ich bin ja sonst ein friedliebender Mensch aber bei sowas krieg ich sowas von nem Hass - und da lasse ich auch keine Ausrede gelten
ich bin ja sonst ein friedliebender Mensch aber bei sowas krieg ich sowas von nem Hass - und da lasse ich auch keine Ausrede gelten
8,30 ZSeidi,USSilkie&Showgirl www.unsere-kleine-seidifarm.de
1,9 Sumatra,EasterEgger,Araucana,AppSpitzhaube,
Lachs und 1,3 wunderschöne Yokohama
Ich war so frei und habe mal ein paar Bekannten die selber Hähnchenmast betreiben dieses Video gezeigt. Einhelliges Feedback, was die gezeigten Personen machen geht gar nicht (auch vom Gesetz her) und ist nicht repräsentativ für die Branche.
Da kommt man leider kaum drumrum, wenn es wirtschaftlich bleiben soll. Alles andere ist Hobbyhaltung die sich erlauben kann Verluste zu machen, ist ja ein Hobby...Zitat von sil
Geändert von Rohana (04.03.2023 um 14:53 Uhr)
Nee, finde ich nicht. Da wird mal wieder zur Selbstberuhigung dilettantisch herumbanalisiert. Schon klar - auch in der Natur gibt es Leid und Missbildungen. Aber da gehört das nicht zum Standard, und es gibt ganz gewiss keine Auslese, so fett zu werden, dass man nur noch rumliegen kann. Es dürften Einzelfälle sein und wirklich ein Unfall und nicht das Ergebnis einer jahrelangen Zucht. Vögel, die sich in Großkolonien zusammenfinden, gehören zudem einer anderen Spezies an als unsere Haushühner und sind darauf programmiert. Wie würde es dir denn gefallen, in einer überfüllten Bahnhofshalle zu leben? Menschen treten doch auch in großen Massen auf, da dürfte das doch für dich kein Problem sein?
Viele hier kaufen ihre Hühner eben nicht erwachsen, das sollte doch beim Lesen aufgefallen sein!? Ich habe zu jedem meiner handaufgezogenen Hühner ein inniges Verhältnis und würde nie auf die Idee kommen, sie mit einem Schlagstock durch`s Gehege zu hetzen, wenn mal was wäre. Ehrlich gesagt finde ich deine Äußerung dazu ziemlich peinlich.
Eines ist mal klar, nämlich dass es keine adäquate und professionelle Methode ist, ein Tier dadurch zu "erlösen", dass man drauftritt. Ich wüsste auch nicht, wo man das lernt? Jedenfalls nicht im Veterinärstudium, auch nicht in der Jagdausbildung und ich schätze, auch nicht in einem Schlachtkurs als Sachkundenachweis.
Nur weil diese Methode mehr oder weniger gut funktioniert, wird es dadurch nicht legitim und nicht weniger Tierquälerei. Man erwürgt ja auch kein angefahrenes Reh, nur weil das theoretisch auch ginge...
Faktisch wird hier im Thread ein wichtiger Punkt vergessen, nämlich dass der Durchschnittsmensch offensichtlich an seine geschmacklichen Gewohnheiten gebunden ist. Ich sehe das permanent an meinen Eltern: Die könnten endlos Wildfleisch von mir bekommen, aber es wird aus reiner Sturheit abgelehnt, ohne es jemals probiert zu haben und das billige Fleisch aus der Massentierhaltung im Discounter wird dauernd gekauft. Denn das schmeckt schon mal nach nichts außer den Gewürzen und Geschmacksverstärkern, die Industrie hat da erfolgreich antrainiert, was Mensch essen soll.
Liebste Begründung ansonsten: Man sieht ja nicht, dass es ein Tier war.
Ohne Worte!
Es war mir klar, dass meine Aussagen auf nicht viel Gegenliebe stoßen würden und ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich persönlich meine eigenen Hühner nicht sehr anständig behandeln würde.
Ich sehe mich hier eher als Advocatus Diaboli, denn wie schon mehrfach angemerkt ist der zitierte Filmbeitrag tendenziös. Die gezeigten Fakten könnten auch weniger anklagend interpretiert werden.
Besonders fällt mir auf, dass Hühner in diesem Forum in bester Absicht gerne als Beziehungstiere mit menschlichen Maßstäben und Ansprüchen gesehen werden, deren möglichste Erfüllung moralische Pflicht ist.
Man kann aber auch anders draufschauen und sieht dann einfach selbständige Hühner-Persönlichkeiten mit einer ganz eigenen Vorstellungs- und Erlebenswelt, die sich ehrlich gesagt einen Scheiß um unsere Projektionen kümmern.
Ob ich gerne in einer überfüllten Bahnhofshalle leben würde kann sich ein Huhn genauso wenig vorstellen wie ich mir vorstellen kann, warum es dem Huhn nichts ausmacht ins Futter zu kacken und der besten Freundin bei lebendigen Leib den blutigen Po auszuhacken.
Die Anerkennung der Tierrechte in den vergangenen 2000 Jahren und dabei verstärkt seit dem ausgehenden 18. Jhd. geht parallel zur Entwicklung des Menschenrechtsgedankens voran und das ist eine gute Sache die man weiter treiben sollte.
Das Recht eines Nutztieres ist dabei derzeit hauptsächlich auf artegrechte Haltung und Schutz vor Qual fokussiert.
Kein Zweifel, dass es hier viele Defizite gibt und schlechte Haltung von Nutztieren gehört dazu. Ob allerdings Massentierhaltung per se schlecht ist muss man ganz artspezifisch beurteilen.
Dagegen muss man auch hinterfragen ob die Wohnungshaltung einer Nacktkatze oder eines Mopses mit Krankenversicherung und Regenmäntelchen, Friseur und Wassergymnastiktt nicht genauso verwerflich sind, weil nicht anders als beim Genuss eines Schnitzels, nur egoistische Bedürfnisse des Halters befriedigt werden und der eigentliche Wille des Tiers niemanden interessiert.
Genauso frage ich mich, ob der hüftkranke Hund der eingeschläfert werden muss wirklich lieber stirbt wie das Masthähnchen, nur weil wir ersterem das Bewusstsein eines langen und glücklichen Lebens unterstellen.
Es geht um das Tier und seine Bedürfnisse, weniger um den Menschen und seine Projektion.
Geändert von Mikromeister (05.03.2023 um 12:32 Uhr)
Danke Mikromeister für den letzten Satz.
1.14 Gr. Wyandotten
@Mikromeister:
In Bezug auf Deine letzte Aussage: nein, ich glaube nicht, dass ein hüftkranker Hund lieber stirbt als ein hüftkrankes Masthähnchen. Darum geht es meines Erachtens auch gar nicht. So ein Post wie Deiner relativiert in meinen Augen das Leid der Nutztiere und der Tiere in Massentierhaltung und Du wirfst Dinge in eine Topf, die man getrennt betrachten sollte. Das moralisch für mich untragbare Verbrechen an der Masthuhnhaltung ist die Qualzucht zur Gewinnmaximierung, durchaus kombiniert mit dem daraus resultierenden zwangsläufigen Leid in der Massentierhaltung. Bei einem Tier, welches so schnell so viel zunimmt, wird in Kauf genommen, das der absolute Großteil der Tiere zumindest einen Teil seines Leben unter Schmerzen und Unwohlsein bestreiten muss, bis es dann unter Angst getötet wird. Und dass in einer Masse an leidenden Individuen...unvorstellbar für mich, soetwas zu relativieren.
Dieses Leid auf der einen Seite schmälert keineswegs das Leid der Qualzucht Heimtiere mit HD, deformierten Schädel oder ähnlichem. Auch in diesem Bereich ist Qualzucht ein moralisches Verbrechen für mich. Bei leidenden Heimtieren wird immerhin versucht, das Leid beim Individuum zu minimieren. Auch hier gibt es vieles, was in meinen Augen übers Ziel hinaus schießt und Leid aus egoistischen Gründen nur verlängert, keine Frage, auch das ist falsch. Aber es ist doch moralisch ein Unterschied, ob einem das Leiden egal ist oder nicht.
Abgesehen davon, sollte es doch eigentlich _immer_ in der Tierhaltung darum gehen, daß Tier _seinen_ Bedürfnissen entsprechend zu halten, zu pflegen und zu füttern. Und in diesem Rahmen ist es m.E. auch legitim, ebenfalls die eigenen Bedürfnisse nach z.B. Eiern, Fleisch, Zuneigung, Gesellschaft oderoderoder zu befriedigen. So lebe ich es und so lebe ich es auch meinen Kindern vor. Klappt sowohl mit Huhn als auch mit Katze und Pferd.
edith: Deinen letzten Satz, der noch nicht da stand, als ich meine Antwort formulierte, den unterschreibe ich gern. Wir sehen es wohl doch sehr ähnlich!
Liebe Grüße
Jassi
@Mikromeister: Zertreten, an die Wand klatschen und ähnliches sind KEINE anerkannten Methoden zur Erlösung. Nicht beim Privathalter und auch nicht beim Profi. Das muss man schonmal klar sagen.
Ja, der letzte Satz, darauf kommt es ja eben an, deswegen dieser Thread, nicht? Weil da offenbar Leute unterschiedlicher Meinung sind, wie der letzte Satz umgesetzt werden sollte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nie darüber nachgedacht habe, meine Hühner als "Beziehungstiere" zu verhätscheln. Ja, sie sind "selbständige Hühner-Persönlichkeiten mit einer ganz eigenen Vorstellungs- und Erlebenswelt, die sich ehrlich gesagt einen Scheiß um unsere Projektionen kümmern". Darum gehe ich ja auch eine liebevolle Beziehung mit ihnen ein, warum sonst!? Mal ehrlich - kann es nicht sein, dass gerade du da, Mikromeister, vielleicht am meisten hinein projizierst? Nämlich, dass die dumm sind und keine Vorstellungskraft haben, dass denen Gefühle egal sind und die nix wahrnehmen? Woher willst du wissen, was die fühlen und denken, wenn du dich gar nicht mit ihnen befasst? Wer hat gesagt, dass ich Nacktkatzen oder Wohnungshunde angemessen finde? Kleine Kinder scheißen auch überall hin, das hast du selber auch mal getan. Trotzdem sieht man sie als fühlenden, intelligente Wesen an. Und wenn du dich darüber aufregst, dass andere Hühner in Wunden picken, offenbart das auch nur, dass du(!) menschliche Maßstäbe auf sie projizierst. Für mich sind deine Argumente alles Widersprüche in sich. Ein zu Tode gehetztes, verzweifeltes (ja, sie haben Emotionen), schmerzgeplagtes Huhn wird sich einen Scheiß drum kehren, wo irgendwo irgendwelche "Tierrechte" publiziert wurden oder was du daran herumintellektualisierst; mE nach ist das eine Frage der menschlichen Reife und des Mitgefühls, so etwas einfach nicht zu machen.
Damit eins klar ist: Ich habe wirklich nichts dagegen, Hühner als sogenannte Nutztiere zu halten und tue dies selber auch. Aber gerade deswegen, weil sie es nicht frei gewählt haben, versuche ich sie möglichst anständig zu behandeln. Massentierhaltung und qualvolle Schlachtmethoden schließt dies aus, auch wenn du viele kopfgeborene Scheinargumente dafür hast. Kann es sein, dass du da nur im Kopf bist, dass du dich da gar nicht reinversetzen kannst, wie sich das für ein schmerzempfindendes Wesen anfühlt? Anders kann ich mir das alles gar nicht erklären.
Geändert von Schwanzfeder (05.03.2023 um 14:06 Uhr)
@Schwanzfeder, Top-Beitrag , unterschreibe ich sofort.
Gruss Rainer
1,6 Vorwerk, 0,1 Hybrid
"Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"
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