuch in deinem Hühnerhof hättest, denn würde er mind. 50% der Tiere töten oder verletzen! Ich weiss nicht, ob Du dann auch noch so reden würdest - wenn Du dann von den 50% auch noch die Hälfte selber töten müsstest, weil der oder die Wölfe diese Tiere nur schwer verletzt haben.

;) Über deinen einen Goggel wird der Wolf nur lachen - nicht umsonst heisst das Märchen der Wolf und die 7 Geißlein und nicht der Wolf und das eine Geiß ;)

Ira
29.11.2014, 10:11
Leider tötet und verletzt der Wolf auf einmal viel mehr, als er je fressen kann, weil es in der Natur so eine Herde ihm nicht bekannt ist und er, falls er Jagderfolg haben will, sich auf ein Tier fokussieren muss.

Die Schafe bleiben zusammen und suchen Schutz in der Menge, was trügerisch ist.

Stelle dir einfach mal vor, du hättest Schafe, Rinder oder Pferde. Einige Tiere hast du sogar mit der Flasche groß gezogen, weil es mehr waren, als Muttermilch vorhanden. Die Tiere sind zahm und gehören eigentlich zur Familie.

Und eines Morgens kommst du zum Auslauf und siehst das:

http://www.kreiszeitung.de/bilder/2014/01/08/4476247/1878671111-341_008_2467491_sy_syke_la-c9HMwTgT06.jpg
http://www.kreiszeitung.de/bilder/2014/01/08/4476247/1878671111-341_008_2467491_sy_syke_la-c9HMwTgTef.jpg
http://www.cn-online.de/uploads/pics/886a3f98-5978-4852-b71b-3a2876b97187.jpg

Da würdest du gewiss in Freudestränen ausbrechen, weil der liebe Wolf etwas zu fressen gefunden hat und du dazu beigetragen hast!

Und noch deinen Hahn dazulegen, weil der liebe Wauwau hat ja gewiss noch mehr Hunger!

nbk
29.11.2014, 12:40
Deshalb duerfen bei uns (FR) nun die Bauern Ihre Herden schützen und den Wolf bei Angriffsversuchen abschiessen (nicht jagen). In der Praxis ist dass allerdings sehr mühsam, da er halt gerne Nachts kommt.

Ira
29.11.2014, 13:23
In DE ist es verboten, das ist auch gut. Es gab ja schon einige Jäger, die Wölfe schossen, einer wurde in NL an einer Straße abgelegt. Der Täter wurde aber nicht gefunden. Andere wurden erwischt und bestraft.

Gut finde ich auch, dass der Wolf nun den Jäger ärgert, es ist aber nachgewiesen, dass die Population an jagbarem Wild nicht weniger wird und mancherorts sogar steigt. Auf jeden Fall verzeichneten Jäger beim Abschuss kräftigere und schwerere Beutetiere. Der Wolf frisst nur die Schwächsten, der Jäger schießt, was ihm vor die Flinte läuft und er in seinem begrenztem Gebiet selektieren kann, wobei die SChwächlinge sind verstecken und gar für Nachwuchs sorgen. Schwachen Nachwuchs.

Nur meine Lämmies täten mir sehr Leid.

50m Zaun würden an die 100€ kosten und es sind einige Hektar abzudecken, was mit einem einzigen Weidezaungerät 100-400€ nicht geht. Dabei haben Heidschnucken Hörner und ich hatte schon Fälle, wo sie sich verhädderten in so einem Weidezaun, das ohne Strom, sonst wäre er tödlich.

Es ist sehr abgelegen und für den Wolf wohl ideal - viele Zecken - auch für die Lämmies.

Freddy
29.11.2014, 16:16
Hallo, so hier noch mal als link, ich finde die Übersicht gut http://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/woelfe/verbreitung-des-wolfs/

@ Ira. Die Bilder der toten Tiere sind schlimm:(. Auf Bild 2 ist das Tier tragend? Der Bauch sieht so dick aus. Das ist es ja das traurige, es werden nur Teile vom erlegten Tier gefressen. Der Rest bleibt liegen & Fuchs & der Rest ist auch gleich mit satt.

Ewig kann man ihn nicht so gewähren lassen. Eines Tages steht er auch mit auf der Liste. Sollte hier deswegen aber wieder ein Jägerstreit beginnen, das möchte ich bitte nicht. Es geht nur um die Angst der Besitzer um ihre Tiere, was ich verstehen kann.

Gerade gestern hab ich einen Bericht gelesen, ein Ehepaar lebt mitten im Wald, 09:00 Uhr morgens griff ein einzelner Wolf deren läufige Hündin an. Auf Hinzukommen des Oberforstrats, der dort eben wohnt, lässt sie erst bei einer Distanz von 3 m vom Hund ab & ab in den Wald zurück. 1,5 h Not OP, Hündin lebt & der Wolf bräuchte wohl ne Partnerin, dann liese er von der Hündin ab. Er treibt sich auch des Tags über in der Nähe des Gehöftes rum, um 07:25 Uhr auf der Wildkamera. Gelesen hab ich das in der Zeitschrift "Unsere Jagd" & bei Interesse kann man sich das auch anschauen http://mediathek.jagderleben.de/suche?keywords=v747361&rubric=5086&mode=suche

Liebe Grüße Katja

hein
29.11.2014, 17:05
......
Gerade gestern hab ich einen Bericht gelesen, ein Ehepaar lebt mitten im Wald, 09:00 Uhr morgens griff ein einzelner Wolf deren läufige Hündin an. Auf Hinzukommen des Oberforstrats, der dort eben wohnt, lässt sie erst bei einer Distanz von 3 m vom Hund ab & ab in den Wald zurück. 1,5 h Not OP, Hündin lebt & der Wolf bräuchte wohl ne Partnerin, dann liese er von der Hündin ab. Er treibt sich auch des Tags über in der Nähe des Gehöftes rum, um 07:25 Uhr auf der Wildkamera. Gelesen hab ich das in der Zeitschrift "Unsere Jagd" & bei Interesse kann man sich das auch anschauen http://mediathek.jagderleben.de/suche?keywords=v747361&rubric=5086&mode=suche

Liebe Grüße Katja
Katja und genau davor habe ich Angst!

Weil es bei uns ja nur ein ja oder ein nein gibt!

Eben wie bei den Wildgänsen! Sie richten riesige Schaden an und es treten mind. 200 - 500 Tiere in einer Gruppe auf und vernichten alles an Grünzeugs was ihnen in den Weg kommt!

Frage!! Warum reicht es den Tierschützern nicht, wenn da "nur" mal 100-200 Tiere auftreten! Oder gestern im Fernsehen - 100derte von Krähen in einer Straße und denn versucht man noch diese um zu siedeln! Warum reichen nicht 50-100 Tiere und alle könnten damit leben!

So auch beim Wolf! Der hat ein Revier von 150-350 qkm - das hieße in Niedersachen gleich 150-200 Wölfe! Das wäre sicherlich auch ok!

Nur ich habe Angst, das wir in 5 Jahren schon viel mehr Wölfe haben - eben weil keine abgeschossen werden dürfen.

Aber vielleicht hilft es ja, wenn Omi mit ihren Dackel öfter mal Probleme mit dem Wolf bekommt! - Schaade, wenn denn auch der Mensch............

hein
29.11.2014, 17:12
In DE ist es verboten, das ist auch gut. Es gab ja schon einige Jäger, die Wölfe schossen, einer wurde in NL an einer Straße abgelegt. Der Täter wurde aber nicht gefunden. Andere wurden erwischt und bestraft.

Gut finde ich auch, dass der Wolf nun den Jäger ärgert, ..........
Ira, wo lebst Du eigentlich??

Ich habe noch keinen Jäger getroffen, dem das stört, wenn mal ein Reh gerissen wurde - dem ärgert viel mehr die ganzen Schäden durch Wildunfälle!

Und seit wann ärgert es nur dem Jäger das der Wolf.........

Ich kenne einige mehr!

Ok, dem Stadtmenschen oder dem, der mitten im Dorf wohnt und keine Tiere hat, dem stört es sicherlich auch nicht. Aber was ist mit den ganze Tierhaltern! Wir wollen eine freie Tierzucht! So mit Schweine, Kühe und Schafe auf der grünen Wiese und dann auch noch mit den Jungtieren - das können wir uns denn wohl wieder abschminken! Denn die Schweinezüchter haben jetzt schon des öfteren Probleme mit dem Fuchs und dann kommt der Wolf!?

Oder er ist schon da!!??

Ira
29.11.2014, 17:21
Ja, der Luchs hat auch schon Spaziergänger mit Hund angegriffen, also eigentlich nur den Hund, aber der Besitzer ist schockiert, Hund verletzt.

Der Wolf sieht im Hund Konkurrenz und tötet nicht selten Jagdhunde in Finnland.

Dass man immer wieder andere Länder als Argument mit der Koexistenz nimmt, ist meiner Meinung nach nicht richtig, weil auch in den Karpaten, in Finnland und Schweiz werden die Wölfe geschossen, wenn sie Blödsinn machen.

Herdenschutzhunde können das nicht verhindern.

In russischen Städten fallen riesige Wolfsrudel ein, schaut euch die Videos an, sie laufen mit einer enormen Geschwindigkeit durch. Wenn Passanten zu nahe kommen zum Filmen, werden sie angegriffen. Fragt sich wer richtig falsch handelt, der Wolf oder der Passant.

Das Problem der Tollwut ist nicht gelöst, denn mit einwandernden Wölfen kann die Krankheit wieder erscheinen und dann ist niemand mehr sicher.

Und es gibt immer wieder Wolfshunde, Kreuzungen, das war wohl vermutlich so einer, der die Hündin vergewaltigen wollte. In DE versucht man sie einzufangen.

Sie sind dem Menschen gegenüber nicht so misstrauisch und daher gefährlicher.

Ich finde die Wölfe sehr schön. Der Mensch hat sich in einem großen Habitat breit gemacht, dass Konfliktpotential birgt. Da ist eindeutig der Mensch schuld.

Nur mit Bären würden wir in DE wohl noch größere Probleme kriegen, denn Mülltonnen stehen überall im Lande und daran werden sich die Bären früher oder später halten und können nicht in große Waldgebiete, wie in Kanada ausweichen.

Tja, wenn bei meinen Lämmies etwas schief geht, muss ich aufgeben.:-X

Freddy
29.11.2014, 18:14
@ hein Sie werden eines Tages auch auf der Abschussliste stehen, auf Dauer unkontrollierte Vermehrung bringt noch viel mehr Probleme mit sich. In dem Artikel steht u.a. auch, dass eine, zu diesem o.g. Fall mit dem Hund befragte Wolfsexpertin sagt, dass Erwachsene nicht gefährdet seien, bei Kleinkindern würde sie für den Wolf nicht ihre Hand ins Feuer legen.

Ach ich lese gerade noch, dass die o.g. Hündin nicht läufig war.

Das Ganze verschlingt eine Unsumme an €, Wahnsinn, manch einer hat kaum Kohle um den Monat zu überleben mit all den Kosten und hier werden Elektrozäune gestellt und Entschädigungen gezahlt. Dafür, dass ein Tier hier wieder leben darf. Und die Probleme, die Du ja auch siehst, waren vorprogrammiert. Ich kenne viele Leute, die sich freuen, juhuuuu der Wolf ist wieder da. Ja ist ja toll! Die leben aber auch in einer Stadt, haben ein kleines Gärtchen & keine Tiere auf ner Weide. Die Nordic walken durch den Wald, man beachte, gleich zwei Waffen griffbereit, sollten sie ihm denn doch mal versehentlich begegnen. Also Berührungspunkte gen Null. Ich bin gespannt wie das weitergeht.

Okina75
29.11.2014, 19:05
Ey, ihr macht Euch alle den Kopf heiß... Kollege Hein mal wieder ganz vorne mit dabei, hatte ich doch die richtige Einschätzung...
Überall anders klappt das wunderbar, wenn auch manchmal mit etwas Waffengewalt. In Rumänien haben sie sogar die Bären in den Mülltonnen, nicht bloß Katzen und Ratten, und da fallen auch keine Heerscharen an Passanten, Nordic Walkern und was weiß ich den unberechenbaren, reißenden Bestien zum Opfer...

Darf ich mal fragen, ob ihr schon mal hinterfragt habt, warum Ihr Euch so echauffiert? Angst vor dem großen Unbekannten? Indoktrinierung durch Märchen und Fabel, wo der Wolf IMMER der Böse ist (aus dem gleichen Grund gelten ja wohl Füchse auch als schlau und Dachse als grimmig sowie Elstern als diebisch, obwohl sie das mitnichten sind)? Wahre Hintergründe, dass bald sämtlicher Luxus, den wir hier so haben, bald wieder Vergangenheit, nur weil so dreckige Scheißköter wieder hier leben müssen?
Habt Ihr Euch mal näher mit dem Tier als solchem auseinander gesetzt, oder käut Ihr nur die einschlägige Propaganda wieder, die man allgemein so hört, weil das viel einfacher ist als selber zu denken, und daraufhin ein eigenständiges Urteil zu bilden?

Wenn der Wolf meine Tiere reißt, dann bin ich ganz genau so selber Schuld wie wenn der Habicht oder Fuchs meine Hühner holt. Es liegt an MIR, meine Tiere zu schützen, und nicht mal gerade eine Spezies per se zu verteufeln, weil sie tut, was in ihrem Interesse steht. If so, dann sollten wir gleich mal bei uns selber mit dem Verteufeln anfangen, schlimmer als wir treibt es nämlich bekanntermaßen kein Vieh auf Erden. Ist aber alles dadurch gedeckelt, dass wir per gottgegebenem "Recht" dürfen, so als Herren des Planeten und so. Ja, einen feuchten Kehricht dürfen wir; sieht aber kaum einer ein!

PS: Für die Kosten im Monat und das mancher kaum Kohle hat, über selbigen zu kommen ist auch der Wolf schuld?
Auch an der Kapitalgeilheit der zB Energiekonzerne? Dann sind sie bestimmt auch dran schuld, dass das Tote Meer gestorben ist und am 30jährigen Krieg ebenfalls ^^...

Freddy
29.11.2014, 19:16
Okina, ich echauffiere mich nicht, habe lediglich ein paar Tatsachen wiedergegeben, mir nix ausgedacht noch dem Wolf die Schuld für die Geldknappheit mancher Menschen gegeben. Das war ein Vergleich, den Du wie sooft nach Deinen Kriterien interpretierst. Und weil ich keinen Bock habe, das dafür oder dagegen nochmal durchzukauen, wie vor zwei Jahren, bin ich auch schon weg. Es ist nunmal nicht jedem so eben mal finanziell möglich, seine Tiere von heute auf morgen so zu sichern, dass dem Wolf kaum Chancen bleiben. Ach so, Angst habe ich sehr wenig wegen den Wölfen, nur Verständnis für die Halter der Tiere, die ihm zum Opfer fielen und es noch werden. Ich schau dann hier auch nicht nochmal rein, Infos kann sich jeder selbst holen. Und damit das hier nicht gleich wieder geschlossen wird, verabschiede ich mich aus diesem thread. Möge der Wolf mit Dir sein.

Ira
29.11.2014, 19:19
Die Präventive Entschädigung ist NUR für Berufsschäfer. Liebhaber mit ihren wenigen Schafen bekommen gar nichts. Müssen alles selbst finanzieren und dann noch darum kämpfen, dass ein Riss anerkannt wird und das dauert über eine Woche.
So lange bangen und das Lieblingstier betrauern.

Ahso, die Heidschnucke mit dem dicken Bauch war vermutlich nicht tragend, sie lammen von Februar bis Mai. Der Pansen (Bakterien) arbeitet weiter, obwohl das Tier tot ist und die Gase können nicht abgelassen werden, daher bläht sich das Tier auf, es kann auch platzen, wie ein Wal am Strand.
Dadurch entsteht die typische "alle-Viere-von-sich-gestreckt" Haltung. Haben auch tote Rinder. Man sieht es beim toten Rind, wie der Pansen aus dem aufgerissenen Bauch raus quillt.

Es sind übrigens durch den Wolf erschreckte teure Zuchtstuten mit Fohlen durchgegangen und sind dem Besitzer auf einer Straße entgegen gekommen, wer weiß, was wäre, wenn sie weiter auf eine viel befahrene Straße liefen.

Die Bauern halten oft Kälbchen am Stall in so einem Iglu mit Auslauf. Wenn der Wolf das spitz bekommt... http://www.hau-stallsysteme.de/bilder/details/aufstallungen-5.jpg

Die Kühe haben anscheinend keine Beschützer-Instinkte mehr, wie die Almrinder, die auch mal einen Menschen platt machen um die Kälber zu schützen. Fleckvieh in der Herde sind weggelaufen und es wurden mehrere Kälber gerissen.

Unsere Hereford haben damals keinen Menschen ans Kälbchen gelassen, da musste man schon um die Ohrmarken mit mehreren Mann kämpfen. Die würden auch mit dem Wolf kurzen Prozess machen. Aber zu zweit sind Wölfe, wie Krähen, einer lenkt ab, der andere schnappt zu.

Ich habe mal einen Film aus den Karpaten gesehen, wo ein Wolfsrudel am hellen Tage eine Schafherde trotz großer Hunde und Schäfer angreift.
Die Hunde sind überfordert und die Wölfe verletzten im Vorbeilaufen die Schafe.

Der Schäfer kann nur hinlaufen und mit dem Stock schlagen, was kaum Eindruck macht. Ich glaube nicht, dass die armen Schäfer dort Entschädigungen bekommen.

Aber deutsche Wolfsexperten sagen, in anderen Ländern klappe die Koexistenz.

Achja, und die Wölfe haben in DE fast den Muffelwildbestand ausgerottet. Naja, der wurde ja auch ausgewildert vom Menschen.

Okina75
29.11.2014, 19:40
Und ich find's schade, dass Du nach wie vor sofort zu machst und keinerlei weitere Diskussion zulässt. Ebenfalls immer noch dasselbe, schade!
Klar interpretiere ich nach meinen Kriterien, nach welchen sonst. Von heute auf morgen redet doch gar keiner, es wird doch wohl medial ausreichend verbreitet, was Sache ist, und das man allgemein immer mal mit einzelnen rechnen kann.
Und auch, dass im Umland von Truppenübungsplätzen oder sehr großen Waldgebieten besondere Obacht angebracht ist, sollte nach nun 14 Jahren Wolf zurück im Lande so langsam breitenwirksam durchgesickert sein.

Mir ist es auch nicht finanziell möglich, meine Hühner angemessen gegen den Habicht zu schützen- da muss ich mich drauf verlassen, dass es im Umland genug Wildtauben und Krähenvögel gibt, wenn der Winterhabicht umgeht, oder drauf hoffen, dass der rufende Uhu, den wir hier schon zum zweiten Mal diesen Herbst hatten, Habicht- Appetit hat.
Wohl aber kann ich meine Hühnis gegen Bodenfeinde schützen, und das ist getan. Es soll ja keiner Fort Knox errichten und sich finanziell ruinieren- aber das möglichste tun kann man immer. Einen Schutzhund bei die Tiere zu stellen ist doch nicht die schlechteste Idee! Dann hätten zum einen mal die ganzen als Sofaschmuck dienenden Hunde dieses Schlages was rassegerechtes zu tun, und würden zum anderen auch die Diebstähle durch die zweibeinigen Räuber erheblich reduzieren, die sich ja sehr gerne mal an abgelegen gehaltenen Schafen bedienen...
Was läuft hier im Rheinland und selbst noch Westerwald und Bergischen Land an Kangals rum, und was lief in Berlin an vorzugsweise Pyrenäenberghunden, Kuvasz und Kaukasen rum, alles als Wohnungshund und ohne wirkliche Aufgabe, außer durch's Fenster alle Passanten zusammen zu grölen?!? Von daher zieht das Argument "Hund ist zu teuer" nicht wirklich.
Alles, was man da machen muss, ist Hund kaufen, bei der Herde aufziehen, und dann läuft das Ding! Keiner braucht speziell "auf Wolf dressierte" Althunde, die natürlich sauteuer sind- die als Welpen gekauften Hunde wissen später nach der Sozialisierung schon ganz prima selber, was an die Herde darf und was nicht.

Mich würde das von der Sache her nicht stören, wenn bei den Herden Hunde liefen. Fände es bloss nervtötend, dann wie früher bei den Kettenhunden auf den Höfen nirgends vorbeigehen zu können, ohne alle Naselang zusammen gekläfft zu werden. DAS wäre für mich eine weit größere Einschränkung der Lebensqualität als irgendwelche Wölfe, aber hinnehmen musste ich das auch... Wenngleich ich relativ froh bin, dass es heute selbst in Kleinstdörfern kaum noch andere Hunde gibt als so kleines Rattenzeugs, richtige Hofhunde hingegen nicht mehr...
Aber wie gesagt: Nur weil mich das sehr stört, kann ich nicht zum Bürgermeister gehen und sagen, die ganzen aggressiven Köter auf den Höfen möchte ich das nächste Mal denn alle abgeknallt und ausgerottet sehen.
Ich hatte und habe auf jeden Fall weit mehr Angst, dass mich so ein Teil zerfleischt, dass sich mit jeder Menge Triebstau von der Kette gerissen hat, als dass ich vom Pilzesuchen im Wald um 80 Kilo leichter heimkomme, weil mich keine Fleischesmengen mehr belasten...

Zum Muffelwild: Ja, und zwar in völlig ungeeignetem Lebensraum. Sowohl was die Bodenverhältnisse angeht (Problem Moderhinke, dass nicht nur Zuchtschafe haben), als auch was das arteigene Fluchtverhalten angeht.
Auch Mufflons rotten sich wie Zuchtschafe zu dichten Pulks zusammen, und flüchten zudem auch im Flachland, als wären sie im Gebirge (wo sie eigentlich hingehören). Kurze Sprints, stehen bleiben und nach dem Feind peilen.
Im Gebirge wären sie nach kurzer Flucht in einer Wand oder in einem Geröllfeld und könnten sich das zurück peilen erlauben. Im Flachland ist das natürlich völliger Unsinn, die Muffels können's aber nicht anders.
Also nicht die Schuld des Wolfs, sondern nur ganz natürlich, denn verständlicherweise wird das un- fitteste zuerst ausgemerzt...

Ira
29.11.2014, 19:52
Mit verlaub, so ein Hund ist nicht billig, 300-1000€, dann frisst er in 10 Tagen 5kg Futter, da ist eine große Preisdiversität, dann kostet so ein Hund, der als gefährlich bei der Gemeinde gilt, Steuern, man muss einen Hundeführerschein ablegen, das kostet, der Hund muss ausgebildet sein, das kostet, dann wird die Versicherung für so ein Riesen-Vieh bei weitem nicht vom jedem Anbieter übernommen und kostet wesentlich mehr, als für einen normalen Hund.
Zu dem sind die Schafe auf fremden Grund und können mit Besitzern des Grundstücks oder Besuchern, die zum Angeln und Grillen kommen, kollidieren.
Nur weil sie dort die Landschaft gepflegt haben wollen, wollen sie noch lange keine großen Hunde auf ihrem Grundstück.

Dann kann ich mir auch geschlachtete Schafe kaufen, das ist wesentlich billiger.

Okina75
29.11.2014, 21:00
Naja, es sollte für die Gemeinde/ Kommune aber auch kein größeres Problem sein, für Gebrauchshunde einen Steuererlass zu verabschieden. Zudem sagte ich schon, dass die alles andere als speziell ausgebildet sein müssen, denn das ist deren jahrtausendealte Aufgabe und liegt ihnen im Blut.
Unseren Golden Retriever- Labrador- Mix aus Nicht- Gebrauchszucht damals hätte man auch nicht ausbilden müssen, nur etwas anleiten. Der hat an seinem ersten Silvester bei selbst den dicksten Böllern keine Miene verzogen, weder draußen noch in der Wohnung, war also von Geburt an absolut schussfest, apportieren konnte er sowieso, und der hat eine raumgreifende, konzentrierte und zielgerichtete Suche gezeigt, wenn wir ungesehen seinen Kong versteckten und ihn suchen ließen, dass einem Flugwildjäger die Tränen der Ergriffenheit gekommen wären (MIR sind sie gekommen, denn ich liebe es, natürliche Profis bei der Arbeit zu sehen!). Ein Profi durch und durch, unser Hund, ganz ohne jede Anleitung und sogar gezielte Erziehung, dass er keine Enten etc. jagt, und das sind Herdenschutzhunde aus Gebrauchszucht mit Sicherheit auch von Welpenbeinen an.
Sogar einen Cocker Spaniel kannte ich mal, der ein Jagdgebrauchshund war, dass einem das Feuchte in die Augen kommen konnte. Allgemein bekannt als verfressene, schlappohrige Trantütenhunde von Omma Kruse nebenan, sind das in Wirklichkeit passionierte Such- und Stöberhunde, dass einem das Herz aufgeht. Kein Mensch hierzulande denkt, dass das ebenso wie Retriever eigentlich Jagdgebrauchshunde sind, kennt man sie doch nur als nebenher trottende Familien- Wauzis... Lässt man die aber mal zeigen, was in ihnen steckt, hohoho!
Ganz genau so sehe ich's beim eigentlichen Herdenschutzhund, der denn eben seine Besitzer als Herde nimmt... Oder Haus- Boder Collies, die draußen vom einen zum anderen rennen und so versuchen, die zerstreute Truppe zusammen zu halten... Anleitung brauchen sie, ja, aber eine teure Ausbildung?

Zudem: Ob ich mir als Bauer nun einen Schäferhund von edlem Geblüt hole oder einen Hund, mit dem ich was anfangen kann, wo ist der Unterschied? Teuer Geld kosten sie beide.

Mara1
29.11.2014, 21:17
Wenn Ira die Schafe nicht einzäunen kann, weil das nicht machbar ist vom Gelände her, wie soll dann ein Herdenschutzhund die Herde bewachen, ohne daß es Ärger gibt? Und aus der Haftpflichtversicherung wird man dann auch alsbald rausgeschmissen. Ein Herdenschutzhund, der seine nicht eingezäunte Herde bewacht, auf fremden Grundstücken, wo auch Angler, Besucher und sonstige Leute herumrennen, mit Hund an der Leine und Oma und Kleinkind im Gepäck? Wie lange sollte das wohl gut gehen? Aber das Thema Herdenschutzhund hatten wir schon an anderer Stelle.

Freddy
29.11.2014, 21:17
"Hallo Okina, nun gut ich hab mich geändert oder verändert oder wie auch immer man es nennen mag:). Ich komm dann jetzt mal zurück & möchte nach wie vor keinen Streit oder so, der eh auf Standpunkten beharrt. Weder will ich hier jemanden von irgendwas überzeugen noch missionieren, letzteres wüsste ich eh nicht, wie das geht. Du verstehst mich wohl einfach nur falsch. Es ist, sagen wir mal besonders diesbezüglich doof, dass wir fernab schreiben. Wir sehen und hören uns nicht. Ich habe diesen Thread von Beginn an nur gelesen, für mich ist es ehrlich gesagt unvorstellbar, dass ein Wolf einen Hühnerstall leer machen könnte. Wenn der dicht verriegelt ist, hat der nicht die Feinmotorik dazu.

Es hat eben schlicht und ergreifend dazu gepasst, da ich diesen Artikel gelesen habe. Nicht mehr und nicht weniger. Mir ganz allein persönlich ging es hier um Mitgefühl, gegenüber derer, die Tiere verloren haben. Kein böses gegen den Wolf, nur sachliche Argumente, in meinen Augen. Bitte akzeptiere das so. Mir tut der Wolf nix & solange er Wild frißt ist es ok. Nur zeitgemäß eben passt es jetzt nicht mehr. Wir Menschen haben den Raum übernommen.
Was wir jetzt daraus machen, mit Schutz usw. stimmt, schaut man den Link von Iran, steht in der Liste doch recht oft, bei den Verlusten "ausreichend geschützt". Ja nach welchen Kriterien jetzt? Nach eigenen, nach deren? Und wenn denn hier was doppelt oder falsch ist, großes SORRY, ich schreib von einem Tablet aus, das ist gewöhnungsbedürftig für mich.

hein
29.11.2014, 21:24
..........

Zudem: Ob ich mir als Bauer nun einen Schäferhund von edlem Geblüt hole oder einen Hund, mit dem ich was anfangen kann, wo ist der Unterschied? Teuer Geld kosten sie beide.
Da frage ich mich, welcher Bauer so einen "Schäferhund von edlem Geblüt" hat?

Und es ist ja auch nicht nur die Anschaffung des Hundes und deren Fütterung! Da gehört ja noch einiges mehr dazu

Ira
29.11.2014, 21:27
Ich habe manchmal mein Essen auf einem Tablett. Das du darauf schreibst. Ttztztz.

Ich wollte mir nie auch so einen Hund zulegen, zudem stehen dort einige Probleme parat, wie schon erläutert, nicht alle HSH taugen auch was, viele sind einfach zu dumm dazu. Geben die Züchter zu.
Wie bei Hühner, einfach Schönheitszucht.

Dann hören sie nicht besonders, sind oft agressiv anderen gegenüber, können sogar aus Jucks Schafe der eigenen Herde angehen und wenn sie Hunger haben auch reissen usw. Lest das bei den Züchtern und CLubs auf den Seiten nach.
Wer nur verkaufen will, schreibst sowas selbstverständlich nicht rein, aber die Verbände betonen das sogar.

Und ich mag an sich keine so riesigen Kälber durchbringen und habe wohl selbst Angst davor, da der Hund schnell einen missversteht.

Freddy
29.11.2014, 21:42
Ui Ira na dann wenigstens "Danke" fürs lesen, wofür du ja sooft plädierst. Meine Frage hast du bis eben nicht beanwortet. Schade, ich dachte du liest die Posts auch.

Ira
29.11.2014, 21:51
Ich bitte um Verzeihung , welche Frage?
Kriterien, oder wie? Ich stehe auf dem Feuerlöschschlauch.

Freddy
29.11.2014, 22:03
In # 133 das Bild 2, ob das Tier tragend ist.

Ira
30.11.2014, 10:14
Aber mein Schatz.... Seite 14, Beitrag 140, 2ter Absatz. Tut mir leid, wenn ich gerade so in Rage bin, dann schreibe ich alles hinter einander ohne Sinn und Verstand. Ich gehe mich erst mal in eine Ecke schämen.

Medienhuhn
30.11.2014, 10:18
Ich wollte mir nie auch so einen Hund zulegen, zudem stehen dort einige Probleme parat, wie schon erläutert, nicht alle HSH taugen auch was, viele sind einfach zu dumm dazu. Geben die Züchter zu.
Wie bei Hühner, einfach Schönheitszucht.

Dann hören sie nicht besonders, sind oft agressiv anderen gegenüber, können sogar aus Jucks Schafe der eigenen Herde angehen und wenn sie Hunger haben auch reissen usw. Lest das bei den Züchtern und CLubs auf den Seiten nach.
Wer nur verkaufen will, schreibst sowas selbstverständlich nicht rein, aber die Verbände betonen das sogar.

Und ich mag an sich keine so riesigen Kälber durchbringen und habe wohl selbst Angst davor, da der Hund schnell einen missversteht.

Ira, wenn Du einen guten HSH benötigst, der keiner großartigen Ausbildung bedarf um seinen Job zu machen, dann schau einfach jenseits unserer Landesgrenzen, da gibt es so etwas nämlich noch.

Nix Schönheitszucht. Eigene Schafe angehen? Bei Hunden, sie zwischen den Schafen geboren sind und die Herde als Familie betrachten? Das entspricht gaaar nicht meiner Erfahrung.
Wo es sicher eng würde sind fremde Hunde, die Deine Schafe hetzen (die Besitzer dieser "Waldis" sagen dann: "der tut nix, der will bloß hüten") - aber die willst Du ja ohnehin nicht an Deiner Herde haben. Denn auch wenn zwei Border Collies Deine Schafe einfach nur aus Spaß "mobil" machen können sie verlammen, sich die Gräten brechen, in Gräben fallen usw.

Du schreibst ja, Wenn Deine Schafe im Naturschutzgebiet weiden, sind sie hinter Wildschutzzaun, das wäre doch prima. Und wenn du sie innerorts hast, holst Du den Hund so lange zu Dir auf den Hof - dann macht er so lange bis das Grün da ab ist eben Hühner- Puten- was da sonst noch kreucht und fleucht Schutzhund. So wie Du es ihm nach der Übernahme zeigst, nimmt er es auch hin. Extra Ausbildung außer ganz normaler Sozialisierungsarbeit (weil wir eben in D sind) und ein klein wenig Unterordnung und Benimm, unnötig - weil es dem Hund im Blut liegt eine Herde zu beschützen.

Erhöhte Hundesteuer, nur weil der Hund groß ist? Nö. Rasseliste für "gefährliche Hunde"? Nö - such Dir einfach einen Hund aus, der auf keiner deutschen Liste steht. Hundesteuer kann auch wegfallen, wenn der Hund bei Dir Herden-Gebrauchshund ist (Frag mal auf Deiner Gemeinde nach). Versicherung: Normle Hundehaftpflicht - für einen Chihuahua auch nicht teurer oder billiger.

Das Einzige was bei Dir nicht passt, ist Deine Haltung gegenüber so einem Hund. Du hast Bedenken und bist eher ängstlich, dass der Hund Dir etwas tun will, weil er Dich missversteht. Das ist keine gute Basis. Diese Hunde ordnen sich sehr gern unter, wenn der Chef souverän und gelassen ist und das auch ausstrahlt - aber sie haben auch feine Antennen für Angst oder Unsicherheit.

Und ich erzähle Dir hier nichts vom "grünen Pferd". Ich lebe jetzt seit wir unseren Hof haben mit so einem "riesigen Kalb" zusammen und der arbeitet absolut sauber. Nein, ich züchte nicht (wäre mit einem Rüden auch schwer...so durch Zellteilung läuft nix) und muss Dir hier nichts ans Bein schwätzen, um etwas zu verkaufen. Ich weiß einfach, dass das System gut funktioniert. Nur da darfst Du eben nicht bei unseren Zuchtverbänden schauen, weil hier in D solche Hunde über zu lange Zeit nicht gebraucht wurden und daher auch nicht nach den entsprechenden Kriterien selktiert und gezüchtet wurden.

Wenn sich die Wölfe bei Euch längerfristig etablieren und Du Interese hast doch einen HSH Deinen Schafen zur Seite zu stellen (ich denke bis dahin gibt es auch Förderungen für die Anschaffung, wie in den anderen Wolfsgebieten auch) gerne PN an mich. Das Futter, das er frisst, gibst Du sicher gern, wenn Du dafür nachts ruhig schlafen kannst, weil Du sicher sein kannst, dass Deine Schafe in besten Pfoten sind, während Du sie nicht beschützen kannst... Und so ganz nebenbei, diese Hunde sind für ihre Chefs und die Familie wirklich treu ergebene Kumpel mit Schmusefaktor, wenn sie nicht im Dienst sind.

Die Akzeptanz für die großen Wächter wird weiter steigen, wenn sie wieder gebraucht werden. Vielleicht schaust Du Dir so ein funktionierendes System (Herdenschutzhund-Schafe Wolfsgebiet) erst einmal an, bevor Du aus Unkenntnis eine Menge "halbgarer" Statements von Dir gibst. Es gibt auch in D schon Schäfer, die gute Erfahrungen mit dem System gemacht haben. Einfach mal raus aus dem Web und selbst schauen wie andere das Problem gelöst haben.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

PS: Danke Okina, dass Du als eigentlich eher "Hunde-Skeptiker" nicht in das Horn derer bläst, die Wölfe am liebsten wieder "ausweisen" oder aber anschießen würden.

Ira
30.11.2014, 10:44
Nee, gegen Wölfe habe ich an sich nichts. Nur gab es halt die Probleme ohne den Wolf nicht. Eher gegen Hunde, ich wurde schon vom Rottweiler gebissen. Es ging ihm zwar nicht gut danach, aber es sind nicht die Hunde, sondern deren Menschen, die sie verzogen haben, weil ständig so ein Ding ankommt und mit dreckigen Pfoten mich anspringt und ansabbert, das habe ich schon von meinen Kühen her gehasst. Wir haben schon immer Hunde gehabt, aber kleine.

Die Schafe laufen in einem anderen Landkreis und wohnen tue ich wieder woanders, dazwischen ist halt das Moor. Beide Landkreise haben aber so ziemlich viele, wenn nicht gar alle HSH auf ihrer Liste "gefährlicher Hunde". Der Wildschutzzaun ist sehr als, zugewuchert, kaum zugänglich und wir von Fuchs und Hase untergraben. Da wird auch ein Wolf leichtes Spiel haben.

Habe mich schon reichlich erkundigt und viele Versicherungen haben Ovcharka und Kangal und viele andere als "nicht versicherbar" auf ihren Seiten. Die anderen haben einen sehr hohen Satz.

Der Hund müsste ja zwischen den Schafen aufwachsen, aber ich kann doch keinen kleinen Hund in der Wildnis zu den Schafen setzten. Man ist ja höchstens 1x am Tag da. Und die Schafe würden ja panisch weglaufen oder auf den losgehen, wenn sie Lämmer haben.
Und einen ausgewachsenen würden die Schafe nicht akzeptieren, die würden durchgehen.

Und falls er doch ausgewachsen dort liefe und irgendjemanden belästigen würde, dann stünde der Hund mit den Schafen ohne Auslauf da.

Auf dem Dorf hatte Tante früher einen Kaukasen, der hat Rinderknochen ohne zu zwinkern geknackt. War aber ein Kettenhund, so war das halt früher. Da brauchte niemand fremdes auf den Hof.

Futter ist nach meiner Rechnung das Geringste des Gesamten.

Es läuft darauf hinaus, dass wir die Schafzucht aufgeben werden, so traurig es ist.

Medienhuhn
30.11.2014, 11:11
Ira - ich hatte geschrieben, dass es Alternativen zu Kangals und Owtscharki gibt, und geeignete Rassen, die in keinem Bundesland in D gelistet sind und auch problemlos zu versichern sind - und das eben nicht weil ich mich "schon reichlich erkundigt habe", sondern weil ich es aus Erfahrung weiß.

Aber das nennt man dann wohl "selektives Lesen".

Wenn Du die Schafe drangeben willst (schade drum!), dann ist das Deine Sache.

Lösungen gäbe es, aber wer nicht will, der sucht halt so lange nach Ausreden, bis er postulieren kann: "Wegen der Probleme durch die Wölfe haben wir die Schafzucht aufgegeben!"

So und nu ist es für mich genug mit "off topic" ist ja ein Hühnerforum und kein Schäferforum.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Freddy
30.11.2014, 11:13
Hallo Ira, sorry das hab ich überlesen, verzeih. Dann ist ja alles ok. Schade, dass Du die Schafe aufgeben möchtest, ich versteh Dich aber.

Liebe Grüße Katja

Ira
30.11.2014, 11:32
Ira - ich hatte geschrieben, dass es Alternativen zu Kangals und Owtscharki gibt, und geeignete Rassen, die in keinem Bundesland in D gelistet sind

Dann mal raus damit, ich bin nicht aller Sprachen mächtig und nicht allwissend. Wie heißen denn die lieben Waus?

Heike H.
30.11.2014, 11:34
Was sollen die Esel denn ausrichten? Kann mir das bitte einer erklären?



Esel können Hunde töten. In Kanada werden sie eingesetzt um die Schakale zu töten, die dort wohl in grosser zahl das Nutzvieh angreift.

Ich kenne einige Schafhalter in Meck Vorpomm und Brandenburg mit Eseln in Schafherden.

Allerdings muss man wissen wie und was Esel fressen dürfen. Auf fetten Weiden werden sie schnell krank. Aber deine Haltung könnte doch passen.

Einen Herdenschutzhund halte ich für unpassend in unseren Breitengraden.

Höchstens nachts als Schutz, aber da muss man schon eine Hundefan sein und man muss dann einen Hochsicherheitstrackt haben....

Also für dich sicher mehr als ungeeignet.

Ira
30.11.2014, 11:37
Ich glaube nicht, dass dauerhaft nasser und saurer Boden, große Niederschlagsmenge gesund für Esel ist.

Heike H.
30.11.2014, 11:40
Das stimmt....ich dachte eher in Richtung trocken und mager :-)

Welche Schafe stehen denn da gut?

(Ich hatte eine Zeitlang Coburger und Moorschnucken)

Ira
30.11.2014, 11:43
Moorschnucken, Heidschnucken, viele haben hier Schwarzköppe, ein Paar Texel, einige Stinke-Kamerun.

Heike H.
30.11.2014, 11:47
AHH ich hatte einen Schwarzkoppbock...ein Stinkefinger vor dem Herrn....

Und deine Schafe werden von Wölfen gerissen?

Sorry, ich habe nicht alles gelesen.

Medienhuhn
30.11.2014, 12:05
Dann mal raus damit, ich bin nicht aller Sprachen mächtig und nicht allwissend. Wie heißen denn die lieben Waus?

Wie wärs mit englischer Sprache? Portugiesisch geht natürlich auch...

http://www.caodegadotransmontano.org.pt/site_i.php?menu=1

Die Griechen: Hellenikos Pimenkos (andere Schreibweise Hellenikos Poimenikos) gehen auch - aber die haben kein wissenschaftlich begleitetes Distributionsprogramm, also schwerer dranzukommen.

Andere Variante: Pamirhunde siehe z.B. http://www.pamirhunde.com/home/home.html (das sind im weitesten Sinne wieder Centalasiaten, also Owtscharki - hier müsste man schauen, wegen der Listenzugehörigkeit)

Nur so als kleiner Anfang...

Grüße

Vom Medienhuhn

Ira
30.11.2014, 12:30
AHH ich hatte einen Schwarzkoppbock...ein Stinkefinger vor dem Herrn....

Und deine Schafe werden von Wölfen gerissen?

Sorry, ich habe nicht alles gelesen.

Hihi! Ja, Böcke sind schon ein Sippchen... manchen darf man nicht den Rücken zudrehen.

Meine, naja, es sind eigentlich nicht meine, aber die meiner Eltern, ich muss mich halt kümmern, die alten Leute haben sehr sehr viel Spass daran und kommen auch so oft raus.

Noch sind sie heile, aber im Umkreis 5-10km und dann noch in 30km wurden bereits 18 Stück gerissen und mindestens 5 verletzt, genauere Zahlen müsste ich nachfragen, vielleicht sind es inzwischen schon mehr.

Na und das sind auch Berufsschäfer, Landschaftspflege, da ist es unmöglich einzuzäunen und die Herde wird immer auf viele Grundstücke gesprittert, soviele Hunde kann man gar nicht haben. Und der Zaun ist meist dort 1-2 Litzen Stromzaun. Kein Problem für Wölfie.

Danke, Frau Medienfrau, rück noch mehr raus, Männchen will unbedingt einen, ich bin eigentlich raus, und ins Haus kommt sowas mir nicht. Portugiesisch no, Englisch naja. Online-Übersetzer ist ja ganz lustig, aber nicht verständlich.

Habe schon unlängst festgestellt, dass vielen Hunden die Ohren und der Schwanz kupiert werden. Warum? Damit sie mehr wie ein Schaf aussehen oder der Wolf sie nicht am Ohr packen kann? Bah.

Ira
30.11.2014, 12:55
Ich finde das nicht "off-topic". Wer ein uneingezäuntes Gelände hat und die Tiere freilaufen, also Hühnergänseentenwachtelnsämtlicheanderepillies, kann doch so nen Kalb dabei laufen lassen.

§ 3 Steuermaßstab und Steuersätze
(1) Die Steuer wird nach der Anzahl der gehaltenen Hunde bemessen. Sie beträgt jährlich:
a) für den ersten Hund 48 €
b) für den zweiten Hund 72 €
c) für jeden weiteren Hund 96 €.
(2) Abweichend von Abs. 1 beträgt die Hundesteuer für gefährliche Hunde im Sinne des § 3 des
Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden (NHundG) für jeden gehaltenen
Hund jährlich: 600 €.

AAAAAAAAAAAAAAAAh.

Es gab bei unserem Lankreis eine Liste mit Rassen, die dazu gezählt wurden, die finde ich nicht mehr. Ich finde die ganze Homepage piiiiiiiiiieeeeeep. In der Liste meine ich einige HSH-Rassen rausgelesen zu haben, Kampfhunde und deren Mischlinge. So isset.

Gefährliche Hunde sind übrigens im §7 zu finden und nicht in 3.

Medienhuhn
30.11.2014, 13:44
Du sitzt also in Niedersachsen - die haben die Rasselisten so weit mir bekannt abgeschafft. Daher findest Du keine mehr.

http://www.recht-niedersachsen.de/21011/nhundg.htm
So bezieht sich Deine Steuergeschichte auf eine veraltete gesetzliche Regelung...

Das Kupieren hat in manchen Ländern Tradition (Ostblock, aber auch Afghanistan usw....sollte wohl dazu dienen, dass sich etwaige Angreifer nicht in Rute oder Ohren festbeißen können) - für mich ein Nogo! Aber man muss sich so etwas ja auch nicht anschaffen - gibt genug andere Auswahl.

Also scheint bei Dir zu gelten: Rasseliste ist nicht - nur Versicherung nötig. Da kannst Du ja den Versicherungsvertreter Deines Vertrauens mal fragen, was sie nicht oder nur zum erhöhten Satz versichern. Wenn Du da Infos hast, poste wieder und dann kann man gezielt schauen, was für Euch in frage käme.

Und frag bei Deiner Gemeinde an, wie es mit Steuererlass/Ermäßigung für einen Herdengebrauchshund aussieht, den Du nicht für Dich aus Jux und Dollerei halten willst, sondern zum Schutz für Deine Määher (die ja auch wertvolle Arbeit für die Allgemeinheit verrichten).
Ein paar Seiten früher hatte ich einen Link zu den Regularien für die Niederlausitz gepostet. Frag doch ruhig auch dort bei den Koordinatoren an, wie es da gehandhabt wird und schlage das bei Deiner Behörde vor. Wenn der Wolf bei Euch willkommen geheißen werden soll, muss man auch den Nutzviehhaltern helfen.

Wenn Du aber gleich sagst, das Du mit so einem Hund nichts zu tun haben willst, sondern nur Dein Mann, ist die Idee nicht wirklich gut. Es sei denn, er kümmert sich auch um die Schafe. Oder wie war das: "mit kommt mir nicht ins Haus" zu verstehen? Heißt das, dass Du ihn nicht in der Bude haben willst (das will der selbst nicht - ist zu warm und er kann nicht kontrollieren was draußen los ist), oder bedeutet das, dass Du generell keine Lust auf so einen Hund hast und Dich nicht um ihn kümmern willst? Wenn der Dich akzeptieren soll, wäre es schon notwendig, dass Du eine Bindung zu ihm aufbaust. Füttern, auch mal knuddeln, im Frühjahr mal sauber ausbürsten, Gesundheitskontrolle und evtl. auch mal Pflege bei Verletzungen. Wenn Dir das zuviel ist, dann lass es lieber.

Außerdem habe ich nirgends geschrieben, dass es ohne Zaun hier geht - ich ging vom Wildschutzzaun aus, der vorhanden ist...es ging ja um das Untergraben durch die Wölfe. Zaun muss da sein - wir sind ja in Deutschland und Warnschilder müssen auch her - damit ist dann klar, wer da seine Arbeit macht.

Wie groß ist Eure Herde eigentlich?

Also besprich Dich nochmal mit Deinem Männe, check die Versicherung (und die Gemeinde) und dann schauen wir weiter...

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn
das sich sehr freuen würde, wenn Du weiter Schafe haben könntest und durch einen HSH die Sache mit dem Rotti zu den emotional abgehakten Akten legen könntest.

Ira
30.11.2014, 14:09
Jo, Nds.

Jap, das Gesetz habe ich auch gerade gelesen. Da hält man Jahrelang Hündchen und muss nu über 100€ für so einen Nachweis ausgeben? Und was für Fragen da stehen, wann wie wo wer läufig usw. ich will doch keine Hundezucht aufmachen!!!

Das Kupieren hat in manchen Ländern Tradition. Toll. Das Genital-Beschneiden hat auch beim Menschen Tradition. Es ist nicht alles gut, nur weil es Tradition hat.

Meine Versicherung versichert keine HSH. Stehen auf der Liste neben sämtlichen Kampfhunden.

Habe gerade eine Mail an die Gemeinde mit Hundefragen geschickt - ma gucka.

Der kommt nicht ins Haus heißt der kommt nicht ins Haus. Eigentlich kommt kein Tier ins Haus, außer dem Ding, aber der hat auch wenig Federn und benimmt sich.

Wenn so ein Monster angeschafft, dann kümmere ich mich auch. Männchen kümmert sich ja auch ums Huhn, obwohl er sie nicht unbedingt mag. Zumindest nicht alle.

Ich scheue immer noch die Kosten, dass geht bei mir zur Zeit ins unermessliche. Wie gesagt, es wäre wesentlich billiger sich Bio-Lamm zu kaufen.

Der Hund würde total verzecken. Im Moor gibt es unendlich viele und auch noch dicke fette. Was macht man da eigentlich? Die Schafe werden gespritzt und sie fressen die Zecken auch runter.

Wie gewöhnt man die Schafe an den Hund? Hund zu Schafen, Schafe weg, und dann immer so weiter, bis die Schafe im Zaun hängen oder nicht mehr können, oder wie?

Es sind immer mal so an die 20 Schafe, es kommen Lämmer, dann doppelt so viele, dann werden welche abgegeben oder gegessen, dann wieder weniger.

Medienhuhn
30.11.2014, 15:06
Lies bitte mal nach, wer die Sachkunde besitzt - ihr hattet doch immer Hunde, da wird dann wohl die Sachkunde angenommen - siehe:

(6) 1Die nach Absatz 1 Satz 1 erforderliche Sachkunde besitzt auch, wer nachweislich

innerhalb der letzten zehn Jahre vor der Aufnahme der Hundehaltung oder Betreuung für eine juristische Person über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren ununterbrochen einen Hund gehalten oder für eine juristische Person betreut hat, ...


Was das Kupieren angeht - ich heiße das nicht gut! Aber Du hast ja gefragt, warum das in anderen Kulturkreisen gemacht wird..

Andere Versicherung anfragen - da habt ihr offenbar eine Gesellschaft, die schräg drauf ist. Wobei ich trotdzem dort gezielt für einen Herdengebrauchshund anfragen würde. Der Hund dient bei Euch ja einem Gebrauchszweck. Also z.B. versichern Sie einen "Rasse XY" und wenn ja zu welchen Konditionen. Falls andere Versicherung nötig: Evtl. bei Schäfern in der Lausitz anfragen, wo die ihre Hunde versichert haben.

Gegen Zecken gibt es Spot-Ons für Hunde. Wobei wir in einem Zeckengebiet hausen, die Schafe Zecken haben (trotz Spritze) - ich ständig von diesen Viechern angefallen werde (Borreliose ist schon mein zweiter Vorname), der Hund kein Spot On mehr bekommt und trotzdem so gut wie nie Zecken hat.. Der "riecht" wohl nicht gut.

Schafe an Hund gewöhnen ist eigentlich ganz einfach.

Gibt es eine Zeit im Jahr wo Du sie auf dem Hof hast? Wenn ja, der neue Hund kommt von der Herde und kennt Schafe, den musst Du nicht gewöhnen. Der rennt nicht wie ein Bekloppter auf sie zu sondern nähert sich maximal langsam an. Schafe sind neugierig - was ist das denn? Hund bleibt ruhig lässt sich beriechen. Schafe sehen, das "Ding" tut nichts - man verbringt ein paar Tage zusammen im Stall, geht zusammen raus... und irgendwann ergeben sich auch Sozialkontakte zwischen Hund und Schafen. Die neuen Lämmer kennen es ja dann schon gar nicht mehr anders, als dass der Hund da ist. Sozusagen ein großes "Stink-Bell-Schaf".

Wenn Du Deine immer nur draußen hast, dann kommt der Hund zunächst angeleint mit. Der beobachtet nur und legt sich ab. Die Schafe lockst Du so bei, wie immer. Mineralfutter, oder was Du sonst so treibst. So können die beiden Arten sich annähern. Schafe sind nicht dämlich, wie Du weißt. Die lernen, dass der "von Euch" kommt und dabei ist, aber nichts tut. Nach ein paar Tagen ist er ohne Leine dabei. Mach halt dann mal Arbeiten die eh länger dauern. Klauenpflege oder Zäune kontrollieren o.ä. damit Du beim kennenlernen dabei sein kannst und trotzdem keine Zeit verplemperst. Der Hund wird sich nicht groß um die Schafe scheren, sondern erst mal Revierkontrolle machen. Zaun ablaufen, schnüffeln, markeren und dann eine gute Beobachtungspoition einnehmen. Wenn Deine Schafe nicht gerade völlig durchgeknallt und panisch sind, haben die nach zwei Wochen spitz gekriegt, dass das "Ding" zwar nicht fressbar ist, aber eben auch nicht stört.
Wenn sie dann noch lernen, dass der ekelhaftes "Viehzeug" fern hält (Füchse, Menschen mit Hunden) dann sehen sie ihn als das, was er sein soll, ein Beschützer.

Bei zwanzig Schafen plus ein paar Lämmer reicht Dir ein Hund. Zumindest so lange es bei Euch nicht gleich ganze Wolfsrudel gibt. Noch steht ja gar nicht fest, ob die bei Euch im Gebiet auch bleiben und sich tatsächlich vermehren. Selbst wenn ein Paar da ist, müssen die erst mal den Winter überleben (und damit meine ich nicht etwaigen Nahrungsmangel oder die Witterung), sondern den ganz schnöden Straßenverkehr. Der wird immer gern vergessen, wenn Leute sich ausrechnen, wie ransant sich die Wölfe vermehren werden...)

So und jetzt muss ich was Schaffen, bevor es dunkel wird.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Heike H.
30.11.2014, 15:16
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensvorbeugung

Ira
30.11.2014, 15:44
Ja, wenn man sie ruft, dann kommen sie gleich, man kann sie anfassenwürgendrückenknuddelnzupfen, wenn jemand Fremdes da ist, dass flitzen sie, bleiben nach 100m stehen, gucken, und entfernen sich langsam immer weiter.

Sie befinden sich das ganze Jahr über im Freien, haben höchstens einen Anhänger, im Winterquartier einen Offenstall. Lämmies bekommen sie meist irgendwo, wo die Aue meint, dass es sicher ist. Die Alten gehen dann schon in den Stall.

Wie beweist man, dass man seit Jahren Hunde hat? Gemeldet wurden die kleinen Schieters nicht. Ich wusste vorher gar nicht, dass man die melden muss.

Ist es besser einen Erwachsenen oder einen Kleinen zu kaufen? Unsere Minies haben wir immer als Welpe geholt. Manche haben nachts ein Konzert veranstaltet. Und einige haben geschnarcht, wie Große.

Ich glaube nicht, dass die Grundbesitzer einverstanden sind. Der Hund kann halt als Wachhund auch meine Hühner begucken. Ins Wohngebiet kann er nicht, da wird er nur rumbellen oder von Kindern gefüttert oder beisst sie durch den Zaun.

Ach man, Leute sind schlimmer, als alle Wölfe zusammen.

Und Kinder darf jeder werfen, und vorher keinen "Kinderführerschein" machen, auch wenn die Kinder dann total verzogen und sozial untauglich sind, aber für den kleinsten Chihuahua muss man so eine Doppelprüfung machen und ein Führungszeugnis abgeben bei gefährlichen Hunden und was nicht alles.

Wie haben die Menschen bloß die Jahrtausende ohne Verordnungen mit den Hunden gelebt? Unvorstellbar!

Medienhuhn
30.11.2014, 17:36
Hi bin wieder drinnen,

Wenn Du die Hunde nie gemeldet hattest wird es nicht so einfach... Dass es heute noch Hundehalter gibt, die nicht wissen, dass man einen Hund anmelden muss, das hätte ich nicht gedacht...

War der jeweilige Hund wenigstens versichert? Also Haftpflicht? Dann könnte man vielleicht via Versicherungsbescheinigung etwas machen - dann hatten Deine Eltern, Schwiegereltern oder so einen gemeldeten Hund, der sich nachweislich über mehr als zwei Jahre bei Euch aufgehalten hat. Sozusagen Dauerpflege...und daher nicht bei Euch, sondern bei denen gemeldet, aber von Euch versichert...

Bei HSH-Anfängern würde ich zu einem voll auf die Herde geprägten, etwas älteren Welpen raten, der trotzdem auch viel Menschenkontakt hatte (16-25 Wochen) - etwas älter, weil die Kerle oft ganz schön viel Selbstbewußtsein haben und das Zuviel gewöhnen denen Eltern und Geschwister am besten ab. Außerdem schauen die sich bis dahin schon viel von ihren Aufgaben bei den alten Hunden ab. Wissen welche Geräusche/Gerüche Gefahr bedeuten, wie man richtig Wache hält, also möglichst gute Plätze mit Übersicht auswählt. Sie haben dann auch schon gesehen, wie man am Zaun entlang verbellt und damit "Feinde" abschreckt und dabei "mitgearbeitet" usw. Viel ist angeboren, aber das Mitlaufen mit den Alten zeigt ihnen einfach die "Feinheiten", also sozusagen die "Schafsdenke". Und außerdem sind sie dann auch schon etwas robuster, wegen draußen pennen. Ein ganz kleiner bräuchte für den Anfang schon einen trockenen Stall mit Stroh damit er sich nichts wegholt.

Es dauert zwar dann, bis er/sie voll in den Einsatz gehen kann, aber dafür habt ihr es leichter, weil er bei Euch groß wird und nicht gleich so ein Trumm dasteht, das Dir vielleicht erstmal die Schneid abkauft. Ausprobieren wer Chef ist, würde ein Erwachsener, der sich nach einiger Zeit zu Hause fühlt sicher einmal und da muss man dann richtig reagieren.. Ich kenne Euch ja nicht und weiß nicht welchen Typ Mensch ich da vor mir habe...Ein erwachsener Hund kann halt sofort loslegen. Wenn die Wölfe bei Euch tatsächlich sesshaft werden müsstest Du wahrscheinlich auch hundemäßig aufstocken und zwei halten... Wenn es nur darum geht einem Einzelexemplar den Appetit auf Schaf aus Deiner Herde zu vermiesen, sollte einer genügen. ..

Gibt viel zu bedenken und abzuwägen und das könnt nur ihr, weil ihr Eure Situation und Euch selbst kennt.

Was diesen ganzen Verordnungswirrwarr angeht, da geb ich Dir Recht. Da wurden wegen ziemlich übler Vorfälle ganze Säuglingszimmer samt Wanne ausgeschüttet - erinnert mich so ein wenig an die Geflügelpest-Geschichte...

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

Ira
30.11.2014, 17:58
Ach, wer weiß, bei uns gibt es genug toller Jäger, die alles wegballern, vielleicht sehen sie ja einen "wildernen Hund", kann ja in der Dämmerung passieren... 4 Schafe haben sie uns auch schon erschossen. Die sahen vielleicht auch nach Hund aus.
Und dann läuft da so ein Schutzhund bei den Schafen, so ein Schlauer denkt: "Wildernder Hund". Und weg isser.

So kann sowohl Wölfie als auch Wau schnell weg sein.

Daran habe ich noch gar nicht gedacht.

Aber das Moor ist an sich ein großes Gebiet mit ordentlichem Bestand an Reh und Schwein, Dam gibt es auch. Sogar Moorhühnchen, ganz selten, da ist Wölfie fast ungestört auf vielen Km. Kann ich mir gut vorstellen, dass er sich mit Frau dort heimisch fühlen könnte. http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Moor_%28Vechta-Diepholz%29

Kaum Verkehrswege auf zusammenhängender Fläche. Habe gesehen, dass Wölfe gern Wild ins Wasser treiben und reißen, das geht hier optimal.

Quaki
30.11.2014, 18:55
Hallo
Wer keine Erfahrung mit arbeitenden Hütehunden hat, Hunden allgemein nicht traut, oder Hunden mißtrauisch gegenübersteht, für den ist ein Herdenschutzhund nicht geeignet!
Im Herdenschutz eingesetzte Herdenschutzhunde sind Arbeitshunde, die für diese Aufgabe geboren sind, es von den Eltern gelernt haben oder aber von Kennern dieser Rasse angelernt wurden.
Es sollten mindestens 2 Hunde bei einer Herde sein, Kosten pro Hund mit Futter, Versicherung ect, ca 1000 Euro jahrlich.
Das kann sich ein Halter einer kleinen Gruppe von Tieren nicht leisten.
Einzäunen, wie es für den Wolf gefordert wird, ist im Landschaftsschutzgebiet auch nicht machbar.
Da bleibt als Lösung wohl nur, Aufgabe oder Wolffutter produzieren.
Das müssen wohl, auch wenn sie es nicht wollen, die Wolfsfreunde auch so akzeptieren.
Gruß Quaki

Ira
30.11.2014, 19:04
Danke, das waren auch genau meine Ansätze nach langen Recherchen und Studieren von vielen vielen Seiten.

Ich bin weder Wolfsfreund noch Feind. Nur, wie erwähnt, hatte ich die Probleme früher nicht und es würde schrecklich so ein Tier zerfetzt vorzufinden. Mein Vater wäre am Boden zerstört, die Lämmies sind sein Leben!

Es nützt ja nix, früher oder später wird es passieren, fürchte ich.

Ira
08.12.2014, 15:56
Es ist schon eine Frechheit und Unverschämtheit: http://www.ov-online.de/aus-der-nachbarschaft/item/doch-keine-entschaedigung-fuer-wolfsuebergriffe?category_id=37

Als ob sich Wildtiere an Landkreisgrenzen halten würden!

blackphoenix
09.12.2014, 10:43
Also Ira ganz ehrlich: Lass das mit dem HSH. Wer nach zigjähriger Hundehaltung nicht mal weiß, dass man Hunde bei der Gemeinde anmelden muss oder das es Spot-On-Präparate gegen Zecken beim Hund gibt, der sollte sich nicht an einem HSH versuchen. Schon gar nicht, wenn er solche Hunde überhaupt nicht mag.
Den Sachkundenachweis werdet Ihr in Niedersachsen auch machen müssen.

Ich mag einige dieser Riesen, vor allem die westeuropäischen und trage mich schon lange mit dem Gedanken einen anzuschaffen, weil uns Schafe von Luchs und Hund getötet wurden, Tierquäler und Tierschänder dieses Jahr von mir auf der Weide überrascht wurden und der Fuchs die Hühner am Tage killt.
Ein Bekannter hat zwei Kangalmixe bei der Herde. Die bewachen gut. Allerdings gabs da auch schon Vorfälle, dass fremde Hunde gebissen wurden. ER bekam eine Anzeige, weil behauptet wurde, die HSH hätten den anderen Hund ausserhalb der Weide angegriffen. Allerdings erklärte dies nicht die drei verletzten Schafe IN der Herde...
Ohne die verletzten Schafe hätte er nicht beweisen können, dass die Hunde nur ihrem Job gemacht haben.

Es gibt tausend Möglichkeiten, warum ein Weidezaun die Schafe nicht drin hält. Was passiert, wenn dann der HSH mit draussen ist? Man muss abwägen, ob man dafür dann auch den Ar...h in der Hose hat die Verantwortung zu tragen.

Und bitte lasst das mit Esel und Lamas (geschweige denn Alpakas) als Schutz vor Wölfen. Gegen mehrere große Hunde oder Wölfe haben die keine Chance! Esel noch eher, allerdings sterben die eher am zu feuchten Klima und zu üppigem Futter! Lamas können toll gegen Füchse und kleinere Hunde funktionieren. Unserem gehts am Popo vorbei, ob in größerer Entfernung der Fuchs die Hühner holt, so lange er nur dem Lama nicht zu Nahe kommt.

Für Dich Ira bleibt wohl nur die Alternative, teurer E-Zaun mit ordentlich Wumms drauf (dann verhängt sich da auch kein Schaf mit den Hörnern drin!) oder Wölfe füttern.

Ira
09.12.2014, 13:44
Der Hund wäre versichert.

Ich bin auch gerade nicht ganz darauf verpicht deinen Beitrag zu verstehen. Ich habe auch nicht behauptet, ich würde unbedingt und sofort einen HSH holen wollen, habe mich informiert.

Mich ärgert es sehr, wie Menschen vom Staat behandelt werden. Einerseits will man Raptoren in DE, andererseits ignoriert man teilweise deren Auswirkungen.

Man will die Kulturlandschaft erhalten, aber gleichzeitig Tiere aus einer Naturlandschaft ansiedeln, welche die Kulturpfleger zum Fressen gern haben.

Es ist unausgereift, unfair und diskriminierend.

Ich will auch keine Esel, Kamele, Lamas, Strauße und weiß der Fuchs was für seltsame Gestalten, die die Naturschützer und -manager anbieten.

Sie sind es doch die 100%-Aussagen auf ihren Seiten treffen: "Halter werden entschädigt. Schutzhunde und Esel sind ein Schutz vor dem Wolf".

Das sind einfach nur Unwahrheiten. Sie sollten auch die Hintergründe dazu schreiben, dass ein Esel dann gequält würde, wenn er in der Norddeutschen Tiefebene mit seinen Hufen ständig im Nassen stünde. Usw usf.

Man wird einfach als Nutztierhalter allein gelassen. Und wie ihr seht, bei uns bekommen auch die Berufsschäfer NIX für ihre toten Tiere und bleiben genauso auf den Kadavern sitzen, die teuer entsorgt werden müssen.
Soviele Hunde kann der hier betroffene Schäfer gar nicht halten, dass alle seine Schafe überall welche dabei haben könnten.

Mara1
09.12.2014, 15:13
@Ira,
ich kann deinen Ärger und die Sorge um deine Tiere gut verstehen. Und ob ein Herdenschutzhund bei euch Sinn hätte muß wirklich sehr gut überlegt sein.

Eine Versicherung für den Hund finden ist eine Sache, aber wenn mehr als nur einmal etwas passiert kann man auch ganz schnell eine Kündigung von der Versicherung kriegen, und eine andere Versicherung findet man dann nicht mehr.
Und die Haftung für so einen Hund selber übernehmen wäre mir ehrlich gesagt zu heikel und kann sehr teuer werden.

Grüße
Mara

MonaLisa
09.12.2014, 15:16
Quelle: Wildpark Schorfheide in Brandenburg, dessen Besitzerin im Wolfsprogramm mitarbeitet (so bei einem Besuch der Vollmond-Wolfsnacht Führung erfahren)
http://www.wildpark-schorfheide.de/startseite/index_de.html

Sie halten dort 2 getrennte Rudel: ein zahmes mit viel Kontakt zum Menschen (Besucher und Besitzerin, wobei letztere mit ihnen öfter mal kuschelt) und eines möglichst ohne (auch die Pfleger haben dort nur den nötigsten Kontakt). An diesen werden die ursprünglichen Verhaltensweisen untersucht und ihre Änderungen bei ständigem Menschenkontakten.
Das war eine sehr interessante Veranstaltung. Und dass wilde Wölfe Hunde angreifen, hat sie bestätigt und mehrmals betont; deshalb im Wald Hunde immer an die Leine nehmen. Kinder, in der Größe, in denen man sie alleine in den Wald lassen kann, stehen dagegen so gar nicht auf deren Speisekarte (wir reden jetzt nicht von Kleinkindern, die eh nicht ohne Aufsicht in den Wald dürften, ob nun mit oder ohne Wolf darin, Wildschweine sind da viel gefährlicher). Sie hat uns von Gebieten berichtet, in denen es schon sehr lange Rudel gibt und von denen noch nie ein Tier direkt (also ohne Wildkamera) gesehen wurde, auch nicht von Jägern.

Aber viel interessanter war Folgendes:

Es gibt einen neuen Ansatz in der Schutzdiskussion. Seit einigen Jahren erprobt man die abschreckende Wirkung von Wolfskot, der aufbereitet wird und dann als Sprühlösung um die zu schützenden Areale aufgebracht wird. Kot ist reichlich vorhanden, es gibt genug in Gehegen gehaltene Wölfe dafür. Zunutze macht man sich, dass Wölfe ihr Haupt-Revier gut markieren und fremde Tiere so ferngehalten werden. Bei den Versuchen zeigte sich, dass diese Wirkung je nach Witterung mindestens 3 Monate anhält. Ein Übertreten eines so markierten Reviers erfolgte nicht.
Noch ist das nicht allgemein anwendbar, es muss noch an einigen Randbedingungen geforscht werden, aber es sieht gut aus. Und es wäre ein für kleine Tier-Halter günstiges Verfahren.

Gruß Petra

Ira
09.12.2014, 15:46
Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Mir geht es nicht um irgendeinen Hund, sondern um die Schizophrenie des Staates!

Einerseits das und andererseits das!

Ich finde es aber sehr interessant, wie man sich gleich auf das "Thema Hund" stürzt.

Das ist auch wieder irrationales Staatsdenken. Der Halter muss einen Hundeführerschein machen, anmelden, versichern, blablabla.

Aber Kinder in die Welt werfen darf der drogenabhängigste Wohnungslose betrunkene Mensch. Da wird auch mal vom Jugendamt her mal "versagt". Oh, tragischer Fall, Bild hat berichtet, abgehackt.

Aber wehe Hundi bellt einmal zu viel bei Oma in der Wohnung, dann rückt gleich PETA und Co aus, der Hund würde vernachlässigt, Tierquäler undundund!

Es gibt keinen "Kinderführerschein" oder irgendeine Ausbildung für Menschen, die Eltern werden oder es werden wollen. Keine Vorschriften dazu.

Aber ich schweife ab.

Letztendlich wird es wieder mal eine Bereinigung geben. Nur die subventionierten Großhalter werden bleiben, die Kleinen werden aufgeben, es sei denn es sind Wohlhabende, die ihr Hobby behalten und mit monströsen Zäunen schützen können.
Es wird weniger Rassenvielfalt geben, die alten Rassen werden schwinden, biologische Produkte aus der Freilandhaltung werden weniger und teurer.
Zitat eines Wolfschützers-"Wenn der Wolf vor 150 Jahren das Schaf wegnahm, bedeutete das für uns den Tod. Heute heißt es, dass wir zu Reichelt, zu Aldi, zu Lidl gehen und ein neues „Schaf“ kaufen."

Darauf läuft es hinaus. Auf keiner informierenden Wolfsseite der offiziellen Art stehen Tatsachen über Länder mit Wölfen. Es wird geschrieben, die Anderen leben da ja auch mit, warum nicht Deutsche?

Hier nur ein wenig deutsche Sorgen:

http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/wolf_schaden.pdf
http://www.wildtiermanagement.com/wildtiere/haarwild/wolf/nutztierrisse_karte/
http://www.mdr.de/sachsen/wolf-statistik-schaeden100.html

Pferdefreunde: http://www.mdr.de/sachsen/pferdeunfall-woelfe100.html
http://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/ein-schaf-stirbt-dabei-walliser-wolf-jagt-pferde-herde-durchs-tal-id2550311.html

Nach einem Vorfall mit Rindern und darauf läuft es leider bei uns auch hinaus: "In einer Stellungnahme wies der schwedische Landwirtschaftverband darauf hin, dass die vergleichsweise wenigen Nutztierrisse im Värmland im vergangenen Jahr im Wesentlichen darauf zurückzuführen sind, dass in weiten Gebieten die Tierhaltung ganz aufgegeben wurde. Mit der flächendeckenden Ausbreitung der Wölfe wird sich diese Entwicklung wohl fortsetzen."

http://www.frankreich-sued.de/generale-server/tiere/woelfe.htm

Genaso sieht es in der Schweiz aus, auch in Italien. In den Ostländern greifen die Schäfer selbst zur Waffe, weil der Wolf selbst am Tage und trotz großer Hunde zuschlägt.
Bei den deutschen Tierschützern heißt das: "Eine Jahrhunderte-alte friedliche Koexistenz."

Erstmal laufen lassen und schauen was passiert.

Okina75
09.12.2014, 15:55
Mann Ira, jetzt hör' doch mal auf, die ach so böse Welt zu beklagen! Kauf' Dir am besten Zyanid und nehme die Sache selber in die Hand, hilft Dir doch eh keiner... [/zynismus aus] Meine Güte, wie wäre es denn mal, sich mit dem Wesen Wolf geistig auseinander zu setzen und mal selber den Denkpudding etwas anzustrengen als immer nach anderen zu jaulen?!?

Eine prima Doku zum Schutz des Viehs vor Wölfen habe ich zB mal gesehen...
Da hatten polnische Bauern in Wolfsgebiet (sinnvollerweise) ihre Kühe mit Kalb bei Fuß auf irgendwelchen Wiesen außerhalb des Dorfs getüdert (also die Kuh an 'ner langen Kette angepflockt, wird dann nach Abfressen des Grases im Kettenradius peu a peu umgesteckt), wo dann natürlich die Wölfe leichtes Spiel hatten, das Kalb außerhalb der Reichweite der Kette und damit der Kuh zu ziehen und sich das Kalb reinzupfeifen.

Die Bauern waren natürlich stinkig und wollten die Wölfe am liebsten abknallen und vergiften. Dass sie ihnen die Tische selber reichlich und gefahrlos gedeckt hatten, sah natürlich mal wieder keiner ein... Aber darum geht es nicht!
Jedenfalls kam dann ein Biologe mit einer Idee, wie er den Umkreis des Dorfes vor den Wölfen sicher machen könnte. Dazu hat er im Nationalpark Bayerischer Wald von den dortigen Wölfen das Chorgeheul aufgenommen.
Dazu muss man wissen, dass Wölfe auf dreierlei Art heulen: Einmal kurz warnend, wenn die Gefahr noch weiter weg ist, dann das bekannte schaurige langgezogene Heulen einzelner Wölfe, die Kontakt zu Artgenossen suchen, und dann das vielstimmige Chorheulen, mit dem das Revier akustisch abgesteckt wird.

Im bayerischen Nationalpark haben die nun viele Wölfe im Gehege, und je mehr Wölfe, desto eindrucksvoller das Chorheulen, für fremde Wölfe die Info- viele starke Gegner- also besser fernhalten, wenn man nicht mindestens gleich stark ist...

Und genau darauf zielte jener Biologe ab! Europäische Wolfsrudel in Freiheit enthalten quasi niemals um die oder mehr als 20- 25 erwachsene Tiere, was bei Gehegewölfen aber nicht sooo selten ist. Freilebende hingegen sind meistens Einzelgänger, Paare oder Familiengruppen mit maximal den Welpen der vergangenen zwei Jahre, also selten mehr als kurzzeitig 15 Tiere.

Der Biologe nahm da also seine Aufnahme des kopfstarken Chorheulens und spielte es an verschiedenen Stellen um das Dorf innerhalb einiger Wochen mehrmals ab, simulierte also, dass da nun ein großes, starkes Rudel sein Revier etabliert hätte und siehe da; es kam kein Nutzvieh mehr zu Schaden- die wilden Wölfe, die bislang die Kälber gerissen haben, verstanden die Message und hielten sich fern!
Ich weiß nun nicht, ob der Biologe auch mit Duftstoffen gearbeitet hatte, aber wenn man die beiden Methoden, die akustische Besetztmeldung durch möglichst stimmenreiches Chorheulen plus die von Petra beschriebene Methode kombiniert (am besten aus dem Kot ebenfalls möglichts zahlreicher Wölfe, damit die geruchlichen mit den gehörten Eindrücken überein stimmen), ich glaube, dann kann man seine Tiere ohne weiteres bestens schützen!

hein
09.12.2014, 16:51
Mann Ira, jetzt hör' doch mal auf, die ach so böse Welt zu beklagen! Kauf' Dir am besten Zyanid und nehme die Sache selber in die Hand, hilft Dir doch eh keiner... [/zynismus aus] Meine Güte, wie wäre es denn mal, sich mit dem Wesen Wolf geistig auseinander zu setzen und mal selber den Denkpudding etwas anzustrengen als immer nach anderen zu jaulen?!?

Eine prima Doku zum Schutz des Viehs vor Wölfen habe ich zB mal gesehen...
Da hatten polnische Bauern in Wolfsgebiet (sinnvollerweise) ihre Kühe mit Kalb bei Fuß auf irgendwelchen Wiesen außerhalb des Dorfs getüdert (also die Kuh an 'ner langen Kette angepflockt, wird dann nach Abfressen des Grases im Kettenradius peu a peu umgesteckt), wo dann natürlich die Wölfe leichtes Spiel hatten, das Kalb außerhalb der Reichweite der Kette und damit der Kuh zu ziehen und sich das Kalb reinzupfeifen.....................
Sorry, das kann ich echt nicht verstehen!?

Hier wird immer gepredigt, Tiere gehören nicht an die Kette und jetzt schreibst Du selbst - Kühe MIT Kalb antüdert!

Alle Haustiere sollen freien Auslauf bekommen und die Hühner sollen nur Freilandeier legen, die Schweine sollen auch mind. 6 Monate im Jahr draussen..... Und jetzt soll auf einmal die Kuh mit Kalb wieder angetüdert werden, nur weil es mal gut passt und der Wolf hier leben soll!

Das ist ganz einfach! Der Wolf passt hier in vielen Gebieten Deutschlands nicht rein!

Ich kann euch auch noch einen Zeitungsartikel aus der Lokalpresse zeigen - eben da wo man bei uns (ich glaube) 1964 den letzten Wolf zur Strecke gebracht hatte. Das wurde echt gefeiert! Und jetzt?

Gerne kann er dort leben, wo er noch genügend Fläche hat (z. B. im Harz). Aber nicht dort wo er nur seinen Unsinn treiben kann! Und dann gehört auf eine Fläche von Deutschland höchstens 10-20 Paar Wölfe - die können sich frei bewegen. Aber so wie es jetzt aus sieht!? Der Wolf wird geschützt und die Geschädigten müssen ihren Schaden selbst zahlen.

Wo kommen wir denn da hin!??

Ich sehe das schon vor mir! In 10 Jahren leben Schafe, Kühe usw. in einer Festung und der Mensch traut sich nicht mehr vor die Tür, weil er sofort vom Wolf........

Bitte erzählt mir jetzt nicht, das das nur Märchen vom Wolf und vom Menschen sind! Denkt liebe an eure Kinder, die wieder mit den Wölfen leben müssen! Aber vielleicht ist ja bis dahin ja auch schon der Braunbär hier wieder heimisch! Denn warum sollte der nicht........ wenn der Wolf hier darf

Füchse und Wildschweine sind ja schon in den Städten aktiv und teilweise trauen sich da die Menschen ja schon im Dunklen nicht mehr vor die Tür! Aber das Liebe Tier soll ja auch...........

Okina75
09.12.2014, 18:43
Kapierst Du gewisse Sachen wirklich nicht, oder was ist an meinem Text misszuverstehen?
IN ---> POLEN <--- hatten Bauern Probleme !!!!!!!! Wo sie bis vor kurzem oder immer noch auch mit Pferdefuhrwerken rumzockeln und per Hand auf den Feldern ackern, was außer ein paar Einzelnen hier seit fast 50 Jahren kein Mensch mehr macht! Ebenso wie hier kein Mensch mehr sein Vieh tüdert, außer vielleicht ein paar Russlanddeutsche oder sonstige Aussiedler...
Es sagt doch kein Mensch, dass hier in Deutschland jetzt wieder jeder Bauer seine Kühe anpflocken soll, damit die Wölfe leichtes Spiel haben! Wie kommst Du denn auf so einen Unfug? Das (sinnvollerweise) war sarkastisch gemeint, ich dachte, das könnte man sich denken :(...

Ira
09.12.2014, 18:44
So sehe ich das nicht ganz. Mensch und Wolf, das Problem sehe ich nicht, außer, dass so ein Rüde, wenn man ihn mit 100km/h auf der Bundesstrasse erwischt, einem den Kühler weg reißt.

Eine Begegnung mit mir in Verbindung mit einem Angriff auf meine Tiere würde er wohl nicht oder nicht ganz heile überleben.

Eine Begegnung im Moor würde ich dokumentieren. Und ein Freund von Schießereien und Jägern bin ich auch nicht.

Ich habe Respekt vor jedem Lebewesen, aber in Ausnahmesituationen kann ich für nichts garantieren.

Diese ganzen Dinge, wie ihr sie beschreibt, kommen reichlich zu spät, zudem noch nicht zureichend erforscht und gar nicht Serien reif auf dem Markt.
Wiederum wird es nicht kostenlos sein und muss stetig aufgefrischt werden, somit wieder kaufenkaufenkaufen.

Die Probleme gab es vor 2 Jahren bei uns gar nicht und niemand hat je daran gedacht.

Zudem muss nur ein angefahrener, schwacher, kranker oder junger Wolf kommen. So ein Tier ist zu allem bereit um seinen Hunger zu stillen.
Da brauche ich gar keinen Wolf zu, schaut euch Hunde an. Die stammen zufällig alle vom Lupus ab.

Im Osten und Südosten Europas schließen sich wilde Hunde zu Rudeln zusammen und jagen, wie Wölfe.

Es wird so kommen, wie in z.B. Schweden, viele werden aufgeben.

Wie mit der Vogelgrippe, da haben schon viele aufgegeben.
Der Staat will es so und ganz zufällig profitieren Wirtschaftsgrößen davon.

Und Hein, die Tiere werden nicht in einer Festung, sondern einfach in der Massenproduktion gehalten, wer will sich da noch die Mühe mit Esel, Hund, Zaun und Co machen? Das ist unbezahlbar.

Frankreich gibt 5Mio für Wolfschäden aus und dabei schießen sie diese gleichzeitig noch. Soisset.

anna.u
09.12.2014, 18:59
....ich lese hier interessiert mit und werde NICHT kommentieren.Aber eine Anmerkung sei gestattet : zuweilen liest es sich hier, als sei der Wolf angesiedelt / ausgewildert worden. Wenn mich meine WolfsPatenKenntnisse nicht täuschen , ist er von selbst zurück gekommen....

Das ändert an der Lage nix, zeigt aber doch irgendwie, dass er eine " Nische " gefunden haben muss .
lg Anna

gesendet vom Handy

Ira
09.12.2014, 19:09
Angeblich wurden Viehtransporter an der polnischen Grenze von der Polizei gestoppt. Darin befanden sich Wölfe und Luchse. Wohin der Transport gehen sollte, wurde nicht geklärt. Dies soll ein P-Beamter bestätigt haben.
Wieviel Wahrheit dahinter steht, weiß ich nicht.

Natürlich hat er eine Nische gefunden. Irgendwas muss er ja fressen und irgendwohin muss er ja. Er kann sich doch nicht sagen "das Leben macht keinen Sinn, ich ertränke mich im Fluss." Jedes Lebewesen will überleben.

Der Wolf ist hier und kommt aus Frankreich,Polen, Schweiz weiter rein. Es gibt auch niemand jemandem die Schuld, als sei er ausgesetzt. Auch wenn, ist es nicht wichtig.

Es geht darum, dass der Staat keine Vorkehrungen trifft, sondern ein Experiment daraus macht. Und die Leute auf toten Tieren und einem Haufen Kosten sitzen lässt.
Dabei sind die Folgen und Auswirkungen bekannt, ebenso die Kosten.

Wenn ich im 20 Stock in der Stadt mit meiner Katze wohnen würde, würde ich auch sagen, "Och der hübsche Wolf, der soll sich vermehren, auf dem Lande ist doch Platz und in die Stadt kommt er nicht."

Lebt man auf dem Land mit generationsübergreifender Land-/Tierwirtschaft, sieht es ein klitzekleines Bissi anders aus.

blackphoenix
09.12.2014, 22:20
@Hein
Der Harz ist übrigens auch bewohnt: Von Luchsen und von UNS!!!!

Nicolina
09.12.2014, 22:46
Ira,
es stimmt ja nicht, dass sich der Staat oder bei dir das Land Niedersachen nicht "kümmern".
Grad im letzten Monat wurde für Niedersachsen eine neue Richtlinie zum Schutz "gegen" Wölfe bekannt gemacht.
( http://www.natuerlich-jagd.de/index.php?option=com_content&view=article&id=865&Itemid=1 )

Nicolina
09.12.2014, 23:02
Der Wolf wird geschützt und die Geschädigten müssen ihren Schaden selbst zahlen.

Wo kommen wir denn da hin!??

Ich sehe das schon vor mir! In 10 Jahren leben Schafe, Kühe usw. in einer Festung und der Mensch traut sich nicht mehr vor die Tür, weil er sofort vom Wolf........


Zu den "Schäden": Jedes Bundesland mit Wolfspopulation stellt Ausgleichzahlungen zur Verfügung.
( Hier Beispiel S-A: http://www.saalekreis.de/index.php/de/ausgleichszahlungen-fuer-schaeden-durch-den-wolf/ausgleichszahlungen-fuer-schaeden-durch-den-wolf-oeffentliche-bekanntmachung-des-landesverwaltungsamtes.html )

Zu deiner "These":
Seit 1998, also nun bald seit 16 Jahren, gibt es wieder Wölfe in Dtl.
Und es wurden auch aus den Regionen mit seit dem höherer Populationen keine Angriffe auf Menschen bestätigt.
Hier eine aktuelle Bestandsmeldung: https://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/

blackphoenix
10.12.2014, 08:09
@Nicolina
Lies bitte mal ganz genau durch WAS da drin steht. Entschädigt werden nur Halter im Wolfsgebiet. Sie müssen beweisen, dass es ein Wolf war. Das ist gar nicht so einfach, wenn anschließend auch noch Fuchs, Kolkraben, Krähen oder gar Wildschweine am Kadaver waren. Falls man überhaupt noch etwas findet...
Es gibt KEINEN Rechsanspruch auf Entschädigung! Es ist eine Kulanzleistung, die auch einfach so verweigert werden kann.
Entschädigt wird der Schlachtwert. Falls es sich um ein besonders wertvolles Zuchttier handelt, ist der Schaden weit größer. Schäden durch Verlammen etc. interessieren niemanden.
Ich hatte hier schon einen Luchsriss. Mein handzahmes trächtiges Leitschaf. Stamm-Mutter meiner Herde. Entschädigt wurde da nichts, weil ich Hobbyhalter bin. Der Luchs holt aber meist nur ein Tier. Bei Wölfen möchte ich mir so ein Szenario lieber nicht vorstellen.
Als Hobbyhalter oder Nebenerwerbslandwirt bekommst Du auch keine Zäune und keinen Herdenschutzhund gefördert. Der überwiegende Teil der Schafhalter sind aber eben KEINE Haupterwerbslandwirte. Damit sind sie auch nicht berechtigt, in der freien Landschaft Festzäune oder Ställe zu errichten, um ihre Tiere zu schützen. Ihnen bleibt also nur die Aufgabe der Tierhaltung. Jetzt überdenk noch mal Dein Statement zum "Kümmern" der niedersächsischen Landesregierung...!

Ira
10.12.2014, 08:38
Es kümmert sich niemand um die Menschen, nur um die Wölfe.

Wenn man nicht selbst hinterher ist, passiert gar nichts und selbst dann bekomme ich bis jetzt von jeder Behörde und von jedem Vertreter von irgend etwas: Es gibt nichts. Keine Förderung, keine Entschädigung.

Entweder nimm mal ein Darlehen auf von mehreren Tausendern (Zaun) , oder gib auf.

Ein Landwirt mit Ferienbauenhof hat das gemacht und es hat ihn 35.000-40.000€ gekostet. Und das NUR um den Zaun gegen den Wolf zu verbessern, der Standardzaun war schon da!

Es ist interessant immer wieder zu sehen, wie die Leute auf die Publikationen rein fallen.

Ja, ihr bekommt das doch alles bezahlt, haltet das Maul und schaut dem anmutigen Tier zu.
GAR NICHTS bekommen wir.

Die Risse, selbst in Ländern, wo er schon lange ist, waren erst hoch, dann etwas weniger, nach dem die Zäune und Hunde da waren, aber sie bleiben seit dem stabil auf einem Niveau, trotz aller Maßnahmen. Von verletzten, verhetzten, ausgebrochenen und überfahrenen Tieren und verletzten Menschen ganz zu schweigen. Diese werden gar nicht erst aufgezählt.

Die Aufklärung erfolgt einseitig. Man hat wohl angst vor dem Märchen vom "Bösen Wolf". Das ist doch quatsch. Einfach raus mit der Wahrheit.

Mehr will ich nicht. Nur die Wahrheit und Gleichbehandlung (Ende der Willkür und Diskriminierung).

hein
10.12.2014, 09:37
Kapierst Du gewisse Sachen wirklich nicht, oder was ist an meinem Text misszuverstehen?
IN ---> POLEN <--- hatten Bauern Probleme !!!!!!!! ..........
Sorry, da Hab ich mich wohl verlesen. Hmm mit Brille wär das sicherlich nicht.........


...........

Und Hein, die Tiere werden nicht in einer Festung, sondern einfach in der Massenproduktion gehalten, wer will sich da noch die Mühe mit Esel, Hund, Zaun und Co machen? Das ist unbezahlbar.

Was ist denn der Unterschied zwischen Festung und Industriehallen? Ok es gibt einige - aber eingefercht sind die Tiere überall!

Ira
10.12.2014, 11:12
Die Kollegen in Polen hatten nicht, sie haben die Probleme immer noch. Die Räuber haben sich ja nicht in Luft aufgelöst.
Dort investiert aber die EU gelegentlich in Reservate, wo frühere Schafzüchter dann den Ranger spielen und Touristen hinter sich schleppen, dazu noch Zählungen usw machen. Und dort gibt es noch viel Platz, der nicht so dicht besiedelt ist, wie vergleichsweise hier.

Wir Kleinhalter können nicht einfach zum Staat rennen und uns einstellen lassen. Dazu gibt es genug äußerst schlaue Leute, die das schon erledigen.

Juhu, nur ein Paar Km von mir weg und KEINE ERSTATTUNG http://www.ov-online.de/goldenstedt/item/erstmals-werden-schafe-im-kreis-vechta-gerissen

Ist das nicht ein liebliches Bild für den gemeinen Naturschützer? So ein am Bauch aufgeschlitzes Lamm?

Und jetzt versucht mal Schafe zu verkaufen, weil ihr keinen Kredit von über zehn Tausend aufnehmen wollt. Fast jeder Kleinhalter in der Gegend will nun Schafe loswerden, weil niemand Geld hat die verletzten Tiere zu erlösen und die toten zu entsorgen.
Also, wohin damit? Niemand will jetzt Schafe kaufen wegen dem Wolf und die Preise sind dahin.

Schlachten? Die Tiere sind alle tragend, im Januar/Februar kommen die ersten Lämmer. Bei unserem Großschäfer sind schon Lämmer da und es kommen täglich welche dazu.

Wohin? Was tun?

Leute spenden doch so gern für die Verwaltungsgehälter irgendwelcher Großunternehmen im wohltätigen Handlungsgebiet (anderer Armut ist auch nur ein Geschäft). Wie wäre es denn mit Spenden an die Kleinschäfer des eigenen Landes, die keine Zuwendungen des Staates je zu sehen bekommen?

hein
10.12.2014, 12:39
............Wohin? Was tun?..........
Und genau diese Befürchtungen habe ich auch!

Alle reden nur von dem ach so lieben Wolf und keiner denkt weiter!

Und keiner will von den Folgen hören!

Wo sind jetzt die Tier- und Naturschützer?

Ira
10.12.2014, 13:41
Na die sind gerade schizophren.

Welche Tiere wollen sie denn nun schützen?

Ich garantiere dir, dass wenn eine Tierschützerin - am besten Aktivistin, die am lautesten schreit "SCHÜTZT DEN WOLF!", sich 10x übergibt, heult und dann weg rennt, wenn ich ihr ein Paar frische Leckerlies des Wolfs von meinem bekannten Schäfer, die es so unter den tragenden Schafen mit aufgerissenen Bäuchen und den halben Lämmern außerhalb, zeige.

Die würde nie wieder so etwas schreien. Und auch nie wieder kommen.

Ich bin für den Wolf und gegen den Abschuss, außer bei tollwütigen und/oder gefährlichen Tieren. Aber dabei bin ich auch für eine Kontrolle des Bestands und zwar durch Hormonpräparate z.B.
Bei anderen Tieren wurde das schon getestet, sogar an unschuldigen Hähnen hier im Forum.

Leben und leben lassen.

Naja und immer noch für eine Finanzierung und Förderung der kleinen Leute, die wenigstens gesundes Fleisch essen möchten und keines von Chlor-, Antibiotika-, BSE-, H234N508- oder sonstwelcher Qualzuchten.

Oder vielleicht einfach nur aus Liebe zum Tier in korrekter Haltung.

Ira
10.12.2014, 14:21
Nochmal an alle sehr intelligente Leute, die mir immer wieder schreiben, wir würden ja entschädigt:

"Wer kann Anträge stellen?
Natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften, die eine Nutztierhaltung im Haupt- oder Nebenerwerb betreiben, können Förderanträge stellen."

Wir sind erstens in einem Gebiet in dem man keine Anträge stellen kann. Als können schon, aber die werden sofort abgewiesen.
Und zweitens werden Kleinhalter NICHT entschädigt. Die kommen in der Richtlinie Wolf überhaupt nicht vor.

http://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/themen/natur_landschaft/foerdermoeglichkeiten/richtlinie_wolf/richtlinie-wolf-129504.html


Danke Vater Staat!

Nicolina
11.12.2014, 00:56
@Nicolina
Lies bitte mal ganz genau durch WAS da drin steht. Entschädigt werden nur Halter im Wolfsgebiet. Sie müssen beweisen, dass es ein Wolf war.
Schrieb ich: "Jedes Bundesland mit Wolfspopulation.."
Natürlich muss das "bewiesen" werden.. ansonsten gäbe es ja Zahlungen für spekulative Fälle.
Und ja, es gibt keinen Rechtsanspruch, aber die Länder "kümmern" sich: das ist wohl kaum von der Hand zu weisen.

@Ira
Du hattest doch gar keine "Verluste", somit frage ich mich weshalb du so "anklagend" agierst.

Um es mal auf den Punkt zu bringen:
Es wurden in Dtl. keine Wölfe "angesiedelt", sie haben nach der "Ausrottung" den Weg zurück gefunden.
Welches einfach zu "akzeptieren" ist (und wie ein Luchs auch, zur natürlichen " Artenvielfallt" beiträgt.)
Und die Länder reagieren darauf. Fraglos ohne jeden "Hobbyhalter" mit Mitteln der Steuerzahler zu "entschädigen".
Das ist dann eben das, was "offen" bleibt....
aber eben auch den "Hobby-Halter" als persönlich zu bewerten, offen steht.
Irgendwo ist auch eine Grenze der "Forderungen" gesetzt.

Ira
11.12.2014, 07:18
Ich vielleicht noch nicht, aber gute Bekannte und fast-Nachbarn haben Tiere verloren.

Der Luchs wurde angesiedelt. Ist ja aber unwesentlich, der Luchs ist nicht mit einem Wolf zu vergleichen. Der Luchs reißt auch nicht zig Tiere am Stück.

Abseits stehende haben es leicht reden.

Nur so zur allgemeinen Belustigung, so sieht es aus, wo es Wölfe gibt und sie auch geschossen werden:

Polizist macht sich in die Hose, ich glaube vor 12 Wölfen auf einer Straße und Wölfe klauen Frau ihre Einkäufe und gehen beinahe Jugendliche an, die es filmen:

https://www.youtube.com/watch?v=LBduuRB7w5c
https://www.youtube.com/watch?v=U9-MrPQV_ho

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ihr euch in der Situation verhalten hättet. Jetzt müssten wieder die Wolfsbefürworter mit ihrem "in anderen Ländern" kommen.

Die Wölfe gehörten nicht nach DE kann ich nicht sagen, aber da schon so viele überfahren worden sind, scheint den gemeinen Tierschützer ja nicht zu interessieren.
Ebenso die Luchse, also das tut mir dann schon leid.

Nette
11.12.2014, 08:54
NDR Beitrag über Herdenschutzhunde vom 13.11.2014

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Beschuetzer-auf-vier-Pfoten,herdenschutz130.html

Ich weiß ja nicht, ob diese Nutztier-Arche in deiner Nähe ist, Ira, aber da könntest du dich jedenfalls informieren!

Ich habe auch Schafe, allerdings bleiben die bei uns auf dem Grundstück und gehen abends in den Stall.
Das Grundstück ist 1,80m hoch mit Wildzaun eingezäunt, lediglich die Einfahrt hinten ist ein 1,20m hoher Jägerzaun, deshalb habe ich dort ein Seil mit Lappen installiert.
Auch haben wir einen Kuvasz-Mix, aber der ist sehr Menschenbezogen und will lieber bei uns sein, als alleine draußen.
Mag sein, dass ich aus diesen Gründen leicht Reden kann, aber diese Wolfspanik kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

Wobei ich schon Wolfsgeheul ganz nah bei uns gehört habe, das ist allerdings schon einige Jahre her.

Und ja, auch in Brandenburg bekommt man als Hobbyhalter keine Entschädigung, aber der Schafzuchtverband bemüht sich dass sich dies ändert! Weiterhin arbeitet der Schafzuchtverband daran, dass das Land Brandenburg sich an den Anschaffungs- und Haltungskosten für Herdis beteiligt!

Ira
11.12.2014, 09:14
Ich arbeite auch daran, habe zuständige Behörden, Abgeordnete uvm. kontaktiert. Leider antwortet der betreffende Landkreis überhaupt nicht, niemand von allen. Der Nachbarkreis hat mich an die zuständigen Wolfsberater verwiesen.

Es findet am 16ten eine Infoveranstaltung zum Wolf für Schafhalter statt. Leider kann ich nicht hin. Wäre genau das richtige für mich.

Ein Hund wurde reichlich überdacht und geprüft, kommt aber nicht in die Tüte, da zu Hause er ständig die Nachbarn belästigen würde, der Zaun ist nicht hoch genug und ein Tor fehlt. Zudem sind es horrende Kosten, die er verursacht, kann ungehorsam und Fremden gegenüber aggressiv sein.
Außerdem stehen fast alle Schutzhunde auf der Liste bei Versicherung und Kreis. Die kosten den zig-fachsten Satz der normalen Hunde, selbst die Kreuzungen.

Und der Schafslebensraum ist vielen Leuten zugänglich, ja, da ist auch ein Wildzaun von 1,5 bis 1,8m, bin mir nicht ganz sicher, aber der ist alt, kaum zugänglich und wird vom Fuchs regelmäßig untergraben.

Die Leute würden durch einen Hund evtl. gefährdet, das kann ich nicht verantworten, denn ich wäre nicht dabei. Zudem sind es nicht meine Grundstücke, sie werden nur zwecks Abweiden von meinen Schafen heimgesucht. Die Besitzer wollen ohne Hund ihr Grundstück betreten wollen. Verklickere das einem Schutzhund, dass der Grund dem Mann oder dieser Frau gehört und er die Schafe vor ihm/ihr nicht beschützen braucht.

hein
11.12.2014, 09:33
Schrieb ich: "Jedes Bundesland mit Wolfspopulation.."
Natürlich muss das "bewiesen" werden.. ansonsten gäbe es ja Zahlungen für spekulative Fälle.
Und ja, es gibt keinen Rechtsanspruch, aber die Länder "kümmern" sich: das ist wohl kaum von der Hand zu weisen..............
Ja, die Länder kümmern sich so sehr, das Schäden vom Sommer 2013 noch nicht bearbeitet worden sind und der Schäfer kurz vor der Pleite steht! Denn es fehlt immer noch Futter für den Winter 2014/2015.

Nette
11.12.2014, 09:45
Hier wird empfohlen immer Flatterbänder im Zaun anzubringen.
Das könnte evtl. ein Überwinden oder Untergraben des Zauns verhindern, weil die Bänder abschreckend wirken.....

http://schafzuchtverband-berlin-brandenburg.de/category/wolf/

Ira
11.12.2014, 09:51
" Die Kosten solch einer Zaunanlage belaufen sich auf ca. 8,- bis 10,- € pro lfd. Meter."


Nicht übel. Ich hätte nicht mit so wenig gerechnet... Das wäre auf nur 1 ha 4.000€ und dann noch die Pfähle, das Prüfgerät, das Weidezaungerät, die Batterie, Laden der Batterien, Ersatz,die Kosten von Freihalten von Bewuchs, usw...
Ich ging von 50m Weidezaun-Netz mit 150€ das Stück aus.

Oh man... und wir wollten einfach nur ein Paar Schafe halten...

hein
11.12.2014, 09:58
Hier wird empfohlen immer Flatterbänder im Zaun anzubringen.
Das könnte evtl. ein Überwinden oder Untergraben des Zauns verhindern, weil die Bänder abschreckend wirken.....

http://schafzuchtverband-berlin-brandenburg.de/category/wolf/
Das ist ja ok - nur denn mach mal Flatterbänder über eine Moorfläche von mehreren hundert Hektar.

Denn der "kleine Mann", der mal eben 10-20 Schafe hat, der stellt schon keinen Antrag auf Entschädigung mehr. Denn bis er den Antrag durch hat und die Arbeit, die er davon hatte erledigt hat, denn sind schon Jahre vergangen und Ihm ist in der Zeit auch schon die Lust vergangen. Neu kommt noch dazu, das man will, das der Besitzer die Nachweise der Wölfe erbringen muss. Dass heisst die Untersuchungen erst mal selber bezahlen und dann die Nachweise erbringen und dann monatelang auf das Geld warten

Ira
11.12.2014, 10:01
Hallo Hein,

leider bekommt der "kleine Mann" aus Prinzip und von Anfang an gar nichts.
Der kann jeden Tag 10 Anträge stellen, es steht in der Richtlinie, dass es nur erwerbsmäßige Halter beantragen dürfen.

Selbst der Berufsschäfer bei uns bekommt eine Zuwendung nicht, weil die Wölfe aus dem Nachbarkreis kommen und in unserem Kreis ist deren Aufenthalt nicht anerkannt.

Daher für niemandem im Kreis Entschädigung.

Auch der Schäfer muss zusehen, dass er alles aus einem Kredit bezahlt und hoffen, dass vielleicht irgendwann die Richtlinie geändert wird.
Ob er dann nachträglich was beantragen kann... nun... wer weiß das schon.

Und solange der Kreis keine Lust hat den Wolf anzuerkennen, solange gibt es auch für Berufsschäfer kein Geld. Wie gesagt für Hobbyhalter sowieso nicht. Die können am Daumen lutschen.

hein
11.12.2014, 13:31
Hallo Hein,

leider bekommt der "kleine Mann" aus Prinzip und von Anfang an gar nichts.
Der kann jeden Tag 10 Anträge stellen, es steht in der Richtlinie, dass es nur erwerbsmäßige Halter beantragen dürfen.............
Hmm und was ist hier mit?

Zitat aus: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Umwelt/Foerdermittel-fuer-den-Schutz-gegen-Woelfe_article1417001719.html

Billigkeitsleistungen

- Freiwillige Zahlung des Landes Niedersachsen für durch den Wolf direkt getötete Tiere sowie infolge eines Wolfsübergriffs später verendete oder aus Tierschutzgründen getötete Tiere sowie Verluste durch Verwerfen sowie Verletzungen bzw. Tod der Tiere bei einer Flucht vor dem Wolf. Die Schäden müssen nachweislich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Wolf verursacht worden sein. Das Land bezahlt bereits Billigkeitsleistungen bei Nutztierrissen.

- Berücksichtigungsfähige (Nutz-)Tiere: Schafe, Ziegen, Gatterwild, Rinder, Pferde, Jagd- und Hütehunde sowie Herdenschutztiere.

- Empfängerkreis: natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften. Dies schließt neben den Nutztierhaltern im Haupt- oder Nebenerwerb auch Hobbynutztierhalter ein.

Denn die Anträge wurden bis Heute auch nicht abgelehnt. Und im Kreis Diepholz wurden ja auch schon die Wölfe nachgewiesen!

Ira
11.12.2014, 13:42
Ja, so argumentieren alle mir gegenüber-

Da bist du wohl AUCH auf militante Umweltschützer reingefallen. In der offiziellen Richtlinie steht das nicht drin.

Das ist für die Geschädigten-

Wer kann Anträge stellen?
Natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften, die eine Nutztierhaltung im Haupterwerb oder genossenschaftspflichtigem Nebenerwerb betreiben, können Förderanträge stellen.


Und das ist für die Fördergelder zum Schutz und Vorbeugung-

Wer kann Anträge stellen?
Natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften, die eine Nutztierhaltung im Haupt- oder Nebenerwerb betreiben, können Förderanträge stellen.

Und zum zigsten Mal das ganze:

http://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/themen/natur_landschaft/foerdermoeglichkeiten/richtlinie_wolf/richtlinie-wolf-129504.html

hein
11.12.2014, 14:09
Ja, so argumentieren alle mir gegenüber-

Da bist du wohl AUCH auf militante Umweltschützer reingefallen. In der offiziellen Richtlinie steht das nicht drin.

Das ist für die Geschädigten-

Wer kann Anträge stellen?
Natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften, die eine Nutztierhaltung im Haupterwerb oder genossenschaftspflichtigem Nebenerwerb betreiben, können Förderanträge stellen.


Und das ist für die Fördergelder zum Schutz und Vorbeugung-

Wer kann Anträge stellen?
Natürliche und juristische Personen des Privatrechts sowie Personengesellschaften, die eine Nutztierhaltung im Haupt- oder Nebenerwerb betreiben, können Förderanträge stellen.

Und zum zigsten Mal das ganze:

http://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/themen/natur_landschaft/foerdermoeglichkeiten/richtlinie_wolf/richtlinie-wolf-129504.html
Na super! da steht es doch!

"Natürliche und juristische Personen des Privatrechts"

Oder sind wir laut Gesetz keine natürliche Personen? Also, ich fühle mich so! Ok, meine Frau zweifelt da manchmal mit dem NATÜRLICHEN! ;)

Ira
11.12.2014, 14:28
Witzbold ;)

Wäre ja schön, wenn der ganze Satz nicht wäre...

hein
11.12.2014, 14:33
Witzbold ;)

Wäre ja schön, wenn der ganze Satz nicht wäre...
Wieso Witzbold??

Alle Menschen in Deutschland sind in der Regel "Natürliche Personen des Privatrechtes"!

Oder was bist DU für eine Person??

Das stammt übrigens noch von den alten Römern! Das war römisches Recht!

Z. B. waren Sklaven keine natürlichen Personen des Privatrechtes.

Aber auch Familienangehörige gehörten nicht zu den natürlichen Personen des Privatrechtes. Sie unterstanden der Herrschaft des familiären Oberhauptes oder des Sklavenbesitzers.

martin h.
29.12.2014, 16:48
Hallo liebe Hühnerfreunde,

um es kurz zu machen: Heute Nacht hat ein Fuchs meine drei (6 Monate alten) Zwergorpingtons aus dem verriegelten Stall geholt. Neben dem Stall liegen nur noch drei Federhaufen und der Weidezaun ist zum Feld hin runtergezogen.
Er hat irgendwie den Holzriegel des Stallfensters geöffnet und dann mit den Zähnen das Fenster aufgezogen. Kleine Kratz- und Bissspuren sind noch an Tür und Fenstergitter sichtbar.
Nun ist mir heute eingefallen, dass ich in unserer Gegend (Wallis/Schweiz) in letzer Zeit wieder Wölfe ansiedeln. Viele Dörfer hier beklagen gerissene Schafe und es wurde neulich sogar mitgeteilt, dass die Wölfe vielleicht bald sogar Nachwuchs bekommen...
Daher nun meinen Frage: Werden Wölfe auch durch Hüherställe angelockt? Gibt es darüber schon Berichte oder machen das nur Füchse?

Freundliche Grüsse,
Oliver

Hatten die Hühner rote Käppchen auf?

Liegt die Oma im Bett? Wie sieht sie aus?

Plume d'Or
29.12.2014, 18:23
Exzellent :weglach

Mir faellt da , nur noch Rintintin ein :jaaaa:

martin h.
29.12.2014, 18:37
Dornröschen ist aufgewacht, mensch hab ich gut geschlafen und :vielposten

Auf was man nicht alles reinfällt, aber jetzt bin ich aufgewacht und hab mir schon die Adressen von den zuständigen Behörden besorgt, das Tierschutzgesetzt durchgearbeitet und werde mit meiner theoretischen Kenntnis von Schafhaltung ein paar Schafbauern auf die Socken gehen.

Tiervernachlässigungen können und müssen bei den Behörden gemeldet werden.
Bei der Weidehaltung empfehle ich auch, die Weide genau anzusehen, falls sehr viele Brennesseln wachsen und keine Fütterung erfolgt, so ist dies ein Grund eine Tiervernachlässigung etwa zu melden.
Da nach dem Tierschutzgesetz der Halter für die Ernährung des Tieres sorgen muss (jedenfalls in Italien) Mamma mia da hab ich ein neues Hobby.

Mensch im Wallis, da könnt ich ja mal Urlaub machen, dann mach ich einen auf hysterischen Tourist, der sich wegen der Schafkötel aufregt. Mach ichs wie der Oliver:laugh

hein
29.12.2014, 18:55
Dornröschen ist aufgewacht, mensch hab ich gut geschlafen und :vielposten
.........................

Tiervernachlässigungen können und müssen bei den Behörden gemeldet werden.
Bei der Weidehaltung empfehle ich auch, die Weide genau anzusehen, falls sehr viele Brennesseln wachsen und keine Fütterung erfolgt, so ist dies ein Grund eine Tiervernachlässigung etwa zu melden.
Da nach dem Tierschutzgesetz der Halter für die Ernährung des Tieres sorgen muss (jedenfalls in Italien) Mamma mia da hab ich ein neues Hobby...............
Da fällt mir nur folgender Spruch ein!

Bevor du über einen anderen Menschen urteilst, gehe 3 Monate in seinen Schuhen

Das würde ich jetzt auch mal auf die Tiervernachlässigung beziehen!

Oliver S.
07.01.2015, 20:04
Hallo,
ich habe zu Weihnachten eine Wildcamera bekommen. Die Bilder sind zwar noch nicht oscar-verdächtig aber man kann m.M.n erahnen, dass da nachts gegen 23 Uhr ein Fuchs um unser Haus schleicht...

1. Bild in der Dämmerung mit meinem Fuss
138339

1. Bild in der Nacht mit einem Fuchs:
138338

blackphoenix
09.01.2015, 12:18
Wildkamera hätte ich auch gern. Allerdings sehe ich eher eine Katze auf dem Foto.

Okina75
10.01.2015, 01:50
Richtig, das ist 'ne Katze!
Fuchs hat dunkle Stiefel, mindestens aber dunkle Pfoten, was man auch auf den nächtlichen Aufnahmen sieht, und wirkt hinten nicht so schwer überbaut wie eine Katze.

Oliver S.
10.01.2015, 02:35
Richtig, das ist 'ne Katze!
Fuchs hat dunkle Stiefel, mindestens aber dunkle Pfoten, was man auch auf den nächtlichen Aufnahmen sieht, und wirkt hinten nicht so schwer überbaut wie eine Katze.

das wäre durchaus möglich. Katzen sieht man hier auch tagsüber. :cool:
Gruss, Oliver

hein
17.01.2015, 08:45
Die neustes Zahlen und Hinweise über und vom Wolf

138862 138863

Winterurlauber
17.01.2015, 09:21
Ganz so "schlimm" scheint es auf Dauer dann doch nicht zu werden.
Diese Statistik scheint mir wesentlich seriöser, da eine Tendenz zu erkennen ist.

http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensstatistik

Seit 2002 gibt es im Freistaat Sachsen immer wieder Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere. Bisher ist kein Trend zu erkennen, dass die Anzahl der Nutztierschäden in Relation zur wachsenden Wolfspopulation dauerhaft ansteigt. Mit der Etablierung von Wölfen in einem neuen Gebiet steigt die Anzahl der Übergriffe dort zunächst häufig an. Im Laufe der Zeit sinkt die Anzahl der Übergriffe jedoch meist, wenn sich die Tierhalter auf die neue Situation eingestellt haben.

Ira
17.01.2015, 09:34
Da fehlt mindestens die Hälfte auf der Karte.

Winterurlauber
17.01.2015, 12:09
Da fehlt mindestens die Hälfte auf der Karte.

Wenn Du fundierteres Wissen haben solltest, kannst du dich als Wolfsbeauftragte/er zur Verfügung stellen.

Wenn es zu einem Übergriff gekommen ist, ist eine Schadensbegutachtung wichtig. Hierfür zuständig sind die geschulten Personen aus den Landratsämtern, sowie der Wolfsbeauftragte des Staatsbetriebs Sachsenforst und das Wildbiologische Büro LUPUS.

Hier zu finden.

http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensstatistik

Oliver S.
25.11.2015, 21:30
Ja, er tut es:

http://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/der-wolf-wars-massaker-im-huehnerstall-id33283.html
(aber, wie man erfährt, nur so spät, dass man sich keine Sorgen um die Kinder machen muss machen muss :) )
LG Oliver

Okina75
25.11.2015, 23:43
Ich sag' dazu nix mehr...
Wenn man nur lange genug sucht, findet man für jede irrationale Angst seine Bestätigungen und kann sich sagen "HAB ich's doch gewusst!" :(...

Ehrlich, da ist die Angst weitaus begründeter und viel wahrscheinlicher, von irgendwelchen Irren in die Luft gesprengt zu werden, ehrlich... Ist immer geil, 'nen Sündenbock zu haben, und wenn es nur ein Tier ist, mit dem wir verlernt haben zu leben...

Es holt Dir by the Way auch jeder Marder die Hühner aus dem Stall, oder viel wahrscheinlicher noch irgendwelche zweibeinigen Langfinger, wenn man die Sache nicht ordentlich sichert... So what?

Ira
26.11.2015, 07:50
Wie zum Kukuk soll man denn bitte die Tiere sichern? Bei uns hier hat es nun einen Halter 2x getroffen. Die Wölfe haben einen extra hohen Stromzaun überwunden.
Nun sagt man ihm er solle doch gefälligst den Stromzaun zwei mal hinter einander stellen.
Und es wird weiterhin gelogen und betrogen seitens der Behörden. Weder die Anzahl der Wölfe wird korrekt angegeben, noch die Zahl der Übergriffe.

eierdieb65
26.11.2015, 10:17
Zeig doch mal die amtliche Statistik, wie viele Hühner von Füchsen getötet wurden.
So, von wegen Behörden und Zahlen. Warum ist es beim Wolf wichtiger, als beim Fuchs, Marder, Waschbär ?

lg
Willi

Mara1
26.11.2015, 11:30
Wie zum Kukuk soll man denn bitte die Tiere sichern? Bei uns hier hat es nun einen Halter 2x getroffen. Die Wölfe haben einen extra hohen Stromzaun überwunden.
Nun sagt man ihm er solle doch gefälligst den Stromzaun zwei mal hinter einander stellen.
Und es wird weiterhin gelogen und betrogen seitens der Behörden. Weder die Anzahl der Wölfe wird korrekt angegeben, noch die Zahl der Übergriffe.

Weißt du was das für ein Stromzaun war? Und ob der Strom überhaupt funktioniert hat? Wenn man weiß, wie heftig Hunde auf einen Stromzaun reagieren, kann ich mir schwer vorstellen, daß ein Wolf davon nicht beeindruckt ist.
Ich will dich mit meiner Frage nicht dumm anmachen, es interessiert mich wirklich. Weil ein Stromzaun, der gegen einen Fuchs wirkt eigentlich auch einen Wolf abhalten sollte, und umgekehrt.

Okina75
26.11.2015, 13:43
Gute Frage, Mara :)...

Ich kann sagen, dass die Bordercollie- Hündin des Bruders meines Chefs anlässlich eines Spaziergangs mal ein paar Pferde hüten wollte, die auf der Weide standen, drumherum so ganz normale Drahtlitze sowie oberum Bandlitze. Die ist da nur mal eben dran gekommen, und ist gleich geflitzt wie der Teufel.
Seitdem sind die Pferde für die ganz gemeine, hinterlistige Biester und sie macht 'nen Riesenbogen, wenn die in Zaunnähe sind.

Zudem frage ich mich immer, warum man in Punkto Wolfsabwehr nicht auf die simpelsten Ideen kommt. Müsste man sich zwar mit dem Wesen dieser widerlichen Bestien auseinander setzen, und es könnte ja auch Erfolg haben, aber andererseits dürfte in dem Falle dann auch niemand maulen oder sich beschweren.

Jeder, der schon mal ein paar Tier- Dokumentationen in seinem Leben gesehen hat weiß, woher der Spruch "Durch die Lappen gehen" kommt...
Nämlich aus der Jagd, vornehmlich auf Wölfe.
Die haben nämlich die kaum verständliche Eigenschaft, an einem aufgespannten Band mit simplen Stofffetzen dran eher kilometerlang entlang zu rennen, als einfach durch zu flitschen, was das einfachste der Welt wäre. So ließen und lassen die sich auch heute noch, und auch in Deutschland!, völlig problemlos in am Ende der Lappenbahnen aufgespannte Netze treiben.
Wurde unter anderem erfolgreich angewandt, als sich am Anfang der NDW (Neue Deutsche Wolfszeit ^^) die eine Wölfin mit einem Hund einließ und Hybridwelpen brachte. Die wurden damit in ihrem ersten Winter erfolgreich der Wildbahn entnommen. Ebenso diverse Wölfe besendert etc. ...

Wenn man nun pfiffig ist, könnte man ja einfach mal probieren, außen an seinem Zaun eine simple Wäscheleine oder derlei mit bunten Stofffetzen dran zu spannen. Kostet freilich Zeit und Arbeit, nur Stromzaun ist da wesentlich bequemer, aber wieso kommt man nicht einfach mal auf den Trichter?

Zweites Beispiel, akustische Reviermarkierung der Wölfe...

Da hatten ein paar Bauern in Polen mal Not, weil ein Wolf ihnen die Kälber und wohl auch Fohlen von den getüdderten Muttertieren rissen. Klare Sache: Kuh oder Stute angepflockt, kann sie sich nicht richtig verteidigen, Wolf braucht das Jungtier nur aus dem Radius zu ziehen, Fall erledigt...
Also riefen die Bauern einen Wissenschaftler, der sich mit dem Thema beschäftigte und eine Theorie hatte, die er dort probieren konnte. Beinhaltend, dass Wölfe ihr Revier durch Chorheulen ja auch akustisch abstecken, was andere, vor allem schwächere, Rudel oder Einzeltiere auf Distanz hält.

Hat da also um die Gehöfte seine Apparaturen aufgebaut und hat das Chorheulen vom kopfstarken Rudel aus dem Gehege des Nationalparks Bayerischer Wald abgespielt. Das hat er im Umkreis täglich abwechselnd und wohl insgesamt 2- 3 Wochen gemacht.
Und was war das Ergebnis?
Nicht nur in der Zeit danach, sondern auch bereits in der Zeit des Experiments kam nicht mehr ein Stück Vieh zu Schaden! Die lokalen Wölfe hatten zwar zurück geheult, erkannten aber ihre Minderzahl und damit Chancenlosigkeit, und suchten sich sicherere Pfründe...

So einfach kann das mit etwas gutem Willen sein- ganz ohne Gewalt und rein aus der Psychologie der Art heraus.
Ich bin bisweilen auch eher alttestamentarisch eingestellt, gebe ich gerne zu, aber es besteht ein Unterschied zwischen Tieren und Menschen. DIE folgen ihren Instinkten, können teils nicht anders und nutzen ihren Lebensraum nur so, wie es für sie am vorteilhaftesten ist. WIR entscheiden uns, oder einige von uns, bewusst für das Böse...

Redcap
26.11.2015, 14:23
Zweites Beispiel, akustische Reviermarkierung der Wölfe...

Da hatten ein paar Bauern in Polen mal Not, weil ein Wolf ihnen die Kälber und wohl auch Fohlen von den getüdderten Muttertieren rissen. Klare Sache: Kuh oder Stute angepflockt, kann sie sich nicht richtig verteidigen, Wolf braucht das Jungtier nur aus dem Radius zu ziehen, Fall erledigt...
Also riefen die Bauern einen Wissenschaftler, der sich mit dem Thema beschäftigte und eine Theorie hatte, die er dort probieren konnte. Beinhaltend, dass Wölfe ihr Revier durch Chorheulen ja auch akustisch abstecken, was andere, vor allem schwächere, Rudel oder Einzeltiere auf Distanz hält.

Hat da also um die Gehöfte seine Apparaturen aufgebaut und hat das Chorheulen vom kopfstarken Rudel aus dem Gehege des Nationalparks Bayerischer Wald abgespielt. Das hat er im Umkreis täglich abwechselnd und wohl insgesamt 2- 3 Wochen gemacht.
Und was war das Ergebnis?
Nicht nur in der Zeit danach, sondern auch bereits in der Zeit des Experiments kam nicht mehr ein Stück Vieh zu Schaden! Die lokalen Wölfe hatten zwar zurück geheult, erkannten aber ihre Minderzahl und damit Chancenlosigkeit, und suchten sich sicherere Pfründe...

So einfach kann das mit etwas gutem Willen sein- ganz ohne Gewalt und rein aus der Psychologie der Art heraus.
Ich bin bisweilen auch eher alttestamentarisch eingestellt, gebe ich gerne zu, aber es besteht ein Unterschied zwischen Tieren und Menschen. DIE folgen ihren Instinkten, können teils nicht anders und nutzen ihren Lebensraum nur so, wie es für sie am vorteilhaftesten ist. WIR entscheiden uns, oder einige von uns, bewusst für das Böse...

Könnte das nicht auch mit Füchsen oder Mardern oder gar Habichten funktionieren?
Also entweder durch akustische oder olfaktorische Markierungen von Artgenossen?
Optische Markierungen (alleine) sind ja eher weniger erfolgreich.

Ira
26.11.2015, 14:41
Wenn es euch so interessiert, dann lest es nach, es ist in der lokalen Presse reichlich erschienen, mit Bildern. Ich habe dazu keine Nerven mehr.
Die genannten Lappen funktionieren, wenn überhaupt, dann nur am Tage. Nachts sieht keiner die Dinger und die Nutztiere werden hauptsächlich, aber nicht ausnahmslos, nachts getötet.
Und wenn man selbst keinen Wolf gejagt hat, dann möge man dazu aktuelles Videomaterial betrachten - dort gehen die Wölfe oft durch die Lappen und gewöhnen sich daran, oder lernen halt zügig durch zu schlüpfen. Die modernen Jäger versuchen es mit dem Magnetband früherer Kassetten, soll damit besser funktionieren.

Redcap
26.11.2015, 14:46
Sind Wölfe nicht nachtsichtig?

Mara1
26.11.2015, 14:53
Jeder, der schon mal ein paar Tier- Dokumentationen in seinem Leben gesehen hat weiß, woher der Spruch "Durch die Lappen gehen" kommt...
Nämlich aus der Jagd, vornehmlich auf Wölfe.
Die haben nämlich die kaum verständliche Eigenschaft, an einem aufgespannten Band mit simplen Stofffetzen dran eher kilometerlang entlang zu rennen, als einfach durch zu flitschen, was das einfachste der Welt wäre. So ließen und lassen die sich auch heute noch, und auch in Deutschland!, völlig problemlos in am Ende der Lappenbahnen aufgespannte Netze treiben.


Ganz so einfach funktioniert die Wolfsabwehr leider auch wieder nicht. Das mit den aufgehängten Lappen funktioniert, wenn sie für die Jagd aufgespannt werden. Aber es funktioniert nicht mehr, wenn die Dinger dann da wochenlang unverändert hängen bleiben. Da gewöhnen sich die Wölfe nämlich dran, so blöd sind die ja auch wieder nicht. Die merken nach einiger Zeit, daß die Lappen nicht wirklich gefährlich sind. Das mindeste ist, daß man sie alle paar Tage verändert, umhängt, wieder andere aufhängt etc. Sonst ist der Effekt nach ein paar Wochen gleich null.

Das mit der akkustischen Abwehr durch Wolfsgeheul von einem fremden, starken Rudel könnte klappen. Ob es sich allerdings großflächig anwenden läßt? Ist wahrscheinlich nur in eher dünn besiedelten Gegenden anwendbar, um die Wölfe von einzelnen Höfen fern zu halten. Sonst würden sich bestimmt auch die geschädigten Schäfer statt Herdenschutzhunden lieber eine gute Lautsprecheranlage zulegen, die wäre wesentlich pflegeleichter und kostengünstiger, als aufwändige Zaunanlagen bauen und mehrere Herdenschutzhunde zu halten.

Was den Stromzaun betrifft kenne ich das auch so, daß Hunde davon sehr nachhaltig beeindruckt sind, wenn sie mal eine gewischt bekommen. Selbst wenn nur schwacher Strom drauf ist.

Okina75
26.11.2015, 15:04
Ja, hast recht, Mara...
Ich hatte mal wieder als selbstverständlich voraus gesetzt, dass man das nicht ewig so hängen lässt, weil klarerweise irgendwann eine Gewöhnung stattfindet.

Nun bejagen Räuber ja nicht ihr gesamtes Revier regelmäßig und flächendeckend, sondern machen sozusagen innerhalb bestimmter Zeitrahmen "die Runde", bejagen ihr Revier also quasi eher lokal und abwechselnd, alá zwei Wochen hier, zwei Wochen da, zwei Wochen dort und wieder von vorne.
Konnte ich bisher bei so ziemlich allen Räubern, gefiederten wie zweibeinigen, feststellen, und wenn man wie ich bereits hunderte bis tausende Dokus gesehen hat, kann man das Muster auch von zuhause aus bei Löwen und Co. feststellen.

Freilich ziehen Wölfe und Löwen saisonal der Beute auch hinterher, aber eben nur saisonal und nicht ständig. Und genau da könnte man eventuell mit der Lappenmethode ansetzen. Erfordert auch etwas mehr Umsicht als vielleicht manchem lieb, aber dann muss man eben mal seine Umgebung begehen, so ein ausgedehnter Spaziergang an frischer Luft ist ja auch gut für die Gesundheit, und wenn man Wolfszeichen bemerkt, die Lappenleinen dran :kein. So würde ich es auf alle Fälle, vllt. im Verbund mit der akustischen Methode, versuchen bevor ich nur nach Bestätigungen für meine Befürchtungen suche und mich so innerlich immer mehr gegen etwas versperre. Diese Sperrhaltung verhindert dann auch jede, wie soll ich sagen, kritische Auseinandersetzung mit dem Objekt, weil nur das negative wahrgenommen wird- und der weitere Weg ist dann vorgezeichnet.

Ich persönlich bilde mir ja ein, dass ich gerade deshalb von Räubern so verschont bleibe, WEIL ich jedem Räuber quasi auf Augenhöhe gegenüber stehe, sie respektiere, mir alle zu erlangenden Kenntnisse über sie aneigne und im Grunde fatalistisch eingestellt bin und wenige Jungtiere im Jahr mir ein angemessener Blutzoll erscheinen, was jetzt meine Hühner angeht (!). Bei 20 potentiell hühnerfressenden Arten im Umkreis und völligem Freilauf seit Frühjahr 2012 sowie bis zu 30 Alttieren maximal bin ich bislang echt perfekt weg gekommen...

Ira
27.11.2015, 11:29
Sodele, wieder drei Risse in 2 Tagen, Wolf/Wölfe gehen über 1,20m hohen Stromzaun und das schon zum 7ten Mal. Sind zuvor auch in ein Wildgatter eingedrungen, dessen Zaun über 2m hoch war, da keine Spuren unter dem Zaun zu finden waren, ... tja.
Kein Geschädigter hat im Laufe der fast 2 Leidens-Jahre auch nur einen Cent gesehen. Kleinhalter werden eh nicht entschädigt.
Schlimmer sind die verletzten Tiere, da muss man ewig hinterher rennen, obwohl der Darm und anderes Meter-weit raushängen und das Blut in Strämen fließt.

Da frage ich mich wo der Tierschutz bleibt.

Da sind meine Hühner auch nicht sicher. So einen hohen Zaun kann ich mir nicht leisten und ca. 200m von mir wurden Schafe gerissen, trotz Stromzauns.

eierdieb65
27.11.2015, 11:37
Der Tierschutz ist dort, wo er hingehört.
Die Tiere (Wölfe) werden geschützt.
Haus- und Nutztiere muss der Haus- und Nutztierhalter schützen.

Dafür hat der Mensch irgendwann mal den Stall erfunden, oder Schäfer bezahlt.
Nur alle heiligen Zeiten zur Herde gehen und dann Wolle ernten ist halt nicht mehr.

lg
Willi

Gwenhwyfar
27.11.2015, 15:38
Da muss ich eierdieb recht geben. Für die Sicherheit der Haustiere ist der Halter verantwortlich.
Wenn wir da bei den Wölfen anfangen, müssen wir auch Habicht, Fuchs, Marder und Co. ausrotten.
Das wäre meiner Meinung nach sehr traurig.
Wenn das Haustier vor dem Wildtier kommt, dann sehen wir unsere heimische Tierwelt bald nur noch im Zoo.

BER
27.11.2015, 16:24
Ich hab durch Freilandhaltung meiner Hühner binnen eines Jahres 14 von 16 verloren.Jedesmal war ich wütend wenn ich wieder Federn oder tote Tiere entdeckt habe,aber ich kann trotzdem den Raubtieren nicht die Schuld geben.Es liegt in ihrer Natur,und sie haben auch ihre Lebensberechtigung.
Jetzt ist seit über einem Jahr Schluss mit Freiland,der Auslauf ist komplett übernetzt,und ich hab keine Verluste mehr.Ist halt so das man seine Tiere sichern muss wenn man keine Verluste haben möchte.

hein
27.11.2015, 17:10
Der Tierschutz ist dort, wo er hingehört.
Die Tiere (Wölfe) werden geschützt.
Haus- und Nutztiere muss der Haus- und Nutztierhalter schützen.

Dafür hat der Mensch irgendwann mal den Stall erfunden, oder Schäfer bezahlt.
Nur alle heiligen Zeiten zur Herde gehen und dann Wolle ernten ist halt nicht mehr.

lg
Willi
Und wenn die Haustiere dann im Stall sind, denn kommen die Tierschützer oder wir Hüforianer und verlangen Freilauf usw.!

Wenn es nicht so ernst wär, denn könnte ich mich schlapp lachen!

Für den Wolf würde man ALLES geben - warum macht man das nicht für alle Tiere?

Warum steht der Wolf so im Vordergrund? - Und alle anderen Tiere haben keine Chance - oder man findet überall nur Ausreden!?

eierdieb65
27.11.2015, 17:17
Sag ich doch.
Niemand verlangt Zahlen, wie viele Marder, Waschbären ,,, welchen Schaden anrichten.
Nur beim Wolf wird ALLES verlangt.

lg
Willi

Okina75
27.11.2015, 17:19
Ja, vielleicht weil der Isegrim so 'nen Stück weit vorgaukelt, dass die Welt doch noch nicht so für 'n Ar... ist, wie man täglich und pausenlos denken könnte, wenn man sich den ganzen Stuss so ankuckt, den wir mit der selbigen anrichten, ohne im Ansatz rot zu werden...

Welche "alle anderen Tiere" haben denn keine Chance, Hein?

hein
27.11.2015, 18:09
.............

Welche "alle anderen Tiere" haben denn keine Chance, Hein?
Um einfach mal ein paar Tiere zu nennen!

Z. B. viele Heuschreckenarten stehen auf der roten Liste - und da besonders die Maulwurfgrille

Jeder 6. oder 7. Vogelart ist bedroht

Das sind nur mal ein paar Beispiele!

Gwenhwyfar
27.11.2015, 18:28
hein, auch diese Tiere liegen mir sehr am Herzen. Mit ein Grund, warum ich nicht so begeistert davon bin, wenn Freigängerkatzen in der bei uns heimischen Fauna auf Beutezug gehen.
Und ich bin auch pro Fuchs, Habicht und Co., obwohl ich durch diese Tiere selbst auch schon sehr herbe Verluste einstecken musste.
Wenn der Eindruck entsteht, es ginge mir hier "nur" um den Wolf, dann täuscht das. Mir liegen all unsere heimischen Tiere am Herzen. Hier gehe ich nur speziell auf den Wolf ein, weil es in dem Faden eben um den Wolf geht.
Vor meiner eigenen Haustür versuche ich im Einklang mit allen Wildtieren zu leben und ich würde es ebenso wenig gut heißen, wenn hier jemand den Abschuss aller Füchse, Habichte, Marder ect. fordern würde.
Dass alle Haustiere in Ställen gehalten werden sollen, verlangt ja keiner. Aber dass man als Halter seine Tiere entsprechend sichern muss, ist auch nicht gleichbedeutend mit Stallpflicht.
Gegen den Habicht habe ich viele Büsche und Sträucher gepflanzt, gegen den Fuchs einen Stromzaun gezogen.

Okina75
27.11.2015, 19:17
Hein, dann wende Dich doch einmal vertrauensvoll an die Landwirtschaftskammer oder derartige Institutionen. Oder an Zypern, Malta, Frankreich, Italien, dass die unsere mühevoll gehegten und geschützten Vögel nimmer auffressen, weil's ja schon jahrhundertelang Tradition so ist. In der EU ist die Praxis inzwischen verboten, richtig, aber weniger geworden ist dennoch nicht.
Und wenn die Vögel das Mittelmeer geschafft haben, ist da noch die nordafrikanische Küste, wo kilometerweit die Netze gespannt stehen, um die Vögel abzufangen. Und die sind Nicht- EU... Und pochen auch auf ihre jahrtausendealten Gewohnheitsrechte... Das wären die zwei Hauptansatzpunkte: Unsere Agrar- und Forstwirtschaft, deren Hunger auf Piepmätze.
Für die Wiesenfauna wären dann auch die entsprechenden landwirtschaftlichen Stellen die Ansprechpartner- oder die Bundesregierung mit ihrem vorrangigen Ziel, Export- Weltmeister zu werden, koste es, was es wolle...

Ernst
27.11.2015, 19:34
Um einfach mal ein paar Tiere zu nennen!

Z. B. viele Heuschreckenarten stehen auf der roten Liste - und da besonders die Maulwurfgrille

Jeder 6. oder 7. Vogelart ist bedroht

Das sind nur mal ein paar Beispiele!

Ja Hein, das hast Du sehr gut erkannt. Und wenn es dann die Landwirtschaft schafft sich so zu organisieren, dass u. A., die von Dir genannten Arten wieder eine reale Chance zum überleben haben, dann wird's auch noch für einige Wölfe reichen.

Ira
27.11.2015, 20:22
Das ist wieder Gerede, wenn Leute keine Ahnung haben. Muss man ich nicht haben, obwohl ich auch nicht in der Materie stehe.
Gegen Habicht, Fuchs und die anderen Genannten kann man sich sehr kostengünstig wappnen, was auch umweltfreundlich geht. Gegen Wolf, Bär, und andere große Räuber kann man keine Weidetiere schützen. Wenn die richtig Hunger haben oder einfach auf Haustiere eingeschossen, dann hält sie kein Zaun, auch kein Strom auf. Siehe normale Schafe, Rinder, Pferde - die gehen auch durch, über den Zaun, wenn sie wollen.

Durch den Stromzaun sterben ein Haufen anderer Arten, vor allem seltene Amphibien und Reptilien. Pferde und Rinderweiden dicht einzuzäunen ist finanziell unvorstellbar, da deren Ausmaße zig Hektar annehmen und das auch für die Arten von Nöten ist.
Außerdem nützt uns hier aktuell kein Zaun, da mehrfach wirkungslos, trotz 8000V.
Wenn man Natur-nahes Weiden betreibt zwecks Naturschutz, kann man keine hunderte von Weidetieren nicht jede Nacht in einen Stall treiben.
Dann muss man die Heide und viele andere Kulturlandschaften einfach umpflügen oder Wald aufforsten. Viele Flächen mit seltenen Arten wird es dann nicht mehr geben.

Hühner kann man außerdem zügig Reproduzieren, das geht bei aussterbenden Rassen, wie der Moorschnucke nicht so schnell. Da ist jedes Tier kostbar. Aber wem erzähle ich das. Der Wolf war nie vom Aussterben bedroht, außer auf Honshu vielleicht.

Okina75
27.11.2015, 23:33
Dann muss man die Heide und viele andere Kulturlandschaften einfach umpflügen oder Wald aufforsten. Viele Flächen mit seltenen Arten wird es dann nicht mehr geben.

Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...

Kleines Beispiel?
In den letzten deutschen Flachland- Lebensraum des Birkwilds bei Celle haben sie Schweinemastanlagen und die Tönnies- Schlachterei gebaut... Die nächsten Birkwildvorkommen finden sich eher nur zufällig noch in Deutschland, in der Rhön und in den Alpen. Das aber auch nur, weil sich daran gesunde Populationen anschließen.
Was zählte mehr? Millionen Profit oder 250 komische Flederwische, völlig ungeachtet dessen, dass es die letzten innerdeutschen sind?
Auf die 250 kommt es für die Art nun auch nicht mehr an- um langfristig unbeschadet zu überleben müssten es a) doppelt soviele sein und b) Austauschmöglichkeit mit anderen Populationen geben. Ist beides nicht gegeben, also ist der ganze Hokuspokus darum nicht mehr als Idealismus und eine Farce, weil diese Population sich ja nirgendwo hin mehr ausbreiten kann, wenn sie denn mal wieder einen Boom erlebte...
Aber Getreideanbau ist auf den armen Böden da nicht möglich, Wald auch unrentabel, also kann man es großzügig dem Naturschutz überlassen, und selbst dem auch nur im unbedingt nötigen Rahmen...

Nicolina
27.11.2015, 23:53
Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...


Das sehe ich genauso.
Und unterschreibe auch die Beiträge von Gwen, dass heimische Wildtiere "hier" ihren Lebensraum haben und wir,
die wir Nutz- oder Hobbytiere halten, jene dann entsprechend schützen müssen.

hein
28.11.2015, 08:55
hein, auch diese Tiere liegen mir sehr am Herzen. Mit ein Grund, warum ich nicht so begeistert davon bin, wenn Freigängerkatzen in der bei uns heimischen Fauna auf Beutezug gehen.
Und ich bin auch pro Fuchs, Habicht und Co., obwohl ich durch diese Tiere selbst auch schon sehr herbe Verluste einstecken musste.
Wenn der Eindruck entsteht, es ginge mir hier "nur" um den Wolf, dann täuscht das. Mir liegen all unsere heimischen Tiere am Herzen. Hier gehe ich nur speziell auf den Wolf ein, weil es in dem Faden eben um den Wolf geht.
Vor meiner eigenen Haustür versuche ich im Einklang mit allen Wildtieren zu leben und ich würde es ebenso wenig gut heißen, wenn hier jemand den Abschuss aller Füchse, Habichte, Marder ect. fordern würde.
Dass alle Haustiere in Ställen gehalten werden sollen, verlangt ja keiner. Aber dass man als Halter seine Tiere entsprechend sichern muss, ist auch nicht gleichbedeutend mit Stallpflicht.
Gegen den Habicht habe ich viele Büsche und Sträucher gepflanzt, gegen den Fuchs einen Stromzaun gezogen.
Ich meinte dich ja nicht persönlich sondern die Allgemeinheit!

Denn würde man für jede Tierart die bedroht ist so viel Geld ausgeben, so würde es der Tierwelt besser gehen! - Wobei man ja auch noch sagen muss, das der Wolf ja nicht mal bedroht ist sondern NUR hier wieder eingebürgert wird oder wurde. Und jetzt wie ein Heiliger da steht, den man kein Haar krümmen darf. Im Gegenteil! Alle Tiere darf er..... nur nicht dem Wolf........

Mara1
28.11.2015, 10:43
Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...

Kleines Beispiel?
In den letzten deutschen Flachland- Lebensraum des Birkwilds bei Celle haben sie Schweinemastanlagen und die Tönnies- Schlachterei gebaut... Die nächsten Birkwildvorkommen finden sich eher nur zufällig noch in Deutschland, in der Rhön und in den Alpen. Das aber auch nur, weil sich daran gesunde Populationen anschließen.
Was zählte mehr? Millionen Profit oder 250 komische Flederwische, völlig ungeachtet dessen, dass es die letzten innerdeutschen sind?
Auf die 250 kommt es für die Art nun auch nicht mehr an- um langfristig unbeschadet zu überleben müssten es a) doppelt soviele sein und b) Austauschmöglichkeit mit anderen Populationen geben. Ist beides nicht gegeben, also ist der ganze Hokuspokus darum nicht mehr als Idealismus und eine Farce, weil diese Population sich ja nirgendwo hin mehr ausbreiten kann, wenn sie denn mal wieder einen Boom erlebte...
Aber Getreideanbau ist auf den armen Böden da nicht möglich, Wald auch unrentabel, also kann man es großzügig dem Naturschutz überlassen, und selbst dem auch nur im unbedingt nötigen Rahmen...

Es gibt halt Flächen, die für den Naturschutz wertvoll und erhaltenswert sind, und die nur erhalten werden können durch Beweidung mit "passenden" Tieren wie z.B. Heidschnucken. So sind diese Flächen über lange Zeit entstanden und viele Tiere und Pflanzen haben dort, und nur dort, ihren Lebensraum. Umpflügen und Mais anbauen wird wohl keiner, wenn der Boden dafür taugen würde hätte man es vermutlich längst gemacht. Aber auch ohne Umpflügen oder Aufforsten bleiben diese Flächen nicht erhalten, wenn die vierbeinigen Landschaftspfleger ihre Arbeit nicht mehr machen. Dann wachsen dort über kurz oder lang halt irgendwelche genügsamen Büsche und ein paar Bäume. Klar ist das dann auch wieder Lebensraum für Wildtiere, aber eben nicht für die, die sich z.B. auf die Heide als Lebensraum eingestellt haben. Und die sind - im Gegensatz zum Wolf - auf genau diesen Lebensraum angewiesen.

Ich habe mich wirklich gefreut, als ich gehört habe es gibt wieder ein paar Wölfe in Deutschland. Ich bin kein Wolfsgegner. Nur frag ich mich wirklich, warum gerade um den Wolf so ein Aufstand gemacht wird - von beiden Seiten. Die einen weil sie geradezu panische Angst haben vor dem bösen Wolf, die anderen, weil der Wolf hierzulande für viele so etwas wie die "heilige Kuh" ist, der man nur ja nichts tun darf. Warum eigentlich?

Der Wolf ist für mich genauso ein Wildtier wie viele andere auch. Vom Aussterben bedroht ist er nicht wirklich, oder? Der Wolf hat für mich seine Daseinsberechtigung genauso wie Fuchs und Habicht und Hase und Igel und und und.... trotzdem wird da sehr mit zweierlei Maß gemessen. Der Wolf darf alles und wird geschützt um jeden Preis. Warum eigentlich? Auch wenn man den Wolf in Deutschland wieder haben will, muß man doch auch abwägen, ob es nicht noch anderes erhaltenswerte gibt, das wichtiger sein könnte als ein Rudel Wölfe, das sich auf Schafe eingeschossen hat, weil die leichte Beute sind.

Wenn Wölfe es unmöglich machen, daß z.B. Heideflächen durch Beweidung mit Schafen erhalten bleiben, sollte schon auch mal die Frage erlaubt sein, ob man wirklich diese Flächen verwildern lassen will, nur der Wölfe wegen. Dann leben dort zwei Rudel Wölfe, hurra hurra! Andere Tiere und Pflanzen, die auf die Heide spezialisiert sind, und wirklich nirgends anders leben können, verlieren damit aber ihren Lebensraum und verschwinden, vielleicht sogar für immer. Macht aber nichts, die sind vielleicht klein und unscheinbar, und vor allem haben sie nicht so medienwirksame Unterstützung wie die Wölfe. Würde man um andere, wirklich bedrohte Tiere und Pflanzen so einen Aufwand betreiben wie im die Wölfe wäre Deutschland vermutlich ein einziger großer Naturpark.

Ich will nicht alle Wölfe weg haben. Ich finde nur, man sollte halt versuchen, sie als eins von vielen Wildtieren zu betrachten. Das kann auch bedeuten, daß man in einer Gegend dann eben keine Wölfe duldet, oder daß man mal ein Wolfspaar abschießt, das sich auf Schafe spezialisiert hat. Denn die bringen das dann natürlich auch allen ihren Jungen bei.

Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

LG
Mara

Oliver S.
28.11.2015, 11:14
...
Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

LG
Mara

Hallo Mara,
was du da schreibst finde ich sehr gut. Du bist eher pro Wolf, ich bin eher skeptisch ob er noch in unsere überbevölkerte Landschaft passt aber genau das mit dem Mittelweg, mit den Grautönen zwischen schwarz und weiss geht mir auch durch den Kopf. Übrigens nicht nur beim Wolf sondern bei vielen ähnlichen Fragen: Wäre z.B. auch eine Mischung zwischen bio-und konventioneller Landwirtschaft sinnvoll, gibt es eine gute Schnittmenge zwischen Abendland und Morgenland, eben kann man gute Aspekte von gegensätzlichen Seiten vereinen?

Um aufs eigentliche Thema zurück zu kommen: Ja, es gibt wohl Übergriffe von Wölfen auf Hühner aber nüchtern betrachtet, derzeit nur sehr selten (und so spät dass man sich um Kinder angeblich keine Sorgen machen muss :) ).
Also objektiv betrachtet, geht vom Wolf derzeit nur eine relativ kleine Bedrohung für meine/unsere Hühner aus, während seien Präsenz im Ökosystem von der Mehrheit der Experten wohl eindeutig als positiv bewertet wird. Da die Wolfspopulation wächst, kann man die Fragestellung ja mal im Hinterkopf behalten und dann im Fall der Fälle über geeignet Schutz- und/oder Entschädigungsmassnahmen nachdenken. Bei der Hühnerproblematik findet man da vielleicht sogar schneller eine befriedigende Lösung als bei den Schafhaltern, bei denen, nach meinem Eindruck, schon ein bisschen die Gefahr besteht, dass sie als Verlierer aus der aktuellen Entwicklung herausgehen werden und in machen Gebieten aufgeben müssen, weil man den Gedanken des sich selbst regulierenden Ökosystems höher bewertet als die Ausübung ihrer Lebensweise und die Erhaltung einer (künstlichen) Kulturlandschaft.

Gruss, Oliver

hein
28.11.2015, 19:24
Es gibt halt Flächen, die für den Naturschutz wertvoll und erhaltenswert sind, und die nur erhalten werden können durch Beweidung mit "passenden" Tieren wie z.B. Heidschnucken. So sind diese Flächen über lange Zeit entstanden und viele Tiere und Pflanzen haben dort, und nur dort, ihren Lebensraum. Umpflügen und Mais anbauen wird wohl keiner, wenn der Boden dafür taugen würde hätte man es vermutlich längst gemacht. Aber auch ohne Umpflügen oder Aufforsten bleiben diese Flächen nicht erhalten, wenn die vierbeinigen Landschaftspfleger ihre Arbeit nicht mehr machen. Dann wachsen dort über kurz oder lang halt irgendwelche genügsamen Büsche und ein paar Bäume. Klar ist das dann auch wieder Lebensraum für Wildtiere, aber eben nicht für die, die sich z.B. auf die Heide als Lebensraum eingestellt haben. Und die sind - im Gegensatz zum Wolf - auf genau diesen Lebensraum angewiesen.

Ich habe mich wirklich gefreut, als ich gehört habe es gibt wieder ein paar Wölfe in Deutschland. Ich bin kein Wolfsgegner. Nur frag ich mich wirklich, warum gerade um den Wolf so ein Aufstand gemacht wird - von beiden Seiten. Die einen weil sie geradezu panische Angst haben vor dem bösen Wolf, die anderen, weil der Wolf hierzulande für viele so etwas wie die "heilige Kuh" ist, der man nur ja nichts tun darf. Warum eigentlich?

Der Wolf ist für mich genauso ein Wildtier wie viele andere auch. Vom Aussterben bedroht ist er nicht wirklich, oder? Der Wolf hat für mich seine Daseinsberechtigung genauso wie Fuchs und Habicht und Hase und Igel und und und.... trotzdem wird da sehr mit zweierlei Maß gemessen. Der Wolf darf alles und wird geschützt um jeden Preis. Warum eigentlich? Auch wenn man den Wolf in Deutschland wieder haben will, muß man doch auch abwägen, ob es nicht noch anderes erhaltenswerte gibt, das wichtiger sein könnte als ein Rudel Wölfe, das sich auf Schafe eingeschossen hat, weil die leichte Beute sind.

Wenn Wölfe es unmöglich machen, daß z.B. Heideflächen durch Beweidung mit Schafen erhalten bleiben, sollte schon auch mal die Frage erlaubt sein, ob man wirklich diese Flächen verwildern lassen will, nur der Wölfe wegen. Dann leben dort zwei Rudel Wölfe, hurra hurra! Andere Tiere und Pflanzen, die auf die Heide spezialisiert sind, und wirklich nirgends anders leben können, verlieren damit aber ihren Lebensraum und verschwinden, vielleicht sogar für immer. Macht aber nichts, die sind vielleicht klein und unscheinbar, und vor allem haben sie nicht so medienwirksame Unterstützung wie die Wölfe. Würde man um andere, wirklich bedrohte Tiere und Pflanzen so einen Aufwand betreiben wie im die Wölfe wäre Deutschland vermutlich ein einziger großer Naturpark.

Ich will nicht alle Wölfe weg haben. Ich finde nur, man sollte halt versuchen, sie als eins von vielen Wildtieren zu betrachten. Das kann auch bedeuten, daß man in einer Gegend dann eben keine Wölfe duldet, oder daß man mal ein Wolfspaar abschießt, das sich auf Schafe spezialisiert hat. Denn die bringen das dann natürlich auch allen ihren Jungen bei.

Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

LG
Mara
Mara - ganz meiner Ansicht!

Und wenn ein Wolf sich auf Weidetiere spezialisiert hat, denn muss er weg! Ganz einfach!

Darum müssen auch nicht gleich alle Wölfe verschwinden