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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sanftes Schlachten



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Gimar
04.07.2016, 13:45
Ich schlachte wirklich sehr ungern, aber leider muss es sein. Meine ersten Versuche waren auch die typischen mit Betäubungsschlag und dann Kopf abtrennen. Diese Methode hat mir gar nicht gefallen, die Tiere sind dabei meiner Meinung nach viel unruhiger. Jetzt gebe ich den Betäubungsschlag und setze den Ohrstich. Man spürt wie das Leben langsam aus dem Tier fließt und es, so sehe ich das, relativ schmerz- und angstlos stirbt. Ein beschi.. Tag bleibt das bei mir dennoch! Bei der "Kopf-ab-Methode" hab ich das Gefühl ,dass die Tiere deutlich stärker krampfen. Wer das Tier dann nicht gut festhält, kann auch den Schock seines Lebens bekommen, wenn dann das kopflose Tiere losfliegt bzw rennt. Das möchte man nicht erleben! So zumindest meine Erfahrung. Ja es heißt dann, " das sind nur die Nerven!" aber das Hirn sind auch Nerven und beim Huhn hat das Hirn genau die Größe der Rückanmarksnerven 1:1.
https://books.google.de/books?id=s_kgZeaFXVwC&pg=PA331&lpg=PA331&dq=huhn+gehirn+zu+r%C3%BCckenmark+nerven&source=bl&ots=7BG8QIo-UP&sig=jQQM2TGr5IrfrhpTnmUpBJw-vYg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiluKuj29nNAhWSJSwKHf6LDugQ6AEIKTAB#v=on epage&q=huhn%20gehirn%20zu%20r%C3%BCckenmark%20nerven&f=false
Beim Hund 1:4 beim Menschen 1:25. Aber 1:1 beim Huhn lässt mich etwas nachdenklich werden, ob Kopf ab so der richtige Weg ist. Für mich nicht.

Hanne
04.07.2016, 13:55
Hallo Gimar,

das Flattern nach dem Kopf ab kenne ich, aber wenn Hühner sterben durch Ausbluten, bewegen die sich gar nicht? Also, zucken auch nicht o. ä.?
Und mit dem Bewegen nach dem Tod: Da denk mal an Störtebeker..

P.S: Falls unbekannt:

"Klaus Störtebeker wurde zusammen mit etwa 70 Gefährten, darunter sein Steuermann Humbert Grobherz, am 21. Oktober 1401 auf dem Grasbrook bei Hamburg geköpft. Es war die bevorzugte Hinrichtungsstätte für Gesindel aller Art, in erster Linie aber für Seeräuber.

Angeblich hatte man Störtebeker versichert, dass all jene Männer überleben würden, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeigehen könne. Bei elf Todeskandidaten soll ihm das Kunststück gelungen sein. Tatsächlich aber wurden sämtliche Verurteilten ihrer Strafe zugeführt."
Quelle: 111 Geschichten zur Geschichte, Jan von Flocken

eierdieb65
04.07.2016, 14:05
HIHI, der war gut.

Meinste die Mähr vom Seeräuber der, genauso angeblich, 4 Liter Wein auf EX getrunken hat?

Jede Sage hat einen wahren Kern.
Der wahre Kern ist:Jan Störtebeker war ein Pirat.
Da ist nix romantisch dran. Einfach ein Verbrecher, der geköpft wurde.
(Übrigens ohne Betäubung, damit er es mitbekommt)
lg
Willi

Gimar
04.07.2016, 14:13
Hallo Gimar,

das Flattern nach dem Kopf ab kenne ich, aber wenn Hühner sterben durch Ausbluten, bewegen die sich gar nicht? Also, zucken auch nicht o. ä.?


Doch die zucken auch noch, aber, so hab ich es zumindest bemerkt, deutlich weniger. Das mit Störtebeker ist wohl eher genau das, nämlich eine nette Geschichte. Hingegen Hühner die ohne Kopf noch 5-10 meter schaffen leider Realität.

Hanne
04.07.2016, 15:12
Hallo Gimar,

danke für die Antwort, das ist wohl wirklich Ansichtssache.

OFF TOPIC:
Als wir in S-H gewohnt haben, habe ich mal ein sehr interessantes Interview mit einem Rechtsmediziner gehört, in dem es um genau das Thema ging. Dieser meinte, dass es sehr wohl möglich gewesen könnte, dass Störtebeker nach dem Enthaupten an 2-3 Männern seiner Mannschaft vorbeigegangen sein könnte. Der wurde jetzt nicht wie ein Huhn enthauptet, sondern im Laufen. Damit wollte man wohl auch erreichen, dass er das Los freiwillig auf sich nahm.

eierdieb65
04.07.2016, 15:20
EBEN
Mit Betäubung wäre das nicht passiert.

Egal, ob 2-3, 11-14, oder 50-70 Schritt, je nachdem, welcher Sage man zuspricht.
Mit vorheriger Betäubung wäre KEIN Schritt mehr gewesen.

lg
Willi

Gimar
04.07.2016, 15:38
Es geht aber eigentlich nicht um eine Sage von einem Piraten, sondern um Hühner und auch mit Betäubung und Kopf ab, können die noch flattern bzw laufen. Habt ihr da kein komisches Gefühl?

eierdieb65
04.07.2016, 15:45
Als ein Mensch, der seine Hühner mit Knüppelschlag betäubt und anschließend mit dem Messer tötet und ausbluten lässt, kann ich dir sagen: Noch NIE lief ein Huhn auch nur EINEN Schritt, nach der Betäubung. (Bei mir)

lg
Willi

Okina75
04.07.2016, 16:17
Hy Gimar!

Ich habe immer betäubt, und die sind dann zwar nicht mehr gelaufen, aber als ich es zweimal ausprobiert habe (um den Wahrheitsgehalt der Geschichte zu überprüfen- wird ja viel erzählt, wenn der Tag lang ist), unkontrolliert über die Wiese gesprungen und gerollt bzw. flatternd vorwärts "gerobbt"...
So koordiniert, dass da noch Laufen imstande gewesen wäre, lief da nichts mehr ab. Ich vermute aber mal, dass meine Oma es mit den Hühnern auch noch hielt wie der Henker seinerzeit mit dem alten Störtebeker- lebend genommen und einfach ab, die Rübe... Dass da eventuell noch was koordinierter abläuft, kann natürlich sein, denn sie hat mal zum Besten gegeben, ein Huhn wäre nach dem Köpfen aufgesprungen und noch 20 m in den Acker reingerannt. Ebenso wie ein geschossenes Schwein, dass sich losriss, ins Dorf reinrannte, sich in einen Misthaufen einschob und da erst ein paar Monate später gefunden wurde, als der abgeräumt wurde. Ob's stimmt, wer weiß- klang aber erstmal eindrucksvoll...

Insgesamt aber mag ich das enthaupten vor allem darum nicht, weil der Kopf teils noch nach Luft japst (auch wenn der Augenreflex nicht mehr funzt), und weil mich dieser in der Gegend rumragende blutige Halsstumpf mit dem versifften Halsgefieder drumrum extrem stört. Beim Ohrstich bleibt alles an Ort und Stelle, das Gewicht vom Kopf hält den Hals unten, alles schön, kaum was blutig, super.
Und die Hühner flattern und strampeln danach zwar auch, aber auch meines Ermessens nach weit nicht so wild und unkontrolliert. Und sie hören früher damit auf- meine Hühner haben im Schnitt vom Stich ausgehend nach etwa 30- 40 Sekunden die Drossel gestreckt, ein paar auch nach kürzerer Zeit.

Gimar
04.07.2016, 16:47
Hi Okina,
jepp dann deckt sich das ja mit meinen Erlebnissen. Natürlich laufen die dann nicht gezielt wohin, aber der Anblick ist dennoch nichts für mich, und beim Ausbluten (ohne Kopf ab) zappeln sie bei dir also auch weniger.
Denke mal die sanfteste Methode wäre eine Art Blutspende, allerdings bis zum Ende.
Der kleine Stich tut ja nun nicht wirklich weh (jeder der schon Blut gespendet hat, wird das bestätigen) und wenn man dann alles ablaufen lässt wird das Tier ja sehr schnell ohnmächtig und dürfte wirklich nichts spüren, außer Schwindel und Müdigkeit. Denke das wäre die bester Version. Allerdings weiß ich nicht wo und wie ich genau die Nadel ansetzen sollte. Evtl werd ich mich da mal etwas genauer mit beschäftigen. TA etc fragen.

Hanne
04.07.2016, 17:08
Hallo Gimar,

genau das ist Ausbluten ja. Würdest Du eine Nadel ins Huhn stechen und ziehen, wäre die kleine Ader schnell leer und nichts käme nach. Darum ist das Blutabnehmen bei kleinen Kindern ja auch so schwierig. Da ist nix mit "lange Blutspenden". Es wäre also eine Verlängerung der Qual. Mit dem Ohrstich entnimmst Du ja quasi das Blut, so schnell wie möglich. Ich fand es nur interessant, das Eure Beobachtung ist, dass da weniger gezappelt wird, denn Nervenimpulse werden ja nicht mit dem Blut übertragen. Vielleicht ist die Gesamtdauer des Vorgangs aber gleich, also Enthaupten, dann 1-2 Minuten Geflatter -oder Ohrstich, dann 1-2 Minuten Gezucke. Aber bitte keine empirischen Forschungen veranstalten!

Gimar
04.07.2016, 17:23
Würdest Du eine Nadel ins Huhn stechen und ziehen, wäre die kleine Ader schnell leer und nichts käme nach. Darum ist das Blutabnehmen bei kleinen Kindern ja auch so schwierig. Da ist nix mit "lange Blutspenden". Es wäre also eine Verlängerung der Qual. Mit dem Ohrstich entnimmst Du ja quasi das Blut, so schnell wie möglich.

Naja also der Vergleich hinkt aber extrem. Ich hatte nicht an eine Blutspende am Flügel/Arm gedacht. Warum macht man denn den Ohrstich, weil aus der Ader so wenig Blut kommt? Natürlich nicht.
Aber empirische Forschungen wollte ich da eh nicht betreiben, aber meinen TA kann ich das trotzdem mal fragen.
Und natürlich werden Nervenimpulse nicht mit dem Blut übertragen, aber die Nerven reagieren sehr schnell auf zu wenig Blut. -> Ohnmacht

Alfarinn
04.07.2016, 17:55
Na ich weiss nicht hier sind mittlerweile über 200 Beiträge und alle handeln vom Stress und schlachten und sterben! Ich denke, da ist so eine Frage 100%tig erlaubt. Denn wenn ich so überlege sind sehr viele Beiträge nur in Richtung, Hauptsache, dem Schlachter oder dem Hühnerbesitzer geht es gut und er hat möglichst wenig Probleme damit!

Nur was fühlt das Huhn wirklich?

Sowohl dem Huhn, als auch dem Menschen sollte es in dieser Situation so "gut" wie möglich (er)gehen. Wenn der den Akt durchführende Mensch nervös ist, Fehler macht, usw. leidet auch das Tier ... und dass dieser Akt für viele sehr bewegend ist, hört man ja heraus. Aber ist dies nicht auch ein Zeichen, dass hier im Forum viele "verantwortungsbewußte" Menschen unterwegs sind, die auch gerne ihr Handeln reflektieren - was mich positiv stimmt!


ach, woher weiß denn ein Buddhist, wie ein Huhn sterben möchte?

Und um es nun mal genau zu nehmen:

Unter Sterbehilfe versteht man die Versorgung eines Patienten bis zum Tod um Leiden möglichst gering zu halten.(allerdings nicht nur medizinisch, sondern auch sozial)
und manchmal auch die Bereitstellung lebensverkürzender Medikamente, damit der Patient gemäß seiner Selbstbestimmung einen ihm angemessen Tod findet.

Was wir hier machen ist TÖTEN.
Da ist nicht viel mit Selbstbestimmung des Huhnes.
Es geht aber sehr wohl um Tierschutz und um Ethik. Aber das sind und bleiben menschliche Kategorien .
Das Huhn hat keine Ethik.
Ob man dieses Töten nun Schlachten, Erlösen oder Einschläfern nennt, ist wurscht. Der Euphemismus ändert nichts daran.

Von daher gesehen ist der Titel richtig und ich finde Hein s Frage immer noch blöd.

Edit: Typo

@zfranky:. Tucke weist darauf hin, wie ein Buddhist handeln würde, nicht, dass dieser weiß, wie ein Huhn sterben möchte.

Und ich denke doch, dass Sterbehilfe das richtige Wort ist! Und es geht mir auch nicht um Schönrederei der Worte, sondern um eine Definition, von dem was man tut, damit der Gegenüber auch weiß, wovon ich rede!

Unter Schlachten, auch Notschlachten, verstehe ich, dass die Fleischgewinnung noch gewollt ist. In den besprochenen Fällen ist dies ja meistens nicht gewollt.

Während es also beim Schlachten um Essen (lebenserhaltende Maßnahme für den Esser ;) ) geht, hat die Handlung, die beim Töten eines leidenden Tieres durchgeführt wird, einen anderen ethischen/moralischen Hintergrund!

(Wikipedia: Sterbehilfe ist ein mehrdeutiger Begriff mit einem breiten Spektrum von Bedeutungen (Hilfe im oder zum Sterben). Je nach Zusammenhang kann damit Hilfe gemeint sein, die man eindeutiger als Sterbebegleitung bezeichnen kann. Das Beenden einer lebenserhaltenden Therapie, wenn keine Aussicht auf Heilung einer tödlichen Krankheit mehr besteht, kann ebenso darunter verstanden werden, wie der assistierte Suizid oder eine Tötung auf Verlangen.).
Was Du unter Sterbehilfe meinst, halte ich für Sterbebegleitung.

(„Achtung böses Wort!!!) Euthanasie ist, so schreibt Wiki, ursprünglich die Bezeichnung eines aus der Sicht des Sterbenden „guten“ Todes. Weiterhin schreibt Wiki: „Euthanasie an Tieren, siehe Einschläferung.“

Da wir ja das Wort „Sterbehilfe“ aus bekannten Gründen für „Euthanasie“ verwenden, ist (sehr) aktive Sterbehilfe m. E. schon die richtige Beschreibung für den Vorgang, um den wir hier schreiben – oder halt schlicht und ergreifend „töten“ - wie Du schon sagst.

Da wir als Halter grundsätzlich für das Huhn entscheiden, leisten wir immer Sterbehilfe – egal, ob wir nicht handeln und das Huhn „einfach“ sterben lassen, oder sein Leben mit einem Gewaltakt beenden. Wir entscheiden. Immer! :o

Darum bevorzuge ich das Wort (aktive) Sterbehilfe - egal, wie man handelt!

Melli 2
04.07.2016, 19:22
Ich werde gleich schlachten gehen. Ich versuche es zumindest. Ich schiebe schon seit einiger Zeit, aber die mir geschenkten Küken sind alles Hähne. Die zwei Weibchen zählen bei mir in dem Fall nicht. Denen stehen 16!! Hähne gegenüber.
Drei müssen heute weg. Die nächsten fangen bereits an aufmüpfig zu werden und die Hennen zu belästigen.
Drückt die Daumen. Ich nehme heute ein Bolzenschussgerät, weil ich ein Schisser bin was den Schlag anbetrifft.
Werde berichten.

Mücke
04.07.2016, 19:37
Ich freue mich auf deinen Bericht. :)
Total toll das sich hier alle solche Gedanken machen, und so mitfühlend mit ihren Tieren sind.

zfranky
04.07.2016, 20:16
(Wikipedia: Sterbehilfe ist ein mehrdeutiger Begriff mit einem breiten Spektrum von Bedeutungen (Hilfe im oder zum Sterben). Je nach Zusammenhang kann damit Hilfe gemeint sein, die man eindeutiger als Sterbebegleitung bezeichnen kann. Das Beenden einer lebenserhaltenden Therapie, wenn keine Aussicht auf Heilung einer tödlichen Krankheit mehr besteht, kann ebenso darunter verstanden werden, wie der assistierte Suizid oder eine Tötung auf Verlangen.).
Was Du unter Sterbehilfe meinst, halte ich für Sterbebegleitung.


Lustig, dass du Wikipedia zitierst, wo genau mein Verständis von Sterbehilfe definiert ist...
Das entscheidende bei der Sterbehilfe ist nämlich der bekundete Wille des Patienten.
Den hat das Huhn wohl kaum.

zfranky
04.07.2016, 20:18
@zfranky:. Tucke weist darauf hin, wie ein Buddhist handeln würde, nicht, dass dieser weiß, wie ein Huhn sterben möchte.


Ja, und ich hatte weiter darunter ausgeführt, dass ich genau so ein Handeln , nämlich prinzipiell nichts tun, ablehne wegen der ethischen Verantwortung als Tierbesitzer.

Melli 2
04.07.2016, 20:22
Da musst du bis morgen warten. Ich pflücke sie erst von der Stange wenn es schummrig ist. Danach kommt Schnaps und Dusche...und für heute dann nix mehr.

melachi
04.07.2016, 20:38
Ich fand es nur interessant, das Eure Beobachtung ist, dass da weniger gezappelt wird, denn Nervenimpulse werden ja nicht mit dem Blut übertragen. Vielleicht ist die Gesamtdauer des Vorgangs aber gleich, also Enthaupten, dann 1-2 Minuten Geflatter -oder Ohrstich, dann 1-2 Minuten Gezucke. Aber bitte keine empirischen Forschungen veranstalten!

Beim Ohrscheibenstich werden einfach viel weniger Nerverstränge verletzt. Die stärksten Muskelreflexe zeigt das Huhn, wenn die Wirbelsäule durchtrennt oder das Genick gebrochen wird, denn da sind die meisten Nervenstränge zum Hirn betroffen. Einige wichtige Nervenstränge verlaufen auch im vorderen Bereich des Halses, also entlang der Luft- und Speiseröhre. Beim Ohrscheibenstich sollten diese beiden Bereich aber nicht verletzt werden, deshalb auch das deutlich geringere Flattern.

Die Reflexe selber werden durch die Nervenknoten entlang der Wirbelsäule ausgelöst, selbst wenn die Verbindung zum Gehirn bzw. zum Bewusstsein gekappt ist. Das Outsourcen dieser Fluchtreflexe dient der schnellstmöglichen Reaktion, damit im Notfall nicht jedesmal das Gehirn bemüht werden muß, bevor das Tier den nächsten Flügelschlag machen kann.

Alfarinn
04.07.2016, 20:58
Lustig, dass du Wikipedia zitierst, wo genau mein Verständis von Sterbehilfe definiert ist...
Das entscheidende bei der Sterbehilfe ist nämlich der bekundete Wille des Patienten.
Den hat das Huhn wohl kaum.

Hallo zfranky!

Da hast du vollkommen recht - die Zustimmung fehlt!

Und logischerweise kann man das Wort "Sterbehilfe" ja auch nicht eins zu eins von Mensch zu Tier übertragen. Es geht ja um die Motivation, das Motiv, den Beweggrund, warum die Tötung stattfindet!

Und wenn du weiterliest habe ich den Hinweis, dass Wikipedia bei der "Euthanasie bei Tieren" schlicht und ergreifend auf den Artikel "Einschläferung" verweist. Und da das Wort Euthanasie in unseren Sprachraum negativ belegt ist, aber mit der Sterbhilfe bei uns mehr oder weniger gleich gesetzt ist und da der von uns vollzogene Akt an dem Huhn man mehr oder weniger der "Einschläferung" gleichsetzen kann (nur halt ohne Spritze), bin ich der Meinung, das Sterbehilfe hier das richtige Wort ist für die Art der Tötung.

Hoffe, ich konnte mich erklären!

Alfarinn
04.07.2016, 21:13
Ja, und ich hatte weiter darunter ausgeführt, dass ich genau so ein Handeln , nämlich prinzipiell nichts tun, ablehne wegen der ethischen Verantwortung als Tierbesitzer.

Ja, es ist Deine ethische Meinung, die ich auch zum Teil vertrete (!), aber es gibt wahrscheinlich soviele ethische Meinungen wie Menschen. Und ob deine, meine oder sonst eine ethische Meinung die richtige ist, kann dir hier auf Erden keiner sagen! Und, ich glaube, darum tauschen wir uns hier ja gerade aus!

zfranky
04.07.2016, 21:29
Und da das Wort Euthanasie in unseren Sprachraum negativ belegt ist, aber mit der Sterbhilfe bei uns mehr oder weniger gleich gesetzt ist

Nein, genau das ist es nicht..

Sterbehilfe ist Hilfe nach Wunsch und Wille des Sterbenden bis hin zum assistierten Suizid.

Euthanasie ist die nach Möglichkeit schmerzlose Tötung eines Tieres ohne es zu Nahrungszwecken zu verwenden.

Euthanasie im Nazi-Jargon war nur ein perfider Euphemismus für Massenmord, wobei die zu Tötenden einem Tier gleich gesetzt wurden.

legaspi96
04.07.2016, 21:34
Alfarinn, genau so sehe ich das auch. Jeder muss selbst entscheiden. Es gibt keine Meinung die richtig oder falsch ist. Allein das Gefühl für das Tier oder auch den Menschen und danach zu handeln ist wichtig.
Grüße
Monika m

Alfarinn
04.07.2016, 22:04
Nein, genau das ist es nicht..

Sterbehilfe ist Hilfe nach Wunsch und Wille des Sterbenden bis hin zum assistierten Suizid.

Euthanasie ist die nach Möglichkeit schmerzlose Tötung eines Tieres ohne es zu Nahrungszwecken zu verwenden.

Euthanasie im Nazi-Jargon war nur ein perfider Euphemismus für Massenmord, wobei die zu Tötenden einem Tier gleich gesetzt wurden.

Hallo zfranky,

wie schon geschrieben: Mann kann das Wort "Sterbehilfe" und den Inhalt nicht eins zu eins von Mensch zu Tier übernehmen!!! Und wie du ja so schön schreibst, kommt es ziemlich merkwürdig beim Gegenüber an, wenn ich sage ich habe mein Huhn euthanasiert (wäre ja genau genommen auch eingeschläfert). Und bei den meisten Menschen hier in unserem Land brauchst du mit dem Wort Euthanasie einfach nicht kommen ....

Und wenn du schon auf dem Wort Sterbhilfe so herumreitest, dann solltest du auch darauf bestehen, dass Wörter wie schlachten, notschlachten und metzgen und Schlächter und Metzger und Fleischer abgeschafft werden. Umschreiben diese Worte denn nicht auch einfach nur mit perfidem Euphemismus "töten" und "Mörder" ? Also anstatt in die "Metzgerei", gehst du dann in die "Töterei"?!

Nochmals: Um was es hier geht, ist es ein Tier (ja, ohne seine Zustimmung) von seinem Leiden zu erlösen. Es ist nicht schlachten und es ist nicht notschlachten! Aber es ist töten (da gebe ich dir ja recht) und es geht mir nicht um Euphemismus, sondern um eine Definition, von dem was in diesem Moment des Tötungsaktes passiert und die Motivation dahinter. Und dies ist für mich bisher einfach Sterbehilfe. Und ob diese bei Menschen, selbst bei einer Zustimmung, von einem Gott gut oder schlecht empfunden wird, wirst du niemals sagen können.

Vielleicht hast du ja ein treffenderes Wort, dass die Motive des Tötungsaktes involviert, der ja eigentlich vom Ausführenden als "positiv" (also erlösend) gesehen werden!

zfranky
04.07.2016, 22:16
Und wenn du schon auf dem Wort Sterbhilfe so herumreitest, dann solltest du auch darauf bestehen, dass Wörter wie schlachten, notschlachten und metzgen und Schlächter und Metzger und Fleischer abgeschafft werden. Umschreiben diese Worte denn nicht auch einfach nur mit perfidem Euphemismus "töten" und "Mörder" ?

Nein, weil es eigentlich im deutschen Sprachgebrauch gut definiert ist.
Schlachten ist Tötung durch Blutentzug zwecks Fleischgewinnung.
Notschlachten ist dasselbige, aber aufgrund einer Notsituation, um das Lebensmittel Tier zu erhalten.
Und ein Mörder ist nur, wer einen Menschen ermordet.
Warum du für dich eigene Definitionen erfindest ist mir ein Rätsel. Aber natürlich erlaubt...
Übernehmen muss ich das aber nicht.

Hanne
04.07.2016, 22:20
Danke melachi,

das erklärt es mir. D.h. durch die Verletzung wird Acetylcholin ausgeschüttet, quasi der Fluchtreflex? Beim Ausbluten nicht? Richtig verstanden?

zfranky
04.07.2016, 22:20
Und bei den meisten Menschen hier in unserem Land brauchst du mit dem Wort Euthanasie einfach nicht kommen ....

Gibt es sogar so wortwörtlich in der tierärztlichen Gebührenordnung:
Euthanasie Ziergeflügel
Gebührenziffer 502 f

edit: Das steht dann sogar so auf deiner Rechnung;)

Nicolina
04.07.2016, 22:38
edit: Das steht dann sogar so auf deiner Rechnung;)

Das wollte ich gerade ergänzen.
Ich habe mit dem Begriff kein Problem- es ist ja nicht so, dass das jetzt "Nazi-Jargon" wäre- auch wenn diese Bezeichnung von denen für ihre perfiden Morde verwendet wurde.

Alfarinn
04.07.2016, 23:22
Nein, weil es eigentlich im deutschen Sprachgebrauch gut definiert ist.
Schlachten ist Tötung durch Blutentzug zwecks Fleischgewinnung.
Notschlachten ist dasselbige, aber aufgrund einer Notsituation, um das Lebensmittel Tier zu erhalten.
Und ein Mörder ist nur, wer einen Menschen ermordet.
Warum du für dich eigene Definitionen erfindest ist mir ein Rätsel. Aber natürlich erlaubt...
Übernehmen muss ich das aber nicht.

Zfranky,

Du machst es einem nicht leicht :neee: Gib du mir doch endlich das passende Wort dafür, dann muss ich unseren Wortschatz nicht neu definieren ...

Ich denke auch, dass unser Definitionsproblem (außer du hast natürlich das Wort - die genaue Definiton für mich) zu keinem Ende kommen wird ;) und es wieder um das ursprüngliche Thema gehen sollte ...

Nicolina
04.07.2016, 23:53
@alfarinn
Was stört dich an dem Begriff der "Euthanasie"?

Alfarinn
05.07.2016, 06:18
@alfarinn
Was stört dich an dem Begriff der "Euthanasie"?

1. Ich selbst habe mit dem Wort Euthanasie keine Probleme, aber viele meiner Mitmenschen, mit denen ich verkehre, möchten/wollen/können nicht objektiv damit umgehen und sehen diese Wortwahl als nicht politisch korrekt. Und wie gerne Menschen etwas in den falschen Hals bekommen, brauch ich ja nicht extra erklären.

2. Im Bezug auf das hier behandelte Thema "sanftes schlachten", trifft es nicht zu, da die Euthanasie bei Tieren einschläfern bedeutet. Sagt auch die zitierte Gebührenordnung - durch Injektion! Hier ist die Rette von Bolzenschußgerät, Knüppel, Gas, usw. - also paßt nicht.

3. Das Wort bezieht sich ja in seinem ursprünglichen Sin auf einen "guten" Tod aus der Perspektive des Sterbenden. Wie ja nun oft genug dargestellt wurde, hat das Huhn keine Ethik und kann auch keine Zustimmung geben und wir können nicht beurteilen, ob der von uns für das Huhn gewählte Tod, aus dessen Sicht "gut" ist.

4. Nochmal Wikipedia: "Die unabhängig von dieser historischen Belastung geführte aktuelle Diskussion läuft unter dem Begriff Sterbehilfe." (und ja zfranky - das Huhn stimmt nicht zu)

Warum macht ihr es denn so kompliziert? Die Welt dreht sich ständig weiter und Definitionen müssen dann einfach mal angepaßt/erweitert werden .... Und ich würde mich auch freuen, wenn es ein besseres Wort als Sterbehilfe für diesen Akt gibt und mich jemand darauf hinweist.

eierdieb65
05.07.2016, 12:06
Irgendwie dürftest du Zfrankys Antwort überlesen haben.

Du suchst nach dem richtigen Wort.
Das richtige Wort ist: töten.
Aus welchen Gründen man es macht, ist egal.
Man braucht keine anderen Worte, wenn man tötet. Das Ergebnis ist ein totes Tier.

Auch, wenn selbsternannte Seelen es erlösen nennen.
Es war töten, ist töten und wird immer töten sein. Sogar wenn wieder mal ein neues Wort kreiert wird.

Öfter mal zu sich selbst ehrlich sein hilft, nicht neue Worte finden zu müssen.

Zu den Gasbefürwortern: Diese Art der Tötung war sogar den Amis zu grausam für zum Tode Verurteilte. Daher wurde es verboten.

Lg
Willi

hein
05.07.2016, 12:56
Irgendwie dürftest du Zfrankys Antwort überlesen haben.

Du suchst nach dem richtigen Wort.
Das richtige Wort ist: töten..............

Lg
Willi
Willi, heute würde man sagen, "entnehmen"

Ich habe das Huhn der Truppe oder meiner Hühnerscharr entmommen

So war es ja auch beim Wolf

Okina75
05.07.2016, 16:19
Wenn schon, dann "letal entnehmen", büdde, wir wollen ja niemandem hier Schmus erzählen- was das ganze, egal zu welchem Zweck es dienen möge, die Sache wohl am korrektesten und neutralsten wie auch am treffendsten umschreibt ^^.

hein
05.07.2016, 16:38
Wenn schon, dann "letal entnehmen", büdde, wir wollen ja niemandem hier Schmus erzählen- was das ganze, egal zu welchem Zweck es dienen möge, die Sache wohl am korrektesten und neutralsten wie auch am treffendsten umschreibt ^^.
Nur mal so am Rande - irgendwo in einem Leserbrief gelesen

„Der Problemwolf wurde letal der Natur entnommen“.Laut Duden heißt letal = getötet. Ist für grüne Politiker „getötet“ einTabuwort, das man nicht aussprechen darf? Dem grünen Gedanken nachhängend,wären Jäger demnach auch keine Jäger mehr, sondern stattdessen „Letallisten“,weil auch sie das Wild „letal der Natur entnehmen“

Also ich finde den Ausdruck Letallisten besser als Jäger ;)

Okina75
05.07.2016, 17:01
Naja, letal bedeutet eigentlich mehr "tödlich, zum Tod führend, todbringend", der gute alte Kurti wurde also " todbringend entnommen".

Windfried
05.07.2016, 17:35
Irgendwie dürftest du Zfrankys Antwort überlesen haben.

Du suchst nach dem richtigen Wort.
Das richtige Wort ist: töten.
Aus welchen Gründen man es macht, ist egal.
Man braucht keine anderen Worte, wenn man tötet. Das Ergebnis ist ein totes Tier.

Auch, wenn selbsternannte Seelen es erlösen nennen.
Es war töten, ist töten und wird immer töten sein. Sogar wenn wieder mal ein neues Wort kreiert wird.

Öfter mal zu sich selbst ehrlich sein hilft, nicht neue Worte finden zu müssen.

Zu den Gasbefürwortern: Diese Art der Tötung war sogar den Amis zu grausam für zum Tode Verurteilte. Daher wurde es verboten.

Lg
Willi

Guten Tag.
Endlich bringt es mal jemand ohne Umschweife und Wortspiele auf den Punkt. jedes Schlachten beginnt mit Töten. jedes Erlösen ist Töten. Jedes Fleisch essen setzt Töten voraus. Wie dieses Töten gestaltet wird, ob mit dem lebenden Tier Aug in Auge, mit einer Waffe aus dem Hinterhalt, mit totbringenden Fallen, ob weitgehend Tier schonend, brutal religiös begründet es ist und bleibt Leben beenden also Töten aber sanft und schön ist es in den wenigsten Fällen.

Wenn wir denn schon Töten egal ob zum Schlachten für unsere Küche und unseren Bauch oder zum Beenden von Leid und Schmerz(Erlösen) sollten wir unsere persönlichen Wünsche und Bedenken hintenan stellen und zunächst und fast ausschließlich an das Tier denken was gleich sterben soll oder muss.

Sicher ist es oft nicht einfach vor allem wenn schon Beziehungen zum zu tötenden Tier aufgebaut sind aber besser vor Ort in Ruhe töten und sterben lassen als nach langen Transporten, anonymen Qualfabriken oder der auch nicht unbedingt schönen akademisch - chemischen Spritze

Gruß Windfried

Vinny
05.07.2016, 19:07
Windfried, das hast du sehr treffend gesagt. Gerade der letzte Absatz spiegelt den Hintergrund meiner hausschlachtung wieder.
Meine Kaninchen sollen nicht ihre letzte Stunde mit Transport und ihre letzten Sekunden kopfüber baumelnd in den Händen fremder Personen erleben.

Trotzdem schade, dass du nicht im Norden unterwegs bist. Ich bin sicher, nicht nur ich Nordlicht könnte von dir noch etwas lernen! ;)

Hanne
05.07.2016, 19:31
Wenn eine Milchkuh zu lange liegen bleibt (Festliegen), dann muss sie notgeschlachtet werden. Allerdings kommt da der Tierarzt und sie bekommt eine Spritze, da ihr Fleisch nicht mehr verwertet werden darf. Ist das dann für Euch kein Notschlachten (wie gesagt: Das Fleisch wird entsorgt, nicht gegessen)?
Töten ist es eh, das ist klar.

Mara1
05.07.2016, 20:00
Ein Tier, daß an der Spritze vom Tierarzt stirbt, wird nicht notgeschlachtet sondern eingeschläfert, egal ob das nun ein Huhn, ein Hund, ein Pferd oder eine Kuh ist.

Ein Tier, das notgeschlachtet wird, kann noch verwertet werden. Eine Notschlachtung macht auch nicht der Tierarzt, sondern im Normalfall ein Metzger. Das Fleisch von solchen Tieren konnte man früher mal billig bei der Freibank kaufen. Das waren spezielle Geschäfte für solches Fleisch. Kannst du bei Wiki nachlesen. In den normalen Handel kommt solches Fleisch nicht. Der Grund ist meines Wissens, daß diese Tiere möglicherweise nicht so gut ausbluten oder bei der Schlachtung eben nicht die Hygienestandards eingehalten werden können, die im Schlachthof vorgeschrieben sind. Eine Notschlachtung erfolgt im Normalfall ja nicht im Schlachthof, sondern irgendwo, im Stall, vor dem Stall, auf der Wiese... Wenn z.B. ein Tier sich ein Bein bricht und nicht mehr zum Schlachthof transportiert werden kann. Das Fleisch von so einem Tier ist nichts schlechtes, es war ja nicht krank in dem Sinn. Nur wurde das Tier halt nicht unter Schlachthofbedingungen geschlachtet.

Es gibt z.B. Pferdemetzger, die Pferde am Stall notschlachten und dann mitnehmen. Das Fleisch geht nicht in den normalen Handel. Es erspart aber dem Hotte den Transport zum Schlachthof und den damit verbundenen Streß.

Mücke
05.07.2016, 20:43
Genau so ist es .

hein
05.07.2016, 21:32
...........
Ein Tier, das notgeschlachtet wird, kann noch verwertet werden. Eine Notschlachtung macht auch nicht der Tierarzt, sondern im Normalfall ein Metzger. ........
Und wenn es wirklich ein Notfall ist, so darf jeder x-beliebige Mensch (wenn er es sich zutraut) das Tier auch töten!

Denn das Wichtigste ist, das ein Tier nicht unnötig leiden muss

Huhn von den Hühnern
05.07.2016, 22:20
Es geht um die Moral, um mein Handeln zu rechtfertigen. Das War immer so und wird auch immer so bleiben.

Für ein schwerverletztes/Krankes Tier welches ich erlöse/einschläfere finden meine mitmenschen tröstende Worte für mich (kennen wir alle..) für den jungen Hahn der geschlachtet wird, muß ich mich noch rechtfertigen...

aus Sicht des Tieres ist es egal, denn
Wenn die Methode stimmt, ist tier tot... es lebt nicht mehr..und das haben wir entschieden

Verzetteln wir uns nicht in Begriffe...die Methode muß zum Mensch und zur Situation passen.

zfranky
05.07.2016, 22:41
Und wenn es wirklich ein Notfall ist, so darf jeder x-beliebige Mensch (wenn er es sich zutraut) das Tier auch töten!

Denn das Wichtigste ist, das ein Tier nicht unnötig leiden muss

:wall boah.. Hein
also ehrlich...:bash

in einem anderen thread hängst du dich an 5 Euro für die TSK auf..:argue

und hier erzählst du so einen kompletten Blödsinn!!!!!!

Lies erst mal das Tierschutzgesetz, wer ein Wirbeltier töten darf..
und das ist wahrlich nicht jeder, der es sich zutraut.
Ich zitiere aus § 4 Abs. 1 TSG:
"Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat."


UND BEIM TIERSCHUTZ HÖRT FÜR MICH DER SPASS AUF!

Hanne
05.07.2016, 22:44
Zitat aus "Tiere essen, Jonathan Foer"
"Im alten Griechenland wurde der Mythos von der Einwilligung beim Orakel von Delphi eingesetzt:Man spritzte den Tieren vor der Schlachtung Wasser auf den Kopf, und wenn die Tiere das Wasser abschüttelten, indem sie mit dem Kopf nickten, interpretierte das Orakel dies als Einwilligung des Tiers zur Schlachtung...
In der alten israelitischen Tradition muss die rote Kuh, die für Israels Sühne geopfert wird, bereitwillig zum Altar gehen..."

Anscheinend ist es also für Menschen schon seit Jahrtausenden moralisch schwierig, Mitgeschöpfe zu töten.

Interessant ist das-laut Herrn Foer-Motto, das wir für unserer Nutztiere haben: "Stirb in Sklaverei, aber lebe.... Hühner können vieles, aber sie können keine ausgeklügelten Vereinbarungen mit Menschen treffen."

Letzten Endes ist es so, wie es Antoine de Saint-Exupéry im Buch "Der kleine Prinz" gesagt hat:
"»Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen«, sagte der Fuchs. »Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."

Also nicht so einfach wie möglich für einen selbst, sondern für das Tier-wie oben schon oft gesagt. Und der junge Hahn-wieviele Nachbarn motzen denn, wenn der sich mit dem alten einen Krähwettbewerb liefert? Also.

Nicolina
05.07.2016, 23:56
@Alfarinn-
da du direkt auf meine Frage geantwortet hast:
Ich verstehe unter Euthanasie, das Töten eines Tieres, um dessen Leiden zu beenden.

Und Ja- um auf die weiteren Beiträge einzugehen- es ist ein Töten, welches nicht anders zu "umschrieben" werden bräuchte, wenn nicht "wir" dazu Euphemismen für "uns" benötigen.
Die Wahl des Mitttels dazu bedingt lediglich, ob das Tier ,nach dem Töten, noch zu "verwerten" ist.

Nicolina
06.07.2016, 00:05
Und wenn es wirklich ein Notfall ist, so darf jeder x-beliebige Mensch (wenn er es sich zutraut) das Tier auch töten!

Denn das Wichtigste ist, das ein Tier nicht unnötig leiden muss
Dem ist absolut nicht so..
zfranky hat dieses ja bereits angeführt.
Und ich erweitere noch:
Selbst ein TA darf ohne Einverständnis des Eigentümers- ein Tier nicht ohne weiteres töten.
Dies weiß ich sicher, weil es "Fälle" dazu gab, in denen ein tödlich verletztes Pferd- wg. Nichterreichens der Eigentümer durch den TA nur sediert werden durfte- bis der Amtsvet das schließlich entschied.

Jorg
06.07.2016, 08:30
Interessantes Thema, durch das ich mich jetzt durchgelesen habe.
Polarisiert doch ziemlich.
Die Frage ist doch: Was will das Huhn?
Im Zweifelsfall das, was die Natur für es vorgesehen hat.

Alte, kranke Tiere, die alleine nicht mehr lebensfähig sind, werden in der Natur abgesondert, bzw. sondern sich selbst ab. Dann werden sie von Raubzeug gefressen (schlafen nicht friedlich ein).
Das bedeutet für mich, dass kein Tier dafür vorgesehen ist, lange leiden zu müssen.
Das möchte ich auch meinen Tieren ermöglichen.

Und ob ich den Vorgang des aktiven Tötens nun Schlachten (wenn das Fleisch noch zum Verzehr taugt), Notschlachten (dito) oder Einschläfern nenne, ist doch letztendlich das Gleiche; nur klingt Einschläfern etc. für mich selbst besser.

Wir haben uns mittlerweile weit von der Natur entfernt (viele zumindest).
Heute sind wir vorrangig nicht mehr Jäger und Sammler, sondern arbeiten bei Kunstlicht in Fabriken.
Normale Tätigkeiten wie das Töten und Ausnehmen von Tieren ist uns schlichtweg fremd geworden.
Darum tun sich heute auch viele (die meisten) Menschen damit schwer.

Doch, töte ich ein krankes Tier, greife ich nur regulierend in die Natur ein.
Das macht auch ein Jäger, wenn er Wildbestände auf ein natürliches Maß reduziert.
Ein schlechtes Gewissen, dass wir auch gesunde Tiere töten um das eigene Überleben zu sichern, braucht niemand zu haben.

Für mich nehme ich aus diesem Thread mit, dass ich meine Tiere, wie bislang, aktiv töte. Minimalistisch und schnell. Hat für mich auch etwas von Achtung vor dem Tier.
Mit Schussgeräten und Gasen entferne ich mich vom Unausweichlichen, indem ich eine Distanz zum Töten schaffe. Hilfsmittel stehen nur stellvertretend für die eigene Hand. Das Geld, was solche Hilfsmittel kosten, investiere ich lieber zu Lebzeiten in meine Tiere (z.B. Mehlwürmer

Okina75
08.07.2016, 10:21
Wobei eine Distanz zum Töten manchmal (!) nicht ganz verkehrt ist.
Man kennt genug Beispiele, wo dadurch jede Menschlichkeit flöten geht und dem Knöpfchendrücker aber auch alles völlig am Hintern vorbeigeht bei seiner eher abstrakten Sichtweise der Dinge (Stichwort Drohnenkrieg), aber das ist auch der Schlüssel im privaten Rahmen für Geflügel.
Durch die Distanz hat man nicht so diesen unmittelbaren persönlichen Bezug, als wenn man das Tier dazu in die Hand nähme. Und, meine Ansicht, man bringt es schneller und effektiver hinter sich. Das klammert die gebotene Fairness und den Respekt gegenüber dem Tier keineswegs aus.

Mit dem Knüppel kann man sich immer mal verschlagen, ein Bolzenschuss etc. lässt sich aber mit etwas Ruhe etc. präzise ansetzen und trifft genau da, wo er soll, mit immer gleichbleibender Kraft, wohingegen Schläge je nach Tagesform und Verfassung des Schlagenden durchaus variieren und so verschiedene Effekte generieren können. Zum Beispiel Huhn sofort tot, oder man muss dreimal nachschlagen etc. ...
Ganz abgesehen von dem Stress des Huhnes, in eine kleine, möglichst enge Kiste (um das Gas effizient zu nutzen) gesteckt zu werden. Oder, falls man die Gasbetäubung noch effektiver gestalten will, den Stress beim Kopf in den Trichter stecken (wie beim Tierarzt, wenn der Inhalationsnarkose verabreicht)...

Minimalistisch und schnell ist das Stichwort- so sollte es gehen.
Gas dauert mir zu lange, darum habe ich den Einsatz vom wirklich tollen Argon zwar erwogen, dann aber doch sein gelassen. Erstmal ist es zu teuer, um bei jedem Schlachten davon vier Fünftel in die Atmosphäre zu pusten (die Luft in der Betäubungskiste muss ja gesättigt sein, und Hühnerlungen sind klein...), und zum anderen hätte ich das Tier im selben Zeitraum dreimal abgeschlagen und entblutet...

Ich schwöre inzwischen wo es geht auf Schussgeräte, habe aber natürlich immer auch die gute alte Neandertalermethode in petto (welche Aussage nicht negativ gefärbt ist) :).

Vinny
08.07.2016, 10:35
Stimmt Okina.
Ich habe vorallem beim Kaninchenschlachten nicht weniger Distanz zu meinem Tier, wie beim Bolzenschuss.
Ich halte es ebenfalls fest, nur nicht an den Fußen Kopfüber, sondern im Nacken. Dabei sitzt es auf dem Boden zwischen meinem Knien.
Bei Hühnern weiß ich noch nicht, ob Bolzenschussgerät funktioniert oder "too much" ist. Sonst werde ich (wenn auch ungern) auf den Knüppel zurückgreifen.

Okina75
08.07.2016, 10:45
Ja, alleine schon die Möglichkeit für das Tier, dabei in einer natürlichstmöglichen Haltung zu bleiben, erleichtert so vieles.
Kopfüber hängen tut außer Fledermäusen und Insekten kein Tier, ist also quasi für alle eine der unnatürlichsten Haltungen. Auch eine, wo man sich so richtig ausgeliefert fühlt, was glaube ich auch einige der Tiere so sehen. Es tun ja bei weitem nicht alle, aber ich habe schon mehrere Male erlebt, dass ein zum Schlag kopfüber gehaltenes Huhn flattert und versucht, wieder in die Waagerechte zu kommen.
Das verzögert bis verunmöglicht einen schnellen, präzisen Schlag und erhöht das Stresspotential für Tier wie Schlachter enorm. Zum Bolzenschuss niedergedrückt werden ist zwar auch nicht schön und eine Zwangslage für das Tier, aber eine viel natürlichere Haltung, wo das Gleichgewichtsempfinden nicht gestört ist, keine Orientierungslosigkeit herrscht etc., und dann ist es ja auch schlagartig duster...

Falls der Bolzenschuss zu stark ist, nun ja, wäre das Huhn wenigstens gleich tot- kennst Du ja von den Kaninchen, musst halt nur unverzüglichst stechen, damit noch recht viel Blut rausgeht- oder nach dem Stechen (wie die Bunnys halt) kopfüber aufhängen, damit das Blut der Schwerkraft folgen kann...

Jorg
12.07.2016, 19:06
@Okina75

Du schreibst, dass eine gewisse Distanz (Bolzenschuß) Fehler in der Ausführung minimieren (im Gegensatz zum Knüppel), und letztendlich dem Tier weniger Schmerzen und Streß zufügen lässt.
Das ist ein unschlagbares Argument, gerade wenn Unsicherheiten im Spiel sind.
Muss Dir da zustimmen.

Gruß
Jorg

Finn
12.07.2016, 20:53
Ich würde mit den Hühnern zu Tierarzt gehen und sie einschläfern lassen. Dann schlafen sie einfach ein und haben keine Schmerzen. Ich musste bis jetzt erst ein Huhn erlösen lassen und ich würde es weiterhin nur beim Tierarzt machen lassen.

eierschachtel
12.07.2016, 21:07
Habe schon 2 Hühner einschläfern lassen, da ein Behandlungsversuch aussichtslos war... da war nix mit "einfach einschlafen"... die haben wie wild geflattert ne Weile... ganz abgesehen vom Stress durch den Transport und die ungewohnte Umgebung... mach ich nicht mehr

Okina75
12.07.2016, 23:17
Danke Jörg :)!

Zum Einschläfern: Stimme ich Susi Eierschachtel zu... Zumal man das Tier damit quasi zu Sondermüll macht. Warum denn das umständliche Eingeschläfere mit (in diesem Fall nutzloser) Datenerfassung des "Patienten", dem Rumgesitze im Wartezimmer, das Geglotze der anderen Wartenden, wenn das zuhause in nicht mal einem Promille der aufgewandten Zeit besser erledigt ist...
Sicher, mit dem Einschläfern kann man die "Schuld" von sich schieben und distanziert sich auch vom Tod. Aber wenn man da einen erwischt, der keine Ahnung von Vögeln hat, deren Stoffwechsel doch recht anders reagieren als die von Säugern oder Reptilien, hm, dann wird das alles andere als der erhoffte "sanfte" Tod. Sanft ist daran gar nix, außer dass man es nicht selber machen muss... Wie gesagt, der vorherige Transport, die ungewohnte Umgebung, ein Huhn eventuell, dass das Anfassen nicht gar so gewohnt ist- alles vermeidbare Stressoren...

Ich für meinen Teil rüste jetzt auf jeden Fall in dem Rahmen auf wie es mir möglich ist, damit ich zukünftig alle meine Hühner quasi stressfrei bzw. vom einen Augenblick auf den anderen rüberschicken kann, bevor die überhaupt groß Lunte riechen.

Mara1
13.07.2016, 07:01
Sehe ich auch so. Einschläfern wäre hier absolut keine Option. Ok, wenn ich mit einem Huhn beim Tierarzt bin, weil ich den Fall als behandelbar einschätze, und der sagt dann, daß nichts mehr hilft, dann würde ich es auch einschläfern lassen. Dann bin ich ja schon beim Tierarzt mit dem Huhn. Aber extra deswegen zum TA fahren, bloß damit man es nicht selber machen muß? Käme für uns nicht in Frage.

Hier hieße das: Huhn einfangen, in eine Transportbox stecken (ist schon mal keine angenehme Situation für das Huhn). Dann eine Stunde Autofahrt über bergige Straßen. Unseren Hunden wird dabei immer kotzübel, einem Huhn vielleicht auch?? Keine Ahnung, wäre aber denkbar. Zwischen Hunden und Katzen im Wartezimmer sitzen, bestimmt Streß pur für das Huhn. Dann aus der Box raus, festhalten, fremde Menschen fummeln dran rum, ein TA, der von Hühnern KEINE Ahnung hat.... neee, das wäre sicher nicht "sanft" für das Huhn. Selbst wenn der TA das mit dem Einschläfern wider Erwarten gut hinkriegt, hat das Huhn schon vorher stundenlang den totalen Streß gehabt. Und das alles bloß, weil ich es "sanfter" finde? Dazu kommt auch noch, daß unsere Tierklinik abends um 18 Uhr zu macht und am Wochenende um 12 Uhr. Hieße also, wenn es von der Zeit her ungünstig ist, müßte ich das Huhn auch noch über Nacht leiden lassen. Nöööö, geht garnicht.

Ob man das Tier zu Sondermüll macht durch das Einschläfern wäre für mich jetzt mal nicht der entscheidende Punkt. Wenn ein Huhn krank ist würden wir es auch nicht essen, im Normalfall. Aber einfach der Streß für das Tier wäre viel zu groß. Und für sanft halte ich Einschläfern sowieso nicht wirklich. Das klappt nicht mal immer bei einem Hund, und da haben die TA mehr Erfahrung damit als bei einem Huhn.

@Okina,
verrätst du uns, wie deine "Aufrüstung" aussehen wird?

Susanne
13.07.2016, 07:12
Guten Morgen,

wenn man das Huhn beim TA vorab in Narkose legen lässt, merkt es dann gar nicht mehr, dass es eingeschläfert wird. Ein zutrauliches, zahmes Tier wird auch vorab keine Panik bekommen, zudem lässt man ja kein putz munteres Tier einschläfern, sondern ein todkrankes oder ein sehr verletztes. Beide stehen dann wahrscheinlich eh schon unter Schmerzmittel und sind alleine deswegen schon ruhig.
Ich habe seit 1999 Hühner und mittlerweile auch schon einige einschläfern lassen, da gab es noch nie Probleme und ich hatte noch nie den Eindruck, dass ein Tier deswegen unnötig leidet. Da ich selbst eh nicht entscheiden kann, ob ein Tier noch zu retten ist (bin kein TA und habe auch nicht alle möglichen Medikamente da), ist der Gang zum TA eh unabdingbar und fällt nicht extra wegen des Einschläferns an. Bislang hatte ich zwei Fälle, wo ich erst mal gedacht hatte, da ist nichts mehr zu machen- aber der TA konnte in beiden Fällen helfen und beide Tiere lebten danach noch eine lange Zeit. Hätte ich selbst erlöst, hätte ich einen Fehler gemacht.
Grüße
Susanne

***altsteirer***
13.07.2016, 16:35
Hier sind die letzten 15 Postings:http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/93150-OT-aus-Sanftes-Schlachten

Kohlmeise
18.07.2016, 15:08
Das Betäuben mit Schlag auf den Kopf ist einfach nicht mein Ding. Ich möchte jetzt vom Knüppel auf ein Bolzenschussgerät umsteigen. Meine Hühner wiegen max 3.kg, ich habe auch Zwerge.

Jetzt hatten hier einige geschrieben, dass man sich bei den Geräten an die Gewichtsangaben halten sollte.
Das verlinkte Grerät von Dick erscheint mit passend. Gibt es noch weitere Empfehlungen?

Desweiteren würde ich gerne wissen, wie ihr das Tier haltet bevor ihr das Gerät ansetzt. Muss ja für eine Person alleine praktikabel sein.

Vinny
18.07.2016, 16:01
Kohlmeise, auf die schnelle konnte ich den link in dem thread hier nicht mehr finden. Ist es das mit federspannung? Ich denke, etwas kleineres, als "für Kaninchen und wassergeflügel" gibt's nicht...

Ich habe soetwas ähnliches, allerdings mit platzpatronen. Ich glaube von Bauer zuchtbedarf. Bin damit sehr zufrieden. Muss allerdings alle 10 Schuss gereinigt werden. Warten und auf Funktion überprüfen dürfte klar sein .

Ich habe das Ding noch nicht beim Federvieh eingesetzt, nur bei kaninchen. Wichtig ist, das der Kopf nicht wegfedern kann, also irgendwie aufliegt.
Ohne es beim Huhn bisher gemacht zu haben, würde ich das Huhn vor mir hinsetzen und mich drüber knien. Huhn quasi mit den knien nach links und rechts fixieren und den Kopf sanft auf den Boden drücken.

Erhebe jedoch keinen Anspruch auf Richtigkeit. So mache ich es halt bei den Kaninchen.

Der Bolzen zerstört durch mechanische Einwirkung Teile des Gehirns, was zu einer Betäubung führt.
Du musst also wissen, wo beim hühnchen das Gehirn sitzt. Sonst zertrümmert man schlimmstenfalls nur Teile des Schädels, Nasen(Schnabel?)Bein oder Nacken.

Finn
26.07.2016, 22:52
Unser Tierarzt ist spezialisiert auf Geflügel, und hat auch selber Hühner. Außerdem ist seine Praxis nur 500 Meter von mir entfernt. Ich beerdige meine Hühner auch und fände es seltsam, den Körper und den Kopf nicht zusammen zu beerdigen (weiß nicht, wie ich das beschreiben soll). Ich esse meiner Hühner auch nicht (Vegetarier), aber falls man das macht, bestellt man evt. einen Schlachter.

Okina75
27.07.2016, 00:10
Und warum zum Geier sollte ich meinen Tieren, wenn ich sie schon soooooo seeeehr liiiiebe, den Streß antun, von einem völlig Wildfremden, den sie auch ohne weiteres als solchen erkennen (!), gegriffen zu werden? Auch wenn Sekunden später das Licht aus ist!

Meine Güte, wenn ich Viecher hab', dann muss ich auch den Arsch in der Hose haben, die dafür nötige Verantwortung zu übernehmen, und zwar bis zur allerletzen Konsequenz, ansonsten ist das doch alles nur geheuchelt!!!
Bei Hühnern darf man es als einem der wenigen Tiere wenigstens (noch) selber machen, also sollte man dankbar dafür sein.
Liebe hat nicht nur mit Eiditeiti und Kuschelchens zu tun, sondern beinhaltet am Ende des Weges eventuell auch mal härtere Gangarten- und zwar dem Tier (und niemand anderem!) zuliebe!

Ich zumindest werde einen Teufel tun und für ein krankes Huhn, ein HUHN!, mir den Hokuspokus aufzuladen, einen Schlachter zu suchen, der wegen einem einzigen Tier in vertretbarer Zeit von sonstwoher anfährt (vertretbare Zeit ist hier maximal, aber maximal, innerhalb eines Tages!) und das auch macht. Und dem vor allem nicht mein gutes Geld in den Rachen zu schieben für etwas, was ich mit etwas Selbstachtung und Anspruch an meine "Tierliebe" in einer halben Minute selber erledigt hätte...

Vinny
27.07.2016, 06:16
Finn, wenn du deine hühnchen doch irgendwann selber töten kannst und die richtige Technik anwenden kannst, ersparst du deinem Tier MINDESTENS 5 Minuten Qual (zum Tierarzt gehen, Gespräch mit TA, kurze Untersuchung, spritze aufziehen, Injektion bis zur Betäubung) UND der Kopf ist dann auch noch dran.

Ich hab das Gefühl -korrigiere mich gerne - dass du noch ziemlich jung bist? Vielleicht siehst du es in ein paar Jahren schon anders.

Okina, ich stimme dir weitestgehend zu. Allerdings versuche ich noch die Leute zu bedenken, die körperlich zu so etwas vielleicht nicht in der Lage sind... Denke gerade an z.b. Gebrochener arm o.ä....

Huhn von den Hühnern
27.07.2016, 06:18
@okina.. sehr direkt und deutlich formuliert, dennoch stimme ich dir voll zu. Meine Hühner mutieren auch gerade vom kuschelhuhn zum kuschelhuhn mit Nutztiercharakter. Medinische Hilfe immer und jederzeit, aber ich bin auch nicht mehr bereit, meinen TA zu.finanzieren ... ich habe akzeptiert, dass Hühner in der regel nicht so lange leben wie hund/katze, Beschwerde sehr lange verbergen (5 vor 12), eine Behandlung meinst der suche der Nadel im Heuhaufen gleich kommt (ab 1 wirkt nicht, ab 2..). TA haben von halbtoten Tiere und Besitzern die je Behandlung bezahlen einfach mehr. Ich frage vorher was kostet das und wie sind die Chancen. Ein mit Medikamenten vollgepumptes Huhn ist wenn es dann doch stirbt "sondermüll".
ich als mensch trage die Verantwortung bis zum Schluß und auch da lasse ich mich Hühner nicht alleine. Wer nicht selber schlachten will/kann sollte sich vielleicht 2 Personen suchen, die es können, damit das Tier was ich liebe am Ende nicht unnötig leidet.
Schlachten, um ausschließlich kranke Tiere zu erlösen, ist für mich doch auch ein gangbarer Weg. Schlachten meint ja immer Tiere zur Lebensmittelgewinnung töten .Das muß ich ja gar nicht.... aber dem kranken Tier ein schnelles und würdiges Ende bereiten zu können, finde ich für mich sehr wichtig. Ich will nicht was meine Hühner angeht, von Öffnungszeiten ta oder von meinem Nachbarn abhängig sein. Die Verantwortung/Entscheidung liegt bei mir und daher übernehme ich auch die Ausführung.

hein
27.07.2016, 09:50
.......................
Meine Güte, wenn ich Viecher hab', dann muss ich auch den Arsch in der Hose haben, die dafür nötige Verantwortung zu übernehmen, und zwar bis zur allerletzen Konsequenz, ansonsten ist das doch alles nur geheuchelt!!!..........
Okina - supergesprochen! Obwohl etwas hart, aber es ist die Wahrheit!

Leider wird das sehr oft vergessen und man sieht nur das "Kuschelhuhn" und dem muss es nur super gut gehen. Dem darf auch keine Feder gekrümmt werden und und und.

Das man da auch mal etwas anders denken muss, das das Tier auch mal sterben wird, das es auch schwer krank werden kann und das man es dann möglichst schnell töten sollte - eben um das Tier weitere Qualen zu ersparen, all das wird verdrängt oder sogar vergessen.

Okina75
27.07.2016, 11:10
Hy!

Nicht so hart, nur auf meine direkte Berliner Art, die trotz schon erheblicher Weichkochung nach fünf Jahren hier im eher neutralen Wessiland doch immer mal wieder durchbricht, wenn das Gedruckse und Drumrumgeschleiche gar zu heftig wird. Diese Angaben sind wie immer nicht böse gemeint, wie bei Dir, Hein (;) ), frei nach dem letzten Satz nach der Lottoziehung...


Leider wird das sehr oft vergessen und man sieht nur das "Kuschelhuhn" und dem muss es nur super gut gehen. Dem darf auch keine Feder gekrümmt werden und und und
Naja, das ist ja grundsätzlich auch nix falsches. Meinen Hühnern soll es trotz entschieden nicht Kuschelhuhn- Seins supergutest- möglich gehen. Und auch Federkrümmung durch irgendwelche Schurken wird tunlichst unterbunden, wenngleich in gewissem Prozentsatz im Jahr durchaus akzeptiert- kommt dann auf den Schurken an.
Zu dieser Konsequenz in der Haltung gehört denn aber auch ein ebenso konsequentes und striktes Vorgehen, wenn es irgendwann zum Äußersten kommt. Gerade da sollte man dann nicht zögerlich werden oder hadern, und sich selbst und sein Befinden dabei völlig ausklammern, weil's um's Tier geht, dem man es vorher ja auch so angenehm und streßfrei wie möglich einrichtete.
Gerade bei sowas gravierendem wie dem Tod sollte man dann nicht anfangen, zu zaudern.

Vinny: Naja, über solche körperlichen Einschränkungen müssen wir ja nicht reden, das erklärt sich von selbst.

Vinny
27.07.2016, 12:43
OK, dann stimme ich dir voll zu:mmm


Och, Kodderschnauze ist manchmal nicht verkehrt;)

hein
27.07.2016, 13:34
Hy!

Nicht so hart, nur auf meine direkte Berliner Art, die trotz schon erheblicher Weichkochung nach fünf Jahren hier im eher neutralen Wessiland doch immer mal wieder durchbricht, wenn das Gedruckse und Drumrumgeschleiche gar zu heftig wird. Diese Angaben sind wie immer nicht böse gemeint, wie bei Dir, Hein (;) ), frei nach dem letzten Satz nach der Lottoziehung............
Vollkommen richtig!

Nicht bös und nicht beleidigend und auch nicht weh tuend!

Einfach nur gaaaaannnz lieb gemeint!

Jorg
27.07.2016, 19:47
@Okina75

Bin da voll bei Dir!

Lieber das Geld zu Lebzeiten in die Tiere investieren.
Was bekommen die da für Leckerlies für ...

svanhvit
31.07.2016, 16:41
Jawohl Okina - genau meine Meinung.
Deswegen tue ich es soweit ich kann selber. Schluss, wer damit nicht leben kann - das ist ein anderes Problem, aber nicht das Meinige.

Hanne
07.12.2016, 17:32
http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/missen-wilhams-schlachtung-weide-schuss-100.html
Gibt es für Tiere, die geschlachtet werden sollen, einen humanen Tod? Biolandwirt Herbert Siegel aus Missen-Wilhams hat jahrelang dafür gekämpft, dass seine Tiere in gewohnter Umgebung sterben dürfen. Sie werden mit einem Schuss aus einem Jagdgewehr getötet.

legaspi96
07.12.2016, 18:20
Hermann Maier hat für diese Sondergenehmigung auch gekämpft https://www.youtube.com/watch?v=PDMnRIkA2_I
Es ist mir völlig unverständlich das man für den humanen Tod seiner Tiere kämpfen muss wenn man ein schlüssiges Konzept hat.
Grüße
Monika

Okina75
07.12.2016, 18:22
Auch wenn das Gehirn nach dem Schuss Mus ist: Offiziell tot ist das Tier ja erst nach dem Entbluten. Der Schuss dient nur der völlig stressfreien Fernbetäubung- das soll jetzt nicht nach Klugsch...ßerei klingen, sondern nur eventuellen Mitbürgern den Wind aus den Segeln nehmen alá "Man darf aber nicht ohne Betäubung töten, es sei denn Wild in Wald und Flur"...

Ich töte, pardon, betäube, meine Hühner nur noch so, wenn auch im Stall, bevor es rausgeht oder abends von der Stange per Luftpistole. Letzteres wiederum verursacht durch's von der Stange nehmen und in der Hand halten doch einen gewissen Streß, so dass Luftgewehr im Stall ohne Berührung des Tieres (Distanz 200- 350 cm) das stressfreieste ist.
Vorher lasse ich die meisten Tiere raus, die Delinquenten bleiben drin, und dann geht das zappzarapp- Kopfschuss, Tier sackt betäubt zusammen, etwas Geflatter, fertig. Nach dem letzten Schuss (max. 3 Tiere auf diese Weise) dann sofort ausbluten wie gewohnt. Funktioniert bestens, was beweist, dass das Herz auch nach Kopfschuss noch eine kurze Zeit schlägt, denn wo kein Blutdruck, da kein Ausbluten, außer durch Schwerkraft, was aber anders aussieht- mehr ein langsames Sickern ist als zwei kräftige Strahle aus den Hauptschlagadern...

Seit ich das so mache, ist die Truppe trotz scheinbarer Extra- Grausamkeit viel ruhiger und vertrauter geworden.
Auch wenn es nämlich immer heißt, die sehen im Dunklen auf der Stange nix- das ist ein Irrtum! Die merken sehr wohl, dass man da einen ihrer Kumpels nach dem anderen runterholt und der nimmer wieder kommt! Ist also so die klassische nächtliche Beutegreifermethode- ganz klar, dass die Tucken das raffen und entsprechend reagieren.
Agiert man allerdings aus der Distanz, erspart das den Tieren den Streß des Angefasst Werdens, und sie verbinden das Gehampel der betäubten Kameraden nicht direkt mit einem selbst. Es wird ob des leisen Knalls zwar getuckert und aufgemerkt, und die zappelnden Kameraden werden schräg beäugt, aber das ist quasi, als ob die mitten in der Truppe der Herzkasper dahinrafft...

Die ganze Truppe bleibt viel ruhiger, bzw. die wenigen, die alles mit ansehen, gehen dann ganz normal raus und fressen etc., sind nicht die Spur traumatisiert- ganz, ganz anders als wenn man die Delinquenten tags aus der Truppe fängt (wie wir alle wissen, riechen Hühner blitzschnell Lunte, wenn was los ist...) oder man auch nur fünf nacheinander von der Stange nimmt- da ist die Truppe am nächsten Tag dann auch erstmal aufmerksamer...

Ich betäube jedenfalls nur noch durch "die Luftwaffe", weil da auch die Wirkung immer gleich ist- nicht wie bei einem Knüppel, wo man je nach Sympathie für's Tier, Kammgröße oder was auch immer mal anders schlägt, was dann jeweils ganz andere Auswirkungen hat- alá entweder schlägt man zu stark oder zu sacht, sowas... Das ist mit so Luftgewaffe viel gleichmäßiger und immer gleich stark und wesentlich weniger archaisch, als so ein Holzknüppel...
Und habe so alles in allem meine Methode des sanften Schlachtens für mich gefunden- wenn die Tiere sichern, halten sie lange genug still, um auch auf 4 m einen sicheren Treffer auf das kleine Zielgebiet (Ohr oder Hinterkopf) zu landen- stressfreier und humaner geht es nicht...

Schnickchen
07.12.2016, 20:05
Das klingt einleuchtend, setzt aber voraus, dass man schießen kann.
Ich habe mir extra einen Dick Bolzenschussgerät für Kleintiere mit starker Feder zugelegt, um meinen Kandidaten schnell und schmerzfrei die Lampen auszuknipsen. Hab's probiert, die Hühner waren ruhig, hab das Ding am Hinterkopf platziert und es hat NICHT geklappt. Die Betäubung hat einfach nicht gesessen. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe... jetzt trau ich mich nicht mehr, damit zu betäuben und werde dann wohl zum Knüppel greifen, bzw. das überlasse ich dann meinem Mann oder Sohn, weil ich Angst habe, dass auch der Schlag nicht sitzt.

Es hatte mich eine riesige Überwindung gekostet und dann das. Nicht schön.

Okina75
07.12.2016, 20:18
Hm, das ist doof zu hören, aber geboren wird mit dem Können keiner :(...
WO am Hinterkopf hast Du denn angesetzt?

Schnickchen
07.12.2016, 20:21
Etwa einen Zentimeter hinterm Kamm. Beim zweiten noch ein Stücken dahinter... hat bei beiden nicht gut geklappt.

Okina75
07.12.2016, 21:00
Bei manchen großkämmigen Tieren wärst Du damit schon im Nacken.
Am besten ist es, das Ohr als Bezugspunkt zu nehmen- auf Höhe der Ohren sitzt das Stammhirn, das muss man treffen. Entsprechend kann man direkt überhalb der Ohren ansetzen und dann noch 1- 2 cm mittig am Hinterkopf runter (je nach Größe des Tieres), dann trifft man. Das störende Kammblatt muss man dann ggfls. mit dem Gerät zur Seite schieben, dass man auch mittig sitzt.
Man kann auch seitlich des Kamms ansetzen, wenn der sehr groß ist, dann aber der Schädelrundung angepasst und nicht etwa mit weiterhin senkrecht gehaltenem Gerät- der Bolzen muss mitten ins Stammhirn, dann ist der Exitus sicher.

Mara1
07.12.2016, 21:11
Welches Gerät hast du, von Dick gibt es zwei. Hast du das stärkere?
Hört sich so an, als hättest du das Gerät zu weit hinten angesetzt.

https://www.google.hu/search?q=huhn+anatomie&client=firefox-b&tbm=isch&imgil=PEQtBe_pXE6j5M%253A%253BtuKaCfv7uHpuaM%253Bh ttp%25253A%25252F%25252Fwww.eier.de%25252FSeiten%2 5252FHuhn%25252Fhuhn_aufbau.htm&source=iu&pf=m&fir=PEQtBe_pXE6j5M%253A%252CtuKaCfv7uHpuaM%252C_&usg=__OtvWQUeJSRFWuoY5D4WbobnIv2U%3D&biw=1280&bih=890&ved=0ahUKEwitptDe7-LQAhWD1xoKHaDaCk0QyjcILg&ei=jGpIWK2wNYOva6C1q-gE#imgrc=PEQtBe_pXE6j5M%3A
Schau dir mal das Bild an, da sieht man wo das Gehirn sitzt. Wir haben beim letzten Mal auch das erste mal mit dem größeren Gerät von Dick betäubt. Wir haben uns an den Augen orientiert und das Gerät von oben so angesetzt, daß es von oben gesehen knapp hinter dem Auge getroffen hat. Das hat genau gepaßt. Die Kämme sind je nach Tier und Rasse zu unterschiedlich, nach denen kann man sich nicht richten.

@Okina,
das wäre auch meine Lieblingsmethode für die Betäubung, wenn ich mit so einer Waffe umgehen könnte, aber leider...

Schnickchen
07.12.2016, 21:39
Ich habe dieses Gerät.

https://www.amazon.de/ARNDT-Bet%C3%A4ubungsger%C3%A4t-Original-Kleintiere-Bolzenschu%C3%9Fapparat/dp/B00DYVXNXI/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8

Ich habe ja Monte Zeit gehabt, mich zu informieren, habe ebenfalls anatomische Bilder gesehen und mich im Forum durchgelesen. Die Bolzenschussmethode schien für mich die geeignetste zu sein. Ein Huhn hat kaum reagiert nach dem Schuss. Zweiter Schuss, aber WIEDER keine Reaktion, dann fielen ganz langsam die Augen zu aber richtig betäubt war es dennoch nicht. Oh mann, ich war fix und fertig. Da will man alles richtig machen. Die Hühner können kein besseres Leben haben und dann leidet das arme Tier doch, weil ich Murks mache. Das sollte so nicht sein!!!

Mara1
07.12.2016, 22:30
Wir haben das andere Gerät, aber daran dürfte es nicht liegen. Okina hat es oben beschrieben, wenn du hinter dem Kamm angesetzt hast bist du bei Hähnen mit großem Kamm zu weit hinten. Hast du keinen, der dir das zeigen kann oder dir beim nächsten mal hilft?

Schnickchen
07.12.2016, 22:49
Ich bin mit keinem bekannt, der mir das zeigen könnte. Muss ich mal rumhorchen. 4 Müssen noch weg und mich gruselt es...
Aber danke für eure Tips.
LG

Okina75
08.12.2016, 00:41
Sicher, Übung muss auch beim Schlachten erworben werden, das bleibt nicht aus. Immerhin haben Deine Tiere kein Zetermordio geschrieen und wollten nicht panisch fliehen, also war es doch SO falsch nicht- mache Dir da keine Vorwürfe, nobody is perfect!

Bei den nächsten Tieren wie gesagt direkt über dem Ohr ansetzen (mittig auf dem Schädel), und da Du ja nur große Hühner hast, vllt. anderthalb Zentimeter nach hinten, also Richtung Nacken gehen. Dabei immer mit der Auflagefläche des Schussgerätes am Schädel bleiben, so dass der Schuss quasi vertikal in den Schädel geht, und nicht gerade nach unten.
Folgst Du der Rundung des Schädels, kannst Du das Stammhirn quasi nicht verfehlen.

Eine Idee von mir noch: Kann man die Eindringtiefe des Bolzens justieren? Falls ja, kann es sein, dass der zu flach schießt? Wenn das der Fall ist, stelle eine größere Tiefe ein, dann war die Stelle womöglich schon gut, aber der Schuss nicht tief genug!

Nicht entmutigen lassen, Übung gehört wie bei allem dazu!

Schnickchen
08.12.2016, 10:05
Vielen Dank. OK, ich werde es nochmals probieren, auch wenn's mich graust.
Die Eindringtiefe des Bolzens kann ich nicht justieren, aber er steht bei nicht gespanntem Zustand, wie auf der Abbildung zu sehen ist, ja ein ganzes Stück heraus, müsste demnach eigentlich tief genug eindringen. Bei einem Huhn hatte ich allerdings den Eindruck, dass er GAR NICHT eingedrungen ist. Nun war ich aber auch selbst zu aufgebracht, um das genau zu untersuchen.
Das Gerät hat ein Loch in ein Marmeladenglasdeckel geschlagen, durch eine PET-Flasche ist es nicht gekommen, die hat es nur eingedrückt...

Okina75
08.12.2016, 12:27
Naja, PET- Flasche gibt ja nach, es sei denn sie ist noch nicht geöffnet- gäbe dann beim Probeschießen aber Sauerei ^^...
Die Eindringlöcher sieht man nicht zwingend, ich muss auch manches Mal suchen und fühle es dann ggfls. eher, als ich es sehe. Ist alles schon nicht so erbaulich, aber muss ja leider sein, und es ist immer besser, es selbst zu machen, als sie zu einem unpersönlichen Lohnschlachter zu bringen, der da mehr oder weniger nur seine zwei/ drei Euro pro Tier drin sieht...

Zur Not könntest Du vllt. noch ein paar (gekaufte) Walnüsse probeschießen, deren Schalenhärte dürfte in etwa einem Hühnerschädel gleichkommen (...wie sich das anhört *schauder*...). Gekaufte deshalb, weil ich bei meinen Walnüssen aus der Nikolaus- Socke festgestellt habe, dass die im Gegensatz zu heimischen eine weniger dicke, harte Schale haben (warum auch immer)...

Jette01
08.12.2016, 14:51
Puuuhhh durchgelesen....Ich halte seit September Hühner, bin damit groß geworden und habe früher mit meinem Opa geschlachtet. Durch Betäubung vor Ort, damit es den Weg zum Holzklotz nicht mitbekommt und Kopf ab. Da das schon länger her, aber ich kann mich noch gut erinnern. Da ich ein Huhn bei mir schon erlösen musste habe ich mir jemanden gesucht der es mit der Methode mit Knüppel betäuben und ausbluten macht. Total sauber und mein Huhn hat nicht gelitten, das war mir sehr wichtig weil es mein Lieblingshuhn war und ich ja auch neu lernen muß für die Zukunft. Was ich mich frage ist, warum verwerte ich das Huhn nicht(wenn es nicht gerade voller Medikamente steckt und ich kein Vegetarier bin). Mein Lieblingshuhn könnte ich vielleicht auch nicht essen, aber ich würde es jemanden geben der es tut. Weil somit ist es schon ein Huhn weniger was im Laden gekauft wird. Naja lenkt vielleicht auch von Thema ab. Meine Hühner sollen erstmal ein glückliches Leben haben, aber ich finde, wenn man sich Hühner zulegt muß man sich dann auch vorher damit beschäftigen wenn es darum geht das Tier zu erlösen. Das gehört genau dazu wie ich wissen muss was sie Fressen. LG

forstgarten
08.12.2016, 18:42
Kam heute Mittag auf Bayern 2, hier zum Nachhören:
Gefühle der Tiere - samt Thema Schlachten
http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-by/_AJS/_Ar69AFP571S/161208_1200_Tagesgespraech_Gefuehle-der-Tiere.mp3

Tomate
17.05.2018, 16:07
Da mich das Thema wohl die nächsten Tage betreffen wird,
habe ich mich mehr oder weniger durch den ganzen thread gekämpft.

Ich würde wohl die klassische Form mit dem "Bengel" wählen.

Was mir aber immer noch nicht, auch nicht nach Suchen und auch Finden von Bildern im net,
ganz klar ist, ist die Art wie ich das Huhn halte.

An den Beinen packen und die Flügel dazu heißt es dann. Auf Bildern sind dann immer nur so Minihuhns zu sehen.
Meine sind aber gut in der 3Kg-Klasse, die bekomme ich oft schon mit zwei Händen nicht gehändelt. Ich habe nun auch nicht Baurabeiterhände in XL

Hat vielleicht hier noch jemand einen Tipp?
Ganz toll wäre auch ein Foto oder gar Video.

Vinny
17.05.2018, 16:26
Mit Foto kann ich gerade nicht dienen.
Aber als Beschreibung :
Ich bin Rechtshänder. Ich klemme mir das huhn unter den rechten Arm, sodass ich quasi den Po sehe.
mit der linken Hand greife ich die ständer, recht weit oben Richtung federkleid.

Ich hocke mich dabei hin und lege das huhn dann auf meinem rechten Bein ab.
dann nehme ich aus dem linken und rechten Flügel je 2,3 schwungfedern mit in die linke Hand.
So gehalten zappelt ein huhn bei mir nicht mehr und ist total ruhig.

Lamero
28.08.2021, 18:33
Sanft?

Ich selber habe am eigenen Leibe beides hinter mir: Betäubung mit Äther/Chloroform und durch heftigen Schlag auf den Kopf (bei einem Unfall).
Äther: Qual!
Schlag: kurz und schmerzlos (bis zum Kopfschmerz nach'm Aufwachen, was ja beim Schlachttier nicht mehr passiert)

Hühner und anderes Geflügel kann man mit so einer Zange betäuben, die einen Dorn ins Gehirn drückt.

Finde ich sehr umständlich.

Bei mir bekommen die einen unerwarteten harten Schlag auf den Kopf (Dachlattenstück) und merken dann sofort nichts mehr, wie ich ja auch eigener Erfahrung weiß.

Dann auf den Hauklotz und Kopf ab, festhalten, ausbluten lassen.

Als ich das zum ersten Male gemacht habe, da habe ich mich auch etwas erschreckt, dass Kopf und Rumpf noch Bewegungen zeigten. Das sind aber nur die üblichen Nachzuckungen.

Kann man chloroformiert geschlachtete Hühner eigentlich noch essen?



Hallo Ihr Lieben, ich musste gestern ein Huhn kurzentschlossen töten, d.h. erlösen. Da ich es nur so kenne- in ein Handtuch wickeln, Hackklotz , Kopf mit einem Schlag ab habe ich es auch so gemacht. Mir ist noch immer schlecht, als Vegetarier würde ich nie töten um zu essen aber ich lasse Tiere auch nicht leiden. Nun lese ich hier, dass man es vorher betäuben muss. Meine Hühner sind zahm, sie hat ruhig im Handtuch gelegen, muss man wirklich vorher auf den Kopf haun? Ich verstehe das mit dem Betäuben aber gleich Kopf ab war Sekundensache und ich befürchte dass ich daneben hau wenn man mit Stock erst auf den Kopf haun soll. Hat das Huhn wirklich Schmerzen wenn es nicht betäubt wird??? Am schlimmsten fand ich dass sie noch eine Weile gezappelt hat

Sorteng
28.08.2021, 20:44
Der Gesetzgeber verlangt Betäubung, damit ist wenn man sich nicht strafbar machen will die Frage eigentlich geklärt.

Davon abgesehen wirst du wohl recht haben: https://m.thieme.de/viamedici/mein-studienort-muenster-1607/a/kopflos-exkurs-exekution-empathie-30540.htm

Das grausige Zeug am Anfang musst du nicht lesen, der Absatz "Anatomie und Neurophysiologie" ist der relevante, das dürfte auch für Vögel gelten.

Lamero
29.08.2021, 10:29
Der Gesetzgeber verlangt Betäubung, damit ist wenn man sich nicht strafbar machen will die Frage eigentlich geklärt.

Davon abgesehen wirst du wohl recht haben: https://m.thieme.de/viamedici/mein-studienort-muenster-1607/a/kopflos-exkurs-exekution-empathie-30540.htm

Das grausige Zeug am Anfang musst du nicht lesen, der Absatz "Anatomie und Neurophysiologie" ist der relevante, das dürfte auch für Vögel gelten.

Hallo Sorteng,
vielen Dank für die Antwort und den informativen Text. Dass Betäubung vorgeschrieben ist, hab ich verstanden. Nur für mein Gewissen- sie hat nicht gelitten nachdem der Kopf ab war? Ich habe auch schon mal eines einschläfern lassen müssen, das war m.M. nach viel stressiger für das Huhn als früh im dunklen von der Stange nehmen und in gewohnter Umgebung...

Hier wurde viel verschiedenes geschrieben zum Thema vernünftig schlachten, was ist letztendlich DIE Methode um das Tier sicher und vernünftig zu betäuben? Auf den Kopf haun ist es für mich nicht

Krähbert
29.08.2021, 11:09
Der Betäubungsschlag ist die schnellste und einfachste Methode. Ich glaube kaum, dass es dazu (umsetzbare) Alternativen gibt.

Sorteng
29.08.2021, 12:35
Der Text den ich zitiert habe sagt das Sie nach dem Kopf ab nicht gelitten hat, ja. Ich denke du kannst da ruhiges Gewissen haben.

Was die Betäubung angeht ist es meiner Meinung nach wie Krähbert sagt. Es gibt nichts schnelleres und sichereres als den Betäubungsschlag.

Dorintia
29.08.2021, 14:56
Für den Privatmensch: das Bolzenschussgerät.
Alternativ Äther? K.A. ich mein da gab es hier schon mal was dazu....
Okina macht was mit Luftdruckpistole?

Mara1
29.08.2021, 15:04
Der Text den ich zitiert habe sagt das Sie nach dem Kopf ab nicht gelitten hat, ja. Ich denke du kannst da ruhiges Gewissen haben.

Was die Betäubung angeht ist es meiner Meinung nach wie Krähbert sagt. Es gibt nichts schnelleres und sichereres als den Betäubungsschlag.


Wenn der Betäubungsschlag richtig sitzt. Das ist halt auch nicht immer der Fall.

Landleben
29.08.2021, 15:24
Der Gesetzgeber verlangt Betäubung, damit ist wenn man sich nicht strafbar machen will die Frage eigentlich geklärt.

Davon abgesehen wirst du wohl recht haben: https://m.thieme.de/viamedici/mein-studienort-muenster-1607/a/kopflos-exkurs-exekution-empathie-30540.htm

Das grausige Zeug am Anfang musst du nicht lesen, der Absatz "Anatomie und Neurophysiologie" ist der relevante, das dürfte auch für Vögel gelten.


Die Bewusstlosigkeit eines abgetrennten Kopfes hingegen ist bereits durch den Ausfall der lateralen Hemmung massiv und irreversibel. Bewusste oder höher verarbeitete Reaktionen eines abgetrennten Kopfes auf Zurufe sind nach Ablauf der 300 Millisekunden also zuverlässig auszuschließen.

300 Millisekunden sind nicht viel. Weniger Qual ist kaum vorstellbar. Oder?

https://www.google.com/search?client=opera&q=300+Millisekunden&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8

Kleinfastenrather
29.08.2021, 15:24
Was die Betäubung angeht ist es meiner Meinung nach wie Krähbert sagt. Es gibt nichts schnelleres und sichereres als den Betäubungsschlag.

Der Meinung bin ich auch.
Mit Bolzenschussgerät und Pistole ist die Chance es falsch zu machen glaube ich wesentlich höher. Für einzelne vielleicht nicht, grade für Anfänger denke ich schon.

LG Thorben

Mara1
29.08.2021, 15:33
300 Millisekunden sind nicht viel. Weniger Qual ist kaum vorstellbar. Oder?

https://www.google.com/search?client=opera&q=300+Millisekunden&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8

Dann frage ich mich allerdings, warum das "Kopf-ab" ohne Betäubung aus Tierschutzgründen verboten wurde.

Silmarien
29.08.2021, 15:43
Dann frage ich mich allerdings, warum das "Kopf-ab" ohne Betäubung aus Tierschutzgründen verboten wurde.

Ich finde diese Gesetzespassage nicht, mag die jemand verlinken?

Landleben
29.08.2021, 15:46
Dann frage ich mich allerdings, warum das "Kopf-ab" ohne Betäubung aus Tierschutzgründen verboten wurde.

Willkommen im Club.

Landleben
29.08.2021, 15:50
Ich finde diese Gesetzespassage nicht, mag die jemand verlinken?

(1) Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs zum Zweck des Schlachtens betäubt worden ist.
(2) Abweichend von Absatz 1 bedarf es keiner Betäubung, wenn
1.
sie bei Notschlachtungen nach den gegebenen Umständen nicht möglich ist,
2.
die zuständige Behörde eine Ausnahmegenehmigung für ein Schlachten ohne Betäubung (Schächten) erteilt hat; sie darf die Ausnahmegenehmigung nur insoweit erteilen, als es erforderlich ist, den Bedürfnissen von Angehörigen bestimmter Religionsgemeinschaften im Geltungsbereich dieses Gesetzes zu entsprechen, denen zwingende Vorschriften ihrer Religionsgemeinschaft das Schächten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen oder
3.
dies als Ausnahme durch Rechtsverordnung nach § 4b Nr. 3 bestimmt ist.

Silmarien
29.08.2021, 16:07
Danke, Landleben, stelle bitte noch den Link zur Quelle ein.

Sind diese Passagen aktuell?

https://www.juraforum.de/gesetze/tierschlv/12-betaeuben-schlachten-und-toeten

Daraus ein Zitat:

(4) Wer Geflügel im Wasserbecken mittels Elektrobetäubung betäubt, hat ein Tier, das im Wasserbecken nicht betäubt worden ist, unverzüglich von Hand zu betäuben oder zu töten. Im Rahmen der Bandschlachtung von Hühnern, Perlhühnern, Tauben und Wachteln kann, wenn die Betäubung am Band bei einzelnen Tieren nicht hinreichend wirksam war, auf eine weitere Betäubung verzichtet werden, soweit das Schlachten oder Töten durch schnelles und vollständiges Abtrennen des Kopfes erfolgt.

Landleben
29.08.2021, 16:08
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html

zfranky
29.08.2021, 16:30
Dann frage ich mich allerdings, warum das "Kopf-ab" ohne Betäubung aus Tierschutzgründen verboten wurde.

Also erstens ist die Aussage, die da getroffen wurde über die 300 Millisekunden erst einmal eine These unter vielen. Es wurden viele Experimente durchgeführt, wo durchaus noch starke neurale Aktivität über eine längere Zeit festgestellt wurde. Die Wissenschaft schwankt da m.E. alle ein paar Jahre hin und her. Zur Zeit tendiert man eher dazu, dass da keine lange Wahrnehmung trotz neuraler Aktivität für über 10 sec. mehr ist. Der nächste entsprechende Versuchsaufbau kann das aber eventuell auch schon wieder ändern. Neurale Aktivität in Grenzsituationen wird immer noch nicht komplett verstanden. Ich wäre da vorsichtig und würde mich persönlich wenn überhaupt nur unter tiefster Narkose köpfen lassen.

Zweitens ist es technisch sehr schwierig, ein Rind oder Pferd oder auch Schwein fachgerecht mit einem Schlag zu köpfen.
Für die Versuchstierkunde gibt es da spezielle Guillotinen für Ratten und Mäuse, aber selbst die müssen ab einem bestimmten Gewicht sediert werden.

Das Risiko eines Fehlschlages ist bei der Axtmethode einfach zu groß, so dass schwere und sehr schmerzhafte Traumata an Knochen und Weichteilgewege hervorgerufen werden. Deswegen auch bei Hühnern immer nur mit Betäubung.

Bei Schlachtung durch Durchtrennen der Halsgefäße oder durch Herzstoß gilt das sowieso.

Dass es immer noch religiös begründete Ausnahmen von der Betäubungspflicht gibt, treibt mir regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht.

Wenn man sich aber auch die Bilder aus unseren Schlachthöfen anschaut, dann bin ich der Meinung, hat das oftmals trotz Betäubung (wenn sie denn funktioniert) nicht viel mit Tierschutz und Respekt vor dem Tier zu tun.

Ich bin sehr froh, meine Hühner selber schlachten zu können. Das erspart ihnen einfach viel Stress und ggf. auch Leid.

Liebe Grüße

Frank

zfranky
29.08.2021, 16:32
Danke, Landleben, stelle bitte noch den Link zur Quelle ein.

Sind diese Passagen aktuell?

https://www.juraforum.de/gesetze/tierschlv/12-betaeuben-schlachten-und-toeten

Daraus ein Zitat:

(4) Wer Geflügel im Wasserbecken mittels Elektrobetäubung betäubt, hat ein Tier, das im Wasserbecken nicht betäubt worden ist, unverzüglich von Hand zu betäuben oder zu töten. Im Rahmen der Bandschlachtung von Hühnern, Perlhühnern, Tauben und Wachteln kann, wenn die Betäubung am Band bei einzelnen Tieren nicht hinreichend wirksam war, auf eine weitere Betäubung verzichtet werden, soweit das Schlachten oder Töten durch schnelles und vollständiges Abtrennen des Kopfes erfolgt.

Das dient ja nur dazu, die Schlachtindustrie trotz Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu entkriminalisieren. Man achte auf "Betäubung am Band"

Okina75
29.08.2021, 17:59
Ja, ich mache es mit Luftpistole.
Die CO²- Pistole war zu schwach für große/ alte Hühner mit ihren etwa 3 J, darum bin ich auf Knicklauf umgestiegen, die den freien Luftgewehren kaum nachsteht und satte bis zu 6,4 J liefert. Mit letzterer gehen auch Kaninchen 1a- sieht zwar martialisch aus, ist aber für mich besser händelbar als Bolzenschussgeräte. Man muss sich nur von dem Gedanken distanzieren, dass das ja eine Pistole und somit ein NoGo wäre. Praktisch gesehen schaltet sie das Bewusstsein des zu schlachtenden Tieres augenblicklich aus, exakt wie ein Bolzenschussgerät, und das ist, worauf es ankommt. Wie das Mittel dazu aussieht, ist für mich nebenrangig.
In jedem Fall sofort danach den Ohrscheibenstich, und innerhalb einer Minute ist es für das Tier überstanden. Zappeln tut es immer- will man das ausschalten, müsste man die Tiere mit Schrot schießen, so dass das Nervensystem in einem Sekundenbruchteil völlig überlastet zusammenbricht und damit den sofortigen, auch bewegungslosen Schocktod auslöst. Natürlich, keine Frage, geht das nicht (!), darum muss man sich bei den üblichen Methoden leider mit Geflatter abfinden. Oder die das Nervensystem ebenfalls augenblicklich zusammenbrechen lassende Strombetäubung anwenden- da zappelt dann auch nichts mehr. Für den Hausgebrauch auch eher unpraktikabel, darum muss man eben mit gewissen Sachen leider zurecht kommen.

Lamero
29.08.2021, 18:20
Wenn der Betäubungsschlag richtig sitzt. Das ist halt auch nicht immer der Fall.

Genau das ist mein Problem, nicht dass ich NICHT betäuben möchte sondern dass der Betäubungsschlag nicht sitzt und dann ist es echt mehr Quälerei als mit einem Schlag den Kopf abtrennen.
Ich hatte auch an Äther ect gedacht aber was ich dazu hier gelesen habe, ist das auch nicht sinnvoll

Vorausgesetzt man trifft richtig, reicht dann wirklich ein Schlag um das Huhn ausser Gefecht zu setzen? Ich bin irgendwie der Meinung lieber ein richtiger Schlag und Kopf ab als mehrmals.
Da ich das nur tue um ein krankes Tier zu erlösen ist es vielleicht auch noch etwas anders als Töten zur Fleischgewinnung
Wenn ich allerdings daran denke was in den Schlachtbetrieben passiert, da nutzt doch ganz ehrlich kein Gesetz, da ist null Achtung vor dem Lebewesen

Lamero
29.08.2021, 18:22
Ja, ich mache es mit Luftpistole.
Die CO²- Pistole war zu schwach für große/ alte Hühner mit ihren etwa 3 J, darum bin ich auf Knicklauf umgestiegen, die den freien Luftgewehren kaum nachsteht und satte bis zu 6,4 J liefert. Mit letzterer gehen auch Kaninchen 1a- sieht zwar martialisch aus, ist aber für mich besser händelbar als Bolzenschussgeräte. Man muss sich nur von dem Gedanken distanzieren, dass das ja eine Pistole und somit ein NoGo wäre. Praktisch gesehen schaltet sie das Bewusstsein des zu schlachtenden Tieres augenblicklich aus, exakt wie ein Bolzenschussgerät, und das ist, worauf es ankommt. Wie das Mittel dazu aussieht, ist für mich nebenrangig.
In jedem Fall sofort danach den Ohrscheibenstich, und innerhalb einer Minute ist es für das Tier überstanden. Zappeln tut es immer- will man das ausschalten, müsste man die Tiere mit Schrot schießen, so dass das Nervensystem in einem Sekundenbruchteil völlig überlastet zusammenbricht und damit den sofortigen, auch bewegungslosen Schocktod auslöst. Natürlich, keine Frage, geht das nicht (!), darum muss man sich bei den üblichen Methoden leider mit Geflatter abfinden. Oder die das Nervensystem ebenfalls augenblicklich zusammenbrechen lassende Strombetäubung anwenden- da zappelt dann auch nichts mehr. Für den Hausgebrauch auch eher unpraktikabel, darum muss man eben mit gewissen Sachen leider zurecht kommen.

Kannst du mir die null Ahnung von Waffen hat, genau erklären was für ein Modell man da verwendet? Ist die Betäubung damit hundert pro sicher? Muss Ohrscheibenstich sein oder das herkömmliche Kopf ab?

Landleben
29.08.2021, 18:25
Das dient ja nur dazu, die Schlachtindustrie trotz Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu entkriminalisieren. Man achte auf "Betäubung am Band"

Hätte man ja nicht gebraucht, wenn man das schnelle und vollständige Abtrennen des Geflügel - Kopfes nicht kriminalisiert hätte.

300 Millisekunden bis zur Gnade der Bewusstlosigkeit bzw. des Todes.

Okina75
29.08.2021, 18:58
Lamero: Kann man halten wie man möchte, mit dem Ohrscheibenstich oder Kopf ab.
Ich selbst finde den blutigen Stumpf, der da nach "Kopf ab" in der Gegend umher ragt, doch eher unschön. Bleibt er dran, zieht das Gewicht des Kopfes den Hals mit runter, so dass da nichts unschön ins Auge fällt. Der kommt dann ab, wenn ich den Hals abtrenne, was immer noch früh genug ist. Außerdem kann man ihn dann gezielt weit oben abtrennen und hat dann die ganzen Hälse für Hund oder so. Ist für mich einfach eine komplettere und sauberere Sache. Vielleicht ist das ja das französische Erbe in mir, wo man die Hühner in Gourmet- Geschäften auch komplett mit Hals und Kopf, nur eben ausgenommen und komplett gerupft, anbietet. Wir sind die kopflosen Hühnerleichen gewohnt, dort ist das, finde ich, ästhetischer gelöst. Vor allem, weil der Hals dann wie gesagt nicht als stumpfiger, blutiger Haken in die Gegend ragt, sondern gestreckt runterhängt. Viel angenehmer, auch wenn man dann noch sieht, was es mal für ein Tier war.
Könnte man ganz pingelig gesehen vllt. auch als Hygieneaspekt ansehen, weil der abgetrennte Kopf ja doch eine relativ große Wunde ins blanke Fleisch hinein hinterlässt, was Eintrittspforte für mancherlei sein könnte. Das erübrigt sich, wenn Kopf und Halshaut bis fast zuletzt dran bleiben.

Was die Betäubungsmittelwahl angeht, so habe ich eine Umarex Trevox. Ist für mich eine sicherere Sache als der Knüppel, weil man mit dem durchaus mal variabel zuschlägt und mitunter zweimal schlagen muss. Die Pistole knapp aufgesetzt trifft garantiert, und mit immer der gleichen berechenbaren Energie, bzw. dem immer gleichen Resultat. Zudem haben viele beim Knüppel Probleme mit großkämmigen Tieren, wo der Kamm oft genau auch über die Stelle geht, wo man hinhauen soll- auf den Hinterkopf. Mit der Lufte schiebt man den entweder etwas zur Seite, oder schießt gleich etwas seitlich auf der oberen Schädelrundung. Die Sache geht auch von da sicher ins Kleinhirn, was ja Ziel und Zweck auch eines Bolzenapparates ist. Sprich, man ist flexibler als mit einem Knüppel.

zfranky
29.08.2021, 19:34
300 Millisekunden bis zur Gnade der Bewusstlosigkeit bzw. des Todes.

Das ist ja kein allgemein anerkanntes Faktum.

https://www.researchgate.net/publication/47633071_Humane_issues_surrounding_decapitation_re considered

" Viewed in toto, the almost inescapable conclusion from these facts is that decapitation is a painful procedure and that conscious awareness may persist for up to 29 seconds in the disembodied heads. This comports poorly with the strict definition of euthanasia. "

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3029360/

" it seems safe to assume that in 3–4 seconds after decapitation the animal is unconscious, unable to perceive stress and pain. "

Landleben
29.08.2021, 20:01
Das ist ja kein allgemein anerkanntes Faktum.

https://www.researchgate.net/publication/47633071_Humane_issues_surrounding_decapitation_re considered

" Viewed in toto, the almost inescapable conclusion from these facts is that decapitation is a painful procedure and that conscious awareness may persist for up to 29 seconds in the disembodied heads. This comports poorly with the strict definition of euthanasia. "

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3029360/

" it seems safe to assume that in 3–4 seconds after decapitation the animal is unconscious, unable to perceive stress and pain. "

Deine Beispiele sind dann aber genauso wenig ein anerkanntes " Faktum " wie das von mir genannte. Der Punkt ist, wenn die Blutzufuhr zum Hirn unterbrochen wird, ist Nacht. Dazu braucht nicht mal der Kopf entfernt werden. Abdrücken der Schlagader reicht aus. Wenn nun aber der Kopf abgetrennt wird, ist der Blutkreislauf zum Hirn sofort unterbrochen. Da machen 300 Millisekunden wesentlich mehr Sinn als 3, 4 oder sogar 10 Sekunden. So eine lange Zeitspanne kann man einplanen, wenn vorher diverse Male auf den Kopf geschlagen wird. Nicht wenn der Kopf mit einem Hieb entfernt wird.

zfranky
29.08.2021, 20:21
Deine Beispiele sind dann aber genauso wenig ein anerkanntes " Faktum " wie das von mir genannte. Der Punkt ist, wenn die Blutzufuhr zum Hirn unterbrochen wird, ist Nacht. Dazu braucht nicht mal der Kopf entfernt werden.

Erst erkennst du an, dass dein überhaupt Punkt nicht bewiesen ist und dann behauptest du es trotzdem wieder als Fakt?

Hast du dir meine links überhaupt durchgelesen?

Landleben
29.08.2021, 20:34
Erst erkennst du an, dass dein überhaupt Punkt nicht bewiesen ist und dann behauptest du es trotzdem wieder als Fakt?

Hast du dir meine links überhaupt durchgelesen?

Ich habe nirgends etwas als Fakt beschrieben. Genaugenommen hast du den Begriff "Faktum" überhaupt erst eingebracht.

Ich habe lediglich erklärt, das wenn die Blutzufuhr zum Hirn unterbrochen wird, Bewusstlosigkeit eintritt. Das weiß eigentlich jeder, oder muss das noch wissenschaftlich belegt werden?

Was ich auch nicht verstehe und was mir in anderen Themen schon auffiel, warum werden bei Unstimmigkeiten eigentlich immer öfter englische Quellen verlinkt? Ich habe mit Englisch keine Probleme, aber gibt es bezüglich so einfacher Fragen keine deutschen Quellen?

zfranky
29.08.2021, 20:40
Ich habe nirgends etwas als Fakt beschrieben.

Aber sicher...



Ich habe lediglich erklärt, das wenn die Blutzufuhr zum Hirn unterbrochen wird, Bewusstlosigkeit eintritt. Das weiß eigentlich jeder, oder muss das noch wissenschaftlich belegt werden?

Ja, die Frage ist aber wie schnell und vor allem ab wann keine Schmerzwahrnehmung mehr stattfinden kann.



Was ich auch nicht verstehe und was mir in anderen Themen schon auffiel, warum werden bei Unstimmigkeiten eigentlich immer öfter englische Quellen verlinkt? Ich habe mit Englisch keine Probleme, aber gibt es bezüglich so einfacher Fragen keine deutschen Quellen?

Erstens ist das keine einfache Frage (offensichtlich entgeht dir völlig die Komplexität dieser Problematik)
und zweitens ist Englisch die weltweite Wissenschaftssprache, in der weltweit veröffentlich wird.

Landleben
29.08.2021, 21:04
Die Frage ist wie schnell nach einer Enthauptung der Blutkreislauf zum Hirn unterbrochen ist. Die Blutzufuhr ist logischer Weise schlagartig unterbrochen, da alle Zuleitungen gekappt sind. Kein Blutdruck im Gehirn = Bewusstlos. Da muss die Wissenschaft nicht bemüht werden. Aber wenn, dann gibt es auch für alle verständliche, deutsche Berichte.


«Bewusste oder höher verarbeitete Reaktionen eines abgetrennten Kopfes auf Zurufe sind nach Ablauf von 300 Millisekunden zuverlässig auszuschließen.»

https://www.20min.ch/story/als-die-guillotine-zum-letzten-mal-fiel-668280040264

zfranky
29.08.2021, 21:08
Die einen sagen so, die anderen so...

Landleben
29.08.2021, 21:21
Noch nie davon gehört, das bei einem Kreislaufzusammenbruch immer Bewusstlosigkeit eintritt?

Silmarien
29.08.2021, 21:54
Ich kann die Schwierigkeit, eine unumstößliche Aussage hinsichtlich der Wahrnehmung nach Abtrennung des Kopfes festzulegen, nachvollziehen. Allerdings kann dann auch keine gemacht werden, die sich auf die Wahrnehmung nach einem harten Schlag auf den Hinterkopf bezieht.

maethy
29.08.2021, 22:00
Wird jetzt ein und dasselbe Thema mit ein und derselben Argumentation und sogar Zitaten in zwei parallel laufenden Threads verhackstückt?