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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoffnungsloser Fall? ;(



KäferKüt
12.03.2016, 20:04
Hallo ihr lieben

ich hoff ihr könnt mir irgendwie helfen. langsam weiß ich nicht mehr weiter mit meiner kleinen sorgenhenne (hybrid)... ;/

sie ist jetzt seit dezember (!) permanent krank. habe im dezember schon mal ein thema hier im forum eröffnet: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/89111-Depressive-Henne?highlight=depressive+henne (der titel ist doof, war mir schon klar dass ein huhn keine depressionen kriegen kann..) jedenfalls stehen im ersten post alle symptome die sie hat und weiter unten ein foto

war paar mal beim TA, hat AB verschrieben und ich dachte wirklich es hätte geholfen, darum habe ich nichts mehr im alten thema geschrieben. aber leider ging es der henne kurz darauf wieder so schlecht wie vorher:( der zustand hat sich weiterhin weder verbessert noch verschlechtert, also nochmal zum TA und kotprobe untersuchen lassen. ergebnis starker wurmbefall.

die ärztin hat mir panacur petpaste gegeben. gebe es seit 2 wochen. 3 tage jeden tag, dann 2 wochen warten und dann wieder 3 tage geben. gleich nach der ersten gabe ging es ihr wohl besser, sie steht zwar immer noch herum aber sie macht die augen nicht mehr nur zu, sieht also nicht mehr so teilnahmslos aus. ab und zu läuft sie auch rum, ist aber noch sehr sehr schwach und mager. der kot, der zuletzt schleimig gelb war, ist jetzt etwas fester und braun/gelb. ab und zu kackt sie aber immer noch flüssig. so geht es ihr jetzt seit 2 wochen.

so einen fall hatte ich echt noch nie, auch nicht dass ich entwurmen musste. könnt ihr mir sagen ob ich noch geduld haben muss oder müsste sie mittlerweile viel fitter sein? oder kann es sogar sein, dass die hilfe viel zu spät kam? :/ dazu kommt noch, dass sie seit kurzem merkwürdig abgehackte, leise laute von sich gibt. kann es schwer beschreiben. sie hat auch seit wenigen wochen schwerer geatmet, das hat sich aber seit der gabe der paste gelegt. und mir ist auch aufgefallen, dass sie sich nie hinsetzt. auch nachts nicht, egal ob auf der stange oder im korb.

das schlimmste kommt zum schluss... seit dieser woche gehen die anderen hennen und sogar der hahn auf sie los wie kampfhunde:( (habe sie bis jetzt nicht separiert, da sich niemand angesteckt hatte und sie sowieso den ganzen garten für sich haben). die werfen sich auf sie und picken den kamm blutig. jetzt setze ich sie tagsüber immer ins gewächshaus wo sie sicher ist. bisher waren alle immer lieb zu ihr (ranghohes huhn). liegt das an ihrer krankheit? oder eifersucht weil sie immer extra futter bekommt?:-[

die arme tut mir so leid, hab schon überlegt sie einfach zu erlösen... aber sie frisst ja jeden tag fleißig, d.h. sie hat sich selber nocht nicht aufgegeben. und dann bring ichs nicht übers herz.

Okina75
13.03.2016, 00:32
Hy!

Wenn das nicht und nicht besser wird, dann werden bei allem Gut Fressen etc. wohl ihre Nieren ziemlich hinüber sein, was bei Legehybriden oder anderen stark leistenden Legehennen keine gar zu unübliche Schaderscheinung ist.
Das wird außer mit irgendwelchen strengen Diäten, wie sie zB manche Hunde- oder Katzensenioren bekommen müssen, nicht wieder in den Griff zu kriegen sein, und richtig abheilen werden die Nieren wohl eh nie wieder.

Auch wenn ein Huhn zehnmal "nicht selber aufgibt" und weiter frisst etc., mache ich der Sache lieber beizeiten ein Ende. Und fast drei Monate sind nun wirklich reichlich Zeit zur Genesung- wenn die möglich gewesen wäre, wäre die Henne inzwischen lange wieder fit! Denn ich sage mir, lieber einmal Rotz und Wasser heulen, weil man einen seiner Lieblinge töten musste, als hinterher Rotz und Wasser zu heulen weil man weiß, dass man ihr viele Wochen Rumsiecherei ersparen hätte können... Sicher kann man sich in letzterem Falle selber belobigen, dass man ja "alles versucht hat", aber "alles versuchen" ist in vielen, vielen Fällen nicht das beste für's Tier, sondern mehr was für's eigene Seelenheil. Weil man sich dann auch rausreden kann, dass sie dann gestorben ist "als sie dazu bereit war"... Die Wahrheit ist aber eher, dass sie dann gestorben ist, als das System für alles weitere nun wirklich zu kaputt war.

Das ist jetzt absolut nicht böse oder persönlich gemeint, aber ich kenne das alles aus eigener Erfahrung...
Wenn eine Erkrankung länger als max. drei Wochen dauert, kann man es in aller Regel vergessen, weil's dann chronisch ist/ wird. Eine blubbernde, also lungen- oder luftsackgeschädigte Henne, mag noch viele Wochen, Monate oder gar Jahre ihr ganz normales Leben weiter leben können. So wie es bei unserer braunen Legehybride war...
Andererseits aber ist einleuchtend, dass vor allem wässriger und anhaltender Durchfall ein ständiges, kaum auszugleichendes Flüssigkeits- und Elektrolytsdefizit im Körper schafft und die entzündeten Organe schmerzen oder irgendwann tumorös entarten.

Unsere chronisch blubbernde braune Legehenne damals habe ich gelassen, weil sie auch unser Liebling war. Mit dem Ergebnis, dass das wohl doch was ansteckendes und latent infektiöses ist, weil seither von jedem Kükenjahrgang etwa 1- 3 Tiere dieses chronische Geblubber entwickeln... Und letztendlich durfte ich sie dann doch erlösen, weil sie zwar so auch noch heidenfit war, fraß, klar im Kopf etc. pp.- aber eines Tages aus dem Stall kam und ein Bein nicht mehr belasten konnte/ wollte.
Absolut nichts mehr damit los, dabei nichts gebrochen, verletzt oder dergleichen, sie robbte nur noch auf einem Bein und einem Flügel durch die Gegend. Da sie vor der Bürzeldrüse anscheinend einen Tumor entwickelt hatte, lag der Verdacht nahe, dass ein solcher auch auf ihr Inneres drücken würde, und obwohl sie quasi ein Hund war, habe ich dann nicht mehr lange gezögert, denn dreieinhalbjährige Hybride mit den Symptomen- vergiss' es...
Auch sie war wie gesagt noch top geistig gegenwärtig, wach, aufmerksam und und und. Hatte aber Sachen, die sicher keine Besserung gefunden hätten, und so musste ich den letzten Ausweg nehmen.
Und war ihr gegenüber gerade deswegen dazu verpflichtet, weil sie uns so viel bedeutete! Mag paradox klingen, aber wahrer Liebesdienst ist es nicht, möglichst lange händeringend am Leben zu halten, sondern gehen lassen zu können, wenn die Zeichen der Zeit klar sind...
Wer Tiere hat, muss letzteres im Falle des Falles leider können, und sei mir nicht böse, aber wenn etwas drei Monate lang nicht besser wird, muss man, glaube ich, den unschönen Tatsachen langsam mal ins Auge blicken...

Zumal eine ewige Separation ja nun auch nicht die Lösung ist, weil ein Huhn die Gesellschaft (anderer Hühner) braucht. Und entsprechend ist, dass die restliche Truppe die einstige Alphahenne nun angreift und abschlägt, nun wirklich schon mit dem Schiffsmast gewunken- Zaunpfahl reicht da nicht mehr... Die Henne ist kurz vor dem Ende, auch wenn Du selber das nicht so sehen magst- ihre Truppengenossen sehen das mit eher nüchternen, allgemeinwohl- orientierten Augen und treffen den Nagel auf den Kopf.
Kannst natürlich noch weiter rumdoktorn und zukucken, oder allmählich, im Hinblick auf alle anderen neuen beschriebenen Sachen, das Unvermeidliche einsehen und dem Tier das Leiden abkürzen. Du wirst dafür nicht im Fegefeuer schmoren oder auf ewig als Verräterin abgestempelt sein, sondern eher 'nen dicken Pluspunkt auf's Konto der Lebensleistungen bekommen!

Tut mir nochmals leid und ist wirklich nicht persönlich gemeint, aber ich habe den Kram schon zwei-, dreimal durch, und habe das meine daraus gelernt.

KäferKüt
13.03.2016, 10:41
dann werde ich sie wohl erlösen müssen ;/ bzw mein papa. es sind die hühner meiner eltern, ich komme sie nur jedes we besuchen und mache immer wieder den fehler mich mit den kleinen dingern "anzufreunden". wollte vorher nur jede möglichkeit ihr zu helfen ausschöpfen bevor ich den allerletzten schritt in betracht ziehe. aber jetzt gibt es wohl keinen anderen ausweg mehr... danke für die antwort

hühnerling
13.03.2016, 10:46
Auch wenn ein Huhn zehnmal "nicht selber aufgibt" und weiter frisst etc., mache ich der Sache lieber beizeiten ein Ende. Und fast drei Monate sind nun wirklich reichlich Zeit zur Genesung- wenn die möglich gewesen wäre, wäre die Henne inzwischen lange wieder fit! Denn ich sage mir, lieber einmal Rotz und Wasser heulen, weil man einen seiner Lieblinge töten musste, als hinterher Rotz und Wasser zu heulen weil man weiß, dass man ihr viele Wochen Rumsiecherei ersparen hätte können... Sicher kann man sich in letzterem Falle selber belobigen, dass man ja "alles versucht hat", aber "alles versuchen" ist in vielen, vielen Fällen nicht das beste für's Tier, sondern mehr was für's eigene Seelenheil.

Das sehe ich ganz genau so.