Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fingerhut doch nicht giftig für Hühner ??
Hatte nach Ausbruch der Hühnerscharr in die Staudenbeete festgestellt, dass sie unter Fingerhut und Eisenhut nicht mal scharren und auch nicht an diesen Pflanzen zupfen !
Nun wuchsen seit letztem Herbst mehrere wilde Fingerhutpflanzen im Hühnerauslauf und da sie von den Hennen gemieden wurden, lies ich sie einfach dort stehen ! Vor etwa 3 Tagen dann der Schreck; sie hatten die Pflanzen bis zum Boden komplett abgefressen !!
Aber; keinerlei Auffälligkeiten bei den Tieren-alle Gesund und munter, legen gut und sind bester Laune !
Was sagt uns das ? Doch nicht giftig für Vögel ? Schon giftig aber nicht sofort toxisch ?
Wer weis mehr ? LG Mantes
martin h.
20.02.2015, 21:10
Das sagt uns, dass die Giftkonzentration in der Pflanze variiert. Nicht immer sind sie gleich giftig.
Die Hühner wissen, wann sie giftig ist und gefressen werden kann.
Im Fingerhut sind Herzglycoside, da würde ein Huhn schon schwindlig werden oder Herzrasen bekommen, wenn es zu viele davon isst. Anscheinend ist die Konzentration aber in der Pflanze im Winter sehr gering. Ansonsten wären die Hühner ja nicht so lebendig.
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/82198-Die-grüne-Wiese-als-Haupfutterquelle #4
Da sich die Fingerhüte optisch nicht verändert haben über den Winter und immer saftig und grün aussahen, hieße es ja, die Hühner riechen es, ob giftig oder nicht ! Oder was ? LG Mantes
martin h.
20.02.2015, 21:39
Über dem Winter hat die Pflanze sicher viele Stoffe aufgebraucht, die sie im Sommer produziert hat, auch wenn sie rein optisch immer noch gleich ausschaut.
Wenn man z.B. einen Fingerhut als Arzneipflanze pflücken will, dann muss man den Zeitpunkt erwischen, in der die Pflanze auch den gewünschten Stoff in der gewünschten Konzentration aufweist.
Soweit ich die Hühner kenne, zupfen sie hier und dort und probieren eben aus. Die merken das dann, ob es giftig ist.
Ein Huhn schlingt nicht einfach so eine Pflanze in sich hinein, die sie nicht kennt. Sie probiert erst mal.
Mich wundert an der Sache, dass da so wenig Stoffe drin sind. Eigentlich ist die ganze Pflanze, Blätter, Wurzel usw giftig, theoretisch. Praktisch enthält die Pflanze aber gerade so wenig Gift, dass die Hühner diese auffressen können. Die Herzglycoside wirken auf alle Tiere.
Kaninchen können manche Gifte im Körper abbauen, Hühner nicht.
Hallo Mantes!
Ich täte vorsichtshalber die Eier mindestens der nächsten Woche aber vorsichtshalber nicht essen. Ich kann zwar nicht sagen, ob sich die wirksamen Bestandteile über die Eier oder das Fleisch weitergeben würden, aber: Als unsere Flora noch natürlicher und artenreicher war und die Leute ihre Viecher noch ziemlich frei in der Gegend grasen ließen, kam es wohl gar nicht so selten vor, dass Ziegen sich Herbstzeitlose reingezogen haben, aber keinerlei Beeinträchtigungen erkennen ließen. Aber die Leute, die dann die Milch der Ziegen tranken... Ja, hat wohl mehr als nur ein paar das Leben gekostet... Meine Oma wusste von so einem Fall aus ihrer Jugend, also den späten 1930er Jahren, zu berichten...
So rein vorsichtshalber würde ich daher wie gesagt auf mindestens die Eier der nächsten Woche verzichten, und vllt. rufst Du noch eine Giftzentrale an und befragst die zu dem Sachverhalt... Natürlich kann in den halb toten Winterblättern auch kaum mehr Wirkstoff enthalten sein, aber im Zweifelsfalle lieber erstmal feige sein, als nachher 's ganze Leben lang tot :(...
Grüße,
Andreas
martin h.
21.02.2015, 07:41
Als unsere Flora noch natürlicher und artenreicher war und die Leute ihre Viecher noch ziemlich frei in der Gegend grasen ließen, kam es wohl gar nicht so selten vor, dass Ziegen sich Herbstzeitlose reingezogen haben, aber keinerlei Beeinträchtigungen erkennen ließen. Aber die Leute, die dann die Milch der Ziegen tranken... Ja, hat wohl mehr als nur ein paar das Leben gekostet... Meine Oma wusste von so einem Fall aus ihrer Jugend, also den späten 1930er Jahren, zu berichten...
Dass das an der Herbstzeitlose lag, wage ich zu bezweifeln. Früher waren die hygienischen Verhältnisse so schlecht- gerade bei der Milchproduktion, dass dort sehr viele gefährliche Keime in der Milch enthalten waren.
Auch am selbstgemachten Brot sind viele gestorben- man denke an das Mutterkorn, ein sehr giftiger Pilz, der Getreide befallen hat.
So schnell ist man nicht tot, auch nicht die Hühner. Das Digitoxin und Digitoxin wird über die Niere ausgeschieden.
Wenn der Boden z.B. bleibelastet ist, dann wird das Blei über die Pflanzen die dort wachsen, aufgenommen. Auf einem Bleivergifteten Boden wird man Bleirückstände auch in den Eiern finden. Ein Herzglykosid wird aber eher nicht gefunden werden können, da dieses im Stoffwechsel des Huhns umgebaut wird und auch abgebaut.
Im Zweifelsfall würde ich eher ein Ei untersuchen lassen (Landwirte können beim Vetamt fragen).
Wenn die Hühner den Fingerhut fressen, würde ich ihnen zum Ausgleich mal etwas Grünfutter/Gemüse geben. Sie sind offensichtlich ganz wild auf Grünzeug.
Wenn aber genug Grünzeug da ist, dann haben sie die Heilpflanze Fingerhut gefressen, weil sie diese brauchen.
Bei mir wächst der Fingerhut auch wild im Garten. Die Hühner fressen ihn nicht. Was mich aber wundert ist folgendes. Im Winterhalbjahr gibt es bei mir keinen grünen Fingerhut. Die Pflanzen haben das Laub völlig eingezogen. Nicht eine einzige ist noch grün.
Haben die Hühner wirklich Fingerhut gefressen?
mfg Rocco
kniende Backmischung
21.02.2015, 11:45
Es ist nicht abwegig, dass Giftstoffe in Eier und Milch "ausgelagert" werden.
Enten können z. B. wohl Giftstoffe in ihren Eiern ablagern. Jedenfalls weiß ich, dass meine Großeltern die Enteneier aus diesem Grunde nicht gegessen haben, wenn sie nicht wussten, wie sich die Enten versorgt haben, weil sie sagten, dass man sich über diese Eier vergiften kann.
Dass einige Stoffe auch mit Eiern und Milch ausgeschieden werden ist ohnehin klar, sonst müsste man bei Medikamentengabe nicht Wartezeiten einhalten. Ob man sich aber dadurch lebensgefährlich vergiften kann?
LG Silvia
martin h.
21.02.2015, 11:55
Ob man sich aber dadurch lebensgefährlich vergiften kann?
Vorher ist sicher das Huhn tot.
Der Fingerhut ist auch eine Arzneipflanze. Ich habe auch schon solche Heil/Giftpflanzen gekostet, die sehr viele Herzglykoside enthalten. Mir wurde dabei schwindelig.
In einen milden Winter oder an einer geschützten Stelle, kann der Fingerhut auch grün bleiben. Es gibt auch verschiedene Arten, die eine ist wärmeliebender als die andere.
Weis garnicht worauf ich als erstes antworten soll ?
Also die alten Fingerhüter, die geblüht haben, sind auch komplett eingezogen u quasi weg ! Die gefressenen waren im Herbst aufgelaufen u haben ihr grün behalten !
Die Eier esse ich trotzdem (aus Geiz )und wenn ich hier in nächster Zeit nicht mehr klugsch...e, wisst Ihr dass das doof war !
Grünfutter bekommen die Hühner täglich und Gras haben sie genug im Auslauf ! Ist entweder Langeweile oder wirklich Bedarf das Zeug zu fressen !
An Enteneiern sind früher wirklich einige gestorben, aber man weis heut, das es an der Hygenie im Entenbereich lag und nicht an dem Inhalt der Eier als sollche. Der Tot kam dann durch Salmonellen etc.! LG Mantes
Bohus-Dal
21.02.2015, 13:51
Hier hat neulich glaube ich ein Huhn ein Meconopsisblatt gegessen, die sind doch auch giftig, oder? Ich wußte gar nicht, daß die jetzt Blätter haben, und habe es erst entdeckt, als es schon halb im Huhn war und ich es nicht mehr verhindern konnte. Ist aber gut gegangen, nur ich habe mich sehr erschrocken, da es meine alte Lieblingshenne war.
Wenn sie unter den Digitalis scharren, überlege ich auch immer, ob sie da nicht Samen aufnehmen und ob die auch giftig sind. Daß Hühner "wissen", was giftig ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, zumal sie ja hier nicht mal einheimisch sind.
Die Eier esse ich trotzdem (aus Geiz )und wenn ich hier in nächster Zeit nicht mehr klugsch...e, wisst Ihr dass das doof war !
;D
Hy!
Na dann, Mantes, auf ein gesundes Wiedersehen :D!
Was nicht heimische Tiere und Giftpflanzen angeht:
Wir hatten ja Sikawild, und die sind wirklich das Hirsch- Adäquat von Ziegen- es gibt kaum ein Kraut, was vor denen sicher ist! Die haben sogar einmal meine Tomatenpflanzen samt unreifer Früchte bis auf 20 cm- Stummel vernichtet und kein Zeichen irgendeines Unwohlseins erkennen lassen. In ihrer Heimat (Japan, Fernostasien) fressen die sogar Aronstab, aber den Fingerhut im Gehege, den haben die nicht angerührt! Ebenso wenig wie Binsen.
Ansonsten alles was nicht bei 3 auf 'm Baum war, und selbst dann wurde halt einfach der Baum quasi mitgefressen...
Die Hühner haben den an sich auch gemieden. Aber wer weiß, vielleicht ist die Konzentration im Winter ja wirklich auf dem untersten Level, und dann eine gute Stärkung :).
kniende Backmischung
21.02.2015, 14:50
Deine Sikas haben keine Binsen gefressen?
Meine Ponys rasieren die immer komplett :)
LG Silvia
Nö, haben die nicht angerührt. Ist ja interessant, das Pferde die mögen, ansonsten wüsste ich nur Blässgänse als Binsenliebhaber, die die Stiele zupfen und an deren Basis den weichen Teil mampfen =)!
martin h.
21.02.2015, 19:07
Hier hat neulich glaube ich ein Huhn ein Meconopsisblatt gegessen, die sind doch auch giftig, oder? Ich wußte gar nicht, daß die jetzt Blätter haben, und habe es erst entdeckt, als es schon halb im Huhn war
Davon gibt es viele Arten, einige kann man essen. Sie gehört zu den Mohngewächsen- ich mag Mohnstrudel.
Ich lass die Tiere immer das essen, was sie essen wollen. Manchmal bin ich auch erschrocken oder habe mich auch nur geärgert. Da hatte ich etwa Oleander gesät und ein Kaninchen hat bei allen Pflanzen die Spitze weggefressen. Eine Pflanze haben mir die Kaninchen im Garten ausgerottet- das Tausendgüldenkraut. Sie hatten eine große Auswahl aber nein- die paar Tausendgüldenkrautpflanzen wurden vernichtet.
Hühner sind eigentlich weniger gefährlich für Pflanzen als Kaninchen.
Daß Hühner "wissen", was giftig ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, zumal sie ja hier nicht mal einheimisch sind
Hühner lernen doch was sie fressen können/müssen/sollen. Meine sind alle von Glucken erzogen worden, die wissen, was zu fressen ist und auch zu welcher Jahreszeit.
Welcher Same giftig ist und welcher nicht, wissen die auch: in meinem eingezäunten Auslauf liegen noch so viele Steckapfelsamen, die werden nicht angerührt- von keinem Vogel. (die Spatzen im Garten machen jedes Jahr im Hochsommer eine Darmsanierung mit meinem Wermuth)
Dass sich ein normales Freilandhuhn durch Pflanzen vergiftet, kann ich mir nicht vorstellen. Dass ein mit Legemehl aufgewachsenes Huhn am Futtertrog mit Körnern verhungert, das kann ich mir viel eher vorstellen.
Hallo.
Weiß jemand, ob Maiglöckchen für Hühner giftig sind?
LG Bibbibb
martin h.
22.02.2015, 07:55
Hallo,
Maiglöckchen sind auch giftig. Die Hühner fressen die aber nicht. Bei mir wachsen ein paar im Garten, auch der Bärlauch, der ähnlich ausschaut. Die Maiglöckchen werden nicht gefressen, der Bärlauch schon (den Bärlauch habe ich deshalb an eine Stelle im Garten verpflanzt, wo die Hühner nicht so oft hingehen).
Meine Junghähne vom vorigen Jahr haben auch ein Schneeglöckchen vor einer Woche mal gekostet, und gemerkt, dass man die nicht fressen kann. Die alten Hühner lassen die links liegen.
Heike H.
22.02.2015, 08:45
Enten und Eier: http://www.ellmi-online.de/html/enteneier.html
martin h.
22.02.2015, 08:55
Salmonellen sind nicht nur an und in Eiern, sondern überall, an allen Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen, anzutreffen.
Und im Garten sind viel weniger als in einer Halle eines Masthähnchenbetriebes.
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