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Thema: Legeleistung wie ermitteln?

  1. #1

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    Legeleistung wie ermitteln?

    Hallo,

    wie wird eigentlich eine Legeleistung berechnet/angegeben?

    Ich führe eine Legeliste und kann die Eier zumindest einzelnen Tieren genau zuordnen. Nun würde ich gerne angeben können, wie gut die Legeleistung meiner Hühner ist. Verstreut habe ich Info gefunden, aber nirgends so richtig auf den Punkt. Da Hennen über das Jahr mal mehr, mal weniger und mal gar nicht legen macht es Sinn eine Jahreslegeleistung anzugeben, also für das erste, zweite, dritte Jahr usw. Soweit klar.

    Macht es Sinn, die Anzahl der Eier vom Legebeginn bis zur ersten Mauser anzugeben (also eher eine Legeperiode), egal ob die Junghennen im Herbst anfangen zu legen, oder erst im Frühjahr ODER wird das grundsätzlich für Kaldenderjahre, oder noch anders gemacht?

    Beste Grüße

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Ich nehme wenn, dann das Legejahr als Zeitfenster. Also von Legebeginn bis 1. Mauser ist das erste Legejahr, danach folgt das zweite, dritte, usw.
    Das Kalenderjahr als Grundlage zu nehmen, macht für mich keinen Sinn.
    Ob es da eine grundsätzliche "offizielle" Version gibt, weiß ich nicht.
    PS: Ich kenne das Berechnen der Legeleistung je Legejahr auch von den gewerblichen Händlern und Haltern und auch von den Rassestandards.
    Geändert von sil (01.04.2023 um 23:31 Uhr)
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  3. #3
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Sil, wenn man das so rechnet so ist haben meine Junghennen vom letzen Jahr ihr erstes Legejahr mit rund 20-30 Eiern im Herbst - Winter 22 abgeschlossen und sind jetzt im zweiten .
    Es fangen ja nicht alle Hennen unbedingt im Frühjahr an und legen dann durch.

    Ich habe es bisher so verstanden das vom ersten Ei an ein Jahr, also 365 Tage gezählt wird, dann ist das erste Legejahr beendet.

    Das was du Sil beschreibt sind finde ich eher Legeperioden. Glucken z.B. legen je nach Rasse auch nur ihre 20-50 Eier und brüten dann wieder, mausern, Legen wieder, das würde ich auch als einzelne Legeperioden beschreiben. Genau so wie die Eierleistung von Frühjahr bis Herbst.

    Gruppenleistungen werden dann teils z.B. ab 10% oder 30% Legeleistung erfasst, also wenn es täglich 1 oder 3 Eier pro 10 Hennen gibt.

    So wird es z.B. auch am wissenschaftlichen Geflügelhof des BDRG gemacht:
    https://wissenschaftlicher-gefluegel...ungserfassung/

    Was hast du denn für Hühner und was für eine Legeleistung?

    LG
    Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Da hab ich mich falsch ausgedrückt.
    Meine Junghennen beginnen mit so +/- einem halben Jahr zu legen. Dann legen sie mehr oder weniger ein Jahr lang durch, bis sie so ab September anfangen zu mausern. Dabei ist es egal, ob sie mal mehr oder weniger lange Phasen ohne Eiproduktion einschieben, sie sind ja immer noch im grundsätzlichen Legemodus. Aufgrund meines Brutmanagements mit Bruten zwischen Februar bis August kann das erste Legejahr für eine Henne schon im August des Schlupfjahres oder für eine andere auch erst im Dezember des Schlupfjahres beginnen. Entsprechend verschiebt sich die erste Mauser im Folgejahr mal etwas nach vorne, mal etwas nach hinten. Mit der Mauser stellen (meine Hennen), die Legetätigkeit ein. Damit ist, für mich, das erste Legejahr beendet und wenn ich dann eine Aussage über die Legeleistung treffen will, hat Henne X im ersten Legejahr, also von Legebeginn bis Mauser (= Ende der ersten Legeperiode mit ca 1,5 Jahren), soundsoviele Eier gelegt. Für Hennen, die stark zum Glucken neigen, zwischendurch auch Küken geführt haben, oder Hennen, die nur alle Woche mal ein Ei gelegt haben, kommt so eine ebenso individuelle und aussagekräftige Zahl zustande wie für Hennen, die über Monate 3 - 5 Eier pro Woche legen. Nach der Mauser, die ja bei Nichtlegehybriden immer auch eine Legepause bedeutet, beginnt für mich das zweite Legejahr mit dem ersten Ei nach dieser Legepause, und es dauert bis zur nächsten Mauser. Wenn eine Legepause nach Mauser bereits im Dezember beendet ist, zählen die bis zum 1. Januar gelegten Eier trotzdem zum nächsten Legejahr.

    Bei Legehybriden in gewerblichen Haltungen kenne ich es auch so, daß mit Einstallung bei Legereife das erste Legejahr beginnt. Und meines Wissens 12 Monate nach Einstallung beginnt dann entweder das zweite Legejahr, oder eben die Hennen werden entsorgt weil sie als nicht mehr wirtschaftlich gelten.
    Eine Bekannte, die lange Jahre für einen Geflügelkonzern Leistungsüprüfungen durchgeführt hat, hat es mir so erklärt, daß sie die Hennen mit, wenn ich mich richtig erinnere, 20 Wochen übernimmt, und dann über einen festgelegten Zeitraum die gelegten Eier je Henne zählt. Diese Zahl wird dann hochgerechnet auf 12 Monate und gilt als Maß für die Legeleistung im 1. Legejahr.

    Also zusammengefasst: Es zählt (für mich) nicht das Kalenderjahr, sondern die Phase, in der sich die Henne grundsätzlich in Fortpflanzungslaune aufgrund ihres hormonell gesteuerten Jahreszyklus befindet.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Was hast du denn für Hühner und was für eine Legeleistung?

    LG
    Meinst Du mich?
    Ich habe teils wilde Mixe aus diversen Rassen, teils tatsächlich reinrassige Hennen, wobei ich optisch den Typus von sogenannten Zweinutzungsrassen bevorzuge. Grob überschlagen komme ich über die Jahre auf einen Herdendurchschnitt von 150 bis 180 Eiern pro Henne und Legejahr, wobei ich aber auch Hennen älter als 5 Jahre mitlaufen lasse und zuverlässige Bruthennen ebenfalls mitzähle. Die aktuellen Junghennen haben im Oktober und im Dezember angefangen zu legen und kommen momentan auf eine Zahl von 4 - 6 Eiern pro Woche und Henne. Wenn ich die Erfahrungswerte meiner bisherigen Hühnerhaltung zugrundelege, dürften sie mit geringen Schwankungen zumindest bis September durchlegen und damit auch den genannten Herdendurchschnitt erreichen.
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  6. #6
    Moderator Avatar von sil
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    Sorry, noch vergessen

    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Ich habe es bisher so verstanden das vom ersten Ei an ein Jahr, also 365 Tage gezählt wird, dann ist das erste Legejahr beendet.
    So eine klare Definition ist sicher sinnvoll wenn man Hennen als Wirtschaftsfaktor berechnen muß. Für mich persönlich ist es aber gegen die Logik. Da ja sowieso der Jahreszyklus einer Legehenne mehr oder weniger in 12 Monate passt, neige ich dazu, das nicht so eng zu sehen.
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  7. #7

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    Hmmm, klingt aber trotzdem so das dann in diesen "deinen" und "ersten" Zeitraum recht viele Eier fallen werden.
    Wie sieht denn da deine Statistik für eine ältere Hennen aus?

    Mit der Industrie sollten wir uns da gar nicht vergleichen und ich weiß nicht ob ein potentieller privater Käufer der Rasse dann "dein" Legejahr ebenso definiert oder ob er nicht meint wieviele Eier die Tiere so übers Jahr legen.
    Geändert von Dorintia (02.04.2023 um 09:53 Uhr)
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  8. #8

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    Danke für die Antworten,

    die Schwierigkeiten Legeleistung vergleichbar zu machen, vor allem wenn man nicht immer gleich getakteten Lebensgeschichten verschiedener Hühner gerecht werden will, sind offensichtlich. Letztes Jahr hatte ich folgende Hühner, die von Ihrem Legebeginn bis zur ersten richtigen Legepause (August/September) wie folgt gelegt haben:

    Z Wyandotte: Legebeginn Sept, Eizahl: 124
    Z Wyandotte: Legebeginn Sept, Eizahl: 118
    Z Wyandotte: Legebeginn November, Eizahl: 124
    Z Wyandotte: Legebeginn November, Eizahl: 140
    Z Wyandotte: Legebeginn November, Eizahl: 104
    Seidenhuhn: Legebeginn Januar, Eizahl: 125

    Das Seidenhuhn hat also viel später begonnen und dann über das Frühjahr hinweg am besten gelegt. Oder über das erste Legejahr hinweg so gut oder schlecht wie die anderen auch. Daher meine Frage. In einem älteren Faden wurde dazu auch kommentiert, dass die Hühner welche später anfangen dann bis zur ersten richtige Legepause mehr legen und aufholen, aber nicht unbedingt "überholen". Wenn das denn so ist, dann finde ich den Ansatz von Sil tatsächlich am breitesten Anwendbar auf verschiedene Situationen.

    Beste Grüße

  9. #9
    Moderator Avatar von sil
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    Hoppla, das scheint schwieriger zu erklären als gedacht.

    Also: Ich gehe mal davon aus, daß "meine" Hennen in dem was sie tun oder lassen vergleichbar sind mit vielen, vielleicht sogar den meisten Hennen die anderswo in privater Haltung herumlaufen. Dazu gehört, daß sich Phasen der Eiproduktion mit Phasen der absoluten Unproduktivität in Sachen Ei abwechseln.
    Wenn ich mal von Hennen ausgehe, deren Legezyklus sich bereits seit mehreren Jahren eingespielt hat, dann beginnt so ein Zyklus mit Beendigung der "Winterpause" (dieses Wort stelle ich deswegen zwischen Anführungszeichen, weil es weder mit dem tatsächlichen noch dem kalendarischen Winter einen wirklichen Zusammenhang gibt - tatsächlich ist es einfach die Legepause, die an die Mauser anschließt, und hier bei mir ist üblicherweise der Herbst die Zeit der Mauser - aber jetzt nochmal von vorn nach Beendigung der "Winterpause" etwa mit der Wintersonnenwende Mitte Dezember. Ab da fangen die älteren Hennen, also die, die keine Junghennen im ersten Legejahr mehr sind, wieder an mit der Eiproduktion. Das sind anfangs vielleicht nur 2 - 3 Eier pro Henne und Woche, bei Hennen älter als 4 Jahre vielleicht auch nur eines pro Woche, und steigert sich dann bis etwa Mitte März auf 4 - 6 Eier/Woche/Henne. Diese Zahl wird, vorausgesetzt das Futter und das Wetter passt, durchgehalten bis mindestens Juni und nimmt dann, je nach Individuum, allmählich wieder ab auf so 3 - 4 Eier/Henne/Woche (sind aber nur Durchschnittswerte). Ab Ende August beginnen die ersten Damen zu mausern, die meisten lassen sich aber Zeit bis Oktober (ebenfalls Durchschnittserfahrungswerte über viele Jahre). Damit gibts bei mir ab Oktober in der Regel von den Althennen keine Eier mehr bis eben ab Weihnachten, wenn die Tage wieder heller werden. Das ergibt einen Jahreszyklus von etwa 12 Monaten, der aber nicht genau mit dem tatsächlichen Kalenderjahr übereinstimmt. Trotzdem ist der beobachtete Jahreszyklus für mich das Legejahr.
    Bei Junghennen umfasst das erste Legejahr ebenfalls +/- 12 Monate, denn sie beginnen ja (hier bei mir!!) zwischen August und Oktober zu legen und gehen im Folgejahr zwischen August und Oktober in die Mauser, heißt also ab da Legepause. Weil es für mich am logischsten für die Berechnung der Eierleistung nach Legejahr ist, unterschlage ich jetzt ein paar Monate bis sie ihre Legepause beenden. Ab da beginnt für mich das zweite Legejahr.
    Also kann ich, wenn ich denn will, eine Aussage darüber treffen, wieviel eine bestimmte Henne in den ersten 12 Monaten nach Legebeginn gelegt hat, und wieviele dann in den darauf folgenden Jahren, jeweils im 12-Monats-Zyklus.
    Wenns denn jemanden stört, daß da ein paar Monate einfach weggelassen werden, kann ja das Legejahr auch von Mauserbeginn zu Mauserbeginn (bzw bei Junghennen wie beschrieben von Legebeginn bis Mauserbeginn) rechnen, das ergibt dann auch +/- 12 Monate, in denen man die Zahl der gelegten Eier/Henne erfassen kann, für mich ist es aber so wie vorne beschrieben sinnvoller. Und weil ich bin wie ich bin, käme ich niemals auf die Idee, das Legejahr strikt an der Anzahl der Tage festzumachen. Selbst wenn eine Henne vier Jahre am Stück ohne Mauser und Legepause durchlegen würde, stehe ich nicht mit einem Tageskalender daneben und markiere das Ende eines Legejahres exakt nach 365 Tagen.

    In der gewerblichen Haltung meint man ja nach meinem Wissensstand mit der Bezeichnung Legejahr ebenfalls die Dauer der Produktivität ab Legebeginn. Nur daß man da keine Legepausen haben will, die Hennen also nach 12 Monaten, so sie denn Gelegenheit dazu bekommen, ohne Pause ins zweite Legejahr wechseln.
    Geändert von sil (02.04.2023 um 12:20 Uhr) Grund: Tippfehler
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #10

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    Solange die Person der man diese Angabe übermittelt das gleiche darunter versteht, ist doch alles Paletti.
    1.17 Gr. Wyandotten, 3 Rot- und 3 Grünleger

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