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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann ist Geflügel zu groß für einen Marder?



pet75
13.07.2016, 07:36
Ab wann ist einem ausgewachsenen Marder Geflügel als Beute zu groß?
Ab 4 kg, ab Emdener Gans, ab Pute?

Sorteng
13.07.2016, 12:38
Dem 0815 Steinmarder sind an sich schon braune Legehybriden zu groß. Das Beuteschema umfasst im Normalfall deutlich kleinere Tiere als Hühner. Das ist auch der Grund warum Marderangriffe auf Hühner verhältnismäßig selten sind. Die meisten Steinmarder gehen einfach nicht auf Hühner.

julia.h
13.07.2016, 12:44
Mir hat nachts mal ein Tier eine 3kg Marans Henne aus dem Stall geholt. Ist mir erst später aufgefallen, als ich die Federn gefunden habe. Hatte wohl das Fenster noch auf Kipp.
Tippe auf Marder, weil eben nur eine Henne ohne Blutspuren etc geholt wurde. Ein Fuchs hätte sicher mehr Hühner gekillt.

***altsteirer***
13.07.2016, 12:48
Zu groß zum davon tragen heißt nicht zu groß zum Töten.
Eine Legehenne ist sicherlich, gerade in Dunkeln, auch für einen 0815 Marder kein Problem. Auch wenn er (der Marder) sich großteils sicherlich anders ernährt tröstet das den Hühnerhalter am nächsten Morgen wohl nur wenig.

Eine genaue Grenze bzgl. der Größe zu ziehen scheint in meinen Augen unmöglich. Zu individuell sind die Verhaltensmuster von Wildtieren, zu oft strafen sie die Lehrbücher Lügen.
Aber ein Marder auf einer Gans wäre schon seehr ungewöhnlich ;)

Liebe Grüße, Markus

***altsteirer***
13.07.2016, 12:54
Mir hat nachts mal ein Tier eine 3kg Marans Henne aus dem Stall geholt. Ist mir erst später aufgefallen, als ich die Federn gefunden habe. Hatte wohl das Fenster noch auf Kipp.
Tippe auf Marder, weil eben nur eine Henne ohne Blutspuren etc geholt wurde. Ein Fuchs hätte sicher mehr Hühner gekillt.

Ein 3 kg "Apport" durch ein gekipptes Fenster in ensprechender Höhe halte ich für einen Marder schon für beinahe ausgeschlossen. Insbesondere der Marder ist auch dafür bekannt im Stall alles umzubringen, was flattert.
Für gewöhnlich ist es gerade der Fuchs, der sich eines schnappt und davonträgt. Allerdings kommt er dann gerne wieder.

Liebe Grüße,

Markus

conny
13.07.2016, 14:13
Marder sind auch Kulturfolger, nisten sich gerne auf Böden ein. In unserer Gegend finden es Marder anscheinend ganz besonders lebenswert. Und Hühner scheinen die Leibspeise geworden zu sein. Köpfe ab, Innereien heraus gefressen und alles was flattert wird getötet. Und das nicht nur Abends und im Dunkeln, ganz frech auch tagsüber. Und wenn der Marder mal nicht da war, dann kommt der Fuchs, steht dir auf dem Hof gegenüber und guckt dich mit Huhn im Maul noch ganz frech an. Ich hatte das Gefühl, dass er dabei gegrinst hat.

LG Conny

FoghornLeghorn
14.07.2016, 01:00
Ausgewachsene Gänse sind vor dem Marder sicher. Jedenfalls leben meine Gänse frei, ohne abends in den Stall gesperrt zu werden und ihnen ist noch nie etwas passiert.
Ich glaube aber auch, dass Gänse im Dunklen besser sehen können als Hühner und sie sind natürlich auch viel wehrhafter.
Aber ein Huhn, auch ein großes Huhn ist im Dunklen eine leichte Beute für einen Marder.

Sabine

HellaWahnsinn
14.07.2016, 02:41
Sabine, Deine Gänse leben frei ohne Stall?

Du bist mutig!

Mir hat der Fuchs nen Toulouser Ganter geholt.

Nen Marder hätte das natürlich nicht geschafft! :cool:

Stine
14.07.2016, 11:32
Füchse holen Ganter? Ich lerne hier nie aus... Mein Großvater hatte früher einen Hof, bevor er alt/krank/totkrank wurde und hat immer gern berichtet. Er sagte immer, ein Ganter auf dem Hof sei ein verdammt guter Schutz gegen Füchse. Besser als jeder Wachhund. Halt mich für naiv, ich habe ernsthaft übrlegt, mir im nächsten Jahr ein paar Gänse freilaufend anzuschaffen, damit sie patroullieren gehen :-X

Sorteng
14.07.2016, 16:50
Zu groß zum davon tragen heißt nicht zu groß zum Töten.
Eine Legehenne ist sicherlich, gerade in Dunkeln, auch für einen 0815 Marder kein Problem. Auch wenn er (der Marder) sich großteils sicherlich anders ernährt tröstet das den Hühnerhalter am nächsten Morgen wohl nur wenig.

Vom nicht töten können hat auch keiner geredet. Das es Steinmardern nicht schwer fällt Hühner im Stall zu töten ist wohl oft genug bewiesen worden. Die Sache ist die das Steinmarder eben Kulturfolger sind und das es in Deutschland wohl keinen Hühnerhalter gibt dessen Tiere nicht im Jagdrevier eines Steinmarders leben. Des weiteren kommen Steinmarder auch nicht erst in tiefster Nacht raus wenn auch der letzte Hühnerstall geschlossen ist. Wenn jeder Steinmarder scharf auf Huhn wäre dann hätten wir Hühnerhalter ganz andere Probleme als jetzt. Zum Glück sind Sie es nicht denn wie ich gesagt habe gehen die meisten Steinmarder eben nicht auf Hühner.
Hat man dann ein Tier vor Ort das positive Erfahrungen mit der Hühnerjagd gemacht hat dann ist das eine hässliche Sache.

Und trösten will ich niemanden. Im Gegenteil. Meine Aussage ist das der dessen Hühner von Steinmardern angegriffen werden ganz besonders Pech gehabt hat.

Okina75
14.07.2016, 17:35
Stine:
Wenn es ein erfahrener Fuchs ist, taugt der stärkste Ganter nix- der tanzt so lange um den Ganter rum, bis der mal 'nen Fehler macht, zack, hat er ihn am Hals, ein herzhafter Biss und es ist Ende Gelände- klappt sogar bei Schwänen...


Hat man dann ein Tier vor Ort das positive Erfahrungen mit der Hühnerjagd gemacht hat dann ist das eine hässliche Sache.
Die Sache wäre nur solange hässlich, bis er mir vor's Rohr läuft...
Als kleines Raubwild darf ich als Privatmann den auf meinem Grund (!) töten und sogar behalten, wenn ich Lust habe (Pelz). Ebenso wie Wildkarnickel, Fuchs, Marderhund und Waschbär.

***altsteirer***
14.07.2016, 21:05
Wenn jeder Steinmarder scharf auf Huhn wäre...

Davon hat auch keiner geredet.

Aber das hier:
Dem 0815 Steinmarder sind an sich schon braune Legehybriden zu groß als Antwort auf die Frage des TE ist schlicht falsch.
Die Frage war nicht: "Wie oft werden Hühner von Mardern gefressen?"

Redcap
14.07.2016, 22:19
Für einen Marder ist kein Geflügel zu groß - um es mit Halsbiss zu töten.
http://rabbittalk.com/what-killed-my-goose-graphic-t23570.html
https://www.youtube.com/watch?v=h1QxiPuAW7E
Selbst Ratten können zum Geflügel-Killer werden ...

Stine
14.07.2016, 22:55
Stine:
Wenn es ein erfahrener Fuchs ist, taugt der stärkste Ganter nix- der tanzt so lange um den Ganter rum, bis der mal 'nen Fehler macht, zack, hat er ihn am Hals, ein herzhafter Biss und es ist Ende Gelände- klappt sogar bei Schwänen...


Wie ernüchternd. Mal von Nahrungszwecken abgesehen, bringt es mir unter Umständen also gar nichts, mir Gänse anzuschaffen :(

pet75
14.07.2016, 23:06
Ab Nandu solltest Du keine Probleme haben. Da hat dann selbst der Fuchs Respekt, wenn ich das hier alles so lese ;)

Okina75
14.07.2016, 23:44
Ja, Nandus sollten gehen :D!

Stine: Och doch, von Gänsen hat man noch mehr als nur kulinarische Freuden. Sie bereichern (zumindest manchen) seelisch ungemein, sind in manchem Hunden ebenbürtig oder überlegen (sind die besten Hunde für Leute, die keine Hunde haben wollen ^^), und taugen als Alarmanlagen dennoch, vor allem Höckergänse mit ihrer schrillen, dissonanten Trompete.
Und falls Du einen garstigen Ganter hast und die Füchse mangels Erfahrung keine Peilung vom Umgang mit Großwild, könnte der dennoch ein bisschen was bewirken- zumindest tagsüber.

Bettina99
15.07.2016, 08:01
meine freundin hatte früher mal völlig illegal einen steinmarderbaby welches aus dem nest gefallen war mitgenommen, gezähmt und in einem gehege großgezogen. der ist bei denen auch im haus rumgelaufen. der kann garantiert ein großes huhn töten. ggf. sogar ne Gans, der war wirklich groß und schwer und hatte ganz schön große zähne (zum glück hat er uns nie gebissen).
also unsere katze: völlig harmlos dagegen. würd ich mit einem kleinen hund vergleichen, aber vieeel weniger, der ist an den decken rumgeklettert, also ungemein biegsam wie eine schlange fast.

Stine
15.07.2016, 11:45
@ Okina: Naaaa, das muss ich mir noch ganz stark überlegen. Mein Vater möchte ja gern welche haben (der zieht hier mit Mutti bei Renteneintritt mit ein), aber ich wurde als kleines Kind mal von einem Ganter von Opa angefallen, der seine Dame beim Brüten beschützt hat. Die Viecher sind ja nun wirklich nicht ohne - und ich bin absolut sicher, dass mein Hund bei so einem den kürzeren ziehen würde. Ich glaube fast, dass das MIT Hund eher ein Problem werden würde...

@ Pet75: Du wirst lachen: Hier in der Nähe im Holmer Wald gibt es freilaufende Nandus. Die sind vor Jahren einmal ausgebrochen und wurden nicht weiter beachtet, weil sie ja hier nicht überleben könnten. Weit gefehlt! Es gibt eine stabile Population, die sich bester Gesundheit erfreut. Wenn man über den Felder spazieren geht, sieht man sie oft von weitem in kleinen Grüppchen. Vielleicht gehe ich mal in den Wald und grabe mir ein paar Eier aus :D

Widdy
07.09.2016, 12:15
Habe gespannt Eure Infos hier gelesen und würde gern hier mein Wissensstand anfügen:
-Bei unserem Nachbarn hat ein Marder nachts im Stall alles Geflügel totgebissen inkl. Ganter. :-X (Bewiesenermassen, Marder war noch drin im Stall; der kam durch irgendein kleines Loch rein in den Stall).
-Ein anderer Nachbar hat sich auch vorübergehend (für'n Kochtopf) 2 Gänse zugelegt,
und "halt vergessen" sie nachts einzustallen. :cluebat. Sein abendliches Bierchen mit anschliessendem Nickerchen war anscheinend wichtiger.
Wenige Tage später hat mein Mann per Zufall im Wald die Federn gefunden.
Wenn ich das gemerkt hätte, hätte ich die 2 natürlich in den Stall getan, doch wir haben kein Sichtkontakt zu irgendwelchen Nachbarsställen.
-Sabine, ich finde auch, dass Du mutig bist mit Deinen Gänsen. Darf ich fragen, wie alt sie sind?

Ich müsste nicht einmal nur annähernd die Dämmerung verpassen. Die Nacht würde hier niemand überleben.

Grüessli
Widdy

FoghornLeghorn
08.09.2016, 01:52
Hi Widdy,

meine Gänse sind 2,5 und 1,5 Jahre alt.
Es sind momentan noch 6 Tiere. Wenn ich sie abends nicht in den Stall bekomme lasse ich sie schon mal draußen. Da ich nachts im Garten ein Paar Lampen brennen habe, suchen sich die Gänse eine beleuchtete Stelle und übernachten dann dort. Das ging bislang immer gut. Manchmal höre ich sie nachts Krach machen.
Leider kommt das bei den Nachbarn nicht so gut an. Kann ich ja verstehen. Daher sperre ich sie jetzt nachts meistens ein.
Wenn Gänse in der Nacht etwas Licht haben, können sie sich besser gegen Feinde verteidigen. In meiner Nähe hatte ein Landwirt mal eine ganze Wiese voller Gänse die auch nachts draussen blieben. Zu meinem damaligen Erstaunen beleuchtete er diese Wiese für die Gänse im Dunkeln. Ich glaube, dass dadurch die Verluste wegen Raubtieren ziemlich gering waren, bzw. gegen null gingen.

LG
Sabine

Widdy
08.09.2016, 23:14
Hallo Sabine,

poah, in staune :unsicher; dennoch – ich würde kein Auge zutun – wenn meine Hübschen nachts alleine draussen wären.
Ich könnte das niiie! (habe auch schon draussen Wache geschoben, wenn Federfreund/in nach Feind-Angriff bei Tag zu lange auf Tauchstation ging).

Gehst Du denn auch raus, um nachzusehen, wenn sie die Sirenen anstellen?
Und sind sie auch manchmal im Winter nachts draussen?

Ich drück Dir auf jeden Fall beide Daumen, dass das weiterhin gut geht und es hoffentlich zu keinem Trauerspiel wird.
Du schreibst „momentan noch 6 Tiere“ – ist schon mal etwas passiert?

Grüessli
Widdy

FoghornLeghorn
08.09.2016, 23:34
Hallo Widdy,

es sind noch 6 Tiere weil ich schon zwei geschlachtet habe.
Ich habe meine Gänse als Bio-Rasenmäher und als Braten. Sie sind nicht zahm und nicht menschenbezogen.
Nein, ich gehe nicht raus wenn ich sie Krach machen höre.
Letzten Winter waren sie manchmal nachts auch draußen. Es war aber auch kein wirklicher Winter mit Kälte. Schnee gab es hier gar keinen. Kälte macht Gänsen nichts aus. Sie ziehen ihre Füße ins Gefieder und sitzen auf ihrem wärmenden Bauchgefieder.
Ich habe ja einen Stall für die Tiere, aber manchmal wollen sie einfach nicht rein. Dann lasse ich sie draußen, wohl wissend, dass es nicht ganz ungefährlich für sie ist. Meine Hühner sperre ich gewissenhaft jeden Abend ein. bzw. da brauche ich nur den Stall zu schliessen. Im Gegensatz zu den Gänsen sind die Hühner ja abends im Stall.
Danke für`s Daumen drücken. Ich möchte ja auch nicht, dass die Gänse von einem Räuber getötet werden, aber manchmal sind sie so sturköpfig und wollen nicht in den sicheren Stall.

LG
Sabine

Widdy
09.09.2016, 09:04
Hallo Sabine,

dann sind wir zwei wohl etwas unterschiedlich gestrickt und halten unsere Tiere nicht aus den gleichen Gründen.

Du hältst sie als Nutztiere, ich als Federfreunde und bin zugleich seit Urzeiten überzeugte Vegetarierin.

Viele Grüsse
Widdy

Bohus-Dal
09.09.2016, 09:44
Wieso reden hier alle von Steinmardern? :unsicher Ich hätte gedacht, es geht um Baummarder. Die sind keine Kulturfolger und, dachte ich, die größere Gefahr für Geflügel.

Okina75
09.09.2016, 13:04
Ich schätze, das kommt drauf an, wo und wie man wohnt...
Auf einem Einsiedlerhof mitten in der Pampa kann sicher auch der Baummarder gefährlich werden- in Siedlungen hast Du aber eher mal mit dem Steini Pech, wenn der nicht gerade in Deiner unmittelbaren Nähe haust.