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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traubenkirsche



NordseeFeder
22.08.2016, 07:59
Ich habe neben dem Auslauf Traubenkirschen stehen, die habe ich erstmal beschnitten. Nachbars Pferde sind daran angeblich gestorben.
Nun habe ich hier gelesen, dass sie für den Hühnerauslauf ok sind?!

"Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Das Fruchtfleisch ist ungiftig, allerdings enthalten die Samen Blausäureglycoside (u. a. Amygdalin), die beim Zerbeissen eventuell zu Vergiftungen"

Nun bin ich unsicher ob die Beeren tatsächlich unbedenklich für Hühner und Küken sind.

Stefanie
22.08.2016, 08:04
Alle Kirschkerne enthalten in geringem Maße Blausäure. Bei Schattenmorellen hättest Du ja auch keine Angst, sie den Hühnern zu geben. Hühner sind ja keine Kernbeißer .......... ;)
Nein, keine Sorge, lass' Deine Hühner ruhig an die Traubenkirschen.

fradyc
22.08.2016, 10:52
Hühner sind ja keine Kernbeißer .......... ;)

... Hühner haben aber Kaumägen!

Und Traubenkirschen sind Rosengewächse,
"Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Samen und die Rinde" ...

Aber, die Dosis macht das Gift.
Hühner lernen schnell, wieviel sie wovon fressen können.

Stefanie
22.08.2016, 10:57
... Hühner haben aber Kaumägen!

Ja, schon klar - aber wie ich schon sagte: sie fressen auch Süßkirschen, und es passiert nichts. Deren Kerne enthalten ebenfalls ein Blausäureglykosid.


Und Traubenkirschen sind Rosengewächse,
"Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Samen und die Rinde" ...

Was willst Du damit sagen? Dass bei Rosengewächsen alle Pflanzenteile giftig sind? Das ist nicht richtig.

Tininini
22.08.2016, 11:09
Ich habe meine beobachtet wie sie die Sauerkirschen gefressen haben.
Da wird so lange dran rumgepickt und geschüttelt, bis das Fruchtfleisch vom Kern ab ist. Der Kern selber bleibt liegen.
Ich weiß nun aber nicht, ob andere Hühner Kirschen komplett fressen.

fradyc
22.08.2016, 11:48
Ja, schon klar - aber wie ich schon sagte: sie fressen auch Süßkirschen, und es passiert nichts. Deren Kerne enthalten ebenfalls ein Blausäureglykosid.



Was willst Du damit sagen? Dass bei Rosengewächsen alle Pflanzenteile giftig sind? Das ist nicht richtig.

Ich will sagen, dass Traubenkirschen giftig und keine Kirschen sind.
Was gibt´s da nicht zu verstehen?

Edith meint: Wasserhähne krähen nicht ...

LieberDraussen
22.08.2016, 11:55
Bei uns stehen am Rand des Auslaufs auch Traubenkirschen. Manchmal fallen ganze Schwärme von Staren darüber her und die herunter gefallenen werden auch von den Hühnern gefressen. Bisher konnte ich noch nix negatives dabei feststellen.

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melachi
22.08.2016, 12:10
Also die Beeren und kleinteiliges Steinobst wurden von den Pflanzen dazu entwickelt, von Vögeln gefressen und verbreitet zu werden. Die Passage durch den Vogelmagen ist eingeplant, der Same soll hinten intakt und keimfähig wieder rauskommen, während das keimhemmende Fruchtfleisch sauber entfernt wurde. Ein nettes Düngerhäufchen ist im Service inbegriffen. Und da so ein Vogel möglichst nicht nur einen Kirschkern in seinem Leben verbreiten soll, sondern viele, hat die Ko-Evolution zwischen Kirsche und Vogel in den letzten paar Millionen Jahren Kollateralschäden durch Vergiftung weitgehend ausgemerzt ;)

Carsten_
22.08.2016, 12:24
Also die Beeren und kleinteiliges Steinobst wurden von den Pflanzen dazu entwickelt, von Vögeln gefressen und verbreitet zu werden. Die Passage durch den Vogelmagen ist eingeplant, der Same soll hinten intakt und keimfähig wieder rauskommen, während das keimhemmende Fruchtfleisch sauber entfernt wurde. *wahhh* :ahhh
Es gibt doch einen Schöpfer, der alles nach einem großen Plan kreiert hat? ;-)

Stefanie
22.08.2016, 12:25
Und Traubenkirschen sind Rosengewächse,
"Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Samen und die Rinde" ...



Ich will sagen, dass Traubenkirschen giftig und keine Kirschen sind.
Was gibt´s da nicht zu verstehen?


Aha. Mit ersterem Zitat wolltest Du also zweites Zitat sagen. Nun ja.

Traubenkirschen sind Rosengewächse. Und Kirschen sind übrigens auch Rosengewächse. Traubenkirschen gehören zur Gattung Prunus, und Süßkirschen gehören zur Gattung Prunus.

Vor diesem Hintergrund sind deine beiden Aussagen nicht sehr verständlich.

melachi
22.08.2016, 14:47
*wahhh* :ahhh
Es gibt doch einen Schöpfer, der alles nach einem großen Plan kreiert hat? ;-)

hehe... :neee:

Pläne sind das beste Beispiel, wie Evolution funktioniert. Denn sie entwickeln sich über die Zeit immer weiter, jede Generation fügt etwas neues hinzu. Man kann für jeden Plan einen langen Stammbaum malen. Für einen großen Plan gibt es keinen einzelnen 'Schöpfer'. Deshalb stelle ich auch in der Biologie keinen Zusammenhang zwischen 'Plan' und 'Schöpfer' her ;)

edit: ich streich den Satz mal besser...

NordseeFeder
23.08.2016, 03:48
Die Traubenkirsche ist aber ein Neophyt...

Nun weiß ich noch immer nicht ob die Pflanze meinen Tieren Probleme bereiten kann.

-/-
Weiß jemand wie es mit Kirschlorbeer steht?

Nöle
23.08.2016, 05:24
Bei uns ist die Traubenkirsche sehr häufig und 4 davon stehen im Hühnergehege.
Viel fällt zwar nicht für die Hühner ab, da die Wildvögel sie schon ernten, während die Beeren noch am Baum hängen,
aber es hat sich noch kein Huhn damit vergiftet.
Der Kot sagt eindeutig: Die Kerne gehen unverdaut durch.
Also kein Grund zur Panik. Nur der Kern kann gefährlich werden, wenn er zerkleinert und verdaut wird.
Das Fruchtfleisch selbst ist essbar und vitaminreich.
Ich mache daraus gelegentlich chutneys oder Gelee.
Auch roh esse ich die Dinger, aber dann müssen sie vollreif sein sonst sind sie zu sauer.
Man sollte natürlich wie bei normalen Kirschen den Stein wieder ausspucken, aber wenn man man ein paar davon verschluckt, passiert beim Erwachsenen ebenfalls nichts. Eben wie bei Kirschen, der Stein kommt wieder raus.

Mein Kirschlorbeer trägt kaum, aber die wenigen Beeren haben auch nicht geschadet.
Ich denke, die Mädels wissen instinktiv, was und wieviel sie fressen dürfen.

LG,
Nöle

Stefanie
23.08.2016, 07:45
Die Traubenkirsche ist aber ein Neophyt...

Nun weiß ich noch immer nicht ob die Pflanze meinen Tieren Probleme bereiten kann.

-/-
Weiß jemand wie es mit Kirschlorbeer steht?


Vorsicht - nicht alles über einen Kamm scheren. Die Gewöhnliche Traubenkirsche, Prunus padus, ist einheimisch und kein Neophyt. Es gibt eine amerikanische Art der Traubenkirsche, Prunus serotina, die bei uns ein Neophyt ist.

Das ist aber ja gar nicht relevant - wenn Du danach gehst, sind auch Hühner bei uns nicht heimisch.

Das alles ändert nichts daran, dass Hühner Kirschen (also auch Traubenkirschen) fressen dürfen und auch vertragen.

Bei Kirschlorbeer sind die Blätter und auch die Kerne giftig, das Fruchtfleisch aber so gut wie nicht. Die Kerne müssten zermahlen werden, damit das Gift frei wird. Wenn die Hühner also die Früchte fressen und die Kerne kommen unverdaut wieder heraus, dann kann ihnen nichts passieren. Pferde vergiften sich übel mit Kirschlorbeer - weil sie Blätter und Früchte fressen und komplett zerkauen. Auch ein Mensch müsste die Kerne zerkauen, um sich an den Früchten zu vergiften. Das Fruchtfleisch ist nahezu ungiftig.